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Ragolde« Tagblatt ,Der Seseüschafter'

Mittwoch. 28. Mai 1928

Zuchthaus verurteilt.' Bauer batte 8en Vevgiftungsversuch '-.'löst zugegeben. Er hatte die Tat aus Liebe zu einem chen geplant, das ihn doch treulos verließ.

Talheim. OA. Heilbronn. 25 Mai. Ertrunken. Das 1''> I. a. Söhnchen des Rfttergutsbesitzers Stürmlinger siel in den sogenannten Schloßweiher und ertrank.

Oedheim. OA. Neckarsulm, 25. Mai. Ertrunken. Am Pfingstsonntag morgen schlug auf dem Kocher ein mit vier Personen besetztes Motorboot um. Drei Personen sind er­trunken.

Ellwangen. 25. Mai. Dekan Monsignore Stauden- maier erlitt am Pfinastsamstag im Beichtstuhl einen Schlaganfall und starb in der Kirche. Er erreichte ein Alter 64 Jahren.

heideaheim. 25. Mai. Hohes Alter. Im Alter von 94 Jahren ist der älteste Bürger hiesiger Stadt. Schuhmacher­meister Jung, gestorben. Bei seinem guten Humor und körperlicher und geistiger Frische fühlte er sich in seinem hohen Alter immer noch jung.

Tübingen. 25. Mai. Verurteilung. Dc>6 Große Schöffengericht verurteilte einen einer angesehenen Familie entstammenden hiesigen Arzt wegen Vergehen gegen das keimende Leben u. a- zu 1)4 Jahren Zuchthaus, eine Heb­amme von hier zu 7 Monaten, einen Studenten der Zahn- Heilkunde zu 2)4 und drei weibliche Personen von hier uno auswärts zu 1)4 Zähren bis 6 Monaten Gefängnis.

Jettenburg OA. Tübingen, 25. Mai. Wasserversor­gung. Das Ministerium hat die Satzung zur Bildung einer Härdtenwasseroersorgungsgruppe genehmigt. Inzwischen bat die Gemeinde Gönningen ihren Widerstand gegen die Gruppe aufgegeben und sich nachträglich als Mitglied für dis Gruppe angemeldet. Es ist zu hoffen, daß nunmehr mit dem Ausbau der Wasserleitung in nicht zu ferner Zeit begonnen wird.

Rottenburg, 25. Mai. Kirchen st euer. Das Kirchliche Amtsblatt für die Diözese Rottenburg enthält nähere Be­stimmungen für die diesjährige Kirchensteuer. Das Kult- «inifterium hat den Beschluß der Diözesansteuervertretung, Air 1926 und von je 3 o. H. der staatlichen Grund-, Ge­bäude- und Gewerbesteuer 1925 zu erheben, für vollziehbar erklärt. Von den Kirchengemeinden ist jetzt zu veranlagen «m- zu erheben die Diözesansteuer aus der Einkommensteuer 1925 der Lohnsteuerpflichtigen und aus der Grund-, Ge­bäude und Gewerbesteuer 1925. Von den Finanzämtern wird berechnet und erhoben die Diözesansteuer aus der Ein­kommensteuer 1925 der nicht lohnsteuerpflichtigen Kirchen- ßemeindegenossen. Für die Diözesansteuer der Lohnsteuer­pflichtigen sind Pauschbeträge festgesetzt worden, die die Genehmigung des Kultministeriums und des Finanz- > Ministeriums erbalten haben. Bei Arbeitern und Angestellten, bie seit dem 1. Januar 1926 außer Beschäftigung sind, kann stir 1926 von einer Veranlagung Abstand genommen werden.

Schramberg. 25. Mai. Wieder aufgefunden. Der seit einigen Tagen vermißte Schüler ist. nachdem er sich m Röthenbach und Borderlehen gericht aufgehalten hat. nun­mehr wieder zu seinen Eltern zurückgekehrt. ^ ^ ,

Laichingea. 25. Mai. Verhaftung. Wegen Verdachts der Brandstiftung wurde der ledige Kaufmann Sch. aus «esterheim verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis ein- geliefert.

