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UMSCHAU IM LANDE
B
14. Februar 1949
In- oder Ausland?
sch. Das Freiburger Schöffengericht hatte sich dieser Tage mit der Frage zu befassen, ob das Land Südbaden, Nordbaden-Nordwürttemberg als Ausland zu betrachten sei. Die Frage ist durchaus berechtigt, weil sich nämlich der süd- badische Staat auf diesen Standpunkt stellt. Man höre:
Der Herausgeber einer in Freiburg erscheinenden Sportzeitung stand vor dem oben zitierten Gericht, weil er sich gegen das Renn-, Wett- und Lotteriegesetz vergangen hatte, dessen aus dem Jahre 1922 stammende Paragraphen auch auf das südbadische Totogesetz anzuwenden sind. Danach ist es verboten, zu einem Wettabschluß für im Inland nicht genehmigte Totalisatoren aufzufordern. Der angeklagte Verleger hatte im Inseratenteil seiner Zeitung Wettlisten des Fußballtotos von Nordbaden-Nordwürttemberg und Rheinland-Pfalz aufgenommen. Dadurch fühlte sich der südbadische Staat finanziell geschädigt und beantragte nun auf Grund des Gesetzes die Bestrafung des Herausgebers der Sportzeitung. Das Gericht hatte deshalb den Begriff des „Inlandes“ zu klären. Es entschied entgegen der Auffassung des Staates, daß Nordbaden-Nordwürttemberg und Rheinland-Pfalz nicht zum „Ausland“ zu rechnen sind. Der Herausgeber der Sportzeitung mußte deshalb freigesprochen werden.
Deutsch-Französisches Institut
Der Gründungsakt im Ordenssaal in Ludwigsburg
Ludwigsburg. (Eig. Bericht.) Am Samstagvormittag ist im Ordenssaal des Ludwigsburger Schlosses das deutsch-französische Institut mit einem Festakt vor geladenen Gästen eröffnet worden. Aus Paris war Professor Ed- mond Vermeil von der Sorbonne erschienen, als französische Gäste sah man den französischen Generalkonsul D'Huard und von den Herren der Tübinger Militärregierung, Oberst B r o c h u und Professor C h e v a 1. Deutscherseits wohnte Minister Wildermuth und der Rektor der Landesuniversität Prof. Dr. Erbe dem Festakt bei.
In seinem großangelegten Referat ging der Präsident des Instituts Staatsrat Prof. Dr. Karl S c h m i d stellungnehmend und die Chancen klug abwägend auf das jahrhundertealte Problem der deutsch-französischen Beziehungen ein. In der Mitte seiner Thesen stand für den Redner die Europa-Union, die Voraussetzung für die Lösung der konkreten Fragen, die beide Länder und Völker betreffen. Alle anderen
Versuche der Annäherung und Verständigung kultureller oder persönlicher, wirtschaftlicher oder historischer Art seien zwar gut, aber nicht entscheidend und nicht lösend im letzten Sinne, auf den es allein ankomme. Die Hoffnungslosigkeit schlage dann in Hoffnung um, das Heillose der Beziehungen verwandle sich in Heilung und Heil, wenn von der Europaidee aus eine ganz neue Grundlage des Gelingens geschaffen werde.
Als Sprecher Frankreichs sprach Professor Vermeil im Anschluß an eine von Ernst Troeltsch schon 1922 gegebene Analyse der Verschiedenheit und der geistigen Zusammengehörigkeit beider Kulturen und Völker praktische Worte über das im Oktober 1948 in Paris gegründete „Comite Francais d'Echanges avec l'Al- lemagne“ und überbrachte dem deutschen Institut die Grüße von dessen leitenden Männern, besonders die von Emile Mounier. (Wir haben seinerzeit im Schwäbischen Tagblatt ausführlich über Art und Wesen des Komitees berichtet.)
Heimkehrer und Versehrte als Lehrlinge
Umschulung auf handwerkliche Berufe < Versehrtenheim Isny als Lehrstätte
Quer durch die Zonen
Stuttgart. Die Strafkammer verurteilte den 38jährigen Rudolf Walter von Feuerbach wegen versuchten Mordes zu vier Jahren Zuchthaus. Der Verurteilte, Vater von drei Kindern, lernte vor zwei Jahren eine junge Frau kennen, mit der er ein Verhältnis anfing und die ihn dann auf den Gedanken brachte, seine kranke Frau durch Gift zu beseitigen. Der Giftmord konnte im letzten Augenblick verhindert werden.
