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Naaolder Taablatt ..Der GeseMckatter"

Mittwoch. 14. 3«tt 1S2S

Empfang -er Kölner Fußballsieger. Die Stuttgarter Kik- kers Corts, Wondratschek, Hubrich und Möbus wurden gestern abend bei ihrer Rückkehr von den Kölner Wettspielen auf dem Bahnhof von dem Verein der Kickers festlich emp­fangen und im Zug, dem sich einige tausend Sportfreunde anschlossen, mit Musik zur Liederhalle geleitet, mo eine Ehren- keier für die Sieger stattfand.

ep. Iungmänner-Frelzeik im Monbachkal. Im schön­gelegenen Monbachkal bei Liebenzell fand letzte Woche eine sechstägige Freizeit des Reichsverbands des evang. Iung- männerbunds statt, -ie von mehr als 200 Mitgliedern über 17 Jahren aus Württemberg und Baden, darunter nicht ruenia-n Arbeitslosen besucht war. Pfarrer Weismann vom Basler Missionshaus hielt einen Bibelkurs über das Reich Gottes, Reichsmark Lic. Stange den Waldgottes- diensk, Prälat v. T-aub aus Stuttgart sprach über n Spiritismus. Ioh. Iekle aus Ebingen führte im Geist der modernen Singbewegung in alte Choräle und neue Weisen sin. D""-'"- "-badet, geturnt und gewandert. Bom 2.8. August fir. .t ine Freizeit für Mitglieder von 14 bis 17 Jahren im M" '-chkc>' stakt.

Zeitungsbeschlagnahme. Die heutige Nummer derSüdd. Arbeiterzeitung" ist durch Beschluß des Amtsgerichts 1 we­gen eines Artikels, in dem eine Beschimpfung des Reichs­präsidenten Hindenburq erblickt wird, beschlagnahmt worden.

Milch für Schulkinder. Der Abg. Obenland hat fol­gende Kleine Anfrage gestellt: Die vom württembergischen Ernährungsministerium eingeleitete Werbung für die He­bung des Milchoerbrauchs hat erfreulicherweise in ganz kurzer Zeit auch in den Schulen der Stadt Heilbronn so fruchtbar gewirkt, daß täglich 2800 Viertelliter Milch von der Schuljugend während der Pausen getrunken wurden. Nun hat sich an einigen Schulen ein Teil der Lehrerschaft veranlaßt gesehen, dieser Sache ihre Unterstützung nicht weiter zuteil werden zu lassen. Es wurde dann auch von der Schulbehörde verkündet, daß nur noch Kinder, die sin ärztliches Zeugnis haben, zum Genuß von Milch während der Pause berechtigt sind, während den andern Kindern, die ihre 10 Pfennig für ein Viertelliter Milch und einen Wecken zahlten, dieses zum Leidwesen der Eltern wie auch der Milch­erzeuger versagt wird. Ist das Staatsministerium bereit, dahin zu wirken, daß den Sckulkindern der Genuß oon Milch wieder ermöglicht wird _

Vom Tage. Oberhalb der Kreuzung der Rotenwald- und Botnanger Straße stieß der verheiratete Mechaniker Wil­helm Seher aus Zuffenhausen, von der Solitude kom­mend, mit seinem Motorrad, in dessen Beiwagen ein Wirt aus Zuffenhausen und auf dem Rücksitz ein Fräulein aus Stuttgart saßen, mit einem entgegensahrenden, von zwei Personen besetzten Motorrad zusammen. Seher wurde s o - fort getötet, der andere Fahrer, der ledige Flaschner Hans Albrecht von Stuttgart, erlitt einen sehr schwe­ren Schädelbruch und wird kaum mit dem Leben 'da­vonkommen. Die beiden Beisitzerinnen wurden schwer, der Wirt anscheinend leichter verletzt. Ein drittes Motorrad, das vorausgefahren war, holte einen Krankenwagen herbei, der die Verletzten ins Katharinenhospital brachte. Die Räder wurden vollständig zertrümmert.

In der Krämerstraße in Hedelfingen kam es zwischen einem 43 Jahre alten verheirateten Bauarbeiter und einer 28 Jahre alten ledigen Frauensperson, der elfterer einen Liebesantrag machte, zu Streitigkeiten. In deren Verlauf schlug der Bauarbeiter die Mutter des Mädchens zu Boden.

Als ihre Tochter ihr zu Hilfe kommen wollte, wurde sie von dem Rohling mit einem Stock derart traktiert, daß sie sich in stark verletztem Zustand in ärztliche Behandlung begeben mußte. Der Täter wurde festgenommen.

