14. Februar 1949

SCHWÄBISCHES TAGBLATT

Nr. 19 / Seite 5

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Die Bayern unbestritten in Führung

Der Andrang zu der Ibergschanze, auf der der Spezialsprunglauf zum Austrag kam, übertraf die größten Erwartungen der Organisationslei­tung. Von 9 Uhr ab strömte ununterbrochen die Menschenmasse sternförmig dem Orte Maier­höfen zu. Der Verkehr von Isny aus wickelte sich planmäßig in einer großen Rundver­kehrsschleife ab. Wagen hinter Wagen startete auf dem fahnengeschmückten Isnyer Marktplatz. Leider war die Zufahrtsstraße vereist, so daß einige Fahrzeuge in den Graben rutschten und abgeschleppt werden mußten. Trotz der dadurch entstandenen Verzögerung kann man aber sagen, daß die Verkehrsplanung im ganzen dieses Mal im Gegensatz zu der Lenkung des Kraftfahr­zeugverkehrs beim Eröffnungsspringen vor drei Wochen unter den gegebenen Umständen vor­züglich geklappt hat. Ungefähr 35- bis 40 000 Menschen mögen es gewesen sein, welche den Iberg beiderseits der Schanzenanlagen, den Ge­genhang und die weite Talmulde schwarz färb­ten.

Auch die Tribüne, die für die Ehrengäste und die Vertreter der Presse aufgestellt war, reichte kaum aus, um allen Platz zu bieten. Staatsprä­sident Dr. Gebhard Müller und Kultusminister Dr. Sauer verfolgten mit großem Interesse, das Springen. Gegen 15 Uhr traf auch Generalgou­verneur Widmer mit einigen Herren seines Sta­bes ein, Vertreter der Länder Württemberg- Baden und Bayern fehlten natürlich auch nicht. Kurzum, sämtliche Länder der drei Westzonen interessierten sich für diese ersten Meisterschaf­ten. Wir Südwürttemberger aber sind stolz dar­auf, daß. sie gerade in unserem Lande stattfin­den konnten.

Wenn wir von 35- bis 40 000 Zuschauern spre­chen, so darf dabei nicht übersehen werden, daß Isny während des Nachmittags ebenfalls nicht ausgestorben war. Viele Festbesucher hatten nach den anstrengenden vorangegangenen Tagen vor­gezogen, den Nachmittag oder wenigstens einen Teil davon in der Stadt zu verbringen.

Die Schneeverhältnisse an der Iberg-Schanze waren trotz der in der Nacht gefallenen 15 cm Neuschnee gut, wenn auch nicht so vorzüglich wie beim Eröffnungsspringen. Bei ziemlich schnel­lem Anlauf fand der Springer am Sonntag eine viel weitere Aufsprungbahn vor als am Vortage.

Verhaltene Probesprünge

Die Nennliste wies 98 Spezialspringer auf, dar­unter waren 13 aus Südwürttemberg. Nordwürt­temberg hatte sieben Springer gemeldet, Süd­baden war ebenfalls gut vertreten. Die Bayern waren natürlich in der Ueberzahl. Mit gleichen Chancen betrat jeder Springer den Anlauf türm, um zunächst einen Probesprung zu machen. Zwar blieb dieser erste Versuch ohne Wer­tung, er diente aber auch dazu, die Springer zu klassifizieren, um bei der Wertung selbst nur noch Spitzenkönner am Start zu wissen. Gewiß, allgemein wurde beim Probesprung auf Sicher­heit gegangen, denn der Großteil der Starten­den machte am Sonntag zum erstenmal Bekannt­schaft mit der neu profilierten Schanze. Deut­liche Klassenunterschiede waren aber ohne wei­teres zu erkennen. Man sah einem Teil der Springer, insbesondere denen aus Nordwürttem­berg, kurzum den meisten aus dem Flachland an, daß ihnen für eine derartige Schanze noch die Erfahrung fehlt. Es war daher kein Wun­der, als nach Beendigung des Probesprungs 44 Springer aufgeben mußten. Darunter waren lei­der auch 8 Südwürttemberger, so daß unser Land nur noch durch Schlachter, Lindenberg, Fritz Walter, Meßstetten, Xaver Thumm, Lin­denberg, Arthur Stengel, Meßstetten und Karl Weber, Lindenberg vertreten war. Die Nord-

württemberger mußten sich noch mehr beschei­den, denn' lediglich Weichenbach aus Ulm blieb mit von der Partie. Den weitesten Sprung hatte der erklärte Favorit des Tages, Sepp Weiler aus Oberstdorf mit 76 Meter. Allerdings sprang auch der Einspringer Diener, Traunstein, ein prächtiger 18jähriger Jugendspringer noch die gleiche Weite. Nach dieser Einleitung im Piano konnte eigentlich niemand mehr an dem Sieg Weilers zweifeln. Doch der Tag barg noch zahl­reiche Ueberraschungen.

