Nr. 19

Aus dem Nagold* Enz= und Albtal

14. Februar 1949

Calwer Stadtnachrichten

Kulturwerk Calw.Leben und Werk Friedrich Nietzsches ' Vortrag im Bachsaal des Ev, Vereins­hauses am Dienstag, 15. Februar, 20 Uhr. Der große leidenschaftliche und zugleich eiskalte Denker des 19. Jahrhunderts hat viele Millionen in seinen Bann gerissen und Unzählige leben heute noch in seiner geistigen Welt. Mit dem Leben und dem Werk dieses Mannes sich auseinanderzusetzen ist darum wirklich mehr als je notwendig für jeden, dem es um geistige Klarheit geht. Es ist dem Kulturwerk gelungen, in Herrn Lic. Dr. Geppert Breslau-Butten­hausen einen hervorragenden Nietzschekenner für Calw zu gewinnen. Es bleibt nur zu hoffen, daß der Besuch des Abends der Bedeutung des Themas entsprechen möge.

Das Standesamt im Januar

Geburten: Monika Dorothea, T. d. Gerhard Schemberger, Dr. Ing., Weilderstadt? Ursula, T. d. Adam Lotterie, Goldschmied, Hirsau? Roland Willi, S. d. Ernst Wycisk, Schriftenzeichn., Unterreichen- bachj Gerhard, S. d. Adolf Schroth, Mech.-Meist., Altbulach; Hans-Peter, S. d. Fritz Welzer, Maschi­nist, Bad Teinach; Dieter Michel, S. d. Daniel Ku­gele, Landwirt, Speßhardt; Kathriri Barbara, T. d. Wilhelm Maulbetsch, Bez.-Notar, Bad Teinach; Hans- Christoph, S. d. Dr. Adolf Geprägs, Stadtpfarrer, Calw? Gerlinde Erika, T. d. Friedrich Glasbrenner, Schreiner, Althengstett? Siegfried Friedrich, S. d. Friedrich Rapp, Kraftfahrer, Calw; Karl Eugen, S,. d. Willy Weber, Heizungsmonteur, Calw? Dieter Heinz, S. d. Theophil Mast, Steuerinsp., Hirsau; Wolfgang Karl, S. d. Fritz Freimüller, Straßenwart, Starmnheim; Kurt Willi, S. d. Willi Schurr, Loko­motivheizer, Stammheim; Harald Hans, S. d. Wilh. Eicheie, Kaufmann, Effringen? Margit Ilona, T. d. Karl Roller, Metzgermeister, Stammheim; Johanna Doiothea, T. d. Manfred Hiller, Bez.-Notar, Lieben­

zell; Gerlinde Charlotte, T. des Emst StÖffler, Schreinermeister, Dachtel; Bernhard, S. d. Rudolf Köhler Landwirt, Ostelsheim; Eleonore Edith, T. d. Richard Schlotz, Gärtner, Wildberg; Hans Karl, S. d. Hermann Hartmann, Verw.-Kand., Ostelsheim.* Eheschließungen: Peterhänsel, Friedrich

Heinz, Färbereiarbeiter, Calw, und Graf, Alwine Pau­line, Hausgehilfin, Calw; Pfrommer, Johannes, Fri­seur, Alzenberg, und Keck, Dorothea, Hausgehilfin, Oberkollbach; Holzäpfel, Günter Gotthilf, Fuhr­mann, Calw, und Rupps, Hertha Klara, Fabrikarbei­terin, Alzenberg Sterbefälle: Bauer, Jo­

hannes, Schreinermeisetr, Rötenbach, 61 J.; Waide- lich, Gottlieb, Rentner, Ottenbronn, 55 J.j Kochen­dörfer Heinz Albert, Kind, Calw, 2 J.; Rapp, Tho­mas, Kind, Hirsau, l*U J.; Dürr, Berta Dorothea, Haustochter, Seitzental, Gemeinde Altburg, 29 J.j Kienzle, geb. Roller, Barbara, Hausfrau, Calw, 76 J.; Baier, Johann Gottlieb, RB.-O'Sekr. a. D., Calw, 66 J.; Obst, Emilie, Rentnerin, Calw, 64 J.; Riegger, geb. Faber, Marie, Hausfrau,' Pforzheim, 80 J.; Maier, Christian, Arbeiter, Calw, 47 J.; Bär, Gustav Adolf, Gipser und Rentner, Calw, 65 J.? Herr, Chri­stine, Rentnerin, Calw, 57 J.