Aus dem Lande

Heilbronn, 13. Juli. Erfolgein es Kün st lers. Bon dem einheimischen Maler Albert Hammel hat der württ. Staat ein Aquarell, das in der Graphischen Ausstellung des- Künstlerbunds ausgestellt war, angekauft.

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Roman von Fritz Sieinemann. s

M. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Der Koffer ist doch aber, wie mir Herr Hartwig selbst kagte, mit allem Inhalt wohlbehalten wieder in seinen Be- Ptz gÄommen.*

,Schon recht, es ist mir aber gelungen, den Grund für - Lein Verschwinden in Erfahrung zu bringen, und den zu wissen, dürste für Herrn Hartwig sehr wichtig sein. Um wieviel Uhr wird Herr Hartwig in Neustadt sein?*

Der Geheimrat zuckt« die Achseln.Er will unbedingt um fünf Uhr dort eintrefsen, aber ob ihm das gelingt, ist «ine ander« Frage.*

Rechnen wir mit einer Verspätung von einer halben Stunde, oder meinetwegen auch einer Stunde für alle -fälle, dann wird «S möglich sein, ihn gegen sechs Uhr tele- -Hönisch zu erreichen. Ihre Genehmigung vorausgesetzt, werde ich gleich von hier aus ein Gespräch anmelden.*

Bitte, tun Sie es. Doch wollen Sie mir nicht der- raten, worum es sich eigentlich handelt?*

Ich werde Sie sofort unterrichten, sobald die Anmel­dung erfolgt ist. Gedulden Sie sich nur wenige Minuten.

Herr Geheimrat.*-

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Während die beiden Herren sich in ihre Unterhaltung vertieften, setzte Martin, sobald er das Weichbild Berlins verlassen hatte, seinen Wagen auf volle Motorkrast, der wie «in wütender, fauchender Ungetüm di« geradstreckig« Land- Kratze entlangstürmte, die von Staub bedeckt wie ein weitzer Strich dalag.

Au» wolkenlosem Blau strahlte di« Sonne und sandte alle Glut Hemieder, die von der ausgetrockneten Erde in dm Archer zurückgestrahlt wurde. Martin verspürt« nichts davon, ihn umwehte die kühl« Zuglust, di« die tolle Fahrt de; unablässig vorwärtstreibendm Autos erzeugte.

Wie ungeduldig, erwartungsvoll und voller Zweifel hatte er die Reise nach Berlin angetretm, gewünscht, end­lich am Reiseziel zu sein, weil er von der Erreichung di« Gewißheit, die Ruh« erhofft und nun? Viel, viel pein­voller war diese Rückfahrt, jetzt, wo er dm erforderlichen Betrag zwar in der Tasche hatte, aber die neue Ungewiß­heit im Herzen verspürte, ob er wohl rechtzeitig wied erin

hall. 12. Juli. Eine Sechsundneunzigjährige. Freifrau Marie Horlacher in Rinnen konnte am Mittwoch ihren 96. Geburtstag begehen. Sie ist die älteste Einwoh­nerin des Ortes und Großmutter und Urgroßmutter. Es wurden ihr von vielen Seiten Ehrungen zuteil. Der Posau­nenchor des Gnadentaler Jünglingsvereins brachte am Abend ein Stäbchen.

Crailsheim, 12. Juli. Gewikterschäden.InGrün- delhardt ging ein schweres Gewitter mit wolkenbruch- ar^gem Regen nieder, der in wenigen Minuten Straßen und Wege in reißende Bäck' verwandelte. Einige Keller wurden unter Wasser gesetzt. In verschiedenen Häusern am Bergabhang 'choß das Wasser in Strömen durch Ställe und Scheunen, alles mit sich reißend, was im Weg stand. An den Feldfrüchken wurde bedeutender Schaden angerichtek. Auch in Wildenkierbach, OA. Gerabronn, setzte ein wolkenbruchartiger Regen in kur-er Zeit das ganze Dorf unter Wasser. D-r Schaden ist noch nicht zu übersehen. In Rinderfeld waren einzelne Häuser durch die Fluten vom übrig n Doisi völlig aboeschlossen. Verschiedene Ställe mußten geräumt und das Bieh in Sicherheit gebrach, werden. Die Frucht auf den Felde-n, die bst-ber besonders schön stand, wurde völlio zu Boden ged'-" '

Alfdorf OA. Welzheim, 12. Juli. Notlandung. Am Mittwoch flog ein Verkehrsflugzeug ganz niedrig über das Dorf hinweg und landete auf einer Wiese bei Emlerbach. Es kam von Frankfurt a. M. und wollte nach Nürnberg- Fürth, hakte aber im Nebel die Richtung verloren und eine Irrfahrt gemacht. Der mißmutige Fahrgast zog es vor, von Gmünd aus mit der Eisenbahn weiterzufahren.

