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Ragolder TagklaUDe» Gesellschaster"

Donnerstag, 10. Znni 1S2S

lrastwagen des Sägwerksbesitzers Bihr ist bei Nattheim in Brand geraten und vollständig zerstört worden. Verletzt wurde niemand.

Hermaringen OA. Heidenheim, 9. Juni. Mißglückte Bootsfahrt. Zwei Herren aus Giengen wollten trotz Warnung über den Brenzstrudel bei den Voithschen Werken paddeln. Mit einem Schlag sauste die Spitze des Boots in die Tiefe, der Hintere Teil des Boots schnellte in die Höhe und beide Insassen waren in den Wellen verschwunden. Es gelang ihnen, sich an Land zu retten, das Boot aber war schwer beschädigt.

Oberndorf a. R.. 9. Juni. Z u t e u e r g e k a u f t. In einem Bericht des Bücherrevisors Löckle-Stuttgart an den Gemeinderat über das von der Stadt aufgekaufte Sägewerk der Mauser-Gefellschaft wurde bezüglich der Geschäfts­führung keine Beanstandung gemacht. Doch glaubt der Be­richt, daß an den Gebäuden und Maschinen größere Ab­schreibungen hätten vorgenommen werden sollen und daß diese von der Stadt zu teuer übernommen worden seien.

Das auf dem Berg gelegene schöne städtische GutSchaf­hof" wurde mit 60 Morgen Feldern an einen jüngeren hie­sigen Landwirt verpachtet.

Rottweil. 9. Juni. Lebensmüde. Gestern nacht stürzte sich ein in der Suppengasse wohnhafter Eisenbahn- beamter in einem Anfall von Geistesgestörtheit (Schwer­kriegsbeschädigter durch Kopfschuß) in den Stadtgraben hinab. Trotz seiner schweren Verletzung schleppte er sich morgens 4 Ahr nach Haus, von wo er ins Krankenhaus überführt wurde. Ob er mit dem Leben davonkommt, steht noch nicht fest.

Laupheim, 9. Juni. Nachwirkungen des Hoch­wassers. Daß sich die Schäden erst nach Ablauf des furchtbaren Hochwassers voll auswirken werden, zeigt sich jetzt deutlich. So drohen infolge der weagefchwemm- ten Böschungen an der Rottum immer neue Gefahren für die Anwohner, da durch das Nachgeben der ausgehöhlten Ufer ein Senken der Fundamente befürchtet werden muß. Zudem werden die immer wieder einsetzenden starken Regen­fälle das Vernichtungswerk fortsetzen. Tag für Tag arbeiten alle aufzutreibenden Wasserpumpen, um die unter Wasser stehenden Keller zu entleeren. Das Grundwasser drückt so stark, daß selbst in den hochgelegenen Stadtteilen, die vom Hochwasser verschont geblieben sind, die Keller voll Wasser stehen.

Auf der Fahrt von Rißtisftn nach Laupheim geriet der Kraftwagen des Ministers Bolz in die Gefahr, in den Flu­te« der Überschwemmung zu versinken, da die Straße ver­schiedene unsichtbare Löcher enthielt. Sechs beherzte Bauern befreiten den Wagen aus seiner gefährlichen Lage.

Diberach, 9- Juni. Auch ein Hochwasserschaden. In der Saulgauerstraße wurde während des Hochwassers H. Ebinger die Ladenkasse mit etwa 100st gestohlen. Ebenso kamen verschiedene Haushaltungsgegenstände bei den Ret­tungsarbeiten abhanden. Man sieht, wie gewisse Leute selbst die Not der Mitmenschen ausnützen.

Blönwied OA. Saulgau, 9. Juni. NocheinOpfer des Hochwassers. Am letzten Freitag ist der 22 Jahre alte ledige Dienstknecht Anton Stiehl«, der mit Hemd und Hose bekleidet über die hochgehende Hühlener Aach schwimmen wollte, ertrunken. Sein Leichnam konnte noch nicht gebor­gen werden.

Vom bayrischen Allgäu, 9. Juni. In den Fluten verschwunden. Vermißt- Am Sonntag fuhren mehrere Faltboote vom Faltbootklub Memmingen durch das Kachlet die zurzeit wegen des Hochwassers reißende Iller abwärts. Ein Boot, besetzt mit dem Spenglermeisterssohn Kurringer und dem Schreinermeisterssohn Mayr, kippte in­folge des hohen Wellengangs um. Kurringer gelang es. völlig erschöpft ans Ufer zu kommen, während Mayr nur wenige Meter vom Ufer entfernt verschwand. Am Sonn­tag unternahmen der Maschinenmeister Karl Ziegler und die Netzmacherin Anna Weyer, beide von der Mechanischen Baumwollspinnerei Kempten, eine Bergtour auf den Säuling bei Füssen. Sie sind bis heute noch nicht zurückgekehrt.

