1 B. Juli 1949
WIRTSCHAFT
Nr. 82 i Seite 5
Es kommt auf den Export an
Außenwirtschaftliche Gründe für binnenwirtschaftliche Absatzstockungen
Von Dr. Klaus Holtermann, Leiter des Volkswirtschaftlichen und Statistischen Büros bei den Industrie- und Handelskammern von WürUemberg-Hohenzollem
Seit einigen Monaten sind International anhaltende konjunkturhemmende Tendenzen erkennbar, die den tm vergangenen Jahr auffallend wirksamen wirtschaftlichen Auftrieb in last allen westeuropäischen Ländern aufhalten. Die Faktoren, die den güterwirtschaftlichen Fluß eindämmen und die Produktion einengen, sind verschiedenartiger Natur. Neben einer gewissen Marktfülle sind vor allem weitwirkende Störungen im weltwirtschaftlichen Gefüge die Ursachen für die Nachfrageschrumpfung. Sättigungserscheinungen machen sich in den USA, Belgien, Schweden und der Schweiz bemerkbar. Hier wurde die Versorgung der Wirtschaft mit Konsum- und Produktionsgütern dank eines intakten Industriepotentials überraschend schnell aufgeholt. In den übrigen Ländern ist der Konsum- und Industriebedarf noch nicht gedeckt. Trotzdem machen sich Absatzstockungen bemerkbar, die vor allem in den Westzonen Deutschlands den Blick auf den Außenhandel lpnkcn
Auf gehaltene
Kreditausweitung wirkt deflatorisch Die westdeutsche Absatzkrise bedarf vorweg einer Erläuterung, da sie in Abweichung kon- junktureller Gesetzmäßigkeiten einen besonderen Charakter trägt. Trotz der Unterversorgung wesentlicher Bevölkerungsschichten und bei Ungenügender Ausstattung mit Produktionsmitteln, jedoch bei langsam einsetzender Kapitalbildung, setzt die Umsatztätigkeit fühlbar aus. Diese Tatsache hat vor allem wichtige Aufbauindustrien getroffen und bereitet den Unternehmungen nach bedenklichem Rückgang des Auftragseingangs finanzielle Schwierigkeiten. Die Ursache für den Absatzrückgang wird von der Wirtschaft mehr und mehr einer von der Bank deutscher Länder aufgehaltenen Kreditausweitung zugeschrieben. Die zögernde Haltung des Zentralbanksystems wirkt sich deflatorisch aus und sperrt“ den Absatz.
Verengte Auslandsmärkte — Rückbildung der Exportindustrien
Die Abschwächung der weltwirtschaftlichen und europäischen Konjunkturlage wirkt nachhaltiger noch auf den deutschen Markt ein als es vermutlich kreditpolitische Fehler vermögen. Vor allem wird der Absatz der deutschen Expo r t i n d u s t r i e im frühen Stadium ihrer • Wi ed e r a uf r i c h t u n g gestoppt, Die Aufnahmefähigkeit der Auslandsmärkte hat zu einem Zeitpunkt gelitten, in dem sich die westdeutsche Industrie einer steigenden Produktivität erfreut. Spezialfabrikate der deutschen Exportindustrien, die im Ausland trotz der Konkurrenz, immer noch gefragt sind, können aus Mangel an Devisen, zu hoher Preislage infolge Veralterung des Maschinenparks und formaler Importerschwernisse für den ausländischen Auftraggeber nicht in notwendigem Umfange abgesetzt werden. Der Ausfall zahlreicher Abnehmer aus Europa — es sei vor allem auch an den Wegfall Osteuropas als wichtigen westdeutschen Handelspartner erinnert — führt zwangsläufig zu einer Rückbildung der Exportindustrien. Schweden hat beispielsweise einen großen Teil der deutschen Textilmärkte übernommen, England Teile der feinmechanischen Absatzgebiete. Während das Ausland noch relativ günstige Bedingungen für das ExDortgeschäft vorfindet, wenden sich traditionelle deutsche Exportindustrien zwangsläufig dem Inlandsgeschäft zu. Die unorganische Ausweitung der für den Inlandsbedarf tätigen Gütererzeugung vergrößert zwar das Angebot an Gütern in den Westzonen, die Ware findet jedoch auf die Dauer im Inland keine Abnehmer. Durch die Schrumpfung des Exportvolumens vermindert sich andererseits das Devisenaufkommen, wodurch der Rohstoffnachschub gefährdet, die Produktion wieder zurückgeworfen wird.
