Nr. 13

31. Januar 1949

Aus dem Nagold=, Enz= und Albtat

Der neugewählte Kreistag an der Arbeit

Vorläufige Erhöhung der Kreisverbandsumlage Lebhafte Debatte um Wohnungsbaufragen Bei Viehablieferungen sofortige Bezahlung verlangt

Am letzten Freitag ist der am 5. Dezember 1948 gewählte Kreistag, bestehend aus 34 Mitgliedern, im Rathaussaal in Calw zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten. Landrat Wagner begrüßte die neuen Männer und dankte dem früheren Kreisrat, von dem 8 auch wieder in den Kreistag einge-

f o r t h Aufschluß gab, besonders in Bezug auf Darlehen und Zuschüsse bei Um- und Einbauten. Dem Kreis Calw sollen 13 385 Ausgewiesene zuge­leitet werden; in Entschließungen an das Innen­ministerium und an die Militärregierung soll ent­sprechend der Aufnahmemöglichkeit um eine Min-

zogen sind, für die mit vorbildlicher Objektivität derung dieser Zahl gebeten werden. Eine lebhafte geleistete Arbeit. In Vertretung des Herrn Gouver- Debatte setzte dann bei der Beratung über eine zu neurs wohnte Commandant Viemont einige Zeit gründende Kreis-Baugenossenschaft ein, über, deren

den Beratungen an und übermittelte in einer kurzen Ansprache die Glückwünsche der Militärregierung für den neuen Kreistag in der Hoffnung für eine günstige Entwicklung seiner Arbeit. Wir stünden am Ende der dritten Periode und man erwarte das Deutschland von morgen, dessen Zukunft auf un­serer Jugend beruhe. Ein Deutschland müsse wie­der aufgebaut werden, das würdig ist, seinen Platz in der Reihe der Nationen einzunehmen; dies sei der Wunsch der Militärrgierung. Nach über drei­jähriger Tätigkeit beim Landratsamt verabschiedete sich Dr. Weller von dem Kreistag, dem er Erfolg für seine kommenden Aufgaben wünschte und dem verflossenen für die Zusammenarbeit dankte. Dr.

Weller übt wieder in Stuttgart seine Tätigkeit als Rechtsanwalt aus. Es folgte dann die Vereidigung der Bürgermeister und daran anschließend die Ver­pflichtung der Mitglieder des Kreistags durch den Landrat Landtagsabg. Schüler hat, da er in drei Ausschüssen des Landtags mitarbeitet und auch sonst noch in Anspruch genommen ist, von seinem Eintritt in den Kreistag Abstand genommen. An seine Stelle ist Dipl.-Ing. Carl Schmid nachge­rückt. In einem Vorbericht über die Aufgaben der Organe des Kreisverbands wies Reg.-Insp. Hü­be r e r auf die Förderung des Zusammenhalts des Kreises hin. (In den beiden letzten Ausgaben des Amtsblatts sind die Aufgaben des Kreiverbandes erschöpfend dargestellt.)

Verwaltung und Finanzbericht Diesen erstattete Kreisamtmann Sternbacher.

Die Währungsreform hat auch hier mit den zur Verfügung stehenden Mitteln gründlich aufgeräumt) die Kassen sind leer, die Aufgaben wachsen unent­wegt und die erste Ausstattung in Höhe von rund 280 000 Mk. hat nur für das Allerdringendste ausge­reicht. Die Unterhaltung der Landstraßen, die dem

Kreisverband obliegt, sind eine schwere Belastung. ,

Das Fürsorgewesen und alles, was damit direkt Das Hrgebnis der Wahlen

Zweck und Ziel Kreisamtmann Sternbacher refe­rierte. Dieser Plan, der Geschäftsanteile aus allen Kreisen von Baulustigen und Wohnungssuchenden vorsieht und die Geschäftsführung dem Kreiverband überlassen werden soll, fand wenig Gegenliebe, auch nicht der von Bürgermeister Klepser vorge­schlagene und auf gemeindegenossenschaftlicher Grundlage fußende. Bürgermeister Aymar empfahl eine Ausweitung der schon bestehenden, mit Rerhts- giiltigkeit ausgestatteten und Erfolge aufweisende Kreisbaugenossenschaft Birkenfeld. Zu einem Be­schluß kam es in dieser Frage noch nicht, doch soll sie weiter betrieben werden.