Kriegsversehrter springt 77 m

Die erste Wertung im Durchgang bot ein völlig anderes Bild als die Probesprünge. Das Publi­kum ging mehr und mehr mit. Es entstand die für einen sportlichen Großkampf typische Atmo­sphäre nervöser Spannung. Fred Heiler, der die Startnummer 201 hatte, war der erste Springer des Wertungsdurchganges. Sehr gut war seine Haltung, doch er landete bei 61 Meter. Letzten Endes erreichte er aber doch in der Klasse II den 13. Platz, denn bei seinem 2. Sprung kam er auf 67 m. Die nächsten drei' Springer erreichten die 70-m-Grenze ebenfalls noch nicht. Dann kam Franz Eder aus Berchtesgaden. Es schien von unten, als ob er mit dem Kopf auf den Ski­spitzen liegen würde, so weit hatte er sich nach

vorne gebeugt; er stand 71 m. Im zweiten Durch­gang kam er sogar auf 81 m und erreichte mit 197 Punkten den 2. Platz in der Klasse II. Ewald Roscher stand ebenfalls in einer prächtigen Hal­tung 72 m. Dann kam Heini Klopfer aus Oberst­dorf.

Mit Julius Gastaldo aus Rupolding und Rudi Gehring, 1860 München, kämpfte er um den ersten Platz in der Klasse I. Die meisten Zu­schauer tippten wohl auf ihn oder auf Rudi Gehring als Sieger, denn in einer fanatistischen

Schade, sogar sehr schade. Doch Weiler resig­nierte nicht. Er wußte, das ist die Tücke des Schicksals. Er nahm darum auch die Niederlage so hin, wie wir es von einem echten Sportler erwarten und eben darum ist seine Niederlage für ihn doch zu einem Sieg geworden.

Wir haben in unserer Berichterstattung über die Deutschen Skimeisterschaften 1949 des öf­teren die glänzende Organisation der Isnyer ge­rühmt. Wir müssen dieses Lob im Hinblick auf die Gestaltung der Siegerehrung erneuern, denn

Haltung ging er zu Tal und stand einwandfrei es war jener Akt, der dem dreitägigen Fest 76 m. Wenig später ging der schwerkriegsbeschä- einen würdigen Abschluß gab. Der Marktplatz digte Gastaldo an den Start. Von ihm hörte man erstrahlte im Scheinwerferlicht und im großen

bisher verhältnismäßig wenig. Um so erstaunter waren die Zuschauer, als dieser Meisterspringer, der vom Krieg her eine schwere Kopfverletzung hat, in einer Haltung, die der Klopfers keines­wegs nachstand, 77 m hinlegte.

Einer der besten Südwürttemberger, Xaver Thumm aus Lindenberg, der vor zwei Jahren an der Felderhalde Südwürttembergischer Sprin­germeister wurde, erreichte bald darauf 69 Meter und beim zweiten Versuch sogar 74 Meter. Nach Erich Windisch kam Toni Brutscher aus Oberst­dorf. Den meisten Zuschauern war dieser Mann schon ein Begriff. Doch die wenigsten von ihnen haben damit gerechnet, daß er seinen Vereins­kameraden Sepp Weiler übertrumpfen würde. Zwar erreichte er auch nicht die Weiten des bekanntesten und sichersten deutschen Sprin­gers, aber er stand.- Er erreichte im ersten Wer­tungsdurchgang 78 Meter und beim zweiten Ver­such 83 Meter.

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Weiler trotz allem bester deutscher Springer

Südwürttembergs bester Springer war Karl Weber aus Lindenberg, der in der Altersklasse I startete. Elegant setzte er zum Sprung an, mäch­tig ruderte er mit den Armen und setzte bei 71 Meter auf. Günther Meergans, der mit ihm konkurrierte, sprang 4 Meter weniger und lag auch in der Bewertung 7,5 Punkte hinter Weber; wir können auf seine Leistung daher beson­ders stolz sein. Walter Helfer aus Immenstadt, erster Sieger der Klasse II, sprang vor Sepp Weiler. Zweimal erreichte er die Weite von 75 Meter. Dann verkündete der Lautsprecher:Die Schanze ist gesperrt. Es wird gebeten, von 75 Meter ab die Aufsprungbahn zu treppein." Ju­lius Schlegel, bei allen bekannt unter dem Na­mender General, war mit seinen Helfern alsbald zur Stelle. Tannenzweige wurden in die Bahn geworfen, denn als nächster sprang der einäugige Sepp Weiler, der beste deutsche Springer. Erst vor wenigen Wochen hat er in Füssen einen neuen deutschen Schanzenrekord von 94 Meter aufgestellt. Von ihm erwarteten die 35 000 Zuschauer am Sonntag ähnliches. Ge­wiß, 90 Meter sind auf der Ibergschanze nicht zu erreichen, aber warum sollte Weiler nicht einen guten 80er Sprung machen? Die Zuschauer hatten selbst sich darüber zu besprechen. Sie taten es auch, bis der Lautsprecher verkündete: Der Sprunglauf geht weiter. Es startet die Nr. 256. Sepp Weiler, Oberstdorf."