Aus Stadt und Land

Nagold, 10. Juni 1926.

Ich rate euch angelegentlich, keine Stunde mit Men- > schen zu verlieren, zu denen ihr nichr gehört oder die

nicht zu euch gehören. Goethe.

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Postalisches.

Der Briefkasten, der seither in der Calwerstraße sich befand, ist auf Wunsch des Hausbesitzers entfernt worden und wurde nun am Hause des Möbelfabrikanten Gg. Maier in der Langenstraße angebracht.

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Zum Gipfel der Welt".

Von der uns durch ihre früheren Filmvorführungen wohl- bekannten Schwäbischen Bilderbühne wurde gestern abend im Seminarsestsaal oben genannter Film gezeigt. Wie man er­warten konnte, war die Besucherzahl eine große und jeder wird von dem Gebotenen hochbefriedigt gewesen sein.

Wir folgen der Expedition, die sich die Bezwingung des Mount Everest, des höchsten Gipfels des Himalajagebirges, zur Aufgabe gemacht hatte, schon von England aus, wo dieser Plan entstanden ist, nach Indien und Tibet. Interessant und prachtvoll sind alle Ausnahmen, sowohl der Natur als auch der Bevölkerung und der Tierwelt. Letztere ist hier besonders zutraulich, da sie vor Nachstellungen durch den Menschen sicher ist, denn der Buddhismus verbietet seinen Anhängern zu töten. Je weiter die Expedition vordringt, desto gefährlicher und be­schwerlicher führt aber auch der Weg über Fels und Eisblöcke und Schritt für Schritt muß der Weg erst ausprobiert werden oder müssen Stufen in eine Eiswand gehauen werden, um vor­wärts zu kommen, in ein Gebiet, wo weder Pflanze noch Tier existiert und das noch keines Menschen Fuß betreten hat. Fabelhaft klingen die Temperaturunterschiede, denn während das Thermometer im Schatten 40 Grad Kälte aufweist, zeigt es ein paar Schrille daneben in der Sonne ebensoviel Grad Wärme. Das letzte Vordringen der beiden jüngsten Teilnehmer der Ex­pedition konnte nur noch durch Ferpphotographie ausgenommen werden, da die Weiterbeförderung der Kameras unmöglich ge­worden war. Diese beiden sind von ihrem letzten Aufstieg leider nicht mehr zurückgekehrt und man weiß nicht bestimmt, ob sie abgestürzt sind, bevor sie den Gipfel erreichten oder ob sie diese» erreicht haben und dann vor Erschöpfung niedersanken und er­froren. Forscherschicksal!

Der Film ist ein Meisterwerk und die heutige letzte Vor­führung dieses Kulturwerks sollte niemand versäumen.

Löwenlichtspiele.

Non Freitag ab läuft in den Löwenlichtfpielen ein Film­singspiel in 6 AktenDer Spielmann", über dessen Qualitä wir derTübinger Chronik" folgende Zeilen entnehmen: Wir wußten es wohl, das dramatische Film-SingspielDer Spielmann", mit Nachspiel von Cml Otto Krause, hat in unserer an derlei auserlesenen dramatisch-musikalischen Genüssen nicht armen Universitätsstadt eine zahlreiche Gemeinde gesunden; allabendlich ist das Tüli ausverkauft. Die Technik der Sing­spiele schreitet prächtig vorwärts, so daß die Illusion eine voll­kommene ist. Mundbewegung der Darsteller harmoniert genau mit Gesangstext und Gesangssührung überein. Wen erfreuen und beglücken nicht immer wieder die alten schönen deutschen Lieder eines Schubert, Lassen, Offenbach, gerade in unserer von so vielschlagerhast" Modernem durchseuchten Zeit? In anmutiger, zu Herzen gehender Weise werden die Gesangs­partien durchgeführt. Der Gesang vertieft und beseelt die Handlung in bestrickender, wundervoller Art. Die musikalische Leitung desjbislang schönsten aller bestehenden Singfilme versteht Kapellmeister Lewin mit Schmiß und künstlerisch hochstehender Gewandtheit durchzuführen. Mit einem nach jeder Seite tief­empfundenen Erlebnis verläßt jeder Besucher dieses von Jugend­romantik wundersam belebten Werkes das Lichtspielhaus. Carola Tölle als Lore ist eine Prachtfigur". Auf Grund dieser Kritik können wir unfern Lesern einen Besuch nur empfehlen.

