NUMMERS 4
AUS ALLER WELT
FREITAG,2.MXRZ1 »51
Wird die Reichsautobahn weiter aus^ebaut?
Bilanz eines großen Projektes / Neue Pläne und ein neuer Beginn / Zwei Milliarden DM Kosten
Dos Unternehmen „Reichsautobohne«“ wurde 1946 aufgelöst. Die Autobahnstrecken tintrden den einzelnen Ländern zugeteilt und von diesen betreut Dabei kam es zunächst auf eine schrittweise Beseitigung der KrtegsschSden an, an einen Weiterbau der unvollendeten Strecken war nicht zu denken. Inzwischen sind durch das Grundgesetz die Autobahnen Eigentum des Bundes geworden, die Reichsautobahnen „Bundesautobahnen“. Der Bund hat jedoch auf die Schaffung einer eigenen Bundesautobahnverwaltung verzichtet, vielmehr verwalten die Länder die Autobahnen im Aufträge des Bundes.
12 000 km Autobahnen waren einmal groß- zügigst geplant. Als der Krieg die Einstellung der Bauarbeiten erzwang, waren etwa 3500 km fertig. 2000 davon liegen im Bundesgebiet, 1500 in der Ostzone. Neun große Strecken sind vollendet (vgi. Karte).
Der Krieg, d. h. der Gegner fügte den Autobahnen verhältnismäßig wenig Schäden zu. Im Bereich des Straßenbauamts München beispielsweise wurden zwar 41 Brücken und Durchlässe beschädigt oder zerstört, aber nur fünf davon durch Fendeinwirkung, alle übrigen durch die deutsche Wehrmacht und die Organisation Todt. 29 von diesen Bauwerken sind in beiden Fahrbahnen wieder hergesteilt, vier in nur einer Fahrbahn. Wesentlich größere Schäden entstanden mit der Zerstörung von 190 Brücken und Überführungen in Nordrhein-Westfalen. Heute sind hier nach der Wiederherstellung von 123 Bauten (31 davon nur behelfsmäßig) noch 54 Lücken in der Fahrbahn vorhanden
Die Wünsche für einen Weiterbau der Autobahnen sind mannigfaltig und fast uferlos.
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Das ursprünglich entworfene Streckennetz wird kaum erweitert werden, man wird froh se'n, die ursprünglichen Pläne nach Maßgabe der vorhandenen Mittel langsam ausführen zu können. Dabei wird man vor allem auf den Bau für den internationalen Durchgangsverkehr wichtiger Ergänzungstinien bedacht sein. Nordrhein-Westfalen befürwortet vor allem die Fertigstellung der angefangenen, aber nicht vollendeten Strecke Aachen—Köln, an der auch Belgien interessiert ist. München wünscht die Fortführung der ebenfalls bereits begonnenen und zum internationalen Straßennetz gehörenden Strecke Nürnberg—Regensburg—Passau, ferner die Fertigstellung der bereits weit fortgeschrittenen Strecke von Wolnzach nach Regensburg. Nürnberg ist an der Strecke Nürnberg—Würzburg—Frankfurt (18 km einspurig befahren) interessiert In Württemberg brachte der vergangene Herbst durch die Wiederherstellung des Engelbergtunnels bei Leonberg die Möglichkeit, die 80 km lange Strecke Stuttgart—Heilbronn, die während des Kriege sehr stark zerstört worden war wieder durchgehend zu befahren. Von den 51 gesprengten und von Bomben getroffenen Brücken sind heute 32 wieder her-
