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Nagolder Lagblatt »Der Gesellschafter"
und Bergleuten erst in den letzten Tagen des Aprils, als die Zeit drängte und die Regierung sich ins Mittel legte. Man kann nicht gerade sagen, daß geschickt verhandelt worden wäre. Der Eindruck verstärkt sich immer mehr, daß alle drei Verhandlungspartner — an Stelle der Bergarbeiter trat am Schluß die Gesamtheit der Gewerkschaften — es auf eine Kraftprobe ankommen lassen wollten.
Die Arbeiterbewegung in England trügt einen ausgesprochen politischen Charakter. Einer der ersten allgemeinen Ausstände war der des Jahrs 1820. Am 1. April jenes Jahrs stellten, durch gedruckte Handzettel aufgefordert, alle englischen Arbeiter gleichzeitig die Arbeit ein. Das bis dahin so stark konservative Uebergewicht in England schwand. Fünf Jahre später hatten die englischen Arbeiter die Koalitionsfreiheit erlangt, und schon bald darauf wuchsen die Gewerkschaften, die Trade Unions, zu einer starken politischen Macht heran. Dadurch kam aber der englische Arbeiter in starke Abhängigkeit von der Gewerkschaft. Fast jede Regelung im englischen Arbeitsbetrieb erfolgt durch die Gewerkschaftsbeamten, die oft eine geradezu diktatorische Macht erlangt haben. Die drohende Zersplitterung durch radikale Strömungen ist bisher geschickt vermieden worden. Die mächtige Gewerkschaft ist der natürliche Gegner des Individualismus, der sonst im englischen Leben so ausgeprägt ist und auch dem staatlichen Leben seinen Stempel aufgedrückt hat.
Die Wirkungen eines allgemeinen Ausftands, der länger als ein paar Tage andauert, sind kaum auszudenken. Das ganze englische Leben muß zum Stillstand kommen. Aus dieser Spannung muß sich eine gegenseitige Erbitterung ergeben, die noch lange später nochklingen und auch die Politik im Sinne einer Verschärfung konservativer Regierungs- Maßnahmen beeinflußen kann. Schlägt die Kraftprobe für die Gewerkschaften fehl, und bleibt die Regierung Sieger, so .wird sich die englische Arbeiterbewegung nicht so leicht von dem Schlag erholen. Ob es die Regierung mit Hilfe der staatlichen Machtmittel dahin kommen lassen wird, ist fraglich. Es steht zu viel aus dem Spiel. Denn die Gefahr, daß den gemäßigten Führern der Arbeiterpartei, die jetzt an der Spitze der Ausstandsleitung stehen, den Mac Donald, Henderson und Thomas, dann von kommunistischen Führern die Zügel aus der Hand genommen werden, ist nicht von der Hand zu weisen. Schon einmal hat die Furcht vor dem Bolschewismus große Teile des englischen Volks, die innerlich nicht auf konservativem Standpunkt stehen, in das konservative Lager getrieben und der jetzigen Regierung ihre parlamentarische Macht (das englische Unterhaus zählt bei 615 Mitgliedern 401 konservative) gegeben. Eine gütliche Beilegung ist immer noch möglich, wenn die englische Arbeiterbewegung in den Händen ihrer jetzigen Führer bleibt und wenn die englische Regierung den Weg der Verständigung offen hält.
London. 5. Mai. In dem von der Regierung herausgegebenen neuen Blatt wird erklärt, die Regierung werde in keine Verhandlungen mit den Arbeitervertretern eintre- ten, «he der Streik nicht von den Führern aufgehoben sei. Der Regierung stehen genug Freiwillige zur Verfügung, um den Verkehr aufrechtzuerhalten. Der Streik sei übrigens nicht so vollständig, wie seine Veranstalter gehofft haben. Kriegsschiffe werden zur Beförderung von Lebensmitteln in Dienst gestellt.
Etwa 10 000 Arbeiter der chem. Industrie in Cheshire, die von ihrem Verband zur Niederlegung der Arbeit aufgefordert waren, erschienen trotzdem zur Arbeit.
