Veite 2 - Sk. 102

-ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter*

Dienstag. 4. Mai 192«

Sette s -

Uerliat sind. Der Hauptwerk wird auf sorgfältige, gute Är- »eit gelegt. Für hervorragende Leistungen der Lehrlinge Lind Auszeichnungen in Form von schriftlichen Anerkennun­gen, Preisurkunden, Zuwendungen in Form von Büchern. Zeitschriften, Werkzeuge oder Geld, ferner in der Gewah- Eg von Beihilfen zu Studienfahrten, zum Besuch von Mu­ssten. Industriewerken und dergleichen, vorgesehen. Die Be­stimmungen über diese Ausstellung, sowie die Anmeldekarten Pnd beim Sekretariat des Landesgewerbeamts in Stuttgart erhältlich.

Pfarramksübernahme. Missionsdirektor D i p p e r ist von »er Leitung der Basier Mission zurückgetreten und wird die «rite Stadtpfarrstelle an der Leonhardskrrche in Stuttgart «dernehmen. 3,,, 3ahr 1610 wurde der damalige Stuttgarter Stadtpsarrer als Heimatinspektor der Missionsgesellschaft mach Basel berufen und trat 1816 als Direktor an ihre Spitze. In dieser Zeit hat er den bewegtesten Abschnitt in der nun­mehr 111jährigen Geschichte der Basler Mission an verant­wortlicher Stelle miterlebt und nach den Verlusten und Er­schütterungen. die der Basler Mission in den Kriegs- und ^Nachkriegszeiten zugefügt worden, den verheißungsvollen "Wiederaufbau eingeleitet.

ep. Der Ausbau des kirchlichen Hilfsdienstes. Nach einer "Vereinbarung mit der Diakonenanstalt Karlshöhe bei Lud- aviosburg und der Diakonieschule in Stuttgart wiro sich der >Ev. Obcrkirchcnrat künftig bei den Prüfungen dieser An- sttalken beteiligen. Der Unterricht für die Gemeindehelfer aus wer Karlshöhe umfaßt zwei Jahre: für die Schülerinnen der »Diakonieschuke in Stuttgart, zu deren Besuch in der Regel höhere Schulbildung erforderlich ist. ist ein einjähriger Unter­strurs vorgesehen, dem nach etwa halbjähriger prakuscher »Tätigkeit ein halbjähriger Obcrkurs folgt. Helfer und Hel­ferinnen haben die Aufgabe, im Zusammenarbeiten mit dem "Pfarrer und nach seiner Weisung bei der Jugend- und -Wohl­fahrtspflege mitzuwirken.

Aus dem Lande

Ditzingen. 3. Mai. Strafe für ungezogene Bur­schen. Zum warnenden Beispiel für ihre Kameraden sah man in diesen Tagen eine Reihe Jugendlicher, die der Oris- vorsteher zur Strafe für begangenen Unfug an Stelle einer Gekrstrafe gemäß dem Jugendrcrichtsgesetz je 1 Kbm. Steine schlagen ließ. Wenn das nicht hilft,- was dann?

vom Strohgäu. 3. Mai. Ein gutes Frühjahr. Die Saatzeit ist beendet. Seit Menschengedenken war das Wetter hiebei noch nie so beständig. Für Hackfrucht, Ge­müse und Obst ist nun Regen erwünscht. Alles deutet auf -ein reiches Ertragsjahr.

Heilbronn, 3. Mai. Tagung des Bundes für Heimatschuß- Am Samstag und Sonntag tagte hier der Mund für Heimatschutz von Württemberg und Hohenzoilern »unter Vorsitz des Grafen Degenfeld im Festsaal des Rat­hauses. Nach dem Jahresbericht von Dr. Pfeiffer beträgt Sie Mitgliederzahl 4700 und nach dem Kassenbericht von sKornmerzienrat Schwarz hatte der Bund eine Einnahme von U8 100 -it bei einer Ausgabe von 13 500 .tt.

