Seite 6 / Nr. 19

UMSCHAU IM LANDE

B

14. Februar 1949

In- oder Ausland?

sch. Das Freiburger Schöffengericht hatte sich dieser Tage mit der Frage zu befassen, ob das Land Südbaden, Nordbaden-Nordwürttemberg als Ausland zu betrachten sei. Die Frage ist durchaus berechtigt, weil sich nämlich der süd- badische Staat auf diesen Standpunkt stellt. Man höre:

Der Herausgeber einer in Freiburg erschei­nenden Sportzeitung stand vor dem oben zitier­ten Gericht, weil er sich gegen das Renn-, Wett- und Lotteriegesetz vergangen hatte, dessen aus dem Jahre 1922 stammende Paragraphen auch auf das südbadische Totogesetz anzuwenden sind. Danach ist es verboten, zu einem Wettabschluß für im Inland nicht genehmigte Totalisatoren aufzufordern. Der angeklagte Verleger hatte im Inseratenteil seiner Zeitung Wettlisten des Fußballtotos von Nordbaden-Nordwürttemberg und Rheinland-Pfalz aufgenommen. Dadurch fühlte sich der südbadische Staat finanziell ge­schädigt und beantragte nun auf Grund des Ge­setzes die Bestrafung des Herausgebers der Sportzeitung. Das Gericht hatte deshalb den Be­griff desInlandes zu klären. Es entschied ent­gegen der Auffassung des Staates, daß Nordba­den-Nordwürttemberg und Rheinland-Pfalz nicht zumAusland zu rechnen sind. Der Heraus­geber der Sportzeitung mußte deshalb freige­sprochen werden.

Deutsch-Französisches Institut

Der Gründungsakt im Ordenssaal in Ludwigsburg

Ludwigsburg. (Eig. Bericht.) Am Sams­tagvormittag ist im Ordenssaal des Ludwigs­burger Schlosses das deutsch-französische Insti­tut mit einem Festakt vor geladenen Gästen eröffnet worden. Aus Paris war Professor Ed- mond Vermeil von der Sorbonne erschienen, als französische Gäste sah man den französi­schen Generalkonsul D'Huard und von den Herren der Tübinger Militärregierung, Oberst B r o c h u und Professor C h e v a 1. Deutscher­seits wohnte Minister Wildermuth und der Rektor der Landesuniversität Prof. Dr. Erbe dem Festakt bei.

In seinem großangelegten Referat ging der Präsident des Instituts Staatsrat Prof. Dr. Karl S c h m i d stellungnehmend und die Chancen klug abwägend auf das jahrhundertealte Pro­blem der deutsch-französischen Beziehungen ein. In der Mitte seiner Thesen stand für den Red­ner die Europa-Union, die Voraussetzung für die Lösung der konkreten Fragen, die beide Länder und Völker betreffen. Alle anderen

Versuche der Annäherung und Verständigung kultureller oder persönlicher, wirtschaftlicher oder historischer Art seien zwar gut, aber nicht entscheidend und nicht lösend im letzten Sinne, auf den es allein ankomme. Die Hoffnungslosig­keit schlage dann in Hoffnung um, das Heil­lose der Beziehungen verwandle sich in Hei­lung und Heil, wenn von der Europaidee aus eine ganz neue Grundlage des Gelingens ge­schaffen werde.

Als Sprecher Frankreichs sprach Professor Vermeil im Anschluß an eine von Ernst Troeltsch schon 1922 gegebene Analyse der Ver­schiedenheit und der geistigen Zusammengehö­rigkeit beider Kulturen und Völker praktische Worte über das im Oktober 1948 in Paris ge­gründeteComite Francais d'Echanges avec l'Al- lemagne und überbrachte dem deutschen Insti­tut die Grüße von dessen leitenden Männern, besonders die von Emile Mounier. (Wir haben seinerzeit im Schwäbischen Tagblatt ausführlich über Art und Wesen des Komitees berichtet.)

