Sette 2 — Nr. 153
Nagolder Lagblatt «Der Gesellschafter*
Montag, S. Zull 1S2S
bert daher die sofortige Verlängerung des Sperrgesetzes und die Auflösung des Reichstags, damit das Volk entscheiden kann und damit der durch die geplanten Zollerhöhungen beabsichtigte neue Angriff auf die Lebenshaltung des schwer- ieidenden Volkes zurückgeschlagen werden kann.
Abg. Graf von W e st arp (Dntl.) stellt dann fest, daß in den meisten Ländern die Auseinandersetzung mit den Fürsten auf dem Wege der privatrechtlichen Regelung in Güte gelöst morden ist. Die Demokratische Partei hat durch ihr Verlangen nach einer rechtsgesetzlichen Regelung in die organische Entwicklung störend eingegriffen und den Anlaß zu all der Hetze und Auspeitschung des Volkes gegeben. Dadurch ist das Ansehen Deutschlands im Ausland schwer ge- schiDigt worden. Der Redner erklärt, daß seine Fraktion auch gestern und heute noch dem ReichskanAer und den Regierungsparteien ihre Mitarbeit angeboten habe. Die Regierungsparteien hätten den Sozialdemokraten ein Entgegenkommen nach dem andern gezeigt- Nach Ablehnung ihrer Anträge werde seine Fraktion das Abfindungsgesetz geschloffen ablehnen, ebenso das Sperrgesetz. Die Ereignisse der letzten Wochen müßten in der Auffassung bestärken, daß nur ohne und nur gegen die Sozialdemokratie in Deutschland regiert werden könne.
Darauf nahm sofort Reichskanzler Dr. Marx das Wort und erklärte: Da nach den Darlegungen der beiden Vorredner namens der beiden Flügelparteien feststeht, daß die beiden genannten Parteien das Gesetz in der Schluß- abfti-mmung ablehnen werden, habe ich namens der Reichs- rogierung folgende Erklärung abzugeben: Die Reichsrc ie- rung legt auf die Weiterberatung des Gesetzentwurfes keinen Wert mehr und zieht den Gesetzentwurf zurück. Das Kabinett hat die Frage des Rücktritts eingehend erörtert und war zu dem Entschluß gekommen, dem Herrn Reichspräsidenten die Aemter zur Verfügung zu stellen. Don diesem Entschluß hat die Reichsregierung mit Rücksicht auf den ihr zugegangenen dringenden Wunsch des Herrn Reichspräsidenten Abstand genommen, der aus außen- wie innenpolitischen Gründen einen Rücktritt der Reichsregierung für untunlich erachtet. Die Reichsregierung kann ihrerseits die Initiative zur Regelung der Frage im Wege der ordentlichen Gesetzgebung nur dann wieder ergreifen, wenn die politische Lage die parlamentarischen Voraussetzungen dafür schafft. Der Präsident stellt fest, daß durch die Zurückziehung der Vorlage die Weiterberatung erledigt sei.
Ohne Aussprache wird hierauf die Vorlage auf Verlängerung des Sperrgesetzes zur Fürstenabfindung bis zum 31. Dezember 1926 in 3. Beratung mit 333 gegen 17 Stimmen bei 97 Enthaltungen der Deutschnationalen angenommen. Dagegen stimmten nur die Völkischen.
Nach der Erledigung der Aussprache zum Fürstengesetz wird die Novelle zum Reichsmietengesetz in zweiter und dritter Lesung angenommen. Sie enthält u. a. die Bestimmung, daß für bauliche Veränderungen, die nach dem 1. Juli 1926 mit Zustimmung der Mehrheit der beteiligten Mieter vorgenommen werden und den Gebrauchswert erhöhen, aber nicht Instandsetzungsarbeiten sind, vom Vermieter die zur Verzinsung und Tilgung des dazu erforderlichen Kapitals nötigen Beträge auf die Mieter umgelegt werden können. Die Vorlage wird nach kurzer Aussprache in 2. u. 3. Lesung angenommen. Ein Antrag der Regierungsparteien, die Novelle zum Gesetz über die Einstellung des Personalabbaus bis zum 31. Dezember zu verlängern, wird nach kurzer Aussprache in 2. und 3. Beratung angenommen.
