Sette 3 - Nr. ISS
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Mittwoch/11. August 1SLK
Sem'Versicherungsbetrag ' zu erstattenden Hasipflichtschuld umgewertet. Die Verordnuna findet auch Anwendung auf Versicherungsverträge anderer Art, soweit der Versicherte auf Grund des Versicherungsvertrags die Befreiung von einem gegen ihn geltend gemachten Hattvflichtanspruch verlangen kann. Ansprüche der Versicherten aus Verträgen anderer Art unterliegen der Amwertung nur dann, wenn dadurch, daß die Entschädigungssumme nicht spätestens am 30. Tage nach der Schadensanzeiae gezahlt wurde, ein Geld- entwerkungsschaden eingekreten ist. Der Versicherer kann eine Herabsetzung der Amwertung verlangen, wenn dies mit Rücksicht auf seine wirtschaftliche Lage, insbesondere auch auf erhebliche auf den Währungsverfall zurückzuführende Vermögensverluste sowie mit Rücksicht auf die Ansprüche der übrigen Versicherten unabweislich erscheint. Zur Herabsetzung ist ausschließlich die für den Sitz des Versicherers zuständige Aufwerkungsstelle befugt. Die Leistung des Auf- wertunqsbekrags kann durch dis Aufwerkungsstelle bis zu drei Monaten gestundet werden. Hak der Versicherer schon mehr geleistet, als er rach dieser Verordnung zu zahlen ver- oflichkek ist, so behält es dabei sein Bewenden. Ansprüche der Versicherten aus Hagel- und Viehversicherungsverträgen werden nicht au^ew-"" jedoch bleiben Vergleiche über Ansprüche dieser Art sowie bereits rechtskräftig gewordene gerichtliche Entscheidn^-m über die Amwerkung unberührt.
Vom „Sauerwerden" der Milch. Trotz größter Reinlichkeit läßt sich nicht vermeiden, daß Bakterien in die frische Milch kommen, und diese kleinen Lebewesen sind es, günstige Lebensbedingungen vorausgesetzt, die den Milchzucker der Milch in Milchsäure verwandeln und so das Sauerwerden der Milch bedingen. Bekämpft werden die Bakterien der Milch durch Kälte, d. h. durch Temperatur unter 10 Grad
und durch Hitze, d. h. durch Abkochen der Milch. Die Abkühlung der Milch wird jedoch nur von Erfolg sein, wenn sie möglichst rasch oorgenvmmen wird, ehe bereits eine starke Säuerung eingesetzt hat, wie auch bei starker Säuerung die Milch beim Abkochen schon gerinnt.
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Altensteig, 10. August. Nachkläuge zur Stadtschultheißenwahl waren im wahrsten Sinn des Worts am Montag Abend hier zu vernehmen, indem der Liederkranz zusammen mit der Stadtkapelle dem neuen Stadtschultheißen, Herrn Stadtpfleger Psizenmaier, ein Ständchen brachte. Im allgemeinen spricht man ja von der Stille vor dem Sturm, hier war es nun einmal umgekehrt und das öffentliche Leben tritt nunmehr zum Wohle unserer Stadt wieder in ruhige Bahnen ein.
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Freudenstadk, 10. August. Kirchenpräsident u. Wurth als Kurgast. Nachdem vor kurzem der würt- tembergische Kirchenpräsident v. Dr. von Merz anläßlich der Kricheneinweihung in Rät in unserer Stadt kurz geweilt hatte, ist jetzt auch der badische Kirchenpräsident O. Wurth aus Karlsruhe zur Kur hier eingetroffen und hat im Fremdenheim Charlotte in der Lauterbadstraße Aufenthalt genommen.
Freudenstadt, 10. Augnst. Bon der Murgtalbahn.
