Sette 3 Nr. 184

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, 10. August 1SL«

Gschwend, OA. Gaildorf, 9. August. Grund st ein- legung. Am Sonntag wurde bei Gschwend der Grund­stein für ein neues Krieqererholungsheim gelegt. Schon im vorigen Jahr wurden dort die Gehöfte Rappenbühl und Rappenhof gekauft, um für Kriegsbeschädigte eine Erholungs­stätte zu schaffen. Rappenbühl kann bereits acht Mann aufnehmen.

Gönningen, OA. Tübingen, 9. August. Ein rüstiger» Alter. Martin Vatter z. Talgarten hier, der 88 Jahre alt ist, bestieg den Roßberg. Turm-Restaurateur Eugen Löffler bewirtete den alten Touristen unentgeltlich und hakte mit noch vielen anderen Fremden seine Freude an dem Besuch des alten Mannes.

Mergentheim, 9. August, Ein t r e u e r G a st. Wie alljährlich ist auch dieses Jahr König Ferdinand von Bulgarien zur Kur hier eingetroffen.

, Giengen a. Br., 9. August. S ch e u e r e i n st u r z. Am ' Samstag morgen stürzte die an den Gasthof zum Ochsen angebaute, mit Futtervorräten gefüllte Scheuer zusam­men. Eine melkende Frau wurde durch das Knistern des Gebälks aufmerksam und so konnte rechtzeitig das Vieh ins Freie gebracht werden, ebenso vermochte sich ein Nachbar ! mit seiner Frau in letzter Sekunde noch zu retten. Es scheint, daß der Einsturz durch Nachgeben der Grundmauern ver­ursacht worden ist.

; Zwiefalten OA. Münsingen, 9. Aug. Besitz Wechsel.

! Wegverbesserung). Dem Vernehmen nach ist das Gasthaus zur Post hier aus den Händen von Rudolf Brand- eggsr für 50 000 RM. in den Besitz der Brauerei Bräuchle in Metzingen übergegangen. Der malerisch angelegte ! Jägersteg im unteren Tobeltal bei Zwiefalten, der viele Jahre vor dem Krieg von den württ. Pionieren geschlagen worden und bereits in verschiedenen Teilen brüchig war, ist nunmehr , einer eingehenden Ausbesserung unterzogen worden.

Weinxarlen, 9. August. 40jähriges Priester- ' subiläum. Abt Ansgar Höckelmann von der hiesigen. Benediktinerabtei kann morgen auf eine 40jährige Priester- rüligkeit zurückblicken. Gleichzeitig ist er 27 Jahre Abt.

Aalen, 9. August. Baupolitik. Der Gemeinderat beschloß, im Gewand Schleuch 12 Barackenwohnungen er- ttelien zu lassen und erwarb ferner 2 Morgen Platz beim Burgstall, um durch Vorratspolitik eine gute Bau- und Wohnungspoiitik ermöglichen zu können. Im ganzen wurden in den letzten Jahren auf diese Weise gegen 100 Bauplätze an Baulustige abgegeben.

Oehringen. 9. Aug. VerbandstagderGewerbe- vereine. Der diesjährige Verbandstag der Gewerbever­eine und Handrverkervereinigungen findet am 18. und 19. September in Oehringen statt. Anschließend daran werden am 20. September die Generalversammlungen des Vereins Handwerkererholungsheim und der Krankenkasse des Ver­bands württ. Cewerbevereine und Handwerkervereinigungen abgehalten.

Laupheim, 9. August. Sammlung. Für die Hoch, rvassergeschädigten im Bezirk Laupheim sind bis jetzt ins­gesamt 16 762.05 Mark eingegangen.

Beuron, 9. August. Primiz im herzoglichen Haus. Morgen findet hier die Priesterweihe von sechs Kandidaten stakt. Unter den Primizianten befindet sich Frater Odo, ein Sohn Herzog Albrechts. Die Pri- nizfeier ist am folgenden Tag in der Beuroner Klosterkirche. Am Sonntag, 13. August, wird der Primiziant in Alts­hausen seine Nachprimiz feiern.

Aus Stadt und Land

Nagold, 10. August 1926.

Da, wo du bist, wo du bleibst, wirke, was du kannst, sei tätig und gefällig und laß dir die Gegen­wart heiter sein.