Heimkehrer und Versehrte als Lehrlinge

Umschulung auf handwerkliche Berufe < Versehrtenheim Isny als Lehrstätte

Quer durch die Zonen

Stuttgart. Die Strafkammer verurteilte den 38jährigen Rudolf Walter von Feuerbach wegen versuchten Mordes zu vier Jahren Zucht­haus. Der Verurteilte, Vater von drei Kindern, lernte vor zwei Jahren eine junge Frau ken­nen, mit der er ein Verhältnis anfing und die ihn dann auf den Gedanken brachte, seine kranke Frau durch Gift zu beseitigen. Der Gift­mord konnte im letzten Augenblick verhindert werden.

Stuttgart. Der Bund für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern e. V. mit dem Sitz in Stuttgart hat beschlossen, seine Arbeit unter dem NamenSchwäbischer Heimatbund wieder aufzunehmen.

Onstmettingen, . Kreis Balingen. Auf dem Nägelehaus fand in der Zeit vom 1. bis 12. Februar ein deutsch-französisches Jugend­treffen statt. Neben Wintersport und gemein­schaftlichen Wanderungen wurde über interna­tionale Jugendfragen und über einen verstärk­ten Jugendaustausch diskutiert.

Sigmaringen. Die Landespolizei konnte eine sechsköpfige Diebesbande festnehmen, die innerhalb von zwei Monaten in den Kreisen Sigmaringen und Stockach (Baden) sechs Eisen­bahnwaggons mit 240 Raummeter Holz gestoh­len hatte.

*

Falscher Kriminalbeamter stiehlt Juwelen Ebingen (Kr. Balingen). Am Samstagabend drang ein Unbekannter in das Zimmer einer kranken Witwe ein. Er stellte sich als Beamter der Kriminalpolizei vor, der den Auftrag habe ihren Schmuck zu kontrollieren. Daraufhin hän­digte die Frau dem Mann die Schlüssel für den Schmuckkasten aus. Die Witwe faßte jedoch Arg­wohn und forderte den Unbekannten auf, sich auszuweisen. Dieser aber nahm den Schmuck­kasten mit der Drohung an sich:Schreien sie, alarmiere ich die Polizei. In dem Schmuckka- sten befanden sich Brillanten im Werte von 10 000 DM. Der Dieb ist 1,75 m groß, etwa 32 Jahre alt, schlank, sonnenverbranntes Gesicht, spricht Schriftdeutsch und trägt einen grauen Leder­mantel.

Verbandstag des ambulanten Gewerbes Tuttlingen. Der 3. Verbandstag des Fach­verbandes ambulanter Gewerbetreibender Würt- temberg-Hohenzollern vermittelte den Mitglie­dern wie den Gästen aus Freiburg und Stuttgart einen Einblick in die Verbandsarbeit. Der Leiter der Hauptgemeinschaft für die drei Westzonen berichtete über die Bemühungen um die Schaf­fung einer einheitlichen Fachorganisation. Die vom Vorsitzenden Martin Rinker geleitete Tutt- linger Tagung stellte deutlich den Willen der ambulanten Gewerbetreibenden heraus, daß ihr Beruf vor unsauberen Elementen geschützt wer­den soll.

Schwarze Trikotagen sichergestellt Ehingen. Bei einer Verkehrskontrolle, die an der Straßenkreuzung am südöstlichen Orts­ausgang von Oberbischingen vorgenommen wurde, kam die Ehinger Landespolizei einem Textil­schiebergeschäft größten Ausmaßes auf die Spur. Ein Lastwagen der sich auf der Fahrt von Bur­ladingen nach Augsburg befand, hatte 5000 kg Textilien, in der Hauptsache Trikotagen geladen, welche ohne die erforderliche Transportbeschei­nigung aus unserem Wirtschaftsgebiet ausge­führt werden sollten.

