Sette 3 — Nr. 201 _
gesähr 1500 Menschen anwesind. Der Ortsausschuß kann sich diese Zahl als Erfolg in der Richtung hin buchen, daß er durch seine bisherige Arbeit und die gestrige Veranstaltung einen gesunden Boden für eine der schönsten Sportarten geschaffen hat. Die beiden Schwimmoereine Pforzheim und Tübingen waren in stattlicher Anzahl mit SO resp. 20 „maskulinen und femininen Mannen" erschienen, die auf neutralem Boden, in unserem immer wieder ob seiner schönen Lage bestaunten städt. Bad. ihren Städtekampf aussochten, der sich mit 9:6 Punkten zugunsten von Pforzheim entschied. Auch der Schwimm- verein Wildberg hatte freundlicherweise seine Kräfte mit in den Dienst der Sache gestellt.
Am Nachmittag tagten die Obstbaumwarte in einer gut besuchten Versammlung in der „Traube". In Egenhausen fand eine Bezirkstagung der Vorstände der chrisil. Vereine junger Männer im hiesigen Bezirk statt. Auf alle Veranstaltungen resp. Tagungen werden wir noch des Näheren zurückkommen.
In dieser Woche beginnt nun auch wieder die Schule. Die schöne Zeit der Sommervakanz, die von unserer Jugend so freudig begrüßt wurde, ist schon vorüber. Nicht alle Wünsche und Erwartungen, die die Ferienleutchen aus das Wetter stellten, gingen in Erfüllung, doch wurden die wolkigen und regnerischen Tage durch den prächtigen Sommer im Spätsommer vergessen gemacht. Die goldenen Morgen, die heißen Mittage, die sanften und weichen Abende, die z. T. milden, lauen und mondhellen Nächte, wenn sie auch hie und da einmal nicht ganz so „mild" waren, haben wir so lange ersehnt und entbehrt und uns daher doppelt gefreut, daß wir sie nun schon bald 14 Tage genießen dürfen. Unvergeßlich werden wir das Gedenken an die seltenen Naturstimmungsbilder, di^ wir bei Tag und in der Nacht beobachlen können, die unvergeßliche Schönheit der Sonnenauf- und -Untergänge, die wundervollen Nächte mit tiefdunkelblauem Himmel und leuchtender Mond- und Sternen- pracht mit in den Herbst und Winter hinübernehmen. Wir wollen hoffen, noch einige Tage des Sommers Pracht.genießen zu können, damit der Landmann seine Ernte bis auf den letzten Halm gut in die Scheunen bringt, aber auch damit uns allen die Sonne unser Inneres, das ja so innig mit dem Wetter verbunden ist, Sonnentage erleben läßt.
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Das elsurüche Bü-'c'c"sn
Wie heimtückisch kann dieser morderne im Haushalt fast unentbehrlich gewordene Eebrau^sacaenstand lein! In der richtigen Behandlung und unter ständiger Aufsicht während des Gebrauchs» ist das elektrische Bügeleisen vollkommen gefahrlos. Die meisten Schadenfälls ereignen sich dadurch, daß aus Fahrlässigkeit die Strom,Zuführung nach dem Gebrauch oder auch bei zeitweiliger Unterbrechung der Plättarbeit nicht echgestellt wird. Das Eisen kann sich dann bis zur Glut erhitzen. Daß unter jedes im Gebrauch befindliche Plätteisen ein Untergestell gehört, ist selbstverständlich, aber wie muß dieses Untergestell beschaffen sein? Ein eisernes Untergestell kann unter Umständen auch nicht einen Schaden verhüten, denn die Glut des Plätteisens teilt sich dem Untergestell mit, so daß dieses sich genau so erhitzt, wie das Plätk- eisen selbst, und Gegenstände, die mit il?> in Berührnug kommen, beschädigt. Auch andere Gegenstände, wie z. B. Teller oder Plättchen aus Steingut und dergleichen, sind ungeeignete Unterlagen, well sie durch die Hitze springen. Grob fahrlässig handelt der, der das Bügeleisen überhaupt ohne Untergestell verwendet. In vielen Haushaltungen wird eine Steckdose für den Stecker des Bügeleisens in die elektrische Lampe eingeschraubt und der Strom nach dem Gebrauch mittels Drehschalter abgestellt, ohne die Steckverbindung des Bügeleisens zu lösen- Kommt nun jemand in der Dunkelheit in dieses Zimmer, so wird er den an der Wand befindlichen Drehkontakk benutzen, um das Licht einzuschalten, doch ohne Erfolg, da statt der Birne noch die Steckdose in der Lampe ist. Anstatt nun sofort die Ursache des Versagens des elektrischen Lichts zu untersuchen, bleibt der Strom eingeschaltet und erhitzt das unbeaufsichtigte Bügeleisen. So entsteht der Schaden. Dasselbe kann sich durch Spielen der Kinder ereignen.
