Sette 4 - Nr. 18S

Nagolder Lagblatt „Der Gesellschafter"

Montag, S. August 1VSV

Letzte Nachrichten

Fiesta zu 7 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Frankfurt a. M., 9. Aug. Nach fast bstündiger Beratung wurde am Samstag im Flessa-Prozeß in Frank­furt a. M. folgendes Urteil verkündet: Die Angeklagte wird wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit fahrlässiger Tötung zu 7 Jahren Zuchthaus und den Kosten des Ver­fahrens verurteilt. 9 Monate der Untersuchungshaft wer­den auf die Strafe angerechnet. Die bei der Tat benutzte Waffe wird eingezogen.

Zusammenstoß zwischen Schützen und roten Frontkämpfern.

Düsseldorf, 9. Aug. Gestern abend kam es in dem benachbarten Stockum zwischen Teilnehmern des Schützen­festes und von einem Ausflug kommenden roten Frontkäm­pfern zu Reibereien, in deren Verlauf Schüsse auf das Festlokal „Tannhof" abgegeben wurden. Es sollen mehrere Personen verletzt sein. Ein Polizeiaufgebot begab sich so­fort zum Tatort, um die Ordnung wiederherznstellen.

Schwimm-Länderkampf Deutschland-Holland.

München-Gladbach, 9. Aug. Der am Samstag und Sonntag hier ausgetragene Schwimm-Länderkampf Deutsch­land-Holland der Damen endete mit 34 : 26 Siegen der Holländerinnen.

Die Einberufung der Nationalversammlung.

Berlin, 9. Aug. Wie die Morgenblätter aus Paris melden, hat Senatsprästdent de Selves in seiner Eigen­schaft als Präsident der Nationalversammlung diese auf Dienstag, den 10. August, vormittags 9'/- Uhr, nach Ver­sailles unberufen. Man nimmt allgemein an, daß die Nationalversammlung nur einen Tag dauern wird. Am Montag Vormittag wird im Elysee ein Ministerrat statt­finden. Nach Schluß der Nationalversammlung will Poin- care Senat und Kammer in Ferien schicken.

Die Berwertuug des Restbestaudes der Rorgauaulethe.

Paris, 9. Aug. Das Abkommen über die Verwertung des Restbestandes der Morgananleihe ist am Sonntag ver­öffentlicht worden. Es handelt sich um eine Summe von 30840000 Dollars, die die Bank von Frankreich zum Kurse von 30,18 Franken für 1 Dollar übergeben werden.

Vereiteltes Attentat auf Paugalos.

Berlin, 9. Aug. Wie die Morgenblätter aus Athen melden, ist am Samstag auf den zur Erholung in Spetzae weilenden Präsidenten Pangalos ein Attentatsversuch unter­nommen worden, der aber glücklicherweise gescheitert ist. Der Täter wurde festgenommen und gab seine Absicht zu. Nach Berichten ist der Täter ein aus dem Gefängnis ent­wichener Sträfling, der wegen Mordes an einem Gendar­merieoffizier verurteilt ist. Alle Anzeichen weisen daraus hin, daß es sich nicht um ein organisiertes Attentat, son­dern um die selbständige Handlung eines Geistesgestörten handelt. Der Präsident hat zahlreiche Glückwunschtelegramme erhalten.

Spiel «ud Sport.

Sportverein von 1911 e. D. I — 3°. C. Engels- braud I 1:3 (0:2).

Nach sechswöchiger Pause trat gestern die 1. Elf des S. V. N. im Freundschaftsspiel dem A-Verein in Engelsbrand gegenüber und konnte einen schönen, einwandfreien 3:1-Sieg erringen. Das Vorspiel in Nagold endete 2:2.

Unsere einheimische Elf führte ein gutes Spiel vor und konnte bis zur Pause durch den Linksaußen, auf Vorlage von halbrechts und durch den Rechtsaußen zweimal erfolgreich sein. Nach der Pause sicherte der Drittelstürmer des S.V. N. durch einen Prachtsschuß den Sieg. Bemerkenswert ist noch, daß der einheimische Torwächter einen gut plazierten Elfmeter hielt.

Am 15. August sollen die Verbandsspiele beginnen. Die 1. Elf des S.V. N. spielt in der A-Klasse gegen Oberndorf, Freudenstadt, Sulz, Dornhan, Jselshausen, Schietigen, Hoch­dorf. Die Gegner der 2. und 3. Mannschaft des S.V. N. sind in der B-Klasse zu suchen wie Altensteig, Effringen, Egen­hausen, Mötzingen usw. und sind noch nicht genau festgelegt.

Kommenden Sonntag, den 15. August, findet aus dem Sportplatz an der Calwerstraße eine Schiedsrichterprüsung durch die Gaubehörde des Neckar-Nagoldgaus statt; es dürfen aus Diesem Anlaß 2—3 Spiele stattfinden, auf die heute schon hingewiesen sei. -ng.-

Handel und Volkswirtschaft

Berliner Dollarkurs, 7. Aug.: 4,20

Kriegsanleihe 0,51

Franz. Franken 161,75 zu 1 Psd. St.