Den Bemühungen des Landesarbeitsamtes in enger Zusammenarbeit mit der Hauptfürsorge­stelle und dem Hilfswerk der Evang. Landes­kirche in Württemberg ist es nun gelungen, die ' Voraussetzung für die Durchführung von Um­schulungskursen zu schaffen. Im April werden im Versehrtenheim Isny Werkstätten in Betrieb genommen, die diesem Zwecke dienen sollen. Es werden Heimkehrer, deren seitheriger Beruf nicht mehrgefragt ist, Berufslose und Körper­behinderte, die im alten Beruf nicht mehr arbeiten können, und Leute mit mangelhafter Berufs­ausbildung als Schreiner hauptsächlich Bau­schreiner, Schneider und Schuhmacher um­geschult. Seitens der Hauptfürsorgestelle ist ein Korbmacherlehrgang für solche Körperbescha- digte vorgesehen, die an die Wohnung gebunden sind.

Die Lehrgangsteilnehmer, 20 in jeder Gruppe, sollen in sechs Monaten soweit geschult werden, daß sie entweder vor einer Prüfungskommission der Handwerkskammer eine Gesellenprüfung ab- legen, oder den Nachweis erbringen, nach einer zusätzlichen Ausbildungsarbeit in einem Betrieb als prüfungsreif gelten zu können. Die hand­werklichen Kurse werden von pädagogisch be­gabten Handwerksmeistern geleitet, während da­neben noch Gewerbeschulunterricht durch Lehr­kräfte der Gewerbeschule Isny erteilt wird. Ver­waltungsmäßig werden die Werkstätten von der Leitung des Versehrtenheimes Isny betreut.

Was nun die finanzielle Seite betrifft, so wer­den die Verpflegungskosten vom Landesarbeits­amt, für die Schwerbeschädigten von der Haupt­fürsorgestelle getragen; von letzterer wird auch Einrichtung und Material beschafft. Die Bezah­lung der Lehrkräfte erfolgt aus Mitteln der Ar­beitslosenversicherung, während das Versehrten­heim die Unterkunftsräume für die Lehrgangs­teilnehmer zur Verfügung stellt. Außerdem ist noch zu erwähnen, daß die ganze Einrichtung auch von schweizerischer caritativer Seite unter­stützt wird.

Im Hinblick auf den außerordentlich großen Mangel an Baufacharbeitern geht ein weiterer

Wir hören im Rundfunk

Von Radio Stuttgart

Montag, 14. Februar 1949: 13.15 Die Ka­pelle Günter Netzker und Rudi Scholz, Tenor. 16.00 Nachmittagskonzert. 17.00 In treuer Verbundenheit, eine Kurzhörfolge, anschließend Kleines Konzert. 18.00 Wirtschaftsfragen. 18.15 Quer durch den Sport. 18.30 Die Streichergruppe Walter Friedrich Ruff und Wolfgang Gerl, Klavier. 20.00 Es spielt die Stuttgar­ter Volksmusik. 21.00Nur keine Aufregung eine bunte Stunde. 22.30 Georg Friedrich Händel aus Opern und Oratorien.

Dienstag, 15. Februar 1949: 9.00 Für un­sere Heimkehrer. 14.30 Wirtschaftsfragen. 15.00 Un­terhaltungsmusik. 15.15 Klaviermusik. 16.00 Nachmit­tagskonzert. 17.00 Heilkunde und Heilkunst. 17.15 Kleines Konzert. 18.00 Für die Frau; Charlotte von Stein. 18.15 Jugendfunk. 18.30 Das Orchester Hans Bund. 20.00 Symphoniekonzert. 21.15 Viermal Kaba­rett. 22.00 Wir bitten zum Tanz. 22.50 Aus der Welt des Schauspiels. 23.00 Musik unserer Zeit.