Solchen Gefahren begegnet die Technik durch Einbau von „Wärmereglern". Das find Vorrichtungen, die bei einer bestimmten Temperaturhöhe den elektrischen Strom selbsttätig ausschalten und beim Sinken der Temperatur wieder einschalten, so daß eine in gewissen Grenzen gleichbleibende Wärmeabgabe gewährleistet ist.
Abgesehen davon, daß die Ursache dieser Bügeleisen-Schäden meist aus Fahrlässigkeit zurückzuführen ist, so sind viele dieser Schäden auch nur Sengschäden und kein Brandereignis im Sinn der AVB., es wird von der Versicherung also auch kein Ersatz geleistet. Hierunter entfallen auch alle Schäden, die z. B. durch Zigarrenbrand, Abspringen eines Streichholzes, durch Waschen, Kochen und dadurch entstehen, daß Wäsche zum Trocknen über oder dicht an den Ofen gehängt wird. All diese Schäden sind nicht ersatzpflichtig.
Um speziell die Schäden durch Bügeleisen zu verhindern, Sft folgendes zu beachten: 1. Vorschriftsmäßiges eisernes Untergestell, am besten mit einer Asbestauflage zum Absetzen des Eisens im Gebrauch, notfalls ein Ziegelstein mit Asbestplatte. 2. Sofortiges Lösen der Steckverbindung nach dem Gebrauch oder bei Unterbrechungene.
Außerdem sollte nicht jedes beliebige Bügeleisen gekauft werden, sondern nur solche von bekannten Firmen herge- ftellte, die das Prüfzeichen V. D. E. tragen. Beim Kauf von elektrischen Bügeleisen, auch Wärmekissen, Kochern ccker son- Ktigen im Haushalt und in der Gesundheitspflege verwendeten lelektrischen Avparo^en ist ferner darauf zu achten, daß diese «it dem „Wärme-Regler" versehen sind.
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Rettunascmsrüfiuaa von D-Augrvagen. Zur Erhöhung ber Sicherheit der Reiserchen werden die D-Zugwagen mm- «ehr mit besonderen Verbandschränken ausgerüstet, die bei Etwaigen Unfällen die erforderlichen Berbandsmittel, Verbandsstoffe zur ersten Hilfeleistung enthalten.
Einheitskurzschrift. Dom 1. Oktober 1926 an darf im ^Elichen Schreib- und Kanzleidienst in Württemberg nur »och sie EinheitsknrzschrUt verwendet werden.
. Briefmarken. Die Türkei hat neue Briefmarken «mit t-andschastsbildern aus Anatolien ausgegeben, die zum Westen gehören, was in letzter Zeit auf diesem Gebiet ge- . Recht hübsch sind auch die neuen Marken der «udafrikanifchen Union, dreieckige Kap, Springblock usw. Dagegen sind ine vier neuen griechischen Erinnerungsmarken !? Re Belagerung der Festung Mssolunghi (durch die Tür- >en) so minderwertig ausgefallen, daß die griechische Postverwaltung nur einen Wert (25 Lepta) abnahm, um überhaupt etwas herauszubringen. Drei neue bulgarische Mar» «n mit dem VW des Rationolbesden und Dickters Botaff «W« n«r 3 Tage cm den Postschaktern zu Hab«».