Mit dem Bau der Murgtalbahn wird es nun scheinbar doch äußerster Emst, denn die Eisenbahnbauinspektion hat die Bauarbeiten für die noch nicht ausgebaute Strecke Klosterreichenbach—Raumünzach ausgeschrieben. Dieser Schritt der Eisenbahnbauinspektion ist für die Bewohner des Murgtales nunmehr das sicherste Zeichen, daß ihr Wunsch zur Wirklichkeit werden wird.
Herrenberg, 10. August. Die Gründung einer freiwilligen Sanitätskolonne wurde auf Veranlassung und Einladung des Stadtvorstandes am Montag Abend vorgenommen. Der vorläufige Führer ist Herr Ludwig Marquardt, Kunststicker, der während des Krieges und nachher beim Roten Kreuz tätig war, sein Stellvertreter Herr Steuersekretär Fink, der als Sanitätsfeldwebel während des Kriegs im Dienst stand. Die Kolonne soll jedoch noch weiter ausgebildet und ausgebaut werden.
Aus aller Welt
Das Münchener Oktoberfesi wird in diesem Jahr wegen der Notlage der Landwirte ohne landwirtschaftliche Ausstellung ftattfinden. Dafür wird eine deutsche Brauereiausstellung sein. Ferner haben alle bayerischen Turner und Turnerinnen den Beschluß gefaßt, das Oktoberfest durch ein Schauturnen sportlich besonders zu kennzeichnen.
Die Kanalschwimmerin Gertrud Ederle verdankt nach englischer Meinung ihren Erfolg dem Umstand, daß sie von der französischen Küste rasch abschwamm und so zeitig nach der englischen Küste hinüberschwamm, daß sie-won der aufkommenden Flut hinübergetragen wurde. Die meisten Kanalschwimmer mußten das Schwimmen aufgeben, weil sie zu spät ankamen und schon wieder in die Ebbe (d. h. in die vom Land zurückflutende Strömung) gerieten.
Der amerikanische Oberst F r e y b e r g, der am 9. Aug. ebenfalls von Grisnez aus den Kanal zu durchschwimmen versuchte, mußte 9 Kilometer vom Goodwin-Leuchtschisf aufgeben. Er hat 24 Kilometer in 8 Stunden zurückgelegt. Frl. Ederle 33 Kilometer in 1414 Stunden.
Eine hundertjährige. In Fiddichow (Pommern) starb im "fiter von 100 Jahren die Witwe Anna Rugow, die noch am 28. Juni bei verhältnismäßig guter Rüstigkeit ihren 100. Geburtstag feiern konnte.
Flugzeuglandung in einer Hamburger Straße. Ein mit zwei Fahrgästen besetztes Flugzeug, das zu einem Rundflug aufgestiegen war, mußte, da der Motor plötzlich aussetzte, in Hamburg in der Barnbekerstraße landen. Dem Flugzeugführer gelang es nach kurzem Gleitflug, das Flugzeug unbeschädigt zu Boden zu bringen.
Großschwindel. Der Inhaber der Groß-Schreibwaren- und Papierhandlung Max Noske in Leipzig, der Kaufmann Voigt, geriet durch die Mißwirtschaft eines Teilhabers und Leiters der Zweigstelle in Breslau in Schwierigkeiten. Dieser suchte nun sich dadurch zu erwehren, daß er unter Beihilfe eines Prokuristen Rudi off seine Wohnungseinrichtung und die Geschäftsmasfe gleichzeitig mehrfach verpfändete, wodurch er sich weit über 300 000 Mark erschwindelte. Ueber 60 Geschäftsleute, Banken und Privatpersonen sind durch gegebene Darlehen geschädigt. Voigt und Rudloff wurden verhaftet.
Der 25jährige Prokurist in einer Berliner Bank, Pari, verfiel seit Ostern vorigen Jahrs immer mehr der eidenschaft des Westens bei Rennen, wobei er große Summen verlor. Die Mittel verschaffte er sich durch Unterschlagungen in der Kaffe, die er durch Bücherfälschungen zu verdecken suchte. Als er schließlich keinen Ausweg mehr fand, stellte er sich der Polizei.
