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BAUEN UND WOHNEN

23. Juli 1949

Eine interessante Holzbauweise

Denkbar geringer Holzverbraucb / Kostenersparnis etwa 50 Prozent / Vierzimmer-Einfamilienhaus für 7600 DM

JK. Was auf dem Gebiete vereinfachter Bau­weisen bisher geschaffen wurde sind im wesent­lichen Anfänge; dem eigentlichen Problem des dringendsten Sofortbedarfs an Wohnraum ist da­mit noch nicht zuleibe gerückt. Aber diese Frage ist brennend und duldet keinen Aufschub mehr. Auch die Presse hat die Fflicht, ihre Aufklä­rungsarbeit in den Dienst der Sache zu stellen. Als uns vor einigen Tagen eine Einladung der Deutschen Volkshaus-Aktion zuging, ein ln Pfahlbronn im Kreis Schwäbisch Gmünd nach deiStabilo-Bauweise dieser Gesellschaft für sozialen Wohnungsbau errichtetes Einfamilien­wohnhaus zu besieht* Jan, haben wir diese Mög­lichkeit sofort mit höchstem Interesse wahrge­nommen Was unsere Erwartungen besonders reizte, waren die außergewöhnlich niedrigen Baupreise, die au» dem Prospektmaterial zu er­sehen waren.

Wir gestehen: Als wir die Reise nach Schwä­bisch Gmünd antraten, waren wir nahezu davon überzeugt, ein vielleicht ganz anständig aus­sehendes Bauwerk zu finden aber doch irgend­wie eine Behelfslösung mit allen Fehlern einer solchen. Wir fürchteten vor allen Dingen, da-von denkbar geringem Holzverbrauch gesprochen worden war. bretterdünne, schlecht isolierende Holzwände vorzufinden, ein Haus also, in dem man zur Not im Sommer wohnen könnte. Wie angenehm waren wir überrascht! Es zeigte sich uns nicht etwa ein Behelfsheim, sondern ein schmuckes Einfamilienhaus, wie es unsere Skizze zeigt; außen mit schmalen Holzstäben verschalt, innen tapeziert wie iedes normale Wohnhaus, die Wände etwa 15 cm stark Die insgesamt 53 qm umfassende Wohnfläche war eingeteilt in ein Wohnzimmer von 13,5 qm. ein Schlafzim­mer von 11,5 qm und zwei Kinderzimmer von je etwa 7,5 qm; ferner in die Küche mit 8,1 qm, Bad und Klosett mit 3,2 qm und den Flur mit 1,5 qm Die 19,65 qm große überdachte Terrasse ist, wenigstens zum Teil, ausbaubar, was auch für den Dachstock gilt der eine Bodenfläche von etwa 78 qm hat. Das erstaunlichste bei der gan­zen Sache aber ist der Preis, der für dieses Haus erlegt wurde: er beträgt, schlüsselfertig abSok- k e 1 h ö h e 6800 DM (Malerarbeit, sanitäre und elektrische Installation sind allerdings in diesem Preis nicht enthalten!. Zum Preise von 6800 DM

Die Holz-Gitterwerk-Konstruktion

Lagern angegriffenes Hoiz, ja sogar wald­frisches Holz, denn die Gitterwerke ver­ziehen sich infolge inneren Spannungsausgleichs durch die vielen Verstrebungen nicht. Praktisch kann man also aus einem Holz Häuser bauen, das man sonst als Abfallhoiz bezeichnet!

Es ist mittels derStabilo-Bauweise nicht nur möglich, den Grundriß und die Hausform völlig frei zu bestimmen, sondern die Häuser können später mit nachbestellbaren stets passenden Wandteilen und Dachteilen vergrößert, ausge-

Sparsamer Dachstuhl aus Brettern

baut oder erhöht werden Wie aber sehen nun die technischen Eigenschaften derStabilo-Bau­weise aus? Hören wir darüber den Fachmann.

