Sette 2 - Nr. 128
rragolde, Tagblatt »Der Gesellschafter
Samstag» S. Juni 1926
Sette 3 - 1
'-.n^voiene Würde annmehmen. Die Allmacht der Paria- : ea;s <des Sejm) müsse gebrochen werden. Sie ist für ihn Ne Wurzel alles nolitischen und moralischen Uedels. — 7'nrvischen wurde Professor Dr. Moszick! mit 281 (gegen 'Mi Stimmen zum Statspräsidenten gewählt. Der „neue Mann" ist ein tüchtiger Gelehrter auf dem Gebiete der Elektrotechnik und war zuletzt Leiter der Chorzower Stick- sroffmerke, welche die Polen nach einem Haager Schirds- 'nruch uns nieder zurückgeben rnüssen- — Was wird nun Billudski tun? Eine Revolution macht man doch nicht aus Langeweile oder Laune. Der Mann muh doch irgend etwas Ernsthaftes im Schilde führen.
In China, dem „Reich der Mitte" mit seinem Vier- Hundertmillionen-Volke, geht es immer toller zu. Das neueste ist die Gründung eines unabhängigen Staats. Gründer Marschall Sun, Hauptstadt Schanghai, um die sich 5 Provinzen, und zwar die blühendsten des großen Reichs,
«gruppieren. Einnahme: die Salzsteuer, die bisher unter internationaler Oberaufsicht stand. Sun erklärte, er werde sich um Peking nicht kümmern. Nächstens schießen chinesische Republiken wie Pilze aus dem Boden auf.
Reichskanzler Dr. Luther ist ein Opfer desFlaggcn- streits geworden. Aber der häßliche Zank ist deswegen noch lange nicht erloschen. Nein, er flackert aufs neue auf. Der Reichskunstwart Dr. Redslob hat eine Einheiis- tzlagge konstruiert. Das uralte schwarze Deutschherrm-Kreuz in der Mitte, in den vier Feldern kreuzweise rot und gelb. Pgroße Begeisterung hat diese „Lösung" des Kunstprosessors bis jetzt nicht auszulösen verstanden- An die wackeren Deujsch- cherren vor 700 Jahren denkt heute das deutsche Volk nicht mehr. Seinem Empfinden liegt doch Deutschlands jüngste Proße Vergangenheit näher. Und so ist anzunehmen, daß cher Entwurf Redslobs bald wieder von der Bühne verschwinden wird.
Der Fachlehrer Ignaz Göth von Jglau (Böhmen) ist wegen Hochverrats angeklagt. Grund: der gute Deutsche batte Beziehungen mit dem „Verein für das Deutschtum imAuslan d". Dieser aber, erklärt der tschechische Staatsanwalt, verfolge politisch-aufwiegelnde Ziele, d. h. die Los- reißung der Sudetendeutschen von der Tschechoslowakei. Mit Recht »erbittet es sich der Verein- Stärkung deutscher Kultur im Ausland, dies und nichts anderes will er durch seine Schulunterstützungen. Das ist sein gutes Recht. Andere Bokker, die im Ausland Stammesangehörige haben, tun ihrerseits dasselbe. Was dem einen recht, das ist dem andern billig.
Im preußischen Kultministerium scheint man sich etwas blamiert zu sehen. Der Kultminister Dr. Becker kam auf den sonderbaren Einfall, eine Dichterakademie einzurichten. Wenn Musiker und Maler Akademien haben, warum soll die dritte Kunst leer ausgehen? Also gedacht, getan! Wie es aber an die „ehrenvollen" Einladungen ging, da bekam der Minister einen Korb nach dem andern: Schillings, Bode und Gerhart Hauptmann schrieben Absagebriefe. Auch Thomas Mann hat nur zugesagt, um nicht die „Sache zu verschlimmern". Ein böses böses Vorzeichen flfr das neugeborene Kind! Manche meinen, es wäre besser nie geboren-
In Berlin ist in diesen Tagen der d s u t s ch - d ä n i s ch e Schiedsgerichtsvertrag unterzeichnet worden. Derselbe umfaßt sämtliche Streitigkeiten irgendwelcher Art. die zwischen Deutschland und Dänemark entstehen können. Streitigkeiten rechtlicher Art lallen in bindender Weise durch Schiedsspruch entschieden werden. Also einen Krieg mit Dänemark gibts, wenigstens für die nächsten zehn Jahre, nicht mehr.