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Ein Kinderfest ei« Freudenfest!

Daß dies keine Phrase ist, das trat am 7. Juni in Gült- lingen durch das im Gefolge des Sängertages stehende Kinder- iest deutlich in Erscheinung. Um 1.30 Uhr stellte sich vor dem unteren Schulhaus der Festzug auf und bewegte sich unter den Klängen der Nagolder Stadtkapelle durch die Ortsstraße. Der Festzug bot ein recht buntes Bild. Die Spitze übernahmen die Festreiter, ihnen folgte die schön uniformierte Stadtkapelle und i n gleichem Schritt und Tritt die Festdamen. Ein gut gelungener Klein-Gernegroß bemühte sich sichtbar nach dem Takte der Musik einherzustvlzieren. Ein Bild aus dem Schulleben durste nicht fehlen. Mädchen, als Mütter in Schwarzwaldttacht, führten ABC-Schützen an der Hand wie zur Schule. Die Rotkäppchen- Gruppe war besonders gut gelungen. Ein niedliches Mädchen in einem noch niedlicheren Rotkäppchengewand, begleitet von einembraven" Wolf, der der Großmutter und dem Jäger diesesmal keine Angst und Jägerfreuden bereiten sollte. Die nächste Gruppe sollte die vor der Türe stehende Heuemte dar­stellen : eine fröhlich heimziehende Schar hinter dem hochgelade­nen Heuwägelchen. Damit das schöne Märchen von Hansel nnd Gretel nicht allzusehr in Vergessenheit gerate, zeigte der Kinderfestzug folgendes Bild: Auf ein Pritschenwägelchen zim­merten junge, geschickte Handwerker ein zierliches Hexenhäuslein, das von einer nicht gerade anmutig aussehenden Hexe bewohnt war; Hansel im Mastställchen nebenan, beweint und betrauert von seinem Schwesterlein. Den Schluß der Gruppen bildete die Darstellung des Märchens vom Schneewittchen und den sieben Zwergen. Wem wurde da nicht warm ums Herz? Wer ivandert da in Gedanken nicht in seine Kinderzeit zurück, wo ihm die Großmutter nicht genug von diesem schönen Leben und Weben der Märchengeister erzählen konnte und das kindliche Gemüt alles für bare Münze nahm. Den Schluß des Fest­zuges bildete die übrige Kinderschar in festlichen Kleidern und der Männergesangverein, der sich vollzählig angereiht hatte.

Es dursten die Herzen aller höher geschlagen haben beim Anblick, der vor Freude und Erwartung strahlenden Kinderschar. In langem Zuge folgte die Gemeinde. Auf dem Festplatze gab der Choral:Geh' aus mein Herz und suche Freud" eine paffende Einstellung. In zwei Ansprachen, gehalten von Herrn Lehrer Baumgärtner und Herrn Schultheiß Wid- mann, wurde zum Ausdruck gebracht, daß es mit eine Auf­gabe der Schule ist, das Blümchen Freude aufzusuchen, es zu hegen und zu pflegen und daß ein Kinderfest eine angenehme Unterbrechung der ernsten Schularbeit bedeute. Der Nachmittag war ausgefüllt mit vorgeführten Spielliedern der Kleinen, die zum Teil recht nette Sachen zeigten. Die größeren Mädchen und Knaben maßen sich in Wettspielen, um als Preisträger die Wahl unter den bereit gestellten Geschenken zu haben. Ganz besondere Beachtung verdiente der von Frl. Beiz vor- geführte Festreigen. Eine Arbeit die ihre Mühe lohnte.

Das ganze Fest bot ein recht harmonisches Bild. Wenn ich mich auf's Raten ein wenig verlegen darf, so glaube ich, nicht falsch geraten zu haben, wenn ich bei den Besuchern ver­mute, daß es ihnen allen recht gut gefiel. Um Vs 7 Uhr zog die feurige Kinderjchar unter den so schneidig gespielten Märschen der Nagolder Kapelle wieder in den Ort zurück. Vor dem Schulhaus sang Jung und Alt unter Begleitung der Kapelle den Choral:Nun danket alle Gott". Fürwahr ein würdiger Abschluß unserer Feier.

Ganz besonderer Dank gebührt Herrn Schultheiß und dem Gemeindekollegium, die durch Verwilligung der Gelder die nötige Unterlage zum Gelingen des Festes geschaffen haben.