Einzelhandel als leistungsstarker WarenVermittler

Ab 1. März: Tabakwaren frei, Lebensmittel wie in der Bizone

Unter dem Vorsitz des Leiters der Einzelhan­delsorganisation für Nagold und Umgebung, Kaufmann Eugen Schnabel, fand in derLinde" in Nagold in Anwe'senheit von Bürgermeister Breit­ling eine Tagung der Einzelhändler aller Branchen statt. Der Geschäftsführer, Dr. Lässig, Reutlin­gen, sprach über Gegenwartsfragen des Einzelhan­dels. Seinen Darlegungen über, die Verbandsarbeit sei lediglich entnommen, daß es gelungen ist, von den 7500 Einzelhandelsgeschäften in Südwürttemberg 82 Prozent zu erfassen und daß die Fachzeitung Südhandel" ein unentbehrliches Informationsorgan geworden ist. Als Neuigkeit teilte Dr. L. mit, daß ab 1. März die Tabakwarenbewirtschaftung aufge­hört hat und daß von diesem Zeitpunkt an die Lebensmittelkarten in der französischen Zone nicht nur äußerlich denen der Bizone gleichen, sondern auch zum Bezug der gleichen Lebensmittel berech­tigen wie in der Bizone. Wichtig war auch seine Mitteilung, daß mit einer Erhöhung der Schwund­quoten zu rechnen ist. Interessant ist die vom Verband angestellte Berechnung, daß die Einzelhänd­ler in Südwürttemberg für den Staat durch Mar-

In Wildbad Holz und Kohlen je zur Hälfte

Aus der letzten Sitzung des Gemeinderats

Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die Brennholzversorgung der Wildbader Bürgerschaft und der Grubenholzeinschlag im Stadtwald Kegel­tal. Letzterer dient in der Hauptsache als Aus­gleich in der Versorgung mit Kohlen. A* der Holzhauergruppe der Stadt Kofnwestheim. ren Akkord auf DM 13.20 pro Fm. lautet, haben sich noch weitere Gruppen gemeldet, eine aus' Sprollen­haus {Joh. Seitz, Karl Günthner und Genossen) mit 12,50, sowie die Fa. Baugeschäft Schill hier mit einem Angebot von 15.30 DM pro Fm. Hierzu dürf­ten noch einige weitere Gruppen treten. Vorerst soll eine Zuweisung von 50 Fm. pro Mann erfol­gen, hernach dürfte sich das Weitere finden. Herr Forstmeister Speer, der einen fachmännischen l T eberblick gab, hatte des öfteren noch Gelegen­heit, bei der sich entspinnenden regen Debatte sein Urteil abzugeben. Bezüglich der Brennholzzutei­lung, für die in der Hauptsache nur Reisigprügel zur Verfügung stehan werden, wird die Selbstwer­bung in Gruppen wie im Vorjahr gehandhabt, jedoch dergestalt, daß nur die Hälfte in Holz, die andere Hälfte jedoch in Kohlen bezogen werden kann. Dadurch wird auch die Anschaffung einer Motorsäge durch die Stadt vorerst hinfällig, da nur kleinere Mengen Scheiterholz für dringenden Bedarf zur Verfügung stehen.