Marshall-Plan
förderte ungewollt Autarkietendenzen Die binnenwirtschaftliche Hochkonjunktur in den westeuropäischen Ländern außerhalb Deutschlands, die in steigenden Produktionsziffem, Zunahme der Beschäftigung und ungestillter Nachfrage ihren Ausdruck fand wurde schließlich durch Mängel des zwischenstaatlichen Güterverkehrs begrenzt. Der Abbau der aus dem Kriege übernommenen Zwangswirtschaftssysteme, der eine rasche Aufwärtsentwicklung in einzelnen Volkswirtschaften erst ermöglichte, machte vor der Neuordnung der Außenhandelsbeziehungen Halt und verhinderte im Außenhandel eine gleich günstige Umsatzentwicklung, wie diese sich im Binnenhandel vollzog.
Die von den USA wohl verstandenen Bestrebungen für eine gesamteuropäische Wirtschaftsunion, angeregt durch den seit einem Jahr ohne vorläufige Gegenrechnung im Rahmen des ERP- Programms in westeuropäischen Ländern schneller fließenden Rohstoffstrom, wurden nicht im- roer wirkungsvoll und nachhaltig unterstützt,
so daß in Europa vorhandene Absatzmöglichkeiten nicht ausgenutzt werden konnten. Lediglich die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Beneluxländer fand einen günstigen Niederschlag in steigenden Umsatzziffern der belgischen Industrie, später auch in den Niederlanden. Der Marshall- Plan hat entgegen seiner Zielsetzung, Wiederherstellung der gesamteuropäischen Rentabili- tät, nationalwirtschaftliche Tendenzen ungewollt gefördert. Die vielfach an falscher Stelle einsetzende Investitionstätigkeit aus Mitteln der amerikanischen Hilfe hat bisher naturgegebene und strukturell bedingte zwischenstaatliche Ergänzungen in Westeuropa zu wenig berücksichtigt, vielmehr Autarkietendenzen Vorschub geleistet. Die Aussicht auf erhöhte Außenhandelstätigkeit — diese allein führt zu weiterer Entfaltung der Produktion und des Absatzes — ist deshalb gering.
Unsicherheit der Preisentwicklung Zu den allgemeinen strukturell bedingten Ursachen des Nachfragerückgangs treten freilich andere Faktoren hinzu. Zu diesen zählt die U n- sicherheit über die zukünftige Preisentwicklung, womit man die Käuferzurückhaltung auch bei uns zu erklären versucht. Das steigende Angebot bei erschwerten Absatzbedingungen hat indessen den Preisdamm noch nicht durchstoßen. Auf der einen Seite verteidigen die Lieferanten ihre seit Jahren innegehabte Vormachtstellung, die ihnen gestattete, den Käufer auszusuchen, auf der anderen Seite haben die Käufer ihre Chance erkannt und hoffen durch ihre abwartende Haltung Preiseinbrüche zu erzwin
gen. Die spekulativen Erwägungen dürften vermutlich durch die tiefer liegenden grundsätzlichen Ursachen überholt sein.