Belg. Franken 172,50 zu 1 Pfo. St.

Berliner Geldmarkt. 7. Aug. Tägl. Geld 4—6 (auch 3), Mo­natsgeld 5—6, Warenwechsel 5,25. Prioatdiskont 4,625 v. H.

Die Deutschen gewinnen den Goldenen Sokol-Vokal. In Prag fand das Endspiel um den (ischechischen) Goldenen Sokol-Pokal zwischen dem Deutschen Fußballklub und der tschechischen „Sparta" (Prag) statt. Schon bei der ersten Austragung war der D.F.K. Sieger gewesen, doch lMten in« tschechischen Verbände aus po­litischen Gründen das Spiel angefochten. Gegen eine Bezahlung von 50 000 Kronen halte der tschechische Klub „Slavia" ihren be­sten Mittelstürmer der „Sparta" für das Entscheidungsspiel über­lassen. Die Tschechen lehnten auch den Wiener Braun als Schieds­richter ab und setzten es durch, daß ein Tscheche, Stupanowsky. das Spiel überwachte. Trotzdem fiel der Sieg dem D.FH. zu.

Besserung in der Schuhindustrie. Nach dem letzten Bericht des Bezirksamts Pirmasens sind zurzeit in der Schuhindustrie des Bezirksamts etwa 17 000 Arbeiter beschäftigt, und es dürfte da­mit der Stand von kurz vor dem Krieg erreicht sein. In Schu-H- sabrikantenkreisen rechnet man mit einer langsamen Besserung der allgemeinen Lag«.

Amerikanische Oclsorgen. Die großen Oelgeselljchasten in Amerika sind in Sorge, daß bei dem rücksichtslosen Raubbau, den sie selber an den amerikanischen Erdölfeldern betreiben, die Erschöpfung der Quellen in Aussicht siel)«. Heute heißt es, nach dem Wort des Professors Haslam an der Technischen Hochschule in Williamstown, «in Verfahren zu schaffen, die Kohle in flüs- sign Brennstoff zu verwandeln. Der englische Techniker Irvinn behauptt, Großbritannien besitze ein Verfahren zur Herstel­lung von« Erdöl aus Schiefer. Das Verfahren lehne sich eng an das deutsche Verfahren Bergin-F.scher an. Im Kriegsfall könne England, selbst wenn es von seinen überseeischen Oellagern abgeschnitten würde, seinen ganzen Bedarf mit diesem Verfahren decken.

Stuttgarter Börse, 7. Aug. Trotz des Wochenschlusses verkehrt« die Börse angeregt durch die auswärtigen Märkte in behaupteter Haltung, doch bewegte sich das Geschäft in mäßigen Grenzen. Am Renten markt waren Vorkriegspsandbriefe lebhaft gefragt und vermochten ihre Kurse zu erhöhen.

Württ. Vereinsbank. Filiale der Deutschen Bank.

Berliner Getreideprcise. 7. Aug. Weizen märk. 26,40—26,70, Roggen 18,40—18,90, Wintergerste 15,90—16,80, Hafer 19,50 bis 20,10, Weizenmehl 38,50—40. Roggenmehl 26,75—28,25, Weizen­kleie 10,25-10.50, Roggenkleie 11,10—11,40. Raps 33.50—34.

Nürnberger Hopfen. Zufuhr 30 Ballen, Umsatz 30 Ballen. Württemberger und Hallertauer kosteten 360—400 -4l. Preise und Tendenz ziemlich unverändert.

Märkte

Fruchtschranne Nagold.

Markt am 7. August 1926.

Verkauft:

15,44 Ztr. Weizen Preis pro Ztr. 15.80—16.00

Gerste ,

. . 11-

Roggen .

. . 11-

Hafer (La Plata) ,

. , 11.50

Bei schwacher Zufuhr, Handel lebhaft. Alles verkauft.

Nächster Fruchtmarkt am 14. August 1926.

Viehpreise. Altshausen: Farren 300—580, Ochsen 400 bis 650, Kühe 250—550, trächtige Kalbeln 400—600, Rinder 140 bis 300. Kälber 80—120. — Hall: Ochsen 500—800, Kühe 400 bis 530, Jungvieh 140—480. — Münsingen: Ochsen 370 bis 710, Farren 320-450. Kühe 180—570, Kalbeln 140—390, Jung- vieh 140—390. — Wurzach: Kalbeln 350-450, Kühe 300 bi» 450, Jungvieh l80—300 d St.