3« einem Naubmoed

wird aus Koblenz gemeldet: Am 4. Juni wurde in einem Hause der Kurfürstenstraße eine 78 Jahre alte Witwe ermor­det und beraubt. Die Nachforschungen führten jetzt zu der Feststellung, daß der 55 Jahre alte Metzger Chr. W. aus Na­gold in Württemberg den Raubmord ausgeführt hat. Er konnte noch nicht verhaftet werden, doch ist seine Ergreifung in den nächsten Tagen zu erwarten.

-X-

Eine zeitgemäße Verordnung. Die Volksschullehrer wer­den veranlaßt, die Schulkinder auf die Gefahren des Auto­verkehrs aufmerksam zu machen und die Warnung in fache gemäßer Weise von Zeit zu Zeit im Unterricht zu wieder­holen. Anschließend hieran würden wir es für besonders ge­geben erachten, wenn auch die Schultheißenämter in den Landgemeinden die Ortspolizei strengstens anhalten würden, durchfahrende Autos auf das Fahrtempo zu beobachten und bei zu raschem Fahren durch den Ortsetter unnachsichtlich mit Strafzetteln zu kommen. Es wäre auch nicht ohne gute Folgen, wenn am Eingang und Ausgang der Dörfer, viel­leicht <m den Ortstafeln, die zulässige Geschwindigkeit für Autos mit großen unwillkürlich auffallenden Buchstaben er­sichtlich gemacht würde.

t Ein Schwindler. Seit einiger Zeit kreibt ein elegant ge- 'kstiöeter Herr mit weltmännischem Auftreten einen schwung­vollen Handel mit sog. .Heiiwaffer" aus der Kneippquelle" in Bad Wörishofen: er verkauft die Flasche durchschnittlich zwischen drei und fünf Mark. Das Heilwasser aber ist reines Brunnenwasser. Der findige Wasserverkäufer sitzt nun wegen Betrugs im Gefängnis; es ist der 40 Fahre alte Schreiner Ludwig Koch von Nürnberg.

Obertalheim, 9. August. Uebergabe. Wie schon an dieser Stelle bekannt gegeben, wurde der Gutshof von I. Dett- ling an das Kloster Bo »laden bei Leutkirch verkauft. Nun­mehr fand der Umzug der mit der Bewirtschaftung betrauten Schwestern statt, der sich zu einer größeren Feierlichkeit im Rahmen eines geschmückten Ortsbildes vollzog.

Grunbach, 9. August. Das Schöffengericht Neuenbürg verurteilte den früheren Polizeidiener Merkte von hier wegen Körperverletzung im Amt, über die wir bereits berichteten, ent­gegen den vom Staatsanwalt beantragten 14 Tagen Gefäng­nis zu 70 ^ Geldstrafe.

Aus aller Well

Todesfall. In Linz im Pustertal (Tirol) ist Sanitätsrat Dr. Pittinger aus München, der Gründer und frühere Vorstand des vaterländischen BundesBayern und Reich", gestorben.

Ebsrk-Erzberger-Rathenau-Denkmal. Auf dem Hohen­stein bei Witten a. Ruhr wurde am Sonntag vom Reichs­banner Schwarz-Nok-Gold das Denkmal für Erzberger, Aakhenau und Eberk, ein 25 Zentner schwerer Findling, eingeweihk. Das Denkmal trägt an seinem Sockel die Zu­schrift: «Den drei großen Republikanern Erzberger, Rathe­nau und Ebert gewidmet".

Die kanaldurchschwimmerin eine Schwäbin. Fräulein Gertrud Ederle (nicht Eberle), die am 6. August denl Aermelkanal als erste Frau und in der kürzesten Zeit (14)4! Stunden) durchschwamm, ist die Tochter eines nach Amerika ausgewanderten Bürgers von Bissingen bezw. Weilheim bei Kirchheim u. T.

Unglaublich, aber wahr ist es, daß man Frl. Ederle nach ihrer Landung in England eine ganze Stunde in dem Be- gleitboot warten ließ, als dieses am Samstag morgen um drei Uhr in Dover eintraf, weil nämlich der Einwande- rungsbeamke die Pässe noch nicht gesehen habe. Auch dann gab es noch ein langes Fragen nach Name und Adresse, Grund des Besuchs, obgleich die Schwimmerin vor Müdig­keit und Kälte zitterte. In dem Begleitschiff befand sich der Baker der jungen Dame und Herr Burgeß, der 1911 durch den Kanal geschwommen war. Dieser reichte ihr den Knochen eines Huhns, den sie, Wasser tretend, nagte, und von Zeit zu Zeit ein Stück Zucker. Burgeß erklärt, er habe noch nie einen Schwimmer mit so viel Entschlossenheit und Ausdauer gesehen.

