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UMSCHAU IM LANDE
14. Mali 1449
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Getfrerksrfiartshfefin! #PfHtfIto a ßföffnet
V. WalsseeWiri' bei Lindau. Das Erholungsheim des Gewerkschsffsbundes von Südwürttemberg- Hohenzollern in Wasserburg wurde am Mittwoch ln feierlicher Form seiner Bestimmung übergeben. Unter den Gästen befanden sich Gouverneur Estrade vori Tuttlingen und . Gouverneur Ulmer von Ravensburg, Gewerkschaftssekretär Francke, der Leiter der metallverarbeitenden .Gewerkschaft von Württemberg-Baden und die Mitglieder des Bundesvorstandes von Südwürttemberg. Präsident Flock erklärte, daß alle, die sich seit jeher neben der Berufsarbeit für die Gewerkschaft einsetzten, neben anderen Erholungssuchenden hier eine Stätte finden sollen, in der sie sich ausruhen und. Kräfte für ihre Arbeit sammeln könnten. Er dankte allen, die an dem Werk teilgenommen haben und sich in unablässiger Weise bemühten, das Haus seiner neuen Bestimmüng zuzuführen. Gouverneur Estrade, der sich selbst als Gewerkschaftler vorstellte, gab seiner besonderen Freude Ausdruck, beigetragen gu haben, dem Arbeiter einen der schönsten, Flecke am Bodensee zur Erholung anbieten zu können.
Lohnabkommen in der Metallindustrie
Sehwenningen. In einem ÜebereinKöm- men zwischen der Landesberufsgewerkschaft Me- tafi und der Faehverbähde der Industrie wurde der liri Lohnabkommen vom 12. 9. #8, in Gruppe V fe'sfgelegte Höchstlohn von 0.96 DM auf. 1.0S DM uiid der Akkordhöchstsatz auf 1.22 DM erhöht. Diese Aenderung darf keine Erhöhung der bisherigen erzielten Effektiv Verdienste zur Folge haben, es sei denn, daß diese unter dem neuen Grundlohn liegen. Bei Zeitlöhnen wird der Unterschiödsbetrag zwischen dem neuen und dem Seitherigen Grundlohn vom übertarifliehen Stun- deriverdlenst iri Anrechnung gebracht. Bei den Akkorden werden entsprechend derti erhöhten Geldfäktör die unrichtigen Komponenten der Zeitvorgabe (z. S. Leistungsgrad, Verlustzeiten) in der Weise riehtig gestellt, daß eine Aenderung des seitherigen Akkördverdienstes nicht eintritt. Das Abkommen tritt -am 1. Mai 1949 in Kraft. Die sich bis notwendig erweisenden Korrekturen .Werden im Einverständnis ifiit dem Betriebsrat vorgenommen,
Lebenslänglich Zuchthaus für Mörder
ftottw&il- Der wegen Mordes an der 29jährigen Emma Wöehper angeklagte Karl Bäck aus Hopfau- Brachfeld,- Kreis Horb, wurde in der SchWür- gerlchtsverhandlung am Donnerstag zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt.
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Sammler
Aus Frankreich wird berichtet, daß die dqrtigen Sammler ein großes Interesse für deutsche Briefmarken haben. Viele Sammler haben dort erkannt, daß deutsche Marken in vielen Ländern sehr beliebt und gesucht sind und daß eine Sammlung deutscher Briefmarken Zukunft hat. In Frankreich wurden wie in Deutschland während des Krieges viele Sammlungen vernichtet, was zur Folge hat, daß deutsche Marken für die Erneuerung von Sammlungen gesucht sind. Wenn man den franz. Katalog durchsieht, so darf man feststellen, daß die Preise für deutsche Marken angezogeri haben. Gesucht sind in Frankreich Altdeutschland, deutsche Postansfalten ifn Ausländ und deutsche Kolonien. Dahn die Ausgäbeh des Dritten Reiches, die in Frankreich hie verboten wafeft. Von den Marken seit 1945 interessiert man sich clor allem für die schönen Ausgaben der franz. Zone, die dort Wie die eigenen Marken gesammelt wer- deti.
