Sette 3 - Nr. 180

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Donnerstag« S. August 1SL6

Dersasfungstag.

DerStaatsanzeiger" veröffentlicht in seinem amtlichen Teil folgende Bekanntmachung des Staatsministeriums: Am Mittwoch, den 11. August 1926, sind zur Feier des Versassungs- tags die staatlichen Dienstgebäude in den Reichs- oder den Landesfarben zu beflaggen. Zur Teilnahme an etwaigen Feiern kann den Beamten und Angestellten, soweit die Dienst­verhältnissees gestatten, Di enstb efreiung gewährt werden.

Vom Gewerbeverein.

Nachdem die Einkommensteuer-Bescheide den Steuerpflichti­gen durch das Finanzamt mitgeteilt wurden, sind unter unseren Mitgliedern lebhafte Beunruhigungen über deren Höhe ent­standen und es wurde von vielen Seiten angeregr, daß zu dieser Frage in einer öffentlichen, vom Gewerbeoerein einzube- rusendm Versammlung, Stellung genommen werde. Diese Ver­sammlung fand am Freitag, den 30. Juli ds. Js. im Gast­haus zur Traube in Nagold statt und beschloß dem Finanzamt Altensteig und der Handwerkskammer Reutlingen zwecks Wei­tergabe an die zuständigen Stellen folgenden Protest zu über­senden: . ^ ^

Die im Gasthaus zur Traube stattgefundene ,el,r zahlreich besuchte Versammlung, einberusen vom Gewerbeverein Nagold, erhebt schärfsten Einspruch gegen die gewaltigen Steuerlasten, insbesondere gegen die Einkommen-, Gewerbe- und Gebäude- enischuldungSiteuern, die im Laufe der Zeit ein ganz uner­schwingliches Maß erreicht haben. Diese enormen Steuern und Abgaben müssen unbedingt zu einer Katastrophe führen, als deren Folge die Erdrosselung der Wirtschaft und ganz besonders des Handwerks und des gewerblichen Mitelstandes eintreten wird.

Die vor kurzem bekannt gegebenen Veranlagungen zur Ein­kommensteuer 1925 überschreiten zum großen Teil jedes ver­nünftige Maß, denn es ist gänzlich unmöglich, daß in einer Zeit wie der heutigen Wirtschastskrisis, derartige Verdienstmög­lichkeiten erreicht werden können, ja es muß sogar ein großer Teil der Steuerzahler von der Substanz leben. Die schematisch festgelegten Erhebungen sind von Grund aus falsch und es muß entschieden verlangt werden, daß bei der Festsetzung der Steuersätze brauchbare Normsätze durch Fühlungnahme mit den in Frage kommenden Organisationen ausgearbeitet werden, wo­bei die örtlichen Verhältnisse zu berücksichtigen sind.

Wir fordern im Interesse des Handwerks und des gewerblichen Mittelstandes schnellste Abhilfe durch Ab­änderung der Steuergesetze. Außerdem fordern wir eine all­gemeine Stundung der Nachzahlungen ohne Zinsen bis zur Entscheidung über die erhobenen oder noch zu erhebenden Ein­sprüche. Ueberhaupt muß verlangt werden, daß in Zukunft bei der Erhebung der Steuern dem Steuerzahler im allgemeinen mehr Rechnung getragen wird und nicht schon bei kurzen Ver­zögerungen Verzugszuschläge und Mahngebühren in einer Höhe gefordert werden, die sonst als Wuchergebühren anzusehen sind.

Im Auftrag des Gewerbevereins Nagold: Der Vorstand

Born landwirtschaftlichen Bezirksverel«.