Mühlacker, 3. Mai. Platzmiete f ü r P o st w a g e n? Die Reichsbahnverwaltung verlangt lt.Pforzheimer An­zeiger" von der Reichspost, daß lektere für das Wenden »hrer Wagen am dem Vorplatz des Bahnhofs und Postamts sin Mühlacker, also auf dem Bahnhofpiatz, der Bahneigentum -st, Platzmiete, bezw. Pacht zahle.

Göppingen, 3. Mai. B a h n e r ö f s n u n g. Die Eiien- lbahn Göppingen-Boll wird voraussichtlich am 1. Juli dem ?Btrieb übergeben werden.

Jsny. 3. Mai. Tödlicher Unfall. Frau Gruber Wtw. in Jsny Vorstadt war an einer Kreissäge mit Stangen- trennen beschäftigt, wobei ihr ein Holzstück mit solcher Wucht an den Unterlaib geschleudert wurde, daß sie im Kranken­haus operiert werden mußte. Die Frau ist ihren schweren Verletzungen erlegen.

Tettnang, 3. Mai. Auto-Verb'ndunq Lindau- Tettnang? Die Stadt Lindau wird ihren Kraftomnibus- u rkehr anfang Mai auch nach Herbholzmühle, also bis an d-e Grenze des Oberamts Tettnang, ausdehnen. Es besteht die Absicht, in Wetterführung dieser Strecke auch eine Ver­bindung mit der Oberamtsstadt Tettnang zu schaffen. Lindau ist von Tettnang aus unter Benutzung der Bahn nur in einem rrotzen Bogen und mit Umsteigen in Meckenbeuren und Zriedrichshafen zu erreichen.

Bernhausen a. F.. 3. Mai. Tödlicher un rar r. ^>er 37,ahrige Landwirt Christian Alber glitt beim Strohabladen auf seinem Wagen aus und stürzte so unglücklich, daß ihm ein Gegenstand tief in den Leib eindrang und es der Hilfe mehrerer Männer bedurfte, um ihn aus dieser Lage zu be­freien. Alber ist seinen Verletzungen erlegen.

Sindelfmgen, 3. Mai. Bon der Webschule. Die Sindelfinger Webschule wird im Sommerhalbjahr 1926 von insgesamt 73 Schülern besucht. Davon sind 41 Schüler von auswärts.

Dönnigheim, 3. Mai. Einspruch der Oberpost- d i r e k t i o n. In einem Erlaß gibt die Oberpostdirektion durch das Oberamt dem Gemeinderat bekannt, daß sie oegen die Beförderung der Arbeiter auf der neuerrichtetsn Krost- fahrlinie Bönnigheim-Bietigheim nichts einwende, dagegen wegen Mitbeförderung anderer Privatpersonen beim Mini­sterium Einspruch erheben und ein Verbot erwirken wolle.

Neimsheim OA. Brackenheim, 3. Mai. In die Axt gefallen. Der Wirt und Metzger Amos zumOchsen" rutschte in seinem Scklachtbaus aus und siel davei in die Art. Er trug eine größere Wunde am Kopf davon, die seine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machte.

Rsckarsulm, 3. Mai. M i ß l u n g e n e r E i n b r u ch. In der Rathausstraße versuchten drei Einbrecher mit Hilfe einer Leiter in eine Wohnung zu steigen, wurden jedoch durch die Hausbewohner verscheucht- Unter Zurücklassung der Leiter suchten sie dann das Weite.

Crailsheim, 2. Mai. Abgestürzter Flieger. Ein Flugzeug der Fliegerschule Würzburg, das von Böblingen über Crailsheim zurückfliegen wollte, mußte wegen Benzin­mangels in den Wiesen unterhalb des Karlsbergs notlanden. Beim Wiederaufstieg wurde das Flugzeug von einer Wind­böe erfaßt und stürzte aus geringer Höhr an der Satteldorier Straße ab. Der Apparat wurde schwer beschädigt und mußte mit der Bahn nach Würzburg zurückbefördert werden. Der Flugzeugführer blieb unverletzt.

