Sette 2 Nr. LS8

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Samstag, 1v. Juli 192«

vrwgaus inner- uno außenpolitischen Gründen zurzeit" nicht zu haben, lind so hat der Reichskanzler den Gesetzent­wurf über die Fürstenabfindung zurückgezogen/ also, wie wir in der letzten Wochenschau bemerkten, das kleinere Uebel vorgezogen. Also die leidige Sache ist bis aus den Herbst vertagt. Gerichtliche Entscheidungen sind infolge des verlängerten Sperrgesetzes auch nicht möglich. Hof­fentlich gelingt es, im Sinn des deutschvolksparteitichen An­trags im preußischen Abgeordnetenhaus, auf gütlichem Weg die Auseinandersetzung zwischen Land und Fürstenhäusern es handelt sich ja nur noch um Preußen und Koburg vorher zum Abschluß zu bringen, bevor man wieder die Ge­setzgebungsmaschine mit der Angelegenheit beschweren muß. Freilich, jetzt wird die Schuldfrnge ausgerolli. Wer ist schuld an dem Mißlingen der reichegesetzlichen Regelung, die Deutschnationalen oder die Sozialdemokra­ten? Der Reichskanzler macht beide dafür verantwortlich. Der Vorstand der Demokratischen Partei aber meint, die Sozialdemokratie trage die Verantwortung, wennder Glaube an die Leistungsfähigkeit des Parlamentarismus er­schüttert" werde, undwenn sich heute die Klufi zwischen der Sozialdemokratie und den andern republikanischen Parteien zu vertiefen" drohe. Auch das Zentrum macht der So­zialdemokratie den schweren Vorwurf, daß sie das Vertrauen, das man in sie gesetzt, getäuscht habe. Ihre Haltung, meinte Ministerpräsident a. D. S t e g e r w a l d, seinicht besonders verheißungsvoll". Jedenfalls hat der Parlamentarismus wieder eine starke Einbuße an Respekt gehabt- Doch lassen wir die Schuldfrage und halten uns vielmehr an die Tat­sache, daß der Reichstaq Freitag, 2. Juli, nachts 12 Uhr, geschlossen wurde. Er ging in die wohlverdienten Sommer­und Herbstferien und soll, wenn nichts Besonderes vorfällt, am 3. November wieder zusammentreten. Schnell wurde noch ein« Unmasse von Vorlagen aufgeschafft. Sie betrafen das Reichsmietegesetz, die Reichskunstwoche, das Handels­gesetzbuch, den Personalabbau, die Schutzpolizei u. a. Von größerer Bedeutung ist die Verabschiedung des deutsch- dänischen und des deutsch-schwedischen Handels­vertrags, namentlich aber die Annahme der neuenZoll­sätze nur die Linke stimmte dagegen, und zwar für Roggen, Weizen und Hafer 5 -K, Futtergerste 2 .41, Mais 3.20 Schweinefleisch 21ll, Schweineschmalz 14 -ll usw.

Ueberall, wo wir auch Hinschauen, Not und Sorgen schwer­en El r b e i t s l o s i g k e i t, die gar nicht zurückgehen will, Hochwasser, das di« Ernte von vielen hundertau- fenden Morgen unseres geliebten Vaterlandes vollständig vernichtet hat, Geldknappheit auf allen Gebieten un­serer Wirtschaft. Und dazu noch örtliche Unglücks­falle grauenhafter Auswirkung: Schwere Unwetter in Magdeburg, Wolkenbruch mit Hagelschlag in H«-hin­gen, Zusammenbruch eines Wirtshauses in Wolters­dorf, wo 13 Tote und viele Verletzte unter den Trümmern begraben wurden, schweres Bootsunglück auf dem Boden- f e e, das 3 Ehepaaren das Leben kostete und dies alles an einem und demselben Sonntag, an dcnflelben Tag, wo bei Acheres vor Paris infolge einer Wetterkatastrophe und dadurch veranlaßten gräßlichen Eisrnbahnentgleisrng 18 Reisende das Leben verloren und weitere 97 schwer ver­letzt wurden.

