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Nagolder TagblattDer Gesellschafter*

Samstag» 5. 3«ui 1S2«

Aus Stadt und Land

Nagold, 5. Juni 1936.

Gott Pflicht - Vaterland! Drei Klänge von Ewigkeitswert, die uns in die Zeit hineinwehen als Fanfarenrufe werdender Vollkommenheit,

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Festigkeit

Ueber die Kinder, wie über die kleinen Bäume im Wald, geht der Sturm hinweg, der in den Kronen der alten braust und sie beugt und bricht. Wenn sie größer werden, wachsen sie in die Sturmschichte hinein, und ihre Wurzeln müssen kräftiger werden, wenn sie nicht untergehen wollen.

Wenn Bäume im Sturm Risse erleiden, so quillt das Harz wie lindernde Träume aus ihnen und heilt; wenn sie aber gegen derlei Risse nicht Schutz in eigener F e st i g - k e i t, sondern immer wieder das Heilmittel der Harzträne suchen, so erschöpfen sie den Quell und trocknen aus.

Dir fehlt Unglück, und weil der Herr es dir nicht schickt, so machst du dir welches. Jede menschliche Natur will ihre bestimmte Konsumtion von Kummer und Sorge haben, und bleiben die reellen aus, so muß die Phantasie welche schassen; kann sie das nicht, so grämt man sich aus Weltschmerz, aus allgemeiner unverstandener Weinerlichkeit. Oder sind es noch immer Harztränen?

....Mit dem Glauben, wie ich ihn verstehe, ist mir die Trostlosigkeit ganz unfaßlich. Bismarck.

Veranstaltungen und Feste.

10 Uhr: Vereins-Frühjahrs-Preisschießen d. Schützenvereins Nagold.

3.15 Uhr: Fußballwettspiet an der Calwersiraße.

Gültlingen: 9. Gauliederfest.s

UnsereFeierstunden".

Das Titelblatt zeigt uns eine Originalradierung (In Vene­dig). Die Bilder vom Tage bringen uns Erläuterungen zu den letzten Ereignissen: Münchner Eisenbahnkatastrophe, die Explosion in Haslach, 250. Todestag Paul Gerhardts usw. Außer der Fortsetzung der NovelleLudwig der Springer" wird die ErzählungWer z'letscht lacht",Das Geheimnis der ewigen Jugend", weiterhin das bunte Allerlei, die neueste Mode und die Witz- und Rätselecke unserer Leserschast Interesse ab­gewinnen.

Druckfehlerteufel.

W fNach einemTZeitungsbericht über die 6,'Vertreterversamm- lung des Zentralverbandes württ. Gemeinde-"und Körperschafts­beamten bezeichnete ein Herr Brodhag den Zentralverband der Gemeinde- und Körperschaftsbeamten namens des württ. Be- arntenbundesals eine der Säul ein, aus denen der Be­amtenbund besteht". Hoffentlich nehmen Beamtenbund und Zentralverband diese Schmeichelei mit demL nötigen Humor entgegen.

Was ist heute alleslos?" Regierung machtlos, Reich wehr­los, Steuern endlos. Kriegsanleihe wertlos, 90"/i> mittellos, Aufwer­tung hoffnungslos. Röchle schlaflos, Gläubiger ratlos, Klagen zweck­los. Pfändungen fruchtlos, Lage trostlos. Ehrliche kreditlos, Tausende erwerbslos, Reisende mutlos, Preisabbau ausfichtslos, Menschen gott­los, Kinder zuchtlos, Heiratslustige wohnungslos, Moderne Ehe kinderlos, Beraniigungssucht schrankenlos, Literatur sittenlos, Kriti­sieren maßlos, Kunst brotlos, EntlassunMfristlos, Einzige Hoffnung großes Los.

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Die Berufung Maischs zum Intendanten in Koblenz.

