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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"

den, worauf zum Andenken an die Gefallenen das Lied vom guten Kameraden gemeinsam gesungen wurde. Auf dem Fest­latz entwickelte sich nun eine gesellige Unterhaltung, wozu die Festmusik (Altensteiger Stadtkappelle) ihre schönen Weilen er­tönen ließ. Mit klingenden! Spiel ging's gegen -Abend wieder der Heiinat zu mit dem Bewußtsein, einen frohen Tag in guten! Kameradenkreis erlebt zu haben.

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Bad Teinach» 5. Juli. Dom Glasergewerbe. Am

letzten Sonntag hielt die „Freie Glaserinnung" der Oberamts­bezirke Nagold-Calw-Herrenberg hier im Gasthaus z. „Lamm" eine Jnnungsoersammlung ab, die von den Mitgliedern bei­nahe vollzählig besucht war. Bei den zu behandelten Berufs­fragen kam u. a. zum Ausdruck, daß andere verwandte Gewerbe dem Glaserberuf unnötige Konkurrenz bereiten und durch nicht­fachgemäße Ausführung Anlaß zu Reklamationen geben. Das Publikum, spez. die Bauherrn sollten doch nur Fachleute beauf­tragen. Weiter wurde die Frage des Preisabbaus behandelt und erfreulicherweise beschlossen, auf die seither giltigen, üblichen Tarifpreise einen Abschlag bis zu 15 v. H. festzulegen. Die Leitung der Innung will mit diesem weitgehenden Beschluß dartun, daß auch das Glasergewerbe sein Möglichstes dazu beitragen will, die Baulust wieder zu heben, wodurch allen Baugewerbetreibenden Verdienst zugeführt und der allgemein gewünschten Preissenkung Rechnung getragen wird.

Oeschelbronn, 3. Juli. Unglück. Ter Landesprodukten- händler Joh. Roll von Oeschelbronn, der sich von Tübingen mit dem Fuhrwerk auf dem Heimweg befand, machte in der „Krone" in Tailfingen Aufenthalt. Das Pferd, ein wertvolles Tier, blieb nicht stehen, kehrte um und sprang in raschem Lauf die Steige hinunter. Es überschlug sich, brach das Kreuz und mußte sofort geschlachtet werden.

Freudenstadt, 5. Juli. Versuchter Einbruch. In Schopfloch versuchten in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zwischen 12 und 1 Uhr zwei Individuen einen Einbruch auf die Darlehenskasse. Beirr Versuch, die verschlossene Türe zu sprengen, erwachte der Rech- I. Eberhard. Als die Nachbarn zur Hilfe kamen, ergriffen die Täter die Flucht. Der eine derselben ist 170—180 Zentimeter, schlank, der andere von Mittelgröße, 166—168 Zentimeter, kräftig und gewandt.

Alpirsbach, 4. Juli. Brand. In der Frühe brach iin Haus des Schlossermeisters Karl Guhl Feuer aus, oem der ganze Dachstock zum Opfer fiel, während das erste Stock­werk starken Schaden erlitten hat. Das Mobilar konnte fast gerettet werden.

Aus aller Welt

Schwerer Anfall auf einer Werft. An Bord des aus der Werft von Blohm u. Botz in Hamburg im Dock liegen­den Dampfers „Oldenburg" brach der Brückenaufbau, aus dem sich 10 Arbeiter befanden, zusammen. Die Arbeiter stürzten infolgedessen in den Lageraum, acht von ihnen er­litten schwere, zwei leichtere Berlehungen.

Absturz eines Verkehrsflugzeuges. Ein aus Straßburo abgeflogenes Flugzeug der Luftfahrtgesellschaft Frcmcm Roumaine, das unterwegs in Nürnberg noch Reisende aus­genommen hatte, ist bei dem Dorf Roßhaupt in Böhmen ab- gestürzk. Fürs Personen wurden getötet und eine schwer verletzt. Unter den Toten ist ein amerikanisches Ehepaar, das sich auf der Hochzeitsreise befand.

Todesfall. In Nancy ist im Alter von 69 Fahren oer Apotheker Couö gestorben. Er war der Verkünder der Selbstbemeisterung und Heilung durch Selbstsuggestion. Seine Lehre hat in den letzten Jahren viel Aufsehen er­regt. Die Ansichten über ihren Wert gehen auseinander, immerhin wird auch von ärztlicher Seite die von ihm so stark betonte Bedeutung der Selbstsuggestion für körperliche und seelische Gesundung anerkannt.

Beim Rettungsversuch ertrunken. In Sagan (Schle­sien) sprang eine geistesgestörte Frau in den Bober. Ihr Mann sprang in voller Kleidung nach. Beide gerieten in einen Strudel und ertranken.

Letzte Nachrichten

Besorgnis erregender Zustand der Königin von Schwede«.

Stockholm, 5. Juli. Die heutige offizielle Nachricht über den Gesundheitszustand der Königin von Schweden lautet besorgniserregend. Die Lungenkrankheit ist weiter fortgeschritten und hat heftigen Husten hervorgerufen. Die Königin, die etwas fiebert, hatte gestern mehrere schwere Herzattacken zu überstehen.

Anwetterverwüstungen in Sachse«.

Berlin, 5. Juli. Nach einer Meldung des Montag morgen aus Chemnitz, ging am Sonntag nachmittag über Chemnitz und dessen Umgebung ein schweres Unwetter nieder, das großen Schaden angerichtet hat. Besonders hart trat das Unwetter in der Nähe von Glauchau auf, wo besonders die Gemeinden Disau und Seifferitz heimgesucht wurden. Die ganze Ernte wurde durch Hagelschlag vernichtet.

Flugzeugabsturz bei Luckenwalde.