Und all das Unolück trotz der gewaltigen Fortschritte un­serer Technik! Wir Menschen haben es zweifellos schon weit gebracht, aber die Sonne und die Wolken können wir nicht meistern. Zu unserer Demütigung müssen wir immer wieder die furchtbare Wahrheit erleben:Die Elemente Haffen das Gebild von Menschenhand."

Neuestes vom Lage

Linksregierung in Ulecklenbucg Schwerin, 9. Juli. Der neue Landtag wählte Abg. Schröder (Soz.) zum Ministerpräsidenten, Abg. Asch (Soz.) zum Finanzminister mit je 25 Stimmen, Abg. Dr. Möller (Dem.) zum Kultminister mit 23 Stimmen. Auf den bisherigen Ministerpräsidenten von Branden st ein ßelen 24 Stimmen.

Strafverfolgung im Fall Gareis München. 9. Juli. Am 9. Juni 1921 war in München ver kommunistische Landtagsabgeordnete Lehrer Gareis ermordet worden; wie amtlich mitgeteilt wird, ist nunmehr gegen den früheren Leutnant Hans Schweikhardt eine Voruntersuchung im Gang, da er des Mords verdächtig sei. Schweikhardt befindet sich seit 3 Wochen in Haft.

»

Ende der Selbstverwaltung Ostschlesiens?

Sattowitz, 9. Juli. In der Schlußsitzung des Schlesischen Sejm (Abgeordnetenhaus) erklärte der Präsident, die Re­gierung in Warschau arbeite eifrig daran, die gesamte Gesetz­gebung der drei Teilgebiete des polnischen Reichs zu verein, einheitlichen, so daß mit der Aufhebung der Selbst - Verwaltung Ostschlesiens gerechnet werden müsse. Der ostschlesisch'e Sejm hatte 48 Mitglieder, wovon 18 aus den Korfantyblock, 14 auf den deutschen Block, 8 auf die polnischen Sozialisten, 7 auf die Nationale Arbeiterpartei und 1 auf die Witosgruppe entfielen.

Schwere Ausschreitungen in Breslau Breslau, 9^ Juli. Eine Gruppe von etwa 400 Reichs- bannerleuten, menen sich rote Frontkämpfer anschloffen, grif- fen in Schießenwerder bei Breslau eine Schützenoersamm­lung im dortigen Schützengarten an, mißhandelte mehrere Mitglieder und zerstörte die Einrichtung des Lokals. Einem Polizeimajor, der einschreiken wollte, wurde di« Uniform völlig zerrissen, ein ^olizerbeamter schwer mißhandelt. Der Polizeipräsident drohte, daß er bei neuen Ausschreitungen die Staatsautorität mit allen Mitteln durchsetzen werde.

*

Die Prager Sokolkagung

Prag. 9. Juli. In dieser Woche fand in Prag eine Ta­gung der tschechisch-nationalen Turnerschaft (Sokoloereine) statt, zu der auch dei Sokolkolonie aus Berlin und der Lau­sitz erschienen war. Am Festzug nahmen über 50 000 So- kols teil. Bei der mit der Tagung verbundenen Hus- fei er hielt der Vorstand eine Rede, in der er erklärte, die Sokols lassen sich von niemand und keiner Macht (ge­meint war der Vatikan) verbieten, das Andenken an Hus zu feiern.

Schweizerische Abwehr gegen italienische Angriffe Zürich, 9. Jilli. Mehrere der italienischen Regierung nahestehende Blätter in Rom hatten in letzter Zeit scharfe Angriffe gegen die Schweiz gerichtet, weil sie angeblich den Kanton Tessin planmäßigverdeutsche". Italien könne diesem Vorhaben nicht ruhig .Zusehen und werde genötigt sein, Seaenmaßreaeln zu ergreifen. Die ganze schweizerische

