Aus dem Nagold=, Enz= und Albtal
13. Juli 1949
Nr. 82
Calroer StaÖtnachrichten
45 Jahre Im ZoIIdlenst
Mit Wirkung vom 1. Juli wurde der im 66. Lebensjahr stehende Oberzollsekretär Karl Nu- ding beim Zollamt Calw in den Ruhestand ver- jetzt. Er stand nahezu 45 Jahre im Staatsdienst md war als Beamter von altem Schrot und Korn weithin im Kreise Calw bekannt und ob seiner Hilfsbereitschaft geachtet und geschätzt. Fast drei Jahrzehnte war Oberzollsekretär Nuding beim Zoll- lict Calw und im Bezirk Calw-Neuenbürg tätig. In leinen jüngeren Jahren war er in den Bezirken Schwab. Hall, Gaildorf, Ehingen-Donau, Ulm, Bad Cannstatt im Außendienst und beim Hauptzollamt in Stuttgart. Seine Kollegen bereiteten ihm einen feierlichen Abschied, zu dem auch Zollrat Siedle, der Vorstand des Hauptnollamtes Rottweil, erschienen war, um dem verdienten Beamten eine Urkunde lu überreichen. Seit seiner frühen Jugend stand jer Jubilar aktiv irr der deutschen Turnbewegung, wo er der Förderung des Jugendturnens größte Aufmerksamkeit schenkte. Wir wünschen dem noch recht Rüstigen weiterhin beste Gesundheit.
Besuch des Calwer Bczirksverein Stuttgart Am Sonntag, 17. Juli, feiert der Calwer Bezirks- Verein sein 50jähriges Bestehen in unserer Heimatstadt Calw, wozu herzlich' eingeladen wird. Ankunft der Gäste in Calw um 9.31 Uhr. Nach Ankunft auf dem Marktplatz wird der Singchor der Gäste eirfige Chöre zum Vortrag bringen. Im Saalbau Weiß wickelt sich nachmittags ab 15 Uhr das eigentliche Festprogramm ab. Mitwirkende sind der Singchor des Vereins, der Gastchor „Liederkranz Holzbronn" und die Musikkapelle Bender Calw. Zu der Feier wird herzlich eingeladen.
Lehrausflug der Landwirtschaftsschule Calw Die Schüler des Winterlehrgangs 1948—49 der Landwirtschaftsschule Calw unternahmen am letzten Mittwoch einen Lehrausflug Am Morgen wurde zunächst das Versuchsland des Landwirtschaftsamtes Calw besichtigt. Landwirtschaftsrat Pfetsch, unter dessen Führung der Ausflug stattfand, erläu- erte hierbei die einzelnen Versuche. Darauf wurde in einem Omnibus die Fahrt nach Herrenberg angetreten und dort die aus Anlaß des zwanzigjährigen Bestehens des Fleckviehzuchtverbandes für den Sülchgau stattfindende Verbandsschau besucht. Auf dieser Schau wurde das beste Zuchtmaterial des Verbandes gezeigt. Nach einer kurzen Mittagspause wurde die Fahrt über Böblingen nach Hohenheim fortgesetzt. Hier wurden zuerst die Versuchsfelder der Landessaatzuchtanstalt und das Tierzuchtinsti- tut besichtigt In der Saatzuchtanstalt erregten die vielseitigen Sorten- und Züchtungsversuche, im Tierzuchtinstitut eine neue Hühnerrasse — die Leg- bars —, das besondere Interesse der Ausflugsteilnehmer. Leider konnten nur die Kleintiefbestände gezeigt werden, da die Großtiere des Instituts auf dem unteren Lindenhof bei Reutlingen untergebracht sind. Auch der . sich anschließende Besuch der Maschinen- und zoologischen Sammlung der Hochschule war sehr interessant. Mit einem Rundblick von der Schloßkuppel über die fruchtbare Filderebene und einem Gang durch den botanischen Garten fand die Besichtigung Hohenheims ihren Abschluß. N. •
Wie sie für den Schulgroschen sammeMen Auch im Jahr 1948 wurde in vielen _ Schulen im Kreis Calw für den Schulgroschen eifrig gesammelt. Wie der Vorsitzende des Roten Kreuzes Calw mitteilt, sind 1948 für den Schulopfergroschen im Schulbezirk Calw insgesamt 8255.66 RM und 1715.81 DM. eingegangen. Den vielen kleinen Spendern muß für ihre Gebefreudigkeit herzlicher Dank gesagt werden.