Ohne Aussprache wird endgültig angenommen der Gesetzentwurf über die vorläufige Anwendung von Wirtschaftsabkommen und der Gesetzentwurf über die Aufhebung des Schutzpolizeigesetzes. Annahme findet auch eine Entschließung des Verkehrsausschusses, die eine Nachprüfung der Tarffpolitik der Reichsbahn fordert und ferner verlangt, daß anläßlich der Ernennung des Gesellschaftsdirektors und der Bestätigung durch den Reichspräsidenten das Verhältnis der LeichMrhn zur Reichsregierung und Parlament grundsätzlich geklärt wird.
Präsident Löbe eröffnet die neue Sitzung um 8 Uhr. Die Kommunisten beantragen, ihr Mißtrauensvotum gegen die Regierung auf die Tagesordnung zu setzen. Das Vorhaben scheitert an dem Einspruch des Abg. Schultz-Brom- berg (Dntl.). Nach den Beschlüssen des Aeltestenrates wird
der'Reichstäg bis estva 3. November in Ferien gehen. Weiter wurde beschlossen, daß die Ausschüsse des Reichstages ihre Arbeiten nicht vor dem 18. Oktober ausnehmen sollen. Schließlich wurde die Regierung noch ersucht, den Reichstag bei den Vorbereitungen für das Reichsehrenmal hinzuzuziehen,
Neuestes vom Lage
Hindenburg an den Reichskanzler Berlin, 3. Juli. Reichspräsident von Hindenburg hak gestern vor Beginn der entscheidenden Plenarsitzung des Reichstags an den Reichskanzler folgendes Schreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr Reichskanzler! Ich höre, daß das Kabinett angesichts -es zu erwartenden Scheiterns der Nesehesvorlage über die vermögensrechtliche Auseinander- lehung mit den Fürstenhäusern über die Frage der Auflösung des Reichstags und die des Rücktritts der Reichsregierung berät. Ich möchte Ihnen meine Auffassung dahin mndtun, daß ich mich zu einer Auflösung des Reichstags aus innen- wie außenpolitischen Gründen zurzeit nicht enk- lchließen könnte und daß ich aus demselben Grunde auch »inen Rücktritt der Reichsregierung für untunlich erachte, sch bitte Sie, Herr Reichskanzler, wie die anderen Herren der Reichsregierung daher, von dem Gedanken einer Demission Abstand zu nehmen. Mit der Versicherung meiner vor- >üglichen Hochachtung bin ich Ihr sehr ergebener (gez.) von Hindenburg,>
Eröffnung der Fluglinie Stuttgart—Freiburg Freiburg, 3. Juli. Heute vormittag fand auf dem hiesigen Flugplatz die feierliche Einweihung der neuen Luftverkehrslinie Freiburg—Stuttgart statt, die als Zubringerlinie in Stuttgart Anschluß bietet an das Luftverkehrsnetz der Deutschen Lufthansa. Das erste Flugzeug, das Iunkersflugzeug l) 207, traf nach einer Flugzeit von 40 Minuten um 10.18 Uhr hier ein, geschmückt mit den badischen und würtkem- bergischen Farben. Die erste Fahrt hatte mikgemacht als Vertreter des württembergischen Arbeiksministeriums wie der württembergischen Regierung und der Stadt Stuttgart Ministerialrat Kälin, ferner der Direktor der Würktember- aischen Luftverkehrsgesellschaft Zobel-Stuttgart und der Flugleiker der Süddeutschen Lufthansa Direktor Ielmoli- München. Die Herren wurden auf dem hiesigen Flugplatz von den Vertretern der städtischen und staatlichen Behörden aufs herzlichste willkommen geheißen. In einem sich anschließenden Frühstück bot sich Gelegenheit, der Freude Ausdruck zu geben über den Anschluß Freiburgs an das deutsche Luftverkehrsnetz, sowie dem Dank an die württembergische Regierung und an die Württembergische Luftverkehrsgesellschaft für ihr Entgegenkommen, das sie bei der Einrichtung der neuen Linie der Stadt Freiburg gegenüber gezeigt haben. Segen 12.10 Uhr traten die Herren mit dem Flugzeug die Rückfahrt nack Stuttgart an. Das Flugzeug wird künftig Freiburg um 10.40 Uhr vormittags verlassen und in Stuttgart 12.30 Uhr ankommen. Stuttgart ab 1.10 Uhr mittags, Freiburg an 2.20 mittags. Da die gegenwärtige Flugzeughalle für das große Iunkersverkehrsflugzeug nicht ausreicht, wird ein Umbau der gegenwärtigen festen Halle vorgenommen werden. Für die Unterbringung des Flugzeuges bis zu diesem Zeitpunkt ist gesorgt.