Automobilunglück. In der Nähe von Dattenberg bei Linz a. Rhein stieß das Auto des Verlegers der Brühler Zeitung, Weinheimer, gegen das Straßengeländer und überschlug sich- Die 25jährige Tochter Weinheimers war sofort tot. Weinheimer, seine Frau und seine beiden Söhne trugen ebenfalls erhebliche Verletzungen davon. Der Wagenführer wurde lebensgefährlich verletzt.
Der Haupkdieb von Rügen gefaßt? In Salzwedel (Prov. Sachsen) erkannte ein Polizeikommissar auf der Straße einen Schwerverbrecher namens Kangsy, der vor einigen Monaten aus dem Gefängnis in Stendal ausgebrochen war. Kangsy hat in der Zwischenzeit eine große Zahl schwerer Einbrüche verübt und befand sich zur Zeit der Juwelendiebstähle auf der Insel Rügen. In Salzwedel trat der Verbrecher als Berliner Polizeikommissar auf.
Raub in der Eisenbahn. Ein pensionierter Finanzbeamter in Böhmen, der den Schnellzug Eger-Karlsbad benutzte, nahm in einem Abteil Platz, in dem bereits zwei Herren und eine elegant gekleidete Dame saßen, die sich in einer fremden Sprache unterhielten. Die Dame steckte ihm im Verlauf des Gesprächs eine Nelke ins Knopfloch, worauf er in einen festen Schlaf verfiel, aus dem er erst auf der Station Falkenau erwachte. Er entdeckte, daß seine Mitreisenden verschwunden waren und daß ihm aus der Brusttasche ein aus 16 000 Kronen lautendes Sparkassenbuch und 2600 Kronen in bar entwendet worden waren. Die Nelke war mit einem betäubenden Mittel getränkt.
Großfeuer im Pariser Tiergarten. Ende voriger Woche brach im fremdländischen Museum des Pariser Tiergartens im Bois de Boulogne, das eine wertvolle Waffensammlung enthält, Feuer aus, das das große Gebäude vollständig einäscherte und sich rasch über verschiedene Werkstätten, Diensträume und das Papageien- und Atüenhaus verbreitete. 45 Papageien wurden in wenigen Almuten durch Rauch erstickt, von den 40 Affen retteten stch 38 durch die Flucht, 2 fielen den Flammen zum Opfer. Die flüchtigen Affen, die sich in dem weitläufigen Bois de Boulogne aufhalten, konnten noch nicht eingefangen werden.
Ein Pfarrer auf der stanze! erschossen. In Morgantown (Staat Kentucky) soll nach Neuyorker Blättern der Pfarrer Moos während der Predigt auf der Kanzel von außen her durchs Fenster von zwei berittenen Männern erschossen worden sein. Die Mörder sprengten nach der Tat in der Richtung aufs Gebirge davon. Man glaubt, daß es Alkoholschmuggler gewesen seien, die den Pfarrer haßten, weil er streng zur Älkoholenthaltuna zu ermahnen pflegte. Moos soll von der Atkoholbehörde nach Morgantown gesandt worden fein, weil dort besonders viel geschmuggelt wurde.
Der Erbauer der Brooklyn-Brücke gestorben. Am 21.
