Dienslaa. 4. Mai IS«
Ragolder Tagklatt „De» Gesellschafter*
ep. Das Kirchsnopser am Pfinoflsesl zur Unterstützung evangeUscber Kircken im In- und Ausland hat nack einer soeben erfolgten Mitteilung des Evony. Oberkirchenrats im letzten Jahr 40 848 Mk. ergeben und ist dieses Jahr für denselben Zweck bestimmt.
Aufhebung der Deckienaeschäsksbeschränkunn. Die Reichs- rcgierung wird, in der Annahme, daß die deutsche Währung nunmehr als fest anzusehen ist, die Verordnung über den sogenannten Einheitskurs und das Verbot des Terminhandels in Devisen (ausländischen Zahlungsmitteln) nächster Tage aufheben. Bestehen bleiben nur die Bestimmungen. die den Kreis der zum Devisengeschäft zuzulassendcn Banken einschränken (sog. Wechselstudenverordnung und die Maklerverordnung), um das Ueberhandnebmen von Bankgründungen zu verhindern und unzuverlässige Elemente des Inlands und Auslands fernzuhalten.
Konkurse im April 1926. Die Zahl der Konkurse nimmt seit einigen Monaten ständig ab. Der April, bei dem allerdings die geringere Zahl von Arbeitstagen (wegen des Osterfestes) zu berücksichtigen ist, zeigt eine weitere Besserung. Nach der Finanzzeitschrift „Die Bank" sind im April 1L88 Konkurse eröffnet worden gegen 1883 im März, 2016 im Februar und 2104 im Januar. Mangels Masse abgewiesen wurden 144 (März 164) Konkursanträge. Auch die Geschäftsaussichten zeigen einen Rückgang von 1488 auf 918.
Warnung vor einem Betrüger. Zurzeit treibt sich ein etwa 30jähriger Mann, mittlerer Größe, schlank, blond, der Brille nach kurzsichtig, im Land herum mit gefälschtem Empfehlungsschreiben des Generals v. Teichmann von Stuttgart. Der Mann versucht sein Glück bei den Offiziersvereinen und den Vereinen für dos Deutschtum im Ausland und behauptet, aus Süütirol ausgewiesen Lu sein. In den Ausweispapieren wird er als Zirnstein bezeichnet General v. Teichmann hat schon öffentlich vor dem Betrüger warnen lassen.
Jugendherbergen. Vom Zweigausschuß Schwaben der Deutschen Jugendherbergen wird uns geschrieben: Unter den mancherlei Einrichtungen, die auf Ertüchtigung unserer Jugend abzielcn, stehen die Jugendherbergen (J.H.) in vorderster Linie. Auch in Württemberg ist die Arbeit in vollem Gang; sie muß aber bis setzt größtenteils mit privaten Mitteln durchgesührt werden. Erfreulicherweise weist ein Schreiben des Ministeriums für das Kirchen- und Schulwesen an die Gemeinden, zugleich namens des Ministeriums des Innern, wie auch ein Erlaß an die Schulen auf die Bedeutung der I.H.-Bewegung hin, und es ist zu hoffen, daß die in Nord- dentschland längst durchgeführte 5-Pfennigkopsstsuer auch in Württemberg zustande kommt. Auch vom Staat ist, trotz der Geldknappheit, größere Hilfe zu erwarten. Es gilt vor allem, das Herbergennetz dichter zu gestalten. Zwar muß anerkannt werden, daß namentlich seit dem vorigen Jahr manches erreicht worden ist. Zu nennen sind die Herbergen in Ulm, Schorndorf, Hall, Schwenningen, Waldenburg und Simmoz- heim (Calw); im Bau begriffen bezw. vorgesehen sind solche in Liebenzell, Weilderstadt, Heilbronn, Solitude, Gaildorf, Maulbronn (Klostermühle), Ludwigsburg (Reiterkaserne), Friedrichshafen und Reutlingen. Allein trotz des dankenswerten Entgegenkommens einzelner Städte bleiben dem Zweigausschuß noch große Aufgaben Vorbehalten; seine Sache ist die Ausstattung der I.-H. mit Bettstellen, Matratzen, Wolldecken, mit Koch- und Waschgeräten. Noch eines Er- stflgs der letzten Zeit dürfen wir uns freuen: dank der hochherzigen Stiftung von Prof. Dr. Nägele anläßlich seines 70. Geburtstags an den Albverein hat auch die Leitung des Zweigausschusses Schwatzen in dem Gebäude Gartenstraße 23. Tübingen, ein Unterkommen gefunden, in dem all die viele Arbeit des Albvereins und der J--H- geleistet werden kann!