Alle Pferderennen in England sind abgesagt worden.
Ausschreitungen in London
In den östlichen Stadtteilen Londons verübten die Streikenden gestern ccherch schwer« Ausschreitungen. Ein wertvoller Kraftwagen wurde zusammengeschlagen, ein Lastauto in Brand gesteckt. Personen wurden aus den Kraftwagen gerissen. Die verstärkte Polizei ging mit Gummiknüppeln vor. Viele Streikende mußten ins Krankenhaus verbracht werden.
In Newkastle wurden die Omnibussührer von den Streikenden so schwer bedroht, daß sie ihre Wagen im Stich lassen mußten. Ein Torpedobootzerstörer und ein Tauchboot sind noch Newkastle abgesandt worden.
Paris. 5- Mai. In Frankreich verfolgt man den Ausstand in England mit größtem Interesse. Da die französis ch» ^
Jes Mes wechselnd Lpiel
von Fritz Steinemann
ist der Titel des Romanes, mit dem wir in den nächsten Tagen unsere Leser überraschen wollen. Er zeigt uns Charaktere mit Widersprüchen, die gelesen bald unglaublich erscheinen möchten, doch mit den Augen des praktischen und wirklichen Lebens betrachtet, verständlich werden und uns Menschen zeigt, wie wir sie einerseits verehren und schätzen und an ihrerseits verachten sollen. Robert Möller, ein Mann mit eisernem Willen und großen Ideen, einem Suchen nach Herrschaft, der niemals einen Widerstand unüberwindlich fand, und so sein Lebenswerk bald bis zur höchsten Stufe geführt hätte, wenn nicht auch hier das Sprichwort zur Wahrheit geworden wäre: »Unrecht Gut gedeiht nicht". War auch sein ungeheures Werk,durch eigene Kkraft geschaffen, so war doch "der Grundstock durch Betrug gelegt. Ihm ge genüber stehen Menschen mit den gleichen Fähigkeiten ausgerüstet, doch mit einem Herzen und Gewissen, wie es Menschen von gutem und edlem Charakter gebührt und die uns zeigen, wie viel schwerer es oft ist. auf rechtem Wege sein Ziel zu erreichen, ohne über Leichen zu gehen, aber wie viel glücklicher und zufriedenstellender uns dies Erreichte findet. Der Kampf zwischen diesen beiden Menschenarten bietet viel interessante Momente und wird in jeder Hinsicht nicht nur zufriedenstellen, sondern im Gegenteil, wie zum Anfang bereits gesagt, vielfach ob der prächtigen Schilderungen überraschen.
Die Schriftleitung.
Grubenarbeiter sich geweigert haben, Kohlen für England zv fördern, wird die französische Kohlenindustrie wenigstens un. mittelbar kaum einen Nutzen von dom Streik haben. Dagegen ist man besorgt, daß der Handel mit England Schaden erleide, denn der französisch-englische Handelsverkehr ist einer der wenigen, in dem für Frankreich ein Ueberschuß von rund 2 Millionen Franken jährlich blieb, während im Handel mit den Vereinigten Staaten sich ein Fehlbetrag für Frankreich ergibt. Der Dampferverkehr mit England ist stark eingeschränkt. Im Hafen von Boulogne lagern 300 Wagen neue Kartoffeln, die für England bestimmt sind.
Die Berliner „Rote Fahne" fordert die Kohlen- und Transportarbeiter Deutschlands auf, dafür zu sorgen, daß kein Kilo deutscher Kohle nach England oder nach den Absatzmärkten für englische Kohle komme. Zu letzteren zählen auch viele deutsche Industriegebiete. Einen gleichen Aufruf veröffentlicht der Hauptoerüand der holländischen Transportarbeiter.
