Sette 3 - Nr. 153
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Montag» 5. Juli 1S3S
ung zu nehmen, Ivirw migung zum Erwerb' und zur Beschä?i>"N'7 Festtagen, sowei: nur beim nachgerviesr: Anhörung der b?!e'H-
teten Bitte bervor: 1. Allen Beriuchen, dem Sonniag leinen Charakter als Tag brr Aröeitsruhe, Erbauung und Erho- '-nn entgegenzutreten. 2. Die Geneh- brt.ieT zum Offenhalten von Läden vcn Arbeitnehmern an Sonn- und n Li? Zuständigkeit des Landes fällt, wn dringenden Bedürfnis und nach n Kreise zu erteilen, in keinem Fall aber über das im Artikel 1 der Verordnung über die Sonntagsruhe im Handelsgeroerbe vom 5. Februar 1919 vorgesehene Höchstmaß hinauszu-gehen. 3. Auf die Reichsgesetzgebung im Sinn der straffen Durchführung des Sonntagsarbeitsverbots einzuwirken.
Stuttgart, 4. Juli. Geyreindeanteile an der Einkommen-, Körperschaft-und Umsatz st euer. Die Staatshauptkasse hat am Freitag den Gemeinden als weitere Abschlagszahlung auf ihre Anteile am Einkommen-, Körperschaft- und Umsatzsteuerauskommen des Rechnungsjahrs 1926 0,06 RM. auf je 1000 PM. der Schlüsselanteile 1925 überwiesen. 6
Ernennungen. Der Staatspräsident hat den Oberregierungsrat Dr. Aichele im Ministerium des Innern zum Ministerialrat daselbst, den Amksgerichtsdirektor Kleinmann beim Amtsgericht Stuttgart 1 zum Amtsgerichts- Präsidenten daselbst und den Landgerichtsrat Euoth in Heilbronn zum Landgerichlsdirektor in Heilbronn ernannt.
Ein Neunzigjähriger. Oberamtstierarzt a. D. Rudolf Maile feierte am Samstag seinen 90. Geburtstag. Maile war früher 40 Jahre lang Öbcramtstierarzt in Hall und erfreut sich noch einer guten Gesundheit.
Iußenbhcrberge auf der Solikude. Auf der Höhe der Solitude ist eine Jugendherberge erstellt worden, die am Sonntag, -11. JE um 3 Uhr durch den Vorsitzenden des Zweigausschusses, Prof. Dr. Nägele in Tübingen, eings- weiht werden wird.
Höchstsätze in der Erwerbslosenfürsorge. Zufolge Anordnung des Reichsarbeitsministeriums bleiben die derzeitigen Höchstsätze in der Erwerbslosenfürsorge weiter bis zum 27. November 1926 in Kraft.
Bom Tage. In der Cannstatkerstraße in Feuerbach stürzte ein Radfahrer bei einem Zusammenprall mit einem Straßenbahnwagen. Er erlitt erhebliche Verletzungen am Kopf. — 5n der Reckarstraße kam sin 26 I. a. Hilfsarbeiter beim Versuch, einen Straßenbahnzug während der Fahrt zu besteigen, zu Fall. Er erlitt einen schweren Schädelbruch.
Aus dem Laude
Rordheim OA. Brackenheim, 4. Juli. Diamantene Hochzeit. Am Donnerstag feierte der frühere Gemeinde- und Kirchenpfleger Gemeinderat Friedrich von Olnhau- f e n mit seiner Ehefrau Christiane, geb. Bechtold, das Fest der diamantenen Hochzeit.
Gaildorf, 4. Juli. Zum Tunnel-Einsturz. Die bei dem Einbruch von Gesteinsmafssn im Kappelesberg- Tunnel ums Leben gekommene beiden Leute sind die verheirateten Arbeiter Leins von Oehringen und Busch von Weinsberg, letzterer Vater von 4 Kindern.
Tübingen, 4. Juli. Von der Universikä k. Die Tübinger Kliniker begaben sich am Freitag bei einer Teilnahme von 13 Professoren und 113 Kandidaten der Metrzin nach Mich, um den Gegenbesuch abzustakten, den im voriaen Zommer die Züricher Kliniker hier gemacht haben.
Belsen OA. Rottenburg, 4. Juli- Selbstmord. Abends wurde hier im Waldteil Schwarlach ein Erhängter ausgefunden. Heber die Person des Mannes ist nichts näheres bekannt.