Die Württembergische Volksbühne teilt mit: Der Leiter der Württembergischen Volksbühne, Intendant Herbert Maisch, Mitglied der Württ. Landestheater, ist unter 180 Bewerbern zum Intendanten des Stadttheaters Koblenz berufen und hat die Berufung angenommen. Der von der Stadtver­waltung vor zwei Monaten gefaßte Beschluß zur Schließung der Koblenzer Bühne ist mit der Ernennung Maischs aufge­hoben. Intendant Maisch tritt seine Stelle in Koblenz am 1. August an. Intendant Maisch hat die Württ. Volksbühne zwei Jahre seit 1. August 1924 geführt. Er hat die Leitung der Bühne mit der Gründung des Bodenseetheaters Friedrichshafen und der Uraufführung von Eduard Eggerts HeimatspielFrau Wendelgard" begonnen. Auch die zweite Spielzeit begann mit den bahnweisenden Klassikeraufführungen im Bodenseetheater Friedrichshafen. Herr Maisch hat es ver­standen, den Spielplan und die Leistungen dieser für das kul­turelle Leben unseres Landes so bedeutungsvollen Wanderbühne auf einer künstlerischen Höhe zu halten, die steigende Anerken­nung fand. In die Zeit seiner Leitung fällt auch die Gründung von Theatergemeinden in allen Städten des Spielkreises, sowie das für die Württ. Volksbühne sehr wesentliche Hinzutreten der Städte Eßlingen und Lindau zum Spielkreis der Bühne. Sein Scheiden bedeutet für diese einen schmerzlichen Verlust.

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ep. Kirche und Friedensbewegung. Zu einer bedeut­samen, einstimmig beschlossenen Kundgebung über die Frie- Lmssrage veranlaßte kürzlich eine Eingabe des Bundes religiöser Sozialisten den evang. Landeskirchentag von Thüringen. Der Landeskirchentag erklärt es für eine der selbstverständlichen christlichen Pflichten, den Krieg zu über­winden, Frieden und Verstehen zwischen den Völkern be­fördern zu helfen. Geschlossen« Friedensverträge und poli­tische Friedensbestrebungen seien jedoch nicht immer Schritte auf dem Weg zu jenem Frieden der Wahrheit und Gerech­tigkeit, nach dem heute die Sehnsucht in der Welt aussteigt, und solange Kriege geführt werden, müsse der Christ seinem Vaterland in der Not mit Gut und Blut bei stehen. Der Friede, den das Evangelium darreicht, weise die Herzen über eine Welt voll Sünde und Streit hinauf zum höchsten Gut, zur Gottesgemeinschaft in Christus; er ist darum die stärkste Macht, die aus allen Völkern Menschen zusammenführen und bewegen kann, mit Gebet, Wort und Arbeit für einen rechten Frieden auch in Len irdischen Beziehungen der Menschen und Völker untereinander zu wirken, wie es auch auf der Weltkonferenz in SwLholm oersurA wurde." Dazu muffe sederSonn-- tag Antrieb geben, so daß ein besonderer Friedenssonntag nicht fefiMsetzt zu werden brasche.

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Unterschwandorf, 8. Juni. Preisschietzen. ' Das am Sonntag stattgefundene Preisschießen hatte trotz des ungünstigen Wellers noch einen befriedigenden Verlauf genommen. Es sind >m großen ganzen recht gute Schußleistungen zu verzeichnen und der Verein konnte sich zur Preisverteilung entschließen. Im ganzen wurden imEinzel schießen auf 50 Meter 29 Preise verteilt, wovon die ersten zwölf auf folgende Schützen entfielen: 1. Weihing Friedr., Untertalheim 55 Ringe, 2. Rupps, Gaugenwald 55 R., 3. Kehle Franz, Unterschwandorf 54 R.,

1. Haußer Gottlieb, Bösingen 54 R., 5. Bürtle Ferd., Günd- ringen 53 R-, 6. Klenk Daniel, Untertalheim 53 R., 7. Bollinger Peter, 53 R., 8. Haagmann, Nagold 52 R., 9. Secger, Wilh., Waldach 52 R., 10. Kiefer Matthias, Gündringen 52 R., II. Sattler Wilh., Nagold 52 R., 12. Haußer Karl, Bösingen 52 N. Gruppenschießen: Bösingen 1. Pr. 46 R., Gündringen

2. Pr. 41 R., Untertalheim 3, Pr. ti R,

Pfrondorf, 5. Juni. Ehrung. Anläßlich der silbernen Hochzeit von Martin Huber, Schreinermeister brachte der Liederkranz seinem verdienten Vorstand gestern abenv ein Ständ­chen. Fernerhin Glück dem Jubelpaar! Am 13. Juni macht der Liederkranz einen Ausflug nach Schramberg und Umgebung, zu welchem sich bis heute 45 Personen angemeldet haben.

Garrweiler, 4. Juni. Anfall. Am Mittwoch fuhr der 14jährige Fr. Waidelich mit seiner Schwester auf einem Rad nach Aliensteig, verlor jedoch auf der Steige die Herrschaft über das Rad und stürzte. Während die Schwester ohne Schaden davon kam, wurde Waidelich in bewußtlosem Zustand nach Hause gebracht.