Göppingen. 3. Mai. Die Theatergemeinde ge­sichert. Der Verein für Kunst und Wissenschaft hat in einer Ausschußsitzung beschlossen, trotz der noch unvollstän­digen Zahl fester Teilnehmer die Volksbühne zu den in Aus­sicht genommenen zehn Vorstellungen im nächsten Spielsahr zu verpflichten und damit die Theatergemeinde für gegrün­det zu erklären.

Kleineislingen OA Göppingen, 3. Mai. Wieder bei­gebracht. Im Stuttgarter Hauptbahnhof wurde ein her­renloser, großer Lederkoffer aufgefunden, der Weißzeug in größerer Menge, Uhren, Ringe, Schmucksachen usw. ent­hielt. Es wurde festgestellt, daß der Koffer samt Inhalt bei einem Einbruch in der Nacht zum 29. Oktober v. I. aus einem Haus der Stuttgarter Straße in -Kleineislingen ge­stohlen war. Die Besitzerin konnte ihr Eigentum wieder abholen. Wer der Einbrecher oder Hehler ist und was diese zum Aussetzen ihrer Beute veranlaßte, ist noch nicht be­kannt: jedenfalls fühlen sie sich verfolgt-

Marschalkenzimmern OA. Sulz, 3. Mai. Bi erdleb­st a h l. In dem Gebäude der Ochsenbrauerei wurde nachts ein Einbruch verübt. Nach Zertrümmern eines Tores dran­gen die Diebe in die Kellerräume ein und entwendeten ein Faß Bier.

Ans Stadt and Laad

Ragold. 4. Mai 1928.

Wir, wir leben! Unser sind die Stunden, und der Lebende hat recht. Schiller.

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Dieuftuachrichteu.

Der Herr Staatspräsident hat die Bezirksnotare aus ge­hobener Stelle Bäurle in Alpirsbach an das Bezirksnolariat Rottenburg und Zeller von Horb an das Bezirksnolariat Eislingen je ihrem Ansuchen gemäß versetzt.

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Landwirtschaftlicher Bezirksoerei« Ragold.

Am Samstag, den 1. ds Mts. fand im Gasthaus zum Schwanen" in Nagold eine Borstandssitzung statt. Nach er­folgter Begrüßung der sehr zahlreich erschienenen Vorstands­mitglieder durch den Vorsitzenden H. Kleiner-Ebhausen wurde als 1. Punkt der TagesordnungBesuch der Stick­

stoffwerke in Oppau und der landwirtschaftliche« Betriebe auf dem Limburgerhof bei Ludwigshafen" behandelt.

Nach den mit der Bad. Anilin- und Sodafabrik Ludwigs­hafen gepflegten Unterhandlungen werden zum Besuch der Werke nur ca. 100 erwachsene männliche Personen zugelafsen. Die Verpflegung der Besucher erfolgt am Besuchstag auf Kosten des Werks. Der Vorstand hat hieraus beschlossen, den Besuch der Werke am Mittwoch, den U. Mai ds. Is. auszuführen und die Mitglieder zur zahlreichen Beteiligung einzuladen. Abfahrt in Nagold am 26. ds. Mts., vormittags 4.26 Uhr, Ankunst in Ludwigshafen 9.00 Uhr vormittags, Rückfahrt am 26. 5. ab Ludwigshafen 5.S0 Uhr nachmittags. Ankunst in Nagold 10.47 Uhr nachmittags. Der Fahrpreis beträgt ca. 7.50

Da es möglich ist, daß die Rückfahrt noch am gleichen Tage erfolgen kann, sind die Kosten ganz unbedeutend und es wäre zu wünschen, daß sich die nötige Anzahl Teilnehmer hiezu anmeldet. Die Obmänner sollen durch Rundschreiben aufge- fordert werden, eine namentliche Liste der Teilnehmer bis spä­testens Montag, den 10. ds. Mts. an den Vereinssekretär ein zusenden.