Reuhansen OA. Urach, 4. Juli. Das Alte stürzt. Die nahezu 60 Jahre alte Neuhöuser Getreidemühle, die als Eigenart vier Wasserräder mit vier Mahlgängen besaß, hat in den letzten Wochen den neuzeitlichen technischen Errungenschaften durch Abbruch weichen müssen.
Holzheim OA. Göppingen, 4. Juli. Freude über die neue Eisenbahn. Anläßlich der Bahnsinwsihung gab es hier große Freude. Nachdem der Sonderzug den Bahnhof verlassen hatte, marschierte die Schuljugend in die Schullokale, wo jedes Kind eins große Wurst, zwei Bretzeln und eine halbe Mark bekam- Nachmittags durften sie, sowie auch Erwachsene, soweit der Platz ausreicküs, eine Freifahrt nach Voll zum Kinderfest machen. Abends von 8 Uhr ab gab es in sämtlichen Wirtschaften nir Feier de- Tags Freibier, das von der Brauerei Englischer Garten Stuttgart in dankenswerter Weise gestiftet wurde.
Ulm, 3. Juli. Erwerbslosenzahi. Die Erwerbslosenziffer hak sich am 1. Juli auf 2177 gegenüber 2136 am 15. Juni erhöht. Die Gesamtlage des Arbeitsmarktes hat sich im Juni etwas verschlechtert.
Larwhejm, 4. Juli. Aus dem Auto geschleudert. Einem Ulmer Ankobesiber versagte auf der Straße Laupheim- Achstekken an einer Straßenbiegung die Steuerung seines Wagens. Das Fahrzeug rannte über einen Schotkerhaufen gegen einen Baum und wurde schwer beschädigt. Die Insassen, die mit großer Heftigkeit aus dem Auto herausgeschleudert wurden, wurden zum Teil erheblich verwundet.
Ravensburg, 4. Juli. Gründung eines Stenographen Vereins. Unter Leitung des Vorstands der Dollhandelsschule, Handelsschulrat Keller, ist ein Verein zur Pflege der Einheitskur.zschrift ins Leben aetreten.
Aus Stadt und Land
Zu den Reichsjugend-Wettkämpfen.
Nagold, 5. Juli 1926.
Zu wenig und zu viel Ist gleich sehr unvollkommen, Im Ernst ist und im Spiel Das rechte Maß willkommen.
F. Rückert.
Dienftuaehrichten.
Die Reichsbahndirektion hat den Oberkassenvorsteher Trucksäß in Horb als Eisenbahnobersekretär nach Ulm (Güterstelle) und die Eisenbahnobersekretäre Mayer Hermann in Ulm nach Horb, Wiser in Schwenningen (Neckar) nach Nagold versetzt.
Die Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau hat den Walzmeister Beck in Calw zum Kanzleisekretär ernannt.
Für Nagold sind, mit Recht gesagt, wieder einige Tage von großer Bedeutung vorüber. Die ersten Reichsjugendwettkämpfe haben stattgefunden und somit ist bewiesen, daß Turnen und Sport nicht nur in Vereinen sondern auch in den Schulen Fuß gefaßt haben. „Viele sind berufen, aber ivenige sind auserwählt". Es mag vielleicht merkwürdig erscheinen, dieses alte Bibelwort für sportliche Zwecke anzuwenden, doch beim näheren Hinsehen finden wir, daß auch für die Kreise der Sportanhänger hierin eine nur allzuwahre Tatsache, die vielleicht noch wenig Beachtung findet, verborgen liegt. Wir leben sozusagen im Jahrhundert des Sports und von Tag zu Tag vergrößert sich nicht nur das Gebiet der Sportarten sondern auch die Summe seiner Anhänger. Es bleibt dies eine erfreuliche Feststellung solange, als sich jeder, der sich dem Sport zuwendet, diesen als Mittel zum Zweck nämlich als Mittel zur Körperkrästigung und Gesundung sowie zur Erziehung und Selbstbemeisterung des eigenen Jchs betrachtet. Viele aber wenden sich dem Sport nur aus Modesache zu und wie viele andere sind es wieder, die der Ehrgeiz treibt, um Höchstleistungen zu erreichen, Rekorde aufzuslellen, um den sportlichen Lorbeerkranz vor aller Oeffent- lichkeit tragen zu können. Letztere sind gewiß nicht die schlechteren und ist in ihrem Drängen zur sportlichen Bahn ein gewisser Wert anzuerkennen und man muß sich bewußt sein, daß ohne solches Drängen niemals etwas Großes erreicht werden könnte. Schließlich aber kann dies nicht der letzte treibende und wertvollste Moment der sportlichen Betätigung sein, besonders deswegen nicht, weil dann dem wahren Wesen des Sports, ein Arbeitsgebiet zur körperlichen Ertüchtigung für alle zu sein, nicht entsprochen werden könnte.
