Seite 3 — Nr. 104 __Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter-_ Donnerstag. 6. Mai 1SSS
Gedenke der Mntter m RntteMge!
ist samt Fahrnissen dis aus den Grund rnevergevrannt. Den Brand haben zündelnde Schulkinder verursach!.
Lichte! OA. Mergentheim. 5. Mai. Brau d. Die Scheune des Tobias Bauer brannte vollständig ab, sodaß außer zwei Pferden gar nichts mehr gerettet werden konnte.
Bvkheim OA. Heidenhsim, 5. Mai. Rohe Burschen. Als einige Arbeiterinnen von der nahen Domäne Wangenhof nach Feierabend hierher spazierten, um Einkäufe zu machen, wurden sie von mehreren jungen Burschen überfallen, geschlagen und mißhandelt.
Tübingen, 3. Mai. Von derllniversitäk. Der Staatspräsident hat die ordentliche Professur für romanische Sprachen dem Privatdozenten Dr. Rohlfs an der Universität Berlin und die außerordentliche Professur für Mathematik dem Privatdozenten Dr. Neder an der Universität Leipzig übertragen.
Aus Stadt und Laad
Nagold, 6 Mai 1926.
Nicht, was ich habe, sondern was ich schaffe und will, ist mein Reich.
Dienftnachrichten.
Die höhere Prüfung für den Handarbeitsunterricht hat Binder, Adelheid von Neuweiler OA. Calw, die Fachprüfung im Kleidernähen Knüller, Maria von Herzogsweiler OA. Freudenstadt, die Fachprüfung im Sticken und Zeichnen Pan Ile, Agnes von Feldrennach OA. Neuenbürg bestanden und find dementsprechend zum Unterricht zugelafsen worden.
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Nngoldturugau-Gauwaudernng am 2. Mai.
Kein anderer Sonntag im Jahr lenkt eine so große Zahl frohgestimmter Menschen hinaus in die Natur, wie alljährlich der erste Maiensonntag. Da steht die Natur in jungfräulicher Pracht wieder vor uns und schenkt uns aus ihrem Reichtum, schenkt frohen Mut und herzhafte Freude allen denen, die sie aussuchen. Das gab sie auch wen Turnern und Turnerinnen vom Nagoldgau, die sich am letzten Sonntag an der Gauwan verung nach Deckenpfronn beteiligten.
„Heisa, wir halten unfern Maiengang Heute mit Jubelgesang und Klang".
Diese frische Stimmung herrschte bei unserer Wanderfahrt und nur für eine kurze Stunde schien es, als ob Wetterapostel Petrus mißgelaunt uns einen schlimmen Streich spielen wollte. Er meinte es aber nicht so übel und fuhr mit seinem Gieswagen nur über die Landschaft, um sie vom Staub zu befreien.
Als sich kurz nach 2 Uhr der Festzug. an dem sich 600 Turner und Turnerinnen beteiligten, durch das freundliche Decken- pfronn bewegte, strahlte die Sonne wieder vom Himmel, wie man es noch kurz zuvor nicht erhoffen konnte und entlockte den Turnerkehlen fröhliche, frische Lieder und regte auch die begleitende Musik an, ihr Bestes zu geben.
Mit dem Besuch des Deckenp'ronner Turnvereins (TVD.) ivar die Einweihung des von der Gemeinde Deckenpfronn ihren Turnern zur Verfügung gestellten Sportplatzes verbunden, der in nächster Nähe des Orts mitten unter Obstgärten in gesunder Lage sich befindet.
Nach dem Prolog eines Schülers und der Begrüßung der Gäste durch den Vorstand des TVD. übergab Herr Schultheiß von Deckenpfronn den Sportplatz seiner Bestimmung und Gauvertreter Staudenw ayer-Calw brachte in einer stimmungsvollen fließenden Ansprache den Dank des Gaues für dieses Entgegenkommen zum Ausdruck und bemerkte dabei, die Gemeinde bekunde mit dieser Tat ihr Verständnis für die hohe Bedeutung der Leibesübungen, wie sie im Interesse der Volksgesundheit und unseres wirtschaftlichen Wiederaufstiegs in den Turnvereinen gepflegt werden.