Am Samstag, 31. Juli, fand im Gasth. z. Krone in Nagold eine Vorstandssitzung des Landwirtschaftl. Bezirksvereins statt. Nach erfolgter Begrüßung der zahlreich erschienenen Vorstands­mitglieder teilte der Vorsitzende Kleiner-Ebhausen nut, daß nunmehr die Landwirtschaftl. Winterschule in Nagold im kommenden Herbst eröffnet werden könne. Die Kosten stir die erforderlichen Einrichtungsgegenstände und Lehrmittel werden vorläufig auf die Amtskörperschaft übernommen, jedoch sollte hiezu von Seiten des Landw. Bezirksvereins ein größerer Bei­trag geleistet werden. Es wurde hierauf beschlossen einen Beitrag von 1000 aus der Vereinskaffe zu verwilligen und an die Oberamtspflege zu überweisen. Laut Mitteilung der Württ. Landwirtschaftskammer sollen noch einige Sachverständige für die Berufung in die Grundwertausschüsse vorgeschlagen werden. Hieraus wurden vorgeschlagen die Herren Schultheiß Dürr in Gavqenwald, Kirn zum Hirsch in Heselbronn und Schultheiß Hartmann in Wart. Der Vorsitzende teilte sodann mit, daß Ärrch den Besuch des Musterguts in Mutterstadt bei Ludwigs­hafen der Vereinskaffe ein Aufwand von 45,20 erwachsen ist. Der Betrag ist sehr gering und wird auf die Vereinskasse über­nommen. Dagegen konnten sich die anwesend. Vorstandsmitglieder nicht dazu entschließen, die Kosten der Beförderung der Teil­nehmer mittelst Kraftwagen von Altensteig zum Bahnhof Nagold und zurück im Betrag von 98 ^ aus die Vereinskaffe zu über­nehmen, vielmehr müssen diese Kosten in Anbetracht des gerin­gen Jahresbeitrags (90 ^), den die Vereinsmitglieder an den Bez.-Verein zu leisten haben, durch die Teilnehmer an der Autofahrt der Vereinskasse ersetzt weiden. Auch im kommenden Jahr soll den Mitgliedern des Vereins die Besichtigung eines landw. Musterbetriebs ermöglicht werden. Hiefür wurde eine Fahrt nach Reutlingen, Lichtenstein und Besichtigung des schöne» Guts Lindenhof und des Landgestüts oorgeschlagen. In der nächsten Zeit wird eine Mitglieder-Vollversammlung abgehalten werden, wobei Generalsekretär Hummel oder Dr. Zeltner vom Landw. Hauptoerband über Steuerfragen und Arbeiten der Grundwertausschüsse sprechen wird. Herr Oberamtmann Daitinger teilte hierauf noch mit, daß die Gründung von -örtlichen Viehversicherungsoereinen dringend not­wendig sei. Die Zentralstelle für die Landwirtschaft ist der Ansicht, daß zur Bekämpfung der Not der Landwirte bei Vieh­seuchen in erster Linie örtliche Viehversicherungsvereine berufen sind. Die Zentralstelle beabsichtigt sogar die Gewährung von Entschädigung bei Viehseuchen davon abhängig zu machen, daß der betreffende Landwirt Mitglied des örtlichen Viehversiche- rungsvcreins fein muß. Laut einem Erlaß des Arbeits- und Ernährungsministeriums werden 75°/» der GrundungskosteN, die den Vereinen durch Anschaffung von Drucksachen usw. ent­stehen, aus der Staatskasse ersetzt. Den Gemeinden wird da­her die Gründung son Orts- Viehversicherungsvereinen dringend nahegelegt. Zur Linderung der Not der Hochwassergeschä­digten soll eme Sammlung eingeleitet werden und der Erlrag zur Hälfte auf die Geschädigten des hiesigen Bezirks verwendet weroen. Hiemit war die Tagesordnung erschöpft und der Vor­sitzende Kleiner konnte die Sitzung schießen.

Zur Landeskirchrnfteuee,

Wir machen unsere Leser auf die Bekanntmachung des Dekanats Nagold betr. die Lanfitzskirchensteuer besonders auf­merksam, da diese Erläuterungen für die Steuer-Mer von größtem Interesse sind.

Die Todesursache des SvMteb Maser aufgeklärt.

