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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Freitag. 6. August 198«

Aus Stadt und Land

Nagold, 6. August 1926. Dem Rad des Schicksals in die Speichen zu greifen, selbst, wenn es uns zermalmt, ist die erste und letzte sittliche Forderung, die wir an uns stellen müssen.

Eulenberg.

Wert des Schwimmens.

Seit bald 14 Tagen haben sich nun die Hallen unseres neuen Luft-, Licht, Sonnen- und Flußbades geöffnet und man kann mit ruhigem Gewissen behaupten, daß wohl kein städtisches Bad zweckmäßiger und schöner eingerichtet sein kann, als das hiesige. Ein wohlkorrigiertes Flußbett, ein ausgedehnter Rasen­platz zum Lauien, Springen und Sonnen, geräumige, getrennte Kabinen usw. lassen nichts von der Annehmlichkeit eines mo­dernen Bades entbehren. Und was muß man trotz allem be­obachten, obwohl die Sonne zur Bewegung im Freien und das wohltemperierte Wasser zum kräftigenden Bad einladet? Eine fast gähnende Leere des Bades. Wir wollen deswegen an dieser Stelle allen denen, denen die Gesundheit ihres Körpers etwas wert ist, zurufen: Kommt zum Schwimmen! Licht, Luft, Sonne und Wasser laden euch hiezu ein. Ein Schwimm­bad in Gottes freier Natur ist doch etwas ganz anderes als zu Hause im Wannenbad im warmen Wasser seinen Körper zu verweichlichen. Nach Ansicht namhafter Aerzte kann man Schwimmen mit Recht in die erste Reihe der Leibesübungen stellen. Warum?

Schwimmen wird zumeist in staubfreier, reiner Lust be­trieben und zieht keine Erhitzung nach sich, die wieder zur Er­kältung führen kann.

Schwimmen weitet schwache Lungen und kräftigt gesunde Lungen: Vorbeugungsmittel gegen Schwindsucht.

Schwimmen nimmt alle Muskeln des Körpers gleich­mäßig in Anspruch: Gesamtmassage durch Wasser.

Das Herz wird bei oeruünstig betriebenem Schwimmsport nicht übermäßig angestrengt.

Der Blutkreislauf wird reger, der Stoffwechsel be­schleunigt. Starker Appetit nach dem Schwimmen.

Alle Lebensgeister werden geweckt, das Selbstver­trauen wird gestärkt, Mut und Arbeitslust gefördert: Frohe Stimmung nach dem Bad trotz schlechter Zeiten.

Besonders kann Schwimmen dem weiblichen Geschlecht empfohlen werden: Die Unterleibsorgane kräftigen sich außerord entlich.

Schwimmen verleiht seinen Anhängerinnen: Frische der Haut, Grazie der Bewegung, Körperbeherrschung, Kraft und Behendigkeit mit Anmut der Form.

Kurz, Schwimmen ist die Krone der Leibesübungen, ein Gegengewicht gegen die nervenzerrüttelnden Einflüsse des Hastens und Treibens ver Jetztzeit.

Nun noch einige Verhaltungsmaßregeln:

Nach dem Bade kleide man sich besonders bei kühlem Wetter rasch an und gehe beschleunigten Schrittes nach Hause. Die Jugend soll energisch davon abgehalten werden, sich solange im Schwimmbad aufzuhalten, bis sie sog.blaue Lippen' haben. Das zeugt von einem zu langen Aufenthalt in der Schwimmanstalt. Dem jugendlichen Körper wird da­durch zuviel Blutwärme entzogen, wodurch besonders bei blut­armen, schwächlichen Personen das Gegenteil von dem Beab­sichtigten erreicht wird. Ein vernünftig betriebenes Schwimm­bad soll eine Erquickung und Stärkung für den Körper be­deuten. Die sogenannte Reaktion des Blutes (Erwärmung) muß nach jedem Schwimmbade den Körper angenehm durchrieseln.

Laufen, Springen und Spielen während des Bades heben die Blutcirculation und geben dem vielleicht durch etwas kühles Wasser abgekühlten Körper die richtige Temperatur wieder zurück.

Lasse sich nun ein jeder vorstehende Zeilen in Muße durch den Kopf gehen und sorge er dafür, daß er zum Wohle seines eigenen Körpers Stunden findet, in denen er sich in unserem neuen Bad tummeln kann.