Presse nimmt nun geschlossen Stellung gegen die italienische, an sich unbegründete Anmaßung. Die Bevölkerung Tessins spricht weit überwiegend italienisch. Die Schweizer Blätter erklären daher, das faszistische italienische Vorgehen sei ein planmäßiger und bewußter Versuch, di« Schweiz herauszu­fordern und eine Tessiner Frage zu schaffen, die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden sei. Italien wolleetwas" herasfordern und dann dieses Etwas zum Anlaß anderer Dinge nehmen. Umgekehrt mache gerade Italien fortwährend Umtriebe im Kanton Tessin. So habe Pie italienische Re­gierung z. B. soeben 15 000 Franken zum Bau einer reichs­italienischen Schule in Locarno ausgegebsn. DerBerner Bund" erklärt, es sei nicht wahr, daß die Tessiner der Schweiz von Italien geschenkt worden seien, wie man jetzt in Rom schreibe:Die Schweiz ist zusammengewachsen, nicht zu­sammengeschenkt worden."

Laillaux verhandelt in London London, 9. Juli. Nachrichten aus Paris zufolge wird der französische Finanzminister, sobald die Kammer das Ver­trauen ausgesprochen hat, voraussichtlich am Samstag früh mach London abreisen, um über die endgültige Regelung der Kriegsschulden an England zu verhandeln.

' Im Unterhaus erklärte Schatzkanzler Churchill auf eine Anfrage, er zweifle nicht daran, daß Frankreich das von dem früheren FinanzmMister Peret gegebene Ver­sprechen, jährlich 4 Millionen Pfd. St. an England ab­zutragen. einhalten werde.

Württemberg

Skuttgark, 9. Juli. Empfang des Führers des ungarischenDeutschtums. Dem Führer des ungari­schen Deutschtums, Exzellenz Nationalitätenminister a. D. Unioersitätsprofessor Dr. Jakob Bleyer, der aus Anlaß seiner Ernennung zum Senator der Deutschen Akademie in München zurzeit eine Reise durch Süddeutschland macht, wurde in Stuttgart von Justizminister Beyerle in Ver­tretung des Staatspräsidenten und vom Deutschen Auslands^ Institut ein feierlicher Empfang bereitet. Heute begab sich Prof. Dr. Bleyer nach Tübingen, wo er von dem Senat der Landesunrversität empfangen wurde, anschließend erfolgte ein Besuch beim Bischof von Rottenburg.

Stuttgart. 9. Juli. Die Lage des Arbeitsmarkts ist auch in der vergangenen Woche ohne wesentliche Aenderung geblieben. Im Arbeitsnachweisbezirk Stuttgart standen am 29. Juni 6361 männliche und 2110 weibliche und am 6. Juli 6359 männliche und 2225 weibliche Personen in Erwerbs­losenfürsorge.

Fleischpreisabschlag. Die Stuttgarter Metzgerinnung hat den Preis für Kalbfleisch von 1.20 -ll auf 1.15 <41 für das Wund herabgesetzt.

Aus dem Lande

Vaihingen a. F-, 9. Juli. Entgleisung. Am Don­nerstag nachmittag 1.05 Uhr entgleiste bei einer Verschiebe- sahrt des Filderbahnzuges 710 ein Postwagen bei Einfahrt in eine Weiche auf der Sation Vaihingen. Personen kamen nicht zu Schaden. Gefährlich schien die Lage, weil der elek­trische Güterzug von Möhringen nach 3 Minuten fällig war; ec konnte aber noch rechtzeitig angehalten werden.

Feverbach, 9. Juli. Gemeinsame Schule. Der Gemeinderat stimmte grundsätzlich der Erstellung eines ge­meinsamen Gewerbe- und trarrdelsschulgebäudes in der Nachbarstadt Zuffenhausen zu.