Mittwoch, 16. Februar 19 4 9: 16.00 Nach­mittagskonzert: Nikolai Rimsky-Korssakow: Konzer­tante Fantasie, Ermanno Wolf-Ferrari: Orchester- Suite ausDer Schmuck der Madonna. 17.15 Klei­nes Konzert, 18.20 Sport, gestern und heute. 18.35 Der Kammerchor von Radio Stuttgart singt. 20.00

Seiner Erdentage Spur, eine Sendereihe zum Goethe-Jahr. 21.00 Abendkonzert. 22.00 Das schöne Lied.

Vom Südwestfunk

Montag, 14. Februar 19 4 9: 16.00 Musik am Nachmittag, Walzerklänge. 17.30 Solistenkonzert, H. Matthei singt Lieder von Franz Schubert. 19.15 Mu­sik und Sport. 20.00 Musik für Dich. 20.55 Richard Strauß:Der Rosenkavalier (2. Akt). 22.30 Rudolf Hagelstange: Die Beichte des Don Juan. 23.15 Es spielt das Helmut-Zacharias-Star-Sextett mit Eugen Henkel. 23.30 Ganz leis erklingt Musik.

Dienstag, 15. Februar 1949: 14.15 Melodi­sche Rhythmen. 16.00 Balettmusik aus drei Jahrhun­derten. 17.30 Es spielt die Kapelle Erhard Bauschke. 19.15 Kleine Abendmusik. 20.00 Solistische Unterhal­tungsmusik. 20.45 HörspielDer Mann, der den Ku­chen holen wollte. 22.30 Wege zur neuen Musik. 23.30 Jazz 1949.

Mittwoch, 16. Februar 1949 : 14.15 Wir jungen Menschen. 16.00 Musik zur Teestunde. 17.30 Solistenkonzert. 19.00 Aus der Welt des Sports. 19.15 Kleine Abendmusik mit C. F. Homann. 20.00 Die bunte klingende Filmschau des SWF. 21.00 Kon­zert des SüÜwestfunkorchesters. 22.30 Hans Reetz: Füßli, Vorläufer des Expressionismus. 23.00 Tanz­musik zum Tagesausklang.

Plan des Landesarbeitsamtes dahin, in Fried­richshafen evtl, mit Unterstützung durch Schwei­zer Dienststellen Umschulungsmöglichkeiten für die Bauberufe, insbesondere Maurer und Gipser, zu schaffen. Doch sind hier zuerst noch eine Reihe von Fragen zu klären'und Schwierigkeiten zu überbrücken.

Wenn es sich zunächst auch um keine großen Projekte handelt, so wird doch hiermit ein An­fang gemacht, dem Mangel an Facharbeitern in den Bauberufen abzuhelfen, der neben den Schwierigkeiten bei der Finanzierung und Ma­terialbeschaffung zu einem erheblichen Teil eine stärkere Beschleunigung der Bautätigkeit, ins­besondere des sozialen Wohnungsbaues, verhin­dert. Großangelegte Pläne sind deshalb nicht möglich, weil ja niemand die künftige Entwick­lung vorauszusehen vermag. Das Landesarbeits­amt betrachtet es als seine Aufgabe, das Pro­blem der Berufsumschulung in die Tat umzu­setzen, um dadurch, wenn auch nur schrittweise, einer Normalisierung des Arbeitsmarktes näher­zukommen.

Meister Ulrich

Der große Dombaumeister von Ulm /

Vor 530 Jahren, am 10. Februar 1419, starb einer der genialsten Baumeister, von dessen Schaffen heute noch drei überragende Dombauten zeugen, die zu Basel, Straßburg und Ulm. Er ist der große Vollender der Gotik, der zu den ge­waltigen Kirchenbauten der Parier und des Mei­sters Erwin die himmelstürmende Wucht der kühnen Türme hinzufügte, der dem gotischen Raumerlebnis die herrliche Dominate gab. Alles, was er baute, ist groß, genial und von zeitloser Dramatik. Wer diesen Keim zur Virtuosität in sein Herz legte, wissen wir nicht, wir kennen weder seinen Lehrmeister noch den Kreis der Bauhütte, der ihn bildete: Ulrich von Ensingen kam aus der Anonymität der gotischen Meister, wie bei den meisten von ihnen wissen wir wenig aus seinem persönlichen Leben. Geboren wurde er ums Jahr 1350, sein Beiname deutet auf Ober­ensingen bei Nürtingen oder auf Ensingen bei Ulm.