Für eine Briefmarkensammlung, die einen Wert von über 59 090 DM hat, muß Vermögensteuer bezahlt werden. Nun wird es nicht einfach sein, diesen Wert zu errechnen ynd die Finanzämter werdeh darüber auch nicht Bescheid wissen, nääl Welchen Grundlagen diese Wertberechnühg erfolgen soll. Auf jeden Fäll ist die normale Briefmarkensammlung vermögensteuerfrei, denn Sammlungen im effektiven und realisierbaren Wert von über 50 000 DM dürften nicht allzu häufig sein. Umsatzsteuer muß bezahlt werden, wenn ein Sammler für mehr als 600 DM Briefmarken im Jahr gegen bar verkauft.
Missiftnsärzte aus Tübingen
Das Institut für ärztliche Mission hat seine Tätigkeit wieder aufgenommen
Sondert er icht für das
MK. Tübingen. Nach jahrelanger Pause verließ wieder eine Aerzjjn das Deutsche Institut für ärztliche Mission m Tübingen, um in den Missionsgebieten eingesetzt zu werden. Fräulein Df. rhe'd. Ursula Weich ert fuhr zunächst nach Edinburgh. Von dort wird sie die schottische Missionsgesellschaft in nächster Zeit nach Afrika schicken. Nachdem die 40 Aerzte und Aerztinnen, die im Sommer 1939 in den Feldern der deutschen evangelischen Missiorisgesell- schaften arbeiteten, nach Kriegsende Ihre Tätigkeit einsteileri mußten, wird damit zum ersten Male yori ausländischen Missionsgesellschaften wieder auf deutsche Mediziner zurückgegriffen.
Man darf dies als ein schönes Zeichen ökumenischer Verbundenheit ansprechen. Doch müssen wir uns darüber im klaren sein, daß es sich hierbei nur um Einzelfälle handeln kann, denn selbstverständlich werden die ausländischen Gesellschaften ift erster Linie Aerzte ihrer Nationalität entsenden. Wenn also dem Direktor des Tübinger Institutes bei seinen verschiedenen Besuchen in England während der letzten Monate von englischen und amerikanischen Missionsgesellschaften erklärt wurde, daß in ihren Missionsfeldetn deutsche Aerzte, noch mehr aber Aerztinnen und Schwestern, Verwendung finden könnte, so darf man davon noch keine Besserung der Arbeitsmarktlage für Aerzte in Deutschland erwarten.
DaseinzigeinstitutinDeutschland
Das, irri Jahre 1906 gegründete Tübinger Deutsche Institut für ärztliche Mission, das einzige seiner Art iri Deutschland, hat die Aufgabe, den missionsärztlichen Gedanken überall in Deutschland zu verbreiten, den evangelischen Mis- sionsgesellschäfteh beratend zur Seite zu stehen, und ihnen geeignete Aerzte und Schwestern zu vermitteln. Für die katholischen Missionen werden die gleichen Aufgaben in Würzburg wahrgenommen.
Mit Beginn des Sommersemesters wurden
„Schwäbische T d gblatf ‘
diese Ausbildungsarbeiten in ganz kleinem Umfang wieder aufgenommen. Im . Gegensatz zu früher finden jetzt nur Studenten nach bestandenem Physikum Aufnahme. Sie müssen sich auch darüber ausweisen können, daß sie Lust und Liebe für die Missionsarbeit haben. Weder den Studenten noch den Schwestern kann jedoch eine Gewähr gegeben werden, daß sie später ln die Missionen kommen.
M eh t ärztliche Mission
Vor dem Kriege wurden noch dreiwöchige Kurse für Nichtmediziner durchgeführt. Sie waren vor allem für Missionare, Schwestern und Bräute, die in die Tropen heirateten, gedacht, die mit dem Wissen um tropische Krankheiten und Hygiene vertraut gemacht wurden. Diese Kurse sind noch nicht wieder aufgenommen, weil zurzeit kein Bedarf vorliegt, und weil auch keine Räumlichkeiten vorhanden sind, denn das Gebäude des Instituts ist immer noch für die Landesregierung beschlagnahmt, so daß nur das Tropengenesungsheim zur Verfügung steht.