Im Heimatboden wurzelt die Kraft des Spottsmannes. Die Erde, die seine Wiege trug, war der erste Tummelplatz kindlicher Spiele' auf ihr erstarkte er, sie sog seinen Schweiß, sie federte unter seinem Lauf und sein Können wuchs auf ihr. Die Luft der Heimaterde kühlte seine heiße Stirn, sie füllte seine Lungen, die im Spiel sich weiteten. Heimaterde und Heimatluft, ihnen verdankt der Spottsmann das, was er ist. Spottsmann sein heißt, sein Herz dem Guten, Wahren, Schönen, Großen öffnen. Groß und schön ist die Liebe zur Heimat. Heimatliebe macht güiig und wahrhaftig. In der Heimatliebe ankert die Treue, und die Treue ist die Grundlage der Freundschaft. Der Spottsmann und Turner hat keine Gegner, nur Freunde; er lebt und webt im Gemeinschaftsgedanken. Im Spott ist auch der Besiegle Sieger.
Nur Kräfte des Geistes allein können eine sittliche Wiedergeburt unseres Volkes niemals erreichen, denn rasch würde der Geist zerfallen, wenn ihm der Verfall des Körpers vorangeht. Die Gottheit schuf den Körper und blies ihm ihren Odem ein. Die stoffliche Hülle, die unsichtbare Seele, sie sind eins und keines sollte das andere mißachten, denn sie sind auseinander angewiesen. Der Geist, der seine Behausung, den Körper, vernachlässigt, handelt nicht weniger sträflich als der, der über alles die Körperlichkeit stellt.
Nach diesen Richtlinien müssen wir unsere Jugend erziehen und es ist besonders Aufgabe unserer Lehrer, die Liebe zum Sport und Turnen nach den richtigen Grundsätzen in die Herzen der Kinder hineinzupflanzen und die Leiter dcr Sport- und Turnverbände müssen es sich zum Ziel setzen, diesen Gedanken in ihren Vereinen weiterzupflegen. Die Reichsjugendwettkämpfe haben den Grundstein und den Ansporn zu dieser Arbeit gelegt. Es war eine Freude zu sehen, wie von der jüngsten bis zur ältern Jugend am Samstag nachmittag das ganze Können eingesetzt wurde, um durch Erreichung der nötigen Punktzahl eine Belohnung in Form eines Diploms zu erringen. Die Augen leuchteten vor Freude am Kampf und es muß gesagt werden, daß auf allen Gebieten, sei es Lauf, Freihoch-, Freiweitsprung, Kugelstoßen usw., besonders auch von den ganz jungen Erstaunliches geleistet wurde. Es ist selbstverständlich unmöglich gewesen, bei diesen Altersunterschieden alle unter eine Kappe zu bringen und so wurden die Teilnehmer nach den Reichsbestimmungen in 11 Gruppen sestgelegt. Im ganzen waren es 179 Teilnehmer, worunter sich 132 Knaben und 47 Mädchen befanden, von denen 49 resp. 26, insgesamt also 75 als Sieger hervorgingen. Wirklich eine erstaunliche und freudige Zahl. 10"/g dieser Sieger wurden mit Ehrendiplomen des Reichspräsidenten ausgezeichnet.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Reichsjugend- ivettkLmpse und Werbeveranstaltung, und man darf ruhig sagen, daß die Werbeveranstaltung ihren Zweck erfüllt hat, d. h. daß sie bei vielen Freude und Sehnsucht nach Turnen und Leibesübungen hervorrief. Am Morgen schon zeigten die Radfahrer ans ihren neuen Saalmaschinen in der Turnhalle ihre Kunst u. um 11 Uhr ging der Stafettenlauf über 2000 Meter durch die Stadt, bei dem die Seminarstafette mit 4,18 Min. Sieger blieb. Als 2. ging der Turnverein mit 4,26 Min. durchs Ziel.
Nach dem Essen sammelte sich der Festzng unter Voran-
Hohes Alter.
Am gestrigen Sonntag feierte Frau Schühle Ww. ihren 82. und heute Herr H e rtko rn, Veteran 1870/71 seinen 80. Geburtstag. Beide Jubilare sind geistig und körperlich noch munter und frisch und wir wünschen ihnen beiden noch sonnige Tage in einem ruhigen Lebensabend.
Molorradunfall.