Herrlingen OA. Blaubenren, 25. Mai. Hartnäckige Selbstmörderin. Um die Vormittagszeit legte sich ein hiesiges älteres Fräulein, das seit einiger Zeit Schwermut Zeigte, in selbstmörderischer Absicht aus die Schienen. Der Lokomotivführer konnte den Zug aber noch rechtzeitig zum Stehen bringen. Alsdann stürzte sich die Lebensmüde in me vorbeisließende Blau. Der Leichnam konnte erst nach einigen Stunden geborgen werden

Ludwigsburg. 25. Mai. Einbrüche. In letzter Zeit mußten verschiedene Familien bei der Rückkehr von Spazier­gängen die Entdeckung machen, daß in ihren Wohnungen eingebrochen und besonders Bargeld, Münzen und Gegen­stände aus Edelmetallen gestohlen worden waren. Am Pfingstsonntag endlich wurde der Einbrecher ertappt und dank dem unerschrockenen Eingreifen des Reichswehrgefrei­ten Zeiher und Zweier Polizeiwachtmeister auf der Flucht festgenommen, obaleich er mit einem Revolver seine Ver­folger bedrohte. Der Täter ist der wegen Diebstahls vor­bestrafte Heizer Albert Vollmer aus Bietigheim, bei dem man dann auch verschiedene gestohlene Gold- und Silbermünzen vorfand.

Nellingen OA. Eßlingen, 25. Mai. Ileberfahren. Am Pfingstsamstag abend wurde der verh. Kupferschmied Robert Mast, als er vor seiner Wohnung die Straße kehrte, von einem hiesigen Motorradfahrer überfahren und schwer verletzt.

Mundelsheim, 25. Mai. Vom Wagen gestürzt. Gestern nachmittag verunglückte der verheiratete 44 I. a. Schmied Ernst Seibert von Hoheneck tödlich. Seibert kam rom Schreyerhof, wo er Verwandte besuchte, und hat an- icheinend einen des Wegs kommenden Kraftwagenführer um Mitnahme gebeten. Während der Fahrt soll Seibert von dem Lastauto gestürzt sein, wöbe- er neben einer Wunde am Unterleib einen Schödelbruch erlitt, der kurz darauf zum Tod führte.

Diberach. 25. Mai. Ein Protest. Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung gegen eine ministerielle Ent­scheidung, wonach das hiesige Stadttheater der Gebäude­steuer unterliegt, Einspruch erhoben.

Ebenweiler, OA. Saulgau, 25. Mai. Unfall- Beim Musikfest brach eine Dunggrube, auf der Zuschauer zum Festzug sich aufgestellt hatten, ein. Zum Glück war die Grube größtenteils geleert, so daß ein weiterer Schaden nicht entstand.

Waldsee. 25. Mai Tot aufgefunden. Der 35 I. a. verh. Maler Max Beller von Waldse« stürzte infolge eines epileptischen Anfalls in den Straßengraben und wurde am Pfingstmorgen erstickt dort aufgesunden.

Ravensburg. 25. Mai. Der alte Brunnen. Der Brunnen auf dem Postplatz. dem wegen seiner künstlerischen Wertlosigkeit vor einiger Zeit das Todesurteil vom Ge­meinderat gesprochen wurde und der den schönen Platz mehr verunziert als verschönert, wird in diesen Tagen abgebrochen, um einem etwa 9 Meter hohen Brunnenkandelaber mit drei Lampen Platz zu machen. Das alle Gestell, das im letzten Jahrhundert vom staatlichen Hüttenwerk Wasseralfingen ge­gossen wurde, hat keinen Käufer gefunden und so hat ihn die Firma M. Benne erworben, um ihn als Altmaterial zu ver­werten.

Das Auttermittelaesek

Dem Reichstag ist der Entwurf eines Gesetzes über den Verkehr mit Futtermitteln nunmehr zugegangen. Angesichts der großen Bedeutung des Futtermittelhandels für die Land­wirtschaft hat der Deutsche Landwirtschaftsrat schon seit 1890 die Einführung einer gesetzlichen Regelung betrieben, die verschiedenen Versuche scheiterten aber an dem Widerstand des Handels. Das Vorgehen des Bunds der Landwirte hat nun aber zu einer Verständigung mit dem Handel geführt, und der Gesetzentwurf ist bestrebt, den schlimmsten Aus­artungen und Betrügereien, die sich im Futtermittelhandel vielfach eingenistet hatten, zu begegnen. Die Einfuhr aus­ländischer Kraftfuttermittel hat zwar den Borkrisasstcmd noch lange nicht erreicht, sie ist aber besonders seit 1923 in starkem Zunehmen und betrug 1925 3 668 000 T. gegen 1045 (W Tonnen in 1923.