Lebensmittelversorgung
Haferflocken
An Stelle der für Monat Juli vorgesehenen Teig- waren-Ration kommen an Normalverbraucher, TSV Butter, TSV Fleisch und TSV Fleisch Und Butter über 1 Jahr 400 Gramm Hafer flocken als Teilration zur Verteilung. Für die Ausgabe sind folgende Abschnitte vorgesehen; Altersklasse 1—6 Johre Kartenkennziffer 14, 34, 24, 24 C je 200 g •ul die Abschnitte fünf a und fünf b, über 6 J. Kenokartenziffer 11. 31. 21, 21C 400 g auf Ab- Kbnitt eins. Die Restration von 350 g Teigwaren “wie die Zulagerationen gelangen voraussichtlich üude des Monats Juli, Anfang August zur Ausgabe.
Vier Eier
Normalverbraucher in Eiern sowie Gemeinschafts- v erpflegte mit Normalration aller Altersklassen erholten für Monat Juli 4 Eier auf Abschnitt „n" der Eerkarte.
Trockenfrüchte
Normalverbraucher und TSV sowie sämtliche Ge- mG insrhaftsverpflegten über 1 Jahr erhalten für Monat Juli 125 g Trockenfrüchte auf den Abschnitt j-Die Abschnitte L/16 808, L/41 808 und L/44 der Karten der Vollselbstversorger und Kinder Von ff—1 Jahr dürfen nicht beliefert werden.
Calwer Kinderfest wie einst
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Tag der Freude und des Frohsinns / Tausende auf dem Festplatz Brühl
ln diesem Jahr kam es so recht zum Ausdruck, was das Kinderfest für die Calwer ist. I^ie ganze Bevölkerung war an diesem Tag auf den Beinen und auch viele Auswärtige hatte es angezogen. Einer Sorge war man enthoben, der Sorgen des Wetters, und damit ist ein Kinderfest schon halb ' gelungen. Immerhin, es gab viel Vorarbeit seitens der Stadtverwaltung und der. Schulen und nicht zuletzt auch der Mütter, denn alles mußte ein festliches Aussehen haben. So war es dann auch am Montag, so daß« man sich nur darüber freuen konnte. Der Vormittag gehörte den Kinderschulen; die Kleinsten erlebten als erste den großen Tag, zeigten, was die „Tanten“ sie gelernt hatten und ließen sich dann noch vom Kasperle „durcheinanderbringen*'. Alle Fenster besetzt und dip Straßen dicht umsäumt — so wurde der Festzug am frühen Nachmittag erwartet. Er ist in diesem Jahr noch bunter geworden und wurde sogar von Landespolizei zu Pferde angeführt. Das hat uns geheut, denn die freundlichen Mienen der beiden Mannen auf geschmückten Pferden zeigten, daß die Polizei nicht nur Ordner, sondern auch mit von der Partie sein wollte. „Laßt Blumen sprechen“ — diese Worte haben sich die Mädchen zu eigen gemacht und in anmutigster Weise demonstriert. Bei den Buben sah man gleich zweimal „Die sieben Schwaben“/ andere symbolisierten in Gruppen das Handwerk und selbstverständlich durfte auch Wild-West nicht fehlen. Für den notwendigen Schwung im Fes*zug sorgten die Musikkapelle, ein Trommler- und Pfeifenkorps und eine Gruppe Ziehorglei. Den Beschluß machte ein Wagen mit dem Schild „Abc-Schütz, Abiturient, auch die Schulzeit nimmt ein End“, Auf dem Festplatz, der auch wieder ein friedensmäßigeres Bild zeigte und bot, was nun einmal zu eingm