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Wildberg, 8. Juni. Gemeinschaft der Freunde. Von

Wüstenrot, dem Sitz der Gemeinschaft der Freunde, kam die Nachricht, daß dem Bausparer Karl Bauer, Pflästerer, seine Bausumme von 10000 am 3. Juni bereitgestellt worden ist. Große Freude ist im Hause Bauer, denn er ist erst I I Monate Mitglied und hatte nicht geglaubt, so früh schon sein Geld zu erhalten.'

Obertalheim, 9. Juni. Unglück im Stall. Vor 14

Tagen verendete hier dem Landwirt und Kalkwerksbesitzer Jo sef Schlotter ein Pferd und am letzten Samstag eia zweites. Die Pferde sollen anscheinend an einer Kopfkrankheit einge­gangen sein Wenn auch das Sprichwort sagt, daß dem Bauer das Getreide über Nacht wächst, so mag dies wohl richtig sein, aber andererseits kann ein Landmann über Nacht auch arm werden. Es wäre zu wünschen, wenn im vorliegenden Fall Schlotter nach dem staatlichen Viehseuchenentschädigungsgesetz eine finanzielle Hilfe zuteil würde.

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Ealw, 9. Juni. Beerdigung von l). W ü c z. Am Montag wurde hier in seiner Vaterstadt der in Heilbronn an einem Herzschlag verschiedene Missionsmspektor Ö. Würz beerdigt. Dekan Zeller nahm in der Grabrede vielfach Bezug auf die geistvollen Schriften des Verstorbenen. Na­mens der Basler Missionsgesellschast sprach deren Präsident Pfarrer Burckhardt, für die Mission Sekretär Witt- Liebenzell. Am Samstag war für l). Würz eine Trauer- feier in Heilbronn abgehalten worden, in der Prälat Dr. Dopffel, Stadtpfr. Römer und Missionssekrelär oehl e-Skukkgark sprachen.

Bad Liebeazell, 9. Juni. Reue Brücke über den Monbach. Einem dringenden Bedürfnis der Wiederherstellung einer durch Hochwasser zerstörten Brücke bei der Bahnstation Monbach-Neühausen ist nunmehr in anerkennenswerter Weise durch den Schwarzwald-Bezirksverein Bad Liebenzell entspro­

chen worden. Lange Zeit mußten die Bewohner umliegender Ortschaften, aber auch Touristen usw. eine Privatbrücke benutzen, sodaß dem Entgegenkommen des Schwarzwaldvereins höchster Dank zu zollen ist. Die Brücke ruht auf unverwüstlichen Fun­damenten, hat eine Spannweite von 8>/z m und eine Breite von 2 m, Tannenbalken und zierliches Geländer. Es wird nunmehr erwartet, daß die berufenen Stellen sich nicht mehr sträuben, einen Beitrag für den Neubau zu bewilligen, nachdem n an durch die Selbsthilfe der interessierten Kreise die Notwen­digkeit des Baues anerkennen muß.

Aach. 7. Juni. Einweihung einer Gedenktafel. Wie

allerwärts, so stand auch hier im Lauf der letzten Jahre die Errichtung eines Kriegerdenkmals im Vordergrund der Bera­tungen, scheiterte aber immer wieder an der Platzfrage. Nach­dem nun die große Mehrheit der Bürger zu der Ueberzeugung gekommen ist, daß ein geeigneter Platz zu einem Denkmal nicht aufzutreiben sei, entschied man sich zu einer Gedenktafel, welche von Bildhauer Brillmann in Stuttgart geliefert und heute in der Kirche ausgestellt wurde. Die Einweihung der Gedenktafel findet nächsten Sonntag nach dem Morgengottesdienst statt. Nachmittags ist ein Kinderfest. Der Militäroerein feiert sein 25jähriaes Bestehen; es wurde demselben die Erinnerungsmedaille vom Württ Kriegerbund verliehen.

Baiersbronn, 9. Juni. Gedächtnishaus ans dem Schliffkops. Mit dem Bau des Gedächtnishauses vom Schwä­bischen Schneelaufbund auf dem Schliffkopf wird im nächsten Frühjahr begonnen. Der Bund hat für den Bau bisher 75000 aufgebracht.

Aus aller Welt

Heim für erblindete Offiziere in Bad Käsen. Das Wotzk- i chrtsministerium in Berlin hat das Ritterbad in Bad Käse» Sachsen) gekauft, um es als Heim für erblindete ^ffl,ziere einzurichten. Die Uebergabe soll im Septsmt« siattfinden.

DerVölkische Beobachter", der in München erschein^ st im besetzten Gebiet dauernd verboten worden.

Die Auswertung Dr. Simons. Der Präsident des Reichs­gerichts Dr. Simons hatte vor dem Krieg aus seinen Er­sparnissen ein kleines Haus gekauft und mit einer Hypothek von 15 000 Mark belastet. Diese Hypothek hat er nach der Inflation in vollem Goldwert anerkannt.