Infolge zu schnellen Fahrens stieß gestern vormittag in der Calwerstraße ein Motorradfahrer auf einen Gartenzaun. Während der Fahrer mit heiler Haut davonkam, wurde das Rad schwer beschädigt.
Ser Steoographenverein Babelsberger
machte gestern anläßlich des guten Erfolges vom Gau-Welt- schreiben einen Ausflug. Von Liebenzell gings zu Fuß durchs romantische MonbachtalnackiNeuhansen-Schellbronn-Hohenwart Pforzheim. Wenn man auch abwechslungsweise durch ein Gewitter eingeseift wurde, so tat dies der humoristischen Stimmung jedoch keinen Abbruch und ein jedes war hochbefriedigt. Kunst Heil!
Bezirkskriegertag i» Egenhausen.
Der Kriegewerein Egenhausen feierte am Sonntag sein OOjähriges Jubiläum, verbunden mit Bezirkskriegertag. Obschon dunkle Gewitterwolken am Himmel erschienen, waren doch eine überaus große Zahl von Kameraden und Festteilnehmern er schienen. Vormittags 10 Uhr war Borständeversammlung des Bezirkskriegerverbanoes bei Kamerad Hammer zum „Adler". Der Bezirksobmann Raas- Nagold begrüßte die erschienenen Kameraden und berichtete sodann über seine bisherige Tätigkeit und über die Verhandlungen und Beschlüsse des Bundestages in Ulm. Es folgten von Kassier W re den die Kassenberichte der beiden Kassen, Besirkssterbekaffe und Bezirksverbandskasse, welche in guter Ordnung sich befinden. Nachdem die weiteren
tritt einer Musikkapelle zum Marsch aus den Sportplatz, wo nach einem prächtig gelungenen Aufmarsch Herr Studienrat Grau die Begrüßungsansprache hielt. Er erwähnte, wie innerhalb des Ortsausschusses gearbeitet worden sei und hob Zweck und Ziel der gestrigen Veranstaltung hervor, insbesondere aber wies er ans die Notwendigkeit der Leibesübungen und Jugendpflege hin und erwähnte besonders, wie neben Ertüchtigung des Körpers die Fähigkeit des Unterordnenkönnens, die Kameradschaft und Treue, die Aufopferungsfähigkeit für ein Gemein- schastsziel und noch manches andere gepflegt werden muß, wie überhaupt Turnen, Spiel und Sport zur Notwendigkeit des Lebens gehört und wie es endlich ein Abbild des Lebens selbst ist. Der Redner fordert die Lehrmeister auf, der Jugend durch einen freien Samstagnachittag Gelegenheit zur Körperpflege, zum Spielen und Turnen auf freier Wiese' zu geben, aber er macht auch eine leise Andeutung, daß, wenn auch der Geldbeutel der Stadtgemeinde ziemlich leer sei, von diesem Genügen doch ein klein wenig stets für diesen Zweck hergegeben werden möchte, denn was man früh an Gesunde gibt, spart man später an Kranken und Siechen. Hierauf folgte die Massenfreiübung sämtlicher hiesigen Schulen und Leibesübungen treibenden Vereine.
Wenn man die Freiübungen von einst und jetzt nebenein- anderstellt so haben dieselben ein ganz anders Bild bekommen und man kann ersehen, daß sie nunmehr der Körperdurchbildung in viel größerem Maße Rechnung tragen, und neben exakter Ausführung auch ein gewisses Schönheitsgesühl für graziöse Bewegungen erfordert. Ebenso wie die Massenfreiübungen fanden die Reigen und Freiübungen der Damenttege des Turnvereins größten Beifall. Besonders hier konnte man die unentwegte Freude am Sport feststellen, denn ohne dieselbe wäre eine so hervorragende Ausführung der z. T. sehr schweren Hebungen unmöglich gewesen. Auch das Reigensahren des Radfahrervereins zeugte von großer Arbeit aber auch von ausgesprochener Fertigkeit. Die nachfolgenden Wettspiele nun sollten in ihrer Art das Interessante zeigen und und so standen sich z. T. gute Mannschaften gegenüber, wenn man auch den Fußballmannschaften der einen sowohl wie der anderen Partei am gestrigen Tag nicht allzugroßes Lob aussprechen kann. Das Fußballwettspiel S. B. N. I — gegen Seminar endigte mit 3:2 für S. V. N., das Schleuderballwettspiel Seminar
— Latein- L Realschule mit 1 Punkt für Latein- <L Realschule. In dem Faustballwettkampf Turnverein—Seminar gewann das Seminar mit 49:32; beim Grenzballspiel Seminarübungsschule
— Volksschule war der Sieg bei jder Seminarübungsschule. Die Turnvorführungen des Turnvereins zeugten ebenfalls von großem Können und einzelne Uebungen sowohl am Reck wie am Barren waren als mustergültig zu bezeichnen. Das Tauziehen, an dem sich die Jugend besonders begeisterte, beendigte den schönen Tag, an dem die erfreulich große Zuschauermenge, wie sie sonst bisher selten auf dem Sportplatz zu treffen gewesen sein wird, nicht ermüdet wurde, denn bis zum Schluß war kaum eine kleine Lichtung an den Seiten der Barrikaden zu ersehen.