Juli d. I. ist in Trenton im Staat New Jersey, dem Nachbarstaat Neuyorks, Oberst Washington August Rübling, im Alter von 89 Jahren gestorben. Er war der Sohn des Johann August Rübling aus Mühlheim am Rhein, des Begründers des Röblingschen Weltruhms. Der Vater war nach Amerika gezogen und hatte Ende der vierziger Jahre v. Jahrh. bei der von ihm erbauten Brücke über den All- ghanyfluß in Pittsburg zum erstenmal in Amerika das Drahtseilkabel verwendet. Darauf wurde er eingeladen, die Niagarafälle zu überspannen, um eine Verbindung der Neuyorker Hauptbahn mit der kanadischen Westbahn herzustellen. In vier Jahren brachte er das Wunderwerk zustande und im März 1855 lief der erste Zug über den Abgrund. Ende -er 60er Jahre nahm er sein größtes Werk in Angriff, die weltberühmte Hängebrücke von Neuyork über den East River nach Brooklyn, das heute ein Teil Neuyorks ist. Der Vater starb früh an einem Wundstarrkrampf am 22. Juli 1869. Nun übernahm der Sohn die Bauleitung. Trotz seiner Kränklichkeit konnte das Riesenwerk am 24. Mai 1883 vollendet und eröffnet werden. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von fast zwei Kilometer und eine Spannweite von Turm zu Turm von 500 Meter. Der Bau kostete 16 Millionen Dollar. Obgleich Röbling zu den reichsten Leuten in Trenton gehörte — er besaß eine große Kabelfabrik — lebte er bis zu seinem Tod in alter deutscher Einfachheit und oesaß nie ein Automobil oder einen Wagen.
Letzte Nachrichten
Die Kabmettsfitzuug am Donnerstag.
Berlin, 11. Aug. Wie die Morgenblätter erfahren, wird die für Donnerstag angesetzte erste Sitzung des Reichskabinetts nach den Ferien schon am Vormittag beginnen und wahrscheinlich den ganzen Tag in Anspruch nehmen, da die in Berlin anwesenden Minister ausführlich über den Stand der Arbeiten in ihren Ressorts berichten werden. Abschließende Entscheidungen seien nicht zu erwarten. Zur Beratung stehen vor allem Bölkerbundsfrage«, Rheinlandsfragen, das Arbeitsbeschaffungsprogramm im Zusammenhang mit der Finanzlage des Reichs, das Reichsehrenma! am Rhein und der Stand der Verhandlungen mit der Reichsbahngesellschast. Einige Ka binettsmilglieder werden Ende der Woche die Reichshauptstadt zur Fortsetzung ihres Urlaubs wieder verlassen.
Ei« französisches Lommunique über die Befatzllngsstiirke.
Pari», 11. Aug. Das Quai d'Orsay veröffentlichte gestern ein kurzes Communique, in dem darauf hingewiesen wird, daß die verschiedenen Pressenotizen in der letzten Zeit die Höhe der alliierten Besatzungstruppen im Rheinland falsch angegeben hätten. Tatsächlich befänden sich in dem von den alliierten Truppen noch besetzten Gebiete 70000 Soldaten, hiervon 58 000 Franzosen.
Ei« belgisches Dementi.
Berlin, 11. Aug. Wie die Morgenblätter aus Brüssel melden, hat die belgische Presse die aus deutscher Quelle (!) stammenden Nachrichten für unzutreffend erklärt, wonach die Möglichkeit bestehe, daß binnen kurzem zwischen Belgien und Deutschland eine Uebereinkunft betr. Eupen-Malmedy zustandekomme.
Genfer Vorkonferenz der kleine« Entente.
Berlin, 11. Aug. Nach einer Meldung der „D. A. Z." aus Bukarest, wird Außenminister Mitilenen am 26. Aug. nach Genf abreisen, um a« einer Vorbereitungskon- ferenz mit dm andern beiden Außenministern der kleinen Entente teilznnehmen. Gegenstand der Beratung wird die Vertretung der kleinen Entente beim Völkerbundsrat und die Stellungnahme zur bulgarischen Völkerbundsanleihe sein.
Einlöfnng des polnischen Goldbestandes.
Berlin, 11. Aug. Die Bank Polski hat am Dienstag der Bank von England die letzten 10 Millionen Dollar Pfandgold, die sie für den polnischen Goldbestand von dieser bekommen hatte, zurückerstattet. Damit ist also der polnische Goldbestand wieder frei.