Das verbotene Deutschlandlied. Der Rektor Bertram in Rüdesheim wurde vom französischen Militärgericht in Kob­lenz zu 500 Mark Geldstrafe oder 2 Monaten Gefängnis ver­urteilt, weil er seine Schüler auf einem Ausflug das Deutsch­landlied hatte singen lassen.

Tikelentziehung. Dem völkischen Pfarrer Münchmeyer aus der Nordjeeinsel Borkum, der vor einiger Zeit wegen seines Eintretens für die völkische Freiheitspartei des Amtes entsetzt worden war, ist nun auch von Amts wegen der Titel Pfarrer a. D. entzogen worden, weil er die völkische Werbung, die sich besonders gegen die Juden richtete, fort­setzte.

Die Landjäger werden mit dem Tschako ausgestatkek, wie er bei der deutschen Schuh- und Gemeindepolizei ein- geführk ist.

Mil der Heimbeförderung der in Deutschland beerdigten belgischen Kriegerleichen auf Kosten Deutschlands soll in nächster Zeit begonnen werden.

Wettersturz in den Alpen. In der Nacht zum Sonntag ist auf den schweizerischen Voralpenhöhen bis 1800 Meter herunter Schnee gefallen. Die Temperatur sank sofort auf 0 Grad. Pilatus und Säntis melden 10 bis 15 Zentimeter Neuschnee.

Dieder ein Absturz von der Zugspitze. Von der Jrmer- scharte ist der Kaufmann Otto Nauenstein aus München auf dem Höllentalferner abgestürzt und von einer nachfolgenden Lawine verschüttet worden. Die Suche nach dem Verun­glückten, der wahrscheinlich tot ist, wird durch Neuschnee er­schwert. Dies ist seit Kriegsende der 33. Absturz von der Zugspitze.

Pfarrer Johann Richard Locke aus Marienburg (Sach­sen) ist, nachdem er mit der neuen Drahtseilbahn auf die Zugspitze gefahren und von da zum Münchner Haus auf den Gipfel gestiegen war, kurz nach der Ankunft an Herzschwäche gestorben.

Bei einem Flugzeugabsturz in Stettin rettete sich der Führer von Manteuffel durch Absprung mit dem Fallschirm.

«Zweikampf mit tödlichen Waffen". 2m August 1925 wurden in Heidelberg zwei Studenten wegen einer .Be­stimmungsmensur', eine Waffenauskragung mit Rapieren, bei der es gewöhnlich mit einem .Schmiß" abgeht, unter Anklage gestellt, und zwar wegen Zweikampfs mit tödlichen Waffen. Das Gericht sprach damals die Studenten frei. Auf Berufung des Staatsanwalts Marx hob das Reichsgericht das Urteil auf und die Sache kam aufs neue zur Verhand­lung. St.A. Marx beharrke darauf, daß die Mensur heut­zutage nicht mehr zeitgemäß und ein verbotener Zweikampf mit tödlichen Waffen sei. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. A. Bauer griff die Ausführungen des Staatsanwalts

«W Ne Stellungnahme des Reichsgerichts scharf an. Wenn die harmlose und ritterlicke Mensur verboten würde, so müßte man auch andere Sporkbetätigungen, vor allem den Ring- und den rohen Boxkampf verbieten und bestrafen. Das Gericht erkannte nun gegen die beiden Studenten auf !i9A>"' Monate Festung, gewährte aber Strafaufschub bis

Drum prüfe, wer ,ich ewig bindet. Ende Zuni dieses tzahrs war in Golinow (Pommern) der 80jährige Renten­empfänger Habeck mit der 79jährigen Zungfrau Springstubbe getraut worden. Der Ehestand hat aber nur vier Wochen gedauert. Habeck erklärte, er bade vom Ehestand eine ganz andere Vorstellung gehabt, als er sich entschlossen habe, sein Zunggesellenleben aufzuqeden. Er ist deshalb von der Ehe .zurückgekreken".

Letzte Nachrichten

Die Gewerkschaften beim Arbeitsminister.