Autoliuie NagoldHerreuberg

Gestern abend fanden Verhandlungen in Herrenberg zwi­schen dem hiesigen, dem Herrenberger Gemeinderat, den Ver­tretern der Gemeinden, Mötzingen, Unterjettingen und Ober­jettingen und dem Unternehmer genannter Autolinie wegen Anschaffung eines 32-sitzigen Magiruswagens statt, da der bisherige Omnibus den Anforderungen nicht mehr genügte und wegen Ueberbelastung der Wagen die Sicherheit der Reisenden einerseits nicht mehr gewährleistet werden konnte, andererseits die Lebensdauer eines solchen Wagens durch die ständige Ueber- lastung um ein Bedeutendes herabgesetzt würde. Die beteilig­ten Interessengruppen beschlossen noch der Erwägung der ver­schiedensten Für und Wider, die Anschaffung eines Magirus- Wagen zu genehmigen.

Zum bevorstehenden Nennen

wird uns geschrieben:

Freudenstadt, die jüngste, aber auch die schönst gelegene deutsche Rennbahn, wird am 8. August wieder ihre Gäste will­kommen heißen, nachdem der erste Versuch im Vorjahr so gute Erfolge zeitigte. Der kleine Schwarzwald-Kurort hat mit seinem erstmaligen Versuch, nach dem Kriege die Offiziersjagdrennen bzw. den Offizierssport wieder aufleben zu lassen, keinen Fehl­griff getan und hat manchem großen Rennplatz damit Richtung gegeben.

Die Freudenstädter Rennbahn, die mit ihrer schmucken Tribüne über Täler und Höhen hinwegblickt, hat seit dem letzten Jahr mancherlei Verbesserungen erfahren, insbesondere zahlreiche Ausgleichungen im Geläuf, das als Naturbahn dem natürlichen Gelände angepaßt war. Auch die Hindernisse wurden einer um­fassenden Verbesserung unterzogen;' man hat jetzt u. a. auch Wälle, Rickhecken, eine Mauer, einen englischen Sprung, was das sportliche Niveau ganz wesentlich ausgestalten wird. Die erweiterte Linienführung des Geläufs gestattete eine wesentlich verbesserte Anordnung der billigeren Zuschauerplätze. Der Sattel- platz hat durch die Erstellung einer ca. 2000 Personen fassen­den Stehtribüne eine erhebliche Vervollkommnung erfahren.

Das diesmalige Programm wendet sich ausschließlich dem Herrensport zu und zwar auf Halbblut. Die Nennungen zu den einzelnen Konkurrenzen sind sehr befriedigend ausgefallen, sodaß jedes Rennen nicht nur ein gutes Feld, sondern auch qualitativ guten Sport bieten wirv.

Wenn das Wetter der Veranstaltung günstig liegt, so wird Freudenstadt wieder einen großen Tag erleben, der dem vor­jährigen, glanzvoll verlaufenen Eröffnungstag nicht nachsteht.

Wie aus dem heutigen Anzeigenteil weiter ersichtlich ist, besteht Fahrgelegenheit, mit Auto-Omnibussen von Nagold aus zum Rennen zu gelangen.

Täglich kann abonniert werden

Warnung vor haussammlungen. In letzter Zeit sind wiederholt von politischen Vereinigungen Haussammlungen ohne Genehmigung veranstaltet worden. Das Polizei-, Präsidium weist darauf hin, daß zu allen über den Mit- gliederkreis einer Vereinigung hinausgehenden Haussamm­lungen eine besondere Erlaubnis erforderlich ist. Bei Zu­widerhandlungen haben die Veranstalter Bestrafung zu ge­wärtigen. Das Publikum wird in seinem eigenen Interesse ersucht, Sammlern ohne behördlichen Ausweis keine Geld-' betrüge zu geben, da deren Verwendung in dem von den Gebern gedachten Sinne keineswegs gewährleistet ist.