Verkrampfung der westdeutschen Wirtschaft
Die Absatzflaute in Uebersee und Westeuropa wird, als kennzeichnendes Merkmal einer nicht krankhaften Konjunkturlage, allgemein von einer Zunahme der Beschäftigung begleitet. Lediglich Amerika muß den seit 1941 nie unterbrochenen industriellen Aufschwung mit steigenden Arbeitslosenziffern bezahlen, während z B. England und Belgien ihren Beschäftigungsgrad behaupten; Frankreich ist für ausländische Arbeitskräfte sogar noch aufnahmebereit. Bedenklicher ist die Arbeitsmarktlage in Deutschland. Bei der sichtbaren Stabilisierung der Lebenshaltungskosten kann kaum von einer Verkrampfung der westeuro- pischen Märkte gesprochen werden, ein Zustand, der eher für die westdeutsche Wirtschaft infolge monetärer Ursachen zutrifft.
Planmethoden und Außenhandelssperren
Die Beendigung der Hochkonjunktur, ausgelöst durch Nachfragerückgang, scheint auf Dauer einer Konsolidierung der wirtschaftlichen Verhältnisse nicht abträglich zu sein. In Berichten aus der Schweiz findet sich diese Ansicht bestätigt. Man wird sich nur daran gewöhnen müssen, den Maßstab für die Ausdehnung der Produktion und der Umsätze niedriger als in den ersten Nachkriegsjahren anzulegen. Die zunehmende Differenzierung der europäischen Bedürfnisse, unter Berücksichtigung der künstlich durch Planmethoden und Außenhandelssperren erschwerten Absatzbedingungen, erfordert ein hohes Anpassungsvermögen des Kaufmannes. Eine wichtige Unternehmeraufgabe wird immer wieder die Ueberwindung solcher planwirtschaftlicher Fehlleitungen sein, die im angedeuteten Sinn zu der gegenwärtigen unausgeglichenen Wirtschaftslage Westeuropas führten.
Demontage-Denkschrift der Verwaltung für Wirtschaft
FRANKFURT. In einer von der VfW ausgearbe: teten Demontage-Denkschrift wird unter anderem darauf hingewiesen, daß das Washingtoner Abkommen vom April dieses Jahres nicht unerhebliche Erleichterungen gegenüber dem ersten und zweiten Industrieplan gebracht habe. Trotzdem müßten von deutscher Seite aus auch jetzt noch sehr ernste Bedenken geltend gemacht werden, da gerade diejenigen Industriezweige, die im Rahmen des Marshall-Plans von entscheidender Bedeutung sind, hart behindert werden. Jede deutsche, Wirtschaftsverwaltung stehe vor folgenden wichtigen Aufgaben: beste Nutzung der in der Volkswirtschaft vorhandenen ProduktionsmÖglichkeiten, Beschleunigung des industriellen Wiederaufbaues und des Aufbaues der zerstörten Städte durch Investitionen und durch Schaffung von Bedingungen, die eine Steigerung des deutschen Exports ermöglichen. Diesen Aufgaben komme insofern erhöhte Bedeutung zu, als bei einem etwaigen Zusammenschluß mit der Ostzone sich die Voraussetzungen für die wirtschaftliche Erhaltung des gesamten Gebietes völlig ändern würden.
Zweierlei Maß
Endgültiger Demontagestopp in Japan — auch für 273 ehemalige Rüstungsbetriebe
Wie unlängst gemeldet, Ist die Demontage in Japan endgültig eingestellt worden. Unser nachstehender Bericht bringt Einzelheiten über das japanische Demontageproblem, die in Anbetracht der erneuten Diskussionen über die Demontage westdeutscher, der Friedenswirtschaft dienender Industrien unsere besondere Aufmerksamkeit beanspruchen. Wir verweisen dabei auf den Leitartikel „Demontage“ in unserer Nummer 81 vom 11. Juli 1949; in dem zur Sache noch einmal mit dem Blick auf letzte politische und wirtschaftliche Konsequenzen Stellung genommen wird. Japan behält nickt nur seine Friedensindustrien, sondern auch seine Rüstungsbetriebe und Kriegsschiff Werften. (Die Redaktion.)