Am Dienstag nachm, fanden unter Leitung des Kriminül- Kommissars Bührmann Hannover im Beisein mehrerer Kriminal^ und Polizeibeamten und des Bruders des Verstorbenen weiter? Erhebungen am Tatort statt. Die Staatsanwaltschaft ging: dabei von den beiden Tatsachen aus, daß nach der gerichts­ärztlichen Untersuchung Selbstmord gänzlich ausgeschlossen sei.

daß aber auch ein Ueberfall nicht vorliezen könne, zumal der Verstorbene bei Einlieferung in das Clementinenhaus noch im Besitze der Geldmappe mit Inhalt, der Uhr und der Ausweis­papiere war. Nur Hut und Stock fehlten. Nach Mündiger Nachforschung wurde festgestellt, daß Maser in der Nacht vom 28/29. 7. 26 bei einem Bauern in Miesburg (Vorort von Hannover) um ein Nachtquartier anhielt, der Hausbesitzer ver­mutete Einbruch und glaubte in Notwehr handeln zu müssen.

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" ep. Weibliche Kriegsbeschädigte. Wenn jetzt in den Tagen, da sich der Kriegsausbruch zum 12. Male jährt, mit beson­derer Wärme der Kriegsbeschädigten gedacht wird, so sollen auch die deutschen Frauen, die ihre Gesundheit im Krieg ge­opfert haben, nicht vergessen werden. Auf den Kriegs^ beschädigtenlisten werden nicht weniger als 1150 Frauen ge­führt.

Der Finlaysche Komet ist von Dr. Stobbe an der Ham­burger Sternwarte in der Nacht zum 3. August im Sternbild des Stiers wieder entdeckt worden. Er hat die Größe eines Sterns 12. Größe, ist also mit bloßem Auge nicht sichtbar. Der Komet hat eine Umlaufzeit von 7 Jahren. Sein letzter Periheldurchgang fand im Oktober 1919 statt, der diesjährige ist für den 7. August berechnet.

122 558 katholische Missionare. Nach den in der Vati­kanischen Missionsausstellung bekannt gemachten Statistiken umfaßt das katholische Missionswerk heute im ganzen ein Personal von 122 558 Kräften, darunter 12 702 weiße und 4080 einheimische Priester. Die Gesamtzahl der Taufkandi­daten betrügt heute 1)4 Millionen. Das Missionswerk der katholischen Kirche wird ausgeübt unter 26 Millionen Schis­matikern, 217 Millionen Mohammedanern und 585 Mil­lionen Heiden. Die Zast! der Missionsschulen beläuft sich auf mehr als 20 000 mit 1112 307 Schülern.

Ebershardt, 4. Aug. Dom Schießsport. jBei gutem Wetter hat am letzten Sonntag der hiesige Schützenverein seine idyllisch im Wolszeules Täle gelegene Schießbahn eröffnet. Ver­bunden damit war gleichzeitig ein großes Preisschießen, das gut vorbereitet unter umsichtiger Leitung ohne jeden Zwischenfall verlaufen ist.UWie sehr sich oer Verein und besonders die Ver­einsleitung die Pflege und Förderung dieses schönen Sports angelegen sein läßt, bewiesen die mustergültige Anlage der Schieß­bahn, sowie die zum Teil sehr wertvollen Preise, die den glück­lichen Schützen zur Verfügung standen. Das Preisschießen brachte folgendes Ergebnis: 1. Preis Balth. Sprenger, Ebers Hardt 59 Ringe; 2. Pr. Großmann Martinsmoos 57 R> 3. Pr. Bürkle Ebershardt 55 R.; 4. Pr. Gauß Berneck, Brenner K. Walddorf, Kübler Gaugenwald, Rups Gaugenwald 54 R.; 5. Pr. Schaible Mcntinsmoos, Eisenbeis Effringen 53 R.; 6. Pr. Rothsuß Ebershardt, Riringer Martinsmoos 52 R.; 7. Pr. Rau Ebhausen, Holzäpfel Mindersbach, Bäuerle Martinsmoos 51R.; 8. Pr. Henne K. Mindersbach, Hagmann Nagold, Braun Ebers­hardt 50 R.; 9. Pr. Volz Ehrl Bösingen, Brenner I. Wald­dorf, Bäuerle Gaugenwald 49 R.; 10. Pr. Traub Effringen 48. R.; 1l. Pr. Sauter Rotfelden, Büchsenstein Oeschelbronn. Köhler Effringen, Schmid Effringen 46 R.; 12 Pr. Stoll Ebers­hardt, Schweibb Martinsmoos, Kugele Mariinsmoos 45 R.; Ehrenscheiben erhielten: Brenner K. Walddorf, Eisenbeis Eff­ringen, Kummer Peter Ebhausen, Leitz Wart. Der Verein kann mit dieser ersten Veranstaltung wohl zufrieden sein und es ist nur zu wünschen, daß sich die Mitglieder in erster Linie die Pflege treuer Kameradschaft angelegen sein lasten und Einigkeit als besten Grundsatz betrachten.