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Dr. Thyssen über die deutsche Wirtschaftslage Newyork. 3. Juli. Die Blätter -es International New Service veröffentlichen eine Unterredung ihres Berliner Korrespondenten mit Dr. Fritz Thyssen, in der sich der deutsche Großindustrie^ von den amerikanischen Eisenzöllen ausgehend über die allgemeine deutsche Wirtschaftslage, den Dawesplan und die deutsch-französischen Eisenverhandlungen aussprach. Dr. Thyssen begrüßte die Dezimierung des amerikanischen Eisensonderzolles Äs ein Zeichen wachsenden Verständnisses für die deutsche Wirtschaftslage. Angesichts der ernsten Lage des deutschen Jnlandmarktes Md der schweren wirtschaftlichen Not weiter BevölkerungsteM könne die d«rtsche Eisenindustrie unmöglich ihre an sich schon stark ^drückten Inlandspreise noch weiter Herabsehen, denn dies
würde ohne Herabdrückung der Löhne und damit ohne weitere Herabsetzung der Lebenshaltung der Arbeiter nicht möglich sein und die ohnehin schon große Arbeitslosigkeit noch steigern. Der amerikanische Korrespondent warf hier ein, daß die zur Zeit Deutschland bereisenden Amerikaner im allgemeinen den Eindruck hätten, daß in Deutschland „alle Leute arbeiten, gut angezogen und gut ernährt sind". Dr. Thyssen erwiderte darauf, er wisse wohl, daß dies der oberflächliche Eindruck der meisten Besucher sei, wenn diese Ausländer aber etwas hinter die Kulissen blicken würden, so müßten sie bemerken, daß es in Deutschland noch immer unsagbares Elend und wirkliche Not gebe. Die Arbeitslosenziffern seien der treueste Index der wirtschaftlichen Lage. Wie steht es mit dem Dawesplan, fragte weiter der Korrespondent. Wir haben ihn mit peinlicher Loyalität erfüllt, war die Antwort, und werden ihn weiter zu erfüllen suchen, so gut wir können. Aber diejenigen, die die Frücbte keiner Erfüllung ernten wollen, dürfen nicht glauben, daß sie mit der einen Hand die Vorteile einstreichen und uns mit der anderen die Luft abdrosseln können- Der ganze Dawesplan beruht nach seinem eigenen Wortlaut auf einer Hauptvoraussetzung, nämlich der, daß Deutschland nur aus feinen Exportüberschüssen zahlen kann. Der Dawesplan steht und fällt mit unserer Ervorffäknakeit. Der amerikanische Sondereinfuhrzoll auf deutsches Eisen wäre, wenn er endgülti« eingeführt werden sollte, eine die Grundfesten des Dawes.- Plans erschütternde Maßnahme und hätte die Lähmung de, Exportfähigkeit der deutschen Eisenindustrie nach Nordamerika zur Folge.
Dr. Thyssen sprach sich dann über den bisherigen Verlauf der deutsch-französischen Elsenverhandlungen aus. Die beiden Verhandlungsparteien seien bereits zu einer Eimguno hinsichtlich der prozentualen Produktionsbeteiligung gekommen. Er glaube, daß die einsichtigen Köpfe in Frankreich beginnen, sich darüber klar zu werden, daß einige der politischen, wirtschaftlichen und geographischen Monstrositäten de- Versailler Diktates an den meisten Leiden Europas die Schuld trügen. Er erwähnte dabei in erster Linie den polnischen Korridor, der eine Unmöglichkeit und «in Unrecht sei, das früher oder später wieder gut gemacht werden müßte.
W
Englischer Einspruch in Moskau
Moskau» 3. Juli. Der Konflikt zwischen England und Rußland entwickelt sich immer weiter. Der letzte Aufruf des Gewerkschafksrats in Rußland gegen Einführung des Reunskundenkags in England hat die englische Regierung da- >u veranlaßt, eine Note an die Sowjekregierung zu richten, in der Protest gegen die Einmischung Rußlands in die inneren Angelegenheiten Englands erhoben wird. Es verlautet, daß, als der englische Geschäftsträger in Moskau gestern die Rote überreichen wollte und sich im Auswärtigen Amt an- meldeke, Tschitscherin einer Begegnung mit ihm auswich und die Note durch einen Beamten des Auswärtigen Amtes in Empfang nehmen ließ.