Möchte doch die Erkenntnis bei Staat und Gemeinden, aber auch beim einzelnen (der sein Interesse durch Erwerbung der Mitgliedschaft beim ZWA-, Jahresbeitrag 3.—, beweisen kann) immer mehr durchdringen: Sorge für die Jugend ist Sorge für die Zukunft!
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Rohrdorf, 4. Mai. Gevatter Storch! Zur großen Freude von Jung und Alt ließ sich sich gestern nachmittag auf unserem Kirchendach ein Storch nieder. Ob er sich das Terrain zwecks Anstedlungsabsichten so lange besichtigte, wozu mit einem Rad Entgegenkommen erwünscht wäre, oder ob er sich verirrte, wer weiß es. Die Kinder stürmten vor Freude den Turm hinauf, um den beliebten Vogel aus nächster Nähe zu sehen, der sich aber keineswegs in seinen Beobachtungen stören ließ. Verunzieren würde es das Kirchendach gewiß nicht, wenn sich ein Storchenpaar dort heimisch fühlte. Wo würde es verständnisvolle Wohnungskommission finden!?
Haiterbach» 4. Mai. Tierseuchenbekämpfung und Entschädigung. Im gutbesetzten Sonnensaal sprach am Sonntag mittag Oberamtstierarzt Dr. Metzger-Nagold über Tierseuchen- bekämpsung und Tierseuchenentschädigung. Eingeladen waren noch die Viehhalter von den benachbarten Gemeinden. In einem ausführlichen, allgemein verständlichen Vortrag besprach der Redner sämtliche für unsere Landwirtschaft in Frage kommenden Tierseuchen, er behandelte ferner die Anzeigepflicht und die Ari und Höhe der Entschädigungen bei Viehverlusten. Wertvolle Winke konnte jeder der Anwesenden mit nach Hause nehmen und man hatte das Gefühl, daß es allseitig begrüßt wurde, auf diesem Gebiet von sachkundiger Seite unterrichtet zu werden. Stadtschultheiß Bernhardt, der die Versammlung einberufen hatte und der Eingangs einige Begrüßungsworte sprach, dankte zum Schluß dem Oberamistierarzt Dr. Metzger für die überaus lehrreichen Ausführungen. — Uebergehend zur Frage der Neugründung eines Ortsoiehversiche- rungsvereins, die weisungsgrmäß angeregt worden ist, konnte als Ergebnis festgestellt werden, daß niemand für diese Einrichtung zu haben ist. Die üblen Erfahrungen, die offenbar mit dem bis 1918 bestehenden Verein hier gemacht worden find, ließen kein Vertrauen zur Sache mehr aufkommen.
Die Versammlung, in der durch Aussprache verschied. Anfragen vom Redner beantwortet wurden, konnte nach 3'/.,.ständiger Dauer geschloffen werden.
Altensteig» 4. Mai Gewerbebank. Die am Sonntag stattgefundene Generalversammlung zeitigte folgende Ergebnis: Zur Anregung der Spartätigkeit werden an die Mitglieder Sparkästchcn ausgegeben. Der Umsatz im vergangenen Jahr belief sich auf 7 263 979.— mit einem Reingeivinn von
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3tt9l.— Dieser Betrag wurde verteilt als Dividende oon 12 Prozent, an den Reservefonds 3 892 — ^ und an den Aufwertungsfonds 2 000.— Auf neue Rechnung wurden 727 — vorgetragen.