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Oberjettingeu, 4. Aug. Abschied. Heute verließ unfern Ort Oberlehrer Wagner mit seiner Familie, nachdem er end­lich in Waiblingen eine schöne Familienwohunng gefunden. Die Schüler der Oberklasse hatten die beiden Möbelwagen mit schönen Kränzen geschmückt und sangen den Scheidenden noch Äbschiedslieder. Schultheiß Köhler dankte nochmals im Namen des Gemeinderats Oberlehrer Wagner für das, was er in bei­nahe 18 Jahren der Gemeinde geleistet. Noch ein Händedruck von vielen Anwesenden und fort ging es der neuen Heimat Waiblingen zu. Mit Herrn Wagner scheidet ein Mann aus der Gemeinde, der ein gut Teil Geschichte miterlebt, seine beste Manneskraft in den Dienst derJugend und Gemeinde gestellthat, wenn es auch oft recht schwer war. Dafür gebührt im Dank und manchem wurde es beim Abschied bewußt, was wir ver­lieren an ihm. Möge Herr Wagner in Waiblingen eine neue Heimat finden, die ihm reichen Ersatz bietet. Wir wünschen iym und seiner Familie alles Gute für die Zukunft.

Freudenstadt. 4. August. Folgenschwerer Anfall. Am

Samstag vormittag stürzte der ledige 31 I. a. Schmied Gott­fried Kilgus von Peterzell OA. Oberndorf im Scheunenraum seines neuerbauten Hauses aus geringer Höhe so unglücklich auf den Hinterkopf, daß er einen schweren Schädelbruch davon­trug und bewußtlos mit dem Sanitätsauto ins Bezirkskranken­haus Freudenstadt eingeliefert werden mußte. Dort ist er am Dienstag früh seinen schweren Verletzungen erlegen, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Der Verunglückte stand kurz vor seiner Verheiratung.

Letzte Nachrichten

Deutsch.amerikanlfche Besprechungen Ätzer di« amerikanische« Sllnderzölle.

Berlin, 5. Aug. Wie der demokratische Zeitüngsdienst erfährt, wird Mitte August in Berlin eine Lemischte Kom­mission zm Prüfung der amerikanischen Sünderzölle auf deutsche Eisen zusammentreten In dieser Komürifsion amt­licher Regierungsvertreter, in der auch SachverstäMge ge­hört werden sollen, soll das Verhältnis zwischen eisenschaf­fender und eisenverarbeitender Industrie geklärt werde« und die deutschen Vertreter würden den Nachweis zu führen haben, daß die Verordnung des Schatzamtes der Vereinig­ten Staaten von falschen Voraussetzungen ausgeht.

Ausschluß Äkaslorvas

«k«s tztt komrrmniWche« Partei Deutschlands.

Beeliu> 5, Aug. Wie di« Morgenblätter melden, ist der Kommunistenführer Maslowä, der sich in Moskau vor dem Parteigertcht verantworten sollte üitv dieser Aufforde­rung bisher nicht: nachgekommen ist, aus der kommunistischen Partei Deutschlands ausgeschlossen worden. Der Ausschluß Maslowas bedeutet" den Anfang der Spaltung der kommu- i Mischen Partei Deutschlands, da sich mit dem Ausge- ' schlosienM viele Parteimitglieder solidarisch erklären werden.