Iadung war so stark, daß sie nicht nur die Eingangstore zerstörte, sondern auch an vier Stellen die Tunneldecke durchbrach und große Krater in die Bergflanken riß Für die Instandsetzung der Autobahn mußten vier Millionen Mark aufgewendet werden. Davon übernahm der Bund 1 Million Die wieder hergestellte Strecke stößt freilich ins Leere, Es fehlt die ursprünglich vorgesehene Verbindung nach Norden (Würzburg) wie der Anschluß nach Süden, der über Rottweil nach dem Bodensee zielt. An eine Weiterführung ist vorläufig nicht zu denken Aber das württemberg-badische Verkehrsministerium hat die Weiterführung der Strecke von Heilbronn über Sinsheim nach Heidelberg in Aussicht gestellt. Spätestens im Jahre 1955 soll diese Strecke eröffnet werden
In Niedersachsen. Schleswig-Holstein und den Hansestädten wünscht man nichts dringlicher als den Weiterbau der Nord-Südstrecke Frankfurt—Hannover—Hamburg, die nördlich von Göttingen bei Nörten mitten im freien Felde endet, während andererseits nördlich Hannovers bereits 80 Millionen Mark investiert wurden und Brücken und umfangreiche Dammschüttungen beziehungslos in der Landschaft stehen. Hier hatte man bereits für 1950 mit dem Beginn des Weiterbaus gerechnet. Das Bunaesverkehrsmintsterium hatte die Mittel für ein zunächst 8 km langes Stück bis zur Reichsstraße 241 in Aussicht gestellt, um den
Autofahrern (täglich 2700 Fahrzeuge) die unübersichtliche Durchfahrt durch Nörten zu ersparen. Jetzt rechnet man für -1951 mit dem Bau dieser Strecke
Verhältnismäßig günstig hat Hessen abgeschnitten. Hier sind alle kriegszerstörten Bauwerke wieder hergestellt, ein Teil allerdings nur behelfsmäßig. Auch die Umfahrung der Tiefenbachschlucht auf der Strecke Frankfurt- Kassel ist nicht mehr nötig, weil die zerstörte Brücke im letzten Sommer durch Schütten eines Dammes ersetzt wurde, so daß der Durchgangsverkehr hier wieder ungehindert vonstatten geht Hessens Wünsche für einen Weiterbau beziehen sich vor allem auf eine Verlängerung der Strecke Köln—Frankfurt, die ln die Reichsstraße 54 Frankfurt—Wiesbaden mündet.
Die Fertigstellung der geplanten Strecken würde nach vorläufigen Schätzungen etwa zwei Milliarden DM erfordern. Während 1 km Autobahn früher etwa 1 Mil! RM kostete, rechnet map heute mit einem Preis von 1.6 Mill. DM Die Strecken an die man zunächst denkt, werden weniger kosten, da ein Teil der Erdarbeiten und Brückenbauten schon ausgeführt ist So werden die Baukosten für das 225 km lange Stück, das der großen Nord- Süd-Strecke fehlt (Göttingen—Hamburg), auf 300 Millionen Mark jeschätzt, die man aber auch wohl höchstens in zehn Jahren bereit- steilen könnte, wenn es nicht gelingt — auch diese Frage wurde bereits angeschnitten — ausländisches Kapital für das von Skandinavien bis Italien bedeutungsvolle Projekt zu interessieren Übrigens will man zwar bei den Neubauten den Erdbau in der bisherigen Weise zweibahn'g ausführen, die Decke aber vorerst nur in einer Bahn fertigsteilen.
Je^er tut was er will
Demokratischer Fischzug in einem spanischen Dorf Fon unserem Madrider C. P. F.-Korrespondenten
Draußen vor meinem Fenster schnattert ein Häuflein alter Weiblein. Unter einem sternenklaren Himmel Bitter kalt Wenigstens für spanische Mittelmeerverhältnisse. Nur wenig über null Grad. Die schwarzgekleideten alten Frauen schnattern schon die dritte Nacht Am Tage tun sie’s auch Sie kommen aus den Dörfern im Inland, zu Fuß natürlich, sehr weit manche. Wann sie schlafen weiß ich nicht vermutlich gar nicht. Sie sind in unseren kleinen katalanischen Fischerort gekommen, um beim Ziehen an der „L’aszunsera“ mitzuhelfen Gleichzeitig auch, um zu schwatzen und sich glänzend zu unterhalten.