Stuttgart. Der Bund für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern e. V. mit dem Sitz in Stuttgart hat beschlossen, seine Arbeit unter dem Namen „Schwäbischer Heimatbund“ wieder aufzunehmen.
Onstmettingen, . Kreis Balingen. Auf dem Nägelehaus fand in der Zeit vom 1. bis 12. Februar ein deutsch-französisches Jugendtreffen statt. Neben Wintersport und gemeinschaftlichen Wanderungen wurde über internationale Jugendfragen und über einen verstärkten Jugendaustausch diskutiert.
Sigmaringen. Die Landespolizei konnte eine sechsköpfige Diebesbande festnehmen, die innerhalb von zwei Monaten in den Kreisen Sigmaringen und Stockach (Baden) sechs Eisenbahnwaggons mit 240 Raummeter Holz gestohlen hatte.
*
Falscher Kriminalbeamter stiehlt Juwelen Ebingen (Kr. Balingen). Am Samstagabend drang ein Unbekannter in das Zimmer einer kranken Witwe ein. Er stellte sich als Beamter der Kriminalpolizei vor, der den Auftrag habe ihren Schmuck zu kontrollieren. Daraufhin händigte die Frau dem Mann die Schlüssel für den Schmuckkasten aus. Die Witwe faßte jedoch Argwohn und forderte den Unbekannten auf, sich auszuweisen. Dieser aber nahm den Schmuckkasten mit der Drohung an sich: „Schreien sie, alarmiere ich die Polizei.“ In dem Schmuckka- sten befanden sich Brillanten im Werte von 10 000 DM. Der Dieb ist 1,75 m groß, etwa 32 Jahre alt, schlank, sonnenverbranntes Gesicht, spricht Schriftdeutsch und trägt einen grauen Ledermantel.
Verbandstag des ambulanten Gewerbes Tuttlingen. Der 3. Verbandstag des Fachverbandes ambulanter Gewerbetreibender Würt- temberg-Hohenzollern vermittelte den Mitgliedern wie den Gästen aus Freiburg und Stuttgart einen Einblick in die Verbandsarbeit. Der Leiter der Hauptgemeinschaft für die drei Westzonen berichtete über die Bemühungen um die Schaffung einer einheitlichen Fachorganisation. Die vom Vorsitzenden Martin Rinker geleitete Tutt- linger Tagung stellte deutlich den Willen der ambulanten Gewerbetreibenden heraus, daß ihr Beruf vor unsauberen Elementen geschützt werden soll.
Schwarze Trikotagen sichergestellt Ehingen. Bei einer Verkehrskontrolle, die an der Straßenkreuzung am südöstlichen Ortsausgang von Oberbischingen vorgenommen wurde, kam die Ehinger Landespolizei einem Textilschiebergeschäft größten Ausmaßes auf die Spur. Ein Lastwagen der sich auf der Fahrt von Burladingen nach Augsburg befand, hatte 5000 kg Textilien, in der Hauptsache Trikotagen geladen, welche ohne die erforderliche Transportbescheinigung aus unserem Wirtschaftsgebiet ausgeführt werden sollten.
Den Bemühungen des Landesarbeitsamtes in enger Zusammenarbeit mit der Hauptfürsorgestelle und dem Hilfswerk der Evang. Landeskirche in Württemberg ist es nun gelungen, die ' Voraussetzung für die Durchführung von Umschulungskursen zu schaffen. Im April werden im Versehrtenheim Isny Werkstätten in Betrieb genommen, die diesem Zwecke dienen sollen. Es werden Heimkehrer, deren seitheriger Beruf nicht mehr „gefragt“ ist, Berufslose und Körperbehinderte, die im alten Beruf nicht mehr arbeiten können, und Leute mit mangelhafter Berufsausbildung als Schreiner — hauptsächlich Bauschreiner —, Schneider und Schuhmacher umgeschult. Seitens der Hauptfürsorgestelle ist ein Korbmacherlehrgang für solche Körperbescha- digte vorgesehen, die an die Wohnung gebunden sind.