Berlin, 5. Juli. Wie die Morgenblätter zu dem Flug- zeugunglüch bei Luckenwalde melden, handelt es sich um das Flugzeug D 15, das der Gesellschaft für Landesflug­wesen in Staaken gehört und nicht als Verkehrsflugzeug dient. Der Pilot Schulter ist gestern nachmittag seinen Verletzungen erlegen. Die beiden andern Mitfahrer befin­den sich noch bewußtlos im Luckenwalder Krankenhaus. Man hofft, daß sie mit dem Leben davonkommen.

Schweres Eisenbahnunglück bei Paris.

18 Tote» 7S Verletzte.

Paris, 5. Juli. Der Schnellzug Le Havre—Paris ist am Samstag Abend 22 Km. von Paris im Walde bei St Germain entgleist. Der Zug, der auf einem Neben­gleis fuhr, da am Hauptgleis Ausbesserungsarbeiten vor­genommen wurden, hatte eine Stundengeschwindigkeit von 92 Km. An einer Kurve verließ die Lokomotive das Gleis und legte sich mit dem Tender auf das Gleis. 2 Waggons 2. Klaffe schoben sich ineinander, ein 3. Waggon warf sich auf den Trümmerhaufen. Der 4. und 5. Waggon 1. Kl. sprangen aus den Schienen, fuhren auf der Böschung, über­holten die Maschine und stürzten einen Graben hinab. Ein gleichzeitiges Gewitter erschwerte die rasche telefonische Ver­bindung und verzögerte die Ankunft der Rettungszüge.

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Erst um 10 Uhr abends konnte in Paris der erste Hilfs­zug abgelassen werden. Nur 3 Tote konnten sofort gebor­gen werden. Etwa 40 Verletzten wurde am Platze die erste Hilfe zuteil. Am Sonntag nachmittag wurde in den Trümmern noch nach Leichen und Schwerverletzten gesucht Die Zahl der Verunglückten wird mit 18 Toten und 73 Verletzten angegeben. Die Untersuchung über die Ursachen ist noch nicht abgeschlossen. Das Komitee der Staatsbahn gibt das Gewitter als Ursache an. Die elektrischen Sig­nale sollen nicht stark genug beleuchtet gewesen sein. Das Signal, das „langsam fahren" vorschrieb, ist anscheinend übersehen worden. Der Hauptführer ist tot und der 2. Maschinist schwer verletzt worden.

Spiel und Sport.

Herr Jauch vom hiesigen Seminar, der bereits im vorigen Jahr im 400 Bieter-Lauf die Württ. Meisterschaft errang, konnte dieselbe in diesem Jahr wiederum unter Verbesserung seiner eigenen Zeit (50,4) belegen. — Der Deutsche Meister im 100 Meter-Lauf Corts-Stuttgart errang in London die eng­lische Meisterschaft über gleiche Strecke.

Handel und Bolkswirtfchast

Berliner Dollarkurs, 3. Juli. 4 M.

Kriegsanleihe 0,462,5.

Franz. Franken 181,50 zu 1 Pf. St., 37,20 zu 1 Dollar.

Belg: Franken 186 zu 1 Pf. St.

Berliner Geldmarkt, 3. Juli. Tägl. Gell» 6—7 v. H., PvkA diskonl chs v. H„ Wa^enweMsl und

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der Deutschen Bank.

Berliner Getreidepreise, 3. Juli. Weizen märk. 26,4—30, Rog­gen 20,8, Wintergerste 10,5—20,4, Sommergerste L0,5—21,2 Hafer 20,2—21,2, Weizenmehl 37,75—39,75, RoggenmM 20,28 bis 30,8. Weizenkleie 0,8—10, Roggenkleie 11,2.

Magdeburger Zuckerbörse. 3. Juli. Innerhalb 10 Tagen SS, Juli 29—291t, August 2914—29)6, Sept. 29,5. Haltung: ruhig.

Märkte

Bietigheim, 2. Juli. Viehmarkt. Ein 4 Monate altes Rind mit 160 Kg. 210 Mk., 18 Monate alt 300 Kg. 315 Mk., 1 fettes Rind SM Kg. 535 Mk., 1 Kalbin 570 Kg. 620 Mk., 1 Kuh 21 Wo- chen trächtia 440 Kg. 440 Mk., 1 Paar Stiere 2 Jahre alt 912 Kg. 900 Mk.. 1 Paar Stiere 1130 Kg. 1170 Mk., 1 Paar Ochsen 1280 Kg. 1200 Mk.

Schweinepreise. Blaufeld en: Milchschweine 29 bis 45. — skreglingen: Milchschweine 35—45. — Nürtingen: Lauser SO, Milchschweine 32—45. — Schömberg: Milchschweine 23 bis 33. — Winnenden: Milchschweine 46—44, Läufer 90—100 Mark das Stück.

Das Wetter

Der Tiefdruck im Süden hat keine weiteren Fortschritte ge­macht. Für Dienstag ist, wenn auch mehrfach bedecktes, so doch in der Hauptsache trockenes Wetter zu erwarten.

3m Konkursverfahren

über das Vermögen des Karl Schäfer, Inhaber eines gemischten Warengeschäfts in Spielberg OA. Nagold, hat der Gemeinschuldner erneut einen

Zwangsvergleichsvorschlag

eingereicht, Vergleichstermin vor dem Unterzeichneten Gericht ist auf Dienstag, den 13. Juli 1926, vor­mittags 10 Vs Uhr, angesetzt. Der Vergleichsvor­schlag und die Erklärung des Gläubigerausschusses sind auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht der Be­teiligten niedergelegt. 39

Ten 3. Juli 1926.

Württ. Amtsgericht Nagold.

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