Sette 2 - Nr. 105

Nagolder Tagdlatt »Der Gesellschafter

Erschießung von Sowjetbeamten Moskau. 6. Mai. Drei höhere Beamte der Balutaabtei- tung des Finanzkommissariats wurden erschossen. Sie stan- iden an der Spitze einer Gruppe von Börsenspekulanten, die durch Herbeiführung einer gesteigerten Nachfrage nach Gold- mrd ausländischer Valuta aus die Senkung des Kurses der »taatspapiere hinarbeiteten.

Die Lage in Marokko

Paris. 6. Mai. Die Vertreter Md el Krims sind wieder tu Udschda eingetroffen, doch glaubt man, daß die Verharrd- I»»g«n wieder ergebnislos bleiben werden.

Württemberg

Stuttgart, 5. Mai. Einbahn st raßen. Vom Polizei­präsidium wird geschrieben: Einbahnstraßen, d. h. Straßen, oi« nur in einer Richtung befahren werden dürfen, erhalten mit Wirkung vom 6. Mai d- I. folgende Kennzeichen: 1. an dem Ende, an dem die Einfahrt verboten ist: eine rund« weihe Scheibe mit rotem Rand, in der Mitte mit drei schwar­zen Punkten und der Aufschrift:Keine Einfahrt", 2. an den Einmündungen anderer Straßen in die Einbahnstraße: »inen weißen Pfeil mit rotem Rand und der Aufschrift: Einbahnstraße". Dieser Pfeil gibt die Richtung an, in der die Einbahnstraße befahren werden darf. Diese Kennzeichen für Einbahnstraßen werden nunmehr im ganzen Reich einheitlich verwendet. Als Einbahnstraßen sind neben den herigen (Eßlinger- und Holzstraße) mit Wirkung vom 6.

Mai Ä. I. folgende weitere Straßen bezeichnet: Tor- und Färberstraße, erstere in Richtung Hauptftätterstraße, letztere in Richtung Eberhardstraße: Archiostraße in Richtung Nek- kar-Urbanstraße: Schulstraße in Richtung Marktplatz-König-

ftraße.

Skutigart, 6. Mai. Vom Landtag. Der Finanzaus­schuß nahm bei der Beratung des Haushalts der Justizver­waltung einen Antrag an, die Gesängnisaufsichtsbeamten on Sinn eines neuzeitlichen, auf die Besserung und Erzie­hung der Strafgefangenen gerichteten Strafvollzugs aus- «idilden. Allen Landtagsabgeordneten soll der Besuch der Strafanstalten gestattet sein. Beim Haushalt der Finanz­verwaltung erklärt Finanzminister Dr. Dehlinger, hin­sichtlich der Vereinbarung der Länder betr. Beamtenbesol­dungsfragen liege ein Ergebnis der Beratung nicht vor. Bezüglich der weiblichen Beamten komme der Beschluß, grundsätzlich keine Höhereinstufung vorzunehmen, zur Gel­tung. Im Württ. Staatshaushalt seiön keine Mittel für die Technische Nothilfe vorhanden. Min.-Rat Seeger gibt Aufschluß über die Klagen der früheren Hofbeamten. Neuer­dings habe man in liberalster Weise den Wünschen entspro­chen. Ts kommen über 100 Beamte in Frage. Die Ent­scheidung auf gerichtlichem Weg wäre zur Klarstellung der Streitsache erwünscht. Der Minister gibt längere Aufklä­rungen Wer die Vereinfachung des Rechnungs- und Kasten­wesens. di« sich bewähre und auch von anderen Kastenstellen, «ch solchen des Reichs, übernommen werde. Der Muster­betrieb sei in Backnang eingerichtet- Die Staatsrentämter leien wegen des Forst- und Baukassenwesens aufrecht zu er­halten. Di« Versuche auf Angliederung an Bezirksbcmämter oder Oberämter habe der Minister ausgegeben, da sich keine Ersparnisse und keine Sicherheit im Kastenwesen ergeben hätten. Die Staatsrentämter hätten seit neuestem auch das Forstlohnwesen übernommen. Ein Redner des V B. wider- lpricht der Zweckmäßigkeit der Einrichtungen in Backnang und deren ministeriellen Anordnung: auch die hohe Zahl der Beamten bei den Staatsrentämtern wird von ihm be­mängelt. Die Gemeinden seien zur Uebernahme des neuen Buchungsverfahrens nicht in der Lage. Die Staatsrentämter sollten vermindert oder aufgehoben werden. Der Finanz­minister widerspricht diesen Auffassungen. Das Gemeinde­rechnungswesen sei veraltet- Die Zahl der Beamten bedeute keinen Dauerzustand. Bei der Stundung der Holzgelder werde weitestes Entgegenkommen geübt. Aber bestimmte Grundsätze seien einzuhalten. Auch ein Zentrumsredner ist gegen die Auffassung des Finanzministers und für den Ab­bau der Staatsrentämter