Als ihm im Jahre 1392 die Leitung beim Ulmer Dombau übertragen wurde, begann für uns sein künstlerisches Wirken. Von seiner Hand stammt der geniale Bauplan des gewaltigen Turmbaues, dieser Aufriß ist auch heute noch erhalten. Aber er war so groß und kühn, daß die Zeitgenossen nicht wagten, ihn zu verwirklichen. So blieb der Turmbau unvollendet, bis man erst im Jahre 1881 dessen Fertigstellung begann. Aber auch diesmal zögerte man, seinen Gedanken zu folgen und ent­schied sich für den Plan eines seiner Nachfolger, des Dombaumeisters Böblinger. Nach Meister Ul­richs Plan erhielt der Ulmer Münsterbau seine einmalige Größe, seine gewaltige Gliederung; das Langhaus wurde vergrößert, die beiden Osttürme vollendet und der Turmbau begonnen. Vielleicht war unser Meister unwillig über den Kleinmut der Herzen, denn er wandte sich im Jahre 1394 einer anderen Aufgabe zu. Die Stadt Mailand hatte ihn gerufen, daß er ihren Dombau vollen­den sollte. Auch hier fand er nicht die erforder­liche Aufgeschlossenheit und kehrte darum, von den Ulmern erneut berufen, nach seiner Heimat zurück.

Aber eine andere, nicht minder große Aufgabe trat an unseren Meister heran. Der Straßburger Dombau, seit dem Tode Meister Erwins ohne rechte Führung, war ins Stocken geraten. Die

In Engenburg bei Heimenkirch, Kreis Lindau, wird seit dem 3. Februar die zwölf Jahre alte Amalie Mayer vermißt. Das Mädchen ist von einem Besuch, den sie bei einer Verwandten in einem Nachbardorf machte, nicht mehr zurück­gekehrt. Die große Eisenbahnbrücke bei Scheer, Kreis Sigmaringen, soll bis zum Mai fertigge­stellt sein. Eine Bürstenhändlerin aus dem Killertal hatte in einer Tübinger Gaststätte ihren Koffer mit Bürsten stehen gelassen. Die Bürsten­waren sollen noch am gleichen Tage in der Gast­stätte von Gästen versteigert worden sein. In Reutlingen ist am Samstag der stellvertretende Präsident der Handwerkskammer und Obermei­ster der Schreinerinnung, Fritz Hammer, im Al­ter von 63 Jahren gestorben. Die Handwerks­kammern Reutlingen, Ulm, Heilbronn und Stutt­gart können auf ihr 50jähriges Bestehen zurück­blicken. Die geplante Industrieausstellung in Schramberg wurde abgesagt, weil die zuständige Industrie- und Handelskammer derartige Aus­stellungen ablehnt. »

von Ensingen

Werke, die nie Wirklichkeit wurden

verantwortlichen Bauherren spürten, es müsse etwas Einmaliges geschehen, um den Torso zu vollenden. Seit dem Jahre 1399 wandte sich Ulrich von Ensingen mit ganzem Herzen dieser neuen Aufgabe zu. Er schloß die bisherige Bauperiode gleichsam mit einem Strich ab, erbaute eine Platt­form und setzte darauf, wie den Zeigefinger Got­tes, den gewaltigen Nordturm. Damit er an Größe und Bedeutung gewinne, schuf er zunächst ein mächtiges Oktogon, dem später eine gewaltige Spitze folgen sollte. Allein der Tod hinderte ihn an der Beendigung, Meister Hültz aus Köln schloß den Turmbau mit einer wirkungsvollen Haube ab.

