Aus Stadt und Land
Calw, den 6. Mai 1930 Generalversammlung des Beztrks-Bienenzüchtcrvcreins Calw.
In der am Sonntag nachmittag im Weitzschen Saale statt- -efundenen Hauptversammlung des Vereins konnte der Vorstand, Förster Wintterle, eine überaus grotze Zahl von Imkern und Imkerinnen mit freundlichen Worten begrüßen und seiner Freude darüber Ausdruck verleihen, datz der Verein im Wachsen begriffen sei und beinahe die Zahl von 300 Mitgliedern erreicht habe. Den sehr ausführlichen Geschäfts- und Kassenbericht erstattete Hausmeister Gehring. Wir entnehmen daraus folgende Punkte: Die Lage, der Bienenzüchter habe sich seit dem vorigen Jahre gebessert, indem es den Bemühungen des Deutschen Jmkerbundes gelungen sei, den Imkern »»vergällten und steuerfreien Zucker zn beschaffen und im Württ. Landtag das staatliche Faulbrutgesetz verabschiedet und zur Einführung veröffentlicht morden sei. Es entstehe den Imkern die Pflicht, die Zahl ihrer Völker richtig anzugeben und bei Verdacht der Faulbrut sofort Anzeige zu machen. Der neu bestimmte Hontg- zoll habe dem Handel mit ausländischem Honig einen schwe-. ren Schlag versetzt, wodurch der selbsterzeugte Honig wieder mehr zur Geltung kommen werde, außerdem habe die Netchsregierung den Vienenzuchtgenoffenschaften eine Unterstützung von 100 000 gewährt. Voraussichtlich werde die Firma Eugen Dreiß in Calw eine Verkaufsstelle von reinem Honig des Bezirksvereins übernehmen. Es sei gar kein Zweifel, baß unser Honig aromatischer sei als vieler anderer Gegenden, datz aber die Imker mehr Kausmanns- talente beim Absatz zeigen müßten. Die Imker sollten sich zur Pflicht machen, den Betrieb rentabel zu gestalten, die Völkerzahl zu vergrößern und sich mit dem Gedanken des Manderns in gute Trachtgegenden vertraut zu machen, um dem Auslanbshandel wirksam entgegenarbeiten zu können. Der Kassenbericht wies einen Ueberschuß von 113 auf. Es konnte wieder ein kleines Sparguthaben angelegt werden. Der Vorstand machte sodann Mitteilungen über verschiedene Beschlüsse und Anträge des Ausschußes. Bezüglich der Preise für Schwärme wurden vom Verein keine eigenen Sätze angesetzt, vielmehr sollen die Preissatze des Landesvereins auch vom Bezirksverein zu eigen gemacht werden. Wenn eine genügende Teilnehmerzahl zusammenkomme, soll ein Anfänger- und ein Königinzuchtkurs eingerichtet werden, zu dem sich der Ehrenvorstand, Kaufmann Knecht, bereit erklärt habe. Für jedes Bienenvolk werden 7)4 Kg. steuerfreier Zucker gewährt, der jederzeit zur Verteilung kommen kann. Die Versammlung beschließt, den Zucker anfangs Juli zu bestellen, damit auch die Zahl der Schwärme noch berücksichtigt werden könne. Im August findet in der Gewerbehall« in Stuttgart eine große Bienenausstellung von Württemberg und von seiten des Deutschen Jmkerbundes statt, wozu bereits große Vorbereitungen getroffen und die Bezirksvereine zur Beteiligung'aufgefordert werden. Auf Antrag des Vorstandes wird sich anch der Calwer Verein an der Ausstellung beteiligen. Der Vereinsbeitrag mußte von 3M Mark auf 4 Mark erhöht werden, da in diesem Betrag auch der Beitrag sür die Versicherung gegen allen Schaden enthalten ist. Die Satzungen des Versicherungsvereins wurden von Kassier Gehring eingehend und sehr deutlich erläutert. Von Wichtigkeit ist, daß jeder Sach- und Haftpflichtschaden innerhalb 3 Tagen angemeldet wird. Die höchste Entschädigung für ein Volk beträgt je nach Zeit und Befund 50 ^k.