Die Schülerspeisung, die am 10. Februar anlau- fen sollte, dürfte für 80 Prozent der Schüler in Frage kommen, welche vorerst keine Bezahlung zu entrichten haben, da die Rohlebensmittel unent­geltlich geliefert werden und die Stadt die dadurch geringen Kosten für Transport und Herstellung übernimmt. Behälter zum Transport nach Sprollen­haus sind noch vonnöten, ebenso ein Leiter des Ganzen, da der seitherigen ehrenamtliche Leiter (Herr Fink) nicht mehr zur Verfügung steht. Die Abhaltung der obligatorischen Märkte wurde leb­haft diskutiert. Man will einen alten Brauch nicht fallen lassen, jedoch Ungehörigkeiten entgegentre­ten. Da die Märkte für dieses Jahr schon im Ka­lender stehen, soll der Entwicklung loyal entgegen­gesehen und von einer der Badestadt würdigen Ab­haltung, an der sich auch der hiesige Einzelhandel beteiligen sollte, das Weitere abhängen. Aus der Vielzahl von Bekanntgaben und Anträgen des Vor­sitzenden bei PunktVerschiedenes" sei erwähnt: Das Sporthaus Götzendorf in Pforzheim erklärt sich zum Vorverkauf von Bergbahnfahrkarten ohne Pro­vision bereit, dem zugestimmt wurde. Einem An­trag des Stadtbauamts auf Verbesserung der Be­leuchtung der städt. Häuser und Anschaffung von Kontroll-Lampen für das El.-Werk mit einem Auf­wand von etwa 350. DM. wird stattgegeben. Einem

Antrag von Ortsbaumwart Schober betr. die Aus­lichtung von Obstbäumen in der Paulinenstraße und Entfernung einiger überständiger Bäume in der Rennbach (Kosten etwa 160. DM.) wird zuge­stimmt. Das Eierablieferungssoll für Wildbad mit Parzellen beträgt im Wirtschaftsjahr 1949 16 600

Stück? dies bedeutet eine Umlage pro Huhn für Normalverbraucher von 33 Stück, für Voll- und Teilselbstversorger von 54 Stück. Nach dreistündi­ger öffentlicher Sitzung, der 18 Zuhörer anwohn­ten, folgte noch eine vierstündige nichtöffentliche Beratung.

*

Im zweiten Teil der Sitzung beschäftigte u. a. die Anwaltsfrage für die Teilgemeinde Sprollenhaus erneut den Gemeinderat. Nachdem nunmehr das Maß der dienstlichen Beanspruchung und die Ver­gütung festgesetzt worden sind, soll bei der näch­sten Sitzung eine Vorstellung der in Frage kom­menden Bewerber stattfinden. Nach Regelung von Besoldungsfragen wurden weiterhin die näheren Bedingungen für die Abgabe eines Bauplatzes an der Goethestraße festgeiegt. -y.

kenkleben usw. in den letzten Jahren kostenlos eine Arbeit im Werte von 320 Millionen DM. ge­leistet haben. Hinsichtlich der Schaffung der abso­luten Gewerbefreiheit, wie es in der Bizone der Fall ist, gab Dr. L. die beruhigende Mitteilung, daß an eine Aufhebung der Einzelhandelsschutzgesetz- gebung nicht »gedacht ist, daß im Gegenteil nach wie vor an fachlichen Voraussetzungen und per­sönlicher Eignung unbedingt festgehalten wird. Dem in verstärktem Umfange auftretenden ambulanten Gewerbe müßten, so memte der Referent, die Be­hörden ihre ganze Aufmerksamkeit widmen, da es nicht angehe, daß fliegende Händler auf dem Schwarzmarkt erstandene Waren ohne Punkte zu übe r höhten Preisen absetzen, womit weder dem Publikum noch dem Handel gedient sei. ' Weiter waren Fragen der Bewirtschaftung, der Preisregulie­rung und der Verbrauchernachfrage (Kaufkraft) Ge­genstand der Erörterung. Der Verband habe, so führte Dr. L aus, alles getan, um die Regelung dieser Fragen in ein gesundes Verhältnis zu brin­gen. Beim Kampf um die Handelsspannen sei nicht zu vergessen, daß der Produktionspreis stets der maßgebende Faktor sei. Rabatt ünd Rückgewährung lehne der Verband ab, .da der Einzelhandel an sich schon die niedrigste Kalkulation handhabe. Er gab wertvolle Fingerzeige für das Verhalten des Einzel­handels gegenüber den Produzenten und redete einer vorsichtigen Kalkulation das Wort. Mit Nachdruck hob er hervor, daß- der Einzelhandel der leistungs­starke Vermittler zwischen Produzent und Konsu­ment sei und bleiben wolle.* Die Neuwahl der örtlichen Verbandsfunktionäre ergab keinerlei Ver­änderung. In der Aussprache trug namentlich Eugen Schnabel die mannigfachen großen und klei­nen Sorgen und Nöte des Einzelhandels unserer Gegend vor. Dr. L. gab . Aufklärung nach allen Seiten. Er sagte u. a. zu, daß sich der Verband auch weiterhin bemühen werde, daß die Kohlen­zuteilung für den Einzelhandel erhöht werde. -g.