Auszeichnung. Dem Verlagsleiter Herrn A. Treiber hier wurde vom Papst das goldene EhrenkreuzPro Ec­clesia et Pontifice" für seine gelungene Vorbereitung des vorjährigen Stuttgarter Katholikentags als Vorsitzender des Ortsausschusses verliehen.

Aus dem Lande

. ' Backnang, 6. Mai. Das verlorene Schwein. Ein Metzgermeister holte dieser Tage in einem Nachbarort ein Schlachtschwein im Kraftwagen ab und fuhr sausend der Heimat zu. Dort bemerkte er, daß das Schwein fehlte. Es hatte unterwegs Freiheitsgelüste bekommen und es war ihm gelungen, aus dem Wagen zu springen, wobei es einen Fuß brach. So lag es noch am Weg, als der Meister zurück- suhr, um das Tier zu suchen. Es konnte nun seiner Be­stimmung zugesührt werden.

Die Kunst jung zu bleiben.

von Professor Dr. med. E. Schott, Universität Köln.

Der Mensch ist so alt wie seine Arterien, sagt ein berühmter Arzt. Die jugendliche Haltung des Körpers, die spielende Uebcrwindung von Strapazen, die Lebhaftigkeit der Bewegungen ebenso wie die jugendliche Unternehmungslust und Frische, die Fähigkeit, neue Gedanken auszunehmen, das Gedächtnis, knrzum alle Merkmale der Jugend sind abhängig von dem Zustande der Arterien und verwandeln^ sich in die Allerseigenschaften, wenn die Arterien abgenutzt sind.

Da sollte nun jeder Mensch wissen, daß er gegen diese Art oer Erkrankung und damit gegen ein frühzeitiges Altem sich schützen kann, wenn er vorbaut und zweckentsprechend lebt Nicht warten, bis der Arzt eine bereits eingetretene Schlagaderoerkalkung festgestellt hat. und erst dann ärztlichen Ermahnungen zugängig werden, sondern Vorbeugen und es nicht so weit kommen lasten, das sollte das Streben jeges Einzelnen sein. Uebermaß nach jeder Richtung hin kann für die Arte­rien schädlich werden. Einseitige Ernährung mit Fleisch kann leicht durch Beimischung von Vegetabilien zur Nahrung vermieden werden. Mehr als drei Zigarren am Tag be­deuten übermäßiges Rauchen. Alkohol in jeder Form, ins­besondere aber auch Uebermaß an Biergenuß, trägt zweifellos zur Entstehung der Arterienverhärtung bei. Ein gleiches gilt für übermäßige Anstrengungen körperlicher und geistiger Art, die man auf Jahre und Jahrzehnte hinaus aus seinem Körper herausholl. Ein tätiges Lebeu ist nicht gesundheits­schädlich, sondem nur die Arbeit in erschöpftem Zustand.