Berlin, 10. Aug. Wie derVorwärts* mitteilt, hat am Montag eine Besprechung der Spitzenverbände der Ge­werkschaften im Reichsarbeitsministerium stattgefundcn, in der die Gewerkschaftsvertreter die beschleunigte Durchführung der vorgesehenen Notstandsarbeiten verlangten. Die Aus­sprache ergab nach demVorwärts", daß über eine Anzahl der vorgesehenen Projekte die Verhandlungen mit den be­teiligten Behörden abgeschlossen worden find, sodaß in näch­ster Zeit mit einer Vermehrung der Notstandsarbeiten zu rechnen ist. Wegen Verlängerung der Unterstützungsdauer für die Erwerbslosen, die ebenfalls besprochen wurde, er­hielten die Gewerkschaftsvertreter den Bescheid, daß die Ent­scheidung über diese Frage in den nächsten Tagen zu er­warten sei.

Neue Überprüfung de» Potemktnfilmes.

Berlin, 10. Aug. Wie die Morgenblätter melden, wird voraussichtlich im Laufe dieser Woche wegen des Ein­

spruchs der thüringischen und der württembergischen Regie­rung der Film Panzerkreuzer Potemkin zum drittenmal überprüft werden.

Kaiser Wilhelms Klage

wegen der südafrikanische» Besitzung abgewieseu.

Berlin, 10. Aug. Nach einer Meldung der Morgen­blätter aus London berichteteDaily Telegraph" aus Kapstadt, daß der Prozeß des deutschen Kaisers auf Zu­rückgabe seiner Farmen in Südafrika, die auf Grund des Versailler Vertrags konfisziert worden sind, erfolglos ver­laufen ist. Der Richter erklärte, daß er dem Ansuchen auf Rückerstattung nicht stattgeben könne.

Verkauf des Achilleiou.

Berlin, 10. Aug. Wie die Morgenblätter aus Athen melden, beschloß der griechische Ministerrat endgültig, das früher dem deutschen Kaiser gehörige Schloß Achilleion auf Korfu zu verkaufen. Der Erlös soll gemäß dem Versailler Vertrag für Entschädigungen verwendet werden, die durch das Haager Gericht den griechischen Untertanen zugebilligt worden sind, die sie in Deutschland oder anderen Staaten erlitten haben.

Die Gruppe Marin beglückwünscht Elemeneeau.

Paris, 10. Aug. Die Gruppe Marin der republi­kanischen Union ist gestern nachmittag in der Kammer zu­sammengetreten und hat einstimmig beschlossen, Elemeneeau zu seinem Brief an den Präsidenten Coolidge den herzlich­sten Glückwunsch auszusprechen.

Rakowski mit neue« Vollmachten auf dem Wege «ach Paris.

Moskau, 10. Aug. Der russische Botschafter in Paris, Rakowski, der zur Einholung neuer Instruktionen für die Verhandlungen mit der französischen Regierung über die Schuldenfrage in Moskau weilte, hat sich im Flugzeug auf direktem Wege nach Paris zurückbegeben. Wie verlautet, ist er mit außerordentlichen Vollmachten: weitgehende Kon­zessionen in Südrußland, Jnteressterung der französischen Schwerindustrie an der russischen Industrie, Ausrüstung der Flotte am schwarzen Meer, ausgerüstet.

Handel und Volkswirtschaft

Berliner Dollarkurs, 9. Aug. 4.20, Kriegsanleihe 0,5125, Franz. Franken 165.25155 zu 1 Pf. St.. 33.83 zu 1 Dollar. Belg. Frau- ken 174 zu 1 Pf. St.

Berliner Geldmarkt, 9. Aug. Tagt. Geld 46 v. H., Monats­geld 56 o. H., Warenwechsel 5,25 v. H., Prioatdiskont 4H28 bezw. 4,5 v. H.

Vostscheckverkehc in Württemberg im Zul, 1926. Zahl der Post­scheckkunden Ende Juli 35155 gegen Juni mehr 129. Von dem Umsatz (415 Millionen RM.) sind 322 Millionen RM. bargeldlos beglichen worden.

Erhöhung des französischen Zolltarifs. Der französische Mi­nisterrat beschloß ein« allgemeine Aenderung des französischen Zoll­tarifs, die auf «in« durchgehende Erhöhung der Zoll« hinauslaufen dürfte. Schlauerweise haben die Franzosen damit gewartet, bis das sechsmonatige deutsch-französische Handelsabkommen unterzeich­net war.