Hierauf schritten die Turner und Turnerinnen zur Arbeit und führten einen frisch-fröhlichen Turnbetrieb vor. Gemeinsame Freiübungen aller Turner bildeten die Einleitung, dann kam ein Schauturnen an den Geräten; einige Turnerinnenreigen erweckten sodann in besonderem Maß die Aufmerksamkeit der Zuschauer und die Freiübungen der Turner ließen erkennen, wie im Frauenturnen Anmut der Bewegungen und fließender Rhythmus zum Ausdruck kommen sollen.
Rasch floß der Mittag dahin und nur zu bald mußten die einzelnen Vereine an die Heimfahrt denken. Was hatte der Tag gebracht? Manches herzliche Band der Freundschaft wurde erneuert oder geknüpft Anregungen bekam man für Spiel und Arbeit; zu Dank verpflichtete die Gastfreundlichkeit des TVD. und der Mai endlich — denn ohne ihn wäre alles nicht so schön gewesen machte die Seele wieder einmal herzhaft »frisch und frei."
Das Kirchenbezirksfest
wird nächsten Sonntag, nachmittags 3 Uhr in Altensteig stattfinden. Dazu wollen diese Zeilen herzlich einladen. Es hat sich seit zwei Jahren bei uns eingebürgert und wird nun schon zum dritten Mal gefeiert. Das besondere daran ist 1. daß sich Glieder aller Gemeinden des Bezirks zu einem gemeinsamen festlichen Gottesdienst zusammenfinden, um so die Einigkeit im Geist wirksam zu erleben und sinnenfällig darzustellen und 2. daß dieses Fest kirchlicher Gemeinschaft zur Ehre Gottes besonders feierlich gestaltet wird durch ein reiches Maß von Musik, durch die den Gedanken und Gefühlen christlichen Glaubens und Erlebens der höchste Ausdruck gegeben wird. Wieder werden in edlem Wettstreit die Kirchenchöre von Wildberg, Ebhausen, Hailerbach und Ueberberg sich mit Einzeldarbietungen und Maffenchören am Fest beteiligen; den Höhepunkt wird wohl Bach's Himmelfahrtskantate »Gott führet auf mit Jauchzen" bedeuten, die die Mustkvereine von Nagold und Altensteig unter Mitwirkung des Seminarorchesters aufführen werden. Da aber das Ganze wie gesagt nicht bloß ein Musik- fest, sondern eine gottesdienstliche Gemeindefeier sein soll — was zweifellos auch das Verständnis der Musik, zumal der Bach'schen, nur fördern und vertiefen kann, wie diese den Festcharakter erhöht - so darf auch die Verkündigung des Wortes Gottes nicht fehlen. Diese geschieht durch Ansprachen zweier bekannter und geschätzter Kanzelredner, von Stadtpfarrer L a n g in Calw, dem Sohn des früheren Stuttgarter Musikprofefsors Heinrich Lang, und von Stadtpfarrer Kirn in Rottweil.
Der Mutterbanm
Zum deutschen Muttertag am 9. Mac
Achtzig Jahre wirst Du dies Jahr, Mutter. Und Dein Bruder ist 81 und Deine Schwester 85. Ihr habt 246 Jahre zu>ammen hinter Euch. Ein langlebiges Geschlecht. — Und was habt Ihr alles gesehen! Zwei Revolutionen, drei Kriege, Kinder, Enkel und Urenkel. Die erste Eisenbahn, das erste Fahrrad, den elektrischen Wagen, das Luftschiff, Flugzeug, den Fernsprecher, Röntgenstrahlen, Bilderbühne und Rundfunk. Alles in seiner Geburtsstunde, und bis heute. Ihr könnt Euch nicht beklagen, daß Euer Leben nicht ausgefüllt gewesen wäre-
Einiges aber ist unverändert geblieben, treu und gleich. Die Sterne und die Bäume. Sterne können wir nicht anzünden, sie funkeln ohne uns in Gottes Allmacht. Aber Bäume können wir Euch pflanzen.
Wir wollen Euch in diesem Herbst drei Bäume setzen, eine Linde, einen Nußbaum und eine Buche. Zwei Mutterbäume und einen Vaterbaum. Ihr werdet in ihnen weiterleben, Eure Urenkel werden in ihrem Schatten sitzen, und sie werden von Euch erzählen. Und sie werden Euer Leben messen mit dem ihrigen, und vielleicht gibt es bei ihnen ebensolche Wunderdinge wie in Eurem, und auch ihr Leben ist dann köstlich gewesen. Und darum danke ich Euch im Namen aller Enkel, daß Ihr uns in die Welt gebracht habt, und daß wir noch unter dem Mutterbaum sitzen können.