Auf dem deutschen Kreuzer „Hamburg" haben Matrosen unerlaubterweise Bier an Amerikaner verkauft. Darüber Aufregung im „Weißen Hause". Die Regierung wird mit den unzähligen Verstößen gegen das Alkoholverbot im eigenen Lande nicht fertig. Nun kommen deutsche Matrosen und führen die soliden Amerikaner in Versuchung! Coolidge schrieb einen Brief an die deutsche Regierung, daß sie so etwas in Zukunft nicht dulden möge. Damit und mit der „strengen Bestrafung der schuldigen Matrosen" war die Sache schiedlich friedlich beigelegt.
Neuestes vom Tage
Zum Tod des Generaldirektors Oesec Berlin, 4. Juni. Das Ableben des Generaldirektors Oeier kam nicht unerwartet. Oeser war seit längerer Zeit schwer leidend, auch eine Erholungsreise nach dem Süden
konnte keine Besserung bringen. — Rudolf Oeser wurde 1858 in Koswig (Anhalt) geboren. Er war einige Jahre Schriftleiter der demokratischen „Ulmer Zeitung) und trat 1892 in die Schriftleitung der „Frankfurter Zeitung", bis er 1917 die Leitung der „Ostseezeitung" in Stettin übernahm. Dem Reichstag gehörte er von 1907 bis 1911 an, dem preußischen Abgeordnetenhaus von 1902 bis 1907 und 1912 bis 1918. 1919 wurde Oeser politischer Eisenbahnminister, 1921 Minister der öffentlichen Arbeiten in Preußen und nach dem Rücktritt des Kabinetts Stegerwald Landeshauptmann der Provinz Sachsen. Ins Kabinett Cuno wurde er November 1922 als Innenminister, ins erste Kabinett Stresemann August 1923 als Berkehrsminister an Stelle Gröners berufen, von welcher Stelle aus er an die Spitze der gemäß dem Da- wesplcm gegründeten Reichsbahngesellschaft trat. Die Nachteile des politischen Beamten ohne Fachkenntnifse konnten indessen nicht verborgen bleiben, wenn auch nicht alle Mißgriffe in der Reichsbahnverwaltung in der ersten Zeit des Bestehens der Gesellschaft Oeser allein z'^ Last zu legen sein dürften. Der gute Wille und eine große Schaffensfreudigkeit sind ihm nicht abWsprecben. Immerhin war er in dem Betrieb wohl der bestgehaßte Mann, und die Eisenbahngewerkschaften haben wiederholt stürmisch seinen Rücktritt verlangt. In weiteren Kreisen wurde ihm die Ueber- führung oder „Auslieferung" der Reichsbahn in die Gewalt der Daweskomichssion zur Last gelegt.
An der Trauerfeier im Verwaltungsgebäude der Reichsbahngefellschaft in Berlin werden sämtliche 31 Eifenbcchn- präsidenten Deutschlands teilnehmen. Jede Eisenbahndirektion wird für sich eine Trauerfeier veranstalten.
Unter den Personen, die für dis Nachfolgerschaft in Betracht kommen, wird auch der vorige Reichskanzler Dr. Luther genannt.
Die Einheiksflagge
Berlin. 4. Juni. Wie die „Tagst Rundschau" berichtet, soll bezüglich der Wahl einer deutschen Einheitsflagge zunächst ein Ausschuß gebildet werden, in dem die Reichsregierung durch einen Minister vertreten sein wird. An dem Ausschuß werden Parlamentarier und weitere Kreise beteiligt sein. Wenn dann über bestimmte Vorschläge Klarheit geschaffen sei, werde die Regierung einen Gesetzentwürfe ein- bringen. , .