Noch zwei weitere, in ihren Ausmaßen bedeu­tende Kirchenbauten führte der Künstler aus, die Frauenkirche in Eßlingen seit dem Jahre 1401, und die Maria-Magdalenenkirche zu Pforzheim seit 1409. Aber auch deren Fertigstellung hat er nicht mehr erlebt. Im Jahre 1417 gab er die Ulmer Dombauleitung an seinen Schwiegersohn Hans Kun ab. Zur gleichen Zeit sandte er seinen Sohn Matthäus nach Eßlingen zum Weiterbau. Denn ihn beschäftigte eine neue, überdimensionale Auf­gabe, der Dombau zu Basel. Lange gingen die Verhandlungen hin und her, ein Aufriß entstand. Einzelheiten seiner Pläne wurden stückweise verwirklicht, allein zu einer rechten Einigung kam man darüber nicht. Da wußte Meister Ul­rich, er müsse selbst nach Basel ziehen, um stän­dig den Weiterbau im Auge zu haben, aber seine Lebensuhr war abgelaufen. Im Jahre 1419 hörte das ungestüme Herz auf zu schlagen. Unvoll­endet blieben alle seine Werke zurück, unerfüllt blieben die stolzesten und kühnsten seiner Ge­danken. Mit ihm trug man die himmelstürmende Monumentalität der Gotik zu Grabe. Wienn

Schneeberichte

Allgäu. Isny: unverändert, 5 cm Neuschnee. Alb. Meßstetten: 10 cm Neuschnee, Pulver, Sport gut, 5 Grad Kälte. Münsingen: 4 Grad Kälte, Schneehöhe 6 cm Alt-, 1 cm Neuschnee, Sport mäßig.

Schwarzwald. Baiersbronn: Schneehöhe 5 bis 10 cm, Sport auf der Höhe gut, 4 bis 6 Grad Kälte.

Reutlingen, 12. Februar 1949 Planie 18

Todesanzeige

Mein lieber Mann, unser herzensguter Vater und Großvater

Fritz Hammer

Schreinerobermeister

ist nach einem arbeitsreichen Leben unerwartet rasch kurz nach Vollendung seines 63. Lebensjahres aus unserer Mitte gerissen worden.

In tiefer Trauer im Namen aller: Berta Hammer, geb. Bopp.

Beerdigung am Dienstag, 15. Februar 1949 um 15 Uhr

Gtütfle

m. 20 cm br. Rückenlehne aus Sperrholz sowie Sperr­holzsitz für Haushalt, Be­trieb, Büro, Gaststätten, Kaffees liefert

JOSEF BUHLER Eislingen (Württ.)

Voklsmusikverband Wüttt.-Hoheni.

Am 6. März 1949, vorm. 9 Uhr findet in Tailfingen Gasthaus z. »Linde eine Bezirkstagung des Bezirks V statt. Eventuelle An­träge bezügl. der Tagung sind bis spätestens 20. 2. an Herrn Hans Hoffmann, Schwenningen a. N-, Hafnerstr. 30, zu richten. Der Bezirksvorsitzende: Hoffmann

Für die Herstellung von

Hausschuhen und jfandaleftenj

in

Größen - Buntdruck-Abbildungen mit genouen Anleitungen 48 Seiten DM 3.40 Man verlange Preisliste

Alberts-Verlag-(2o)Gro[i-Jlsede

Sin Polsterer und Sattler z. sofort. Eintritt gesucht. A. Straßwiemcr, Sattler- und Polstergeschäft, He- chingen (Hohenzollern)