Dr. med- Ludwig Finckh.
Mutterliebe, Mutterschmerzen Sind dem-Weib von Gott beschert;
Und wer seiner Mutter wert.
Dankt ihr heut' mit Mund und Herzen!
Luise Schlaefflin, Heidenheim a. Br.
Man redet viel vom Wiederaufbau und denkt dabei an Wirtschaft, Staat, Bildung und Wohlstand. Die Grundlage von allem jedoch ist die Familie. Die Arbeit der Mütter, die unter Sorgen und Entbehrungen ihre Kinderschar auf- ziehen, ist eine der wichtigsten Säulen des Staats. Deutschlands Zukunft ist Deutschlands Jugend-
Staatspräsident Bazille.
Mufikvereiu Nagold.
Wie wir vernehmen, beabsichtigt der Musikoerein am Himmelfahrtstag, den 13. Mai, einen Ausflug zu unternehmen. Mit der Bahn soll es nach Freudenstadt und von da aus auf schönen Waldwegen nach Alpirsbach gehen, wo man gedenkt, das dortige alte Kloster zu besichtigen. Im besonderen sei noch erwähnt, daß in benanntem Kloster mit die schönste und prächtigste Orgel Württembergs steht und diese höchstwahrscheinlich zur Vorführung gelangen wird. Die Rückkehr ist abends mit dem ^10 Uhr Zug gedacht. Es wird gut sein, wenn sich die Mitglieder schon heute mit diesem Plan vertraut machen und sich auf diesen sicher sehr schönen Ausflug einrichten.
Hinbenburg und Lehrerschaft. Reichspräsident von Hin- denburg äußerte in einem besonderen Schreiben an die Herausgeber des unter Mitwirkung der literarisch tätigen Lehrerschaft des gesamten deutschen Sprachgebiets zustande gekommenen Werks „Dichtungen deutscher Lehrer" seine Freude über das Werk und brachte seine Hochschätzung für die deutsche Lehrerschaft durch die Erklärung zum Ausdruck, daß er das Buch seiner Bibliothek einverleibt habe.
Emmingen, 6, Mai. Kuriosität. Bei Schreinermeister Bernh. Ehrsam kroch heute morgen ein Kücken aus, das auf einer Seite 3. auf der andern Seite 1, also zusammen 4 Füße hat. Wie lange das kleine Lebewesen die Freuden dieser Welt genießen darf, ist wohl sehr fraglich. .
Oberschwaudorf, 6. Mai. Frühling. Der Frühling hat auch hier wieder Feld und Flur zu neuem Leben erweckt. In herrlicher Blütenpracht prangen unsere Obstbäume. Alles freut sich darüber. Diese Freude wollte der Gesangverein durch die Sitte des Maifingens zum Ausdruck bringen. Morgens um Vs 10 Uhr erklangen seine Lieder im Unter- und Oberdorf. Ein gemütlicher Frühschoppen vereinigte nachher die Mitglieder bei ihrem Vorstand, Gustav Walz zur »Rose". Aber auch unsere Kinder wollten in ihrer Frühlingsfreude nicht zurückstehen. Mittags um 1 Uhr, als der Regen nachgelassen hatte, zog die Jugend, festlich gekleidet, mit Blumen und Kränzlein geschmückt, voran in einem bekränzten Wägelein das Maikind, durch die Straßen des Dorfes. Fröhlich klangen ihre frischen Frühlingslieder. Alt und Jung hatten ihre Freuve an dem bunten Zug.
Altensteig, 5. Mai. Vom Kraftpostfahrplan Nach einer Mitteilung der Obcrpostdirektion wird einem Antrag des Verkehrsausschutzes Altensteig entsprechend aus der Strecke Altensteig—Simmersfeld während des Sommerfahrplans Sonntag nachmittags versuchsweise eine dritte Fahrt ausgesiihrt; auf der Strecke Altensteig—Dornstetten verkehren die Kraftwagen während der Sommermonate wie im vorjährigen Fahrplan
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Gündringen, 6. Mai. Preisschießen. Das am l. und 2. Mai stattgefundene Preisschießen ist, da gut vorbereitet und wohl durchorganisiert in jeder Beziehung prächtig verlaufen. Schon die frühen Morgenstunden beider Tage brachten wackere Schützen aus der ganzen Umgebung' und jeder ließ stchs im ehrlichen Wettstreit ernst sein. Es war fast durchweg zu beobachten, daß die Schützen Männer gesetzteren Alters waren und unsere Jugend beim Sport im frischen grünen Wald kaum vertreten war. Auch der Schießsport birgt seine sittlichen Werte in sich, wie es Gemeinderat M. Wehrstein in seiner markigen Ansprache aus dem Schießstand besonders hervorhob und deswegen wäre es auch zu wünschen, des öfteren Jungmannen zu
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Deutschlands Söhne seid nicht so ehr- und pflichtvergessen, verstärkt nicht die Arbeits- und Heeresmacht unseres grimmigsten Feindes und schwächt nicht die Arbeitskraft des eigenen Vaterlandes.