Ellwangen, 12. Juli. Selbstmordversuch. Der am 20. Mai d. I. vom hiesigen Schwurgericht wegen Er­mordung seines Schwagers zum Tode verurteilte Korb­macher Lang von Himmlingsweiler, Gde. Fachsenfeld, hat vor einigen Tagen einen Selbstmordversuch gemacht, indem er sich die Pulsader zu öffnen suchte. Er konnte von der Ausführung der Tat noch rechtzeitig verhindert werden.

Veranlaßt durch den schleppenden Geschäftsgang sehen sich die Ziegeleiwerke Rickeltshausen veranlaßt, einen Lohn­abbau oon sechs Pfennig pro Arbeitsstunde oorzunehmen.

Pfahlheim OA. Ellwangen, 12. Juli. VielLeid. Die Familie des Landwirts und Kirchenpflegers Helmle von Beersbach ist schwer vom Unglück heimgesucht. Vor vier Wochen starb die Frau nach einem langen Krankenlager. Die jüngste Tochter erlitt aus Schmerz über den Tod ihrer Mutter einen Nervenzusammenbruch. Gestern nun kam die Nachricht, daß der Zweitälteste Sohn Anton auf dem Ran­gierbahnhof in Kornwestheim tödlich verunglückt ist.

Stetten a. A-, 13. Juli. Ladeneinbruch. In der Nacht zum Freitag wurde in dem vor dem Ort liegenden Laden des Konsumvereins eingebrochen. Nachdem die Diebe ein Eisengitter und fünf verschlossene Türen erbrochen hat­ten, fanden sie in der Ladenkasse nur 20 -Z. Sie nahmen einige Schachteln Zigaretten und etwas Schokolade mit.

Köngen. OA. Eßlingen, 13. Juli. Blitzschlag. Wäh­rend des heftigen Gewitters am Sonntag schlug der Blitz in «nen Heuhaufen in der Nähe der Brücke, der trotz des wolkenbruchartigen Regens sofort in Brand gesetzt wurde und unter mächtiger Qualmentwicklung in Flammen aufging. Die Frau, die ihn aufgehäufk hatte, hatte einige Augenblicke vorher vor dem Regen unter der Brücke Schutz gesucht, sonst wäre fie wohl vom Blitz erschlagen worden.

Tamm OA. Ludwigsburg, 13. Juli. Eine nieder­trächtige Tat. Am Samstag wurde, wie derLud- wigsburger Zeitung" geschrieben wird, hier am Bissinger Feldweg die 80jähr. Witwe Kath. Seybold, die auf ihrem Katoffelacker dort beschäftigt war, auf bestialische Weise von einem etwa 30jährigen Mann überfallen, zu Boden ge­worfen und mit ihrem Schurz geknebelt. Sodann wurde die Frau von dem Unhold etwa 45 Meter auf dem Boden geschleppt und in einen Haferacker geworfen, sodaß sie am Rücken und an den Armen Verletzungen davontrug. Sie wurde später von einer vorübergehenden Frau bewußtlos aufgesunden und es bedurfte längere Zeit, oon der Frau

Neustadt sein würde. Zum Glück war Las Brandmayer'sche I Auto ein erstklassiger Wagen, dem er etwas zumuten durste, I und der «inen Motor besaß, der die schwere Fahrt sicher zu einerr guten Ende, bringen würde. j

So war er, ohne di« geringste Pause, vier Stunden in s wenig geändertem Tempo dahingerast. Der Weg, der bi?- - her nichts zu wünschen übrig gelassen hatte, führte insola - vorgenormnener Abkürzungen über wenig gepflegt § Straßen. Martin hatte es gut machen wollen, aber der 1 Vorteil des kürzeren Weges erwies sich als ein Nachteil, i Die Federung des Wagens wurde beträchtlichen Anstren- ß gungen unterworfen. Um keinem Verhängnis zu unterste- S gen, entschloß sich Martin, die alte gute Fahrstraße wieder I aufzusuch«!. Er war vielleicht einen knappen Kilometer j davon entfernt, da bekam die Federung doch einen Knack? ! und er war gezwungen, zu hatten. Bei der Untersuchung l des Schadens mußte er die traurige Entdeckung machen daß er in der nächsten Reparaturwerkstatt Hilfe suchen müsse. In sehr langsamem Tempo, den Wagen so viel als möglich schonend, fuhr er Weiler. Nach Verlauf einer halben Stunde gelangte er in eine größere Ortschaft, in der er den Wagen ausbessern lassen konnte. Man versprach ihm, die Reparatur zu beschleunigen.