Anterstühungsstreik in Frankreich Paris, 5. Mai. Das „Journal" meldet, 2000 Arbeiter einer Automobilfabrik in St. Ouen bei Paris seien gestern aus Freundschaft für die Streikenden in England ihrerseits in den Ausstand getreten. Die Vertreter der Metall- und Maschinenindustrie, die der Streikoersammlung beiwohnten, hätten versprochen, zu versuchen, die verschiedenen Gewerkschaften Moskauer Richtung in den Streik hineinzuziehen.
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Verbot von öffentlichen Amzügen in Paris Paris, 5. Mai. Eine Verfügung des Ministeriums des Innern untersagt für das am kommenden Sonntag stakt- sindende Nationalfest zu Ehren der Jungfrau von Orleans in Paris alle öffentlichen Ilmzüge.
Kriegszustand in Nikaragua
Washington, 5. Mai. Die amerikanische Regierung ha< Befehl erteilt, daß sich ein Kreuzer nach Biuefields in Nikaragua begibt, um die amerikanischen Interessen dort zu schützen, da das Parlament von Nikaragua wegen eines revolutionären Anschlags der Liberalen, die Bluefield beseht haben, den Kriegszustand verkündet hat.
Der Karnickelbaron
K6j Humoristischer Roman von Fritz Gantzer
Nachlese
Sie soll in aller Kürze zu ihrem Rechte kmnmen und möge daher dem vor Freude ganz entzückten und glückseligen Erzähler, daß er mit seiner Geschichte nun am Ende ist «nd die Feder aus der Hand legen darf, von dem bis hierher geneigt gewesenen Leser noch kn Gnaden gestattet sein. —
Bütenhagen war auch ein knappes halbes Jahr später «ch das alte, gute Bütenhagen, mit seinen schmalen Gassen, kleinen Häuschen und mehr oder minder vortrefflichen Bewohnern, das es beim Beginn dieser Geschichte gewesen ist. Seinen Frieden hatte nichts gestört, wenn man die Probe der neuangeschassten Spritze und die Umpflasterung der linken Markthälfte nicht zu Begebenheiten rechnen will, die aus dem Geieis» zu bringen vermögen.
Uno doch war manches geschehen, was für den Leser «icht gerade uninteressant sein wird.
Die Kreyenbühlschen hatten sich im Juli einen neuen Wagen zugelegt, der wÄ>er den Katzen und Mäusen als Wochenbett noch den Hühnern als Lege- und Brutraum gestattet wurde. Er war übrigens viel zu modern und unpraktisch, als daß sich all das genannte liebe Viehzeug auch nur mit einem halben Auge nach ihm umgesehen hätte.
Im August bekam das Kreyenbühlsche Hauswesen einen Zuwachs: Ernst freite seine Mari«. Gerade, als die ersten Frühäpfel im Kubiickeschen Garten den Dust der Reifs atmete«. Marie war eine liebliche Braut, so lieblich, daß Peter Kreyendühl fast im Zweifel war, ob er sich mehr über seine Schwiegertochter oder das Dutzend silberner Eßlöffel freuen sollte, d«« Georg Eberty wirklich als Hochzeitsgabe überreichte.
Der Geber der Eßlöffel dachte übrigens stark au feine eigene Hochzeu. um dann möglichst bald mit seiner jungen Frau nach dem gelobten Lande Berlin zurückzukehren.
Da hatte Kurt von Gronau bodenständigere Vorsätze: er war entschlossen, die edle Juristerei an den Nagel zu hängen »nd — halb den Wünschen seines Schwiegervaters entgegen- kmmnend — die Bewirtschaftung von Krachtwitz zu übernehme«. das von seiner Karnickelplage schon so ziemlich befreit war un- nur noch in den ausqestopften Reliquien im Sckssosse
größere Mengen nebeneinander sah. Ueber diese Wandlung freuten sich der Bardekower und der Zinnowitzer und der Dramburger in gleicher Weise und nannten dm Kracht- witzer wieder wahrhaft Freund.