Sodann wurde einem Gesuch der Mitglieder des Ortsvereins Unterschwandorf um Ueberlassung der Viehwage im Mehhaus in Unterschwandorf zur Benützung entsprochen. Für die Stu- denteuhilfe Hohenheim wurde ein einmaliger Beitrag von 2V RMK. verwilligt. Zum Schluffe teilte H. Oberamtmann Baitinger noch mit, daß nunmehr der Eröffnung der Landwirtschaftlichen Winterschule in Nagold im Herbst 1926 nichts mehr im Wege stehe und forderte die anwesenden Vor­standsmitglieder auf, tatkräftig für die Winterschule zu werben, damit auch die nötige Anzahl Schüler von der günstigen be­ruflichen Ausbildungsmöglichkeit Gebrauch macht.

Ergiebige und schlechte Steuer».

Aus der nunmehr vorliegenden Uedersicht der Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen uno Abgaben im Rechnungs­jahr 1925 geht hervor, daß folgende Steuern usw, die im Laufe des Jahres erhöhten Voranschlagssätze sogar noch über­sch ritten haben: Einkommen-, Körperschafts-, allgemeine Um­satz-, Grunderwerb-, Wertpapier-, Äufstchtsrats-, Personenbe- förderungs-, Versicheiungs-, Lotterie und Tabaksteuer, Zölle, Branntweinmonopol, statistische Gebühr und endlich die Rhein- Ruhr-Abgabe. Eine Mindereinnahme weisen vor allem die Vermögenssteuer (fast 80 Millionen), Hersteller- und Klein­handelssteuer (32 Millionen). Weinsteuer (rund 10 Millionen), Güterbeförderungssteuer (12,4 Millionen) und die Erbschafts­steuer auf (8,7 Millionen).

Die Kriminalität in Württemberg. Wegen Verbrechen und Vergehen gegen Reichsgesetze waren in Württemberg angeklagt im 2. Vierteljahr 1925 8246, im 3. Vierteljahr 8261, im 1. Vierteljahr 8452. Verurteilt wurden im 2. Vier­teljahr 7038, im 3. 7202, im 1- 7229. Unter den Angeklagten waren Jugendliche im 2. Vierteljahr 331, im 3. 354. Er­kannt wurde im 2. und 3. Vierteljahr auf folgende Strafen: Todesstrafe 1 und 0, zeitiges Zuchthaus 67 und 52, Gefäng­nis 1728 und 1793, Haft oder Arrest 29 und 23, Geldstrafe 5214 und 5334. Von den Gefängnisstrafen lauteten auf 1 Jahr und mehr 128 und 124, auf weniger als 1 Jahr 1600 und 1669.

Fleischverbrauch in Württemberg. Laut Mitteilung des Statistischen Landesamts stellte sich die aus den gewerblichen Schlachtungen sich ergebende Gesamtgewichtsmenge im 4. Vierteljahr 1925 auf 421 620 Zentner, im 3. Vierteljahr 1925 auf 413163 Ztr., im 2. Vierteljahr 1925 auf 380 800 Ztr., im 1. Vierteljahr 1925 auf 345 412 Ztr., was einem Durch­schnitt im Jahr 1925 von 390 248 Ztr. entspricht. Diese Durch­schnittszahl des Jahres 1925 ist im 1. Vierteljahr 1926 nicht erreicht worden, da die Gefamtgewichtsmenge in dieser Zeit nur 383 485 Zentner betrug. Das ist zweifellos eine Folge der verschlechterten Wirtschaftslage.

Forslpolizei und Zigeuner. Die Württ. Forstdirektion hat sich neuerdings veranlaßt gesehen, die Forfteischutzbeamten darauf hinzuweisen, daß gegen das Aufstellen von Woh- wagen oder das Anzündsn von Feuern innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des Waldes einzuschreiten und hiezu bei Widerstand die Hilfe der Landjäger und der anderen Polizei­beamten in Anspruch zu nehmen ist.

