Sette 2- Nr. 114

Nagold«» Tagblatt »Der Gesellschafter"

Mittwoch, IS. Mai 1S2«

erfülle nicht alle Forderungen der deutschen Wirtschaft! Trotzdem werde die Deutsche Volkspartei für den Vertrag stimmen.

Lüg. Meyer- Berlin (Dem.): Es könne keine Rede da- oon sein, daß der spanische Handelsvertrag von der Indu­strie und dem Exporthandel begrüßt werde.

Abg. Wissel (Soz.): Ohne die Sozialdemokratie könne kein Handelsvertrag mehr abgeschlossen werden. Die So- galdemokraten seien aber kein? Ausfuhrfanatiker.

Neuestes vom Tage

Komps j» einem englische« Bergwerk AldertMery (Wales), 18. Mai. In den Gängen einer ein jani gelegenen Kohlenzeche überraschte die Polizei eine, große Anzahl streikender Bergarbeiter, die damit beicüäk- ttgr waren. Kohle zu brechen. Es fand in der Dunkelheit ein heftiger Kampf statt. Acht Kohlerrdiebe wurden verhaftet. Der größere Teil konnte h^zrch tüe Ausgänge flüchten.

Schwere Verluste der Spanier in Marokko Tanger, 18. Mai. Nach einer Meldung aus Alhucemas haben die Spanier dort bei ihren Angriffen schwere Verluste erlitten. Eine Abteilung der Fremdenlegion von 360 Mann toll bis auf den letzten Mann getötet oder gefangen genom­men worden sein. Kaufleute in Alhucemas senden ihre Wa­renvorräte nach Melitta zurück in Erwartung eines baldigen starken Angriffs Abd el Krims. Außerdem sind mehrere hundert Soldaten der Fremdenlegion in der Nähe von Te- n,an gefangen genommen worden.

Große Gummidiebstähle in Singapore Singapore» 18. Mai. Ein Mitglied des gesetzgebenden Rats rief große Aufregung und Bestürzung mit der Mittei- lung von dem Ueberhandnehmen der Gummidiebstähle auf der Insel Singapore hervor. In einem Monat wurden ins­gesamt 50 000 Pfund gestohlen, was jährlich einen Wert non nahezu 1 Million Dollar darstclle. Die Diebstähle wür-. den ausgesucht durch unerlaubtes Anzapfen der Bäume so- ivohi am Tage, als ancki i» der Nacht.

Württemberg

Stuttgart. 18. Mai. Die Landesversamnttung der Eisenbahnbeamtenvereins des gehobenen und mittleren Dien­stes sprach sich gegen das Reichsbahngesetz aus, das die ge­sunde Entwicklung der Deutschen Reichsbahn unterbinde, und verlangte die Äenderung. der Personalordnung und die Gleichstellung der Rcichsbahnbeamten mit den Reichsbcamken bezüglich aller SlandeSfragen.

Aufforderung zum Widerstand gegen die Skaatsgewall durch die Dresse. Das Schwurgericht hat den Redakteur FrU Rau von derSüddeutschen Arbeiterzeitung" wegen Auffor­derung zum Widerstand gegen die Staatsgewalt zu 200 -N Geldstrafe verurteilt, weil in dem Blatte die Arbeiterkinder aufgefordert worden waren, in den Iung-Spartakusbund einzutreten, worin ein Verstoß gegen die Verordnung des Kultministeriums erblickt wurde, die den Schülern verbietet, Bereinigungen anzugehören, die den gewaltsamen Umsturz der Staats bezwecken.

Vom Tage. In einem Haus der Moltkestraße hat sich ein 36 I. a. Kaufmann erschossen. Ein 32 I. a. Kraft­wagenführer sprang in selbstmörderischer Absicht von der König-Karl-Brücke in den Neckar, konnte aber gerettet wer­den. In einem Hause der Ludwigsburgerstraße verübte ein 24 I. a. Mann durch Einatmen von Gas einen Selbst- ,nordversuch. Der Sauerstoffapparat wurde mit Erfolg an­gewandt.

Aus dem Lande

Großbottwar. 18. Mai. Ortsvorsteherwahl. Obersekretär S ch o l l - Mergentheim wurde mit 469 Stim­men zum Ortsoorsteher gewählt. Schultheiß Siegele-Auen- stein erhielt 468 Stimmen.

kirchhejm a. N.. 18. Mai. Jagdglück. Am letzten Mittwoch haben aus Gemarkung Gemmrigheim im Gewand ..Schrannenrain" zwei hiesige Jäger ein starkes Wildschwein erlegt.