Gegenüber den englischen und amerikanischen hatten die deutschen Missionsfelder nur wenig Aerzte, da die Deutschen sehr viel Wert auf die feine Verkündigung legten und dabei die praktischen Seiten außer acht ließen. Die Zeit- 1 Verhältnisse werden es aber wohl dahin bringen, daß die Missionsmedizin viel mehr Beachtung finden wird als bisher, denn der augenblickliche Zustand deutet darauf hin, daß die ärztliche Mission für die nächsten Jahrzehnte iri der Welt die gleiche Bedeutung erlangt wie das. Hilfswerk in Deutschland. Eine christliche Mission, die nur predigen wollte, ohne die Hilfe in den Vordergrund zu stellen wäre lückenhaft. „Die allererste Voraussetzung für einen Einsatz iri der ärztlichen Mission ist“, so erklärte Direktor Bf. Müller,, „eine klare innerliche Einstellung zu Christus, und zur Missionsaufgabe. Irgendein vager Idealismus ödet die Höffnung, ifn Ausländ besser vorwärts zu kommen als in Deutschland, ist völlig abwegig,“
MaiglÖckcheftduft am Stuttgarter Schloßplafj
Butter und Speck — alless ohne,- und niemand denkt sich etwas dabei
Gfeer duicb die Zonen
K. Stuttgart. Im Mauptbahnhftf vor den Schaltern des Handgepäcks wurde nachts ein lebendes neugeborenes Kind äu-fgefunden, das offenbar von der Mutter unmittelbar nach der Geburt dort ausgesetzt wurde.' Das Baby wurde in einem Säuglingsheim untergebracht
K. Stuttgart. Die Frau des Amerikaners Rassel Jones, der in Stuttgart drei Deutsche erschoß, ist nach einer Meldung aus „Stars and Stripes 11 bei der Nachricht von der Bluttat ihres Mannes beinahe zusammengebrochen. Sie hat, berichtet die Zeitschrift weiter, 1 -seit langem' keine Post mehr von ihrem Mann bekommen. Die furchtbare Mitteilung erhielt sie .gerade am Tag der zweiten Wiederkehr ihres Hochzeitstages. Frau Jones, die ein 14 Monate altes Söhnchen hat. erwartet ein zweites Kind.
K. Stuttgart. Eine Sängerin, die in einer Gaststätte des Hauptbahnhofs einen Brief schrieb, hafte die Aufmerksamkeit, die sie ihrem Schreiben zuwandte, bitter zu büßen. Als sie den Brief beendet hatte, mußte sie feststellen, daß ihr Köffer, in dem sich wertvoller Schmuck, Kleider und Wäsche befanden — die Künstlerin schätzt den inhalf des Koffers auf 10000 DM- gestohlen worden war,
Kävensbtffg. Vor 100 .fahren wurde die zweite Teilstrecke der württemöergischen Südbahn Fried- richshaferi—Ulm zwischen Ravensburg und Bibe- rach in Betrieb genommen. Aus diesem Anlaß findet am 26. Mai in Aulendoff eine Jubiläumsfeier statt, zu der Gäste aus ganz Württemberg erwartet werden,
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Unterhaltsam
Lehrreich
Hclmatverbunden
das ist die
Bei den Austrägefinnen des Schwäbischen Tagblaffs und an allen Kiosken erhältlich
S. Daß die neue Geldwährung sich günstig auf das Wachstum der Blumen ausgewirkt hat, kann nicht bezweifelt werden. Wenigstens in def Stadt wird der Zusammenhang öfirie weiteres deutlich. Wer im vorigen Jahr in Stuttgart einmal ein paar nette Blumen sehen wollte, der mußte schon hinaus aufs Land fahren, ih def Stadt wuchsen nur Tannenzweige. Dabei waren wir die größten Blumenfreunde geworden. Wenn die Blumenfrau auf dem Schloßplatz oder in def Wilhelmsbaupassage auftauchte, war der Kofb mit den dürftigen Sträußlein sofort leer. Den Männern waren zwei Mark nicht zu viel, um mit ein paar Wichen ihren gerührter! Fräuefi eine Freude Zu machen.