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter-
Rohrdorf, 26. Aug. „Sterb ich; im Talesgrunde ..."
Das war der Wunsch des Bezirksnotars Ernst Seeger in Ditzingen, den die Heimat heute auf ihr Totenfeld begleitete, wo er sich erst kürzlich ein Plätzchen erworben. Dem Verstorbenen ist die Heimat nicht fremd geworden und sie nicht ihm. Jedes Jahr suchte er einige mal sein Rohrdorf auf, so daß man ihn und sein Hiersein gewohnt war. Sein ruhig- empfindungs- gemütvolles Wesen, läßt den Wunsch begreiflich finden, nach einem, auch von Prüfungen nicht freigebliebenem Leben unter heimatlicher Erdenscholle ausruhen zu dürfen. Die Beerdigung nahm der Pfarrer von Ditzingen selbst vor, ebenso wurde namens des dortigen Gemeinverats ein Kranz mit ehrenvollem Nachruf am Grabe niedergelegt.
Altensteig, 28. Aug. Der Berwaltungssonderzug an den Bodensee, der am Sonntag, dem 12 Sept. d. I., ausge- sührt wird, Pforzheim ab 5 Uhr vorm., Nagold ab 6.38 Uhr vorm., Konstanz an 10.36 Uhr vorm., Konstanz ab 6.50 Uhr nachm., Nagold an l 0.40 Uhr, Pforzheim an 11.58 Uhr nachm., wird, wie mitgeteilt wird, auf der Rückfahrt in Nagold dadurch Anschluß an die Nebenbahn Nagold—Altensteig haben, daß Zug 21 (Nagold ab 10.05 Uhr) um 35 Minuten später gelegt wird. Dieses Entgegenkommen seitens der Bahn- vcrwaltung war dadurch ermöglicht, daß sich schon eine genügende Zahl von Teilnehmern auf der Bahnstation Altensteig für diesen Sonderzug an den Bodensee angemeldet har.
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Deckenpfronn, 28. August. Abgestürzt. Beim Tannenzapfenbrechen stürzte der 18 Jahre alte Zimmermann Albert Neusser infolge eines Gipfelbruchs von einer 15 Meter hohen Tanne. Der Verletzte wurde sofort ins Bezirkskrankenhaus nach Calw verbracht.
Freudenstadt, 27. Aug. Don der Tewerbebank. In
der letzten Aufsichtsratssitzung wurden die Ziffern des am 1. Juli 1926 abgelaufenen Semesters oorgelegt und konnte festgestellt werden, daß die Entwicklung der Bank wieder eine durchaus günstige ist. Das Vertrauen ist zurückgekehrt und haben die Einzahlungen in laufender Rechnung, auf Spareinlagenkonto, sowie aus das Geschäflsguthabenkonto eine erhebliche Erhöhung erfahren.
Wpirsb««h. 27. Aug. Fischsterben, «or 4 Vis 5 Tagen bemerkte man in der Kinzig hier ein allgemeines Fischsterben, dns sich seit drei Tagen nach Wo-lfach weiter- verpflanzte. Die Ursache ist offenbar Vergiftung.
Aus aller Welt
Bravo! Kreuzer „tzindeuburg"
Kreuzer Hindenburg wieder aesunken. Der bei Scapa Flow versenkte Kreuzer „Hindenburg", der nach drei Monate langer Arbeit von den Engländern gehoben worden war, wurde von einem heftigen Nordwesisturm gegen ein Dock geschleudert und so schwer beschädigt, daß er sofork unker- ging und eins der Taucherboote mit sich riß.
Auto-Geschenk an den Papst. Eine Automobilfirma in Mailand hat dem Papst einen Wagen zum Geschenk gemacht, der von dem Mailänder Erzbischof feierlich eingesegnet und mit weißen Seidenbändern, die der Papst selbst auflösen wird, verschlossen wurde. Dies ist der zweite dem Papst aus Mailand geschenkte Wagen. Der erste wurde ihm sofort nach seiner Wahl zum Heiligen Stuhl zum Geschenk gemacht und wird von ihm fast täglich zu Ausfahrten in den Gärten des Vatikans benutzt.