Württemberg
Sonntagsschutz und Sonntagsruhe
Der Regierung und dem Landtag ging dieser Tage eine von 65 Vereinigungen und Veldänden Württembergs unterschriebene Eingabe zu, in der mit ausführlicher Be- gründung gegen die Versuche zur stärkeren Wiedereinführung gewerblicher Arbeit am Sonntag Stellung genorrnn«« wird. Die Gesamtmitgliederzahl dieser Verbände ist mit 900 000 ohne Familienzugehörige nicht zu hoch gegriffen: die Eingabe darf wohl mit Recht für sich in Anspruch nehmen, die Mehrheit -er württembergischen Bevölkerung gesin- nungsaemäß zu vertreten. Mir treffen neben den großen religiösen Verbänden so ziemlich die ganze Frauenbewegung, die Jugendverbände, die Vereine für Leibesübungen, Wandern, für Volksheimstätten, die Gewerkschaften aller Richtungen, Heimatbünde, Heimstättenbewegung, Sparer, Aerzteorganisationen, Volksbildungsverbände und die Genossenschaftsbewegung. Was alle diese Organisationen wollen und wofür demgemäß ihre Mitglieder einzukreten gewillt sind, oeht aus der an Reaierung und Landtag gerick-
HkS Slülkks MW SW.
Roman von Fritz Steinemann.
29. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
»Ich soll ihn als Teilhaber aufnehmen und... als -^Schwiegersohn l"
Ein leiser Schrei kam von Käthes Lippen, aber sie be- Aelt sich in der Gewalt.
- .Und was hast Du ihm geantwortet? Hast Du ihm
..gesagt . .
Jetzt brach in Thiele die Aufregung durch. Er ließ seine Frau nicht zu Ende reden.
.Nichts habe ich ihm gesagt! Mir fehlte die Kraft da- -zu! Ich brachte das entscheidende Wort nicht über die Lippen. Ich sah nur, was ich all die Jahre hindurch ge- -ßchafst, was ich mühsam errungen habe, woran ich tagein. .tagaus gebaut, und dachte daran, daß alles nun zusammen, brechen'würde ... Ich war zu feige, um zu sprechen."
^ Wortlos, mit jenem nagenden Schmerz im Herzen, der .hie Träne zurückhätt, der die Zunge lähmt, hatte Käthe alles .<ttt angehört. In Scherben lag nun Las Glück, das noch vor wenigen Augenblicken in dem stillen verschwiegenen Winkel sie so trügerisch umfangen. Ihr fielen aber auch di« Worte ein, die Martin über seine Mutter zu ihr gesprochen. Fest hatten sie zusammengestanden, in bit- -lerer Not ausgehalten, getreu der gegenseitigen Pflichten. 'Ihre Liebe, ihre Zuneigung war erprobt, war bewährt. War bas vielleicht die Stunde ihres Lebens, wo auch fl« beweisen sollte, ob die große Liebe zu ihrem Vater echt ,und eine schwere Prüfung zu ertragen imstande war? Eine ^Stimme war in ihr, die ihr zurief, daß sie jetzt nie und mimmer an sich denken, daß sie, möge es ihr noch so schwer ^ankonrmen, ihren Vater nicht verlassen dürfe. Konnte, ^durfte sie zusehen, baß sein Lebenswerk zerstört wurde? Er hatte aller für sie getan, und sie? . . .
So stark auch die Stimme in ihr sprach, das junge, eben aufgesprossene Glück, ihr« heiße Liebe zu Hartwig machte 'seine Rechte geltend. Sie mußte mit aller Kraft-an- sich halten, um nicht ihren Jammer hinauszuschreien.
' In diesem Zwiespalt sah Thiele sein Kind, und:8er Anblick schnitt ihm ins Herz. Mit zitternder Stimme Ent« er ibrewMamen. Sie siel ihm um den. Hals und einig«
Minuten hörte man nur das erschütternde Schluchzen gequälter Seelen.
„Laßt mich mit Martin sprechen, er soll die volle Wahr- heit erfahren, und wenn er alles weiß, wird er verstehen, daß wir beide verzichten müssen."
„Kind, Kind . . . Dein Glück. . ."