Mit dem Fernglas suchten wir ihn oben auf dem Schanzenturm. Mit einer Ruhe, die bei dem 27jährigen so selbstverständlich wie nur irgend etwas erscheint, machte er sich zum Sprung fer­tig, dann ging es los. Für wenige Sekunden ent­schwand er unseren Blicken. Alles hielt den Atem an. Ein Ruf des Erstaunens kam aus dem Munde der 35 000, und das mit Recht, denn prächtig schwebte der Meister in der Luft. Das mußte ein Sprung mit mindestens 80 m werden. Nein, noch mehr! Jetzt setzte Weiler auf dem Boden auf, schnitt leider mit dem linken Schuh zu stark ein, und nach wenigen Metern war der Sturz fertig. Einstimmig erklärte das Kampf­gericht den Sprung als gestürzt, weil der Sturz,

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Nordische Kombination

Deutscher Meister (Westzonen) 1949 in der Nordi­schen. Kombination: Günther Meergans, 1860 München. Langlaufnote: 240; Weite: 41, 43; Sprunglaufnote: 207,5; Gesamtnote:

447.5.

Alterklasse: 1. Hechenberger, A Oberau­dorf 200,2; 43, 43; 205,5; 405,7. 2. Mohrat, Richard, Skv. Schwarzwald 175,4; 39, 40; 186,5; 361,9. 3. Hieble, Hans, Oberstaufen, 203,5; 31,32; 153; 356,5. 4. Kitzler, Georg, Schliersee 187,9; 31, 31; 155,5; 343,4. 5. Pape, Hemi, Neuastenberg 180,8; 34, 36; 162,5; 343,3. 6. Ger- bing Artur, Neuhaus 161,4; 37, 38; 178,5; 339,9. 7. Ge- schwendtner, Max, Sonthofen 163,6: 36, 37; 174; 337,6.

8. Raiser, Hermann, Böblingen 173,6; 34, 34, 162; 335,6.

9. Praxi, Hans, Wangen 161,9; 34, 37; 168,5: 330,4. 10. Bog, Rudolf, Garmisch-Partenkirchen 146,7; 38, 39; 180; 326,7. 11. Heinrich, Helm., SC Tölz 164,8; 33, 33; 161,5; 326,3. 12. Rothfuß, Richard, Baiersbronn 185,7; 29, 32; 134,5; 320,2. 13. Heinkel, H., Ulm 174.8; 24, 25; 116,5; 291,3. 14. Martin, H. I, Nesselwang 137,3; 30, 31; 136,5; 273,8. 15. Kieninger, Bertold, unterkochen 86.6; 37, 38; 175,5; 262,1. 16 Rues, Hugo, Wangen 60,9; 31, 33; 160; 220,9.

Allgemeine Klasse: 1. Windisch, Erich, Partenkirchen 203,8 ; 45, 48; 223; 426,8. 2. Karg, Rein­hold, Nesselwang 216,4; 41, 42; 204 ; 420,4. 3. Wiede, Peter, Rosenheim 201,9; 42, 43; 206,5 408,4. 4. Hauser, Heinz, Altenau 217,7; 38, 41; 190; 407,7. 5. Vogel, Karl, Reit im Winkel 219,7; 39, 39; 185,5; 405,2. 6. Zeltler, Georg, Bischofsgrün 203,6; 41, 43; 198; 401,6. 7. Ehren­berg, Karl, Altenau 207,7 ; 40, 40; 189,5; 397,2. 8. Wie­deck, Sepp, SV Hof 200,4; 39, 42; 193,5; 393,9. 9. Lauth- ner, Ludwig, Schllersee 190,3; 41, 41; 200,5 ; 390,8. 10. Speicher, Hans, Reit i. Winkel 260,3 ; 37, 38; 180,5; 386 8. 11. Simon, Luis, Neuhaus 210,4; 34, 35; 166; 376,4.