Am Abend fanden sich der Ortsausschuß sowie Sportler, Turner und deren Freunde zu einer gemütlichen Stunde in dem beliebten Kurhaus „Waldlust" zusammen. Möge der Tag, besonders die Werbeveranstaltung, ihren Zweck erreicht haben und manchen, der bisher abseits gestanden hat, in die Reihen der Leibesübungen und Jugendpflege treibenden Vereine ein- treten lassen.
So sei denn wahrlich nicht vergebens.
Daß ihr euch müht in Kampf und Spiel! - -
Auf rüstet euch zum Kampf des Lebens:
Stark, froh und treu sei euer Ziel!
Ehrenurkunden des Reichspräsidenten:
Gruppe I. Dreikampf: Emil Stickel 59 Pkt. Volksschule
Rolf Holländer 70 Richard Hiller 49 P. Dußling 49 Erich Rieger 49
14/15 Gruppe II.
1913
Gruppe III.
1912
Gruppe IV- Sechskampf: Dietrich Daub 86 1910/11 Gustav Schill 86
Gruppe VI- „ Eugen Ulmer 116*/-, Gruppe VII- Fünfkampf: Walt.Burkhardt 85 10/11
Gruppe VIII „
08/09
Mädchen
Gruppe IX- Dreikampf:
14/15 Gruppe X >913
Gruppe XI. „
W. Fischer 89 Erwin Stickel 89
Emilie Harr 47 E. Kugel 46 Lydia Schweikle 52
L.- u. R.Schule
Sem. Kl. I L.- u. R.Schule
> Semin. Kl. VI-
> Sportverein
Mittelschule
Maria Klenk 54 „ L.-u. R.Schule.
Verhandlungen glatt abgewickelt wurden, gedachte der Bezirksobmann der in diesem Jahre verstorbenen 16 Kameraden und forderte zu deren Andenken die Anwesenden auf, sich von den Sitzen zu erheben, was geschah.
Der Militär- und Veteranenverein Nagold war inzwischen mit Musik und Fahne eingeiroffen und marschierte geschlossen zum Kriegerdenkmal, wo der Bezirksobmann eine Ansprache hielt und zum getreuen Andenken an die Egenhauser gefallenen Kameraden einen Kranz am Denkmal niederlegte. Um V,2 Uhr bewegte sich der stattliche Festzug durch die Straßen des Otts, voran die Festreiter in Uniform, Festjungsrauen, Ehrengäste, und eine stattliche Zahl von Vereinen mit ihren Fahnen und Musikkapellen. Auf dein Festplatz angekommen, ivurde vom Gesangverein Egenhausen der Chor: „Deutschland, dir. mein Vaterland" vvrgetragen, worauf der Vorstand des festgebenden Vereins, Kamerad Hammer, die Begrüßungsansprache hielt. Kamerad Blau hielt sodann die Festrede. In kernigen Worten stellte er den Zuhörern die hoben Ideale des Kriegervereinswesens vor Augen und ließ seine Rede ausklingen in einem Hoch aus das deutsche Vaterland.
Nachdem ein von den Festjungftauen gestiftetes, prächtiges Fahnenband übergeben und an die Fahne geheftet wurde, hielt Bezirksobmann Raas, Nagold, eine markige Ansprache. Er schilderte zunächst Zweck und Ziele des Kttegervereinswesens, Vaterlandsliebe, Kameradschaft und Hilfsbereitschaft für kranke und bedürftige Kameraden und deren Hinterbliebene, er-über mittelte die Glückwünsche des Präsidiums des Württemberg. Kriegerbundcs, welcher gegenwärtig über 140 000 Mitglieder zählt und in stetem Wachsen begriffen ist. In dcr gegenwär tigen schweren Zeit sollen wir fest und treu zu unserer guten Sache stehen, wir sollen sein allezeit Förderer des deutschen Vaterlandes, nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütem und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung. Ferner gedachte der Be zirksobmann der kranken, invaliden nnd verstorbenen Kamera
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