Der tapfere Loirekämpfer war seit jenem Jagd-, Schlaf- und Verlobungstage in Krachtwitz auch Freund Herrn von Lessenthins geworden und hatte nun einmal mehr Gelegenheit, zu beginnen: „Als wir Anno 70 an der Loire kämpften... ."
Im Amtsgerichtsgebäude „Am Schanzgraben" ging alles seinen gewohnten Gang.
Kublicke hatte wie immer seinen Aerger mit unverschämten Sperlingen und verlegten Akten. Aber er war etwas „vornehmer" geworden, seitdem seine Marie geheiratet hatte, und trank sein Bier im „Goldenen Engel". Wendel meinte, der „Herr Gerichtsdiener" litte an „Größenwahn". So wie Wendel für seine Person an dauerndem Phlegma und sich gleichbleibender Unbeständigkeit in der Liebe litt. Denn auch mit Kaufmanns Ruschkes Jüngster hatte er sich nicht auf die Dauer eingelassen, und es war nicht wahrscheinlich, daß er bald für immer von Gott Hymen in Fesseln geschlagen werden würde.
David Manzke war der alte „Pflichtwurm" m unverän- der Treue- Nicht ohne Lahn. Im nächsten Frühjahr sollte sein totes Mütterlein feinen Grabstein bekommen. Und manchmal konnte der Kleine vor glücklicher Aufregung nicht schlafen, wenn er an den Tag dachte, da er zum erstenmal neben dem Efeuhügel sitzen und sich über den schlichten Stein mit der blanken Goldschrift freuen würde... Sein Mütterlein droben freute sich dann gewiß auch.
Aber wie das nun einmal in der Welt ist: es gibt nicht überall Freude. Ganz sicher nicht froh waren Laura und Frida Witte, die es nun gewiß wußten, daß der Herr Amtsrichter nicht bei ihnen blieb. Sie seufzten oft und dachten an die beiden Zimmer, die dann vielleicht lange leerstehen würden.
So leer und verlassen und einsam, wie ihre Herzen oft waren, die guten Herzen der braven alten Mädchen.
So leer, wie auch Herrn Adoineits Herz war, in dem die Liebe keine Hütte gebaut hatte und das von seiner OÄ»e nie Heilung und Erlösung fand. Es blieb so leer, oerlrssen und einsam — bis es der stärkste Herzbezwinger für . nmer brach-
— Ende —
Donnerstag, 8. Mai 1S2k
Aebergang der Seeschiffahrksverwaltung aus das Neichs-
verkehrsminifierium
Berlin, 5. Mai. Die Bearbeitung der Angelegenheiten der Seeschiffahrt ist am 1. Mai 1926 vom Reichswirtschafts- mimsierium auf das Reichsverkehrsministeriiim über- gegangcn.
WißrtteMdeeH
Stuttgart, 5. Mai. Gemeindeanteile an der Einkommen-, Körper schafts- und Umsatzsteuer- Die Staatshauptkasse hat den Gemeinden als Allteil an der Einkommen-, Körperschafts- und Umsatzsteuer 0.11 NM. auf je 1000 PM. ihrer Schlüsselanteile 1925 überwiesen. Hievon sind 0,03 NM. vorläufige Schluß- Zahlung auf die Anteile für das Rechnungsjahr 1925, OM NM. Abschlagszahlung auf die Anteile für dos Rechnungsjahr 1926. Mil dieser Ueberweisung haben die Gemeinden für das Rechnungsjahr 1925 bisher insgesamt 1,03 NM. auf je 1000 PM. ihrer Schlüsselanteile 1925 erhallen. Davon entfallen rund 0,30 AM. auf Umsatzsteuer, der Nest auf Einkommen- und Körperschaftssteucr.