MPT. Am 12. Mai 1949 gab der nordamerikanische Bevollmächtigte in der „Far Eastern Commission“, General M c C o y, bekannt, daß die Vereinigten Staaten beschlossen hätten, die zugunsten des Reparationskontos angeordneten Demontagen japanischer Industrien und Fabriken einzustellen. Die Demontageliste umfaßte acht Industriezweige mit 496 Fabrikationsbetrieben, deren wirtschaftliche und industrielle Struktur beachtenswert ist. Nordamerikanischerseits wurde in diesen Tagen erklärt, daß Japan dieser Industrieanlagen zur wirtschaftlichen Gesundung unbedingt bedürfe und daß es daher für deren friedenswirtschaftliche Entwicklung keinerlei Begrenzung mehr geben werde. Die Vereinigten Staaten hatten ursprünglich Reparationen und Demontagen in Höhe von 990 Millionen Yen (Wertstand 1939) gefordert, diese Summe aber inzwischen auf 172 Millionen Yen gesenkt, nachdem durch die Pauley-Strike- und Overseas- Consultants - Gutachten festgestellt worden war, daß Japan dadurch wirtschaftlich und industriell vollständig zerschlagen worden wäre.
Der jetzige endgültige Demontagestopp bezieht sich auf 90 Fabriken für Werkzeugmaschinen, 20 Werke der Elektroindustrie, 22 Anlagen der Eisen- und Stahlgewinnung, 23 Kugellagerfabriken, 1 Sodafabrik, 18 Aetzsodaanlagen, 20 private sowie 5 staatliche Kriegswerften, 24 Fabrikationsstätten zur Gewinnung von Schwefelsäure und 273 ehemalige Rüstungsbetriebe, die sich überwiegend in Privatbesitz befinden. Die Leistungsfähigkeit dieser Industrieanlagen war bedeutend; so z. B. entsprachen die angeführten Kugellagerfabriken rund 90 Prozent der Gesamtkapazität, während die 24 Anlagen zur Gewinnung von Schwefelsäure jährlich eine Produktion von 3,5 Millionen Metertonnen hatten. Da sie überwiegend von Kriegshandlungen, ausgenommen Zerstörungen durch Luftangriffe, kaum in Mitleidenschaft gezogen wurden, so können sie sehr bald ihr ursprüngliches Potential wieder erringen. Nach „pessimistischen“ Schätzungen hat die japanische Industrie durch Bombenangriffe nicht mehr als 25 Prozent ihrer Höchstkapazität eingebüßt und die ausschlaggebenden Zweige der Volkswirtschaft, wie das Eisenbahnwesen, die Kraftwerke sowie die Kohlenindustrie haben fast keine Verluste durch Zerstörungen aufzuweisen.
In der japanischen Kriegsindustrie traten im Verlaufe des letzten Weltkrieges besonders folgende Unternehmen hervor, deren Produktionsprogramm speziell den Bau von Flugzeugen, Handels- und Kriegsschiffen umfaßte: der Nis- san-Konzem mit seinen Werften, die Mitsubishi- und Sumitomo - Konzerne mit ihren Flugzeug
werken und die Zulieferungsgesellschaften der Leichtmetall- und Schwerindustrie, in denen die Showa-, Nissan-, Somitomo-, Asano- und Mitsubishi-Konzerne entsprechend vereint waren. Ueber den Ausgang der endgültigen Entflechtung dieser großen Monopolkonzerne (der Dsaiazu), die vor der japanischen Kapitulation rund 70 Prozent der japanischen Wirtschaft und Industrie kontrollierten, ist definitives nicht mehr bekannt geworden. Es ist aber damit zu rechnen, daß sie sich nunmehr nach dem Demontagestöpp irgendwie reorganisieren, denn ihre Werkzeugmaschinenfabriken standen ebenso auf der Abbruchsliste wie die von ihnen kontrollierten Anlagen der Eisen- und Stahlindustrie, die eine Investierung von rund 965 Millionen Yen im Jahre 1944 aufwiesen. Die großen Konzerne, deren Dekartellisierung bisher nicht abgeschlossen wurde, sind heute noch die einzigsten Garanten für vorgesehene Auslandskredite, damit die Modernisierung von Schlüsselstellungs- und Exportindustrien beschleunigt werden kann.