In Spanien regelt sich alles ganz von selbst In dem Dorf haben wir keinen „aleade" oder Bürgermeister, keinen Dorfpolizisten, selbst für eirien Pfarrer langts nicht es herrscht völlige Anarchie jeder tut. was er will arbeitet, wo und wieviel er will. baut, was ihm paßt schlägt Holz, wo ers findet und nährt sich vom Feldbau, Fischen, Pilzsuchen, Holzmachen und wenn es sein muß. geht er auf ein paar Wochen in eine Korkfabrik der Kreisstadt arbeiten. Wenn aber „Triton", der älteste der Fischer meint jetzt könne man die aszunsera ziehen, dann sind sie alle da. Tag und Nacht Oft eine ganze Woche hindurch. Niemand prdnet an, niemand befiehlt es ist die demokratischste Angelegenheit, die sich einer ausdenken kann.
Jeder nimmt teil, auch Fremde, aus Dörfern, auch ich, der Ausländer, und jeder bekommt den gleichen Anteil. Ein Drittel gehört
gestellt Die beiden je 400 m langen Röhren» dem Fischer, der das Boot und die Netze des Engelbergtunnels waren in den letzten stellt zwei Drittel allen denjenigen, die eine Tagen des Krieges zerstört worden und seit- Hand ans Seil gelegt haben. Das Netz wird dem nicht mehr passierbar. Auch eine Um- ausgefahren, je nach Strömung genau berech- leitung des Verkehrs war nicht möglich. Die net ausgelegt, die beiden Enden des Schlepp- Räumung der Tunnelröhren wurde erschwert netzes liegen am Land. Daran ziehen die Män- dureh große Erdeinbrüche, denn die Spreng- ner, während die Frauen sich um den immer
höher werdenden Ringelkranz des Zugseiles hocken, aufgeregt tratschen und aufpassen, daß sich eine Schlinge nach der anderen schön ordentlich zurechtlegt Auch sie sind am Fang beteiligt. Jeder, arm oder reich, Spanier oder Fremder, Dörfler oder Städter, Kind oder Greis kann herantreten und schon ist er aufgenommen in den Kreis der Begünstigten. Selbstverständlich muß auf beiden Enden völlig gleichmäßig gezogen werden, damit sich der große Sack am Ende des Netzes nicht etwa querlegt. Ich bin nie hinter das Geheimnis gekommen, wieso das gelingt, denn niemand kontrolliert die Geschwindigkeit, den Druck, die aufgerollte Länge, jeder faßt an und zieht jeder weiß, daß die Mannschalt am anderen Ende nur um 1 Meter schneller gearbeitet zu haben braucht und kein Fisch fängt sich Niemand aber macht sich Gedanken darüber und wenn dann zum Schluß die beiden Parteien näher aneinanderrücken, das Seil zwischen die Beine legen und das letzte Stück des prallen Sackes vorsichtig heranangeln, so stellt sich doch heraus, daß immer viele hundert Meter Zugseil auf ein paar Zentimeter genau gleichmäßig durchs Wasser geschleppt wurden
Der Sack wird an den Strand gezogen Eine laute Stimme schreit auf. Es zappelt und zappelt der Fang ist wieder reich ausgefallen, wird in Bottiche gefüllt, dann in der einzigen Dorfstraße vom Fischer in ebensoviel Haufen zerkleinert wie Leute mitgeholfen haben. Flink werden Lose ausgeteilt, danvt es gerecht zugeht und sich niemand benachteiligt fühlt Da ist auch schon der Lastkraftwagenbesitzer. er bringt was man ihm gibt auf den nächsten Markt und liefert dann morgen den Erlös ab
Die meisten, die sich beteiligen, sind arm. Bitterann manche und trotzdem, ich beneide
Beuiußt leben — qtückuche* leben
Mobilisiere Dein Ich!
Gegen die Gewohnheit des Anfschiebens angehen l Papier und Bleistift helfen
Nehmen wir an, verehrter Leser, Sie wären Besitzer eines Mietshauses in irgendeiner Stadt Würden Sie das Haus als eine Art Goldmine "betrachten, die Sie ausbeuten können, ohne sie zu pflegen? Oder würden Sie Ihr Haus vor Verfall schützen und — wenn möglich — verbessern und verschönern? Natürlich werden Sie sich für die zweite Möglichkeit entscheiden.