finden, die durch den edlen Schießsport Auge, Entschlußkraft und noch mehr gute Eigenschaften stärken und ausbilden. — 55 praktische Gebrauchsgegenstände konnten als Preise an die Sieger verteil: werden» und den Spendern sei auch an dieser Stelle gedankt. Preise erhielten auf dem 50 Meter-Stand, 10 Ringscheibe, mit «Schuß: 1. Kehle, Franz, U.-Schwandors mit 54 Ringen; 2. Rups, Gaugenwald mit 53 R.; 3. Sattler, Nagold mit 53 R.; 4. Schmelzte, Haiterbach mit 51 R.; 5.-8. Bollinger, Gündringen; Walz. Gaugenwald; Schäfer, Seebronn; Brösamle-Mötzingen mit je 50 R.; 9. Sauter, Rotfelden mit 49 R.; 10. Weihing, Fr., Untertalheim mit 48 R.; 11. Bürkle, Ferd., Gündringen mit 48 R.; 12.—17. Hagmann, Nagold; Lohrer, Alex., Gündringen; Mast, Gustav, Jselshausen; Bürkle„ Gündringen; Böhler, Wildberg; Feinler. Jselshausen mit je 47 R.; 18. Reichert, Rotfelden mit 46 R.; 19.—23. Rapp, Mötzin- gen; Klenk, Untertalheim; Knorr, Jselshausen; Baumgärtner, Gündringen; Nisch, Gündringen mit je 45 R ; 24. Müßigmanu, Vollmaringen mit 44 R.; 25. Mühltaler, Unterschwandorf mit 44 R. — Ferner kamen noch l2 Preise auf der sogenannten Festscheibe (20 Ringscheibe) zur Verteilung. Die von dem Gau Schwarzwald gestiftete Ehrenscheibe erhielt Bernhard Günd ringen. Die beiden ersten Preise im Gruppenschießen kamen nach Unterschwandorf und Untertalheim (letztere eine Stiftung der Sportbehörde in Stuttgart).
Horb, 5. Mai. Amtseinsetzung. Am Dienstag vorn:, um 11 Uhr fand der feierliche Akt der Amtseinsetzung des neuen Stadtvorstandes Schneider im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung statt. Hiebei wurde in herzlichster Weise Gruß uud Wort ausaetauscht. Besonders von Oberamtmann Bushart, Gemeinderat Schmieg und Stadtschultheiß Schneider wurden längere Ansprachen gehalten.
Horb. 5. Mai. Schmiede-Fnunng. Vorgestern fand die Bezirksversammlung für die Schmiede-Innungen Horb, Neuenbürg, Calw, Freudenstadt, Nagold, Sulz, Oberndorf, Rott weil, Spaichingen, Herrenberg und'Tuttlingen im Hotel »Bären" in Horb statt Leider war der Besuch schwach, was wohl auf die wirtschaftliche Notlage zurückzuführen ist. Der Geschäftsführer vom württ. Schmiedemeister-Verband, Nauyokat aus Stuttgart behandelte in seinem Referat hauptsächlich die gegenwärtige Notlage im Schmiedehandwerk und mancherlei Unzuträglichkeiten zwischen dem Schmiedehandwerk und de« land wirtschaftlichen Verbänden. Der Redner wies darauf hin, daß ein Abbau in der gegenwärtigen Zeit nicht in Frage kommen könne, da zurzeit mit den Stahl- und Eisenwerken Verhandlungen stattfinden und daß wohl in allernächster Zeit ein empfindlicher Ausschlag in Stahl und Eisen zu erwarten sei, der sogar in Norddeutschland schon stark eingesetzt habe. Somit solle kein Kollege glauben, er sei schon über den Berg hinüber. Ferner wurde auch von Seiten der Versammlung auf die Hufbeschlagprüfung hingewiesen. Es kam zum Ausdruck, daß in der gegenwärtigen Zeit wohl nicht jeder aus finanziellen Gründen in der Lage sei, eine solche Prüfung abzulegen, denn ein solcher Kurs beläuft sich auf 800 bis 900 Außerdem sei es auch nicht mehr rentabel, bei der kolossalen Abnahme des Pferde Materials eine solche Prüfung zu leisten.