Pr. Boeltier-Tabletten

Suche für 1. April 1949 tüchtige,

selbständige Hausgehilfin

Frau Robert Bihler

in Firma Modehaus Bihler

Reutlingen

Brauchen Sie Geld? Ja! Strebsamen Mitarbeitern bietet sich die Mög­lichkeit zur Schaffung einer über­durchschnittlichen Existenz. Wir steilen noch einige haupt- und nebenberufliche Abschluß-Vertre­ter in Württemberg-Hohenzollern gegen Zuschüsse und Provisionen ein. Berufsfremde werden einge­arbeitet. Bewerbungen an Na­tionaler Kranken-Vers.-Verein a. G., Bez.-Direktion Südwürttem- berg, Tuttlingen, Möhringer Str. 3

Suche tüchtigen Vertreter, der Geld verdienen will, für chem.-techn. Produkte, großer Kundenstamm vorhanden, Fahrgeld wird ver­gütet, bei guter Provision. Vor­zustellen bei W. Schöllhammer, Großhand, chem.-techn. Produkte, Tübingen, Hechinger Straße 12

Verkäufe

Lastkraftwagen, 1 t, Fabrikat Borg­ward, 6fach bereift, neu überholt. mit P'.ane, Pri'schyigröße 2,45/1.65 m, sofort zu verkaufen. Alfitri Teufel, Nagold, Galgenbergstr. 63

Reifen der Größe 1417x50, insge­samt 9 kompl. Räder, z. T. neu­wertig, gegen Höchstgebot abzu­geben; desgleichen Imbert-Holz- gasanlage, gebraucht 13/55 einschl. Gebläse 12 Volt, noch gut erhalt. Angebote an Fa. Christ. Pfister, Lebensmittel, Burladingen/(Hohz.)

Heiraten

Welchen Beruf sollEr" Haben:

XstiaMi :2t J jt, Cliaralrt., tator i, spart). bMtwirt :S4 J tüwilkj Bit 119 Karg, Umhr. Suchütsm : 25 J vmn., gilt Mulang latamacMkar: 41J. rar«., 2 Deba Kinder Rsg.-Rat Dr. : Mitte 40, sartese Parsöallelrtalt Fabrikant : 4! J nm nrneliai. Etorakter Muhme!».: 52 i ftattlg Bll Da« «. BesehSt

Daat »ieitlflw ab aüa inften Dmttnla M mir, das Barz $lct ja Haran Mat

Flau Erika Hofmann Aekahns.g glDckllebar tan Stuttgart W, Reimburg strafte 9

i trüber SateabtnulraBa i Tefebn 698 15

100 Vorschläge von Ehesuchenden aller Stände und Berufe, ünheirat-Bietende und -Su- CS-X chende usw. Voreinsendung ö oder Nachnahme 2.- DM. Xl. WEGWEISER - Institut Biberach/K., Galgenbg. 30 F/6

VERDANKT IHRE GOLDBRAUNE FARBE DER VERWENDUNG

HEUER USA*VIRGINIA-

tabake, DIE DER SORGFÄLTIG ABGESTIMMTEN MISCHUNG

OHNE JEDEN ZUSATZ

KONSTUCHER AROMASTOFFE IHREN CHARAKTER GEBEN.

REIN U. UNVERFÄLSCHT

KOMMT DER WORZIG-SDSSE DUFT DES EDLEN VIRGINIA ZUR GELTUNG

Piano (evtl. Flügel) gegen günstig­ste Bezahlung zu kaufen gesucht. Angebote unter ST 973 an das Schwäbische Tagblatt

H \jwje AcfireißJAictä £ekkl h

Schwierige Uebersetzungen, kaufm., techn. und jur. Art, korrekt in Franz., Ital., Span., Engl., Russ. Saubere Vervielfältigungen von Zirkularen, OffeTtbriefen, Preis­listen, Einladungen usw. für Be­hörden, Industrie u. Handel, Ver­eine und Gesellschaften. Erhardt Bergmann, Korrespondenzbüro, Tüb.-Lustnau, Wilhelmstr. 144