Rückgang der Säuglingssterblichkeit. Die Säuglings­sterblichkeit ist in Württemberg in erfreulichem Maße zurück­gegangen. Auf 100 Lebendgeborene starben im 1. Lebens­jahr in den Jahren 19011910 durchschnittlich 20, 1911 bis 1920 14.4, 1923 11,2, 1925 8.6.

Der Karnickelbaron

64) Humoristischer Roman von Frig Gantzer

Endlich waren sie alle wach, rieben sich wie weiland Dornröschen die Augen und klagten über dumpfes Kopf­weh. Am nachhaltigsten der Bardekower.

Wie konntest du uns nur so lange schlafen lassen!" sagte er gähnend und seine Stirn betastend.Das ist ja ein Skan­dal! Und nun schnell, damit ich mir die noch fehlenden fünf Karnickel schießen kann."

Die kriegst du schon, Krusewitz." beruhigte Lefsenthin mit heuchlerischer Miene.Erst essen wir einen Happen, und dann wirst du doch noch die fünf fehlenden Dinger schaffen! ?"

Krusewitz bezweifelte das und wollte durchaus sofort gehen. Erst nach längerem Zureden entschied er sich zum Bleiben.

Am übelgelauntesten war der Zinnowitzer- Er machte Kottenbusch für den ausgedehnten Schlaf verantwortlich und behauptete, sein Zimmergenoffe habe ihm zwei Stun­den lang von den Kämpfen an der Loire erzählt und ihn nicht dazu kommen lassen, die Angen zu schließen. Er habe erst grob werden und sich das Sprechen verbitten muffen.

Gegen diese ungerechte Beschuldigung legte Kattendusch energisch Verwahrung ein. E r sei im Gegenteil dauernd ge­stört worden, da der Zinnowitzer entsetzlich geschnarcht habe.

Was sich wiederum Herr von Struwe entschieden verbat. Er schnarche nie. Und der Herr Hauptmcmn scheine von rottenden Gewehr- und Mitroilleusenfeuer geträumt zu haben.

Erst der begütigende Einspruch Herr von Lettows be­ruhigte die erregten Gemüter der beiden Schlafkumpane. 3hm war die Geschichte mit der Riesensiesta am verwunder­lichsten u,ch unerklärlichsten, da er zu Hause am Tage nie schlief.

Der Assessor stand mit einein wehleidige« Gesicht seitab.

Was ist Ihnen denn, lieber Gronau?- erkundigte sich der Krachtwitzer mit erheuchelter Teilnahme.

Der Gefragte redete etwas von Kopfweh und Unwohl- ^ sein und meinte, daß er sich am liebsten sofort empfehlen

möchte. Wenigstens wolle er ein Weilchen frische Luft schöpfen.

Das könne er ja. Aber von Nachhausegehen dürfe keine Rede sein.

Der Krachtwitzer verlangte das ganz entschieden. Es war ja auch einfach gar nicht möglich, daß dieHauptperson" nachher fehlte. Sollte sich doch vor seinen Augen die Ver­lobungsszene abspielen, und er der am meisten .Ileber- raschte" sein.

So möchte ich wenigstens um die Erlaubnis bitten, ein Weilchen in den Park gehen zu dürfen, Herr von Lessen- thin," sagte Gronau klagend.

Na, das allenfalls... Halten Sie sich aber nickt unnö­tig lange auf, in einer Viertelstunde wird serviert."

Man stand wartend und zum Platznehmen bereit. Der Bardekower sollte Fräulein von Aestowo führen, Hauptmann von Kattenbuich Renate Brandt. Er hatte schon ein Ge­spräch von Krieg und Kriegsgeschrei mit ihr und hielt ihr gerade einen Vortrag über die Vorteile eines nächtlichen Angriffs, als der Diener einkrak und Herrn von Lefsenthin sagte, der Herr Affeflor habe doch den Heimweg angetreten und lasse sich entschuldigen und empfehlen.