Ebershardt» 3 Mai. Darlehenskaffenverein. Am
Samstag, den 1. Mai d. I. hielt der hiesige Darlehenskaffenverein seine jährliche Generalversammlung im Gastaus zum .Hirsch* hier ab. Vorsteher Haselmaier begrüßte und eröffnet« die Versammlung, gab zuerst einen Rückblick über die Mitgliederbewegung im abgelaufenen Jahr, in dem durch Tod zwei Mitglieder abgingen; neu eingetreten sind 7 Mitglieder. Als erster Punkt der Tagesordnung war Vortrag der Rechnung und Bilanz, welche der Rechner in sachlich ruhiger Weise vor- rrug. Die Bilanz wies einen bescheidenen Jahresgewinn von 256.26 aus, wovon 10°/v den Geschäftsgulhaben und der Rest je hälftig dem Aufwertungsfonds und dem Reservefonds gutgeschrieben werden soll. Die Festlegung des Eintrittsgeldes soll, um Interessenten den Beitritt zu erleichtern, auf 2 festgesetzt werden. Der Höchstsatz für Kreditbewilligung wird auf lOOO festgelegt. Aus verschiedene Anträge hin, betreffs Anschaffung einer Düngerstreumaschine oder eines Beizapparats sollen Preise emgeholt und später nochmals unter den Verwaltungsorganen verhandelt werden. Zum Schluß dankte der Vorsteher nochmals den Mitgliedern für ihr Erscheinen und mahnte dieselben, treu wie bisher zum Verein zu halten und hoffe und wünsche, die nächste Generalversammlung wieder gesund miteinander begehen zu dürfen.
Wildberg, 2 Mai. Das Frühjahrssingen des Liederkranz lockte eine große Hörerschar auf den Marktplatz. Trotz des Regens wurde es abgehalten, hatte es doch dies Jahr eine besondere Note. Der Liederkranz Echterdingen, der mit seinem Dirigenten dessen früheren Wirkungskreis besuchte und hier Halt gemacht hat, beteiligte sich gleichfalls daran. Mächtig klang der Schwäbische Sängerspruch und stimmungsvoll leitete das Wengert'sche „Hebt die Herzen empor* die Kundgebung ein. Gemeinsam unv im Wechsel sangen die Chöre und durf ten freudige Zustimmung der Hörer ernten. Auch Worte der Begrüßung wurden ausgetauscht und als der Himmel ein freundliches Gesicht machte, war die Stimmung bei den Sängern so gehoben, daß jeder Chor noch eine Dreingabe zum Besten gab. Da beide Vereine Glieder des Schwäbischen Sängerbunds sind, war es so leicht möglich, auch gemeinsam zu singen. Wie vas Lied uns einigte, so ist es aber auch die Liebe zum Vaterland, drum wurde auch mit Begeisterung zusammen gesungen: .Deutschland, dir mein Vaterland*.
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Mötziugen, 4. Mai. Anglücksfall. Als der 73jährige Bauer Wilhelm Dengler am letzten Donnerstag mit dem Güllenwagen aufs Feld fahren wollte, ging sein junges Pferd plötzlich durch und entriß ihm die Zügel. Dabei kam der Fuhrmann unter ein Hinterrad und erlitt einen Oberschmkel- bruch über dem rechten Knie. Der Verunglückte wurde sofort ins Krankenhaus nach Nagold gebracht.'
Nollmaringeu, 4. Mai. Beerdigung. Vergangene Woche wurde hier ein Mann zu Grabe getragen, der sich der Sympathie und der Wertschätzung unserer ganzen Gemeinde und weit darüber hinaus erfreuen durste: Herr Engelwirt Heinrich Maurer. An dem stattlichen Leichenbegängnis beteiligten sich u. a. der Militärverein Hochdorf und Vollmaringen, der Liederkranz und der Mustkoerein Vollmaringen. Die ehrenden Nachrufe von allen Seiten und der stimmungsvolle Vortrag des Liederkranzes zeugte von der großen Wertschätzung des Verschiedenen.
Horb, 3. Mai. Gewerbebank. Aus der Generalversammlung der hiesigen Gewerbebank ist u. a. nachstehend Interessantes zu entnehmen: Die Mitglieder setzen sich aus folgenden Berussständen zusammen: Selbständige Handwerker 38,5 °/o, Landwirte 21,5°/«, Kaufleute 18,5 °/<>, Angehörige freier Berufe 1 6,5 °/g, Angestellte und Arbeiter 3.5 °/o, Genossenschaften und Vereine 0,5"/». Der Umsatz des Jahres 1925 betrug das Doppelte wie in der Vorkriegszeit, der Reingewinn per 31. Dez. 1925 beläuft sich auf 5167.34 ^t, die Dividende mit 8°/, wirs als Rücklage verwandt und der Höchstkredil auf 15 000 festgesetzt. Als nebenamtliches Vorstandsmitglied wurde Elek- trizitätswerksbesitzer Josef Schneider gewählt.