Freudenstadt, 5. Mai Bezirksfeuerwehrtag. Der diesjährige Bezirksfeuerwehrtag findet am 16. August in Alpirsbach statt.
Neuenbürg, 5. Mai. Don der Feuerwehr. Das Eintreffen der von der Amtskörperschafl sür den Oberamtsbezirk Neuenbürg angeschafften Autospritze ist als ein Ereignis von außergewöhnlicher Bedeutung für die Oberamtsstadt zu bezeichnen. In Begleitung des Bezirksfeuerlöschinspektors, Oberamtsbaumeister Stribel u. a. wurde die Motorspritze bei den liefernden Magiruswerken in Ulm abgeholt. Der Wagen ist mit einem 70 k>8 Benzinmotor ausgestattet und hat die 175 Kilometer lange Strecke über die Schwäbische Alb von Ulm bis Neuenbürg ohne jede Störung zurückgelegt. Allerseits wurde diese neue Errungenschaft der Feuerwehr freudig begrüßt, bedeutet sie doch einen Fortschritt in der Sicherung des bürgerlichen Eigentums und man kann guten Mutes in die Zukunft blicken angesichts des hohen volkswirtschaftlichen Wertes und Schutzes, den die Beschaffung dieses Fahrzeuges gewährleistet.
Neuenbürg, 4. Mai. Verbrannt. Gestern abend gegm 7 Uhr war ein Herr aus Karlsruhe mit drei Damen in einem Auto auf der Fahrt von Herrenalb aus der Dobeler Poststraße bei der großen Tanne. Die Steuerung war nicht in Ordnung, weshalb er sie Nachsehen wollte; währenddem geriet der Wagen, der glücklicherweise nicht mehr besetzt war, über den Gehweg und fuhr führerlos den Berg hinunter. Nach kurzer Zeit geriet er dort in Brand und ist brs auf die Eisenteile so gut wie verbrannt. Der Besitzer, ein Franzose, ist versichert. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden.
Gärtringen. 4. Mai. Fubilare Am vergangenen Sonntag feierte der in weiten Kreisen bekannte Oltssteuerbeamte a. D. Ioh. Georg Hagenlocher und seine Frau in seltener geistiger und körperlicher Fiische im Kreise ihrer Kinder und Enkel das Fest ihrer goldenen Hochzeit Welch großer Wettschätzung sich das Ehepaar erfreut, kam durch die überaus zahlreiche Beteiligung am Kirchgang deutlich zum Ausdruck. Dies ist auch verständlich, ist der Jubilar doch ein alter Veteran von 1866 und 1870/71 und war 23 Jahre Gemeindepfleger, 34 Jahre Ottssteuerbeamter. 31 Jahre Vorstand des Kriegeroereins und Mitbegründer des hiesigen Gesang- und Dar- leheuskaffenvereins. _
Letzte Nachrichten
Der deutsch-schwedische Handelsvertrag.
Berlin, 6. Mai. Halbamtlich wird gemeldet: Der deutsch-schwedische Handelsvertrag, über dm in den letzten Wochen in Berlin verhandelt wurde, ist gestern von den Delegierten der beiden Länder paraphiert worden. Die schwedischen Delegierten reisten gestern nach Stockholm zurück. Der Vertrag soll nach Genehmigung durch die beiden Regiernngnn demnächst in Berlin unterzeichnet werdm.
Ratifikation de» dentsch-litnnischen Handelsvertrags.
Berlin, 8. Mai. Gestern mittag fand der Austausch der Ratifikationsurkunden des deutsch-litauischen Wirtschaftsabkommens vom 1. Juni 1923 statt. Unmittelbar nach Inkrafttreten des Abkommens werdm nme Verhandlungen über ein neues Zoll- und Tarifabkommms zwischen Deutschland nnd Litauen beginnen.