Zum Vermeiden eines frühen Alterns gehört es aber nicht nur, daß man sich von allen Schädigungen fernhält, die etwa die Arterimwand treffen können, sondern darüber hinaus soll man auch Vorsorge tragen, daß die Arlerimwand I

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Lttnoenvurg OA- Oehringen, 6. Mai. Jugendher­berge. Im Laus des Winters wurde vom Schwäbischen Iugendherbergenverband ein im Bau begriffenes Gebäude am südöstlichen Hang unserer Stadt mit herrlichem Blick gegen den Buchberg und den östlichen Teil der Hohenloher Ebene zu einer Jugendherberge erworben. Das Wander- hejm wird demnächst seiner Bestimmung übergeben werden.

Reutlingen, 5. Mai. Jugendherberge- Die Samm­lung für die Reutlinger Jugendherberge ergab bisher über 4000 Mark.

Oferdingen, 6. Mai. Hühnerpest. Hier ist Ende April die Hühnerpest ausgebrochen, der bereits mehrere hundert Tiere erlegen sind. Infolge der Unüberlegtheit eines Besitzers hat sich die Seuche weiter ausgebreitct. Der Betreffende warf etwa 20 eingegangene Hühner in de» Nek­tar, die dann am elektrischen Werk in Mittelstadt ange­schwemmt und wieder aufgefischt wurden. Die Seuche hat sich im hiesigen Ort und in Mittelstadt ausgedehnt.

Tübingen, 6. Mai. Ehrung. Die Reichsbahndirektion Stuttgart sprach dem hiesigen Lokomotivführer G. Cron- müller für sein vorzügliches Verhalten bei der Ver­hinderung einer einem Güterzug in Metzingen drohenden Betriebsgefahr ihre Anerkennung aus.

Oberndorf a. 1t., 6. Mai. Raubüberfall. Auf der Straße RottweilVillingendorf versuchte ein Kerl ein Mäd­chen zu berauben. Glücklicherweise kam gerade ein Kraft­wagen des Wegs, so daß der Räuber flüchtete. Er konnte in der Wanderarbeitsstätte Oberndorf verhaftet werden.

Der Zigeuner Robert Spindler hat am 25. Oktober v. I. bei Horath (Reg.-Vez. Trier) im Streit seinen früheren Freund, den Zigeuner Wendelin Pfister erschossen. Das Schwurgericht Trier verurteilte ihn nun zu 6kl Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Pfister und Spindler sind die beiden Zigeuner, die seinerzeit den Landjäger Mößle von Oberndorf ermordet haben- Spindler be­hauptet, den Schuß habe Pfister abgegeben. Er wird sich wegen des Landjägermords noch zu verantworten haben.

Rotkweil, 6. Mai. Verurteilter Brandstifter- Der in Sulz verheiratete und wohnhafte 38 Jahre alte Ma­schinenarbeiter Gustav Schmid, gebürtig von Geislingen OA. Balingen, der in der Frühe des 16. Februar d. I. das An­wesen seiner Schwiegermutter Barbara Mäntele in Brand gesteckt hat, sodaß der Dachstuhl herunterbrannte und außer­dem sonstiger erheblicher Gebäudeschaden entstanden ist, wurde vom Schwurgericht zu 3 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt.

Oskerhofen OA. Waldsee, 6. Mai. Wolkenbruch. Ein Wolkenbruch von seltener Stärke und Dauer suchte am Mon­tag abend Osterhofen und seine Umgebung heim. Die Nie­derungen glichen bald einem See. In den Ställen standen die Tiere bis zu den Knien im eiskalten Master-

Ravensburg, 6. Mai. Schon wieder ein Auto­rin f a l l. Am Dienstag nachmittag fuhr auf der alten Rah­lenbrücke zwischen Weißenau und Oberzell infolge Unüber­sichtlichkeit der Straße der Personenwagen von I. Hensle aus Oberzell auf das Fuhrwerk von I. Birk aus Albers­feld auf. Die Schutzscheibe des Autos wurde zertrümmert und das Pferd durch Glasscherben am Kopf erheblich verletzt. Personen kamen nicht zu Schaden.