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Aufhebung der belgischen Neutralität Brüssel, 4. Juni. In Paris ist ein Vertrag zwischen Frankreich, England, Holland und Belgien unterzeichnet worden, durch den die Neutralitätserklärung Belgiens von 1839 (unter Bürgschaft von Preußen, Oesterreich, Frankreich, England und Rußland) aufgehoben wird. Tatsächlich wurde schon in den Friedensvertrügen die Neutralität Belgiens als ausgehoben behandelt und Deutschland, Oesterreich und Ungarn wurden in den Verträgen von Versailles, St. Germain und Trianon verpflichtet, im voraus der Beseitigung der belgischen Neutralität zuzustimmen.
Der Locarnovertrag im französischen Senat Paris. 4. Juni. Bei der Besprechung des Locarnovertrags im Senat beantragte gestern der Radikale Lemery, die Bestätigung bis nach dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund zu verschieben. Nach dem Vertrag habe Deutschland sich eine kecke Herausforderung gestattet (durch den deutsch-russischen Neutralitätsvertrag), es müsse deshalb ge- wartet werden, bis die Doppelzüngigkeit Deutschlands aus' geklärt sei. Briand erklärte, er könne den Verrng-nigs antrag nicht annehmen. Deutschland könnte in der Berschie bung die ihm zugeschobene Absicht finden, sich vom Völker- bund zurückzuziehen, und das wäre ein Unglück- Wenn de: Antrag angenommen würde, gebe es keine Locarnoverträg, mehr. Der Antrag Lünern wurde mit allen gegen vier Stimmen abgelehnt. Die Sitzung wurde auf Freitag vertagt.
Verhältniswahl in Frankreich?
Paris, 4. Juni- Der Kammerausschuß lehnte den Wahlrechtsentwurf des Innenministers Durand mit 22 geger 15 Stimmen ab und beschloß mit 19 geaen 17 Stimmen, einen Gesetzentwurf für Einführung der Verhältniswahl zr fordern.
Dreimännerrcgieruno- in Portugal Loimbra, 4. Juni. Bei einer Zusammenkunft des Generals Gomes da Costa und des Kommandanten Cabecadas wurde als vorläufige Regierung ein Rat von drei Männern bestimmt, dem die beiden und ein weiterer General angehören sollen.
Württemberg
Stuttgart, 4. Juni. 7 0. Geburtstag. Generalleutnant a. D. von Ströbel vollendet am 6- Juni das 70. Lebensjahr. Er war in seiner letzten Frontdienststellung Kommandeur des Feldartillerieregiments 49, dann Kommandeur des Landwehrbezirks Reutlingen, hernach des Landwehrbezirks Stuttgart. Im Krieg war er Chef des Stabs beim Stellvertretenden Generalkommando des 13. Armeekorps. In dieser verantwortungsvollen Stellung zeichnete er sich besonders aus- Nach Kriegsende übernahm Exzellenz Ströbel die Leitung der Geschäftsstelle des Roten Kreuzes, um dessen Neuaufbau er sich große Verdienste erworben hat.
Kaufmann Ernst Köstlin, Inhaber des Güterbeörde- rungs- und Kohlengeschäfts Adolf Eptinq, feierte am 2. Juni :n bester Rüstigkeit den 70. Geburtstag-
Todesfall. Im Alter von 67 Jahren ist hier Fabrikdirektor Konrad Stetter, erster Direktor der Vereinigten Schulmöbel-Fabriken G. m. b. H. Stuttgart-München- Tauberbischofsheim gestorben. Er ckar zugleich Ehrenvorsitzender des Verbandes deutscher Schulmöbelfabrikanten.
Missionsinspektor Würz aus Basel ist in Heilbronn, wo er in dieser Woche in Mädchenbibelkreisen tätig war, plötzlich an einem Schlaganfall gestorben.
Im Kloster Sießen ist die Oberin der kath. Höheren Töchterschule in Stuttgart, Schwester Edmunda Nagel O.S.F. nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Die Schule hat sie nur 3 Jahre geleitet.