Heute kann die_ Frau lange warten, bis ihf „Alter“ fünfzehn Pfennig für eifi Mäiglöckcfieft- sträußchen äusgibt... Ef hat eben Keinen Spaß mehf an Blumen. Dabei kann ef sie heute in allen Arten und Preislagen haben. Nicht weniger als acht Blumenfrauen haben sich auf dem
stfiiöBßiäfz ifi mm Anstand von einem Metef
nebeneinander aufgehaut. Sie bieten mit beiden Händen" Maiglöckchen dar. Die gleiche stumme und ungewöhnliche Gebärde aller acht Frauen kenn mäh ftUf als führend komisch bezeichnen. Aber vielleicht ist sie es gär nicht: es ist nämlich nicht einfach an sechzehn vor die Nase gehaltenen Blumeüsträußchen hoch erhobenen Häuptes vofüberZHiehen.’ Dazu gehört entweder viel Willenskraft öder Wfenig Geld. Die letz'en in der Schlange def Blumenfrauen haben übrigens bei weitem nicht den schlechtesten Platz, ich glaube. Rein Meftsch mit Gemüt könnte mehr als zwanzig Sträuße lang Widerstand leisten.
Ha, sagte man noch vor einem Jahr, ob es je einmal wieder so weit kommt, daß der Zigarettenboy durchs Lokal geht und „einfach so“ verkauft. Und daß einem „s’Saoh“ ins Haus gebracht wird. Es ist so weit! Welch ein herrliches Gefühl, nur so dazüsitzen, dem lauten „Zigarren, Zigaretten“ zu lauschen und nichts zu kaufen. Es lohnt, sich einmal äuszumalen, daß man noch vor Jahresfrist einen Weg überlegt, hätte, den Zigarettenboy zu betören, öder zu bestechen oder zu überfallen oder ihn sonstwie mürbe zu machen. Vor einem Jahr kämpften die Menschen einen harten Kampf um
einen Platz in dem überfüllten Kalörl&n-Szpfeß Dortmund—München, fuhferi auf einem Bein ein paar hundert Kilometer weit, und es War vor- gekofnmen daß eine Flau regelrecht zu Tode gedrückt würde. Heute schiebt ein Mann wieder tüchtig einen Wagen über den Bahnsteig und darauf pfarigen Öfäfigen und Pfefferminz und im Speisewagen bietet der Ober diskret Schokolade an. Was für seelische, geistige und körperliche Kräfte, Anstrengungen und Aufregungen löste damals so ein Wort aus wie: Hemd oder Wurstbrühe oder Brikettersatz oder Nähfaden oder Backstein oder sonst eines, das mit den Bedürfnissen des Menschen zusammenhing und das seine ganze Energie mobilisierte, die Dinge zu erwerben.
Heute kann man sehen, wie ein . Mann mit einem Öreirad-Lieferwägen durch die Höhenstraßen Stuttgarts fährt, in Abständen von hun- ter Meter hält und eine ripsige Messingglocke schwingt. Er schreit frohlockend: „Salat! Gemüse! Radieschen! Gurken! Eier“ Nach einer kurzen Kunstpause brüllt er die Häusefwäride hinauf: „Butter, Speck!“ Ein Fenster geht auf und eine Frau ruft hinunter: . „Was kostet die BUtterf“ „Sieben Mark“
Und kein Mensch denkt sich etwas dabei, daß der Gemüsehändler von sträflicher Tüchtigkeit ist.
Mehf kann man eigentlich nicht erwarten, als daß eiftef sein Vergehen gegen die fiewirt- scäiaftuhgsvorschriften öffentlich ausschellt!
S. Frendcnstadt. Mit Anträgen, die von der Fraktionen der CDU und der DVP im Landtag eingebracht wurden, wird eine finanzielle Soforthilfe und Besatzungserleichterung für Freudenstadt gefordert. Wähernd der Antrag der CDU bestimmte Zuwendungsbetröge nicht nennt. Verlangt der Initiativgesetzentwurf der DVP die Zuweisung von 2 Mili. DM für Freudenstadt und 1 Mill. DM für Friedrichshafen. <
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In Ebingen, Kreis Balingen, stürzte ein 61- jähriger Hilfsarbeiter bei der Ausführung von Dachdeckerarbeiten vom Gerüst und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß 6r bald darauf im Krankenhaus gestorben ist. — Größerer Sachschaden entstand durch einen .Brand in einem Lagerschuppen in Tailfingen, Kreis Balingen. — Der Sigmarihger Einzelhandel hat beschlossen, den „toten Mittwoch“ abzuschaffen. Die Geschäfte werden künftighin wenigstens am Mittwodivor- mittag geöffnet sein. — Beim Aufspringen auf einen ftangierzug geriet der 24jährige Eisenbahnarbeiter Horn aus Straßberg, Kreis Sigmaringen, in Sigmaringendorf unter den anfahrenden zug. Er mußte schwer verletzt ihS Krankenhaus eingeliefert werden. — Def ehemalige Reichskanzler und langjährige deutsche Botschafter in den USA, Dr. Luther, wird am kommenden Dienstag zu einem Besuch in Freudenstadt erwartet. — Die Kurorte Hirsau und Altensteig im Kreis Calw werden, nachdem die freigewordenen Hotels renoviert sind, den Kurbetrieb wieder aufnehmen.