Mimslergeseh. In der jetzt vorliegenden Begründung des Entwurfs eines Gesetzes über die Dienstverhältnisse der Minister (Ministergesetz) heißt es: Wenn nach den bisherigen gesetzlichen Bestimmungen in Württemberg alle aus- scheidenden Minister, ob sie aus dem Beamtenstand hervorgegangen sind oder nicht, ferner ganz ohne Rücksicht auf die Gründe ihres Ausscheidens, ohne Rücksicht aus Lebensalter und Länge der Dienstzeit sowie auf den Verbrauch ihrer Kräfte in den Ruhegehalt eines Ministers eingewiesen werden konnten, so war dies in der Zeit des Königtums, da in der Hauptsache langerprobte hervorragende Staatsbeamte in das Ministeramt berufen worden sind, durchaus berechtigt. Mit der Einführung der parlamentarischen Regie- rungsweise hat sich aber eine durchgreifende Aenderung vollzogen. Die Minister werden jetzt in überwiegendem Maß aus solchen Landtagsabgeordneten entnommen, die das besondere Vertrauen ihrer Partei besitzen, und ihr Verbleiben hängt ab von der Dauer des Vertrauens der jeweiligenMehrheit. Es kann nichi nur jede Neuwahl des Landtags eine andere Mehrheit und andere Vertrauensmänner der Mehrheit bringen, sondern es kann auch ohne Neuwahl die Mehrheit des Landtags eine andere Zusammensetzung erfahren oder es können endlich b e - sondere politische Gründe einen Wechsel in der Zusammensetzung des Ministeriums notwendig machen. Kurz gesagt, ein weiterer Wechsel in der Besetzung der Ministervosten ist besonders inpolitisch bewegten Zeiten erfahrungsgemäß mit der parlamentarischen Regierungsweise verbunden, so unerwünscht dies auch ans sachlichen Rücksichten auf eine stetige und planmäßige erfolgreiche Führung der Regierungsgeschäfte sein mag. Das kann aber nicht dazu führen, den vom Vertrauen des Landtags abhängigen Minister jeden Anspruch auf Ruhegehalt und Hmterbüebenenversorgung zu entziehen. Es wäre nicht möglich, tüchtige Kräfte zu gewinnen, wenn von Ruhegehältern der Minister und ihrem Anspruch auf Hinterbliebensn- versorgung ganz abgesehen würde. Es wird deshalb vorgeschlagen: 1. Für olle Minister, ob sie aus dem Beamtenstande hervorgehen oder nicht, die Zahl dec Dienst- j a h r e, die als gesetzliche Voraussetzung für Erwerbung des Anspruchs auf Ministerruhegchalt bestimmt wird, gegenüber der für die Beamten im allgemeinen bestimmten Zaiü herabzusetzen. 2. Der aus dem B e a m t e n st a n d hervorgegangene Minister darf nicht schlechter gestellt werden, als wenn er in seiner früheren Be amtenstell ung geblieben wäre. 3. Es müssen aber auch den jenigen Ministern, die nicht Beamte gewesen sind, nach Beendigung einer kürzeren Ministertätigkeit die Mittel zu m Lebens unterhaltfür sich und ihreFa- milie insoweit gewährleistet werden, als dies zum Wiederaufbau einer neuen wirtschaftlichen Grundlage für ihren und ihrer Familie Lebensunterhalt unentbehrlich erscheint.
Rektoratsübergabe. Heute übergab in der üblichen Feier der Technischen Hochschule der bisherige Rektor Pros. Dr. Veesenmeyer die Rektorwürde an Prof. Dr. Th. Meyer.