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Freudenstadt, 4. Juni. Rennen. Obwohl im vergan­genen Jahr die Pferderennen in pekuniärer Beziehung ein großes Fiasko erlitten haben, sollen sie Heuer wiederum ftatt- sinden. Außer Ehrenpreisen von auswärtigen Firmen hat die Stadt einen solchen im Werte von 800 ^ gestiftet.

Freudenstadt, 5. Juni. Bezirkstag des Bezirksvereins Württemberg im Deutschen Fleischeroerbaud. Vom 6. bis 8. Juni findet in unserer Stadt der Bezirkstag der württem- uer gischen Fleischer statt. In der kurzen Zeit ist eine Fülle von Aufgaben zu erledigen. Neben dem rein geschäftlichen Teil soll jedoch auch der angenehme nicht zu kurz kommen. Die Metzgerinnung ist schon seit längerer Zeit emsig am Werke, den Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Turnhalle wird zurzeit festlich hergerichtel. Am Montag abend findet dort als offizieller Abschluß der Tagung ein Ball statt. Für Dienstag ist ein Ausflug mit Gesellschaftsauto nach Ruhestein (Wildsee)AllerheiligenOppenauZufluchtKnie­bis geplant Die Zahl der nach Freudenstadt kommenden Tagungsteilnehmer ist eine äußerst große. Die Anmeldungen sollen bis jetzt schon etwa 1200 betragen,

Freudenstadt, 4. Juni, Oberregierungsrat Schund P. Der anläßlich einer Konferenz von Reichsbahnbeamten hier weilende Oberregierungsrat Schmid aus Stuttgart ist uner­wartet rasch hier in Freudenstadt gestorben. Am Mittwoch Mittag machte derselbe mit seinen Kollegen einen Ausflug ins Murgtal, wo er sich plötzlich unwohl fühlte und nach Hause gebracht werden mußte. Obwohl zwei Aerzte alsbald zur Stelle waren, konnte keine Hilfe mehr gebracht werden. In den Abendstunden ist der liebenswürdige Beamte, dem in Stuttgart speziell der Verkehr mit der Presse anvertraut war und der sich stets mit größter Zuvorkommenheit zur Verfügung stellte, im Alter von 54 Jahren entschlafen.

Neuenbürg. 4. Juni. Fliegertod. Oberamtsbau­meister Stribel erhielt von seiner in Ulm lebenden Schwester ein Telgramm, wonach deren einziger Sohn zwischen Berlin und Stettin als Flugzeugführer mit seinem Flugzeug ab­gestürzt und tödlich verunglückt ist.

Höfen, 2. Juni. Im Leichtsinn. Gestern abend zwischen 9 und 10 Uhr, als ein von Calmbach herkommendes Auto die Hauptstraße beim Gasthaus zur Sonne passierte, hatte sich der 19jährige H. Bott von Höfen quer über die Straße gelegt. Dank der Vorsicht des Führers, der seinen Wagen noch im letzten Moment zum Stehen brachte, wurde ein Unglück ver­hütet. Alsbald sprang Bott auf und davon. Einer der In­sassen setzte ihm nach, holte ihn noch ein und verprügelte ihn dermaßen, daß er einige Beulen davontrug. Eine Wette ver­führte ihn zu dieser Leichtsinnstat.

den Flößer sprangen ins Wasser, wurden aber von der Strömung fortgerissen und ertranken.

Autounglück. In Berlin-Schöneberg stürzte ein Kraft­wagen einer Mannheimer Zweigfirma von der Monu- mentenbrücke auf die Eisenbahngleise hinab. Die drei In­sassen wurden schwer verletzt.

Letzte Nachrichten

Der Reichskommtffar für die besetzte» Gebiete in Speyer.

Koblenz, 5. Juni. Der Reichskommissar für die be­setzten Gebiete, Freih. Langwerth v. Simmern, traf am Freitag in Speyer ein. Er begab sich sofort in das Rat­haus, um sich mit den Vertretern der Bevölkcmng über die schwebenden Besatzungsfragen zu besprechen. Der Ober­bürgermeister gab einen Ueberblick über die Fragen der Be­satzung. In der anschließenden Aussprache wurden von den Anwesenden verschiedene Wünsche zum Ausdruck ge­bracht. Der Reichskommissar erklärte, er werde die Wünsche und Forderungen bei der zuständigen Stelle wärmstens vertreten.