12. Hitz, Albert, Hinterzarten 198,6; 37, 37; 175,5; 374,1.

13. Schwer, Erwin. Schönwald 157,2; 45, 45; 213,5; 370,7.

14. Engel, Robert, 1860 München 155; 44, 44; 210; 365.

15. Allgaier, Wendelin, Nesselwang 167,6; 36, 39; 195;

362.6. 16. Decker, Josef, Kniebis 181,2; 38, 38; 178,5;

359.7. 17. Günther, Erw., Kniebis 171; 39, 41; 188,5; 359*5* 18. Schott, Hans, BisChofsgrün 167,4; 40, 40; 189;

356.4. 19. Lang. Sepp, Isny 163,3; 36, 38; 178; 341,3

20. Jäger, Horst, Karlsruhe 168,3; 36; 35; 169; 337,3.

21* Weber, Konrad, Freudenstadt 186,3; 31, 31; 150; 336,3. 22. Pape, Wüli, Neuastenberg 174,5; 39, 34; 158;

332.5. 23. Braun, Leor hard, Winterberg 162,7; 35,. 36;

169; 331,7. 24. Lauchner, Adi, 1860 München 211,5; 26 26- 117; 328,5. 25. Göpptr, Hans, Skv. Schwarzwald 139 6; 38, 38; 184; 323,6. 26. Eckstein, Emil, Kniebis 146 1; 36, 36; 172.5; 318,6. 27. Peis, Karl, Winterberg

151 4- 33 34- 163,5; 314.9. 28. Erben, Günther, Dort­mund 147,2; 32, 36; 160,5; 307,7. 29. Nübel, Robert,

Mitteltal 142,3; 32, 38; 163; 305,3. 30. Wahle, Walter, Winterberg 149,6; 31, 32; 154; 303,6. 31. Bitzer Heri­bert, Onstmettingen 126,8; 34, 37; 168; 294,8.: 32 -

tlg, Herbert, Neuastenberg 197,5; 30,31; 96,75; 294,-5. 33. Schmld, Werner, Ulm 121,5 32, 33; 152,5 274. 34- berle, Jakob, Laichingen 194.5 31; 51.25 245,75. -.5. Somme-, Georg, Laichingen 75,2; 36. 37; 168; 243.2 36 Kaise-, Georg, Wangen 98,8 31, 41: 118,25: 215.05; 37. Dieterle, Tobias, Kniebis 149,4; 32, 32; 56,25; 205,65i

Spezialsprunglauf

Deutscher Meister (Westzonen) 1949 im Spezial­sprunglauf Toni BrutsCher, Oberstdorf. Gesamtnote: 218; 1. Sprung 78 m, 2. Sprung 83 m.

Weitester und bester Sprung des Tages: Gehring, Rudi, 1860 München, 83 m, Note 114.5.

Altersklasse I: 1. Hechenberger Anton, Oberau­dorf 74 m, 78 m, Note 201; 2. Weber Karl, Linden­berg 71, 72, 184.5; 3. Hettich Sepp, Skiverband

Schwarzwald 68, 75, 177.5; 4. Meergans Günther, 1860 München 67, 72, 177 ; 5. Schneidenbach Paul, 1860 München 72, 78, 139.25: 6. Elsgruber Anton, Gar­misch-Partenkirchen 73 'x. 73, 137.5.

Klasse I: 1. Gastaldo Julius. Ruhpoldtng 77, 83, 215.5; 2. Gering Rudi, 1860 München 76, 83, 215.5; 3, Klopfer Heini, Oberstdorf 76, 80, 213; 4. Sattlerm Bmll, Traunstein 77, 81, 210; 5. Richter Werner, SV

auch wenn er sich erst wenige Meter nach dem Aufsprung ereignete, vom Kampfgericht als Auf­sprungfehler gewertet wurde. Dem Ruf des Er­staunens folgte jetzt ein ehrliches Bedauern der Zuschauer, es war auch schade und Weiler hätte bestimmt ein besseres Los verdient, denn er ist wir wollen Brutschers Leistung absolut nicht heruntersetzen nach wie vor der beste deut­sche Springer.

Selbstverständlich wurde die Spannung im zweiten Durchgang noch weit größer und die Springer gaben alles aus sich heraus. Der beste Beweis dafür ist, daß im ersten Durchgang 25 Sprünge über 70 und mehr Meter, im zweiten Durchgang 28 über 70 m gemacht wurden. Neben Sepp Weiler erreichte im ersten Durchgang kei­ner seiner Kameraden die 80-m-Grenze. Nachher durften wir acht Sprünge notieren,' die zwischen 80 m und 737 m lagen.