solchen Tag gehört, ging es schon lebhaft zu, als der lange Zug in ihn einbog. Bürgermeister Seeber konnte hier den Gouverneur, Herrn Colonel Blanc, begrüßen? Landrat Wagner und Mitglieder des Gemeinderats EiiUea ebenfalls auf der Tribüne Platz genommen. Sein Gruß galt alLen Calwem und insbesondere den Kindern; man sei ausgezogen, um mit diesen einen Freudentag zu begehen, trotz aller Schwere der Zeit und einer leeren Stadtkasse. Der Bürgermeister dankte allen, die mitgeholfen haben, diesen Tag würdig zu begehen. Dann aber kam die Jugend zu ihrem Recht und zeigte Spiel auf Spiel. Es würde zu weit führen, hier alle aufzuführen; erwähnt aber sollen doch sein der anmutige Reigen der Mädchen, die „Artisten“ unter den Buben und das flüssig durchgeführte Handballspiel. Daß auf diesen Tag von allen Schulen hingearbeitet wurde, kam trefflich zum Ausdruck. Die letzten zwei Stunden konnte „in Schichten“ das Kasperle besucht werden. Im übrigen darf der Leser wissen, 'daß rund 2000 Kinder beschert wurden mit einem Wecken, einer Wurst und einer Tafel Schokolade. Die Hilfsstelle des Roten Kreuzes hatte sich erstmals wieder in der Gewerbeschule eingerichtet und half, wo es zu helfen gab. Den Abschluß des Kinderfestes — die Erwachsenen feierten abends, auch traditionsgemäß, weiter — bildete nach Rückkehr auf den Marktplatz die Ansprache von Dekan Höltzel. In einem Gleichnis gab er nicht nur den Kindern, sondern auch den Erwachsenen zu verstehen, wie solch schöne Tage wohl dazu angetan sind, über die im Leben nun einmal unabänderlichen trüben Tage leichter hinwegzukommen. Mit dem Verklingen des gemeinsam gesungenen Liedes „Nun danket alle Gott“ hatte das Kindeifest 1949 sein Ende erreicht.
Nagolder Stadtchronik
Vom 15.—18. Juli ist in den Löwen-Licht- Proß, Matthäus, Lehrer, 1 S.; Lemberger, Siegbert,
spielen der Willy Forst-Film „Der Hofrat Geiger“ mit Paul Hörbiger, Hans Moser, Maria Andergast u. a. zu sehen. Es handelt sich um ein lustiges Spiel mit gutom, altem Wiener Milieu. Neben anderem enthält der Film den beliebten und überall gehörten Schlager „Mariandl“.
Das Ev. Jungmännerwerk Sulz führt am Sonntag, 17. Juli, 14.30 und 19.30 Uhr, im ,,Trauben*'-Saäl ein Spiel von der Kirche Not und Rettung auf mit dem Titel „Gustav Adolf“, verfaßt von Julius Schieden Pfarrverweser Grüninger hat das Spiel mit seiner Schar einstudiert. Es will keine konfessionellen Gegensätze aufreißen, sondern' Zeugnis dafür ablegen, wie um des Evangeliums willen immer viel durchlitten werden mußte. Das Spiel bildet den Auftakt zu dem am 24. und 25. Juli in Nagold stattfindenden Gustav-Adolf-Fest. Das Werk wurde schon mit großem Erfolg aufgeführt und der Reinertrag ist für das Gustav-Adolf-Werk bestimmt.
Familiennachrichten der Stadt Nagold vom Monat Juni 1949
Geburten: Bätzner, Samuel, Schreinermeister, 1 .JT.fc Reiter, __ Franz, Mechaniker, 1 T.j Feucht, Hermann, Angestellter, 1 S.> Bohnet,'Johann Georg, Schlosser, 1 T.; Ho f fmann, Arno, Weber, 1 S.;
Seeger, Otto, Kaufmann, 1 S.; Ottmar, Hans, Schreiner, 1 S.; Mutterer, Otto, Lager T erwalter, 1 S.;
Blick in die
Sängertreffen in Unterreichenbach
Anläßlich des 60jährigen Bestehens hielt der Männergesangverein „Freundschaft" eine wohlgelungene Feier im Kapfenhardtertal, welche unter Mitwirkung benachbarter Vereine viele Besucher anzog. Die im schattigen Zelt sorgsam bewirteten Gäste dankten mit reichem Beifall den musikalischen Darbietungen. Besondere Anerkennung gebührt dem Dirigenten Herr L. aus Pforzheim, dessen sichere Stabführung sich in den Vorträgen der Vereine Unterreichenbach und Hamberg widerspiegelte. Die Sänger aus Huchenfeld, welche als Gäste ebenfalls gesanglich sehr gefielen, ernteten reichen Beifall. Mit dem finanziellen Ertrag soll wenigstens wieder ein Teil des über den Krieg verlorenen Notenmaterials ersetzt werden.