Der Gesetzentwurf schreibt u. a. vor, daß derjenige, der Futtermittel feilhält, anbietet, verkauft oder sonstwie in den Verkehr bringt, sie ihrer Natur entsprechend zu benennen und den Gehalt an wertbestimmenden Be­standteilen anzugeben hat. Mischfutter ist als solches zu be­zeichnen. An Verpackungen muß äußerlich eine Kenn­zeichnung angebracht sein. Für eine etwaige Prüfung bestimmt der Käufer die Sachverständigenstelle, die di« Untersuchung vornehmen soll. Die Untersuchungen müssen durch deutsche staatlich« oder staatlich anerkannte Ver­suchsstationen ausgesübrt werden. Der Verkauf verfälschter oder minderwertiger Futtermittel wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten, die Nichtachtung der Handelsvorschriften, auch bei einwandfreier Ware, mit Geldstrafe bis 150 besttast.

Die wertbestimmenden Bestandteile der angeborenen oder verkauften Futtermittel braucht nicht angegeben Zu werden bei Nauhfutter (Heu, Häcksel), Körnern, Samen. Oslfrüchten, Wurzeln und Knollen (unzerkleinert), Kl e i e, Kartofselpülpe, Zuckerrüherschnitzeln. Treber, Trester. Malzkeimen, frischer Schlempe, Vollmilch, Magermilch, Buttermilch, Molken, Küchenabfällen und einzelnen Futtermitteln wie Ausputz, Eicheln, Johannisbrot, Kartoffelslocken, Spreu, Rübe» und Trockenmöhren.

Aus Stadt und Land

Nagold. 26 Mai iu26

Leulkirch, 25 Mai. Todesfall. Bäckermeister Franz Josef Krug, der seinerzeit infolge einer Flaschenverwechslung einen Schluck Lauge getrunken hatte, ist nach einer erneuten Operation in der Chirurgischen Klinik in Tübingen ge­storben.

Vom Vodensee, 25. Mai. Selbstmord. Bon Kahn­fahrern wurde unweit der Lindauer Haseneinschrt ein herrenloses Ruderboot wahrgenommen. Es enthielt nur einen Filzhut, der einem Mann gehörte, der am gleichen Tag das Boot gemietet hatte. Da der See ruhig war, muß angenommen werden, daß der Mann in selbstmörderischer Absicht hinausruderte und sich ertränkte.

Jmnau i. Hohenz., 25. Mai. Ein Reinfall. Ein Bogelfreund ging nach T., um einige Kanarienvögel zu kau­fen. Er bekam sie auch. Aber als er zu Hause nachschaute, weil ihm der Gesang etwas eigenartig vorkam, waren es gelb angestrichene Spatzen I

Es ist schlimm, erst dann zu merken, daß man keine Freunde habe, wenn man wirklich Freunde nötig hat Plutarch

SISndche«.

In den nächsten Tagen soll eine größere Anzahl der In­sassen des Militärgcnesurigsheims Waldick entlasten werden und aus diesem Grunde hat es der Arbeitergesangoerein .Frohsinn' nicht versäumt, die Scheidenden durch ein Ständchen zu erfreuen. Verschiedene Männer- und gemischte Chöre klangen stimmungs­voll durch die mondhelle, prächtige Nacht. Von Setten der Kranken wurde für diese Aufmerksamkeit herzlichst gedankt und der Wunsch ausgesprochen, man möchte in dieser Art des öfteren ihrer gedenken.

Zum Schramberger Lag.

Wie bereits erwähnt, wird am 13. Juni ds. Zs. ein Ver- waltungssonderzug von Pforzheim nach Schrambcrg mit beschleu­nigter Fahrt und mit einem Drittel Fahrpreisermäßigung aus­geführt/

Der Zug nimmt Reisende nur in Pforzheim-Biötzingen, Bad Liebenzell, Calw und Nagold (ab 7.18 vorm.) auf und ist bereits um 9.33 vorm, in Schramberg. Die Rückreise erfolgt am gleichen Tag um 7.oo abds., Ankunft iu Nagold 9.S5 abds.

Reisende von Aliensteig erhalten mit dem Frühzug An­schluß in Nagold und auf dem Rückweg Anschluß an den letz­ten Zug nach Altensteig.

Die Erschießung Schlageters *>

Zum Gedächtnis seines 3. Todestages am 26. Mai. Bon Rolf Brandt

Schlageter hatte nun auch ein letztes Aufflammen seines Glaubens an Befreiung niedergerungen. Er sah jcht dem Tod ms Auge. Ruhig und gut, ein einfacher und wahrhafter deut­scher Mensch, ging er den Weg zu seiner letzten Stunde.