Wir hören im Rundfunk
Van Radio Stuttgart
Sonntag, 15. Mai: ».80 Aus dem Schatzkästlein deutscher Musik und Dichtung. 10.20 Melodien am Sönntagmorgen. 11.00 £rof. Dr. Hugo Kuhn: Das Problem der religiösen Dichtung. 11.20 Johannes Örahms: 3. Symphonie F-dur. 1S.00 Die. Frau meiner Träuihe, ein Fiimquerschnitt mit Marika RÖkk. 13 30 Aus unserer Heimat: Der Urschwabe. 15.00 Def Mäpnergesangverein Harmonie* Ludwigsburg singt« 15.30 Und jetzt ein Tänzchen. 16.00 Das Unterhaltungsorchester von Radio Stuttgart. 17.00 Hund im Hirh, eine Groteske "Von Kurt Goetz. 17.30 Musi-. kaJisehe Geschichten aus dein WienerWald« 18.15 Beethoven-Brahms. 19.00 Def Sport vom Sonntag.
20.05 Musik und Dichtkunst der Völker. 22.00 Warum hat jeder Frühling* adi, nur einen Mai? 22.30 Heiter Klingt der Sonntag aus.
Vom südwestfunk
Sonntag, 16 Mai: 9.30 Das Unvergängliche. 11.00 Die Aula, Sie stunde der Universitäten, tu» Kompositionen Vöfi George Gershwin. 12.10 Mütsgs- RöfiZert mit öparetteoriiuslk. 14.13 Frohe Melodien. 15,30 Beim Hebeimahii. io.is Es spieit das simwett- funkorejhester- 19.30 Musik und Sport. 18.45 Aüs Ute- ratüf dtid Wissenschaft. 19.13 Wölfgang Gert »m Flügel. 20.00 SlnfönlekonZfert. 21.30 Wir tanzen mit defn Orchester Adalbert Lütter. 22.18 Sport am Sonntag. aä.So vom Sonntag zum Montag.
Aus der christlichen Wett
„Wenn der Geist der Wahrheit kommt.,
Von Hugo Rathgeb
Ein rastloses Suchen nach neuer Ordnung und einer besseren Welt erfüllt heute der Menschen Herz. Nur zü oft wurde es schon auegesprochen, die tiefste Unordnung unserer Zeit rühre davon her, daß das Ordhungsverhältnis des Menschen zu Gott gestört, vielleicht in weiten Bereichen sogar zerstört sei. Millionen rechnen in ihrem Leben einfach nicht mehr mit Gott.mSie kämpfen zwar nicht gegen ihn. sie kümmern sich aber auch nicht um ihn und seine Ordnungen. Sie fühlen ■ Gott gegenüber keine Verpflichtung und keine Verantwortung. Ohne die rechte Ordnung zu Gott wird aber keine Neuordnung auf Erden zu schaffen sein. Welch eine Aufgabe steht hier vor den Christen, die sich rühmen, die Anordnungen Gottes zu kennen!
In diesem Auftrag, Menschen und Welt heim- zuholen zu Gott, stehen Wir Christen aber nicht allein: „Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen ... Wehh der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch alle Wahrheit lehren.“ Der Geist des Herrn ist uns als Beistand und Tröster verheißen. Aber wo wird die Kraft des Gottesgeistes ansetzeh? In uns selbst! Denn Menschen und Dinge sind von Gott dazu geschaffen und bestimmt, daß sie gut und vollkommen werden. Das pberste Gesetz Unserer Menschennatur lautet: Selbsterhaltung uhd Selbstvervollkommnuhg oder besser Selbsterhaltung durch Selbstvervollkommnung. E3 ist ein bares Ding der Unmöglichkeit, zu einem vollwertigen, erfüllten Leben zu gelangen, ohne die gottgegebenen Fähigkeiten und Kräfte einzusetzen. Alle noch so glänzenden Veranlagungen, alle noch so hoffnungsvolle Aussichten sind bloßer Anfang, keineswegs Ende und Ziel.