lieber das sehr wichtige und von den Imkern mit großer Zustimmung aufgenommene Faulbrutgesetz vom 17. Juli ISA hielt der Vorstand am Schluß der Tagesordnung einen lehrreichen und instruktiven Vortrag. Er forderte die Imker auf, sich mit diesem schon lange erwarteten Gesetz eingehend zu beschäftigen, damit die gefährliche Faulbrut sobald als möglich verschwinde, wie dies ähnlich bei der Maul- und Klauenseuche sei. Es sei zunächst sehr wichtig, daß die Bienen nun unter die nutzbaren Haustiere ausgenommen worden seien. Das Gesetz biete den Imkern Pflichten, aber auch Rechte und Vorteile. Die Faulbrut sei die gefährlichste und darum ge- fürchtetste Bienenkrankheit, der Schrecken dos Bienenzüchters. Wo sie auftrete, bleibe sie selten auf einen einzelnen
Die Frau auf Borg
Roman von O. Höcker.
F. Fortsetzung Nachdruck verboten
Von einem solchen Multimillionär konnte sie sich gar keine Vorstellung machen, der konnte doch nicht wie gewöhn- liclse Menschen ausiehen — und nun sollte sie gar in seiner Gegenwart arbeitenl
Würde sie das auch fertig bringen? Ein« Riesenangst schnürte ihr die Kehle zu.
Leise Schritte hinter ihr ließen sie umschauen. Der farbige Diener grinste sie freundlich an und meldete, daß aufgetragen sei.
„Bitte hier,' meinte er höflich, als sie mechanisch nach dem Salon zurückgehen wollte.
Wieder schob sich ein Eckspiegel zur Seite und diesmal traten sie in einen luxuriös ausgestattetcn Raum, der an Größe dem Salon nichts nachgab. Blumen in verschwenderischer Fülle, wohin sie auch blicken mochte.
Zwischen den Fenstern zu beiden Seiten schmale, zierliche Glasschränke, an der einen Schmalwand ein kunstvoll geschnitztes Büffctt mit einer Uhr darüber; Wände und Decken mit farbenprächtigen Gemälden von berufener Künstlerhand geschmückt.
Nun erst die Tafel selbst! Welch schimmernde Pracht an Gold- und Silbergerüten, leuchtenden Kristallen, köstlichen Fruchtaufsätzen, gefüllt bis zum Rande!
Der schwarze Bursche lief geschäftig auf und ab, ein Gang folgte dem andern. Doch es bedurfte seines halb gut- mutig vertraulichen, halb respektvollen Zuredens um Lucy zum Zulangen zu bewegen. Sie lebte in ständiger Furcht, wohl gar dies schimmernde Tafeltuch zu beflecken, dessen wundervolles Gewebe anzuschauen sie nicht müde wurde.
Dann machte sich der Schwarze an einem der Wand- schränke zu schaffen; also gleich ertönte eine süße Musik.
Ueberrascht schaute Lucy auf und lauschte der lachenden Erklärung des Negers, der sie in der Handhabung der im
Stock beschränkt, denn sie sei ansteckend und breite sich häufig auf sämtliche Stöcke eines Standes, eines Ortes, ja einer ganzen Gegend aus, wenn man ihr nicht zeitig und kräftig entgegentrete. Man unterscheide eine gutartige und eine bösartige Faulbrut. Bei letzterer seien die Zcllendeckel mehr oder weniger tief eingesunken und zeigten oft einen seidenartigen Glanz. Die ersten Anzeichen seien ein lückenhafter Brntstand und ein völliges Durcheinander im Brutnest, Der Redner verbreitete sich sodann eingehend über die weiteren Kennzeichen der Krankheit und über die zu treffenden Maßnahmen. Bei Verdacht oder Ausbruch der Krankheit habe jeder Bienenzüchter dem 'Tchultheißenamt Anzeige zu machen, worauf alle weiteren Schritte angeordnet werden. Ein Sachverständiger, dem weite Vollmacht gegeben sei, werde alle Maßnahmen zur Heilmrg treffen. Für die Bezirke Calw und Neuenbürg sei Kaufmann Knecht als Sachverständiger ausgestellt. Von Wichtigkeit für das Nagold- und Enztal sei, daß alle Völker, die von außerhalb Württembergs als Wandervölker aufgestellt werden, ein Gesundheitszeugnis bci- bringen müssen. Die eingehenden Ausführungen, an die sich eine umfangreiche Aussprache anschloß und die von dem Sachverständigen, Kaufmann Knecht, noch näher ergänzt wurden, waren von großem Beifall begleitet. Zum Schlüsse machte der Vorstand noch die Mitteilung, baß im Herbst eine Bienenzüchterversammlung in Neuhengstett stattfinden und der Ausschuß SS Mitgliedern für 25jährige Mitgliedschaft eine Ehrenurkunde zustellen werde. Durch Vermittlung von Kaufmann Knecht war im Saal ein badischer Breitwabenoberlader in Zandermaß aufgestellt, der ob seiner praktischen Einrichtung große Beachtung fand. Mit Worten des Dankes schloß der Vorstand die sehr anregend verlaufene Versammlung.