Unterreichenbach. (Das Standesamt im Juni.) Geburten: Walter, Sohn des Walter Kusterer, Metzger. — Heiraten; Keine. — Sterbefälle; Steinmetz, Jakob, Maurermeister, 74 J.; Seeger, Helene, geh. Kümmerlen, Gastwirtin, 53 J.i Rothfuß, Bertha, geh. Maisenbacher, Rentnerin, 74 J.
Oberreichenbach. Während in den vergangenen Jahren um diese Zeit in allen Orten nahezu jeden Tag die Kartoffelfelder nach dem Kartoffelkäfer abgesucht werden mußten, scheint der gefährliche Kerl heuer das Tageslicht, zu scheuen. Die Landwirte von hier und Umgebung berichten, daß man bis jetzt nur selten einen finden konnte. Dem Bauern werden dadurch Arbeitsstunden, die er auf
Hilfsarbeiter, 1 T.i Engelhardt, August, Schmied, 1 .T.j Gagelmann, Paul-Dietrich, Unterwachtmeister, 1 Sohn. Auswärtige; Kußmaul, Louis, Mechaniker, Mötzingen, 1 T.;' Hauser, Christian, Amtsdiener, Mötzingen, 1 S.: Dorau. Jochem, Kaufmann, Hochdorf, 1 T.; Schäible, Friedrich Landwirt, Altensteig- Dorf, 1 S.; Zinn, Josef, Lokomotivheizer, Mannheim, 1 S.; Schneider, Gottlob Andreas, Gipser und Land-, Wirt, Mötzingen, 1 S.i Luginsland, Johannes, Maler, Mötzingen, 1 S ; Mast, Ernst, Kaufmann, Mötzingen, 1 T.i Schulz, Artur Erich Karl, Hilfsarbeiter, Altensteig. 1 Sohn. — Eheschließungen: Grötzin- ger, Gustav, Hilfsarbeiter in Rohrdorf, und Hof- männ. Rosine Kai ohne, Haustochter in Nagold- Iselshausen. — Koch, Josef Fidelis Kaufmann in Nagold, und Stöcker, Katharina, Hausdame,. in Stuttgart. — Sterbefälle: Mutschler, Hugo, Obersteuerinspektor i. R„ 59 J.j Gauger, Katharine, geh. Weiß, Fuhrmann-Ehefrau, 55 J.i Wreden, geh. PfeiffLe, Maria, Hausverw.-Ehefrau, 72 J.j Gutekunst, geh. Egeler, Katharine, Witwe, 88 Jahrei Waidelich, geh. Wurster, Maria, if^Ifsarb.-Ehefrau, 65 J. Auswärtige: Roller, Karl, led. Gärtner, Bondorf, 19 J.| Hartmann, Johann Friedrich, Landwirt, Wart, 58 J.i Henßler,- geh. Ktenzle, Maria, Holzhauerswitwe, Mindersbach, 82 J.i Lauff, geh. Adami, Susanna, Landwirtswitwe, Mötzingen, 69 J,; Grei- sing, August, Heizer in Tübingen, 44 J.
Gemeinden
den Suchdienst verwenden mußte, erspart. Möge es bef der gütigen Fügung bleiben.
Bad Liebenzell. Die Sommermodenschau des Mode-Ateliers Hübner, Stuttgart, die im Kurpark und im Kurhaus gezeigt wurde, erfüllte auch die höchst gestellten Erwartungen. Alle gezeigten Modelle vereinigten in sich letzte Eleganz und guten Geschmack. Man sah sehr hübsche Tennis- Kombinationen, ebenso verschiedene Strandkleider, die Eleganz und Zweckmäßigkeit verbinden. Bei den zahlreichen sommerlichen Tages- und Straßenkleidern gefielen besonders die ideenreich entwoifenen Handdruckmuster, deren Farben geschmackvoll abgestimmt sind. Interessant und neu war es, daß farbige Handdruckmuster nicht nur auf Dirndlkleidern, sondern auch auf eleganten Tages- und Abendkleidern sehr gut wirken. Bei allen Modellen mit Handdruckmustern waren Schnitt, Form und Farbe zu einem harmonischen Bild verbunden. Auch die verschiedenen Kostüme erweckten durch Ihre schnittige Linie lebhaften Beifall beim Publikum. Zu den Tages- und Straßenkleidern und zu den Kostümen wurden höchst elegante Hüte getragen. Die zum Teil sehr mutigen aber immer hübschen Hutgebilde gaben zusammen mit eleganten und praktischen Ledertaschen den schönen Kleidern eine reizvolle Pointe. Als Interpret der modischen Kompositionen wirkte der Stuttgarter Schauspieler Wolfgang Preiß; er entledigte sich seiner Aufgabe in charmanter Art. HD.