KW. DieStabilo-Bauweise besteht aus einer neuartigen Wandkonstruktion und einer Decken- und Dachkonstruktion, die an bisher nur im i n - genieurmäßigen Hallenbau angewandte Konstruktionen erinnert. Die Wandkonstruktion ist ein Holzgitterwerk, das im Prinzip aus dem Flugzeugbau stammt, das aber nicht, wie es an­derwärts gemacht wird, die Metallkonstruktion auf den Wohnungsbau überträgt, sondern eine neue Holzkonstruktion schafft Senkrechte Stäbe von 1,5X1,5 cm Stärke stehen in Abständen von 10 cm nebeneinander durch waagerechte Stäbe der gleichen Stärke und im gleichen Abstand miteinander verbunden d. h., einfach aufeinan­dergenagelt. Als dritte Lage kommen dieselben Stäbe in Diagonalrichtung sodann wieder senk­rechte, waagerechte, und die nächste Diagonal­lage quer zu der ersten (siehe Skizze); dann wie­der waagerechte und zum Abschluß nochmals senkrechte Dieser ganze Verband wird auf einem Legeboden hergestelit, an dessen Rand die Abstände der Holzstäbe durch Stifte markiert sind, die Nagelung erfolgt jeweils an den Kreu­zungspunkten So werden ganze Wände in der Größe 2,50X2,50 m hergestellt; Fenster und Tü­ren können nach Erfordernis ausgespart oder ausgesägt werden. An den Ecken des zu errich­tenden Hauses werden Pfosten aufgestellt, an die die Wände mittels Zugverschraubung her­angepreßt werden: vier Rundeisen gehen durch die ganze Wand der Länge nach hindurch, greifen durch die beiden die Wand begrenzenden Eck­pfosten und werden mittels besonderer Spannhül­sen verschraubt Bei normalen Stockwerkshöhen genügen vier solcher Zugverschraubungen auf die Wandhöhe. Das Gitterwerk muß außen und innen verschalt (Holz- oder Leichtbauplatten) oder verputzt werden. Auch Schindel- oder Schief erverkleidungen sind möglich. Das m Pfahlbronn-Adelstetten besichtigte Haus ist mit auffallend schmalen Brettern verschalt offen­

bar, um die Schwindfugen möglichst klein zu halten.

Zur besseren Isolierung wird zwischen die einzelnen Schichten des Git*erwerks ein Isolier­material eingebrach* (Dachpappe oder Alumi­niumfolie sehr günstig; ein bei der Besichtigung gezeigtes Modell zeigte Torfmulleinfüllung).

Decken und Dachstuhl sind weder aus Balken noch aus Stäben hergestellt, sondern aus Brettern, die miteinander vernagelt, bzw. ver­schraubt sind (siehe Skizze). Ein besonders po­puläres Beispiel eines Dachstuhls, der auf die­sem Prinzip beruhte waren die (abgebrannten) Bahnsteighallendächer des Stuttgarter Haupt­bahnhofes. Die Vierkanthölzer der guten alten Zimmermannskunst (die uns neben allen noch so kunstvollen Neuerungen erhalten bleiben mögen!) wurden schon in verhältnismäßig guten Zeiten durch eine Mehrzahl schwächerer Hölzer ersetzt.

Hinsichtlich der Tragfestigkeit des dünnen Git­terwerkes sind wir auf die Mitteilungen von Herrn Dipl.-Ing. L o e b e 1, des Schöpfers der Stabilo-Bauweise angewiesen es wäre auch hier nicht der Ort, statische Probleme zu erör­tern, die in diesem Falle gar nicht so einfach liegen. Herr Loebel sagt in diesem Zusammen­hang folgendes:Statische Berechnungen, Gut­achten und Prüfungen weisen eine 6-12fache Bau­sicherheit nach, also eine weit größere Festig­keit, als die heutigen Baupolizei-Vorschriften nach den DIN-Normen verlangen. Besonders

Musterhau s in Pfahlbronn-Adelstetten

wichtig sind die Diagonalhölzer. Sie entsprechen den Bügen und Streben des traditionellen Fach­werks. Ohne sie entstehen nur Rechtecke, die leicht in sich zu verschieben sind. Deshalb haben schon die mittelalterlichen Zimmerleute zum unverrückbaren Dreieck gegriffen. Ein beachtlicher Vorteil ist zweifellos die bessere Imprägnierfähigkeit. Keine Imprägnierung ge­gen Feuer oder Schwamm dringt so weit in das Holz ein, daß auch nur ein 10 X 10 cm starkes Holz ganz durchtränkt würde. Das dünne Stab­werk ist hierin restlos zu erfassen. Ferner ist das Schwinden des Holzes auf so kleine Ein­heiten verteilt, daß es praktisch kaum mehr ins Gewicht fällt.