Unsere Reise nach China

Von Luise Döttling-Nagold.

(2. Fortsetzung.)

Durch einen andern Eingang treten wir in eine Kapelle, die aber so dick voll Weihrauch ist. daß es mir den Atem nimmt und ich gern auf alles weitere des herr­lichen Bauwerkes verzichte. Nun meldet sich aber auch der Magen! In der Nähe finden wir ein großes Gebäude, drei nebeneinanderliegende Hallen. Darin ein Geschäft neben dem andern, in den oberen Stockwerken Bureaus. In einer Bäckerei erstehen wir einen Laib Brot und finden eine Frau, die einige Brocken Deutsch versteht. Sie begleitet uns mit Kauderwelsch durch die Hallen, um ein anständiges Speise­haus ausfindig zu machen, was dann auch gelingt. Wir essen für 1 Rubel pro Person ganz ausgezeichnet. Das ist billig für Moskau, welches die teuerste Stadt sein soll. Nun find wir auch wieder ein wenig aufgewärmt und können uns schon nochmals in die Kälte hinaus wagen. Unterwegs kaufen wir Orangen und holen dann im Bureau unsre Fahr- und Platzkarten ab. Wir haben nun noch 4 Stunden Zeit, aber gesättigt von der Herrlichkeit Moskaus fahren wir zum Bahnhof. Im Wartesaal, zugleich Wirtschaft, setzen wir uns in eine Ecke, trinken Tee, schreiben Karten, lasten uns von allen Seiten anstaunen und anbetteln. Unser Ehepaar erteilt uns die I. chinesische Lection! Allmählich stellen sich auch die Herren ein, die wir schon kennen und mit uns weiterfahren. Ein Engländer, ehemaliger Kapitän, jetzt Hafenlotse m China, er heißt Mr. Patridge. 2. Ein Deutscher aus Hamburg, der schon lange in Japan ansä'- fig ist und ein ehemaliger Oesterreicher, jetzt Italiener', Herr Prodan. Er wohnt in Tientsin; spricht bloß 7 Spra­chen. Dann kommt noch ein Südchinese, der über Peking in seine Heimat will. Endlich können wir einsteigen. Welche Wonne, wir haben das 2. Klassen - Abteil für uns allein. Die eine Seite lasten wir uns übereinander zum Schlafen richten und kann auch bei Tag so bleiben, die andre Seite

Langenbeutirrgen OA. Oehringen, 18. Mai. Erplo- s i o n. Bei Sprengarbeiten wurde der Steinbruchbesitzer Jakob Hummel auf bisher unerklärliche Weise an oeiden Augen schwer verletzt, sodaß für das Augenlicht Gefahr be­steht. Ein weiterer Arbeiter wurde leicht verletzt.

Ltraßdors OA. Gmünd, 18. Mai- Motorrad- Unfall. Gestern stürzte beimLamm" ein Motorradfahrer aus Gmünd, der die Herrschaft über seine Maschine verloren hakte, ab. Er mußte mit einer Gehirnerschütterung und äußeren Verletzungen nach dem Krankenhaus verbracht werden.

Ellwangeck, 18. Mai. Mordtat. Die Leiche des am Himmclfahrkstag in der Jagst bei Schwabsberg gefundenen Mädchens wurde in ihren Heimatort nach Söhnstetten über­führt. Man nimm! an, daß das Mädchen einem Raubmord zum Opfer gefallen ist. Als vermutliche Täter wurde dos Ehepaar Eborhardt aus Schwadsberg verhaftet. Das Mäd­chen hatte in der Schlafstube des Ehepaars genächtigt, in dessen Wohnung das leere Handkäschchen des Mädchens, dem etwa 100 Mark entnommen waren, gefunden wurde. Die guten Oberkleider.des Mädchens sind gegen alte Fetzen der Frau Eberhardt getauscht worden, mit denen die Leiche be­kleidet gefunden wurde. Das Paar reiste am Freitagnach- mitkag nach Aalen, wo es sich gütlich tat. Eberhardt ist als Tunichtgut bekannt und mehrfach vorbestraft.