Ostelsheimer Schuljugend auf froher Fahrt
8ür die Schüler der Oberklassen der Ostelshei- Ber Schule war der vergangene Dienstag ein Sroßer Tag, sollte doch der seit langem mit Be- jfeisterung besprochene Plan die Fahrt nach Maul- rona zur Besichtigung des Klosters, endlich zur Wiührung kommen Etwa 70 Schüler und Schüle- Uanen traten mit großer Erwartung unter Führung tes Schulleiters, Herrn Hauptlehrer Banspach, die
Fährt
im Omnibus an. Bei schönstem Wetter ging es
— "Utuiuua «Ui, L»C1 HCUCJ w«
w Höhen und durch die Täler des nördlichen ^ wanwaldes nach Maulbronn. Während vorher Fahrt bei den Kindern helle Begeisterung aus-
eös t hatte, wurden sie bei der Besichtigung «e$e ; beei
s noch sehr gut erhaltenen Klosters sichtlich druckt. Voll Ehrfurcht und Ergriffenheit folg- lan S * ß ^ 6n Ausführungen des führenden Kastel- t Anschließend ging die Fahrt über Knittlingen c Breiten, wo das Melanchten-Museum besucht r e ' In der nun folgenden zweistündigen Pause m .^ r Heimfahrt durften sich die Kinder im toel ' ^ re ^ a d Bretten» nach Herzenslust tum- hei Rückfahrt ging über Mühlacker—Pforz-
01 durchs schöne Würmtal. Am gleichen Tag ^ e ^ a ^ me n 74 Schüler und Schülerinnen der Iaht °k u * e un - er der Lehrerin Aubele eme Schul- k r im Omnibus nach Wildbad. Nach einem gang durch die Stadt folgte mit der Zahnrad- d ea Fahrt auf den Sommerberg, welche bei
Kinde;
; rn Entzücken und Freude auslöste. Ein
Fußmarsch durch den Wald endete auf einer Waldwiese, wo man Rast machte. Spiele wurden durchgeführt. Auf der Heimfahrt wurde noch in Schömberg Halt gemacht. Unserer Schuljugend wurde mit beiden Fahrten ein Erlebnis zuteil, welches für alle unvergeßlich bleiben wird.
In der hiesigen Volksschule kamen 12 Schüler und 7 Schülerinnen zur Entlassung. Zu der Schulentlassungsfeier hatten die Teilnehmer ihr sonst so nüchtern aussehendes Klassenzimmer in einen festlichen Raum verwandelt. Hauptlehrer Banspach leitete mit einer Begrüßungsansprache die Feier ein, um dann, vom „Deutschen Rat“ des Dichters Reinick: „Vor allem eins, mein Kind, sei treu und wahr“ ausgehend, auf den Sinn der Entlassungsfeier zu kommen. Mit eindringlichen Worten wies sowohl der Erzieher wie auch in den nachfolgenden Anspachen Pfarrer Klink und Bürgermeister Schneider auf den Ernst des Lebens hin und ermahnten die zur Entlassung Kommenden, sich ernsthaft auf ihren Lehensberuf vorzubereiten. Gleichzeitig mit dieser Feier verband man das 200- jährige Geburtsjubiläum unseres größten Dichters Goethe. Schüler und Schülerinnen deklamierten Goethe-Gedichte und alle . erhielten zur. bleibenden Erinnerung das vom Kultministerium herausgegebene Buch „Goethe“ als Geschenk. Gemeinschaftliche Lieder sowie Kaffee und Brezel verschönten die erlebnisreiche Feier.
Altburg. Bei der Heuernte, welche mit sieben Motormähern sich rasch abwickelte, ereigneten sich bedauerlicherweise zwei schwere Unfälle. Katharine Nothacker bei Johannes Pfrommer in Spindlershof ist beim Heuabladen in der Scheune abgestürzt und zog sich dabei Verletzungen am Kopf und Rippenbrüche zu. Adolf Großhans in Speßhardt kam infolge der mit dem Heuwagen davonlaufenden Ochsen unter die Räder des Heuwagens und erlitt dabei Rippenbrüche und noch andere Verletzungen. ■— Am 7. Juli könnt« Friedrich Lörcher in Speßhardt den 74., am 9. Juli Barbara Großmann in Altburg den 73., am 12. Juli Michael Dürr in Weltenschwann den 85. (der älteste Mann) und am 24. Juli kann Dorothea Lörcher in Speßhardt den 78. Geburtstag feiern.