Hinsichtlich der Gestaltung ist die Loebelsche Konstruktion an keine Typen gebunden, wie die meisten anderen Montagebauweisen, son­dern man kann ein Haus ebenso frei und indi­viduell gestalten wie in irgendeiner anderen Bauweise In diesem Sinne ist die beigegebene Skizze nur ein Beispiel Die ganze Konstruktion ist so verblüffend einfach, daß sie gerade in der Fachwelt schon manches Kopfschütteln verur­sacht hat. Als der Erfinder einem besonders auf­rechten Zweifler alle Bedenken der Reihe nach widerlegt hatte und für die Festigkeit den Be­fund der Materialprüfungsanstalt heranzog, sagte dieser zuletzt nur noch:Ja, aber Erfahrung sollte man doch drüber haben, ehe man so was baut.

Hierzu kann man nur sagen Hut ab vor sol­cher Gewissenhaftigkeit! Wenn die Menschen rie gegen diesen Grundsatz gefrevelt. hätten, dann hätten sie sich wohl nie mit Bomben, sondern höchstens mit Kokosnüssen beworfen Sie wür­den aber auch nicht ;n Betten, sondern immer noch auf Bäumen schlafen. Wenn nun immer­hin schon einige Versuchshäuser der beschriebe­nen Art stehen, so wäre es nach der Meinung jenes unentwegten Zweiflers unsere Pflicht, diese erst 30 Jahre lang zu beobachten, um d'e nöti­gen technischen Erfahrungen zu sammeln, ehe man die neue Bauweise als brauchbar aner­kennt. Es wäre nur zu fürchten, daß unsere Flüchtlinge und Ausgebombten dieses ordnungs­mäßige Verfahren durchkreuzen könnten, indem sie uns Erfahrungen anderer Art zuteil werden ließen, deren bisheriges Ausmaß anscheinend noch nicht ausreicht, um uns etwas zu bedeu­ten. So weit unser bausachverständiger Mit­arbeiter.

Es muß darauf hingewiesen werden, daß sich alle Rechte an derStabilo-Gitterwabenbau- weise in den Händen der deutscheu Volkshaus- Aktion, Dipl.-Ing. Albin Loebel. befinden. Das Bauverfahren ist geschützt und darf ohne Ge­nehmigung der DVA nicht benutzt werden. Die Veröffentlichung der Zeichnungen, die hiermit ers'mals bekannt gegeben werden, geschieht.mit Genehmigung der DVA.

Ernsthafte Interessenten und Interessenten­gruppen wenden sich nicht an die Redaktion desSchwäbischen Tagblatts, sondern an die Deutsche-Volkshaus-Aktion Dipl.-Ing. Albin Loebel, Reutlingen-Wannweil.

Die hier beschriebene Bauweise bietet eine der gegebenen Möglichkeiten, der Wohnraum- not Herr zu werden aber sie bietet, weil sie sich in besonderem Maße für Selbsthilfeverfah­ren eignet, eine günstige Möglichkeit und verdient daher unsere Aufmerksamkeit. Sie ge­stattet es, besonders schnell und mit einfachen Mitteln zu bauen, und sie ist überall dort ein- setzbar, wo man auch sonst Holzhäuser erstel­len kann, also auf dem flachen Lande und ins­besondere in ländliche Siedlungen für Flücht­linge, deren unser Land in der nächsten Zei* 100 000 erwartet. Gerade Baugemeinschaften von Flüchtlingen finden hier ein Bauverfahren, bei dem unter weitgehender Selbsthilfe ein Teil des in den nächsten Jahren benötigten Wohn- raums geschaffen werden kannund geschaffen werden muß, wenn es nicht zu unerträglichen sozialen Spannungen kommen soll. Je mehr Selbsthilfe bei der Schaffung von Wohnraum angewandt werden kann, um so mehr kann Baukapital gespart werden ein überaus wich­tiger Gesichtspunkt für alle, die sich mit der Wohnraumfrage für Flüchtlinge zu befassen haben.

Auch billige Massivbauten sind möglich

Reutlingen liefert den Beweis > 141 Wohneinheiten zur Bauausstellung ' Baupreise 30 DM und weniger je Kubikmeter umbauten Raum

sind noch die Kosten für das Betonfundament mit zusammen 800 DM hinzuzurechnen, so daß das ganze Haus mit Fenstern und Türen 7600 DM kostet. Der umbaute Raum wurde uns mit 238 Kubikmeter angegeben, so daß in diesem Fall der Kubikmeter-Preis wenig über 30 DM liegt.