Finanzielle Schwierigkeiten der Sreuzzeftung. Der Aufsichtsrat der Kreuzzeitung A.G. wird der außerordentlichen Hauptversammlung die Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis von 10:1 Vorschlägen.
Vergiftung. Nach dem Genuß einer mit Puddingpulver he»oestellten kalten Suppe sind in Berlin-Schöneberg 30 Polizeibeamte schwer erkrankt.
An Paratyphus sind in Offenbach a. M. bereits über '400 Personen erkrankt.
Wieder ein Anschlag auf einen Eisenbahnzug. Am Freitag mittag wurde beim Bahnübergang in der Siemensstraße in Sachsenhausen (Frankfurt) ein O-Eisen auf den Schienenstrang gelegt. Ein von Offenbach kommender Lokalbahnzug fuhr mit der Lokomotive über das Eisen hinweg. Der Lokomotivführer brachte den Zug sofort zum Stehen. Zweifelos sollte das Eisenstück den Zug zur Entgleisung bringen. Die Aeichsbahndirektion Frankfurt a. M. hat für die Ermittlung des Täters eine Belohnung von 300 Mark ausgefetzt.
Gefährliche Sommerfrische. Aus Toblach wird geschrieben: Die Artillerieübungen des italienischen Heers im Grenz, gebiet wiederholen sich jedes Jahr, insbesondere das Pufter- tal scheint hierzu Eignung zu haben. Derzeit wird aus alle» Kalibern scharf geschaffen, wohl in bezeichneten Gebieten^: aber die italienische Artillerie soll schon zur Kriegszett rmt- unter recht schlecht« Treffer gehabt haben. Kürzlich krepierte ein 12-Cm.-Geschoß (Granate) in unmittelbarer Nähe eines Hotels» wo sich eben eine Ausflüglergesellschaft niedergelaffen hatte; die Artillerie hatte einen Bergrücken überschossen. Entsetzt suchte die Gesellschaft Schutz im Hotel. — Im Dorf Taisten bei Welsberg schlugen mehrere Granaten in unmittelbarer Nähe eines Bauernhofs ein; die Bewohner sahen sich deshalb genötigt, bis auf weiteres aus g n zi eh eitt
Schwere Stürme mit wolkenbruchartigen Regen habe» im Riesengebirge Schaden angerichtet. Die Straßen zu den Bauden wurden überschwemmt» die Stege weggerissen. Jul Waldenburg wurden mehrere Häuser abM-eckt„rmd^o^ Scheuer einige Meter weit fortgetrageu.
Die gerichtliche Klage der Indianer. Die Klag« der Indianer gegen die Bundesregierung der Vereinigten Staaten, worüber wir vor einiger, Zeit berichtet haben, ist nun beim Claims-Gerichtshof in Washington eingebracht worden. E» sind 19 verschiedene Klagen, die von 35 verschiedenen Jndia. nerstämmen eingerelcht worden sind, und zum Teil gehen si« auf Vorgänge zurück, die um über 100 Jahre zurückliegen. Insgesamt wird eine Entschädigung von 1293 890 455 Dollar eingeklagt.