Dachtel. Ihren 80. Geburtstag feierte Katharine Bitz er, geb. Erbele, die Witwe des vor 3 Jahren verstorbenen Jakob Bitzer, der als früherer Postillon und Calwer Bote weithin bekannt war. Ihr Leben war reich an Arbeit und Mühe. Ihre einzige Tochter starb schon 1926 im Alter von 35 Jahren. Da die Schwiegertochter lange Jahre schwer leidend war, mußte sie sich auch des Haushalts des Sohnes annehmen. Und als die Enkeltochter sich verheiratete, gab es für die Urahne neue Arbeit mit der Wartung des Urenkels. Aber willig und unermüdlich war sie zu jeder Hilfe bereit, bis in allerletzter Zeit der Kräftenachlaß ihrem Fleiße einen Halt gebot. Möge dem alten Mütteriein jetzt noch eine schöne Zeit der Stille und des Friedens beschert sein.
Brief aus Neubulach
Vor wenigen Tagen fand hier eine Begehung der Markung statt, die unter der fachlichen Leitung des Kreisbaumwarts Walz, Nagold, stand. Wie groß das Interesse für Obst ba u und Baum* pflege ist, zeigte die zahlreiche Beteiligung der Landwirte und Baumbesitzer. Baum für Baum wurdfc, besichtigt, Erfahrungen unter den Beteiligten ausgetauscht und falsche Ansichten durch den führenden Fachmann richtiggestellt. Einen breiten Raum in der Besprechung nahm der am praktischen Beispiel vorgeführte Erfolg des Spritzens der Obstbäume ein. An einem Kirschbaum, der über und über voll mit Kirschen hing aber fast alle seine Blätter verloren hatte, demonstrierte der Kreisbaumwart die Notwendigkeit einer gründlichen und ausgiebigen Düngung. Den Blätterabfall führte er auf das Fehlen genügender Nährstoffe zurück. Auch die Erscheinung der im Volksmund unter dem Namen „Narren“ bekannten oft zahlreichen wertlosen Früchte des Zwetschgenbaumes sei durch eine gute Winterdüngung restlos zu beheben. Die Beteiligten der Begehung waren Herrn Walz für seine Ratschläge und Aufschlüsse sehr dankbar. — Der Sportclub Neubulach hielt seine Generalversammlung ab, um Rückschau zu halten Der bisherige geschäftsführende Vorstand, Herr Rieh. Breitling, mußte wegen Arbeitsüberlastung sein Amt zur Verfügung 'stellen. Die Versammlung dankte ihm für seine bisherige treu geleistete Arbeit. Den Raum der Besprechungen nahmen die Neuwahlen ein. Erster Vereinsvorstand blieb Herr Helmut Hinz, erster Geschäftsvorstand wurde Wilhelm Rottenburger. Die Wahl des zweiten und dritten Vorstandes fiel auf Fritz Etzel und Heinz Hackfurth Schriftführer und Kassier blieben die Herren Sülzle und Karl Fischer. Dem erweiterten Ausschuß wurde den bisherigen Mitgliedern Herr Richard Breitling beigegeben. Mit dem Wunsche, daß das kommende Vereinsjahr ein in sportlicher Hinsicht erfolgreiches werden möge, wurde die Versammlung geschlossen.
Schüler-Entlaß- und Goethegedenkfeier der Volksschule in Beraeck
Viele Eltern und Freunde unserer Kinder waren der Einladung der .Volksschule Berneck zu einer Goethegedenkteier, verbunden mit der Entlaßfeier, gefolgt. Vor Beginn hatten die im Nebensaal aufgelegten Zeichnungen viel Beachtung gefunden. Nach kurzer Einleitung brachte Lehrer Kalmbach den Zuhörern Leben und Werdegang unseres größten deutschen Dichters nahe. Mit recht guter Einfühlung brachten die Kinder u. a. den „Zauberlehrling“ uiid den „Erlkönig“'zu Gehör. Fein empfunden • klang auch das Lied vom „Heidenröslein“ Im fröhlichen 'Teil spielte und sang die Unterklasse mit Herrn Schneider vor begeisterten Zuhörern. Die kleinen Aufsatzproben ließen manchen aufhorchen. Der dritte Teil war wieder den „Großen“ Vorbehalten. Sie erfreuten mit feinen Chören, heiteren schwäbischen und auch ernsten Gedichten und zwei kurzen fröhlichen Spielen. Einige Aufsätze, die von den grossen und kleinen Schulsorgen erzählten, wurden mit Heiterkeit aufgenommen. Herr Pfarrer Killus gab den scheidenden Kindern noch einige ernste, wegweisende Worte mit. Als die Entlaßzeugnisse verteilt waren, nahmen die Kinder mit dankbarer' Freude die von der. Stadtverwaltung gestifteten Brezeln m Empfang. Der Abend hat allen Teilnehmern einen kleinen Einblick in die Arbeit der Schule gegeben.