Ueberlasteke Kraftwagen. Amtlich wird mitgeteilt: In verschiedenen Teilen des Landes wird nicht selten beobachtet, daß Lastkraftfahrzeuge offensichtlich weit über das zulässige Ladegewicht hinaus beladen sind. Derart überlastekete Fahrzeuge schädigen die durch den an-' wachsenden Kraftwagenverkehr ohnehin starker Abnutzung ausgesetzken Straßen außerordentlich und können den Ver­kehr gefährden. Die mit der polizeilichen Aeberwachung des Kraftfahrzeugverkehrs betrauten Dienststellen des Landes sind daher angewiesen worden, durch gelegentliche Nach-, Prüfung der Lastkraftwagen und der Anhänger auf die Ein­haltung der zulässigen Belastung hinzuwirken.

. Darf man bei Gewittern radfahren? Daß das Fab-rad Len Blitz anzieht, ist nicht von der Hand zu weisen. Des­halb ist eine Fahrt übers freie Feld auf allen Fall zu mei­den, wenn ein Gewitter nahe ist. Wird man hier von einem Gewitter überrascht, so steige man ab und lege das Rad flach auf die Erde, um in einiger Entfernung davon zu warten, bis das Gewitter vorüber ist.

Ebhausen, 5. Aug. Autoverbindungen. Auf dem hiesig. Rathaus fand eine Besprechung svon Interessengemeinschaften betr. einer Auloverbindung zwischen den Gemeinden Ebhausen- Ebershardt-Wenden-Wart-Gaugenwald (OA. Nagold) -Zwerenberg und Martinsmoos (OA. Calw) statt, bei welcher Gelegenheit beschlossen wurde, mit allen Mitteln genannte Verbindung anzustreben. Es ist sehr zu begrüßen, daß nun­mehr auch der Hintere Wald durch eine Verkehrsverbindung erschlossen werden soll und es ist anzunehmen, daß alle Kreise diesem Unternehmen weitgehendst Unterstützung angedeihen lassen. Da durch diese Linie der Verkehr aus den Gemeinden Zweren­berg und Martinsmoos aus dem Calwer Oberamt hinausge­leitet wird, strebt man von den in der Nähe liegenden Orten eine Autoverbindung von Station Teinach aus einerseits über Bad Teinach-Oberkollwangen-Neuweiler und andererseits über Neubulach-Oberhaugstett-Martinsmoos-Nenweiler an.

Calw, 5. Aug. Teerbraud Derkehrsunfall. Gestern Mittag 1 Uhr, geriet die Teermaschine, mit welcher zur Zeit die Staßen der Stadt geteert werden, in Brand. Hiedurch gab es in der Bahnhofstraße unter den Anwohnern eine begreifliche Aufregung. Die Rauchentwicklung und die durch den Teer entwickelte Hitze war sehr stark. Einige hilfsbereite Hausbe­sitzer eilten mit ihren Handseuerlöschapparaten herbei und lösch­ten in kürzester Zeit den Teerbrand. Gestern Abend gegen 8'/» Uhr, fuhr der 30 Jahre alte ledige Kaufmann Friedrich Schill von Neubulach, welcher geschäftlich in unserer Stadt zu tun gehabt hatte, mit seinem Motorrad nach Hause. Bei den Arbeiterwohnhäuser am Tanneneck, wollte Schill einen andern in gleicher Richtung fahrenden Motorradfahrer über­holen. Hierbei verlor Schill, welcher wie durch Augenzeugen festgestellr ist, ein übermäßig scharfes Tempo hatte, die Herr­schaft über sein Fahrzeug und fuhr mit voller Wucht auf die Hausecke des an der Straße stehenden Wohnhauses auf. Schill war sofort tot. Das Motorrad wurde erheblich beschädigt. Eine Gerichtskommission nahm noch in der Nacht einen Augen­schein an der Unfallstelle vor. Der Familie,/welcher der schmerz­liche Verlust des Sohnes widerfuhr, wendet sich allgemeine Teilnahme zu.

v Calw, 5. Aug. Neue Genoffenschaft. In das Ge­nossenschaftsregister ist neu eingetragen worden die Molkerei­genossenschaft Zwerenberg e. G. m. b. H. Statut vom 25. März 1926. Zweck der Genossenschaft ist der Ankauf von Milch, Verarbeitung und Verwertung derselben auf gemeinsame Rech­nung und Gefahr der Mitglieder.