Doch diese Antwort ist keineswegs so selbstverständlich. wie dies zunächst erscheinen mag. Denn wir alle verfügen über einen Besitz, an dem es ständig etwas zu verbessern, etwas aufzubauen gibt. Es ist sogar der wertvollste Besitz. den wir haben: unsere Persönlichkeit. Besitz schafft Pflichten Nennen wir unsere Persönlichkeit unseren wertvollsten Besitz, so haben wir die Pflicht, sie zu entwickeln und zur höchsten Entfaltung zu bringen. Das ist bei weitem nicht so schwer, wie es aus sehen mag. Da sich die Masse unserer Konkurrenten Immer — weil es bequemer ist — mit einem geruhsamen Durchschnittstrab begnügen wird, genügt für uns ein kleiner Spurt Aber den wollen wir nicht auf morgen verschieben, sondern heute noch beginnen, möglichst noch in dieser Stunde.
Wie wir das machen? Nun — indem wir zunächst einmal einer alten, liebgewordenen (weil ach so bequemen) Gewohnheit Ade sagen: der Gewohnheit des Aufschiebens Wir brauchen dazu nicht gleich aufzustehen Es genügt, wenn wir Papier und Bleistift zur Hand nehmen und aufschreiben, was wir in den letzten Tagen „eigentlich hätten tun sollen“ Hübsch untereinander geschrieben ergibt das «ine lange Liste, nicht wahr? Da wir nun schon
beim Aufschreiben sind, notieren wir gleich dahinter, wieviel Zeit uns allein die Tätigkeit des Aufschiebens gekostet hat. Denn eine Tätigkeit ist es, wenn man dasitzt hin und her überlegt, ein bißchen döst, vielleicht eine Zigarette anzündet oder den Bleistift anspitzt, ein paarmal umständlich gähnt — und schließlich doch zu keinem Entschluß kommt
Sie gehören doch auch zu den Menschen, die nie Zeit haben, nicht wahr, lieber Leser? Dann versuchen Sie einmal, ein paar Tage nichts aufzuschieben, also jede Arbeit und jede Tätigkeit sofort dann auszuführen wenn Sie sich über die Notwendigkeit ihrer Ausführung klar werden Sie werden erstaunt sein, wieviel Zeit Sie plötzlich haben!
„Durch die Individualität des Menschen ist das Maß seines möglichen Glückes im voraus bestimmt“ sagt Schopenhauer Die modernen Erfolgspsychologen gehen noch einen Schritt weiter und sagen: „Wer seine Persönlichkeit verkümmern läßt, verdammt sich selbst zum Durchschnitt Erfolg hat nur. wer aus sich selbst das Beste macht “ Aus sich selbst das „Beste“ zu machen, ist nicht leicht. Aber schon das Streben danach genügt, um den Durchschnitt hinter sich zu lassen.
Denn die meisten Menschen begnügen sich damit, nachts im Bett vom Toto- oder Lotteriegewinn zu träumen, der ihnen über Nacht Tausende in den Schoß fallen läßt — und sind am andern Morgen froh, wenn sie auf eine Gehaltserhöhung im übernächsten Jahr hoffen können Diese Träumer sind im Grunde ihres Wesens recht armselige und bedauernswerte Melancholiker Es sind Leute, die in Verneinungen denken: „Ich fürchte, das ist
nicht zu schaffen. .“ — „Wie soll das bloß en- den?“ — „So etwas habe ich noch nie gemacht ... nein, das kann ich n'cht riskieren!“
Diese negativen Denker bohren selbst den Kahn an, der sie über den Fluß tragen soll S : e sehen in allem zuerst die M-ögPchkeit des Scheiterns des Versagens, sie werden nie zu einem eigenen Geschäft kommen, weil s’e den Gerichtsvollzieher schon eintreten sehen ehe es überhaupt gegründet ist Wer so einen Zeitgenossen in seinem Bekanntenkreis hat — und w ; r alle kennen jemanden dieses Schlages — tut gut daran, ihn zum Vorbild zu nehmen, wie man es nicht machen soll.
Haben Sie errie posmve Leben'halt unq?