Neuenbürger Stadtnachrichten

Neuenbürg. Die Gruppe A der Theatergemeinde sieht am Montag, den 14, Febr.,Das bezaubernde Fräulöin" von Ralph Benatzki. Es wird Faschings­stimmung bringen. Die Gruppe B sieht am Mittwoch, den 16. Febr., die Oper:Wildschütz" von Lortzing. Abfahrt 18.45 am Schulhaus. Am 21. Februar sieht die Montaggruppe ebenfallsWildschütz". Es be­steht noch beschränkte Gelegenheit zur Mitfahrt.

Blick in die Gemeinden

Deckenpfronn. Daß in der schwerfliegergeschädig­ten Gemeinde Deckenpfronn in den vergangenen Jahren recht fleißig gearbeitet und oft unter schwie­rigsten Verhältnissen Baumaterial aller Art herbei­geschafft wurde, ist bekannt. Von 120 zerstörten Gr'* ulen sind rund 50 fertiggestellt und ca. 20 wi'.tere würden 1949 fertig, wenn die Folgen der

Februar aufgenommen werden. Herr Otto Zeidler und die Schuldienerin, Frl. König, haben sich in dankenswerter Weise unentgeltlich für die Durch­führung zur Verfügung gestellt, so daß der Ge­meinde nur noch die sachlichen Kosten der Zube­reitung obliegen. Die Nährmittel stehen ebenfalls kostenlos der Gemeinde zur Ausgabe bereit. Für den Einbau von acht Wohneinheiten in der ehe­maligen Flakhalle hofft die Gemeinde auf Finan-

Eine rasche Inangriffnahme des Einbaus wäre im Interesse der schlechten Wohnverhältnisse der Ausgewiesenen zu begrüßen.

Unterreichenbach. Zu der Arbeitsgemeinschaft innerhalb des hiesigen Kulturwerks spricht am kommenden Dienstag 20 Uhr im Schulhaus Stu­dienrat Kapp überLiteratur und Dichtung". Der

Währungsreform, eine fast unüberbrückbare Geld-., zierung durch staatliche Zuschüsse und Darlehen, knappheit, die Bautätigkeit nicht ganz erheblich be­einträchtigen würde. Viele der Bauherrn stehen vor augenblicklich unlösbar scheinenden Problemen, die den sonst bekannt rührigen Deckenpfronnern die Arbeit wesentlich erschweren. Zu dem allem kommen die steigenden Holzpreise. Im Frühjahr sollen die ebenfalls zerstörte Schule und die Kirche aufgebaut werden, d. h. es soll wenigstens mit dem Aufbau begonnen werden, sofern die Mittel bereit- gestellt werden.

Althengstett. Nachdem seit Beginn dieses Jahres schon zwei Robrbrüche an der Wasserleitung auf­getreten sind, mußte dieser Tage der dritte Rohr­bruch bei Maurer Schöffler behoben werden. Auch die Schüttung der Quellen im Ort hat beträchtlich nachgelassen, sodaß auf einen sparsamen Ver­brauch an Wasser besonderer Wert gelegt wird.