Er schrieb an seine Eltern und Geschwister, und immer stand das Bild seiner Heimat dabei vor seinen Augen.

Liebe Eltern und Geschwister!

IO. Mai.

Höret das letzte, aber wahre Wort Eures ungehorsamen und undankbaren Sohnes und Bruders.

Seit l9l4 bis heute habe ich aus Liebe und reiner Treue meine ganze Kraft und Arbeit meiner deutschen Heimat ge opferi. Wo sie in Rot war, zog es mich hm um zu helfen. Das letzte Mal hat mir gestern mein Todesurteil gebracht. Mit Ruhe habe ich es vernommen, ruhig wird mich auch die Kugel treffen. Hab' ich doch alles, was ich tat, nur in bester Absicht ausgesührt. Kein wildes Abenteuerleben war mein Verlangen, nicht Bandenführer war ich, sondern in stiller Arbeit suchte ich meinem Vaterlande zu helfen. Ein gemeines Verbrechen oder gar einen Mord habe ich nicht begangen. Wie alle anderen Leute auch über mich urteilen mögen, denkt ihr doch wenigstens nicht schlecht von mir. Bemühet wenigstens Ihr Euch, das Gute zu sehen, was ich gewollt habe. Den kl auch in Zukunft nur in Liebe an mich und haltet mir ein ehrenvolles Andenken. Das ist alles, was ich in diesem Leben noch verlange. Liebe Mutier! LiÄ>er Vater! Das Herz droht zu brechen bei dem Gedanken, welch gewaltigen Schmerz und welch große Trauer Euch dieser Äcief bringt. Werdet Ihr sie ertragen können? Meine größte Bitte wird bis zu meiner letzten Sekunde die sein, daß unser lieber Gott Euch Kraft und Trost senden möge, daß er Euch stark erhält in diesen schweren Stunden. Wenn es Euch irgend möglich ist, bitte ich Euch, nur noch einige Zeilen zu schreiben. Sie werden mich stärken auf meinem letzten Gang. Ich lege heute gegen das Urteil Revision ein. Run lebt wohl, seid in Gedanken noch einmal geküßt von Eurem Albert.

Was war dieses Menschenleben, dieser reine und gute Mann im Spiel der Schachsteine der Politik? Er wird Zeichen sein, er wird Fahne sein, er wird Schwert sein und Sieg!

Ader für französische Politik um diese Zeit war ein Blut­opfer durchaus nur Siegel auf den Sinn des Kampfes von

1 Aus dem soeben in der Hanseatischen Derlagsanstalt, Ham­burg 36. erschienenen Buche: Albert Leo Schlageter, Leben und Sterben eines deutschen Helden. Don Rolf Brandt. Zum Preis »on 2 kan. durch Buchhandlung Zaiser, Ragold zu beziehen.

vierzig Jahren. Poincarö stand in der französischen Kammer, in dieser Kammer, die allerdings nicht mehr den Sinn des Landes spiegelte, gegenüber den Angriffen von Tardieu. Man hatte von ihm noch systematischere Ausplünderung der Ruhr erwartet. Die Anzeichen waren die, daß die Linie der ftanzüsischen Politik so nicht weiter gehen könne. Am 25 Mai schloß Poincartz seine Kammerrede mit einem großen Coup. Seine harte und dabei doch theatralische Stimme schmetterte durch den Raum, als er sich zu seinem Gegner Tardieu wandte: »Und das wagen Sie mir zu sagen in der Stunde, da ich ge­rade den Befehl zur Erschießung Schlageters nach Düffeldorf gesandt habe!" Die Meinung dieser Kammer war befriedigt. Poincarb erhielt sein Vertrauensvotum.

Der Vollstreckungsbefehl traf nachts um halbem Uhr in Düffeldorf ein.

Um zwei Uhr wurde ein Geistlicher und der Rechtsanwalt Sengstock benachrichtigt.

Schlageter wurde geweckt. Ein Offizier las ihm den Voll­streckungsbefehl vor. Das Gesicht Schlageters hat niemals vor einem französischen Offizier einen Schatten seiner inneren Be­wegung gezeigt. Er bat, daß er wenige Zeilen an seine Eltern schreiben dürfe. Auch die Handschrift dieses letzten Briefes ist fest.

Liebe Eltern!

26. V. 23.

Nun trete ich bald meinen letzten Gang an. Ich werde noch beichten und kommunizieren. Also dann auf ein frohes Wiedersehen im Jenseits.