Der Krachtwitzer war namenlos enttäuscht und machte seinem Unwillen erregt Lust. Da ging nun der Knalleffekt des ganzen Tages verloren. Am liebsten hätte er den Ab­trünnigen zurückholen lassen. Aber da es nicht anging, ver­biß er seine wütende Empörung und bat zu Tisch, nachdem er sich vorher noch einmal durch einen kurzen Blick in das Nebengemach davon überzeugt hatte, daß das Brautpaar geduldig wartend aus seinen Plätzen saß...

Die Suppe kam. Eine kurze Bemerkung des Hausherrn, daß zwei jetzt noch leere Stühle bald besetzt werden würden. Und man griff zu den Löffeln...

-Lorens Herz schlug zum Zerspringen. Nun stanb

die Entscheidung kurz bevor. Das gewagte Spiel konnte ver­loren gehen oder gewonnen werden. Und wenn nun das er- stere eintreken sollte? Die Folgen dieser Möglichkeit waren nicht auszudenken!

Hans Karl, klopfte es nicht eben dort an der Tür ,zum Flur?" fragte sie plötzlich, sich lauschend ovrneigend.

Er erhob sich, ging auf die Tür zu und öffnete.

Sie, Herr Assessor?" fragte er überrascht.

Auf ein Wort, bitte, Herr von Bütow."

«Gestattest du, Lore?" wandte sich Hans Karl fragend zurück.

Gewiß, sehr gern!" Sie war glühend rot vor Aufreg­ung und fühlte ein Zittern in ihren Füßen.

«Wir können hier auf dem Flur nicht verhandeln, Herr von Bütow," erklärte Gronau hastig.Treten Sie, bitte, mit mir auf eine Minute in dies Zimmer." Er zog ihn halb zu einer benachbarten Tür, öffnete sie und wollte Hans Karl vortreten lassen.

Bitte, bitte. Sie zuerst!" erklärte der Assessor bestimmt.

Keinesfalls, Herr von Gronau!"

Das wäre ja noch schöner!" Hans Karl fühlte sich ener­gisch vorgeschoben und mußte über die Schwelle schreiten. Ehe er dann so recht zur Besinnung kam. hörte er hinter sich eine Tür klappen und das Geräusch, das entsteht, wenn ein Schlüssel herumgedreht wird.

Er klinkte verblüfft an und erkannte, daß er cingeschlos- sen sei.

.Verzeihung, Herr von Bütow!' sagte Gronau draußen. Ich habe in Gedanken zugeschloffen und bin nicht imstande, den Schlüssel entgegengZetzt herumzudrehen. Warten Sie. bitte, einen Augenblick, ich will jemand zu Hilfe holen.'

Ach, bitte, aber schnell... Ich muß ja gleich im Speise­zimmer erscheinen," stotterte Hans Karl ängstlich, vergeblich darüber nachdenkend, wie es möglich sei, daß jemand soin Gedanken" handeln könne, wie es der Assessor eben ge­tan ...

Der war schon bei Lore und wartete mit ihr gemeinsam auf dasKlingelzeichen". Es war beiden sehr schwül .zu­mute. Und ihre Herzen schlugen Geschwindmarsch...

.... Nebenan im Speisezimmer waren aller Augen er­wartungsvoll auf den Hausherrn gerichtet. Neugieriges Interesse leuchtete aus den Blicken der vier Herren. Und ein trauriger Schein stand in den Augen Fräulein von Resto- wos und Renate Brandts. Wußten sie doch, was die näch­sten Minuten für Lore, die Aermste, bringen würden. Non erhob sich der Krachtwitzer und sprach nach dem Verstum­men aller anderen Rede mit hehrer R«he und würdevol- lem Stol.ze also:

Fortsetzung folgt.),

ep. Das K evangelischer i soeben erfolgte letzten 3ahr 40 selben Zweck b

Aushebung regierung wir rung nunmehr den sogenannt Handels in D ster Tage aus! gen. die den Banken einschr Maklerverordn gründungen z: des Inlands r

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