Dann festigten die jungen Isnyer die Auf­sprungstelle, vor allem in der 80-m-Grenze, wieder, denn Sepp Weiler wollte unter allen Umständen das Bestmögliche aus der Iberg-Schanze heraus­holen. Der Absprung war gut, die Haltung ein­wandfrei. Aber schon kurz nach dem Aufsprung lag Weiler im Schnee. 87 m hätte er erreicht. Das war des Guten zu viel. Solche Weiten läßt dib Schanze nicht zu. Der Sturz mußte kommen.

Viereck hatte sich die Jugend des Wintersports aufgestellt, um ihre Sieger zu feiern und sie zu beglückwünschen.

Robert Hähnle, der Vorsitzende der Arbeits­gemeinschaft für deutsche Skiverbände sprach zur Eröffnung der Abschiedsfeier Worte aufrich­tigen Dankes, der dem Organisationskomitee der Stadt Isny und vor allem auch den Wettkämp­fern galt. Ausgezeichnet seien die ersten Deut­schen Nachkriegsmeisterschaften aufgezogen ge­wesen und ebenso ausgezeichnet seien sie durch­geführt worden. Alles habe fabelhaft geklappt und es sei kein Wunder, wenn diese Veranstal­tung bei der Bevölkerung und bei all den vie­len Besuchern einen tiefen Eindruck hinterlas­sen habe. So wollen es die Wintersportler. Sie wollen vor allem, daß die tiefe Ehrfurcht vor der Leistung zum Ausdruck kommt. Dem pflich­teten die Zuhörer restlos bei und grüßten die Sieger mit einem aufrichtigenSki Heil. In der Zwischenzeit waren auch noch Generalgou­verneur Widmer und Staatspräsident Dr. Gebhard Müller eingetroffen. Sie waren Zeuge, als an die Wettkämpfer wertvolle Ehren­preise verteilt wurden. Auch sid beglückwünsch­ten jeden einzelnen. Abschließend sprach noch Staatspräsident Dr. Müller. Er nannte die Deut­schen Skimeisterschaften ein Fest der Herzlich­keit und der Wahrheit. Er rühmte die Tatkraft, der Isnyer und die Leistungen der Sieger und wünschte, daß solche Feste und solche Leistun­gen dazu beitragen mögen, uns wieder vorwärts zu bringen.

Die Deutschen Skimeisterschaften in Isny sind beendet. Wer weiß, welche Anstrengungen ge­macht werden mußten, um diese Veranstaltung durchzuführen, der kann es auch verstehen, daß wir unsere Berichterstattung nicht abschließen können, ohne den Isnyern und vor allem der Sportgemeinde Isny zu bestätigen, daß sie Gro­ßes geleistet habe. Genau so wie Staatspräsident Dr. Müller sagte, daß man sich noch später die­ses Tages gerne erinnern werde, genau so steht heute schon fest, der nächste Verein, der die Durchführung der Deutschen Meisterschaften übernimmt, hat es nicht leicht, wenn er die Is­nyer Tatkraft überbieten will. Darum Dank der Stadt und der Einwohnerschaft Isnys und dar­um Dank und Anerkennung den Sportlern der alten Reichsstadt. Die Deutschen Skimeisterschaf­ten in Isny waren das größte sportliche Ereignis Südwürttembergs und werden es auch für lange Zeit bleiben.

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In den ersten Tagen leere Sonderzüge / Omnibusverbot am Sonntag In Bayern

Hof 73, 80, 201.5; 6. Roscher Ewald, Reichenhall 72, 75, 197.5; 7. Windisch Erich, Garmisch-Partenkirchen 72, 76, 196.5; 8. Berger Simon, Oberaudorf 75, 75, 196;

9. Karg Hans, Garmisch-Partenkirchen 71, 75, 190;

10. Wellner Hermann, Braunlage 71, 73, 182;' 11. Fi­scher Karl, Neustadt 69, 74, 181; 12. Engel Robert, 1860 München 66, 72, 170.5; 13. Wiedle Peter, Rosen­heim 68, 70, 168.5. 14. Schlachter Edmund, Lindenberg 63, 70, 163.5; 15. Weißenbach Martin, Ulm 65, 74, 152.5; 16. Schwörer Ernst, Skiverband Schwarzwald 62, 67, 150.5; 17. Hauser Heinz, Altenau 74, 77 X, 139; 18. Thun Xaver, Lindenberg 69, 74 X, 131.25; 19. Knilling Sepp, Mittenwald 67, 72 X, 120.75; 20. Weiler Sepp, Oberstdorf 85 X, 87 x, 114.5.