Vom Schwarzwaldverein Bah Teinach.
Die Einladung zu einer Frühwandcrung, die der Schwarz- rvaldveretn Bad Teinach an seine Mitglieder auf letzten Sonntag ergehen ließ, fand freudigen Anklang. Eine stattliche Wanderschar aller Altersstufen, vom lüjährigen Kinde bis zum 75 Jahre alten Greise, brach im Morgengrauen eines vielversprechenden Tages auf, um Herz und Gemüt zu weiten in frischer Waldesluft, in der erwachenden sonnigen Gotteswelt. Auf wohlbezeichnetem Waldpfade, der leider immer noch zu wenig benützt wird, gings zunächst in Richtung Martinsmoos. Später vertauschte man den dunklen Tann mit den lachenden blühenden Gefilden der Hochfläche und marschierte über Oberhaugstett zum alten Bergwerkstädtchen Neubulach. Dort entwickelte sich tm Gasthof „zur Sonne" bald ein fröhliches Beisammensein. Zum prächtig mundenden Frühstück ließ die Sängerabteilung des Vereins ihre fröhlichen Weisen erklingen. Ans Heimgehen wollte die Schar bet dem herrlichen Maiwetter schon gar nicht denken. Der Marsch wurde darum fortgesetzt über Altbulach zur Ruine Waldeck. Die Jugend zog den Kreis sogar noch weiter und folgte dem einsamen Ziegelbachtälchen. Zum Mittagessen war wieder alles zu Hause — „und schön seis gewesen", haben viele gesagt.
Wetter für Mittwoch und Donnerstag.
Im Westen liegt Tiefdruck, bet sich langsam geltend macht, so daß für Mittwoch und Donnerstag mehrfach bedecktes und auch zu vereinzelten Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten ist.
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SCB. Wildbad, s. Mai. Im Sitzungssaal des Rathauses fand am Sonntag eine Feier aus Anlaß des 25. Jubiläums von Stadtschultheiß Bätzner statt. Gemeinberat Kappelmann würdigte die Verdienste des Jubilars um die Stadt und überreichte ihm die Urkunde für die Ehrenbürgerschaft nebst einer Ehrengabe von 1000 RM. Auch Landrat Lempp erkannte die großen Verdienste Bätzners um die Stadt an und über- brachte die Glückwünsche des Ministeriums des Innern. ES sprachen dann noch Vertreter der Stadtpflege sowie der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde. Stadtschultheiß Bätzner dankte herzlich und bestimmte die Ehrengabe von 1000 NM. für eine Schulstiftung. Nachmittags war im Hotel „zur Post" Festesten mit weiteren zahlreichen Ansprachen, abends großes Festbankett in der städt. Turn- und Festhalle.
Schrank untergebrachten Riesenspieluhr unterwies. Dann deutete er auf den winzigsten Flügel, welchen Lucy je gesehen, und der, in einer Ecke des Speiseraumes aufgestellt, von ihr bisher ganz übersehen worden war.
Wenn Madam spielen wollten, im Schrank daneben sind viele Noten."
Ob Lucy wollte! Sie konnte es kaum erwarten, bis der Schwarz« die Tafel wieder abgeräumt hatte und verschwunden war. Sie liebte Musik leidenschaftlich und hatte seit dem Verlassen des Elternhauses keine Taste mehr berührt.
Zuerst wagte sie kaum, sich vor das Instrument zu setzen. Kaum hatte sie jedoch mit einigen schüchternen Akkorden den in ihm schlummernden herrlichen Wohlklang entdeckt, da schwand auch ihre Befangenheit, und sie begann sich ganz dem Vergnügen des Spielens hinzugeben.
Zuerst kamen Stücke daran, die sie auswendig wußte; dann faßte sie Mut und begann die aufgehäuften Notenschätz« an- zuschauen.
Ihr Herz klopfte höher, als sie entdeckte, daß all ihr« Lieblinge vertreten waren; zumeist klassische Musik, welcher sie leidenschaftlich ergeben war.