Wildbad, 5. Aug. Besitzwechsel Wohnungsbau. In

seiner Sitzung vom 29. Juli hat der Gemeinderat beschlossen, das Anwesen der Höheren Reformschule hier, das die Stadt s. Zt. mit Vorbehalt oes Rückkaufrechts an Ludwig Götz ver­kauft hatte wieder zurückzuerwerben und zwar um die Kauf­summe von 40000 Es sollen in das Anwesen 10 bis 12 Kleinwohnungen eingebaut und dadurch der Wohnungsnot in hiesiger Stadt vollends abgeholfen werven, sodaß in absehbarer Zeit die Wohnungszwangswirtfchast ausgehoben werden kann. Da der Obengenannte seine Schule gänzlich aufgibt und von hier wegzieht, wird auch die zu seiner Schule gehörige frühere sog. Zigarrensabrik frei; wie man hört, will die daran angren­zende Papierfabrik dieses langgestreckte Gebäude erwerben.

Areudensiadk, 5. Aug. Bestrafte Unterschla­gung. Von dem Großen Schöffengericht wurde der Rech­ner vom Darlehenskassenverein Ahldorf OA. Horb, Kauf­mann Paul Burz, wegen Unterschlagung von 20 000 -R zu einer Gefängnisstrafe von 1 Jahr 8 Monaten abzüglich 2 Monate Untersuchungshaft verurteilt. Burz war vollauf geständig. Er hat das Geld in seinem Geschäft, einer kleinen Seifenfabrik, verloren. Ferner hat er 6000 -R seiner Braut zum Kauf eines Hauses gegeben. Die Unterschlagung ist zum größten Teil durch das Vermögen des Vaters gedeckt worden.

Aus aller Welt

Todesfall. In Konstanz ist Oberst a. D. v. Hahnke aus Eharlottenburg, Direktor des Reichslandbundes, an einem Schlaganfall gestorben. Hahnke war Mitglied des Reichs­wirtschaftsrats.

^ Skratil-Sauer begnadigt. Der Leipziger Gelehrte Dr. Stratil-Sauer hatte in diesem Jahr eine Forschungsreise nach Afghanistan gemacht. Dort wurde er einmal von Ein­geborenen angegriffen und er erschoß einen derselben. Lange saß Dr. Stratil-Sauer dann in Haft und er sollte zum Tod verurteilt werden. Von Leipzig und vom Reich aus wurden alle möglichen Schritte unternommen, mit dem Erfolg, daß die Verwandten des Getöteten Dr. Stratil ihre Verzeihung auszusprechen. Das Gericht in Kobul verurteilte darauf den Deutschen nur zu 4 Jahren Gefängnis. Der Emir (König) hat ihn aber nunmehr begnadigt und er wurde sofort frei- gelassen.

Nobile Triumphator. Der Nordpolfahrer General No­bile wurde bei seiner Ankunft in Rom von einer riesigen Menschenmenge emvtanaen und aus einem mit vier Pferden

bespannten römischen Triumphwagen nach Art der altromr- schen Triumphatoren durch die Stadt gefahren.

Der englische Weltflieger Lobham, der am 30. Juni Eng- land verlassen hak, ist am 5. August mit seinem Wasserflug­zeug wohlbehalten in Port Darwin (Australien) eingetroffen.

Selbstmord eines anhaltischen Landtagsabgeordneten. In Magdeburg am Ufer der Elbe hat sich der anhaltische Land­tagsabgeordnete Wieland erschossen. Gegen Wieland soll eine Anzeige wegen Sittlichkeitsverbrechen erstattet worden fein.

Die Tochter des letzten Sultans Abdul Hamid. Prinzessin Madjide, hatte mit ihrem Gallen Abdul Kadif in Budapest sich niedergelassen, wo sie einen Salon für Schönheitspflege aufkak, um für sich und ihre Kinder den Lebensunterhalt zu schaffen. Kürzlich ließ sie sich nun von einem Kraftwagen- Händler namens Landau in Budapest nach Konsiantinopel entführen.