Wesihausen OA- Ellwangen, 18. Mai. Silvester- ri t t. An Pfingsten wird hier das 300jährige Jubiläum der Siloesterkapelle begangen. Damit wird am Pfingstmontag der althergebrachte Sikvesterritt, ein Dank- und Opserritt, zur Kapelle verbunden. Es werden dazu etwa 200 Reiter erwartet.

Heidenheim. 18. Mai. D i e n st j u b l ä u m. Der Färber Christian Benz in Schnaitheim beging sem 50 jähriges Dienstjubiläum bei der Württ. Kattun-Manufaktur-, er wurde von der Firma reich beschenkt.

Tübingen, 18. Mai. WikdernderHund. Oberhalb der Pfrondorfer Steige wurde ein zweijähriger Rehbock von einem wildernden Wolfshund, der einem Pfrondorfer Bauern gehört, gejagt und zu Boden gerissen. Der Rehbock wurde von dem Hund auf der Stelle getötet. Es ist dies in verhältnismäßig kurzer Zeit schon der fünfte Fall, ohne daß bei den ersten vier Fällen der Eigentümer des Hundes aus­findig gemacht werden konnte.

Dellendingen. 18. Mai. Bahnbau Schömberg- Rot t w e i l. In einer stark besuchten Versammlung wurde die sofortige Inangriffnahme und Durchführung der rest­lichen Bauarbeiten auf der Strecke RottwellSchömberg ge­fordert. Amt und Stadt Rottweil seien im Rahmen ihrer Kraft bereit, die nötigen Opfer zu bringen.

Trossingeu, 18. Mai. Sechs goldeneHochzeiken. Am Himmelfabrtsfest feierten hier sechs Ehepaare die goldene Hochzeit, Familien mit alteingesessenen Namen: Birk, Bilger. Meßner, Haller, Gäß, Trichtinger, Kietz. Die Jubelpaare wurden in Autos, die zur Beifügung gestellt wurden, zur Kirche gefahren, in der ein besonderer festlicher Gottesdienst skattsand. An diesem nahm die Gemeinde regen Anteil. Den Jubelpaaren wurde ein Handschreiben des Kirchenpräsidenten und eine Bibel mit dessen Widmung überreicht.

Trossmgen. 18. Mai. Schließung der Kinder- jchulc- Da die Masernerkrankungen unter den Kindern im noch nicht schulpflichtigen Alter einen größeren Umfang angenommen haben, mußte die Kleinkinderschule bis auf weiteres geschloffen werden.

Schwenningen. 18. Mai. Vom Zug überfahren. Ein lediger Arbeiter von hier legte sich unter den nach Rott­weil fahrenden Personenzug. Er war sofort tot. Der Grund der Tat scheint Nervenzerrüttung gewesen zu sein.

Biberach a. R., 18. Mai. Auto post. Die geplante Kraftwagenverbindung von hier zur Donantalbahn wird vor­erst nur bis Oberstadion durchaeführt werden, da sich in den Berhandlungen mit weiteren interessierten Gemeinden Schwierigkeiten ergaben.

Weingarten, 18. Mai. VomLöwen gebissen. In der Tierschau von Fischer und Holzmüller wurde einem Tierwärter infolge eigener Unvorsichtigkeit von einer Löwin die linke Hand zerrissen. Am gleichen Abend wurde bei einer Vorführung dem Bändiger Färber die Hand verletzt. Färber war schon in Waldsee von einem entsprungenen Bären m die andere Hand gebissen worden.

Vom Bodensee. 18. Mai. In Seenot. Der badische DampferStadt Konstanz" traf bei dem stürmischen Wetter auf dem hochgehenden See ein Segelboot aus Rorschach in größter Seenot. Der Dampfer nahm von der Familie die Frau, eine Tochter und drei Knaben an Bord und brachte sie nach Lindau. Der Mann, ein Eisendahnbeamter von Rorschach, und ein erwachsener Sohn ruderten das Boot nach Langenargen.

Vittelschieß in Hohenz., 18. Mai. Brandstiftung. Landwirt Wendelin Mauch wurde nachts durch das Brüllen seines Viehs geweckt. Er begab sich in den Stall und be­merkte in der Nähe des Hofs einen Mann, dessen Persönlich­keit er indessen nicht feststellte. Um 164 Uhr schlugen die Flammen aus der einzelstehenden Scheuer Mauchs heraus. Sämtliche landwirtschaftliche Maschinen wurden ein Raub der Flammen. Die Scheuer ist bis auf den Grund nieder­gebrannt. Brandstiftung wird mit Bestimmtheit angenom­men. Offenbar hatte es der Täter auf das Betriebsgebäude des Mauch abgesehen, war aber durch die Wachsamkeit des Hofhunds daran verhindert worden.