Vom Landtag. Vor drei Jahren ist bekanntlich der Student der Technischen Hochschule Stuttgart, Hans Stim- m e l aus Jena, verschwunden. Im vorigen Jahr wurde das Gerippe und einige andere Gegenstände bei Dettenhausen (OA. Tübingen) gefunden und festgestellt, daß wahrscheinlich ein Selbstmord durch Vergiftung vorliege. Inzwischen kam das Gerücht in Umlauf, an Stimme! könnte ein Fememord verübt worden sein. Die kommunistische Landtagsfraktion hat nun an den Minister des Innern die Anfrage gerichtet, was Polizei und Staatsanwaltschaft getan haben, um den Tod Stimmels aufzuklären und inwieweit die Verfolgung der Mitglieder der Erhardtgruppe, Schaumlöffel und Vetter, gegen die ein Mordverdacht ausgesprochen wurde, seitens der Staatsanwaltschaft durchgeführt worden sei.
Junglehrern»!. Die Iunglehrernol hat durch die Einrichtung des Schulpraktikantentums eine Linderung erfahren; aber immer noch sind gegen 1000 Junglehrer in Württemberg ohne Verwendung im Schuldienst. Es wurde deshalb an die Regierung eine Eingabe gerichtet, in der Abhilfe gegen die trostlose Lage der jungen Lehrer verlangt wird.
Heilbronn, 4. Juni. Vermißt. Vermißt wird seit 22. Mai die 15 Jahre alte Fabrikarbeiterin Berta Weißert, wohnhaft Rauchstraße 15 hier.
Aalen, 4. Juni. Tot auf gefunden. Auf dem Bahngleis zwischen hier und Unterkochen wurde gestern früh die Leiche einer Frauensperson aufgefunden. Der Kopf war vom Körper getrennt. Die Tote ist noch unbekannt.
he'ldercheim, 4. Juni. Ladenöffnung an Sonntagen. In einer zahlreich besuchten Versammlung des Gewerbe- und Handelsvereins wurde durch Abstimmung beschlossen, den seitherigen Beschluß betr. die Ladenöffnung an Sonntagen aufrechtzuerhalten, d. h. an nur neun Sonntagen des Jahrs die Läden offenzuhalten.
ZNünsingen, 4. Juni. Vom Reichsheer. Der Truppenübungsplatz Münsingen wird auch Heuer wieder nicht nur von großen Teilen der 5. Division, sondern auch von Truppenteilen anderer Divisionen bezogen werden. In der Zeit zwischen Anfang Juni und Anfang September werden auf ihm ihre Schieß- und Gefechtsausbildung erledigen: Das 20. (bayerische) Infanterie-Regiment aus Regensburg, Ingolstadt und Passau, die 7. (bayerische) Kraftfahrabteilung aus München, Fürth und Würzburg, die 3. Abteilung des 7. (bayerischen) Artillerie-Regiments aus Würzburg, das 9. (preußische) Jnfanterie-Regjment aus Potsdam, Spandau und Großlichterfelde, die Küstenwehrabteilung 2 und die 1. Abteilung der Schiffsstamm-Division der Nordsee, beide aus Wilhelmshaven.
Schwenningen. 4. Juni. Jugendherberge. Die in dem früheren Anwesen der Süddeutschen Uhrenfabrik untergebrachte Jugendherberge konnte jetzt fertiggestellt und ihrer Bestimmung noch für die diesjährige Wanderzeik über- geben werden.
vom Singen in früherer Zeit.
Am kommenden Sonntag begeht der Nagoldgausängerbunv in Gültlingen sein 9 Sängerfest. Unser Gau ist noch verhältnismäßig jung. Gegründet wurde er l897 in Calw und l921 in Wildberg wieder neu errichtet und dann zu einem Glied des Schwäbischen Sängerbundes gemacht. Damit ist aber nicht gesagt, daß es vorher keine Gesangvereine gegeben hätte. In den letzten Jahren find 80-, 60- und 50jährige Jubiläen gefeiert worden. Die ältesten Vereine des Gaues sind die Liederkränze Altensteig, Calw, sttagold und Rohrdorf. In dem alten, aus dem Jahr 1841 stammenden „Amts- und Jntelligenzblatt für die Overamtsbezirke Nagold, Freudenstadt und Horb" („Der Gesellschafter") finden wir schon Anzeigen von Gesangvereinen. Da heißt es vom Liederkranz Altensteig:
„Die hiesigen Vereine für Veredelung des Volksgesangs geben nächsten Sonntag zum Besten der Armen eine Gesangs- Unterhaltung, und laden auch auswärtige Freunde hiemit ein, sich abends 3 Uhr im Gasthaus zur „Traube" einzufinden".