Eine internationale Briefmarken-Aussiellung. Marken im Werte von 60 Millionen Mark werden in der Internatio­nalen Briefmarken-Ausstellung zu sehen sein, die am 16. Ok­tober in Neuyork eröffnet werden wird. Es soll die größte Ausstellung von Briefmarken werden, die bisher ver- anstaltet wurde. Unter den wertvollen Marken, die gezeigt werden, befinden sich die seltensten Marken der Welt, dar­unter die 1 Cent Britisch-Guyana von 1856, die 1922 für die Riesensumme von 146 340 Mark verkauft worden ist. Eine neue Klasse von Marken werden die Luftpostmarken darstellen, unter denen auch die Marken für Briefe aus dem belagerten Paris von 1870 und aus der Belagerung von Przemysl sein werden.

Letzte Nachrichten

Eine kommunistische Anfrage über die Vorgänge in Magdeburg.

Berlin» 6. Aug. Nach derRoten Fahne", die am Freitag zum erstenmal wieder erschienen ist, hat die kom­munistische Landlagsfraktion wegen der Vorgänge in Magde­burg eine Anfrage eingebracht, in der das Staatsministe­rium um sofortige Mitteilung der Maßnahmen, die in Magde­burg ergriffen worden sind, im ständigen Ausschuß des Land­tags ersucht wird.

Deutsch-polnischer Notenwechsel über die Saisonarbeiter.

Berlin, 6. Aug. Wie die Morgenblätter erfahren, ist die polnische Note wegen der Ausweisung polnischer Saisonarbeiter von der deutschen Regierung beantwortet worden. In dieser Antwortnote werden die deutschen In­teressen in vollem Umfang gewahrt. Gleichzeitig hat sich die Regierung zu Verhandlungen mit Polen bereit erklärt.

Polen fordert ei« Kolonialmaudat.

Berlin» 6. Aug. Nach einer Meldung der Morgen­blätter aus Warschau erklärte Rzeczpospolita, daß in dem Augenblick, wo die Frage der Zuteilutig eines Kolonial­mandats an Deutschland aktuell werden sollte, auch Polen den gleichen Anspruch erheben muffe. (Wir sind doch wirk­lich weit gekommen: Deutschland Polen!). Angesichts der Gefahr der Entnationalisierung der polnischen Auswan­derer in fremden Staaten sei der Erwerb eines Kolonial­gebietes eines der wichtigsten Probleme der polnischen Politik.

Neue Zwischenfälle an der polnisch-litauischen Grenze.

Berlin, 6p Aug. Nach einer Meldung der Morgen­blätter aus Kowno find in den letzten 2 Tagen 3 litauische Grenzsoldaten verschwunden. Von Kownoer Blättern wird angenommen, daß sie nach Polen verschleppt wurden. Bei Giluschai wurde das Gebäude der litauischen Grenzwache niedergebrannt. Beim Dorf Burokau überschritten polnische Legionäre die Demarkationslinie und wurden erst nach einem kurzen Feuergefecht zurückgetrieben. *

S Tote bei einem Deckeneiustnrz.

Berlin, 6. Aug. Die Morgenblätter melden aus Prag: In dem slowakischen Dorfe Mosocz stürzte in einem Zim­mer des alten Schlachthauses plötzlich die Decke ein. 5 Tote und 5 Schwerverletzte wurden geborgen.

Die Bankdepots der Sowjet-Handelsvertreter in Paris beschlagnahmt.

Berlin, 6. Aug. Die Morgenblätter melden aus Paris, daß das Zivilgericht des Seinedepartements im Hinblick auf die von der Sowjetregierung veranlaßte Verschiebung der Ausstellung verschiedener Produkte, die im Monat Mai in Moskau stattfinden sollte, wegen des den französischen Veranstaltern erwachsenen Schadens die Beschlagnahme aller bei französischen Banken befindlicher Depots der Gostorg und der Handelsvertreter Sowjetrußlands in Frankreich angeordnet hat.

Relo« bei Mussolini und Bolpi.

Berlin, 6. Aug. Wie die Morgenblätter aus Rom melden, hatte Melon die erwartete Unterredung mit Musso­lini. Ihr schloß sich am Nachmittag eine fneue längere Besprechung mit dem Finanzminister Volpi an.

2« Opfer eine» Schiffsunglücks.

Berlin, 6. Aug. Die Morgenblätter melden aus Rio de Janeiro: Der Küstendampfer Bitar ist in der Bucht von Arraras mit einem anderen Fahrzeug zusammengestoßen. 21 Paffagiere und 5 Seeleute ertranken.

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