Die Schwarzfuß-, Mut-, Peigan-, Groß-Dentre. und Nez- Perces-Indianer legen ihrer Klage einen Bruch eines Ver. sprechens zugrunde: Washington habe den Schutz der In- dianerrechte auf Fischen, Jagd und Fallenstellen gebrochen. Das südwestliche Montana sei der Besiedelung freigegeben worden, und damit sei ein an Oel, Gold und Silber reiches Land ohne Entschädigung ihnen genommen worden, wofür sie jetzt 42 Millionen Dollar fordern. Ueber einen gleichen Betrag lautet die gemeinsame Klage der Arikara-, Groß- Ventre- und Mandae-Indianer aus dem Norddakotagebiet; diese Kläger sagen, daß ihnen durch Befehl Land im Wert von 42 Millionen Dollar ohne irgendwelche Zahlung genommen und an die Northern Pacific und andere Bahnen übertragen oder sonstwie verkauft worden sei. Mit gleichen Ansprüchen kommen auch die Asiiniboine-Indianer in Mon-
Montag, 3V. August 1V2V
kana. Die Creeks haben ihre Forderungen bei 1t' i Millionen Dollar niedergeleat; sie sagen, der Vertrag mit General Andrew Jackson in 1813, durch den Washington 23 000 000 Acker Landes, Stammesland in West-Georgien und Alabama, übernommen habe, sei nicht genehmigt gewesen. Die Dela- waren wollen sich mit 1.5 Millionen Dollar begnügen; sie haben wieder einen anderen Grund: ein Regierunasbeamter habe ihnen 1861 Regierungsschatzscheine über 800 000 Dollar gestohlen, und dieser Diebstahl sei nur zum geringen Teil ausgeglichen worden. Die größte und umfangreichste Klage aber kommt von den früher so kriegerischen Sioux. 12 Sioux-Stämme mit 50 000 Angehörigen haben gemeinsame Klage auf 800 Millionen Dollar eingereickt und dazu 45 verschiedene Gründe vorgebrachi. Einer führt „Schwindel und Zwang" an nach der Sioux-Niederlage und dem großen Custer-Blutbad, um die Abtretung der Black-Hill- Distttkte in Nord- und Süddakota ohne den gereckten Ausgleich zu erreichen. Weiter wird angeführt: die Regierung habe nichts getan, die Austilgung der Büffel zu verhindern, die der Sioux Hauptnahrung gewesen seien, und daß sie den Vertrag von 1868 verletzt habe, nach dem sie die Erziehung der Sioux-Kinder habe übernehmen wollen,,'
Letzte Nachrichten
Die Berliner Turn- und Sportwoche.
Berlin, 39. Aug. Als erstes großes Ereignis der diesjährigen Turn- und Sportwoche wurde die große Jn- dustriestaffel gelaufen, die von 84 Mannschaften der Behörden und Firmen, also unter Ausschluß der Tum- und Sportvereine, bestritten wurde. Die Strecke» die vom Berliner Rathaus in den Grunewald bis an die Havel Md zurück bis an den Lustgarten ging, ist 44 Klus. lang und mußte von Läufern, Radfahrern, Schwimmern und Ruderern bezwungen werden. Wieder siegte, wie im Vorjahr, die Deutsche Reichspost, die sich aber gegen Siemens gewaltig zu wehren hatte. Die Post gewann auch die Damenstaffel über 4 Klm.
Die Notlandung des Berliner Derkehrsflugzeugs.
Berlin, 30. Aug. Zu der Notlandung des Flugzeuges O 880 der Lufthansa erfahren die Morgenblätter.noch folgendes: v 880 mußte infolge eines Motordefektes notlanden; dabei setzte das Flugzeug auf dem unebenen Boden etwas unsanft auf, sodaß die Passagiere in der Kabine heftig durcheinandergeworfen wurden. Ein Kind erlitt durch Sturz an die Bordwand eine leichte Gehirnerschütterung und wurde in das Krankenhaus in Dramburg gebracht. Der Pilot fand im gleichen Krankenhaus Aufnahme. Der Pilot Helm, der einer der besten Flugzeugführer der Lufthansa ist, hat einen Oberschenkelbruch davongetragen. Von den übrigen Passagieren wurden einige leicht verletzt. Das Flugzeug erlitt nur geringe Beschädigungen an den Tragflächen.
Der Mörder der Gräfin Lambsdorff gefaßt?