Was sonst noch zur Spradxe kam

Da war einmal eine Anfrage wegen der Brenn­stoffversorgung in den kleinen Gemeinden. Von dem Vertreter des Kreiswirtschaftsamtes wurde sie da­hingehend beantwortet, daß durch das knappe Kon­tingent nur Orte über 3000 Einwohner, berücksich­tigt werden können und die Entscheidung über das Kontingent der Kontrollrat beschließe. Die Landwirte beklagen sich über die späte Bezahlung bei Viehablieferungen und verlangen die Bezahlung nach Feststellung des Gewichts an der Verlade­station. Eine Eingabe an das Landwirtschaftsmini­sterium soll diesem berechtigten Wunsch Erfüllung verschaffen. Eine von dem früheren Zeitungsver­leger Adolff in Calw über das Landratsamt fdas sich in dieser Angelegenheit als nicht zuständig erklärte) an den Kreistag um Befürwortung der Herausgabe einer Heimatzeitung für den Kreis Calw bildete den letzten Punkt der Aussprache. Dem An­trag des -Mitglieds des Kreistags, Kaufmann Spahr in Altensteig, der dahin ging, die Militärregierung dann um die Lizenzierung aller vier früheren Zei­tungen (Calw, Neuenbürg, Altensteig und Nagold) zu bitten, wurde zugestimmt.

und indirekt zusammenhängt, erfordern heute mehr denn je beträchtliche Mittel) strenge Sparmaßnah­men seien hier unerläßlich. Unsere drei Kranken­häuser sind nach wie vor Sorgenkinder und ver­langen große Zuschüsse. Die Preise für alles sind seit schon zehn Jahren angewachsen und auch nach der Währung geblieben) man werde um die Erhöhung der Verpflegungssätze nicht mehr herum­kommen. Wenn es auch nicht das Ziel sein könne, die Krankenhäuser zu rentierenden Betrieben zu ge­stalten, so müsse aber doch alles auf ein erträg­liches Maß gebracht werden. Beim Personalabbau in den Aemtern der Kreisverbandsverwaltung sei man an der äußersten Grenze angelangt. Ernährungs­mäßig sei die Kalorienzahl nun auf 1750 gestiegen. In der Eierablieferang wurde das Soll im Kreis Calw zu 98 Prozent, und bei der Milch zu 78 Pro­zent erfüllt: schlechte Milchkühe seien hier die Ursache. Zur Kohlenversorgung wurde geäußert, daß die Waggons oft beraubt in den Kreis Calw kommen. Angesichts der katastrophalen Finanzlage wurde die Erhöhung der Kreisverbandsumlage von seither 900 000 auf 1 200 000 Mark beantragt und ihr notgedrungen auch zugestimmt. Die Erhöhung gilt als vorläufige Regelung bis zum Vorliegen des Haus­haltplans.

Anregungen und Aussprache

Bürgermeister Klepser plädierte eindringlich für den Wiederaufbau des Fremdenverkehrs, für Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, zielbewußte Wasserwirtschaft und will unter die Entnazifizierung endlich einen Strich gemacht sehen, damit die Gut­willigen arbeiten können. Bürgermeister Aymar verlangte Sparsamkeit an den Krankenhäusern auch beim Personal und Erhöhung der Verpflegungssätze, die in Pforzheim schon 5.80 bis 6.00 Mk. betragen. Veiw-Dir. Proß wandte sich gegen eine solche im Blick auf den Rückgang der P ; tragseinnahmen und häl* eine Umgruppierung der Beitragssätze für erforderlich. Bürgermeister Maier a. D. äußerte sich zu den Bestrebungen nach dem Wiedererstehen des Kreises Nagold, daß es davon abhänge, was kommt; dies aber hindere eine loyale Zusammen­arbeit nicht,

Umstrittene Kreisbaugenossenschaft

Einen breiten Rahmen gaben die Bau-, Wohnungs­und Umsiedlungsfragen ab, über die Reg.-Rat Neet-

Wir sind der Tagesordnung um einige Punkte vorausgeeilt und haben nun noch die Ergebnisse der verschiedenen Wahlen nachzutragen. Die wich­tigste war die der Mitglieder und ihrer Stellver­treter in den Kreisrat als dem engeren Gre­mium des Kreistags. Man hatte sich auf 8 Mit­glieder geeinigt. Die geheime Wahl brachte fol­gendes Ergebnis: Proß, Karl Verwaltungsdirektor,