Ludwigsburg, 8. Juli. Gefährlicher Buben­streich. Der angebliche Kaufmann Hermann Grammel von Großsachsenheim erzählte einem Altersgenossen, einem 18- jährigen Koch, daß er mit seinem Freund zusammen nach Afrika gehen werde. Die Reisekosten bezahle eine Berliner Firma. Der Koch, der sich seit geraumer Zeit ohne Arbeit befand, war von diesem Plan so begeistert, daß er darum bat, auch mit von der Partie sein zu dürfen. Nachdem Gram­mel wie sein Freund, der Kausmannsgehilse Hans Gute­kunst von Stuttgart, dem Koch etwa 80 <41 abgeschwindelt hatten, brachten sie ihn im Mai nach Mannheim zu einer Werbestelle der französischen Fremdenlegion. Ein französi­scher General hat aber seine Aufnahme mit Rücksicht auf sein jugendliches Alter abgelehnt. Inzwischen waren auch die beiden andern nach Stuttgart zurückgekehrt und hatten die Frechheit, bei dem Vater des Kochs anzurufen, ob sein Sohn zu Haus sei. Wahrscheinlich wollten sie sich überzeugen, ob der Junge von der Fremdenlegion angeworben worden war, damit sie die Werbeprämien, die 80 -41 betragen soll, in Empfang nehmen könnten. Dabei wurden sie jedoch ver­haftet. Wegen Betrugs, Urkundenfälschung und verbotener Zuführung eines Deutschen zum Militärdienste einer aus­ländischen Macht wurde Grammel zu 5 Monaten, der weniger belastete Gutekunst zu 4 Monaten Gefängnis ver­urteilt.

ep. Schwab. Hall. 9. Juli. 40 Jahre Diakonissen­haus. Das Haller Diakonissenhaus, das am Sonntag sein 40. Jahresfest feierte, beherbergt zurzeit 1124 Anstälts- bewohner. Insgesamt 45 251 Hilfsbedürftige wurden im ab­gelaufenen Jahr von den 403 Haller Schwestern gepflegt. Gegenwärtig wird ein Feierabendhaus für die arbeitsunfähig gewordenen Schwestern gebaut. Anläßlich des Jahresfsstes wurden 9 Schwestern durch den Anstaltsleiter, Pfarrer Weißer eingesegnet. 5 Schwestern blickten auf 25jährigen Diakonissendienst zurück. Die Arbeit des Diakonisfenhauses für die Volkswohlfahrt ist aller Unterstützung wert.

Kirchheim u. T., 9. Juli. Rutschungen. Kaum sind die Rutschungen am Straßendamm der Plochinger Steige mit Mühe und Kosten ausgebessert worden, da hat sich aus dem Schwarzscben Obstgut sine neue Rutschung gezeigt, die die stärksten Obstbäume mit sich riß und darauf schließen läßt, daß bei anhaltender Nässe der Straße noch weitere Ge­fahren drohen.

Schwenningen. 9. Juli. Einweihung. Aus Anlaß der Fertigstellung der Gasfernversorgung Villingen Schwenningen fanden am Mittwoch in Villingen und Schwenningen kleine Einweihungsseiern statt. Zuerst wurde das Gaswerk in Villingen, von wo aus die Fernleitung hier­her geht, sodann die Gasanlage in Schwenningen eingehend besichtigt. Oberamtmann Re gelma n n-Rottweil und" Landrat W e n z - Villingen überbrachten die Grüße ihrer Regierungen.

Blaubeuren. 9. Juli. Neue Wanderarbeits­stätte. Diese Woche wurde mit den Arbeiten zur Erste!, jung eines neuen Gebäudes für Unterbringung der Wandert arbeitsstätte bei der Gasfabrik begonnen. Der Kostenauf­wand berechnet sich auf 27 000 Mark.

Rokkenburg, 9. Juli. Lebensretter. Am Mittwoch naü mittag fuhr der des Schwimmens unkundige 12jährige Sohn eines hiesigen Beamten in einem Paddelboot auf dem vom Hochwasser noch cm geschwollenen Neckar oberhalb der oberen Brücke. Plötzlich kippte das Boot um. Der Junge suchte sich an dem Boot festzuhalten, dabei drehte es sich immer wieder. Dieses Ringen mit dem Boot sah der neun­zehnjährige Siegfried Bolz, der Sohn des hiesigen Stadtpfle­gers, kam rasch entschlossen dem- Wehrlosen zu Hilfe und --et- tete ihn.

Münsingen, 9. Juli. Blutvergiftung infolge Bienenstichs. Der ledige Schuhmacher Dangel, ein junger Imker, erhielt einen Bienenstich in eine Ader, der eine schwere Blutvergiftung mit Störungen der Herztätig­keit hervorrief. Der junge Mann war mehrere Tage ans Bett gefesselt.