Klasse II: 1. Helfer Walter, Immenstadt 75, 75, 118.5; 2. Eder Franz, Berchtesgaden 71, 81, 197; 3. Schäfer Otto, 1860 München 75, 73, 189.5; 4. Karg Reinhold, Nesselwang 70, 75, 185.5; 5. Haselberger Mundi, Reit im Winkel 67, 72. 179.5; 6. Hoch Walter. Warmen- steinach 70, 71, 177.5; 7. Asal Hans, Oberstdorf 69, 74, 176.5; 8. Müller Heini, Traunstein 67, 72, 172.5;

9. Lambenhammer Toni, Reit im Winkel 67, 71, 172.5;

10. Babel Thomas, Pfronten 68, 71, 170.5; 11. Späth Georg, Oberstdorf 66, 67, 165; 12. Zeitler Georg. Bi- schofsgrün 64, 73, 162; 13. Heller Fred, Reit im Win­kel .61, 67, 155.5; 14. Leuthner Ludwig, Schllersee 59, 67, 146.5; 15. Stengel Arthur, Meßstetten 60, 65, 145.5; 16. Dengg Franz, Garmisch-Partenkirchen 76 X, 74, 142.25; 17. Rabenstein Willi, Warmensteinach 70, 71 X 122.5; 18. Bauer Klaus, Eschwege 68, 73 X, 120.5; 19. Fischer Adolf, Oberstdorf 71, 71 X, 120; 20. Schober Xaver, Gmunz 66, 68 x, 113.25; 21. Settele Bruno, Füssen 68, 69 x, 113 ; 22. Hager Stefan, Reit im Win­kel 61, 67 X, 101.5; 23. Burkhardt Lenz, Oberstaufen 66 X, 69 X, 62.75.

Gästeklasse I: 1. Eberle Martin, Vorarlberg 70, 70, 172,5; 2. Vogel Walter, Vorarlberg 67, 60, 152.5

Staffellauf 4X10 km

1. Runde: 1. -Pent Johann, Bayern 42.35; 2. Schlech­ter Georg, Bayern 42.36; 3. Hltz Albert, Süd-Baden 43.14; 4. Schneider Egon, Süd-Württemberg 43.39; 5. Pape Heini, Westfalen 43.54; 6. Huber Toni, Bay­ern 43.55; 7. Häberle Jakob, Süd-Wüfttemberg 44.07; 8. v. Kaufmann Georg, Bayern 44.26; 9. Jahn Albert, Harzer Skiverband 44.27; 10. Schlicker Jürgen, Har­zer Skiverband 44.33.

2. Runde: 1. Grieshaber R., Süd-Baden 40.31; 2. Lochbiehler Hermann, Bayern 41.40: 3. Speicher H., Bayern 41.42; 4. Zeitler Georg, Bayern 42.44; 5. Bütt­ner Rudolf, Harzer Skiverband 43.57; 6. Gaiser Fritz, Süd-Württemberg 44.11; 7. Obermaytr Wastl, Bayern 44.24; 8. Bitzler Georg, Bayern 44.30; 9. Morath Ri­chard, Süd-Baden 44.11; io. Lauchner Adi, Bayern 45.07.

3. Runde: 1. Meergans Günther, Bayern 42.19; 2. Wiedeck Sepp, Bayern 43.51; 3. Anderl Michl, Bay­ern 43.56 ; 4. Rothfuß Richard, Süd-Württemberg 44.03; 5. Pape Willi, Westfalen 44.04; 6. Maler Al­bert, Bayern 44.20; 7. Freyse Paul, Bayern 44.53; 8. Bayer Willi, Harzer Skiverband 45.19; 9. Decker Sepp, Süd-Württemberg 45.30; 10. Köhler Alfred, Harzer Skiverband 45.49.

4. Runde: 1. Rupp Toni, Bayern 39.47; 2.Vögel Karl, Bayern 41.35: 3. Burkbacher Oskar. Süd-Baden 42.01; 4. Hieble Hans, Bayern 42.57; 5. Metzger Paul, Harzer Skiverband 44.03; 6. Simon Alois, Bayern 44.18; 7. Benk Matthias, Süd-Württemberg 44.50 ; 8. Weber Konrad, Süd-Württemberg 45.16; 9. Neukam Max, Bayern 45.34; 10. Kalms Willi, Harzer Skiver- band 45.47.

Bayern (A. K. 1) Staffel Nr. l; Zeit: 2.46.22;

2. Bayern; 2; 2.49.48 ; 3. Südbaden, 1; 2.52.12; 4. Süd- Württemberg; 1; 2.56.43; 5. Bayern; 3; 2.57.24 ; 8. Bayern; 1; 2.57.40; 7. Harzer Sktverband; 1; 2.57.52; Bayern; 4. 2.57.40 : 7. Harzer Skiverband: 1; 2.57.52: 10. Bavern: 6 (A. K. 2); 3.00.12; 11. Harzer Skiverband: 2; 3.01.15; 12. Südwürttemberg: 2; 3.02.56: 13. Süd­württemberg; 3; 3.07.18; 14. Nordwürttemberg; 3; 3.11.53: 14a. Hessen; 1; 3.12.02; 14b. Nordwürttemberg; 1 (A. K. 1); 3.12.02: 17. Südbaden; 2; 3.12.29; 18. Nord­württemberg; 4; 3.16.20.