Aas Stadt und Laad

Nagold, 19 Mai 1926

Die Liebe bat kein Matz der Zeit, sie keimt und blüht und reist in einer schönen Snmv«.

Körner.

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Eisenbahn-Fahrplan.

Wie alljährlich, so haben wir es auch in diesem Jahr nicht versäumt, unserer Leserschaft einen übersichtlichen Fahrplan in die Hand zu geben. Die Kraftfahrlinien haben wir vorderhand wegfallen lassen, da die genauen Daten hierfür noch nicht fest­stehen; wir werden jedoch so bald wie möglich in einer Sonder­ausgabe die Krastfahrlinien in Form eines Sondersahrplanes zur Ausgabe bringen.

Pfingstvcrkchr der Reichsbahn. Ueber die Psingstseier- tage bringt die Reichsbahndirektio» außer Vorzügen zu den fahrplanmäßigen Schnell-, Eil- und Personenzügen eine Reihe von außerordentlichen Personenzügen nach den Haupt- ausflugsorten zur Ausführung. Der Fahrplan ist aus den auf den Bahnhöfen angeschlagenen Plakaten ersichtlich.

Der neue Fahrplan enthält u. a. einen Sonntags­zug, der beschleunigt von Stuttgart nach Welzheim führt mit Anschluß vom Schwarzwald, Heilbronn, Reutlingen usw. Der Zug geht in Stuttgart 7.48 Uhr vorm, ab und ist 9.54 in Welzheim, das er abends 7.42 verläßt. 8.38 trifft er in Stuttgart ein. Sonntagssahrkarten sind ohne Zuschlag gültig.

Jugendherbergen. Die im neuerbauten Schashaus auf dem Galgenberg in Heidenheim eingerichtete Jugendherberge wird in dieser Woche eröffnet. In Onstmettingen OA. Balingen hat Fabrikant Bosch in seinen Fybrikrüumen auf Pfingsten eine schmucke Herberge zur Verfügung gestellt. Die Amtsversammlung Balingen bewilligte einen Beitrag von 1000 an Stelle einer Fünspfennigkopfsteuer.

Für Kriegsbeschädigte. Der Würlt. Kriegerbund hat Herrn Max Wenzel, der bis zu seinem freiwilligen Aus­scheiden am 1. April 1926 als Regierungssekretär bejm Houptversmgungsamt Stuttgart tätig war. für die Leitung seiner Fürsorgeabteilung gewonnen. Die Fürsorgeabteilüng des Württ. Kriegerbunds erteilt nicht nur kostenlose Aus­kunft an alle Kriegsopfer ohne Rücksicht aus ihre Bundes» zugehörigkcit, sondern sie vertritt diese auch unentgeltlich bei dem Württ- Versorgungsgericht und dem Reichm»er- sorgungsgericht in Berlin.

Die Zahl der Kriegsbeschädigten in Deutschland. Nach der in der Zeitschrift über Wirtschaft und Statistik erschie­nenen Uebersicht des Statistischen Reichsamts gibt es i» Deutschland gegenwärtig 679 410 Kriegsbeschädigte, die i« ihrer Erwerbstätigkeit um 25 v- H. beschränkt sind. Di« Zahl der weiblichen Kriegsbeschädigten beträgt 1151. Hin­sichtlich der Art der Kriegsbeschädigungen ergibt sich folgen­des Bild: Blind sind 2734, an Lungentuberkulose leiden 39 580, an Geisteskrankheit 4990, ein Bein haben verloren 44109, einen Arm 20 640, beide Beine 1250. beide Arm« 131, sonst erkrankt sind 566 078.

ist unsre Wohnstube. Wir können es uns wahrlich nicht bester wünschen!

28. Februar. Heut ist Sonntag! Bald nachdem ich erwachte hielt der Zug auf einer kleinen Station. Ich machte mich flüchtig fertig, um draußen Tee anzugießen. Bald gings weiter. Die Landschaft ist ziemlich gleichförmig. Gemischte, manchmal recht durstige Wälder, aber herrlich in ihrer Schnee- und Raureifpracht. Mittags! Wir haben schon 3'/- Stunden Verspätung, da die Maschine einen Defekt hatte. Im Geist versetzen wir uns in die Heimat, vertiefen uns nach unsrer Andacht in eine Predigt von Gustav Benz, die uns viel zu sagen hat.