Die Gesangs-Unterhaltung fand am 21. Dez. statt und sollte einer Weihnachtsbescherung dienen. Mit etwas mehr Aufwand machte sich ein neuer Verein von Freudenstadt bemerkbar. Er gibt seine Einladung folgendermaßen:
„Zu den erfreulichsten Erscheinungen unser Zeit gehört namentlich auch das Bestreben so vieler Gesang-Vereine, indem es immer mehr anerkannt wird, welch mächtigen Eindruck der Gesang in seiner veredelten Gestalt auf dps ganze Wesen des Menschen ausübt, und wie sehr er deshalb als kräftiges Na- tionalbildungsmiltel zu betrachten sei. Es haben sich daher vor '/« Jahren hiesige Bürgerssöhne vereinigt und einen zweiten Gesang-Verein gestiftet, welcher bereits an verschiedenen Orten Proben seiner Fortschritte abgelegt hat, die sehr günstig ausgenommen wurde«, und ihn zu eifrigem Weiterftreben anf- mun trrte n . Derselbe erlaubt sich nun, öffentlich aufzutreten und olle Gesangsfreunde, namentlich dessen Ehrenmitglieder, zu einer HauPtproduktion, welche am nächsten Sonntag, den 24. Oktober, abends 7 Uhr in der Post gehalten wird, höflichst einzniaden".
Seit langem also haben wir edle Gesangspflege, und wie hat sie sich im Laufe der Zeit gewandelt! Der Wettgesang beim Gültlinger Fest mag uns die Probe davon geben. Wenn nun schon so lange und so gründlich überall der Gesang gepflegt wird, sollte nian meinen, bei uns müßte es lauter Gesangskünstler geben. Leider aber ist in den meisten Fällen beim Singen auf der Gasse oder am Biertisch ohne Dirigenten fast jede Spur von Gesangskultur verschwunden. Und doch ist der Wert des Gesangs schon seit den ältesten Zeiten anerkannt und oft erprobt. Was für treffliche Sätze hat doch Luther über das Singen und die Musik uns gegeben! Immer wieder hat es Sänger gegeben, die einen Hymnus auf das deutsche Lied angestimmt haben. Auch unser „Jntelligenzblatt" von 1841 enthält solch einen, leider ohne den Verfasser zu nennen. Er sei als Gruß zum Gültlinger Fest hier mitgeteilt:
„Die Unsterblichkeit des Gesangs".
Was die Natur erschafft in ihrem Gange,
Es welkt dahin im Lauf der fliehn'den Zeit;
Ob tief es steh, ob es auch strahlend prange.
Trägt es im Sein den Keim der Sterblichkeit.
Blüht auch des Lebens Färb ihm auf der Wange;
Sein Tod beginnt, so es zum Ziel gedeiht.
Doch ew'ge Dauer gab sie dem Gesänge,
Das Lied ist der Verewigung geweiht.
Was ist und lebt, abstirbt es im Veralten;
Und ewig jung wird sich das Lied erhalten.
Und wie der Zeit verfällt auch jedes Streben,
Und alles Erdenwirken eitler Schein,
Da Spannenmaß dem ird'schcn Tun gegeben;
Nicht Dauer, nicht Verjüngung, nicht Erneun —
Das Lied allein, verwebt ist's mit dem Leben,
Und mit der Ewigkeit des Sanges Sein;
Weils goldne Traub, erblüht an Himmelsreben,
Drum perlt der Nachwelt noch sein Götterwein —
Und nimmermehr erliegts der Zeit Gewalten,
Und ewig jung wird sich das Lied erhalten.