Stuttgarter Obst- und Gemüsemarkk, 7. Aug Tafeläpfel 15 bis 25, Fall- und Mostäpsel 4—7, Spa'ierbirnen 15—25, Stachel­beere» 12—25. Ivbanmsbeeren 20—28. Heidelbeeren 25—40, Aprikosen 40—70. Mirabellen 25—30. Pfirsiche 30—50, Pflau­men 8—15. Remeklouden 15—25. Zwetschgen 16—25, Kartoffeln 5—7, Siangenbolmen l^—22. Buschbohnen 12—18. Bcockelerbsen 8—15. Kopfsalat l St. 3—8. Endiviensalat 8—12, Wirsing (Köhl- kraui) 8—10, Weißkraut (rund) 5—7. Rotkraut 8—12, Blumen­kohl 20—40. RoteriHen 8—10 Kelberüben 8—10, Karotten (runde) l Bd. 8—15, Zwiebel 1 Psd 7—10, Gurken groß« 1 St. 20—35, Salzgurken 1.5—2.5. kleine Gurken 100 St. 80—1,20„ Rettich l St. 3—8, Tomaten I Psd. 15—20. Mangold 10—12, Rhabarber 5—8. Lpinal 15—20, Kohlraben l St. 3—6.

Skuitgark, 6. Aug. Kartoffelgroß markt o„ f dem Leonhardsplatz. Zufuhr 200 Ztr., Preis 5—5.50 -4t d. Ztr.

Tveinoerskeigernng in Bad Dürkheim. Das Weingut Rudolf Bart hatte zu einer Weinversteme!ung eingeladen. Angeboten wurden 29 000 Liter. Die 1925er Weikmeme kasteien durchschnitt­lich 1270 -4t, die 1924er Weißw-'m? 1290 -4t und die 1925er Rot­weine durchschnittlich 760 -4t. Der Gesamterlös war 26 000 -4^

Ueberkingen, 6. Aug. Der landwirtschaftlich« Gutsbesitz (etwa 70 Morgen) des Bauern Hermann Maurer wurde von der Ge­meind« erworben. Vor nicht allzulanger Zeit haue Ueberkingen ebenfalls unter Führung seines OrtsvorstelierL ein größeres Ge­bäude. das sog. Gemeindehaus erworben.

Konkurse.

Fräulein Emma Fuchs, frühere Inhaberin eines Korb- Warengeschäfts in Stuttgart-Cannstatt.

Gestorbene:

Mönchberg: Wilhelmine Barth geb. Brenner, 46 I.

Calmbach: Otto Stoll, Schmiedmeister.

Meistern: Fritz Frey, 20 I.

Egenhausen: Christine Stickel, 58 I.

Das Detter

Non England her nähert sich langsam ein Tiefdruckgebiet, dar »i« Wirkung des westlichen Hochdrucks beeinträchtigt. Für Diens­tag ist zeitweise bedecktes und auch zu vereinzelten Niederschläge» leneigtes Wetter zu erwarten.

In dem Konkursverfahren

über das Vermögen des Friedrich Deugler, Schrei­nermeisters in Su bz, ist infolge eines vom Gemein­schuldner gemachten Zwangsvergleichsvorschlags Ver- gleichstermin aus 393

Mittwoch, den 18. September 1926 nachmittags 4V. Ahr vor dem Unterzeichneten Gericht anberaumt.

Der Vergleichsvorschlag ist aus der Gerichtsschrei­berei des Konkursgerichts zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt.

Den 6. August 1926. Amtsgericht Nagold.

Rohrdorf.

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Wir wisse unter dieser P folgenden diese erörtert werder außerordentlich mittelst der G Wirklichkeitsfa!

Aus der s richtet, daß S« Einsamkeit auf Verlaus des m ausgesprochen, Gemeinschaftsr bezw. Gemeins ! verschieden ist. Familie und d der Völkerfami Gemeinschaften im Volksleben machen. Was daß es bisher geschieht? blätb Menschen — r Haaren gelegei nichtgeadelte § liebender sich : gegenseitiger B die sich doch zi blutigem Unfri bisherige Fried erlebt haben, i hat und, die n Völkerkrieg bes Aber, wen gelassen hat, d Es ist ohne w Werke sind, d« Korporationen Und Deutschlcr noch nicht vert müßig beiseite, verhehlen, das Sittlichkeit — seine eigene B Entwicklung d« der Verfasser di keinen Fortschr verschiedenen N gleich dem Leb gehen. Für uns läuten hören, enlwicklung sin keine geradlinic Dekomposition," einen Niederga wohl sagen, do als der Großvc Und dann gilt nen Völker, eir Es gibt Völker gerade die still fällt. Wir der gallischen Hah pstrie" geschnu Der Tommy, d ist weit nach 2 schüft in der südi zum Ziel weltwe zeichnet den Ur weilen. Wenn diesem Bilde dl es doch der S« unter einem Dl die man heute den Gräbern d Jahrzehnte sich gebaut. Es wir da die Völker !