Am Funkensonntag wurde ein der Witwe Fischer in Reute gehöriger Heuhof, der etwa 250 Ztr. Heu umfaßte, angezündet. Wegen dieser Tat wurden Josef Riedesser aus Vogt und Friedrich Hettenbach aus Gingen OA. Geislingen zu 6 Monaten und der 17jährige Baumann von Reute zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatten die Tat aus Dummheit und Leichtsinn begangen.

Danketsweiler OA Ravensburg, 6. Mai. Schlägerei. In die Ochsenwirtschaft kamen am Sonntag in später Stunde noch einige rauflustige Burschen aus dem benachbarten Fleischwangen und fingen mit dem dort sitzenden Sägknecht des Sägereibesitzers Krug in Fenkenmühle namens Schulz aus Stuttgart ohne jeden Anlaß Streit an. Während zwei der Burschen ihn mit den Händen bearbeiteten, warf gleich­zeitig ein dritter ihm ein leeres Bierglas an den Kopf. Schwer verletzt mußte Schulz ins Krankenhaus nach Ravensburg verbracht werden.

Kappel OA. Ravensburg, 6. Mai. Verhaftung. In der Brandsache des Wirts Joses Heine ist auch dessen Dienstknecht August Gläser verhaftet worden. Gläser soll in einer hiesigen Wirtschaft sehr verdächtige Aeußerungen gegen Heine gesagt haben, wovon er aber jetzt nichts mehr wissen will.

Leukkirch, 6. Mai. Früher Tod. Infolge Mutver­giftung, die von einer früheren Verletzung herrührte, ist das 5jährige Söhnchen Bernhard des Dr. med. Flad hier ge­storben.

Schwer verletzt wurde die in den 20er Jahren stehende Dienstmagd Theresia Hochstetter ins hiesige städtische Spital eingeliefert. Sie war mit dem Kopf der Kreissäge zu iMe

immer wieder in ihrer Funktion geübt wird. Jede körperliche Leistung, sei sie beim Spazierengehen, im Schwimmbad, im Luftbad, beim Bergsteigen oder bei sportlicher Betätigung jeder Arl ausgeübt, hält die Arterienwand frisch und leistungsfähig. Ganz ähnlich wie ein Gummirohr hart und brüchig wird, wenn man es nicht immer wieder benutzt und dehnt, so kann man sich auch das Versagen der elastischen Fasern in den Schlag­adern vorstellen, sobald man es an einer stärkeren Uebungs- tätigkeit der Schlagadern fehlen läßt. Turnerische und spart liche Betätigung gleichfalls aber nicht im Uebermaß betrie­ben hält die Arterien frisch und verhindert damit ein früh­zeitiges Altern. So habe ich, um ein konkretes Beispiel zu nennen, in Untersuchungen, welche sich auf die Eigenbewegung der Arterienwände bezogen, feststellen können, daß sportgewohnte Ruderer Arterien halten, die eine bessere und ausgiebigere Dehnungs und Zusammenziehungsfähigkeit hatten als dieje­nigen von Menschen, welche sich sportlich nicht betätigen

Die Vermeidung der Arterienverhärtung ist gleichbedeutend mit der Kunst, jung zu bleiben. Die Erhaltung der Ju- gend und der Leistungsfähigkeit bietet zunächst jedem Einzelnen persönlichen Nutzen; die wirtschastiche Existenz und das äußere Glück hängen daran. Aber auch das innere Glück ist darin eingeschloffen, denn es gibt kein größeres Glücksgefühl für den Menschen als eine erfolgreiche Berufsarbeit, wobei der Inhalt des Berufes ebensowohl in der Regierung von Menschen, in der Erfindung von Gedanken oder in den täglichen, scheinbar kleinen Pflichten der Hausfrau bestehen kann. Letzten Endes ist die Arbeit aber auch das sittliche Prinzip, das die Welt regiert, und ein unglückliches Land, wie es Deutschland zurzeit ist, kann sich nur wieder emporringen, wmn jeder einzelne bestrebt ist, durch Mäßigung alles Schäd lichen und Hebung alles Nützlichen die Arbeitsfähigkeit jedes Bürgers auf möglichst hoher Stufe zu erhalten.