Tübingen, 9. Juli. Dreifacher Brandstifter. Das Schwurgericht hat den 22 I. a. Korbmacher Paul Repp-, hun von Reudern, der drei Häuser und Scheunen von Bauern, mit denen er nicht gut stand, angezündet und da­durch einen Schaden von über 20 000 -41 verursacht Hai, zu- 8 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt.

Ricdlingen, 9. Juli. Ein gefährlicher Schütze. Wie bekannt wird, hat der spatzenjagende Frijeurgehilfe seine Kunstschießeri schon die Woche vorher an der Tochter Anna des Maurers Franz Schirmer ausprobiert, die er mit einer Terzerole ohne jeden Anlaß in den Nacken schoß. Die Kugel mußte im Berzirkskrankenhaus entsernt werden.

Zwiefaliendorf OA. Riedlingen, 9. Juli. Brückenbau. M't dem Bau der neuen großen Brücke über die Donau bei

-faltendorf ist vor einigen Wochen begonnen worden.

Ausführung der hölzernen Notbrücke für leichte Fuhr­swerke und zur Abfuhr für den rechts der Donau gelegenen Markungsteil ist mit Herstellung und Betonierung der bei­den massiven Widerlager für die 50 Meter weit gespannte Betonbrücke begonnen worden. Die Brücke bildet schon seit altersher eine wichtige Verbindung der Donaugegend mit der Alb.

Friedrichshafen, 9. Juli. Hoher Besuch. Herzog Albrecht und sein Sohn Philipp besuchten dieser Tage das prächtig gelegene und bestens eingerichtete St. Martins­heim, Priestererholungsheim in Berg bei Friedrichs­hafen. _

Aus Stadt und Land

Nagold, IO. Juli 1926.

Man braucht Mut zum menschlichen Leben, und zum weiblichen oft mehr wie zum männlichen.

Jean Paul.

-Sb

Zum Sonntag

Warum muß der Mensch so vieles vergeblich tun? Jeder erlebt es in seinem Beruf, daß der Ertrag redlicher, fleißiger Arbeitsstunden null sein kann. Und manchmal weiß man das schon im voraus, und muß die Arbeit doch tun. Der Weingärtner muß jetzt Weiterarbeiten in seinen im Mai er­frorenen Weinbergen; der Kaufmann muß jetzt wohl zeit­weise mit Verlust arbeiten, um nur eben Geschäft und Kund­schaft zu erhalten. Und der geistige Arbeiter, der Erzieher etwa, macht nicht selten die Beobachtung, daß ihm die Her­zen gerade der Menschen, denen er vor allen dienen möchte, hoffnungslos verschlossen sind. Das Wozu, nach dem wir bei all unserem Tun fragen müssen, ist nur zu oft vom Dun­kel umhüllt. Wir fühlen uns eingespannt in Pflichten, deren Ziel uns in trüben Stunden zu entschwinden droht. Und wenn auchErfolg" La ist, wie oft scheint er Len Aufwand nicht von ferne zu lohnen! Da ist es gut zu wissen, daß es einen Erfolg ohneErfolg" oder über allen Erfolgen gibt. Nicht was wir fertig machen, verdienen oder ernten, gibt unserm Tun seinen eigentlichen Sinn, sondern was wir selber dabei werden. Der Erfolg: das ist die Persönlichkeit, der Charakter. Und es scheint in dieser Welt so wunder­sam zu sein, das oft gerade dasvergebliche" Aun^deü Charakter am kräftigsten bildet.

Deranstaltungeu und Teste.

Nagold: 3 Uhr, Konzert des Ver. Lieder- u. Sängerkranzes in der Seminarturnhalle.

Wildberg: Bezirksseuerwehrtag des Bezirksseuerwehroerbandes Nagold. Abfahrt 10.38.

Preisschießen des Militär- und Veteranen- Vereins. Rotlweil: Verbandstagung der Freien Schreiner-Innung Nagold. Abfahrt 7.20.