Nun wich ihre Befangenheit vollends und während der Expreßzug durch die Weite dahinbrauste, versank sie völlig in weltentrückte Tonträumereien. Sie achtete nicht auf den Stundenflug; sie wurde es nicht gewahr, daß draußen schon lange die Dämmerung niedergesunken war. Es schien ihr im Gegenteil immer sonnenheller rings um sie zu werden.
Erst als der Neger seinen Wiedereintritt durch diskretes Geschirrklappern bemerkbar machte, ließ sie die Hände sinken und betroffen bemerkte sie nun erst, daß inzwischen zahlreiche elektrische Deckenlichter angedreht worden waren, die im Räume taghellen Lichtglanz schufen.
Nun spürte sie auf einmal auch herzhaften Hunger und sie folgte der Einladung des Schwarzen, zum Abendessen wieder an der Tafel Platz zu nehmen. Hatte sie mittags nur zaghaft zugegriffen, so ließ sie sich die jetzt aufgetischten Speisen um so besser schmecken.
„Nein, ich danke, ich habe keinen Wunsch mehr für die Nackt." beantwortete sie endlich eine dahinzielend« Frage des
SCB. Herrenberg, s. Mai. Forstmeister Volz kann heute auf eine 30jährige Tätigkeit in .Herrenberg zurückblickcn. Dreißig Jahre Hüter des Waldes, der ihm Heimat geworden ist. Der Dank für die Pflege der städtischen Waldungen wurde Forstmeister Volz in einein Schreiben der Stadtverwaltung im Namen des Gemcinderats und der Bürgerschaft übermittelt.
SCB. Lconberg, s. Mai. Trotz aller Warnungen und trotz der nun abgehalteuen Fcuerschutzwoche hatten Stuttgarter Touristen links der Maöentalstraße zwischen Krumbachtal und Spitzklinge auf der sog. Hanfplatte ein Feuer ange- -ündet, um ihre mitgebrachten Konserven zu kochen. Das Feuer griff rasch auf umherlicgendes dürres Holz über und nach kurzer Zeit brannte der Wald. Die Schuldigen entflohen sofort, als sie merkten, was sie angestellt hatten. Andere Touristen, die vorüberkamen, sammelten sich in einer Zahl von etwa 25 Personen und griffen tüchtig zn. Das Feuer konnte durch sic gelöscht werden. Etwa 2 Ar Mischwald — ISjähriger Bestand — sind vernichtet.
SCB. Stuttgart, s. Mai. Die Reichsbahndirektion Stuttgart teilt mit: An dem bewachten und abgeschrankten Staats- straßenttbergang beim Bahnhof Waiblingen wurden gestern, Sonntag, 4. Mai, um 10 Uhr vorm, nach Ausfahrt des Personenzugs 2513 Stuttgart—Schorndorf von dem Wärter des Stellwerks 2 die Schranken geöffnet, um einige vor dem geschlossenen Ucbergang wartende Kraftwagen noch vor dem fälligen Personenzug 674 Schorndorf^Stuttgart durchzulas-. sen. Als dieser Zug sich dem Ucbergang näherte, schloß der Wärter die Schranken, wobei 2 Personenkraftwagen und ein Motorrad ans dem Ucbergang eingeschlossen wurden. Durch die Aufmerksamkeit des Lokomotivführers, der den Personenzug vor dem Bahnübergang zum Halten brachte, wurde ein Unglück verhindert. Zu Schaden gekommen ist niemand.
SCB. Frendenstadt, 6. Mai. Am Samstagnachmittag gegen 6 Uhr fiel bas nicht ganz 2 Jahre alte Söhnlein des pensionierten Sensenschmieds Hans Weber in Christophstal in das Stauwehr der Firma Bürkle u. Co. und ertrank. Trotzdem der Wasserstand sehr schwach war und das Kind rasch gerettet wurde, konnte es nur als Leiche geborgen werden. Es gab keinerlei Lebenszeichen mehr von sich und hat vermutlich einen Herzschlag erlitten.
SCB. Mitteltal, OA. Freudenstadt, 5. Mai. Im Alter von OS Jahren starb am 30. April Sägewerlsbesitzer Ernst Klumpp, eine durch Urwüchsigkeit, geraden Sinn und Humor bekannt« Persönlichkeit.
Geld-,Volks- und Landwirtschaft
Berliner Briefkurse.
100 holl. Gulden 168,78
100 franz. Franken 16,46
100 schweiz. Franken 81,24
Börsenbericht.