Die Schülerspeisung für bedürftige Kinder von Normalverbrauchern unseres Ortes soll ab Mitte

Nagolder Stadtchronik

Der Siedler- und Klelngärtnerverein Nagold hielt in der ,Eisenbahn" eine gutbesuchte Versammlung ab. Landesbundvorsitzender Beck, Stuttgart, gab in großen Zügen ein Spiegelbild dessen, was der Ver­band, dem in Württemberg und Baden 140 000 Mit­glieder angeschlossen sind, in den letzten Jahren geleistet hat. Namentlich durch seine Einkaufs- und Verkaufsgenossenschaft hat der Verband vor und nach der Währungsreform außerordentlich viel Gu­tes geschaffen. Beck hielt nicht zurück mit berech­tigter Kritik an den Zuständen vor und nach dem 20. Juni 1949, Dennoch gelang es, den Verbands- mitgliedern mit allem Notwendigen in bester Weise an die Hand zu gehen. Bei der Vorbereitung des Gesetzes über den Lastenausgleich hat der Verband energisch die Rechte der Siedler vertreten. Man spürte, wo Beck auftritt, weht frischer Wind. Hier ist der rechte Mann am rechten Platz. Die Not­wendigkeit der Organisation ist dem Siedler noch nie so drastisch vor die Augen getreten wie hier. Die Versammlung befaßte sich weiter mit Garten­baufragen, wozu insbesondere Kreisbaumwart Walz treffende Erläuterungen gab. Am Sonntag, den 20. Februar, um 9 Uhr, wird Herr Walz in der Hermann- Maier-Siedlung das Schneiden der Beerensträucher demonstrieren. Vor Einfuhr von Beerensträuchern aus Gebieten, die von der San-Josö-Schildlaus be- fallen sind, wurde eindringlich gewarnt. Die Gene­ralversammlung findet im März statt.

Maul- und Klauenseuchegefahr! In Unterjettin­gen ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Die Stadt Nagold wurde zum Beobachtungsgebiet erklärt. Alle entsprechenden Maßnahmen, die ver­hindern sollen, daß die Seuche eingeschleppt wird, sind getroffen.

Des Teufels General*'. Heimatabend ver­schoben. Nun kommtDes Teufels General doch nach Nagold. Das Städtetheater Tübingen-Reutlin­gen führt das Stück am Mittwoch den 16. 2. auf.. Der 1. Heimatabend des Volksbildungswerks Na­gold, der unter Mitwirkung desLiederkranz* stattfindet, ist auf Donnerstag den 17. 2. verscho­ben worden. Der Vortragende, Dozent Dr. Schmidt, Ebhausen, ist durch heimatkundliche Ver­öffentlichungen in Heimatzeitschriften und nament­lich im früheren Nagolder Oberamtsblatt,Der Gesellschafter", bekannt geworden. Alle . Heimat­freunde aus Nagold und Umgebung sind eingeladen.

Pierdeversicherungsverein für den Bezirk Nagold wieder errichtet

Der Pferdezuchtverein Nagold und Umgebung, der früher sehr segensreich gewirkt hat, löste sich am 30. 4. 1947 auf. Inzwischen hat sich herausge­stellt, daß eine derartige Einrichtung doch einem dringenden Bedürfnis entspricht. So kamen zahl­reiche Pferdebesitzer in derKrone" in Nagold zusammen und riefen auf die Initiative von Eugen Schill, Nagold, hin den Verein wieder ins Leben. Die Versammelten begrüßte Letzterer u.id erstattet gleichzeitig Bericht über die Vorbereitungen zur Wiedergründung. Beschlossen wurde, den Verein ab 1. 4. 1949 weiterzuführen. Er wird *.twa 500 Pferdö erfassen. Der Beitrag beträgt 3 Prozent des Ver­sicherungswertes des Pferdes, die Auszahlung 70 Prozent, bei Abschätzung 50 Prozent. Der Veren ist keiner Versicherungsgesellschaft angeschiosssn, sondern völlig selbständig. Zum Vorsitzenden ge­wählt wurde Georg Seeger, Ebershardt, zum zweiten Vorsitzenden Martin Hauser, Monhardt, Schriftfüh­rer und Kassier ist Adam Rentschler, Bösingen, sein Stellvertreter Weber, Monhardt. In jedem Ort wird ein Vertrauensmann aufgestellt, der seine Obliegen­heiten örtlich auszuüben hat.