Priesterweihe des Herzogs Karl Alexander von Württemberg.
Berlin, 11. Aug. Wie die Morgenblätter melden, fand am Dienstag die Priesterweihe des jüngsten Sohnes des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg, des Herzogs Karl Alexander in der Erzabtei zu Beuron in Anwesenheit der Verwandten des neuen Priesters statt.
Ein Auto vom Zug erfaßt.
Berlin, 11. Aug. Im Stadtteil Hordel wurde ein Personenauto beim Ueberqueren der Bahngeleise von einem herannahenden Personenzug erfaßt und vollständig zertrümmert. 2 Personen waren sofort tot. Dem Chauffeur gelang es, sich durch Abspringen zu retten.
Handel nnd Bolkswirtfchaft
Be-liner Dollarkurs. 19. August. 4.20. Kriegsanleihe 0,502!4, Franz. Franken 170—172 zu 1 Pf. Sr., 34.96 zu 1 Dollar, Belg. Franken 175.50 zu 1 Pf. Sr.
Berliner Geldmarkt, 10. August. Tägl. Geld 4,5—6,5 o. H., Monalsgelh 5,5—6,5 o. H., Warenwechsel 5,25 o. H., Privaldiskont 4,625 v. H.
Münzstelistik. An Hartgeld wurden im Deutschen Reich im Juli neu geprägt: RM. 1,79 Millionen Ein- und 12,50 Millionen Zweimarkstücke, RM. 35 300 Fünf- und RM. 60 000 Zehnpfennig, stücke. Der Gefamtumlauf beträgt nunmehr in Millionen RM.: 266,53 Ein-, 139,12 Zwei-, 152,31 Drei-, 8,42 Fünfmarkstücke, sowie 2,79 Ein-, 5,00 Zwei-, 27,66 Fünf-, 56,92 Zehn- und 109,85 Fünfzigpfennigstücke.
Finanzierung der Ausfuhr nach Rußland. Für die Fianzie- rung von Aufträgen nach Rußland in Berlin ist eine Jndustrie- FianzierungS-A.G.-Ost (Ifago) gegründet worden. DaS Institut hat den Zweck, die Finanzierung der langfristigen Dollarwechset, die deutsche Lieferfirmen auf die russische Handelsvertretung gezogen haben, bei einem unter Führung der Deutschen Bank stehenden Konsortium zu vermitteln. Die näheren Unterlagen können bei der Handelskammer Stuttgart, Abteilung Auskunft, eingesehen werden.
Aenderung des Gesetzes, betr. die Gesellschaften mit beschränk ter Haftung. Ein neuer Gesetzentwurf sieht betr. den Mindest- betrag des Stammkapitals und der Anteile der Gesellschafter eine Angleichung an das Gesetz der Vorkriegszeit betr. die Gesellschaften mit beschränkter Haftung vor, indem das Stammkapital mindestens 20 000 Reichsmark und die Stammeinlage jedes Gesellschafters mindestens 500 Reichsmark betragen soll. Durch die Verordnung über Goldmarkbilanzen vom 28. Dezember 1923 war für Neugründungen von Gesellschaften ein Mindestkapital von 5000 Mart und eine Mindeststammeinlage von 50 Mark vorgeschrieben. Auf Gesellschaften, di« vor dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes in das Handelsregister eingetragen oder zur Eintragung angemeldet sind, sollen jedoch di« bisherigen Vorschriften weitere Anwendung finden, es sei denn, daß die Verhältnisse der betreffenden Gesellschaft wesentlich verändert sind.