Im vergangenen Monat kehrten aus russischer Kriegsgefangenschaft Georg Brenner und Hans Seid heim. Mit den Angehörigen freute sich das- ganze Städtchen. Bei ihrer Ankunft brachte ihnen der Gesangverein ein Ständchen
Umschau in Rohrdorf
Die Gemeinde hat an den schönen Punkten Ruhebänke aufgestellt, auch auf der idyllisch gelegenen Nagold-Insel, der sogen. „Stelle". Weiter hat sie eine Verbindungsbrücke von der Hauptstraße zur Insel erstellt, so daß der beliebte Platz auf der „Stelle" nicht nur für die Jugend, welche sich ihn schon längst als Lieblingsspiel- und Tummelplatz auserwählt hat, sondern nunmehr auch von den Aelteren bequem erreicht werden kann. Vielleicht ist es der Gemeinde später, wenn die Aushebung des Nagoldbettes im Rahmen der Nagoldkorrektion durchgeführt und damit die Hochwassergefahr im wesentlichen für die Insel beseitigt ist möglich, die „Stelle" so herzurichten, daß sie als vollwertige Parkanlage betrachtet werden kann. — Eine unangenehme Nachricht war die Bekanntgabe, daß nunmehr doch noch im Gemeindewald ein Kahlhieb von 960 Festmeter durchgeführt werden soll. Eine Holzhauerkolonne von etwa 15 Mann wird hier über die Dauer dieser Holzaktion Quartier beziehen. — Der Sportverein hielt im „Ochsen" einen Familienabend. Bald setzt der aktive Sportbetrieb wieder ein, und es ist zu wünschen, daß der Verein in der Bezirksklasse, in welche er aufgerückt ist, auch Erfolge hat wie bisher in seiner kurzen Bestehungszeit. — Der „Liederkranz" hat seine Singstunden auch wieder aufgenommen. Ber Verein plant für Sonntag, 17. Juli, einen Familien- ausflug nach Oberschwandorf. — Am 1. Juli feierte Frau Marie Basler ihr 80. Wiegenfest. 17 Kindern schenkte sie das Leben, 9 sind noch am Leben,
3 ihrer Söhne gefallen. Die Gemeinde wünscht ihr für den Lebensabend alles Gute. — Fünf Unternehmen aus der hiesigen Industrie und des Gewerbes werden sich an der Bezirksgewerbeausstellung in Nagold beteiligen.
Sommerfest in Ostelsheim
Am kommenden Samstag und Sonntag, 16. und 17. Juli, verans*altet der Sportverein Ostelsheim ein Sommerfest. Die Veranstaltung wird mit einem Festbankett am Samstagabend eingeleitet, an dem sich auf der Festwiese beim „Gasthaus zum Rößle" ein Sommernachtfest anschließt. Am Sonntagmittag finden turnerische Vorführungen und Radbailspiele statt. Der Turnverein Renningen wartet mit turnerischen Leistungen auf, während einige Radsportvereine sich im Radballspiel friedliche Wettkämpfe liefern werden. Der Höhepunkt der Veranstaltung ist in diesem Jahre der Kinderfestzug, bei welchem der Sportverein und Schule bereits im schönsten Wetteifer liegen. Der Festzug endet auf der Festwiese, wo die Schüler Freiübungen vorführen werden und für alle Kinder Belustigungen und Spiele vorgesehen sind. Der Mannergesangverein wird seinerseits zur Verschönerung des Festes oeitragen. Das abwechslungsreiche Festprogramm bietet allen Besuchern von nah und fern frohe und genußreiche Stunden. -hako-.