Horb a. N., 3. Mai. Indische Millionenerbschaft. In der Gemeinde Lützenhardt wird, wie das Schwarzwälder Volksblatt berichtet, die Verteilung einer großen indischen Erbschaft erwartet, die der von dort vor 200 Jahren ausgewanderte Zigeunerkönig Reinhardt hinterlassen haben soll.
Freudensstr-k. 3. Mai. JnhohemAlter gestorben. Im Alter von 95 Jahren ist am Samstag Joh. Gg- Gaiser in Obertal (Schloß) gestorben. Gaiser, der bis ins hohe Alter als Holzhauer im Wald arbeitete, war ein Schwarzwälder vom alten Schlag. Er war bis in seine letzten Lebenstage noch rüstig und konnte sich immer noch betätigen.
Freudenstadt, 3. Mai. 3n hohem Alter gestorben. Im Alter von 95 Jahren ist am Samstag Joh. Gg. Gaiser in Obertal (Schloß) gestorben. Gaiser, der bis ins hohe Alter als Holzhauer im Wald arbeitete, war der älteste Mann der Gemeinde und ein Schwarzwälder vom alten Schlag, der leider auch immer seltener wird. Er war bis in seine letzten Lebenslage noch rüstig und konnte sich immer noch betätigen.
Bad Lirbenzell. 3 Mai. Denksteineshiillung für Marie Hart. Am Sonntag mittag wmde in Bad Liebenzell ueter gioßer Anteilnahme oon Deutsch-Elsässern aus Württemberg und dem ganzen Reich in Anwesenheit der Angehörigen der Dichterin, der Gemeindeverwaltung Bad Liebenzell und des Bezirksvorstandes in feierlicher Weise ein Gedenkstein für die große, elsässischc Heinmtdlchterin Marie Hart enthüllt. Die Dichterin ist vor zwei Jahren in Bad Liebenzell oer storden, wo sie aus ihrem Geburtslande verdrängt eine zweite Heimat gesunden hatte. Der Denkstein, welcher sich auf dem herrlich gelegenen Liebenzeller Friedhof am Chor des Gotteshauses erhebt, ist oon der Hand eines elsässischeii Künstlers in landmännischer Liebe geschaffen. Ein Denkmal der Liebe zur Heimat trägt die große erzerne Platte ein Abbild des Wahrzeichens des Elsaß, das Straßburger Münster; die Erhabenheit des reinen und großen, ornamentalen Stils macht diesen Gedenkstein zu einem der schönsten und lebendigsten unseres Landes. Eine Mahnung und ein Symbol der Treue und Liebe zur Heimat wird er in unseren und unser Kinder Herzen leben und an der Ruhestätte dieser deutschen Frau und aufrichtigen Elsässerin werden wir stets an das Volk jenseits des Rheines denken mit deutscher Sprache und deutscher Kultur, das seit 850 Jahren hin- und hergeworfen zwischen den Nationen die Leiden eines Grenzoolkes erduldet. Der Vorsitzende des wissenschaftlichen Instituts der Elsaß Lothringer im Reich, zugleich der Vertreter der Universität Franksuri a M.. Professor D. Anrich, der Vorsitzende des Hilssbundes der Elsaß- Lothringer im Reich, Ministerialrat Dr. Donnevert, der Vorsitzende der Alt-Elsaß-Lothringischen Bereinigung im Reich, Ministerialdirektor z D. Dr. Goetz, der Vorsitzende der Ortsgruppe Lirbenzell, des Hilssbundes der Elsaß-Lothringer im Reich, Professor Her gef eil fanden Watte höchster Verehrung für die Dichterin und legten im Namen ihrer Bereinigungen Kranzspenden am Denkstein nieder. In einer ttrfdurchdachten Weiherede gab Etadtpsarrer D Ernst- Stuttgart dem Denkstein die Weihe der Heimat; ein Mahnstein für die Kommenden soll er werden und den Leitspruch der Dichterin im Ge- dächtnis wachhalten: „Gedenke, was du deiner Heimat schuldig bist!"
Wtldbab, 3. Mai. Beginn der Kurzeil Die Hauptkurzeit hat heute am 1. Mai begonnen. Die Musikkapelle ist nunmehr auf 36 Mann vervollständigt. Alle Bäder msi> Hotels sind in vollem Betrieb.