Die Reorganisation des Bölkerdnndsrats.

Berlin, 5. Aug. Nach einer Meldung desBerliner Tagblatts" aus London erfährt der diplomatische Korre­spondent derDaily Mail", daß in etwa 23 Wochen das Völkerbundskomitee, das die Reorganisation des Völker­bundsrates vorbereitcn soll, in Genf wieder zusammentreten wird, um seine Verhandlungen zu beenden und dann zur Beschlußfassung zu schreiten. England wird durch Lord Robert Cecil vertreten sein.

Das Flottenbanprogramm der fraoz. Regierung.

Paris, 5. Aug. Das neue Flottenbauprogramm der französischen Regierung, das in der Dienstagsitzung des Senats einstimmig zur Annahme gelangt ist, weist folgende Einheiten auf: 1 Kreuzer, 4 Torpedoboote, 3 Torpedo­bootszerstörer, 5 Unterseeboote I. Kl., 1 Unterseeboot mit großem Radius, 1 U-Bootzubringerdampfer, 2 Schnell­dampfer, 1 Schulunterseeboot. Die neuen Einheiten sollen bis 30. Juni 1927 fertiggestellt sein.

Intervention Frankreichs, Englands und Italiens bei der bulgarischen Regierung wegen der bulgarischen Banden-Einfälle.

Sofia» 5. Aug. Die Vertreter Frankreichs, Englands und Italiens haben am Dienstag wegen der ständigen Einfälle der bulgarischen Banden bei der bulgarischen Re­gierung interveniert. Die Vertreter der drei Großmächte haben den Außenminister ausgesucht und ihm im Namen ihrer Regierungen geraten, Bulgarien möge sofort alle Maß- nahmen ergreifen, um weitere Einfälle in Südserbien und in der Dobrudscha zu verhindern. Der Außenminister er­widerte, daß die bulgarische Regierung bisher alles getan habe, was in ihren Kräften stehe und daß sie auch in Zu­kunft darauf bedacht sein werde, den Frieden auf dem Balkan zu erhalten. _

Spiel und Gport.

Einweihung der Thüringer Hütte im Habachkal. Am Samstag, den 31. Juli, fand die Einweihung der Thüringer Hütte im Habach- rul statt, die 2400 Meler hoch liegt und ungefähr 100 Person«« Unterkunft gewährt. Die neu« Schutzhütte ist mit einem gut aus­gestatteten Winterlagerraum versehen, der stets unverschlossen istz und bieter eine neue Reihe schöner Bergbesteigungen im Gebiet des Groß-Benedigers (Tirol), vor allem sehr lohnende Gletscher­übergänge über weite Tletscherfelder zu benachbarten Hütten. Somit ist «in neues Stück der großartigen Gletscherwelt in dm Ostalpen erschlossen.

Handel und Volkswirtschaft

Berliner Dollarkurs. 4. Aug.: 4.20.

Kriegsanleihe 0,4875.

Franz. Franken 187 zu 1 Pid. St., 36.91 zu 1 Dollar.

' Belg. Franken 169.50 zu 1 Pfd. St.

Berliner Geldmarkt, 4. Aug. Tägl. Geld 5,56Z »- H., Mo­natsgeld 5,56,5 v. H., Warenwechsel 5,25 v. H., Privaldiskont 4,75 bzw. 4,5 v. H.

Bedeutende Braunkohlenfunde bei Berlin. Zwischen dem Ber­liner Vorort Erkner und Fürskenroalde wurden bedeutende Braun­kohlenlager gefunden, deren Ausbeutung sofort eingeleitet werden soll. Beteiligt sind der preußische Staat mit 49 Prozent, die Stadt .Berlin und eine Finanzgesellschaft. Die Ausbeutung soll von der Gewerkschaft Prinz von Preußen übernommen werden. Man glaubt mindestens 2000 Tonnen täglich in zwei Anlagen fördern zu können.