Die Lehrgangsteilnehmer, 20 in jeder Gruppe, sollen in sechs Monaten soweit geschult werden, daß sie entweder vor einer Prüfungskommission der Handwerkskammer eine Gesellenprüfung ab- legen, oder den Nachweis erbringen, nach einer zusätzlichen Ausbildungsarbeit in einem Betrieb als prüfungsreif gelten zu können. Die handwerklichen Kurse werden von pädagogisch begabten Handwerksmeistern geleitet, während daneben noch Gewerbeschulunterricht durch Lehrkräfte der Gewerbeschule Isny erteilt wird. Verwaltungsmäßig werden die Werkstätten von der Leitung des Versehrtenheimes Isny betreut.
Was nun die finanzielle Seite betrifft, so werden die Verpflegungskosten vom Landesarbeitsamt, für die Schwerbeschädigten von der Hauptfürsorgestelle getragen; von letzterer wird auch Einrichtung und Material beschafft. Die Bezahlung der Lehrkräfte erfolgt aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung, während das Versehrtenheim die Unterkunftsräume für die Lehrgangsteilnehmer zur Verfügung stellt. Außerdem ist noch zu erwähnen, daß die ganze Einrichtung auch von schweizerischer caritativer Seite unterstützt wird.
Im Hinblick auf den außerordentlich großen Mangel an Baufacharbeitern geht ein weiterer
Wir hören im Rundfunk
Von Radio Stuttgart
Montag, 14. Februar 1949: 13.15 Die Kapelle Günter Netzker und Rudi Scholz, Tenor. 16.00 Nachmittagskonzert. 17.00 In treuer Verbundenheit, eine Kurzhörfolge, anschließend Kleines Konzert. 18.00 Wirtschaftsfragen. 18.15 Quer durch den Sport. 18.30 Die Streichergruppe Walter Friedrich Ruff und Wolfgang Gerl, Klavier. 20.00 Es spielt die Stuttgarter Volksmusik. 21.00 „Nur keine Aufregung“ eine bunte Stunde. 22.30 Georg Friedrich Händel aus Opern und Oratorien.
Dienstag, 15. Februar 1949: 9.00 Für unsere Heimkehrer. 14.30 Wirtschaftsfragen. 15.00 Unterhaltungsmusik. 15.15 Klaviermusik. 16.00 Nachmittagskonzert. 17.00 Heilkunde und Heilkunst. 17.15 Kleines Konzert. 18.00 Für die Frau; Charlotte von Stein. 18.15 Jugendfunk. 18.30 Das Orchester Hans Bund. 20.00 Symphoniekonzert. 21.15 Viermal Kabarett. 22.00 Wir bitten zum Tanz. 22.50 Aus der Welt des Schauspiels. 23.00 Musik unserer Zeit.
Mittwoch, 16. Februar 19 4 9: 16.00 Nachmittagskonzert: Nikolai Rimsky-Korssakow: Konzertante Fantasie, Ermanno Wolf-Ferrari: Orchester- Suite aus „Der Schmuck der Madonna“. 17.15 Kleines Konzert, 18.20 Sport, gestern und heute. 18.35 Der Kammerchor von Radio Stuttgart singt. 20.00
„Seiner Erdentage Spur“, eine Sendereihe zum Goethe-Jahr. 21.00 Abendkonzert. 22.00 Das schöne Lied.
Vom Südwestfunk
Montag, 14. Februar 19 4 9: 16.00 Musik am Nachmittag, Walzerklänge. 17.30 Solistenkonzert, H. Matthei singt Lieder von Franz Schubert. 19.15 Musik und Sport. 20.00 Musik für Dich. 20.55 Richard Strauß: „Der Rosenkavalier“ (2. Akt). 22.30 Rudolf Hagelstange: Die Beichte des Don Juan. 23.15 Es spielt das Helmut-Zacharias-Star-Sextett mit Eugen Henkel. 23.30 Ganz leis erklingt Musik.
Dienstag, 15. Februar 1949: 14.15 Melodische Rhythmen. 16.00 Balettmusik aus drei Jahrhunderten. 17.30 Es spielt die Kapelle Erhard Bauschke. 19.15 Kleine Abendmusik. 20.00 Solistische Unterhaltungsmusik. 20.45 Hörspiel „Der Mann, der den Kuchen holen wollte“. 22.30 Wege zur neuen Musik. 23.30 Jazz 1949.