Calw; Klepser, Gottlob, Geschäftsführer und Bür­germeister, Bad Liebenzell; Mast, Jakob, Bauer und Bürgermeister, Sommenhardt; Maier, Hermann, Bür­germeister a. D., Nagold; Kalmbach, Martin, Bauer und Bürgermeister, Beuren; Aymar, Paul, Bürger­meister, Birkenfeld; Reile, Adolf, Gewerbeschulrat, Neuenbürg; Kempf, Kurt, Hotelier, 'Wildbad. Stellvertreter : Schmid, Karl, Fabrikant, Calw; Widmann, Paul, Bürgermeister, Wildberg- Gültlingen; Aichele, Gottlob, Landwirt, Decken- pfronn; Spahr, Walter, Kaufmann, Aitensteig; Schechinger, Friedrich, Bürgermeister und Mechani­kermeister, Sulz; Gossenberger, Christian, Gemeinde­rat, Feldrennach;. Proß, Wilhelm, Zeichner, Calm­bach; Langenstein. Robert, Bürgermeister, Herren- alb. Zu stellv, Vorsitzenden des Kreistags wurden Klepser und Maier bestellt. In den Verwaltungsrat der Kreissparkasse kommen Aichele, Deckenpfronn, Maier, Nagold, und Aymar, Birkenfeld und in den der Kurverwaltung Bad Liebenzell Schmid und Proß.

Dem Kreiswohnungsaiisschuß gehören an: Abschnitt Calw: Herzog, Erich, Eisenhändler, Calw; Proß, Karl, Verw.-Dir., Calw; Bischof, Erwin, Geschäftsführer, Calw/Möttlingen. Abschnitt Nagold: Maier, Hermann, Bürgermeister a, D., Nagold; Sti- kel, Christian, Gastwirt, Nagold; Liehr, Dr. Alfons, Arzt, Nagold. Abschnitt Neuenbürg: Titelius, Karl, Neuenbürg; Kainer, Franz, Flaschnerm., Neuenbürg; Olivier, Architekt, Neuenbürg. Der 3. Mann ist je­weils der Vertreter der Ausgewiesenen.-K reis- marktleistungsausschuß: Aichele, Gott­lob, Deckenpfronn (Mitglied des Kreistags); Kalm­bach, Martin, Beuren (Mitglied des Kreistags), Fauth, Ludwig, Pfinzweiler, Gemeinde Feldrennach; Gugeler, Gottlieb, Stammheim; Pfrommer, Michael, Weltenschwann, Gemeinde Altburg; Seeger, Georg, Ebershardt; Stahl, Georg, Oberlengenhardt; Herr, Gottlob, Schönbronn, und Krüger, Altensteig-Pforz­heim (Milchwirtschaft); Haas, Max, Hirsau (Garten­bau) ; Scheerer, Kreisbaumwart, Neuenbürg, und Walz, Kreisbaumwart, Nagold (Obstbau). Kreis- ernährungsansschuß: Seeber, Bürgermei­ster, Calw; Breitling, Bürgermeister, Nagold; Erlen- maier, Bürgermeister, Neuenbürg; Mast, Bürgermei­ster, Sommenhardt, Brenner, Bürgermeister, Ober­schwandorf, und Fauth, Ludwig, Pfinzweiler (Land­wirtschaft); Wolfinger, Bäcker-Obermeister, Neuen­bürg; Hammer, Metzger-Obermeister, Calw; Kempf, Kurt, Wildbad (Gaststätten- und Hotelgewerbe), Ul­rich, August, Calw (Lebensmittelgroßhandel und Fär­bergenossenschaft) ; Viencon, Gerhard, Calw (Lebens­mitteleinzelhandel); Dagne, Franz, Calw (Gewerk­schaften); Laich, Ernst, Calw, Burk, Katharina, Hir­sau und Roller, Luise, Wildbad (Verbraucher); Göh- ner, Bürgermeister a. D., Calw (Gemeinschaftsver­pflegungsbetriebe, Krankenhäuser); Schmid-Dannert, Dr. med., Unterreichenbach (Arzt).

Landrat Wagner schloß die erste und von der Verantwortung für das Wohl der Bevölkerung ge­kennzeichnete Kreistagung' mit dem Dank an die Mitglieder. Als Ort der nächsten Arbeitstagung ist die Stadt Nagold vorgesehen.

Tagesgeschehen in den Kreisgemeinden

Pfrondorf. Im Alter von nahezu 72 Jahren hat der Tod unseren Dorf Schuhmacher Jakob Großmann aus unserer Mitte gerissen. Lange Jahre hat er sein Handwerk zur vollsten Zufriedenheit ausge­führt, in den letzten Jahren allerdings durch ein Augenleiden behindert. Das Standesamt verzeich­nte im Jahre 1948 folgende Einträge 6 Todesfälle, 2 Eheschließungen, eine Geburt) im Monat Januar 1949; Einen Todesfall, 2 Geourten.