Vortrag, der als Einführung in de Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft gedacht ist, verspricht mit der anschließenden allgemeinen Aussprache interessant zu werden. Das Standesamtsregister meldet für Januar: Geburten: Roland, S. der Eheleute Ernst Wycisk. Eheschließungen:

Maria, geborene Lägler.

Schwämmle, geb. Kusterer,

Schleifermeister.

Albert Grammel und Sterbefälle: Christine

Witwe; Karl Bürkle,

Die Baumwarte tagten in Bad Liebenzell

Arbeitsreiche Sitzung des Calmbacher Gemeinderats

Für Bauzwecke soll Holz geschlagen werden

Am letzten Freitag hatte der Gemeinderat seine erste Sitzung in diesem Jahr unter dem Vorsitz des neuen Bürgermeisters Diez, der kein Neuling im öffentlichen Dienst ist. Die im großen Saal des Rathauses abgehaltene Sitzung war von etwa 50 Zuhörern besucnh Del erste Punkt der Tages­ordnung betraf die Stelle unseres seitherigen Ge­meindeamtmanns. Der Bürgermeister wies darauf hin, daß durch das Vorhandensein eines Fach­bürgermeisters die Stellung des Amtmanns hinfäl­lig werde und deshalb entsprechende Umbesetzun­gen vorgenommen werden müßten. Definitive Ent­scheidungen hierüber würden voraussichtlich in der nächsten Sitzung getroffen werden. Das Gleiche gilt auch für die Bestellung eines notwendigen Orts- baumeisters anstelle eines Ratschreibers. Das Amt eines Waisenpflegers hat der erste Beigeordnete, Herr Herb, übernommen. Die schon früher be­sprochene Anschaffung eines neuen Kessels für die Zentralheizung des Rathauses fand die Zustimmung des ganzen Gemeinderats. Die Baulandumlegung Au" sowie die Flußbett-Korrektion der Kleinen Enz wurde einer Prüfung unterzogen. Zur endgüiti gen Stellungnahme in beiden Fällen sind aber zuvor noch einige wichtige Fragen zu lösen. Zur Un­terbringung von Ausgewiesenen und Finanzierungs­beihilfe zur Wohnungsbeschaffung für diese müssen rechtzeitig die notwendigen Vorkehrungen getroffen werden. Ohne eine staatliche Beihilfe ist dies je­doch nicht möglich. Der Bürgermeister wird sich deshalb mit den in Frage kommenden Stellen Verbindung setzen. Für Bauzwecke, namentlich Fenster, wird das hierzu verwendbare Forchenhol/ dringend benötigt.- Vom Forstamt ist deshalb das Fällen von Forchen im Gemeinde wald zugesagt