Vermittlungsgebühren beim Umtausch der alten Markanleihen sind unzulässig. ES wird darauf aufmerksam gemacht, daß nach den gesetzlichen Bestimmungen beim Umtausch alter Markanleihen durch Vermittlung einer Bank usw. keine Bankgebühren erhoben werden dürfen, auch dann nicht, wenn der Bank, Sparkaff« oder einem derartigen Geldinstitut die umzuwandelnden Stücke bis zum Umtausch übergeben worden sind. Sog. Depotgebühren sind also in diesem Fall unzulässig und als Umgehung der Gesetzesbestimmungen zu betrachten. Die Erteilung von Auskünften und Be- scheimgungen beim Umtausch der alten Markonleihen hak gebührenfrei zu erfolgen: nur bei außergewöhnlich zeitraubenden Vorarbeiten darf eine Gebühr erhoben werden. Die Gebühr darf aber nicht erhoben werden, wenn die Auskunft oder Bescheinigung auf Grund einer Einsichtnahme in die Geschäftsbücher erfolgen kann. Anders ist eS, wenn der Kunde die alten oder die neuen Stücke der Bank ausdrücklich i n S Depot gibt. — Andererseits ist festzustellen, daß die Vergütung, die daS Reich den Banken und Kaffen für ihr« Mühewaltung vergütet, nämlich 2 v. T. des Rennwert« der neu auszugebenden Ablösungsanleihe, lächerlich gering ist, zumal die Besitzer der Altonleihen bekanntlich vom Reich mit der geringen Aufwertung von 214 v. H. abgefunden werden. Daß im übrigen das Reich sehr großzügig sein kann, wenn es aus der Tasche anderer geht, zeigt der Umstand, daß «r den Hypothekenbanken als Gebühren für die Auswertung der Pfandbriefe 8 v. H. der Masse deS Aufwertungsstocks überwiesen hat, ein Betrag, dervielzuhoch ist und der die Rechte der Pfandbriefgläubiger empfindlich beeinträchtigt.
Deutsche Schirm messe. Am 8. August wurde in Köln bi« 7. Deutsche Schirmmesse des Berbands der deutschen Schirmspezialgeschäft« eröffnet.
Italienische Heeresaufträge. Die Wollwebereien in Ehiasso haben bedeutende Lieferungen von Militärtuchen in kürzester Frist erhalten: auch die italienische Schwerindustrie ist mit Heeresalts, trägen stark »ersehen.
konftantinopel freier Durchgangshasen. Di« türkische Regie- rung hat nach einer Meldung beschlossen, Konstantinopel zu einem freien Durchgangshasen umzuwandetn. — Dadurch könnte Kon- stantinopel große Handelsbedeutung gewinnen, nachdem das politische Schwergewicht her Türkei nach Kleinafien (Angora) ver» legt ist.
MSrkle
,m Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: SS Ol fen, 65 Bullen, 360 Jungbullen, 300 Jungrinder, 100 Si ' Kälber, 1066 Schwein«. Davon blieben unverkauft: 8 25 Jungbullen, 25 Jungkinder und 100 Schweine. Ler Marktes: mäßig belebt. Preise für 1 Pfund Leben'
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Ochsen: mmgemästetr Ber« oollfleischlä« Her« fleischig Der,
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oollflelschigr, Schafvieh ge. schlachtet mit Kopf —
Schwein«: über 349 Pfund: 84-99 von 900-340 Pst». 85-89
bto. von 190-209 Pst,. 93-84
bto. fleisch, v. 120—ISO Pfd.f - bto. unter 120 Pfd Sauen 59-89
Psorzhchm, 10. Au«ift. S chl a ch t o i e hmß r kt. Auftrieb: 8 Ochse«. 18 Kühe, 33 Rinder, 7 Farren, 5 KSlbir, 14 Schaf«, SOS Schwein«. Prell«: Ochsen 1. Güte 53—56, 3. 4< —50. Farren 82—54. 2. «ch 3. 48 und 43, Kühe 2. und 3. SS und 2S. Rinder lU, 56—59, 2. 60, Schweine 78—82 «K. Marktverkauf: matziÄ
belebt.