Am Sonntagabend fanden auf dem mit Schein­werfern beleuchteten, von der Kulisse seiner alten schönen Bürgerhäuser eingefaßten Isnyer Marktplatz die Tage der ersten Deutschen Nach­kriegsmeisterschaften mit der Preisverteilung ihren Abschluß. Da war keiner unter der Kopf an Kopf stehenden Menge, der nicht der Ueber- zeugung gewesen wäre, einem großen sport­lichen Ereignis beigewohnt zu haben. Der äußere Rahmen war, gemessen an dem, was die Nach­kriegsjahre bisher geboten haben, glanzvoll. Der Erfolg beruhte nicht nur auf den Leistungen der Aktiven, auf der Mitarbeit Isnys, sondern mit und nicht zuletzt auf der DM. Geradezu über­wältigend war die Menge der Omnibusse und Personenwagen auf den Iberg-Parkplätzen und es sprang ins Auge, daß die aparte Skikleidung die abgetragenen Vorkriegsanzüge zu ersetzen beginnt. Organisatoren und Geschäftswelt hatten an alles gedacht und von der Sonderbriefmarke über das frei verkaufte heiße Würstchen bis zum Isnyer bedruckten Erinnerungshalstuch war wie­der alles vorhanden, was früher zu solch einer großen Sache zu gehören pflegte. Wenn im klei­nen Stadtkern von Isny die Offensive auf den Geldbeutel des Besuchers manchmal zu massiert wirkte, so war daran eben die Kleinheit des Städtchens schuld. Und wenn wir nun eine Be­anstandung zum Ausdruck bringen, so eigentlich nur, damit unser Bericht objektiv wirkt bei dem uneingeschränkten Lob, das im übrigen den Or­ganisatoren und der gastfreundlichen Isnyer Bür­gerschaft zu zollen ist; wir meinen, daß es nichts geschadet hätte, wenn die Straßen, zumindest am Sonntag, gestreut worden wären. Die An- und Abfahrt zum und vom Iberg wäre dann noch reibungsloser verlaufen.

Bedauerlich. war, daß nach dem warmen Föhn­einbruch am Mittwoch, der auf Tausende von Reiselustigen wie eine kalte Dusche gewirkt hatte, der plötzliche Umschlag zu bestem Schi­wetter vom Radio nicht mehr mit dem nötigen Nachdrude bekanntgegeben wurde. So kam es, daß die ersten Sonderzüge von Stuttgart, Frei­burg und Metzingen weitgehend leer ankamen, obwohl sie nach den Vorbestellungen als aus­verkauft hatten gelten müssen. Auch viele Ge­sellschaftsfahrten mußten am Freitag und Sams­tag aus demselben Grunde von den Unterneh­mern abgesagt werden. Die Folge davon war, daß von den 12 000 vorbereiteten Quartieren nur 3000 vergeben werden konnten. In die umliegen­den Dörfer kam praktisch niemand in Quartier. Um so größer war die Ueberraschung wohl auch für das Organisationskomitee selbst, als der Menschenstrom zum Iberg einfach kein Ende

nehmen wollte, so daß schließlich ungefähr 40 000 Menschen die weite Talmulde füllten.

Wer die Skimeisterschaften miterlebte, kann in vieler Hinsicht hoffnungsvoller in die Zu­kunft blicken. Er hat gesehen, daß Deutschlands Jugend auf dem Wege ist, die Verluste, die ihr der Krieg zufügte, auszugleichen. Noch spürt man schmerzliche Lücken, wie die, die der Aus­fall Gustl Berauers dem deutschen Skisport zu­fügte, aber es zeigen sich neue Ansätze und be­sonders erfreulich ist die Tatsache, daß der Nach­wuchs zum erstenmal wieder ein Wort mitzure­den hatte. Noch fehlt uns für eine wirkliche Be­urteilung unseres Leistungsstandes der Vergleich mit dem Ausland, aber nur, indem wir unsere Kräfte im Inland messen, machen wir uns für einen solchen Vergleich bereit.

Niemand wird bestreiten, daß im Augenblick Bayerns Skielite noch eine Klasse für sich dar­stellt. Für viele unserer Württemberger und Badener sind eben solche Schanzen etwas ganz Neues und wenige nur hatten bisher Gelegen­heit, gegen internationale Langlaufklassen anzu­treten. Wir Württemberger müssen und wollen aus den Siegen der Bayern lernen. Im übrigen aber kann gerade Südwürttemberg mit den Er­folgen seiner Vertreter sehr zufrieden sein. Eine weitere systematische Schulung in der Art, wie sie Burk in Isny aufzog, kann Wunder wirken.