Es lebet fort in seines Volkes Munde,
In seiner Sprache Wiege lebt es fort;
Und weil es mit Unsterblichen im Bunde,
Drum ankerts an der Ewigkeiten Port.
Nach fernen Zonen machts die ew'ge Runde,
Und fremde Zungen leihen ihm ihr Wort;
Von Volk zu Volk trägls seine Götterkunde,
Und warmen Südens Klänge singt der Nord —
Dasselbe in verschied'nen Sprachgestalten, ^
Wird ewig jung das Lied sich fort erhalten. >
Nicht einem Volk gehört des Liedes Weise,
Es klebt an eigner Sprache Scholle nicht:
Der ganzen Welt gehörts, dem Erdenkreise; !
Da es sich Bahn zu jeder Zone bricht.
Ein ewger Pilger, machts die Weltenreise —
Von Pol zu Pol verbreitet es sein Licht;
Und überall in andrem Sprachgehäuse, '
Blüh: fort, als Himmelsblume, das Gedicht;
Und wie's sich hier und dort auch mag entfalten: (
Wird ewig jung das Lied sich stets erhalten.
st
Bemerkungen ^
Bon Hans Weber-Berlin.
Selbstbewußt dürfen wir nur denjenigen gegenüber sein. d,e mit uns die gleichen Lebensbedingungen teilen.
Der Nagel, den man auf den Kopf trifft, dringt oft in des Nächsten Fleisch
Glücklicherweise gibt es immer noch Menschen, die mebr Wissen haben, als zur Bildung unbedingt notwendig ist
Wohltätigkeit verleitet nur dann zum Hochmut, wenn man darüber vergißt, an seine eigene Armut und Kleinheit zu denken.
Geldreiche und Geistreiche. — Ihre Tragik besteht darin, daß beide mit ihrem Reichtum oft nichts auzufangen »isien.
Aus S
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Ewig!
Fanfo
lieber die Kin geht der Sturm I und sie beugt uni sie i n d i e S t u müssen kräftiger Wenn Bäum Harz wie lindern aber gegen derlei k e i t, sondern ir suchen, so erschöp Dir fehlt Uno so machst du dir bestimmte Konsul bleiben die reellei kann sie das nich aus allgemeiner es noch immer L .... Mit dem die Trostlosigkeit
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V„10 Uhr: Verei Nago
s 3.15 Uhr: Fußb - Gültlingen: 9. G
Das Titelbla: big). — Die Bild den letzten Ereig: Explosion in Hai Außer der Forts wird die Erzählui ewigen Jugend", und die Witz- un gewinnen.
WMäch"einem^ lung des Zentralv beamten bezeichne: Gemeinde- und K amteubundes „al amtenbund besteh Zentralverband L entgegen.
Was ist heut« los, Steuern endlos tung hoffnungslos, los, Pfändungen st erwerbslos, Reisend los, Kinder zuchtl kinderlos, Beraniic sieien maßlos, Kun großes Los.
Die Beruf«
Die Württemberc Württembergischer Mitglied der Wo zum Jntendan und hat die Beru waltuna vor zwe der Koblenzer Bü hoben. Jntenda: 1. August an. — zwei Jahre — se Leitung der Büh Friedrichshafen u Heimatspiel „Fra: Spielzeit begann im Bodenseetheatk standen, den Sp« turelle Leben unse auf einer künstleri nung fand. In > von Theatergemei das für die Wü der Städte Eßlin Sein Scheiden be
ep. Kirche u scrmen, ernstimmi densfrage verar religiöser Sozia Thüringen. Der selbstverständliche willen, Frieden fördern zu helfe tische Friedensbe auf dem Weg zr tigkeit, nach dem uiü) solange K seinem Vati bei stehen. D weise die Herzei hinauf zum Hochs „er ist darum i Menschen zusam Wort und Arbe in den irdischer untereinander zr m Stockholm »er tag Antrieb ge! nicht festMsetzt z
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