Von dem Steckenbleiben im Irdischen, vor falscher Sicht der Werte und Ordnungen und vor früher Resignation wird uns letztlich nur der Geist der Wahrheit freihalten, den der Auferstandene Uns versprochen hat.
Neuer Vertrag über die Staatszuschüsse
In Zusammenarbeit mit dem Tübihger Staats- ministerium wird zurzeit vom württemberg- badischen Kultusministerium ein vom evangelischen Oberkirchenrat vorgelegter Entwurf eines
Vertrages geprüft, durch den die verfassungsmäßig festgelegten jährlicheh Zuwendungen des Staates an die Evangelische Kirche von Württemberg neu geregelt werden sollen. Nach dem Vorschlag liegen die künftigen Zuschüsse unter der bisher von den Landtagen bewilligten Summe, jedoch sollen jeweils Lohn- und Preisverhältnisse Berücksiditiguüg flhden. Der Vertrag, an dem auch die katholische Kirche interessiert ist, bedarf der Ratifizierung durch die beiden EUständigen Landtage.
Das Ende des „Stadtpfarrers“
Der Haushaltplan der Evangelischen Landeskirche Württembergs für das .Rechnufigsjahr 1949 weist ein Defizit von 3i0 00Ö DM auf. Der Oberkirchenrat wurde, vom Landeskirchentag zur Aufnahme eines Darlehens von 1,5 Mi ll.DM ermächtigt.
Um den Vereinheitlithungsbestrebungen der EKD entgegeiizukorfimen, wurde ein Gesetz beschlossen, durch das mit Wirkung vom 1. Juni die Amtsbezeichnung „Stadtpfarrer“ abgeschafft wird. Es wird künftighin nur noch Pfarrer, Pfarr- verweser und Vikare geben.
Kämpfende Kirche Brief aus Polen
Die Veröffentlichung eines Artikels des polnischen kommunistischen Hauptorgans „Tribuha Ludu“, der unter der' Ueberschrift „Guter Wille ist nötig“ für einen Ausgleich der Spannungen zwischen Staat und Kirche eintrat, sowie der Rückgang der politischen Hochverratsprozesse gegen den Klerus im April schienen auf einen Waffenstillstand im Kirchenkampf hinzudeuten. Das Abebben der Verhaftungswelle gegen die Geistlichkeit scheint aber nur auf eine taktische Wendung der polnischen Regierung hinzuweisen, die sich eben doch gezwungen sah, auf die katholische Einstellung der Volksmassen Rücksicht zu nehmen. Verschiedene Kundgebungen am 1. Mai ließen keinen Zweifel darüber, daß die Regierung grundsätzlich nicht von ihren totalitären Tendenzen gegenüber der katholischen Kirche abweicht. In Warschau kündigte der Generalsekretär der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei, General Alexander Zawadzki, in Gegenwart des Ministerpräsidenten sowie des sowjetischen Botschafters in einer Erwiderung auf den Hirtenbrief des polnischen Episkopates vom 24. April einen „rücksichtslosen
Kampf“ gegen den Teil der Geistlichkeit an. „Welcher sich nicht der Volksdemokratie unter- 1 werfen Will.“
im Zusammenhang damit steht die Verschärfung der Kampagne gegen den neuen Primas, Erzbischof WysZjmski, dem ein Teil der deutschen Presse fälschlich nachgesägt hat, daß er ein Verwandter des russischen Außenministers Wyszynski sei. Er lenkte einen Entrüstuhgsslurm der kommunistischen Presse auf sich, als er kürzlich eiben Hirtenbrief an die Emigranten- Polen im Ausland richtete. Man wirft ihm vor, er stelle sich auf die Seite der Reaktion.