Unser Test
1. Glauben Sie. daß es Zeiten gibt, in deren Ihnen alles „schief“ geht?
Ja — Nein — Manchmal
2. Ziehen Sie die briefliche Erledigung einer Angelegenheit der persönlichen Rücksprache vor?
Ja — Nein — Manchmal
3. Nehmen Sie kritische Bemerkungen übel, gleich ob diese berechtigt sind oder nicht?
Ja — Nein — Manchmal
4. Glauben Sie, daß andere Menschen mehr vom Leben haben als Sie selbst?
Ja - Nein — Manchmal
5. Schreiben Sie oft tn Gedanken (oder auch tatsächlich) grobe Briefe an Leute, über die Sie sich geärgert haben? Ja — Nein — Manchmal
6 Leben Sie unter dem Eindruck, daß „im Grunde alles zwecklos ist“?
Ja — Nein — Manchmal
7 Wird es Ihnen leicht, anderen aufrichtig Trost zuzusprechen? Ja — Nein — Manchmal
8. Sind Sie überzeugter Anhänger einer Religion? Ja — Nein
9. Sind Sie beim Spiel ein guter Verlierer?
Ja — Nein — Manchmal
10. Werden Sie durch berufliche Rückschläge angespornt mehr bzw besser zu arbeiten?
Ja — Nein — Manchmal
11 Glauben Sie, daß es mehr gute als schlechte Menschen gibt? Ja — Nein — Manchmal
dun „Tcam-Au:o“
Bin ähnliches Versuchsauto, wie das vor kurzem Von General Motors vorgeführte „La Sabre" ist dieser neue Buick XP 300, genannt „Traum“, der in Flint (USA) zum erstenmal in der Öffentlichkeit gezeigt wurde Das Au Io ist mit einem 300PS entwickelnden 8-Zylinder-Kompressor-Mo- tor ausgestatle t. mit dem eine Geschwindigkeit Von 340 km std erreicht werden kann. Die feuer- gehärtete Aluminium-Karosserie drückt das Gesamtgewicht des Autos . auf 1406 kg herunter.
Hö 'ichkelt Nein Frerrdwort
Kleiner Knigge für eine Englandreise
Trainieren Sie Ihre inneren Organe auf Tee mit Milch und „Btiemchengoffee“ Es sind zwar Bohnen, aber ist möglich, daß Sie es nicht merken Lassen Sie Ihre Verdauungsorgane zu Spatiendimensionen schrumpfen, oder betrachten Sie Ihre Reise als einen Aufenthalt in Bad Kigingen. Die Rationen bewahren uns Vielesser vor Völlerei und Schlaganfail. Deshalb sieht man drüben (außer Churchill und Bevinl auch nur hagere große Ges!alten.
Beten Sie zu Poseidon und St. Ullrich, dem Heiligen für Magenschwache, damit sie Ihnen gnädig gesinnt sind im Kanal.
Fragen Sie unbekümmert drauf tos. Je größer der Bobby, desto freundlicher ist er, auch wenn sein Gesicht unter seinem „Sturzhelm“ fast verschwindet. So sicher wie kein Engländer deutsch Spricht, wenn er ein Jahr in Deutschland war, so sicher freut er sich, wenn Sie es versuchen.
Machen Sie eine ausgiebige Anleihe bei der bayerischen Bierruhe, verstauen Sie alte Gntz- ritate ganz unten in Ihrem Koffer und stellen Sie sich brav bei jeder Schlange hinten an. auch an der Haltestelle
Erwarten Sie nicht, daß man Ihnen in der „Underground“ oder einem Bus Platz macht. Die Zeitung ist viel zu wichtig um aufzusehen
Es wird — kaum daß Sie den Mund, aufgemacht haben — heißen: you are speaking very nice, aber glauben Sie keinen Ton davon Höflichkeit ist kein Fremdwort in England Bewundern Sie deshalb auch gebührend dip v>nr"'h- tung eines Hauses, selbst wenn sie Ihnen gar nicht gefällt, was ziemlich oft vorkomm'
Lassen Sie Knigge und Händeschütteln zu Hause, benehmen Sie sich wie dahe'm Es ist Ihnen alles ertaubt, nur die Teekanne und der Feuerhaken sind strengstes Vorrecht der Hausfrau, so wie das Abspüien das des Hausherrn und — vielleicht — des Gastes
Sausen Sie von Ihrer Sitzfläche auf, wenn die Königsbvmne ertönt (und das geschieht oft), aber unterstehen S'e sich, darüber zu lächeln. Lachen Sie sonst über jeden Witz, auch wenn er I hnen nicht konvsch dünkt. Dafür dürfen Sie sieh üOCY andere Dinge freuen, die dem Engländer nich, komisch ersche ; nen.