Das ist immerhin ein gewaltiger Unterschied, denn wir rechnen zurzeit mit Kubikmeter-Prei­sen von über 40 bis etwa 55 DM Dabei wurden die Bauarbeiten von einer Arbeitsgemeinschaft (Maurermeister, Zimmermeister, Schreinermei­ster, Gipsermeister usw.) ausgeführt, also von einer Gemeinschaft selbständiger Unternehmer. Als Stundenlohn wurde im Durchschnitt 1 30 DM doch ein ganz ausreichender Satz verrech­net. Im Selbsthilfeverfahren dürften die Erstel­lungskosten für ein Haus nach der Stabilo-Bau­weise zweifellos noch beträchtlich herabzudrük- ken sein, wie denn auch die Deutsche Volkshaus- Aktion mit Kubikmeter-Preisen für den umbau­ten Raum von 18 bis 26 DM rechnet. Wie ist so etwas möglich?

DieDeutsche Volkshaus-Aktion (DVA) geht alsSozialbestrebung mit revolutionierenden Bauverfahren von der Erkenntnis aus, daß man zum schnellen Bauen und zum Bauen in gro­ßem Umfange nur den Baustoff verwenden solle, den uns die Natur fertig verwendbar und in großer Menge sofort greifbar liefert: das H o 1 z! Sie bezeichnet es als einen Widersinn, Baustoffe mittels Kohle und Arbeitskraft erst umständ­lich zu erzeugen, dabei das Holz aber ln den Oefen zu Heizzwecken zu verbrennen. Heute schaffe man immer noch Kohle mit hohem Trans- Qprtaufwand in Fabriken, um mit viel Arbeits­kraft in riesigen Industrieanlagen erst Zement und Ziegel herzustellen; dann befördere man die schweren Baustoffe wiederum mit großen Trans­portkosten zur Baustelle, um mittels noch zeit­raubenderer Bauverfahren Häuser zu bauen, die dreimal so viel kosteten als sie kosten dürften.

Wer in dieser Zeit Holz als Grundbaustoff pro­pagiert, muß sich auf Widerspruch gefaßt machen. Ein solcher Widerspruch wäre auch nicht unge­rechtfertigt, wenn es sich um normales Bauholz handelte, zu dessen Zurichtung dickstämmiges Holz benötigt wird. Das ,,Stabilo-Bauverfahren besteht aber aus Holz-Gitterwerk-Konstruk- tionselementen. Trotz seiner hohen Festigkeit braucht man zum Bau eines Hauses nach den Angaben der DVA nur noch etwa ein Viertel der Holzmenge, die bisher notwendig war; so­mit kann man schon mit der Holzmenge, die bei einem Massivbau bisher allein für den Dachbau notwendig war, jetzt ein ganzes Haus einschließ­lich der Außenwände und Trennwände und des Dachgeschosses herstellen. Man benötigt, worauf gar nicht eindringlich genug hingewiesen werden j a ? n ;. zum . Bau n 'cht etwa normales Bauholz aus dickstammigem Holz, sondern billigstes Dünn­stammholz von 8 bis 16 cm Durchmesser ganz ® er Güteklasse Nach den Mitteilungen der D VA eignet sich ohne Unterschied auch Borken- c.irerholz, lausbefallenes Holz, Stangenholz, durch

JK. Einen ganz anderen Weg zur Bekämp­fung der Wohnraumnot hat die Stadt Reutlin­gen eingeschlagen, wobei wieder einmal die be­sondere Aktivität der Stadtverwaltung lobend hervorzuheben ist. Reutlingen baut aus Anlaß einer Bauausstellung in ganz kurzer Zeit ins­gesamt stehen nur 12 Wochen vom Beginn der Grabarbeiten bis zur völligen Wohnfertigkeit zur Verfügung über 140 Wohneinheiten, vor­wiegend in Blockbauweise- Bauherrin ist die Kreis-Baugenossenschaft Reutlingen, die die Vorhaben auch finanziert und später die fer­tigen Wohnungen in den Wohnblocks vermie­tet. Außerdem sind noch 10 Zweifamilienhäuser im Bau, die von der Kreisbaugenossenschaft spä­ter verkauft werden Kaufliebhaber sind na­türlich mehr als genug vorhanden.