Die Hoffnung auf eine rechtzeitig« Ankunft in Neustadt war aber nun doch nahezu aussichtslos geworden. Unmög­lich konnte, durfte er jetzt noch zögern, di« Familie Thiele telephonisch davon zu benachrichtigen wenngleich er es sehr ungern tat, daß er mit der sicheren Rettung zurück- kehrte, denn gerade von seinem überraschenden Kommen hatte er sich ein« besonders freudige Wirkung versprochen. Er eilte zum Postamt. Nach langer Wartezeit erhielt er die Mitteilung, daß es infolge Gewitterstörungen unmög­lich sei. ein« Verbindung mit Neustadt herzustellen. Er be­gab sich zu der Autowerkstatt zurück und trieb zu höchster Eile an.

Endlich, endlich war der Wagen wieder betriebsfähig, und von neuem begann die wild« Jagd. Jetzt mochte pas- fler.n was wollte, er mußte in Neustadl zur festgesetzten Zeit eftttreffen, so oder so.-

Die Uhren in Neustadt verkündeten die fünfte Nachmit- lagsstunde, als Martin die äußerste Stadlgrenze erreichte. Ein»: Viertelstunde später lenkte er seinen Wagen auf den Hof -es Thiele'schen Unternehmens.

Der erste, -er seinen Weg kreuzt«, war SchHkdler. Als

herauszubringen, was mit ihr geschehen war. Der Täter konnte bis heute noch nicht ermittelt werden.

Schorndorf, 13. Juli. Amtsunkerschlagung. Wegen Unterschlagung von amtlichen Geldern wurde der frühere Stadtpflegebuchhalter Schön verhaftet und an das Amts­gericht eingelieferk. Die Höhe der Unterschlagungen, die in den Jahren 1924 und 1925 zurückliegen, ist noch nicht be­kannt. Es dürfte sich aber um einen erheblichen Betrag handeln.

Rottenburg, 12. Juli. Kraftwagenlinie. Zur Wie- dereinführung einer Kraftwagenlinie RottenburgErgen- zingen haben sich die Vertreter der Amkskörperschaft und der beteiligten Gemeinden grundsätzlich über die Deckung eines etwaigen Abmangels des Betriebes geeinigt. Bei der, Oberpostdirektion Stuttgart soll, da voraussichtlich die Ge­nehmigung der Autolinie NagoldBondorfHailfingen ver­sagt wird, die Verbindung von Hailfingen mit der Krafkposk- linie ^ "ttenburgErnenzingen befürwortet werden.

Ofkerdingen OA. Rottenburg, 12. Juli. Rücksich ts- loserMotorradfahrer. Die Kinder des Gipsers Ja­kob Mayer und des Seegrasaufsehers August Göhner wur­den bei der unteren Steinlachbrücke von einem Motorrad­fahrer überfahren. Mayer brach einen Fuß, K. Göhner er- hiel teinige Wunden. Der Fahrer ließ die beiden Kinder rücksichtslos liegen und fuhr eilends davon.

Balingen, 12. Juli. Verdiente Strafe. Vom Schöffengericht wurde Eugen Kästle von Ebingen wegen mutwilliger Alarmierung der Weckerlinie zu drei Monaten Gefängnis und 83 Mark Ersatzkosten an die Weckerlinie und zur Tragung der Gerichtskosten verurteilt.

Tuttlingen, 13. Juli. Leichenbergung. Am Sonn­tag vormittag konnten nach sechstägigem Suchen die Leichen der bei dem Bootsunglück auf dem Untersee umgekommenen Gustav Hengstler und Eugen Müller geborgen wer­den. Die Beisetzung fand hier am Dienstag statt.

Riedlingen, 13. Juli. Jugendlicher Einbrecher. Gestern wurde in Waldsee der 19jährige Fürsorgezögling Bruno Weißhaupt als Täter des Einbruchsdiebstahls in der Gröberschen Fabrik in Neufra verhaftet. Weißhauvt ist am 30. Juni aus dem Gebhardshaus in Hegenberg bei Tettnang durchgegangen und hat in der Zwischenzeit 5 Einbrüche im Oberland ausgeführt.