Waldrennach. Als das ohnehin baufällige Gast­haus zumRößle" in den letzten Tagen des Krieges noch schwere Schäden erlitt, war der allgemeine Wunsch, ein einheimischer Bürger möge die Ini­tiative ergreifen, um das Gebäude vor dem Verfall zu bewahren. So begrüßte man es, daß Metzger­meister Max Krauth, der Sohn eine» alten Familien­geschlechts, das Gebäude käuflich erwarb. Nach schwieriger Materialbeschaffung konnte im Herbst v. Js. mit den Umbauarbeiten begonnen werden, die um die Weihnachtstage soweit abgeschlossen waren, daß der Gaststättenbetrieb in neuzeitlichen Räumen wieder eröffnet werden konnte. Die Wirt­schaft selbst ist nicht mehr zu erkennen) aus ihr ist eine nette, behagliche Bauernstube geworden, die jedermann erfreut.

Alten-Nachimitag ln Waldrennach

Am vorletzten Sonntag waren die Altersjubi- lare über70" in den schön geschmückten Schul saal eingelade«. Herr Dek in Dr. Seifert hat es wieder aufs beste verstanden, ihnen einige Stun­den der Einkehr und Entspannung zu schenken. In dankenswerter Weise hatte S'cb auch der Mädchen­kreis in den Dienst der Sache gestellt. Nach herz­lichen Begrüßung« worten an die Alten es sind ihrer 35 ln Waldrennach wechselten Prolog, Chöre des Mädchenkreises, gemeinsamer Gesang und ein

lustiger VierakterDas Guglüpfle" in bunter Folge. Ein nettes Kaffeekränzchen und abschließend eine Ansprache, von der die Herzen der Hörer ergriffen wurden, rundeten die Veranstaltung, die allen Be­teiligten in dankbarer Erinnerung bleiben wird.

Aus der Stadt Haiterbach

Der langjährige Kirchenpfleger Friedrich Walz, Schreinermeister, und eine Frau Katharine, gebor. Kaupp, feierten ihre goldene Hochzeit. Walz ist ein allgemein geachteter und beliebter Mitbürger. Er Ist 78 Jahre alt, seine Frau 72. Beide erfreuen sich bester Gesundheit. Das Wirtschaftsleben ist zeitbedingt. Möbelfabriken, Scheinereien und Küblereien sind alle gut beschäftigt. Augenblicklich hat man sich auf die Wohnzimmerfabrikation kon­zentriert. Die Küblereien befürchten bereits die Kon­kurrenz der Aluminium- und Kleineisenindustrie, doch herrscht nach wie vor sehr starker Bedarf an Küblerwaren, was wohl auch in nächster Zukunft noch der Fall sein wird. Ueber Weihnachten fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, die sich nicht nur guten Besuches erfreuten, sondern auch recht ansprechend waren. Kirchliche Feiern über die Weihnachts- und Neujahrszeit boten ebenfalls Wertvolles. Ein Sylvestergottesdienst wurde auch in Alt-Nuifra abgehalten. Die Kirchengemeinde trägt

Calwer Stadtnachrichten

Neuer Zug von Calw nach Nagold

Zur Verbesserung des Berufs- und Schülerver­kehrs verkehrt ab Montag, den 31. Januar, der Zuf Calw ab 6.57 Uhr, Teinach ab 7.03 Uhr, TalmühU ab 7.08, Wildberg ab 7.19, Emmingen ab 7.27 Uhr, Nagold an 7.32 Uhr.

Wanderplan

der Ortsgruppe Calw im Schwarzwaldverein

Der Vorstand des Schwarzwaldvereins Orts­gruppe Calw hat für das Wanderjahr 1949 fol­gendes Wanderprogramm aufgestellt: Jägerberg _

Althengstett, Unterhaugstett, Oberkollbach, Gechin- gen, ganztägige Wanderung zur Kapfenhardter Mühle, ganztägige Wanderung nach Wart, Forst- kundliche Führung durch den Stadtwald, ganztägige Wanderung zum Klein-Enzhof, Schmieh, Neubulach, Neuhengstett, Zavelstein Die Wanderungen finden bei jeder Witterung statt. Aenderungen bleiben Vorbehalten Der Wanderplan mit den weiteren Einzelheiten ist in den beiden Aushängekästchen bei Sattlermstr. Bauer und bei Sattlermstr. Groß* hans ersichtlich, wo auch jeweils die einzelnen Ab­marschzeiten bekanntgemacht werden. Der Verein hofft bei diesen lohnenswerten Wanderungen in die schönsten Gegenden unserer Heimat auf eine rege Beteiligung durch die Mitglieder und ihre Ange­hörigen, wobei Gäste jederzeit willkommen sind.