SCB. Stuttgart, 5. Mai. Die Börse wies heute ivenig Geschäft auf und die Kurse gaben mehrfach nach.
LC. Berliner Produktenbörse vom S. Mai.
Weizen märk. 286—2S0; Roggen märk. 15S—165; Braugerste 1S2—203; Futtergerste 177—ISO; Hafer märk. 160 bis 166; Weizenmehl 31,76—40; Roggenmehl 23,25—26,25; Rog- gcnkleie S.76—10,25; Weizenkleie SM—10; Viktvriaerbse«
24.50— 30; kl. Speiseerbsen 21—24; Futtererbsen 18—IS; Peluschke» 17—IS; Ackerbohnen 16,50—17; Wicken IS—22M; Lupinen blau« 16—16; dto. gelbe 20—22,50; Seradella neu«
28.50— 31; Rapskuchen 12,75—13,75; Leinkuchen 18—18M; Trockenschnitzel 8.20-8,70; Sojaschrot 18,80—14,40; Kartoffelflocken 14)80—16M; Speisekartoffeln weiß« 1,20—1,50; dto. rote IM—1,40; dto. gelbfl. 2^0—2,70. Allgemeine Tendenz: still.
LC. Stuttgarter Landcspro-uktenbörse vom S. Mai.
Ausl. Weizen <32—8460), Weizen 28,50—30 (28-29,50), Gerste (21—23), Roggen (19-20), Hafer (16,50—1760), Wci- zenmehl 46,50-47 (46,26—46,75); Vrotmehl 3460—36 (33,75 bis 34L5, Kleie 860-0 (060-10), Wiesenhcu (6-7), Kleeheu (6-0), Stroh (4—4,60).
DU örtlichen Kleinhandel»Preis« dürfe» selbstverständlich nicht an den VIrsen- nnd Sr°bha»del«pretsen pemeffe» werden, da sür sene noch dt» so,, wirtschaftlichen Ber- kehirlosten t» Zuschla, lonnne». Dt« Schrtstlt,.
wieder abräumenden Negers. »Ganz recht, ich klingle morgen, wenn ich Frühstück will."
Sie hatte Mühe, ihr Schlafzimmer wiederzufinden. Zuerst kam sie auf einen Durchgang, der dem andern völlig glich. Doch ein Blick in das gleichfalls taghell erleuchtete Gemach ließ sie ihren Irrtum erkennen. Wohl war die Einrichtung fast dieselbe; doch da hingen Herrenkleider an den Wänden, in der Ecke statt des Sofas ein Arbeitspult, welches Spuren fleißiger Benutzung aufwies; darauf Bücher und Nachschlagwerke, alles sorglich geordnet, als ob der Besitzer den Raum eben erst verlassen habe, um sofort wieder zurück- zukehren.
Wie vom bösen Gewissen getrieben, hastete Lucy hinweg, öffnete eine Tür, befand sich im Salon und vermocht« von da aus den zu ihrem eigenen Stübchen führenden Korridor zu entdecken.
Auch Lucys Zimmer war hell-erleuchtet. Sie riegelte sich hastig ein; die Gardinen an den Fenstern waren bereits sorglich zugezogen, die Rouleaux heruntergelassen.
Ihr Blick streifte die beiden Koffer. Diese hatte sie völlig vergessen gehabt. Nun erwacht« ihre Neugier. Zaghaft probierte sie die Schlüssel. Die Koffer sprangen auf. Wie sie nun den reichen Inhalt auszupacken begann, fiel sie von einem Staunen in das andere.
Das alles sollte für sie bestimmt sein? Das war doch nicht gut denkbar!
Kopfschüttelnd zählte sie dt» Kleider, fünf, sechs an der
Zahl.
Als echte Evastochter konnte sie der Versuchung, die Sachen anzuprobieren, nicht widerstehen. Wie herrlich das alles paßte, als ob es für sie gemacht worden sei!
Staunend beschaute sie sich immer von neuem wi.i?. dem hohen Ankleidespiegel, sie kannte sich einfach nicht wie:-
Ganz zuletzt kam ein spitzenduftiges Gewebe, Taille und Rock auf rosa Seid« gearbeitet. Zuerst getraute sie sich kaum, es anzufassen. Als sie es nachher schüchtern anprobierte und sich im Spiegel beschaute, gingen Glutwellen von ihren Wangen au-
(Fortsetzung folgt.)