Zum Rektor der Münchner Universität ist Geheimrat De. Karl Boßler, ein bedeutender romanischer Philologe, ge­wählt. Boßler stammt aus Hohenheim bei Stuttgart, wo e« am 6. September 1872 geboren wurde.

Reichswehrmusikfest. Zum Besten der ReichswehriwthiHe fand am Dienstag abend im Berliner Stadion ein Kortzert sämtlicher Musikkorps des Wehrkreises 3 statt Reichsprchi-- dent von Hindenburg wohnte in Begleitung des stÄloertre- ten-den Reichswehrministers Külz der Aufführung bei.

Eine rheinische Jugendburs. In der alten Hohenstmise»- burg Stahleck oberhalb Bacharach am Rhein ist eine Iw- gendherberge eingebaut werden, die am 13- Juni eröffnet wird.

Deutschland bezahlt alles. Frankreich verlangt, daß die Ausgrabung der Franzosenleichen auf deutschen Friedhöfen und die Ueberführung und Beisetzung in Frankreich von Deutschland auf Grund der Kriegsentschädigung bezogt werde. Sollte die Reichsregierung dieses Ansinnen wirklich angenommen haben?

Frankfurt Halbmillionenstadk. Durch die Eingemeindung der Borortgemeinden Griesheim, Schwanheim und Sossen­heim erhält Frankfurt a. M. einen Zuwachs von 21000 Einwohnern, so daß die Stadt nunmehr eine Einwohner­zahl von rund einer halben Million hat.

Das gefährdete Edelweiß. Die Bergwacht, Gruppe All­gäu, beabsichtigt, bei der zuständigen Behörde Einspruch gegen die Verfügung der Sioatsregierung einzulegen, durch die der freie Verkauf von getrocknetem italienischen Edelweiß wieder gestattet ist, da hiermit dem Unfug der Edelweiß- räubereien wieder Tür und Tor geöffnet werde. Niemand könne dem Edelweiß anfehen, ob es von Italien oder von einheimischen Bergen stamme. , >

Dos Hochwasser der Donau hat die Ueberschwemmung bis na chJngolstadt ausgedehnt. Der Scheitel der Donau­hauptwelle hat am 7. Juni mit einem bisher noch nie beob­achteten Höchststand von 388 Zentimeter, d- h. 22 Zentimeter über dem Hochwasser vom Iuni/August 1924 Donauwörth durcmaufen. Die Isar hatte den gestern nachmittaa erreichten Höchststand von 265 Zentimeter bis in die Na<Ä Hinei» gehabt.

Waffereinbruch in einer Kohlengrube. In einer Thyffen- grube in Hamborn (Wests.) wurden durch einbrechend« Wassermassen ein Reviersteiger und drei Hauer abgeschnii- ten. Zwei Mann wurden leicht verletzt gerettet, der Steiger und ein Mann werden noch vermißt.

Steckbrief gegen einen Münchener Bankier. Die Mün- chener Polizeidirektion hat einen Funkspruch zur Festnahme des Münchener Bankiers Konsul Simader, der zugleich Besitzer des Kostümgeschästs Diringer ist, wegen Verdachts der Depotunterschlagung ergehen lassen. Unter Sen Geschä- ülgten sollen sich 60 bis 70 kleine Kunden und auch einige mit großen Beträgen befinden. Die Bank hatte 700 bis 8Ö0 Kunden, Ihre Verbindlichkeiten sollen sich auf 550 000 bi» 600 000 »st belaufen.

tengercht Freiberg (Sachsen) verurteilte den Kaufmann Max ,, Freiberg wegen Steuerhinterziehung u»

Ruckfall zu 3 Wochen Gefängnis und 150 ,st Geldstrafe.

Letzte Nachrichten

Gemeinsame Erklärung der Regierungsparteien.

Berlin, 10. Juni. Wie dieGermania" mitteilt, wird die gemeinsame Erklärung der Regierungsparteien über das Fürstenkompromiß vom Abgeordneten von Gerarrd verlesen werden. In ihm wird zum Ausdruck gebracht, daß sich die hinter der Regierung stehenden Parteien mit allem Nachdruck für das Kompromiß einsetzen werden, das geeignet sei, einen gerechten Ausgleich in der Fürstenfrage herbeizuführen.

Sozialdemokratischer Protest gegen Staatssekretär Schmid. Eine Vräskiernng.

Berlin, 10. Juni. Wie derVorwärts" meldet, hat im Anschluß an die gestrige Sitzung des Ausschusses für