Wenn auch der japanische Inselbogen eine Reihe wertvoller Bodenschätze besitzt — für
Kohle und Kupfer gilt Japan trotz überwiegender Agrarwirtschaft sogar als Selbstversorger — mußten dennoch früher bereits erhebliche Mengen von Rohstoffen eingeführt werden. Sie kamen überwiegend der Schwerindustrie zugute, da diese seit dem ersten Weltkriege auf Hochtouren für die Rüstung arbeitete. So kam es, daß auf dem eigentlichen Territorium Kern-Japans, bestehend aus den Inseln Hokkaido, Honshu, Shikodu und Kyushu, die Schwerindustrie einschließlich der Werkzeugmaschinen- und chemischen Industrie rund 56 Prozent des industriellen Potentials für sich inr.ehatte und nahezu 7 Millionen Menschen (1939) beschäftigte. Rund 1 Million Arbeiter waren dagegen während des Krieges in Werftbetrieben beschäftigt. Diese Zahlen hätten das Hauptkontingent der japanischen Arbeitslosen ergeben, falls es nicht zu einem Demontagestopp gekommen wäre. Durch ihn ' bedingt, werden die Uraga- Hakodate-, Ishikawa- jima-, Hitachi-, Fujinagata- und Kawanami- Werften wohl bald ihre Betriebe vollständig arbeiten lassen, wenngleich auch den Japanern vorerst nur eine Produktionskapazität von 650 000 BRT für Neubauten und 5,9 Millionen BRT für Reparaturen jährlich zugebilligt wurden.
Nunmehr ist durch den Demontagestopp eine Situation eingetreten, die für Japans Industrie entscheidungsvoll ist, denn sie wird höchstwahrscheinlich als nordamerikanisches Gegenstück zur auf- und anwachsenden Industrie Indiens betrachtet und entsprechende Anwendung finden, damit der verlorene ÜSA-Markt in China durch einen solchen im südostasiatischen Raum und auf den Inseln des Pazifiks ersetzt wird. Es wurde den Japanern gestattet, einen Fünfjahresplan aufzustellen, sich am Walfang in der Antarktis zu beteiligen, der Baumwollindustrie wurde seitens der nordamerikanischen Besatzungsmacht eine Anleihe von 150 Millionen Dollar zur Instandsetzung von Maschinen, Fabriken und anderen Einrichtungen gewährt, die Seidenzüchterei forciert und der Stahlindustrie eine Jahresleistung von drei Millionen Tonnen zugebilligt. Den japanischen Exportfirmen wurde bereits im Herbst 1948 gestattet, wieder mit Auslandsfirmen in Verbindung zu treten und Verkaufsabschlüsse zu tätigen, für die die USA besondere Rohstoff zuteil ungen bewilligten.
Wirtschaftliche Kurzberichte
37 Mül. DM für Getreidesubventionen
FREIBURG. Zwischen den drei Ländern der französischen Zone wurden Besprechungen über eine einheitliche Regelung der Subventionierung der Getreidepreise aufgenommen. Diese staatliche Preisstütze ist notwendig, um eine Erhöhung der Mehl- und Brotpreise zu vermeiden, da die Abrechnung der Einfuhr zu Preisen erfolgt, die über den Inlandspreisen liegen. So kostet z. B. die t Inlandweizen 260 DM, während für Importweizen ein Durchschnittspreis von 340 DM zu bezahlen ist. Nach voraussichtlicher Berechnung kommt für die französische Zone eine Subventionssumme von 31 Mill. DM in Betracht. Ein weiterer Betrag von rund 5 Mill. DM ist für die Subventionierung der Düngerpreise erforderlich.