Die Reichsregierung über die Wahl Dorpmüllers Berlin, 5. Juni. Zu der am gestrigen Freitag durch den Verwaltungsrat der deutschen Reichsbahngesellschaft vorgenommenen Wahl des neuen Generaldirektors erfahren wir, daß das Reichskabinett sich mit der Angelegenheit erst nach der Beisetzung des am Donnerstag verstorbenen Ge­neraldirektors Oeser beschäftigen wird.

Die LlMlottenburger Studenten «egen Leffiug Berlin, 4. Juni. Der Ausschuß der Studentenschaft Hot die Studenten in Hannover telegraphisch gebeten, in dem Kampf gegen Professor Lessing im Interesse 2er Reinhaltung der deutschen Hochschulen bis zum erfolgreichen Ende auszu­harren.

Berufung im Reichsbahnstreik Berlin. 4. Juni. Der Einheitsverband der Eisenbahner wird gegen das Gerichtsurteil, das die Klage der Gewerk­schaften gegen die Reichsbahnoerwaltung abgewiesen hat, beim Kammergericht Berufung einlegen.

Ei« Provisorium vor Abschluß de» deutsch-tschechische« Handelsabkommen». Prag, 5. Juni. Tschechische Jndustriekreise wünschen, daß die deutsche und die tschechoslowakische Regierung sich aus einen provisorischen Handelsvertrag einigen, der bis zum Abschluß des definitiven deutsch-tschechischen Vertrages Gel­tung haben soll. Von deutscher Seite sei bereits ein ähn­liches Provisorium mit Frankreich, der Schweiz und Oester­reich abgeschloffen worden.

Demisfiou de» polnische« Kabinetts. Warschau, 5. Juni. Donnerstag nachmittag überreichte Ministerpräsident Bartel dem Staatspräsidenten die Demis­sion des Gesamtkabinetts. Die Demission wurde ange­nommen. Gleich darauf fand eine Besprechung zwischen dem ^Staatspräsidenten und dem Sejm-Marschall Rataj sowie dem Marschall des Senats statt. Bei der Besprechung wurde die Neubildung der Regierung behandelt. Höchst­wahrscheinlich wird Bartel noch heute nacht oder morgm früh mit der Bildung der neuen Regierung beauftragt werden.

Aus aller Welt

Wangenheim auf dem Weg der Gesundung. Das Be­finden des vor einigen Tagen bei einer Wagensahrt verun­glückten Freiherrn von Wangenheim hat sich so gebessert, daß völlige Genesung zu erwarten ist. Wangenheim steht im 77. Lebensjahr.

Danzigs Festgabe für Lübeck. Die Freie Stadt Danzig hat der Hansestadt Lübeck, die das 700jährige Jubiläum der Reichsfreiheit feiert, ein Angebinde gewidmet, das eine Hanse- wppe (Segelschiff alter Zeit) auf einer Muschel darstellt.

Deutscher Hochschulring. Vom 10.13. Juni d. I. findet in Güttingen ein außerordentlicher Vertretertag des Deut­schen Hochschulrings statt, der über eine Neuorganisation des Hochschulrings zu beraten haben wird. Zugleich wird über die in den letzten Semestern geleistete Arbeit Rechenschaft abgelegt.

Gesetzliche Sterbehilfe. Ein Züricher Geschäftsmann, der an einer unheilbaren Krankheit leidet, hat beim Großen Gerichtshof den Antrag gestellt, ein Gesetz einzubringen, nach dem es beglaubigten Aerzten gestattet sein soll, in hoff­nungslosen Fällen Sterbehilfe durch Einspritzungen zu ge­währen. Als Begründung wird: Sache der Menschlichkeit, angeführt. Den gesetzlichen Bestimmungen des Kantons Zürich entsprechend muß jede von einem Schweizer Bürger eingereichte Anregung einer Prüfung unterzogen werden. Gleichzeitig hat auch der Arzt Dr. Hauswirth aus Bern, Abgeordneter und bekannter Irrenarzt, den Antrag gestellt, unheilbar Irrsinnigen gesetzliche Sterbehilfe zu leisten.