Deutsche Farben in Japan. In den deutsch-japanischen Handels- vertragSverhandlungen hat Japan endlich auf die Forderung, daß Japan deutsche Patente überlasten werden sollen, (!) verzichtet. Die japanische Regierung wird das Einfuhrverbot für deutsche Farben aufheben. Die neuen Farbenkäufe in Deutschland, die von der japanischen Firma Mitsui ausgesührt werden, sollen nach japanischer Schätzung etwa 40 Millionen Mark betragen.

Die Sparkasseneinlagen im Reich sind gegenüber dem Monat Mai ds. Js. im Juni um 104,2 Millionen von 2258,6 auf 2362,1 Millionen Mark gestiegen. Im Giro-, Scheck- und Kontokorrent­verkehr betrugen die Einzahlungen 2071,5 (Mai 2023,8), die Aus­zahlungen 2064,3 (1984,4) Millionen. Ende Juni beliefen sick die Guthaben auf 1077,9 (1069,3), die Schulden auf 1427,8 (1418.6) Millionen Mark.

In Württemberg betrug Ende Juni der Einlagebestand rund 101,2 (96,42) Millionen: die Einzahlungen beliefen sich im Juni auf rund 11,42 (11,94), die Auszahlungen auf 6,67 (7,28) Millionen. Beim Giro-, Scheck- und Kontokorrentverkehr er­gaben sich 170,04 Mill. Einzahlungen und 172,2 MM. Aus­zahlungen. Das Guthaben verringerte sich von 129,14 auf 126.8 Millionen, die Schulden stieoen von 76,52 auf 78,11 Millionen.

In Baden war Ende Juni ein Einlagebestand von rund 112,59 (107,76) zu verzeichnen, die Einzahlungen 11,08 (12.2), diL, Auszahlungen 0,25 (5,96) Millionen. Im Giro-, Scheck- und Kontokorrentverkehr gab es 55,64 Mill. Einzahlungen und 55,29 Mill. Auszahlungen. Die Guthaben stiegen von 61.45 auf 61.63 Millionen, die Schulden blieben mit 81ZS Millionen sast^gleich.

Dix erfaßbaren Geldbestände der Nell stellten sich nach dein Bqrrons Weekly" End« 1925 auf 9 343 400 000 Dollars, N Mill/ jveniher als im Vorjahr. In den Bereinigten Staaten verringerten sich die Bestände um 139 Mill-, in Großbritannien um 45 Mill. Dollars, dagegen erhöhien sich die Bestände in Deutschland um 107 Mill-, in Rußland um 21 Mill., in Polen um 6 Mill., in Un- Harn um 3 Mill. Dollars. Der Netto Geldzusluß nach Europa betrug 50 Mill. Dollars. In den europäischen Notenbanken waren Ende 1925 insgesamt 3128 Mill. Dollars ausgezeichnet, 300 Mill. Mehr.als Ende 1913.

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ÜSftmißernte ln Rorddeuffchland. Trotz der reichen Blüt« haben Schleswig, Mecklenburg und das Lübecker Gebiet roeaew » schweren Regenfälle und Stürm« «int Mißernte an

Kern- UM Steinobst zu verzeichnen.

, Der Rückgang de» deutschen Weinbau«» betrug seit »er Er- °UA*misstchen Einfuhr durch Handelrobkommen 1295 Hektar. Di« Weinbaufläche ist im ganzen Reich von 8243S Hektar im Jahr 1W^ auf 81141 Hektar im Jahr 1925 zurück- gegangen, m Preußen nur von 18 654 auf 18 644 Hektar. Beme rkensw ert ist, daß es im Regierungsbezirk Potsdam M.andenburg) noch 1 Hektar, in den Bezirken Magdeburg und Mer^burg noch 31 Hektar (gegen 97 Hektar 1908) gibt, während , m Regierungsbezirk Frankfurt an der Oder 112 Hektar vor- ymwen sind.

Da, Wetter *

Das westliche Hochdruckgebiet dehnt sich allmählich auch nach Osten aus. Unter seinem Einfluß ist für Freitag und Samstag vielfach heiseres und trockenes Wetter mit allmählicher Gewitter- reigung zu erwarten.

Seftordene:

Stuttgart: Frida Wetzel, geb. Hegele, 41 Jahre alt.