sich mit dem Gedanken, neue Glocken anzuschaf­fen. Haiterbach hatte früher 3 Glocken, von denen die größte erhalten geblieben ist. Die Aussicht, die während des Krieges verlorenen Glocken zurückzu­erhalten, besteht leider nicht. Die Kasse der Kir­chenpflege ist, wie das überall der Fall ist, leer. Dennoch läßt sich die Kirchengemeinde nicht ent­mutigen und hofft, daß die Haiterbacher gern ihren Geldbeutel auftun, wenn es sich um ein gutes Werk handelt. Die neuen Glocken werden auf mindestens G7000 DM kommen. Man glaubt, daß die in der Schweiz und in Amerika wohnenden auslandsdeut­schen Haiterbacher ihre finanzielle Hilfe zur An­schaffung der Qlocken nicht versagen werden. *g.

Nagolder Stadtchronik

Lessings ,,Minna von Barnhelm' 1 wird am 3. 2. um 20 Uhr gegeben in bester Besetzung. Restliche Karten im Vorverkauf und an der Abendkasse. In einem Schreiben aus Universitätskreisen an die Theaterleitung heißt es: ,,Für die Einstudierung der Minna von Barnhelm" besonderen Dank. Was Sie geleistet haben, kann sich neben dem Berliner Deut­schen Theater in seiner Glanzzeit wohl sehen las­sen." Professor Dr. H. Thielecke schreibt über die außergewöhnlich schöne Aufführung:Die Freude ging noch lange mit uns".

Im Zuge auf seine Sachen achten! Zwischen Horb und Eutingen wurde im Zuge einer reisenden Frau der Fuchspelz gestohlen. Der Eigentümerin gelang es, die Diebin zu ermitteln. Der Fall wurde der Bahnpolizei gemeldet. Da die Täterin keinerlei Pa­piere mit sich führte, wurde sie in Nagold in Haft genommen.

Ein ausländischer Registrierballon zur Wetter- erkundung wurde von der Landespolizei in Nagold sichergestellt. Der Ballon war auf Markung Wald- d>rf niedergegangen. Der Apparat ist unversehrt.

Der Musikverein Iselshausen gab dort imLamm" abermals einen gut besuchten schön verlaufenen Familienabend. Die Kapelle spielte unter Stab­führung von Musikdirektor Rometsch vortrefflich.

z4us alten Chroniken

Aus einer alten Polizeiverordnung. Eine strenge Polizeiverordnung wurde im Jahr 1879 hier veröf­fentlicht:Zur Erhaltung besserer Zucht und im Interesse der Ruhe und Ordnung auf den öffent­lichen Straßen, Wegen und öffentlichen Plätzen wird bestimmt: Kinder unter 14 Jahren ohne Ausnahme haben nach dem Läuten der Abendglocke die Straßen und Gassen zu verlassen und sich nach Hause zu begeben. Dringenden Verschickungen wird im einzelnen. Falle Nachsicht erteilt. Eltern, Pflege­eltern, Lehrmeister haben vorkommende Verfehlun­gen zu vertreten und werden nach Maßgabe des Strafgesetzbuches § 366 Z. 10 mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen belegt."