Großstadtzerstreutheit bedeutet Lebensgefahr in London Linksverkehr ist für einen German ebenso schwer zu lösen wie ein englisches Kreuzworträtsel.
Wenn man Sie zum Kinderwagenschieben anstellt oder auf ein Rad setzen will, machen Sie sich auf eine Gymnastikstunde gefaßt. Beide Geräte scheinen von der Jahrhundertwende zu stammen.
Bleiben Sie am Sonntag am Kamin, sonst sind Sie verraten und verkauft. Oder gehen Sie in die Kirche, dort hören Sie das beste Englisch und beweisen Ihre christlich-soz’ale Erstellung.
Vergessen Sie Ihren Lippenstift nicht, sonst erkennt man Sie schon auf den ersten Blick als Deutsche. Ohne make up ist man überhaupt nicht gesellschaftsfähig, was auch die Bauerntöchter bestätigen
Sprechen Sie nicht über Musik, sondern schweigen Sie nach Möglichkeit davon Importieren Sie kein südländisches Temperament und arbeiten Sie nicht zuviel drüben Sie beweisen damit den guten Wällen zur Völkerverständigung.
Ein Foreigner
12. Gelingt es Ihnen, nach kleinen Streitigkeiten den ersten Schritt zur Versöhnung zu tun?
Ja — Nein — Manchmal
Rechnen Sie bei Frage 1 bis 6 für jedes Ja, bei Frage T bis 12 für jedes Nein 4 Punkte. Jedes „Manchmal“ zählt 2 Punkte. Schreiben Sie hinter jede Frage die Wertung und addieren Sie Ihre Punktzahl.
0—12 Punkte: Weiter so! Sie gehören zu den Glücklichen, die mit beiden Beinen fest im Leben stehen, sich auch von Rückschlägen nicht erschüttern lassen und niemals das Lachen verlernen Geben Sie Ihren Mitmenschen etwas ab von Ihrem Lebensschwung!
13—24 Punkte: Sie sind auf dem richtigen Wege Wo es an der positiven Lebenshaltung noch hapert, können Sie durch Selbstbeobachtung schnei! heraushekommen. Arbeiten Sie weiter an sich, die Erfolge werden nicht ausbleiben.
25—36 Punkte: Sie machen sich mit Ihrer Skepsis das Leben selbst schwer Nicht treiben lassen, sondern die Dinge, auch die unangenehmen, beim Schopf packen! Die mit 4 Punkten bewerteten Fragen sollten Sie ein wenig zum Nachdenken anregen
37—48 Punkte: Hier geht es nicht ohne grundlegende Wandlung der gesamten inneren Ha'tung ab. Lassen Sie die Enttäuschung in Ihrem Lehen nicht übermächtig werden! Versuchen Sie. jedem Rückschlag mit einer Tat zu begegnen, werden Sie aktiv! Fangen Sie grnz unten an Es liegt an Ihnen, auch kleinen Dingen die besten Setten abzugewinnen.
ßfiffett'dtaft nnb Sedfnit
Akkus kleiner and leichter
Einen neuartigen Akku aus Silber- und Zinkplatten mit einer Afkaii-Elektrolytlösung wurde kürzlich von der Yardley-Electric-Corporation in New York entwickelt. Diese Batterie weist nur ein Fünftel des Gewichtes und ein Drittel der Größe einer alten Batterie gleicher Leistung auf. Ein nur 30 Gramm schweres und 16 Kubikzentimeter fassendes Modell dieser neuen Akkumulatorenbatterie kann während 20 M r nuten einen Entladestrom von 5 Ampdre, in kürzerer Zeit sogar von 30 Ampöre liefern.