Holzeinschlag herabgesetzt
FRANKFURT. Die Zweizonenernährungsverwal- tung hat auf Grund der Genehmigung durch das Zweimächtekontrollamt die gesamte Holzeinschlagmenge im Holz Wirtschaftsjahr 1949 von 26,5 Mill. fm auf 24 Mill. fm herabgesetzt.
Steigende deutsche Stahlproduktion
FRANKFURT. Nach einer Mitteilung des Zwei- mächte-Kontrollamtes ist die deutsche Stahlerzeugung in der Zeit vom 1. Juli 1948 bis zum 30. Juni 1949 um 106 Prozent angestiegen.
Gerüchte um eine deutsche Abwertung
BERLIN. Die Gerüchte von einer bevorstehenden Sterlingabwertung erstreckten sich auch auf die deutsche Westmark. Wie aus verantwortlichen Kreisen der westlichen Militärregierungen verlautet, ist bisher über eine etwaige deutsche Abwertung nichts bekannt. Die Berliner Tagespresse spricht indessen von Gerüchten in London, nach denen eine Währungsabwertung größeren Umfanges auch eine Senkung des zurzeit mit 30 Cent festgesetzten amtlichen Kurses der Westmark zur Folge haben würde.
Erleichterungen für Hypothekenschuldner
FRANKFURT. Dem Finanzausschuß des Wirtschaftsrates wurde ein Gesetzentwurf zur Abände
rung des Gesetzes über die Sicherstellung von Leistungen für den Lastenausgleich vorgelegt, nach dem Hausgrundstücke, die durch Bombeneinwirkungen total zerstört worden sind, von der SOprozenti- gen Abgabe der Hypothekenschulden an die Länderhaushalte ausgenommen werden. Bei Grundstük- ken, die zu mehr als 10 Prozent zerstört sind, soll eine prozentual entsprechende Ermäßigung gewährt werden. _
Handelsabkommen Bizone — Japan?
LONDON. Der „Observer“ meldet den bevorstehenden Abschluß eines Handels- und Zahlungsabkommens zwischen der Bizone und Japan. Es Ist ein Warenaustausch im Werte von rund 20 Millionen Dollar vorgesehen. Japan soll Seide, Kupfer, Blei, Quecksilber, Oel, Fische und Textilmaschinen nach Deutschland liefern, während die Deutschen nach Japan Düngemittel, Einrichtungen für chemische Laborätorien und Präzisionsinstrumente exportieren sollen.
Vorschläge für den Handel mit der Schweiz
FRANKFURT. Die Verwaltung für Wirtschaft hat der JEIA neue Vorschläge für eine ausgeglichene Zahlungsbilanz mit der Schweiz zur Genehmigung vorgelegt. Gegenwärtig ist die Ausfuhr nach der Schweiz nicht unterbrochen, lediglich die Einfuhr weist geringe Stockungen auf. Einfuhrkontingente, die erschöpft sind, werden mit Vorgriffsrechten auf das künftige Handelsabkommen freigegeben.
Verlagerung deutscher Einfuhren nach Großbritannien
WASHINGTON. Wie aus Kreisen des Staatsdepartements der USA verlautet, wurde zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien eine Vereinbarung getroffen, nach der Westdeutschland seine Einkäufe in den USA einschränken und dafür den Umfang seiner Warenbezüge aus Großbritannien erhöhen soll.
Deutsche Teilnahme an der St. Erics-Messe
FRANKFURT. Nach einer Mitteilung der .TEL\ haben sich bis Jetzt 40 Firmen aus acht Hauptindustriezweigen für eine Teilnahme an der St. Erics- Messe in Stockholm gemeldet.
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