1. März. Heute fuhren wir durchs Uralgebirge, das war eine Abwechslung. Die Sonne schien herrlich vom blauen Himmel auf die Schneelandschaft. Man wurde fast geblendet. Ein Herr äußerte: In Rußland deckt der Schnee vieles Häßliche zu. Ein Ort fiel mir besonders auf: prächtige Kirchen, daneben elende Hütten! Um V-6 Uhr abends waren wir in Jekaterinburg, wo die Zarenfamilie ermordet wurde. Am Zug auf und abgehend schöpfen wir frische Luft. Den westlichen Himmel umsäumt ein wunder­bares Abendrot. Auf einmal heißt's: wir wüsten umsteigen! zwei der internationalen Wagen (drei sinds im ganzen) haben Defekte. Nun werden wir in einem russischen Wagen untergebracht am Ende des Zuges angehängt. Unsre Be­kannten find alle vorn im ersten Wagen. Unser Abteil ist entsetzlich schmutzig. Schwester Christine mag sich nicht mal setzen. Spät sucht uns noch das Ehepaar auf. Der Zug wäre beinahe ohne Frau und Gepäck abgefahren, beide schrien aus Leibeskräften. Dann wurden sie noch in der letzten Minute in des Schaffners Ecke untergebracht.

2. März. Trotz der bitteren Kälte gehe ich gerne auf jeder Station hinaus, denn das was wir im Wagen haben, verdient den NamenLust" nicht. Landschaft gleichmäßig öde.

3. März. Gestern abend find wir noch umgezogen. Allerdings sind wir nun mit einem russischen Ehepaar zu­sammen im Abteil, aber das ist uns lieber. Es find an­scheinend nette Leute.

4. Mörz. Heut ist unsrer lieben Frau Oberin Geburts­tag. Wir denken schon am frühen Morgen daran (heute find wir 5 Stunden der mitteleuropäischen Zeit voraus) und erflehen für sie einen reichen Gottessegen. Gerne wä­ren wir geschwind im feiernden Mutterhaus. Leider können wir einige Tage keine Karten und Marken bekommen. Gestern hörten wir noch, daß in der Mandschurei lebhafter Bürgerkrieg herrscht. Werden wir durchkommen? Gott waltet über uns, da brauchen wir uns nicht zu sorgen. Heut wollte unser Boy nach 2 Nächten uns schon wieder frische Bettwäsche geben. Wiereinlich" die Rüsten find! Die Schneedecke wird dünner, teilweise guckt das Erdreich heraus, wir haben schönes Wetter. Auf der Station vor hin wurden wir von den mit Bolschewisten-Abzeichen ge­schmückten Kinder groß angestaunt. Unser Ruffen-Ehe paar macht eine Weltreise. Gestern zeigten fie uns Bilder aus Ausstralien, Indien, Manila, China, Japan, England usw., so daß ich die Frau schließlich frug, wo sie eigentlich nicht gewesen seien. In Amerika. Sie fahren mit bis Harbin, wo fie wohnen.

5. März. Heute früh kamen wir nach Irkutsk. Stach den Karten zu urteilen, muß Irkutsk ganz hübsch sein- Wir sahen es erst im Zurückschauen, als der Zug an dem Fluß entlang fuhr, der vom Beikalsee kommt. Zahlreiche Fischer lagen ihrer Arbeit ob. Bald kam auch der See selbst in Sicht. Die Szenerie ist wild romantisch. Aus allen Seiten steigen die Felsen direkt am See in die Höhe. Uns gegenüber ist der Gebirgszug in den Schluchten und auf den Höhen mit Schnee bedeckt, mit dem die dunkeln Felsenhänge scharf kontrastieren. Schade nur, daß der See noch fest zugefroren ist, so daß Schlitten mit Langholz ihre Bahn darüber hinziehen. Ich möchte den See mal m anderer Jahreszeit sehen, etwa in Gewitterstimmung vom Sturm gepeitscht. Unser Zug umfährt den See fast immn hart am Ufer durch zahllose kleine und größere Tunnels hindurch, einmal durch eine imposante Felsengalerie. Heller Sonnenschein liegt auf der ganzen Landschaft, so daß oos Auge sich immer wieder abwenden muß. (Forts, folgt.)

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