*

Dienftnachrtthte«.

Durch-Entschließung des Herrn Kirchenpräsidenten ist die Pfarrei Besenfeld, Dek. Freudenstadt, dem Repetenten Richard Bau mann am evangelisch-theologischen Seminar in Maul­bronn übertragen worden.

Gedanken und Betrachtungen zn de«Feierstunden".

Zu all dem Unglück, das über unser deutsches Vaterland in den vergangenen Jahren hereingebrochen ist, kamen heur die furchtbaren Unwetter und verheerenden Ueberschwemmungen im ganzen Reich. Wenn auch einmal die Nagold im jugendliche» Uebermui über ihre User heraustritt, so ist dies doch nur sin Stunden und wir hier im gebirgigen Land können uns schlecht eine Vorstellung von den Ueberschwemmungskatastrophen am Rhein, am Main oder im Flachland an der Elbe, Oder usw. machen. Zehntausende von Morgen, Landstriche, die oft nicht kleiner sind als ein ganzer Landesteil, stehen unter Wasser und Not und Sorge haben für Jahre zu all den vorhandenen Un­bilden ihre Einkehr gehalten. Verschiedene Bilder in unserer heutigen Beilage lassen uns, wenn auch nur in einem klemen Bruchteil die Furchtbarkeit und Traurigkeit dieser Naturgewalten erkennen. Frankreich marschiert jetzt in unseren Fußstapsen von einer Ministerkrise zur andern und der französische kianc wird nicht lange mehr säumen, seiner Schwester Mark nachzu­eilen und seinen Todesreigen aufführen. Auch das Vno von Rademacher interessiert, stehen wir doch heute im Zeichen der Rrichswettkämpfe in Köln und haben wir durch die Reiche- jugendwettkämpfe in Nagold eine Ahnung von solchen Ver­anstaltungen bekommen. Sollte ein Leser unsererFeier­stunden" einmal nach Berlin kommen, so ivird er auch sicherlich nicht versäumen, den .Platz der Republik", der einstmals den anstößigen NamenKönigsplatz" geführt hat, ^ zu besuchen, doch wird er vergeblich dieStraße zum Platz der Republik

Seite 3 -

(?6

ÜS8 l

beste

ausfindig zu ma, dieStraße zum Neben den Ivird die Fortse werden, aber a ist sich der Her- unserer Leserinne Aberglauben der wird der Brieftä vorgerufen Habei umrahmenden R eigen um sie. j leuchtender Fülle die Luft ist erfüllt einer Königin in Glücks. Es gibt i Vaterland, das chenaugen die j Rosen! Sie sin aber auch alles löst in sehnend! sind sie lausendj sich blutrot ins. Meeresschaum, standen, bedeut! einigen sie nicht Leid?

Rosenzeit, Heimkehren Schöner F weiße Rosen, s legen sie auf w Rosenzeit, Sinnbild des § Das ist R> sich reckt und d ausatmet.

Das ist i dumpf und bei das Wild schre Das ist R die Nächte geh macht für alle,

ep. Ernste Deutschen Bob versitätsprofej sagt:Wir hc denen etwa ! sind. Wir ha Anstalten, voi des Vaters si die, daß das Die drei grc schlechtskrankk einer geradez kommen." Di geschätzt, in k Million Kind

Wildberg kaffe. Da ar nicht möglich zu halten, wu Worten des 7 Oberlandmesse des Vorstände manche Rücks Ordnung gesü Dank der Um pfleger Frau ist es gelunge Daß wir nati läge zu leiden sührlichen Da nis aufgenom manche Aufkl dann gezeigt, denn einstimn das Amt abb das ihm ent> nochmal, das schultheiß d'A der Bericht ü! Rechner auf für die müh, daß die Kasse zu Nutz und laufene Verso

Ebhaus«

wir vernehme stimmung ük des Umfange als außerordl Räumlichkeit Waldhorn", gen. Zwei i einen weitere vorgesehen.

Herren! schule konnte Wesenheit dei des Gewerbi das Fest mit

HerrenI

Steinbruch d chte Heinrich jetzt ünaufge