worden. Hiesigen Handwerksbetrieben wird seiner­zeit dieses Holz zur Verarbeitung zugeteilt wernen. Besondere Bedingungen in bezug auf die Verteilung dieses Holzes behält sich aber der Gemeinderat vor. Weiter sollen bei der Zuteilung von Bauholz nis­sige Bauende weitgehend berücksichtigt werden Schon in der vorletzten Sitzung ist vom ev. Kir­chengemeinderat ein Gesuch zur Mithilfe bei der Anschaffung von drei Kirchenglocken eingereicht worden. Drei Glocken mußte bekanntlich die Ge­meinde während des Krieges abgeben. Der Ge­meinderat hat sich entschlossen, die große Glocke im Betrag von etwa 5000. DM. zu spenden.- Tn den letzten Jabzen sind die Obstbäume durch Schäd­linge sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Die­sem L 7 ebelstand muß unbedingt abgeholfen werden. Unsere Gemeinde hatte bisher nur einen Baumwart; dies ist für eine so ausgedehnte Gemeinde wie Calmbach natürlich zu wenig. Es ist deshalb den berechtigten Wünschen einer Anzahl Bürger, einen zweiten fachmännischen Baumwart anzustellen, Rechnung getragen worden. Die. Sprache kam auch auf den Zugochsen der Gemeinde. Dieser ist schon alt. man spricht von 18 Jahren. Es wurde be­schlossen, ihn zu verkaufen und dafür einen ein­wandfreien Ersatz zu beschaffen. Am Schluß dei öffentlichen Sitzung referierte Herr Wilhelm Proß, Mitglied des Kreistags, über die wichtigsten Puntcte. die bei der Kreisrats-Sitzung zur Sprache kamen. Interessant war es u. a. zu hören, daß Calmbach, das i Jahre h { r durch von sehr vielen Sommergästen besucht wurde, unter den Sommerfrische-Orten nicht genannt wurde, wohl aber Höfen and andere Orte. Gegen diese stiefmütterliche Behandlung muß Front gemacht werden«

Am Samstag, den 5. Februar, trafen sich die Baumwarte aus dem Dienstgebiet von Kreisbaum­wart Scheerer im Gasthaus zumWaldhorn" in Bad Liebenzell. Nach Begrüßung des bei der Tagung anwesenden Kreisgärtnermeisters Max Haas, Hirsau, als Vertreter des Erwerbsgartenbaus Calw und Ein­führung 12 junger Baumwarte, welche im Herbst 1948 die Abschlußprüfung mit gutem Erfolg be­standen, wurde in die Tagesordnung eingetreten. Kreisbaumwart Scheerer gab ein ausgiebiges Refe­rat über den Verlauf der Tagung der Kreisobstbau­beamten des Landes in Tübingen, welches mit gros­sem Interesse aufgenommen wurde. Anschließend gab der Kreisbaumwart die Ausrichtung für die Frühjahrsarheiten in der Obstbaumpflege. Insonder­heit für die Entrümpelung im Obstbau als die Voraussetzung einer durchgreifenden Bekämp­fung des gefährlichen Borkenkäfers an den Obst­

bäumen. In diesem Zusammenhang behandelte Kreisbaumwart Scheerer in einem sehr präzis gehal­tenen Vortrag die Bekämpfung von Krankhei­ten und schädlichen Insekten im Obst­bau mittelst den heute wertvollsten Mitteln, welche zur Verfügung stehen. Zur Auffrischung der prak­tischen Kenntnisse wurden für die Baumwarte drei eintägige Wiederholungslehrgänge festgelegt, welche aus Zweckmäßigkeitsgründen in drei verschiedenen Bezirken im Laufe der nächsten Wochen stattfinden. Als Tagungsorte für die praktischen Lehrgänge wur­den die Gemeinden Schwann, Bad Liebenzell und Ostelsheim bestimmt. Mit dem Beschluß, das nächste Treffen der Baumwarte in das Fr.ühobstgebiet des Kreises zu legen, an welchem dann auch die Ange­hörigen der Baumwarte teilnehmen sollen, fand die gut besuchte und harmonisch verlaufene Tagung ihren Abschluß.

Familiennachrichten

Nutz- und Fahrkuh, schöne, samt

Neuenbürg, 11. Febr. 1949,

Weiß, Schäfer, Althengstett.

Danksagung

Verschiedenes

Herzlichen Dank allen denen, die an der Trauerfeier meines lieben, guten Mannes teüge- nommen haben. Besonderen Dank dem Herrn Dekan für seine trostreichen Worte und den beiden Chören für ihren erhebenden Gesang.

Frau Marie Jörger mit Kindern und Angehörigen.

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