Die Situation wird noch dadurch erschwert, daß die Regierung in einer Erklärung vom 20. April eine sofortige Neuordnung der Diözesan- grenzen innerhalb des jetzigen Staatsgebiets verlangt hat. Durch diese Forderung wird notwendigerweise Wieder eine Polemik in Gang gesetzt, die im vorigen Jahre die nationalistischen Instinkte in den Dienst des Kampfes gegen die Kirche steilen wollte. Die Kommunisten beschuldigten damals den Vatikan einer deutschfreundlichen Politik, da er sich noch nicht dazu verstanden habe, die Diözesen den neuen Staatsgrenzen anzupassen. Wenn in den letzten Monaten die Frage der Oder-Neiße-Linie aüs der kommunistischen Propaganda verschwunden War, so Ist dies Vor allem außenpolitischen Erwägungen zuzuschreiben. Nun ist zu erwarten, daß die strittigen Grenzfragen erneut zu einem Gegenstand der Auseinandersetzungen zwischen Staat und Kirche werden.
Als Antwort auf die Angriffe des kommunistischen Regimes gegen katholische Schriftsteller haben die Bischöfe eine Million Zloty in Form von Preisen zur Förderung des wissenschaftlichen. literarischen und publizistischen Schaffens katholischer Autoren zur Verfügung gestellt. D. U.
Auf der Burg Hohenzollern fand in dieser Woche eine Tagung von Bezirkshelfern der Evangelischen Kirche aus Süd- und Nordwürttemberg statt. Vor diesen Männern und Frauen, die, aus der Fürsorge, aus der Diakonie und aus verschiedenen Laienberufen kommend, eine wichtige Aufgabe in der Sozialarbeit der Kirche zu erfüllen haben, sprachen Oberkirchenrat Pressei, Kirchenrat Dekan Schieber, Ludwigsburg, und Prof. Faber über das Flüchtlingsproblem, den
Zerfall der Familie, den kirchlichen Aufbau, über Wirtschaftliche und soziale Hilfsmöglichkeiten sowie über die politische Entwicklung der letzten Jahre.
Frühere Schweizer Theologiestudenten der Universität Tübingen haben dem Evangelischen Hilfswerk im vergangenen Jahr 30 473 Bekleidungsstücke und etwa 7000 Kilo .Lebensmittel
gestiftet.
Der Reichsbruderrat der Evangelischen Kirche in Deutschland erklärte auf einer Tagung in Stuttgart zur Frage „Bekenntnisschule oder Gemeinschaftsschule“, daß diese Alternative für tu® Kirche nicht bestehe. Die von ihr bezeugte Freiheit gebiete ihr, niemanden mit institutionellen Mitteln zu einem Christen zu machen. Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach könne nur in der Bindung an das Evangelium erteilt werden. Lehrer, die dem nicht zuslimmten, dürften dazu nicht beauftragt, aber auch nicht benach
teiligt werden.
Kardinal Michael von Faulhaber hat sich am Mittwoch auf Grund einer persönlichen Einladung des "Papstes nach Rom begeben. Er ha im Kolleg der Deutschen Nationalkirche Sam« Maria del’Anima Wohnung genommen. Au* Erzbischof Dr. Wendelin Rauch (-Freiburg) i» in Rom eingetroffen.
In einer von Bischof Dibelus Unterzeichneten Verfügung der Evangelischen Kirchenleitung Berlin-Brandenburg wird den Geistlichen zu Pflicht gemacht, die Kirchenglocken ausscrinen* lieh zu gottesdienstlichen Feiern oder als kw zum Gebet zu läuten
Am 3. Mai hielt das Zentralkomitee der deutschen Katholikentage in Unkel a. Rh. unter « ^ Vorsitz seines Präsidenten Karl Erbprinz *“ m wenstein eine Sitzupg ab. auf der das Progra des 73. deutschen Katholikentags, der vom l 4. September in Bochum stattfinden Wirdt t gelegt wurde. Er steht unter dem Leitwon ,, rechtigkeit schafft Frieden“ und soll vor a die Stellung der deutschen Katholiken zur zialen Wirklichkeit unserer Tage klären.
Johanna de Lestonnad (1558—1640) Gründer der Kongregation der „Töchter Unserer U Frau“, die sieh mit der Erziehung der w liehen Jugend befaßt Und In Europa und & rika über 100 Häuser unterhält, wird am au tag heiliggesprochen.