Nr. 74

SCHWÄBISCHES TAGBLATT

ZS Juni irr-rs

RotsKreuz*Arbeit: „Helfen um des helfens Willen“

Prüfung in „Erster Hilfe“ in Birkenfeld. — Schaffung einer weiblichen Abteilung

Seit 1925 besteht in der Gemeinde Birkenfeld eine Rote-Kreuz-Kolonne (m) r dazu soll nun auch eine weibliche Abteilung kommen. Am Samstag, 18. Juni, fand der unter der sachkundigen Leitung von Dr. med. Dollinger stehende Kurs mit einer Prüfung seinen Abschluß. Im alten Schulhaus hatten sich die 10 Prüflinge eingefunden, um nun zu zeigen, was sie in den Unterrichtsabenden gelernt haben. Im Auftrag des R.-Kr.-Kreisvereins Calw begrüßte Vorstandsmitglied May-Calw den stellv. Kr.-Ber.- Arzt Dr. med. Lehmann und Kr.-Ber.-Leiter Ehniß von Nagold, R.-Kr.-Rechnungsführer Schäfer-Wildbad, Bürgermeister ‘Aymar und Dr. Dollinger, die aktiven Mitglieder der Ber. Birkenfeld sowie die Kursteil­nehmer. Der leider verhinderte Kreisvors., Landrat Wagner, hoffe, daß nun auch in Birkenfeld die Rot-Kreuz-Arbeit durch die neue weibliche Abtei­lung weiter gefördert werde. Die Prüflinge gaben dann Proben von ihren erworbenen theoretischen

und praktischen Kenntnissen? es konnte festgesteltt werden, daß sie den von Dr. Dollinger gestellten Fragen und Aufgaben gewachsen waren. Auch Dr, Lehmann griff wiederholt mit Aufgaben und Fragen ein und konnte als Prüfungsleiter am Schluß fest- steilen, daß die Kursteilnehmer bei der Sache waren. Sein Dank galt besonders dem Kursleiter Dr. Dol­linger und den aktiven Mitgliedern, welche die praktische Ausbildung übernommen hatten, wobei besonders Kameradin E i s e 1 e erwähnt sei. An­schließend fand eine Besichtigung der Rot-Kreuz- Räume statt, welche zeigte, daß in Anbetracht der bevorstehenden Dienstneueinteilung — Unfallhilfs­stelle an Sonntagen usw. — eine Aenderung not­wendig ist. — Im Gasthof zum ,Rößle“ fand an­schließend — wie Ber.-Führer Karl Vollmer in sei­ner Begrüßung feststellte — seit 10 Jahren wieder der erste Kameradschaftsabend statt, welcher die aktiven Mitglieder mit ihren Angehörigen, den Gä­sten und Kursteilnehmern vereinte. Auch eine Anzahl Mitbegründer der Kol. (m) waren erschie­

nen, die so ihre Zugehörigkeit aufs neue bewiesen. Mit dem Dank an alle Mitwirkenden bei dem Kurs und bei der Prüfung wurde die Hoffnung ausgespro­chen, daß es nun auch bei der Ber. Birkenfeld auf­wärts gehen möge, damit im nächsten Jahr die Feier des 25jährigen Bestehens Zeugnis ablegen möge von der Leistungsfähigkeit der aktiven Mitglieder, die Einwohnerschaft aber auch die Gewißheit hat, daß sie sich auf ihre Rot-Kreuz-Heifer(innen) ver­lassen kann. Kundige erste Hilfe ist soziale Tat an unseren Mitmenschen. Das Rote Kreuz stützen helfen, heißt an dem Aufbau einer besseren Welt mitzuarbeiten!

Simmozheim in der Chronik

Unser Dorf hat eine recht interessante und er­lebnisreiche Geschichte. Schon 984 meldet eine Urkunde Sigismundesheim und meint damit Sim­mozheim. 1391 erwirbt das Chorherrnstift Stuttgart die hiesige Kirche. 40 Jahre später, 1431, kam der ganze Ort unter die Herrschaft des Cisterzienser- klosters Herrenalb, dessen Vogt in Merklingen sei­nen Sitz hatte. Ja, im Gerechtigkeitswald befand

sich einst ein Frauenkloster. Die Namen Nonnen­garten, Nonnenteich rühren davon her. Erster Pfarrer war Joh. Hartmann (1568). Seit 1569 geht das Taufbuch, seit 1571 das Totenbuch. 1596 wurde Simmozheim von der Pest schwer heimgesucht. Damals starben 99 Personen; 1626 nochmals 70 und 1635 wieder 111. Im 30jährigen Krieg ging die Einwohnerzahl bis auf 30 zurück. 1636 starben 12 den Hungertod, darunter Schultheiß Joh. Däublin. 1748 wurde die alte Kirche abgebrochen und der Neubau begonnen. Bei der Grundsteinlegung lau­tete die Urkunde, daß hier 104 Bürger, 98 Ehen und 513 Einwohner gezählt wurden; zu dieser Zeil kosteten 4 Pfund Brot 6 Kreuzer. 1757 wurde der Turm durch Blitzschlag zerstört und 1758—66 von Leonberger Handwerkern renoviert. 1803 ist das Pfarrhaus abgebrannt, 1805 wieder aufgebaut wor­den. 1907 wurde der Turm nochmals durch Blitz­strahl beschädigt. Bekannt geworden sind auch unsere ,.Tonkünstler", die Simmozheimer Häfner, die so prächtige Ofentäfelchen brannten und sie mit lustigen Reimen versehen hatten. Heute noch zieren die Täfelchen manches Schwarzwälder Bauernhaus und seine Kachelofenecke.

. Calw, 22. Juni 1949

Unsere liebe Mutter, Schwester und treusorgende Großmutter

Eugenie Wieland

geh. Federhafi

durfte nach einem ausgefüllten Leben ihre Ruhe finden.

Marianne und Hermann Irlon mit Peter, Stuttgart Dr. med. Eberhard St&bler mit Rosemarie und Eckhart, Reutlingen lohanna Hepp, Reutlingen

Beerdigung Samstag den 25. Juni 1949, 2 Uhr

ffiä&ethaus \

Franz Holler |

NAGOLD I

Bahnhofstraße 28, Telefon 235

Nagold, 22. Juni 1949. Danksagung

Für die vielen Beweise herz­licher Anteilnahme beim Heimgang meiner lieb. Frau, unserer guten Mutter und Großmutter

Maria Wreden

geb. Pfeiffle

danken wir herzlichst. Insbe­sondere danken wir für die letzte Begleitung zur Ruhe­stätte, für dw zahlreichen Blumenspenden, für den er­hebenden Gesang des Lieder­kranzes und für die trost­reichen Worte des Herrn Pfar­rers Poguntke.

Die trauernd. Hinterbliebenen: Max Wreden, Margarete Gas­senmeier mit Angehörigen.

Bad Liebenzell, 23. Juni 49. Für die vielen Beweise herz­licher Teilnahme, die wir beim Heimgang unserer lie­ben, unvergeßlichen Mutter

Pauline Dachtier

von allen Seiten erfahren durften, sagen wir unseren herzlichen Dank. Besonders danken wir für die vielen Blumenspenden und Beileids­bezeugungen und auch für die zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte. Jakob Dachtier, Metzgermei­ster, mit Tochter Hilde.

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