Srettag, 7. Mai 1928

gekommen und wurde von ihr furchtbar zugerichtet. Ein Auge wurde zerstört. Backenknochen und Kiefer wurden ihr teilweise zertrümmert und auch am Hinterkopf wurde sie schwer verletzt. Das bedauernswerte Mädchen schwebt in Lebensgefahr.

Magenbuch in Hohenzollern, 6. Mai. Unfall durch ein Fohlen. Landwirt Johann Andelfinger von hier ist bei der Aufbereitung von Tannenreisig von seinem Fohlen, das er aus dem Stall genommen hatte, um es frei uncher- laufen zu lassen, überrannt worden, was für ihn ziemlich erhebliche innere Verletzungen zur Folge hatte.

Ulm, 6. Mai. 3m Kamin st ecken geblieben. Ein Kaminfegerlehrling hatte seine rußige Arbeit auf dem Sao- markr auszuüben. Frohgemut, wie so hohe Herren sind, klet­terte er in einen Schornstein, der nicht anders zu reinigen war, als durch «persönliche Fühlungnahme'. Aber, o wch nach kurzer Zeit hörte man aus dem Innern des Kamins Schreie. Der schwarze Geselle kam weder vorwärts noch rückwärts, er blieb in einerUntiefe" stecken und konnte nur dadurch gerettet werden, daß man rasch in den Schorn­stein ein Loch schlug, aus dem dann der schwarze Mann kriechen konnte.

Pforzheim, 6. Mai. Am Dienstag vormittag begann vor dem hiesigen Schöffengericht ein Prozeß, der sich mit nicht weniger als 57 Angeklagten, fast ausschließlich Frauen aus den Orten Wilferdingen, Singen, Nöttingen, Klein- steinbach, Stein, Dietlingen und Pforzheim, wegen Ver­gehens gegen das keimende Leben beschäftigt. Die Haupt­angeklagte erhielt eine Zuchthausstrafe von 4 Jahren 6 Mo­naten und 5 Jahre Ehrverlust. Die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnisstrafen von 8 Monaten bis 2 Wochen, die zum größten Teil nur teilweise zu verbüßen sind, in -- Geldstrafen von 70 bis 300 -4t umgewandelt wurden und für die im übrigen Strafaufschub auf Wohlverhalten ge­währt wird.

Ans Stadt and Laad

Nagold. 7. Mai 1926

Selig ist, wer alle Leidenschaften unter!» lickt hat und dann mit seiner Tatkraft alle Angelegenheiten des Lebens, unbesorgt um den Erfolg, verrichtet! Laß den Beweggrund in der Tat und nicht im Ausgang sein! Beethoven.

-X-

Mutter

Am Ende . . vielleicht ist dir alles entschwunden.

Was dir die Tage und Stunden gewunden An Leid und Lieb.

Aber Eines blieb:

Das ist der Blick, der Blick vorm letzten Schlaf.

Der dich von deiner Mutter, deiner Mutter traf Ein Blick aus Augen, ach so wunderbar,

Drin lauter Liebe, Sorge. Segen war.

Am Ende . . . vielleicht ist dir alles vergangen.

Dies Leuchten hält dich ewig umfangen,

Dies Liebeszeichen.

Bon einer Ltebessonne ohnegleichen Das letzte, stille Licht:

Das läßt dich nicht.