„Käthe, liebe Käthe," sagte jetzt auch Frau Luise und schloß ihre Tochter in die Arme.
! - .
i 19.
In eifriger, aber vergeblicher Suche nach Thiele halt« Martin den Garten durchstreift, als ihm ein Diener mitteilte, daß Herr Thiele sich in seinem Arbeitszimmer befinde und ihn bitten lasse, die Sorge um die Illumination zu übernehmen. Es war nicht mehr viel anzuordnen, denn Franz hatte schon unter dem Beistand der für diesen Tag aus dem Fabrikpersonal ausgewählten Hilfskräfte auf Befehl von Frau Luise alles bestens erledigt. Ein Jnspektions- gang verblieb ihm als letztes.
ES war ein reizendes, anmutiges Bild, das der prächtige Garten in dem vielfarbigen Lichtgefunkel bot. und Martin durchschritt ihn lächelnden Gesichts ln stiller Freu- de. Er kam an die abseits gelegene Stelle, wo er mtt Käthe vor wenigen Minuten gesessen, und der ganze Zau- ber, der dieses Zusammensein beherrscht, überkam ihn aufs neue. Er versank in tiefes Sinnen.
Aus seiner Weltdergessenheit weckte ihn ein« Stimme, knurrig, brummend. Er wandte sich ein wenig zur Seite und gewahrte «inen Mann, in dem er noch kurzer Beobachtung den Schlosser Wendt erkannte, ber vor einigen Wochen eingestellt worden war, sich als brauchbar erwiesen und überhaupt ein ganz zuverlässiger Mensch zu sein schien. Es hing ihm nur ein« etwas sehr merkwürdige Geschichte an, aber di« berührte ja feine sonstige Verwendungsfähigkeit nicht.
„Was treiben Sie denn hier, Wendt?" fragte Martin.
? Der Angeredet« schrak zusammen, wie ertappt.
„Ich habe den Aushilfsdienst in der Villa für heute mit t übernommen, Herr Ingenieur, und eben di« Lampions an- gezündet."
»So. na und letzt?"
„Ich möchte nichr durch die Herrschaften hindurchgehen," kam es zögernd von Wendts Lippen.
„Ist es nur das? Haben Sie vielleicht nicht doch einen - besonderen Grnnd?"
Wendt druckst«, er wollte nicht so recht mit der Sprache heraus.
„Ich habe vorhin im Garten Herrn Möller gesehen und habe weiß Gott kein Verlangen, ihm in den Weg zu treten."
^Fürchten Sie sich denn vor ihm?"
„Fürchten, vor dem?" In Wendts Augen blitzt« es aus. „Ich fürchte mich nicht, aber ich will ihm nicht früher wie- der gegenübertreten. bis die Stunde gekommen ist, in der ich mich für all das Unglück röä>en kann, das er mir zugefügt hat."
„Wendt, seien Sie vernünftig! Sie haben jetzt eine Stellung, stehen sich nichts aus . . . Es ist jetzt wahrhaftig an der Zeit, sich über Kümmernisse hinwegzusetzen, bi« Sie zum Teil selbst verschuldet haben. Wie konnten Sie ein«! i so schwer« Beschuldigung gegen Herrn Möller ausstotzen» die Sie nimmer und nimmer beweisen können!"
„Ich kann sie beweisen, nur im Augenblick nicht, wett ' mir bas Geld dazu fehlt. Aber ich werde das Geld dazu! haben! Die Stunde des Beweises kommt, bas ist sicher/ Herr Ingenieur, so sicher wie nur irgend etwas sein kann!"
„Ich gebe Ihnen den guten Rat, Wendt. machen Sie sich nicht von neuem unglücklich, lassen Sie alle Sunststück- chen beiseite, es endet ja doch nur böse für Sie."
„Dieses Mal nicht! Dieses Mal bestimmt nicht! Ich werde, ich muß mich an ihm rächen l"
Die heiß klingend« Drohung war eben cm Martins Ohrs gedrungen, da hörte er seinen Namen rufen. Roch einmal) warnte er Wendt, dann eilte er nach der Richtung, von wo der Ruf gekommen war.
„Herr Ingenieur," sagte Franz, „das gnädige Fräulein; hat mich beauftragt, Sie sogleich zu ihm zu führen."
„Dann schnell!" erwiderte Marlin, und die beiden) schritten davon.
^ (Fortsetzung folgt.)
Sette 3 3
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