Der Raubüberfall im Wilhelmsbau. Am 30. Dezember v. I. wurde der betagte Kassenbote Jakob Stotz von Hahn u. Kolb im Wilhelmsbau im Personenaufzug von zwei Burschen mit einem Totschläger niedergeschlagen und seiner Mappe mit 3000 Mark Inhalt beraubt. Die Täter flüchteten. Es waren der 23jährige Elektrotechniker Rudolf B e - noit aus Bückingen und der gleichaltrige Franz Laible von Botnang- Diese hatten den Ueberfall, angeblich angeregt durch einen Zeitungsbericht über einen ähnlichen Ueberfall in Wien, schon seit Wochen verabredet, und zwar auf An- stisten des 22jährigen Kaufmanns Vetter, der in der Firma angestellt gewesen war. Von zwei weiteren Gehilfen machte einer am Wilhelmsbau den Aufpasser, der andere wußte um den Plan, aber schwieg. Nach vollbrachter Tat wurde im Kräherrvald die Beute, die allerdings weit geringer war. Äs die Spitzbuben erwartet hatten, nach Verdienst verteilt. Benoit, der die Schläge geführt hatte, erhielt 40 Prozent, Laibl«, der dem Boten die Mappe entrissen hatte, 25 Proz., der Schmiersteher 15 Proz., der Erfinder Vetter und der Schweiger je 10 Prozent. Benoit verduftete nach Köln, wo er in lustiger Gesellschaft das Geld verpraßte. Er verriet sich aber durch einen Brief an Vetter, der mit Laible schon am andern Tag verhaftet worden war. Das Schöffengericht verurteilte Benoit und Laible unter Zubilligung mildernder Umstände wegen schwerer Körperverletzung und schweren Raubs zu je 3 Jahren Gefängnis, Detter zu 2 Jahren 4 Monaten Gefängnis und 2 Jahren Ehrverlust, die beiden letzten wegen Beihilfe und Hehlerei zu je 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis. Die geraubte Summe konnte zum größeren Teil wieder bei- aebracht werden.
Aus dem Lande
Hohenheim, 5. Mai. Von der Landw. Hoch' schule. Für die Bearbeitung der auf das Jahr 1925 gestellten Preisaufgabe der Landw. Hochschule ist dem Diplomlandwirt Hans Nohrbacher aus Karlsruhe i. B. ein 2. Preis und dem Diplomlandwirt Theodor Gruhler aus Ulm a. D. eine Belobung zuerkannt worden.
Gmünd, 5. Mai. Rücksichtslos. Zwei Radlerinnen» die am Ecke der Kleiderhandlung Dietrich fuhren, über- radelken ein Mädchen im Alter von 5—6 Jahren- Anstatt abzusteigen und nach dem Kind zu sehen, fuhren sie davon. Das Mädchen suchte sich mehrmals vom Platz zu erheben, fiel aber immer wieder um. Es scheint einen Fuß verletzt zu haben.
Leuzeudocf OA. Gerabronn, 5. Mai. Brand. Die Scheuer des Landwirts Friedrich Dümmler von Wolsskreut
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Bvlheim O Als einige Ar Hof nach Feie machen, wurd fallen, göschla;
Tübingen, Staakspräsiden Sprachen dem »erfilät Berli Mathematik k versttät Leipzn
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Kein ander ftohgestimmter ' der erste Maien Pracht wieder r schenkt frohen 3 aufsuchen. Dal vom Nagoldgar derung nach Di
Diese frisch und nur für eir Petrus mißgela Er meinte es a nur über die Li Als sich k Turner und Tur pfronn bewegte, man es noch ku Turnerkehlen fr, Lende Musik an Mit dem 8 war die Einwei Türnern zur Vi in nächster Näh Lage sich befind Nach dem Gäste durch der von Deckenpfror Vertreter Staut fließenden Ansp kommen zum Ar mit dieser Tat Leibesübungen, unseres wirlsch, gepflegt werden Hierauf sch und führten eine Freiübungen al ein Schauturne erweckten sodam schauer und die im Fraueniurne mus zum Ausd Rasch floß die einzelnen V< Tag gebracht? ' erneuert oder ge Arbeit; zu Dar und der Mai e schön gewesen — und frei."
wird nächsten Z finden. Dazu sich seit zwei Ji zum dritten Mo Glieder aller E festlichen Göltet Geist wirksam i daß dieses Fest ders feierlich ge durch die den < und Erlebens werden in edle Cbhausen, Haiti und Mafsenchö wohl Bach's > Jauchzen" bedc Altensteig unter werden. Da al fest, sondern ei was zweifellos Bach'schen, nur charaktec erhöht Gottes nicht sek bekannter und s in Calw, dem ( Heinrich Lang,