Der Rest der französischen Rlorgananleihe im Betrag von 30,8 Millionen Dollar ist von der Regierung der Bank von Frank­reich zum Kurs von 30.18 Franken für 1 Dollar übergebe« worden.

Stuttgarter Börse, 9. Aug. Die Börse eröffnet« zu Wochen­beginn unter Führung der Farbenaktien in fester Stimmung und brachte besonders in Kassenwerten teilweise stark erhöhte Kurse. Gegen Schluß war das Geschäft etwas ruhiger. Am Rentenmarkt hielt auch heute die lebhafte Nachfrage nach Borkriegspfand­briefen an.

Stuttgarter Landesproduktenbörse, 9. Aug. Ausl. Weizen 31 bis 33.25, neuer Raps 3740. Ämst unverändert.

Berliner Getreidepreise. 9. Aug. Weizen märt. 26.4026.70, Roggen 18.3018.80. Wintergerste 15.8016.70, Hafer 18.50 bis 19.80, Weizenmehl 38.5040, Rogenmehl 26.7528.25, Weizen- kleie 1010.50, Roggenkleie 11.1011.40, Raps 335340.

Magdeburger Zuckerbörse, 9. Aug. Lieferung Aug. 29.50 bi» 29.75; Okt. 29; 2. Hälft« Okt. bis Dez. 28.75. Haltung ruhig.

Markte

Schweinepreise. Balingen: Milchschweine 20 bis 35. Bönnigheim: Milchschwein« 2526, Läufer 33 bis 90. Crailsheim: Läufer 7090, Milchschweine 3015. G e ra- b r o n n: Milchfchwein« 2540. Güglingen: Milchschwein« 2033, Läuter 4560. Hall: Milchschweine 3040, Läufer 4459. Herbertinaen: Ferkel 3040. Ilshofen: Milchschweine 3042. Künzelsau: Milchschwein« 30 bis 40. Läuf«r 50. Oehringen: Milchschweine 3645, Läufer 70 bis 80. RotamSee: Milchschweine 2237. Rottw « il: Miichschweine 2030. Ulm: Milchschwein« 2232 Mk. d. St.

(fruchtpreise. Giengen a. Br.: Dinkel 11. Nürtingen: Weizen 16-16.50, Gerste 12.50, Hader 11.3011.50. Unterländer Dinkel 11.6011.70. Tübingen: Dinkel 11, Haber 10.5012. Kernen 16.25, Weizen 16.8016, Gerste 1112. Winnen- den: Weizen 14.5015, Haber 11.5011.60. Gerste lO Mk.d. Z»r.

Geftorbeu«:

Calw: Karoline Giebenrath, Küfermeisters Witwe, 76 I. Herrenberg: Julie Schiler geb. Lohrer.

SeschSstliche».

Obst- und Beerenwein als Hanstrunk.

Die Selbstbereitung von Obst- und Beerenweinen hat in den letzten Jahren einen nie geahnten Aufschwung genommen. Nicht zuletzt mag dazu bei den Obstbautreibenden die Erkennt­nis beigetragen haben, daß durch die Selbstherstellnng von Obst- und Beerenweinen der Obstertrag fast restlos nützlich und einträglich verwertet werden kann.

Bei vielen selbstbereiteten Obstweinen wird man beim Ko­sten die WahrnehmunA machen, daß sie zu sauer geraten sind. Hier wird eine Nachsußung oorgenommen werden wüsten, die ohne weiteres mit aufgelöstem Kristallsüßstoff erfolgen kann. Er ist da er nicht nachgährt besser geeignet zum Nach süßen als der Zucker, seine Handhabung auch viel bequemer. Der Inhalt einer H-Packung für 10 Pfg. wird in einem hal­ben Liter Waffer aufgelöst. Diese Lösung kann dann wie Zucker verwendet werden, d. h. ein Löffel dieser Lösung ent­spricht der Süßkraft eines gleichen Löffels Zucker. Ein beach­tenswerter Vorteil des Süßstoffs bei durststillenden Getränken ist, daß er das Durstgefühl nicht erhöht, sondern löscht. Wem also sein herber odertrockener" Wein nicht mundet, der greife ruhig zum Süßstoff.