Berlin, 30. Aug. Wie der „Montag" meldet, ist am Samstag Abend die Krankenpflegerin Elisabeth Görlitz aus Halle auf dem Wege von Hoppegarten nach Dahlwitz an einer unbebauten Stelle des Weges von einem Mann überfallen worden, der ihr die Handtasche entriß. Später gelang es. den Manu zu entdecken und zu verhaften. Er führte eine Schußwaffe, Einbruchswerkzeuge und einen Pa- tronengürtel bei sich. Es handelt sich um den 25 Jahre alten Karl Böttcher und man hält es nach der Art, wie er den Raub an der Krankenpflegerin Görlitz ausführte, für möglich, daß er auch den Raubmord an der Gräfin Lambsdorff ausgeführt hat.
Günstiger Verlauf der Probefahrt der „Preußen".
Swiuemüude» 3o. Aug. Die Probefahrt des Dop- pelfchraubenmotorschnelldampfers „Preußen", der für den Seedienst nach Ostpreußen und Danzig vorgesehen ist, ist befriedigend verlaufen. Das Schiff wird am Mittwoch seine erste Fahrt von Swinemünde nach Königsberg antreten.
Spanische Kreuzer nach Tanger?
Berlin, 30. Aug. Nach einer Meldung der Morgenblätter aus Madrid sind 3 spanische Kreuzer nach Tanger in See gegangen. Einer Meldung des „Matin" aus Cadix zufolge wird diese Nachricht übertrieben. Alles lasse übrigens dem Blatt zufolge darauf schließen, daß die Telegramme einer strengen Zensur unterliegen.
Handel und Volkswirtschaft
Berliner Dollarkurs. 28. August 4.20.
Kriegsanleihe 0,480.
Franz. Franken 168 zu 1 Pfd. St.
. Belg. Franken 175 zu 1 Pfd. St.
Ital. Lira 149 zu 1 Pfd. St.
Berliner Geldmarkt. 28. August. Tägl. Geld 5—6.5 o. H.. Mo- natsgeld 5,75—6,75 v. H„ Warenwechsel 5,625 v. H.. Projon- gotionsgeld 7 v. H., Privatdiskont 4,875 für kurze und 4.74 für ange Sicht.
Aus der Schworzwälder Uhrenindustrie. In der Uhreninduftrie gehen die Verhandlungen über den Zusammenschluß der großen Betriebe weiter. Die nächsten Verhandlungen sind aus Ende Sep- tcmber festgesetzt. Die Preise der gesamten Schwarzwälder Uhrenindustrie sind in neuester Zeit allgemein um 5 o. H herabgesetzt worden.
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Stuttgarter Börse, 28. August. Trotz Wochenschluß war die Haltung an der heutigen Börse freundlich bei allerdings beschränkten Umsätzen. Gegen Ende des Vert-b»-^ wurde di« Stimmung eine Kleinigkeit schwächer. Das Geschäft am Renten- markt war wieder sehr klein, die Kurse blieben unverändert.
Württ. Vereinsbank. Filiale der Deutschen Bank.
Berliner Getreidepreise, 28. August. Weizen märk. 26.70 bi» 27.20, Roggen 20.10—20.70. Sommergerste 19.70—24.Ä, Winter- «erste 16.80—17.40. Haser 17.30—18.40. Weizenmeht 38.80—40. Roggenmehl 29.20—31.25. Weizenkleie 10.25, Roggenkleie 11.10 bis 11.50. Rapr 32.
Märkte
Schweinepreife. Aulendorf: Milchschweine 25 bis 30. — Bönnigheim: Milchschweine 20—26.50, Läufer 60. — Creg- lingen: Milchschweine 25—40. — Gaildorf: Milchschwein« 26—30. — IIsfeld: Milchschweine 22 bis 25. — Munder- kingen: Mutterschweine 160—200, Ferkel 25—36. — Win- oenden: Milchschweine 24—35. Läufer 60—80 »k d- St.
Aulendors, 27. August. Fohlenmarkt. Zufuhr: 19 Hengst- fohlen, 14 Stutenfohlen. 15 ein. und zweijährige. 8 ältere Pferde. 6 stnndelsvserde. Preise: lroblen 240—300. ein- und zweijälflig«