Mittwoch, 16. Februar 1949 : 14.15 Wir jungen Menschen. 16.00 Musik zur Teestunde. 17.30 Solistenkonzert. 19.00 Aus der Welt des Sports. 19.15 Kleine Abendmusik mit C. F. Homann. 20.00 Die bunte klingende Filmschau des SWF. 21.00 Konzert des SüÜwestfunkorchesters. 22.30 Hans Reetz: Füßli, Vorläufer des Expressionismus. 23.00 Tanzmusik zum Tagesausklang.
Plan des Landesarbeitsamtes dahin, in Friedrichshafen evtl, mit Unterstützung durch Schweizer Dienststellen Umschulungsmöglichkeiten für die Bauberufe, insbesondere Maurer und Gipser, zu schaffen. Doch sind hier zuerst noch eine Reihe von Fragen zu klären'und Schwierigkeiten zu überbrücken.
Wenn es sich zunächst auch um keine großen Projekte handelt, so wird doch hiermit ein Anfang gemacht, dem Mangel an Facharbeitern in den Bauberufen abzuhelfen, der neben den Schwierigkeiten bei der Finanzierung und Materialbeschaffung zu einem erheblichen Teil eine stärkere Beschleunigung der Bautätigkeit, insbesondere des sozialen Wohnungsbaues, verhindert. Großangelegte Pläne sind deshalb nicht möglich, weil ja niemand die künftige Entwicklung vorauszusehen vermag. Das Landesarbeitsamt betrachtet es als seine Aufgabe, das Problem der Berufsumschulung in die Tat umzusetzen, um dadurch, wenn auch nur schrittweise, einer Normalisierung des Arbeitsmarktes näherzukommen.
Meister Ulrich
Der große Dombaumeister von Ulm /
Vor 530 Jahren, am 10. Februar 1419, starb einer der genialsten Baumeister, von dessen Schaffen heute noch drei überragende Dombauten zeugen, die zu Basel, Straßburg und Ulm. Er ist der große Vollender der Gotik, der zu den gewaltigen Kirchenbauten der Parier und des Meisters Erwin die himmelstürmende Wucht der kühnen Türme hinzufügte, der dem gotischen Raumerlebnis die herrliche Dominate gab. Alles, was er baute, ist groß, genial und von zeitloser Dramatik. Wer diesen Keim zur Virtuosität in sein Herz legte, wissen wir nicht, wir kennen weder seinen Lehrmeister noch den Kreis der Bauhütte, der ihn bildete: Ulrich von Ensingen kam aus der Anonymität der gotischen Meister, wie bei den meisten von ihnen wissen wir wenig aus seinem persönlichen Leben. Geboren wurde er ums Jahr 1350, sein Beiname deutet auf Oberensingen bei Nürtingen oder auf Ensingen bei Ulm.
Als ihm im Jahre 1392 die Leitung beim Ulmer Dombau übertragen wurde, begann für uns sein künstlerisches Wirken. Von seiner Hand stammt der geniale Bauplan des gewaltigen Turmbaues, dieser Aufriß ist auch heute noch erhalten. Aber er war so groß und kühn, daß die Zeitgenossen nicht wagten, ihn zu verwirklichen. So blieb der Turmbau unvollendet, bis man erst im Jahre 1881 dessen Fertigstellung begann. Aber auch diesmal zögerte man, seinen Gedanken zu folgen und entschied sich für den Plan eines seiner Nachfolger, des Dombaumeisters Böblinger. Nach Meister Ulrichs Plan erhielt der Ulmer Münsterbau seine einmalige Größe, seine gewaltige Gliederung; das Langhaus wurde vergrößert, die beiden Osttürme vollendet und der Turmbau begonnen. Vielleicht war unser Meister unwillig über den Kleinmut der Herzen, denn er wandte sich im Jahre 1394 einer anderen Aufgabe zu. Die Stadt Mailand hatte ihn gerufen, daß er ihren Dombau vollenden sollte. Auch hier fand er nicht die erforderliche Aufgeschlossenheit und kehrte darum, von den Ulmern erneut berufen, nach seiner Heimat zurück.