Bayern hatte, oder um genau zu sein, das bayerische Verkehrsministerium hatte für Sonn­tag für Omnibusse keine Fahrtgenehmigung er­teilt. Wir verzichten auf eine Interpretation die­ser eigenartigen Maßnahme. Immerhin liegt, wenn man sie mit einigen anderen Erscheinun­gen in der bayerischen Haltung gegenüber den Skimeisterschaften auf südwürttembergischem Boden zusammenhält, ein ziemlich eindeutiges Bild vor. Wir wollen auch nicht noch einmal auf die so zahlreich und angeblich zu Ueberprü- fungszwecken erschienenen Herren von unse­rem eigenen Landesernährungsamt zu sprechen kommen. Sie sind ja schnell wieder zurückgezo­gen worden. Wir wollen vielmehr mit Gustl Berauer, der Skiveranstaltungen in ganz Europa miterlebt hat, feststellen, daß die Deutschen Mei­sterschaften in Isny in jeder Hinsicht ein großer Erfolg gewesen Sind. Als der ehrenvoll Unter­legene Sepp Weiler und sein Kamerad Heini Klopfer ihren Gegner Brutscher, den Sieger des Tages, unter dem begeisterten Jubel der Menge zur Ehrung aufs Podium trugen, da war das mehr als eine schöne Geste. Es war ein Zeichen echten sportlichen Geistes, das uns auch in

anderen Bereichen Vorbild sein sollte.

rr.

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Schwenningen verschenkt den Sieg / Torloses Treffen in Oifenburg

SV Rastatt Tübinger SV 4:1. Im wichtig­sten Spiel der Zonenliga konnte der Vorjahres­meister Rastatt über den mit an der Spitze stehenden Neuling Tübingen einen klaren Sieg erringen. Damit liegt Rastatt an der Spitze.

Die Tübinger waren den Rastattern körper­lich überlegen, mußten aber im Technischen und Spielerischen die Ueberlegenheit des Altmeisters anerkennen. Gitschier im Tübinger Tor konnte trotz der Niederlage ausgezeichnet gefallen.

VfL Schwenningen VfL Freiburg 2:2 (2:2). Bei sehr schlechtem, mit einer leichten Eis­schicht bedeckten Platz kann ein so engmaschi­ges Spiel, wie es die Schwenninger vorführten, nur wenig Erfolg haben. Freiburg erkannte so­fort die Gefährlichkeit des Spielfeldes und be­diente seinen Sturm mit weiten Vorlagen, so daß die wenigen Vorstöße der Rothosen sehr gefährlich waren. Die von den Schwenningern so zahlreich herausgespielten Torchancen wur­den zum Teil von der gegnerischen Hintermann­schaft zunichte gemacht.

Metzingen Pfullingen 1:1. Der schwere Bo­den ließ das Spiel rasch erlahmen. Pfullingen er­kämpfte sich am Anfang eine leichte Feldüberlegen­

heit und schaffte einige gefährliche Situationen vor dem einheimischen Tor. Reiff brachte die Gastgeber nach 16 Minuten Spielzeit in Führung. Gegen Schluß der ersten Spielhälfte stellte Pfullingen durch Schneller den Gleichstand her.

Sulgen Rottweil 1:3.

Calw Altensteig 5:0; Vollmaringen Ober­schwandorf 2:2.

Stammhelm Gedungen 4:1; Schönbronn Wild­berg 2:3; Waldrenoach Schömberg 1:0.

Klasse I: Mühlen Eutingen 1:3; Hochdorf gegen Ergenzingen 2:0: Sigmarswangen Bierlingen 3:2; Holzhausen Mührlngen 2:3; Domhan Marschal- kenzimmem 1:2. Klasse H: Flschingen Wei- tlngen 2:1: Dürrenmettstetten Weiden 3:5; Fell­dorf Wachendorf 2:1; Gündringen Untertalheim 5:2; Nordstetten Salzstetten 3:1; Ahldcrf Ren- frlzhausen 7:0. Pokalspiel; Horb Wittershausen 1:1.

Freundschaftsspiele: Tuningen Dauchingen 6:1; Aldingen Böchingen 1:3.

Handball

An alle Handballsparten In Südwürttemberg

Auf Grund eines Beschlusses des Landesschieds­gerichts ist es keiner südwürttembergischen Hand- ballmannschaft mehr erlaubt, gegen den SV Mann­heim-Waldhof ein Spiel auszutragen.

SF Dettingen Erms Neuffen 4:5,