Verschiedene Massivbauweisen

Wir hatten Gelegenheit, mehrere der im Bau befindlichen Wohnblocks zu besichtigen und uns davon zu überzeugen, daß hier vollwertige, so­lide Arbeit geleistet wird. Eines der Häuser be­dient sich des Remy-Hohlblock - Verfah­rens, das als Baumaterial rheinischen Bimsstein verwendet. Material und Gestaltung des Stein­blocks sorgen für vorzügliche wärmetechnische Eigenschaften. Ein anderer Wohnblock ist aus Massivsteinen erbaut, die unter Verwen­dung von 50 Prozent Bimsstein und 50 Prozent Schlacke hergestellt werden. Ein dritter Wohn­block zeigt die sog. Schüttbauweise. Es handelt sich hier um ein Verfahren, bei dem der Beton nicht gestampft, sondern geschüttet wird. Zur Schalung wendet man nicht mehr Bretter an, sondern Blechrahmen kleinerer Ab­messungen. deren lichter Raum mit Drahtnet­zen verspannt ist. Diese Schalung, die allerdings entsprechend teuer ist, hat einmal den Vorzug großer Dauerhaftigkeit, zum andern gestatten die Drahtnetze eine ständige Durchlüftung des Betons und ein dementsprechend schnelles Aus­trocknen des Mauerwerks. Am besichtigten Bau wurde kein Kiesbeton, sondern Beton aus dem einheimischen Tuffstein verwendet ein Ma­terial, das ebenfalls sehr günstige wärmetech­nische und auch sonst gute Baueigenschaften be­sitzt. Alle bereits unter Dach befindlichen, also im Rohbau fertigen Häuser waren schon gut ausgetrocknet, selbst Gipsauflagen erwiesen sich als tapezierfähig.

Vollwertige Ausstattung günstige Preise

Der in der Remy-Bauweise erstellte Wohn­block ist in Dreiraum-Wohneinheiten aufgeteilt. Jede Wohneinheit enthält ein Wohnzimmer zu 17,55 qm, ein Schlafzimmer zu 13,55 qm, ein Kinderschlafzimmer zu 10,30 qm, eine Küche zu 7,57 qm, einen Flur (Glasabschluß) zu 5,52 qm sowie WC mit Vorraum zu 2,30 qm, zusammen also 56,8 qm nutzbarer Wohnfläche; Keller und Dachboden sind ebenfalls vorhanden, ebenso Waschküche und Bad, je eines für 6 Wohnein­heiten. Der Vertragspreis je Wohneinheit, voll­ständig wohnfertig mit Doppelfenstern, Hart- holzböden und kombiniertem Herd beträgt etwa 9000 DM, der Quadratmeter Wohnfläche 171 DM, der Mietwert je Wohneinheit und Monat etwa 50 bis 52 DM. Der Kubikmeter umbauten Raum liegt bei 29 bis 30 DM

Der massiv gebaute Großblock zu 12 Wohn­einheiten hat eine Wohnküche mit Kochnische zu 15,10 am. ein Eltemschlafzimmer zu 13,10 qm.

ein Kinderschlafzimmer zu 12,30 qm. einen Flur (Glasabschluß) zu 2,30 qm sowie WC mit Vor­raum zu 2,20 qm, an gesamter Wohnfläche also 45 qm. Keller, Waschküche und Bad (je ein Bad für 6 Wohneinheiten) sowie Dachboden sind zu­sätzlich vorhanden. Der Vertragspreis stellt sich in diesem Falle auf 190200 DM je Quadratmeter Wohnfläche, die Wohneinheit zusammen eben­falls auf etwa 9000 DM. Der Mietwert je Wohn­einheit und Monat wird mit 45 bis 48 DM an­gegeben.

Der in dei Schüttbauweise erstellte Wohnblock entspricht in seiner Einteilung ziemlich genau dem vorhei beschriebenen Massivblock: er ent­hält je Wohneinheit Wohnküche. Elternschlaf- Zimmer, Kinderschlafzimmer, Vorplatz und WC mit reichlich 45 qm Wohnfläche. Die Baukosten liegen hier eher etwas höher, doch wird der Mietwert je Wohneinheit und Monat mit 45 bis 48 DM angegeben wie m allen anderen Bei­spielen einschließlich Keller, Waschküche und Bad sowie Dachboden, mit Doppelfenstern, Hartholz­böden, kombiniertem Herd,

WC, Licht- und Wasser- Installation, Malerarbeiten usw also vollständig bezugsfertig.

sonders neuen Bauweisen angewandt, sondern es wurde solid und nach recht konservativen Gesichtspunkten gebaut. Wie wurden tragbare Preise trotzdem erzielt? Es war uns sehr inter­essant, zu hören, daß die Stadtverwaltung sich keiner anderen Mittel bedient hat, als sie schon lange bekannt sind: sie hat die Bauarbeiten aus­geschrieben und solange gesucht, bis sie die pas­senden Unternehmer und Handwerker mit den passenden Preisen hatte und wenn sie diese auch zum Teil von auswärts heranholen mußte.