Nochmals Gruß an Euch alle. Vater, Mutter, Josef, Otto, Frieda, Jda, Marie, die beiden Schwager, Göttis, die ganze Heimat. Euer Albert.

Posten ziehen auf. Ein Geistlicher wird zu Schlageter in die Zelle gelassen, damit er beichten und kommunizieren kann.

Schlageter spricht ganz ruhig zu dem französischen Offizier: »Ich werde nicht in Gegenwart von Ihnen und Ihren Sol­daten mit meinem Gott reden".

Der Geistliche sieht den ungeheuren heiligen Ernst im Ge­sicht des Todgeweihten. Er findet ein paar Worte, die dm ftanzüsischen Offizier bestimmen, errötend die Zelle zu verlassen und die Posten draußen aufzustellen.

Nur fünf Minuten gibt man Schlageter für die heilige Handlung.

Der Offizier tritt in die Zelle und fragt ihn nach seinen letzten Wünschen. Schlageter sieht ihn fast ein wenig erstaunt an. Aber er weiß, daß er seine Nerven noch wird brauchen müssen. Er sagt: »Eine Zigarette . . .'

Er nimmt ein paar Züge, sieht auf das glimmmde Feuer, und wirft die Zigarette zu Boden.

Festen Schrittes folgt er der Wache in das berettstehende Auto.

Die Franzosen hatten die Exekution nach der menschen­unwürdigen Vorschrift, die in ihrer Armee gilt, vorbereitet.

Draußen am Rande des Nordsriedhofs hielt eine Kam pagnie. Vor dem Abfall eines alten Steinbruchs war eine Grübe aufgeworfen. Davor stand ein starker Pfahl. Ein paar Offiziere, eine Gruppe französischer Infanterie.

Die Dämmerung des jungen Tages zieht herauf Am Himmel blaßrotcr und dann dunkelroter Schein, wie von einer Wunde.

Die Verteidiger Schlageters sind am Platz. Er wird bei ihnen vorgöführt Einen Augenblick preßt er die Lippen zu sammen. Dann ist seine Stimme klar und fest, als ob er einen Sturmangriff kommandiere.

»Auf Wiedersehen!'

Er läßt sich ruhig zum Richtpfahl führen.

Nun kommt die Infamie der französischen Exekution, die auch auf deutschem Boden die Gemeinheit einer französischen Hinrichtung durchführen will.

Ein Sergeant bedeutet ihm, er solle niederknien. In Schlageters Augen, die schon dem Bild dieser Welt entsagt haben, flammt es noch einmal auf. Niemals! klingt ihm das Andreas Hofer-Lied durch den Sinn . . . will sterben wie ich stritt...

Da drückt ihm eine Bestie von ftanzüsischen Sergeanten von hinten die Knie durch, daß er auf den Boden sinkt.

Seine gefesselten Hände werden hinter ihm am Pfahl fest­gebunden.

Die Augen von Schlageter sind in diesem Augenblick blaue Blitze.

Eine Szene, so unerhört in ihrer Bestialität, daß selbst dieses französische Peloton unruhig wird. Man merkt Bewe­gung und nervöses Klirren. Der Offizier schreit in diesem Augenblick mit lauter Stimme, da er merkt, wie die Dinge stehen:

.Zurück!'

Trommeln wirbeln. Die Kompagnie präsentiert.

Schlageter reißt sich empor. Er kniet aufrecht

.Feuer!'

Die Salve peitscht durch die Morgenstille.

Der Körper sinkt in sich zusammen. Ein Offizierstelloer- treter tritt an ihn heran und setzt ihm den Revolver an die Schläfe.

Reoolverschuß.

Noch einmal bäumt sich der arme Leib empor.

Schlageter ist endgültig gemordet.

Das Wort stirbt, der Lorbeer redet.

Durch die Morgenluft weht die Schande Frankreichs und der Ruhm eines deutschen Menschen, der seine Heimat heißer liebte als sein Leben.

Der Bau Frankreichs, der Kerker für Deutschlands Seele sein sollte, war um diese Zeit fast vollendet. An diesem Mor gen brach ein Stein, ein kleiner Stein aus diesem Bau. Man wußte es nicht, man sah es nicht, aber eine Kerkerwand brach zusammen. Ein Körper war von Kugkln zerfetzt, ein Märtyrer trug in Geisterhänden die unsterbliche Idee von der Tat, der deutschen Tat um des Vaterlandes willen.

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