Die Stadt der Brücken. Venedig wird oft die Stadt dei Brücken genannt, allein Groß-Berlin hat weit mehr Brük- ken als Venedig, nämlich mehr als tausend, wovon 300 Straßenbrücken für Fußgänger und Fuhrwerke sind. Die längste und schwerste Brücke Berlins ist die Swinemünder Brücke, im Bolksmund auch Millionenbrücke genannt, mii einer Länge von 248 Metern und einer Spannbreite des Mittelbogens von 108 Metern. Die älteste Brücke ist die 1788 erbaute Große Jungfernbrücke.

Ein 10 000-Dovar-Bries verschwunden. Aus einer Neu- norker Sendung eingeschriebener Briefe an die American- Expreß-Cmnpany in Berlin ist ein Brief mit 10 000 Dollar in 15 und 20 Dollarnoten verschwunden.

Für 10 000 -K seidene Strümpfe erbeuteten Diebe bei einem Einbruch in einem Geschäft in der Spandauer Straße in Berlin. Die Ladung schafften sie in zwei Kastenwagen fort, die sie im gleichen Geschäft stahlen.

Tätlicher Sturz vom Rad. Ein Bäckermeister von Peters Hachen (Oberbayern) fuhr mit seiner Frau und einem ein­ährigen Kind auf dem Motorrad. Er stürzte, wobei die Frau und das Kind getötet wurden; der Mann ,st nur leicht verletzt.

Erkranken Ach der hochgehenden Isar geriet bei Mün­chen ein Holzstoß in Gefahr, am User zu stranden. Die bei­

EiaZManifeft -es polnischen Staatspräsidenten.

Warschau, 5. Juni. Am Freitag gleich nach der feierlichen Vereidigung des Präsidenten der polnischen Re­publik veröffentlichte der Präsident ein Manifest an die Bevölkerung Polens, in dem die Notwendigkeit der Reini­gung des politischen Lebens betont wird. Weiter wird in dem Manifest die Hoffnung ausgesprochen, daß die Ereig­nisse in Polen zu einer Verständigung zwischen den ver­schiedenen wirtschaftlichen Parteien führen werden.

Spanien interessiert sich nicht mehr für Abd el Kriur.

Paris, 5. Juni. Wie aus Fez berichtet wird, ist der spanische General Sanchuez einer Einladung des Generals Boichut folgend heute in Rabat eingetroffen. Eine von dem General abgegebene Erklärung dementiert die Nach» richt, daß Spanien wegen der Auslieferung Abd el Krims mit Frankreich verhandle. Abd el Krim, sagte General Sanchuez, interessiere die spanische Regierung nicht mehr. Es genüge die Tatsache, daß Abd el Krim besiegt sei. Der Krieg in Marokko sei beendet. An Stelle der militärischen Aktion müsse nun die politische treten.

Wüktt. Landestheater

o ß e s H a u s. 10. Juni. In Sondermiete Eurvanti ^7.30-10.-30). 11. Aida (7.3010.45). 12. B 40 Achi ly Zg/^os Ri.qoletto (7.30-10.30). 13. Tannhäus

Kleines Haus- 7. Juni. D 39 Das Grabmal di nnoekanten Soldaten (7.3010.30). 8. F 39 Ludw ^Homa-Abend (810). 9. B 39 Die Räuber (7.3010 4S 7" 12. D 40 Wie es Euch gefällt (710). 13 Morae! leier Abu Hassan (11.15-12 45). Neidhardt von Gneise, ru (zum 25. Mal) (7-10.45). 14. E 40 Das Grabm. )es unbekannten Soldaten (7.3010-30).

Spiel «vd Sport.

Die Spielvereinigung 1903, II. Tübingen, ist am morgigen Sonntag der Gegner für die I. Elf des SVN. Der Gästeelf geht ein sehr guter Ruf voraus, sodaß ein schönes Spiel zu erwarten ist. Unsere einheimische Mannschaft sollte, wenn sie sich so gut wie am vergangenen Sonntag findet, das Spiek für sich entscheiden.

Die ^-Jugend des SVN. fährt zum fälligen Verbands­spiel -nach Pforzheim; die Elf steht vor einer sehr schweren Aufgabe und wird sie alles einsetzen müssen, um günstig abzu­schneiden.

Für den 27. 6. 26, dem letzten Spielsonntag vor der fuß- ballosen Zeit (1.3l. 7 26), hat der Sportverein die Bezirks ligvreserve des l. Fußballklub Pforzheim verpflichtet. Mit Allficht soll die I. Elf des SVN. vor eine große Aufgabe ge stellt werden; sie soll dabei lernen und Gelegenheit bekommer, sich die Sviklweise der besten Spielklasse anzueignen, -ng.-