Abschiedsfeier für Pfarrer Dierlamm in Altburg

Herr Pfarrer Dierlamm ist am 8. August 1928 von Kleinsachsenhelra kommend hier aufgezogen und hat die große Kirchspielgemeinde Altburg mit seinen Filialen Alzenberg, Oberkollbach und Obet- reichenbach als Seelsorger seither betreut Nach­dem am 15 November 1948 die Zurubesetzung für den bereits 71 Jahre alten und erfreulicherweise noch sehr rüstigen Pfarrer auf sein Ansuchen aus­gesprochen wurde, hat er zusammen mit seinem Schwiegersohn, Pfarrer Werner Schüz, Pis jetzt die Pfarrstelle bekleidet. Am 26. Januar verließen die beiden Familien unsere Gemeinde. Pfarrer Dier­lamm verbringt seinen Ruhestand in seiner frühe­ren Pfarrgemeinde Hülben und Pfarrer Schüz tritt seine neue Pfarrstelle in Talheim bei Tuttlingen an. Am letzten Sonntag fand Im überfüllten Saalbau Rentschler eine Abschiedsfeier für die von uns scheidenden Geistlichen statt. Die Feier wurde mit einem gemeinsam gesungenen Choral mit Be­gleitung durch die Musik des hiesigen Musikvereins eröffnet. Bürgermeister Walz schilderte die Erleb­nisse mit der Familie unseres fast 21 Jahre hier tätig gewesenen Pfarrers. Die Familie Dierlamm habe das Herbe' des letzten Krieges so ganz ver­mehren müssen) der Sohn Walther war der erste Gefallene der Gemeinde, der weitere Sohn Martin t als Offizier im Osten gefallen. Der älteste Sohn Theodor war längere Zeit vermißt und befindet sich noch in Kriegsgefangenschaft. Bürgermeister \7alz dankte dem scheidenden Pfarrer für die Immer gute Zusammenarbeit, außerdem Frau Dlerlarara für

den oft aushilfsweise geleisteten Organistendienst. Als Vertreter der Gesamtkirchengemeinde Altburg dankte der Kirchengemeinderat Bürgermeister a. D. Rentschler dem scheidenden Pfarrer für seine nicht Immer leichte aber segensreiche Arbeit. Er übergab der Familie Dierlamm ein schönes von Kunstmaler Haas au 3 Pforzheim gefertigtes Oelgemälde vom Pfarrhaus und der Kirche In wetteren Ansprachen der Bürgermeister Hammann von Oberreichenbach und Krauß von Oberkollbach wurden die Verdienste von Pfarrer Dierlamm und seiner Familienange­hörigen gewürdigt. Als Vertreter der Schulen des Kirchspiels sprach Oberlehrer Schnaitmann, Altburg, das gute Einvernehmen von Schule und Pfarramt hervorhebend, dem scheidenden Pfarrer den Dank der Schulen aus. In allen Ansprachen kam die Be­liebtheit von Pfarrer Dierlamm und seiner Familie zum Ausdruck. Zur Verschönerung der Veranstal­tung trugen bei der Musikverein Altburg, der Lie­derkranz Altburg, der Kirchenchor Altburg, der Gemischte Chor Oberreichenbach und Oberkollbach und Herr» Collmer jr. aus Alzenberg mit einem Klaviervortrag. Pfarrer Dierlamm dankte zum Schluß für die gute Zusammenarbeit in der Gemeinde und für die Abschiedsfeier. Unsere besten Wün- «che begleiten die beiden scheidenden Familien an ihren neuen Heimatort Dia hiesige Pfarrstelle wird bis zum Aufzug des ständigen Pfarrers Mitte März .1*. Js. durch Pfarrverweser Gaiser aus Batets- bronn versehen werden.

Neuenbürg, 30. Januar 1949. Todes-Anzelge

Nach langem Warten erhiel­ten wir die traurige Nach­richt, daß mein lieber Mann, der gute Vater seiner Kinder, unser lieber Sohn, Bruder und Schwager

Karl Jörger

an Ostern 1945 in der Tsche­che! gefallen ist. In stiller Trauer: Die Gattin: Marie Jörger, geb. Mössinger, mit Kindern, Neuenbürg; die El­tern: Karl Jörger mit Frau, Neuenbürg; die Schwester: Luise Tscheulin mit Familie, Neuenbürg; die Schwägerin: Maria Jörger Witwe mit Kin­dern, Schelklingen. Trauer­gottesdienst am Sonntag, den 6. Februar, nachmitt. 1 /t3 Uhr, in Neuenbürg.

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Walddorf, 27. Januar 1949. Danksagung

Für dio vielen Beweise herz­licher Teilnahme beim Heim­gang unserer lieben Entschla­fenen

Frau Katharine Buhler

sagen wir auf diesem Woge herzlichsten Dank. Beson-'.ers danken wir der Schwester Frida für ihre treue Pflege, sowie dem Liederkranz für den erhebenden Gesang und allen denen, die ihr das letzte Ge­leit gaben. Die trauernden Hinterbliebenen.

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Karl Heim

Pferdehandlung, Gechlngen, Telefon 66.

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für dasSchwäbische Tagblatt"

mn SimiHecsßeid

und Umgebung nimmt entgegen Zeitungs- u. Fremdsprachenbür* Dr. E. Paas, Simmersfeld 11, Kreis Calw.