Mengen, 13. Juli. Einbrüche. In Baltshaus wurde bei einem Bürger ein Einbruch verübt. Es wurden 21 altes Silbergeld und eine goldene Uhrkette gestohlen. In Menzenweiler wurden Zwei Knechte des Landwirts Franz Müller bestohlen. Der Täter war durch ein Kellerfenster ein­gestiegen und nahm aus der Dienstbotenkammer eine neue Taschenuhr und etwas Geld mit.

Waldsee. 13. Juli. Treibriemendieb stahl. Im Gasthaus zur Traube wurde vor einigen Tagen ein Fahr­rad und bei Gutsbesitzer Karl Schmid in "Wolpertsheim sämtliche Treibriemen gestohlen. Die gestohlenen Riemen haben einen Wert von 360 -K-

Vogl OA. Ravensburg, 13. Juli. Wilderer. End­lich ist es gelungen, zwei Wilderer, die Mitte vorigen Mo­nats schon einen Zusammenstoß mit dem sürstl. Forstanwär­ter Martin von Wolfegg hatten, zu ermitteln. Es sind der verh. Zimmermann Ant. Binzer in Höfen und der Tag­löhner B. Ziesel in Ailingen. Letzterer hatte bei dem Zu­sammenstoß einen Schrotschuß in den Arm erhalten, was zu seiner Entdeckung führte.

Sigmaringen. 12. Juli. In den Ruhestand. Mit Beginn dieses Monats trat der Generalbevollmächtigte des Fürsten von Hohenzollern, Hofkammerpräsident Brüm­mer, in den Ruhestand. Brümmer, ein geborener West­fale, steht im 67. Lebensjahr. Eine Reihe von Jahren lei­tete er die Spezialkommission und wurde später Präsident der Generalkommission für die Rheinprovinz und die hoheu- zollerischen Lande. 1919 berief ihn Fürst Wilhelm an Stelle des Grafen Adelmann zum Hofkammerpräsiden- ten nach Sigmaringen.

er Hartwigs ansichtig wurde, blieb er wie erstarrt stehen und blickte den jungen Mann wie ein fremdes Wesen an.

Mit strahlendem Gesicht ging Martin auf ihn zu.Grüß Gott, Herr Schwerster. Ich Habs geschasst! Nur eine Vier, lelstunoe Verspätung!*

Guten . . . Tag . . . Herr . . . Hartwig . . kam es schwerfällig aus Schwerster? Munde.

Besonders erfreut scheinen Sie über meine Glanz­leistung nicht zu sein, oder stick Sie zu sehr überrascht? Aber ich will Sie nicht lange aufhatten, nur schnell einen Händedruck, ich will hinüber in Li« Villa. Nicht wahr, man erwartet mich mit höchster Ungeduld?*

' Schwerster faßte Martins Hand fester.

Wollen Sie nicht eine Sekunde bei mir eintreien?'

Haben Sie mir denn etwas so Wichtiges mitzuieilen? Ich werde doch drüben erwartet,* drängle Marlin.

>Kommen Sie nur! Kommen Sie nur!*

Halb widerwillig ließ Martin sich milziehen.

Ich will wenigstens hinübertelephonieren, Laß ich zu- rück bin.* sagte Martin. Doch auch davon wollte Schwcüler nichts wissen..

Später, später, Herr Hartwig!"

Gut denn, aber bitte fassen Sie sich recht kurz! Ich brenne vor Ungeduld darauf, in di« Villa zu kommen.*

22 .

Am Morgen des nächsten Tages, der dem für das Haus Thiele so unheilvoll verlaufenen Sommerfeste folgte, war. Robert Möller in der Billa erschienen, besorgt und doller Anteilnahme, wie es einem wirklichen Freund« der Familie zukam. Gern nahm Thiele seinen Besuch am Krankenlager nicht entgegen, aber die Verhältnisse waren ja jetzt so ganz andere .. .

Und mm saß Möller an seiner Seite, freundlich und lie­benswürdig, genau wie an jenem ersten Tage, da Thiel« zu ihm kam. nur bestimmter in der Form; seine Freund­lichkeit glich gewissermaßen einem dünnen Ueberwurf, durch den ein eiserner Panzer zeitweilig drohend hindurch-, schimmert.

Ich habe das Glück gehabt, soeben noch Ihren Arzt sprechen zu können, er sagte mir zu meiner großen Freud«,' dar wir hoffen dürfen. Sie in Kürz« vollständig wieder- hergestellt zu sehen, wenn Sie seinen Rat befolgen und. sich gehörig schonen.*

(Fortsetzung lolgk.)