O Oftrrtag-Stuttgart

Der deutsche Muttertag

soll, wie in vergangenen Jahren so auch in diesem, wiederum am 2. Sonntag im Mai (9. Mai) gefeiert werden. Das Fest ist vor allem ein Familienfest, für das jede Familie die rechte Form finden muß. Der Mutter, die unter der Not des Tages am schwersten leidet, soll dieser Tag zu einem Freudeutage werden, gestaltet von den Kindern in erster Linie und von dem Vater ihrer Kinder. Freude bereiten ist die Losung! Kinder singen am Morgen, Kinder schmücken der Mutter Platz, Kinder nehmen ihr an diesem Tage die Arbeit ab und bemühen sich, alles zu vermeiden, was der Mutter Stimmung trüben könnte. Und wo kein Mutterauge mehr wacht, mögen sie mit Blumen den Weg zu ihrem Grabe finden.

Viele Vereine sind ihrem Zwecke nach berufen, durch kleine Feiern dem Muttergedanken Rechnung zu tragen, und zu dm alten, armen und verlassenen Müttern in den Siechen- und Altershäusern können die Jugendorganisationen ihren Weg finden, um in die oft trüben Herzen einen Sonnenstrahl zu leiten. Sittlichen Wiederaufbau wollen wir alle sittlicher Wiederaufbau ist unmöglich ohne Erneuerung des Mutterge­dankens und der echten, opferwilligen Kindesliebe.

Meisterprüfungen.

Bei den im Winter l925/26 in Reutlingen auf der Hand­werkskammer abgehaltenen Meisterprüfungen haben aus unserem Bezirk bis jetzt bestanden: im Bäckergewerbe Hermann Lenk, Altensteig; im Flaschner-und Jnstallateurgewerbe Fr. Henne, Nagold; im Friseurgewerbe Eugen Lader, Ebhausen; im Mechanikergewerbe Gottl. Bürkle, Wildberg; im Schlofser- gewerbe Gottlieb Broß, Nagold: im Schneidergewerbe August Eh inger. Bösingen; im Schreinergewerbe Ehr. Gacken- heimer, Gültlingen; Wilh. Gann, Spielberg; Fr. Hezer, Nagold; Eugen Huß, Berneck; Eugen Jourdan, Nagold; Karl Pfefferkorn, Aliensteig; Emil Sältzer jr., Altensteig, Heinrich Schühle, Nagold; G. Schumacher, Nagold; Gustav Walz, Nagold: Michael Wolf, Egenhausen; iw Schuhmackergewerbe Georg Gauß, Ettmannsweiler; Kar! Gutekunst. Schietingen; Wilh. Held, Rohrdorf; im Wagner gewerbe G. Reichardt, Gültlingen; H Merkle, Nagold: im Zimmerergewerbe Gottlob Held, Rohrdorf.

Berwaltuugssonderzug von Pforzheim «ach Schramberg am IS. 3««i 1928.

Aus Anlaß des am Sonntag, den 13. Juni ds. Je. stattfindendenSchramberger Tags" wird von der Reichsbahndirektion Stuttgart ein Verwaltungssonderzug mit 33'/,°/, Fahrpreisermäßigung von Pforzheim nach Schramberg und zurück mit Anschluß von und nach den Enzbahnstationen und der Nebenbahn NagoldAltensteig in nachstehendem Fahr­plan ausgeführt:

Hinfahrt:

Pforzheim ab 6.10 vorm. Calw .6.51

Nagold , 7.18

Schramberg an 9.33

Rückfahrt:

Schramberg ab 7.oo abends

Nagold an 9.M »

Calw 9.47

Pforzheim 10.25

Für den Sonderzug werden besondere Fahrkarten 4. Klasse ab den Stationen Pforzheim, Pforzheim-Brötzingen, Liebenzell, Calw und Nagold ausgegeben. Höhere Wagenklassen werden nur geführt, wenn eine genügende Anzahl von Reisenden vor­handen ist. Andere Fahrkarten sind für den Sonderzug nicht gültig.

Zur Unterhaltung der Gäste sind Autofahrten aus den Fohrenbühl, ins Bernecktal und die sonstige Umgebung zum