Welche Bauweise für die Zukunft?

Wir haben uns durch Einblick in die Bauver­träge davon überzeugt, daß die angegebenen Preise stimmen. Damit ist der Beweis erbracht, daß auch in der Massivbauweise preisgünstig gebaut werden kann. Freilich ist zu bedenken, daß eine Stadt wie Reutlingen auch transport­mäßig nicht ganz ungünstig liegt und daß dazu die Stadtverwaltung ein Höchstmaß an Initia-

Die Wohnblocks an der Hagstraße

Gediegene Zweifamilienhäuser

Wir sahen außerdem noch 10 Zweifamilienhäuser zum Teil nahezu fertig, zum Teil noch im Bau und müssen anerkennen: voll­kommen friedensmäßig!

Die Räumlichkeiten: ein Wohnzimmer mit 15 qm, ein Schlafzimmer mit 15 qm, ein Kinderschlafzim­mer mit 11 qm, eine Küche mit 7 qm, WC und Bad mit 4,6 qm und einen recht geräumigen Vorplatz mit 5,6 qm, also insgesamt etwa 58 qm Wohnfläche. Die Ausstattung überaus gedie­gen: Doppelfenster, Hart­holzparkett, Einbaubade­wanne; der ganze Bad- und

WC-Raum ist gekachelt, Waschküche und Keller­räume sehr reichlich. Die Baukosten je Wohn­einheit sollen sich, wie wir hörten, auf etwa 18 000 DM, der monatliche Mietwert auf 8085 DM belaufen, die Kreis-Baugenossenschaft will diese Zweifamilienhäuser verkaufen.

Wie baut man billig?

Liegen die Baukosten für die besichtigten Zweifamilienhäuser naturgemäß oberhalb der für den sozialen Wohnungsbau tragbaren Preis­grenze, was zum Teil schon durch die fast lu­xuriös zu nennende Bauausführung bedingt ist. so scheint uns bei den Wohnblocks das unter den gegebenen Verhältnissen mögliche Optimum erreicht. Baupreise von 30 DM und weniger je Kubikmeter umbauten Raum bei wirklich anständiger und solider Bauausführung und Wohnraumausstattung sind uns jedenfalls bis heute noch nicht bekannt geworden, wir ha­ben nur immer wieder von Preisen von 40 bis 55 DM. je Kubikmeter umbauten Raum gehört. Dabei wurden Im Belsniel Reutlingen keine be-

Aufn. Photo Dohm

tive entfaltet. Daß sie ihren Baa P la , a P S f s n t städtebauliche Gesichtspunkte zugrunde s, u _ eine Selbstverständlichkeit; nicht jeo form eignet sich für eine Stadt, J 11 , ., iwe ise dem Bauverfahren läßt sich Blockbauweis^ durchführen. Wo die materiellen und g Möglichkeiten gegeben sind. Wohnungen jv . ßer Zahl und zu tragbaren Preisen injvias bauweise zu erstellen, da soll man massi <jer Wo es aber auf leichte Transportierte! führun g Baustoffe, auf möglichst schnelle Ba üf u*uommt und auf ein Mindestmaß an Kapital j n e

und wo städtebauliche Gesichtspunkt- n

Rolle spielen also in ländlichen G g ge und in den Räumen, die durch die F 3 j n d zu besiedeln und erst noch zu ersehne .

, da baue man nach jedem nur nenkbar ^ fahren, sofern es nur zweckmäßig un .. , Der Selbsthilfe gestattet.

und ein Höchstmaß an Bedarf an Wohnraum ist so Ent­

fahren durch die schnell radikalisiene^ Ta ^ r _

die schnell raaucau»'«--- j a v,r- erbten sind so groß, daß über Jahre ua ma ß zehnte mit a 11 e n Kräften gebaut werde