Aber eine andere, nicht minder große Aufgabe trat an unseren Meister heran. Der Straßburger Dombau, seit dem Tode Meister Erwins ohne rechte Führung, war ins Stocken geraten. Die
In Engenburg bei Heimenkirch, Kreis Lindau, wird seit dem 3. Februar die zwölf Jahre alte Amalie Mayer vermißt. Das Mädchen ist von einem Besuch, den sie bei einer Verwandten in einem Nachbardorf machte, nicht mehr zurückgekehrt. — Die große Eisenbahnbrücke bei Scheer, Kreis Sigmaringen, soll bis zum Mai fertiggestellt sein. — Eine Bürstenhändlerin aus dem Killertal hatte in einer Tübinger Gaststätte ihren Koffer mit Bürsten stehen gelassen. Die Bürstenwaren sollen noch am gleichen Tage in der Gaststätte von Gästen versteigert worden sein. — In Reutlingen ist am Samstag der stellvertretende Präsident der Handwerkskammer und Obermeister der Schreinerinnung, Fritz Hammer, im Alter von 63 Jahren gestorben. — Die Handwerkskammern Reutlingen, Ulm, Heilbronn und Stuttgart können auf ihr 50jähriges Bestehen zurückblicken. — Die geplante Industrieausstellung in Schramberg wurde abgesagt, weil die zuständige Industrie- und Handelskammer derartige Ausstellungen ablehnt. »
von Ensingen
Werke, die nie Wirklichkeit wurden
verantwortlichen Bauherren spürten, es müsse etwas Einmaliges geschehen, um den Torso zu vollenden. Seit dem Jahre 1399 wandte sich Ulrich von Ensingen mit ganzem Herzen dieser neuen Aufgabe zu. Er schloß die bisherige Bauperiode gleichsam mit einem Strich ab, erbaute eine Plattform und setzte darauf, wie den Zeigefinger Gottes, den gewaltigen Nordturm. Damit er an Größe und Bedeutung gewinne, schuf er zunächst ein mächtiges Oktogon, dem später eine gewaltige Spitze folgen sollte. Allein der Tod hinderte ihn an der Beendigung, Meister Hültz aus Köln schloß den Turmbau mit einer wirkungsvollen Haube ab.
Noch zwei weitere, in ihren Ausmaßen bedeutende Kirchenbauten führte der Künstler aus, die Frauenkirche in Eßlingen seit dem Jahre 1401, und die Maria-Magdalenenkirche zu Pforzheim seit 1409. Aber auch deren Fertigstellung hat er nicht mehr erlebt. Im Jahre 1417 gab er die Ulmer Dombauleitung an seinen Schwiegersohn Hans Kun ab. Zur gleichen Zeit sandte er seinen Sohn Matthäus nach Eßlingen zum Weiterbau. Denn ihn beschäftigte eine neue, überdimensionale Aufgabe, der Dombau zu Basel. Lange gingen die Verhandlungen hin und her, ein Aufriß entstand. Einzelheiten seiner Pläne wurden stückweise verwirklicht, allein zu einer rechten Einigung kam man darüber nicht. Da wußte Meister Ulrich, er müsse selbst nach Basel ziehen, um ständig den Weiterbau im Auge zu haben, aber seine Lebensuhr war abgelaufen. Im Jahre 1419 hörte das ungestüme Herz auf zu schlagen. Unvollendet blieben alle seine Werke zurück, unerfüllt blieben die stolzesten und kühnsten seiner Gedanken. Mit ihm trug man die himmelstürmende Monumentalität der Gotik zu Grabe. Wienn
Schneeberichte
Allgäu. Isny: unverändert, 5 cm Neuschnee. Alb. Meßstetten: 10 cm Neuschnee, Pulver, Sport gut, 5 Grad Kälte. Münsingen: 4 Grad Kälte, Schneehöhe 6 cm Alt-, 1 cm Neuschnee, Sport mäßig.
Schwarzwald. Baiersbronn: Schneehöhe 5 bis 10 cm, Sport auf der Höhe gut, 4 bis 6 Grad Kälte.
Reutlingen, 12. Februar 1949 Planie 18
Todesanzeige
Mein lieber Mann, unser herzensguter Vater und Großvater
Fritz Hammer
Schreinerobermeister
ist nach einem arbeitsreichen Leben unerwartet rasch kurz nach Vollendung seines 63. Lebensjahres aus unserer Mitte gerissen worden.
In tiefer Trauer im Namen aller: Berta Hammer, geb. Bopp.
Beerdigung am Dienstag, 15. Februar 1949 um 15 Uhr
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