Aus aller Welt
Die amerikanischen Hotelbesitzer bei Hindendurg. Reichspräsident von Hinbenburg empfing am 3. Mai eine aus 10 Herren bestehende Abordnung der 130 Hotelbesitzer, die gegenwärtig auf einer Europareise in Berlin weilen-
Oberst Gädke ch. In Lugano starb der frühere preußische Oberst Richard Gädke. Er machte vor dem Krieg viÄ von sich reden durch die scharfen Angriffe, die er als Mitarbeiter des .Verl. Tageblatts' in den Vorkriegsjahren oft gegen das preußische Heer richtete. Mit dem Krieg ging bei bei ihm eine vollständge Umwandlung vor sich und er wurde, namentlich in der Nachkriegszeit, ein begeisterter Verteidiger des deutschen Heereswesens und des deutschen Offizierkorps.
Prinz Napoleon ch. In Brüstet starb an den Folgen eines Schlaganfalls Prinz Napoleon, ein Nachkomme des jüngste» Bruders Napoleons I., Ierome, des Königs «Morgen wieder lustig' von Westfalen. Prinz Napoleon war 1862 gebore» und mit der Prinzessin Klementine von Belgien vermählt.
Die Schändung des SHlaqekerdenkmals. Reichskanzler Dr. Luther hat an den Vater Schlageters in Schönau bei Freiburg folgendes Telegramm gerichtet: Mit tiefer Entrüstung höre ich von dem Bubenstück, das die Ruhestätte Ihres Sohnes geschändet hat, der als ein Opfer seiner heiße» Vaterlandsliebe den Tod erlitt. Jene Verbrecher aber habe« nur erreicht, daß heute alle Deutschen dankbaren Herzens erneut des Mannes gedenken, der sein Leben für das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes einsetzte.
Päpstliches Geschenk für Chikago. Nach Meldungen aus dem Vatikan hat der Papst der erzbischöflichen Kathedrale in Chikago eine juwelengeschmückte Monstranz geschenkt, die auch bei der anläßlich des kommenden eucharistischen Kongresses stattfindenden Prozession verwendet werden soll.
Internationale Ieitungsausskellung in Köln. Im Jahr 1927 soll in Köln eine internationale Ausstellung veranstaltet werden, die alles umfaßt, was mit dem Zeitungs- und Zeit- schriftenwesen zusammenhängt.
Erdstöße in Baden. In der Nacht zum Sonntag wurden im Hanauer Land (Amtsbezirk Kehl) drei Erdstöße verspürt, die von donnerartigem Rollen und explosionsartigen Schlägen begleitet waren. Die Erderschütterung war st» stark, daß in der Gemeinde Odelshofen ein Heuschober zusammenstürzte. Vielfach wurde Zittern der Möbelstücke beobachtet. In den letzten vierzehn Tagen sind auch im südlichen Schwarzwald, namentlich in der Gegend von Waldshut, mehrfach leichte Erdstöße vereinzelt beobachtet worden-
Zwangsverkauf eines Theaters. In Berlin wurde die komische Oper (Friedrichstraße) im Zwangsweg verkauft-
Letzte Rachrichle«
Dr. von Höfch in Berlin.
Berlin, 4. Mai. Der deutsche Botschafter in Paris, Dr. von Hösch, ist in Berlin eingetroffen. Die Reichste» gierung wird voraussichtlich in Anwesenheit des Botschafters am Dienstag und Mittwoch zu einer Kabinettsfitzung zn- sammentreten.
Deutfch.rnffische Eifenbahntarifoerbandskonferenz
Berlin, 4. Mai. Am Dienstag tritt in Moskau eine deutsch-russische Eisenbahntarifverbandskonferenz zusammen. Zur Teilnahme an den Verhandlungen haben der Königsberger Reichsbahndirektionspräsident Müller und Reichsbahnrat Dr. Holtz sich nach Moskau begeben.
3« London am Montag «nr der „Eoening Standard" erschienen.
London, 4. Mai. Von den Londoner Blättern ist am Montag nur der „Evening Standard" erschienen. Die letzte Ausgabe des Blattes wurde den Verkäufern förmlich aus den Händen gerissen. Einzelne Exemplare wurden dabei bis zu 2 Schilling 6 Pence bezahlt. Der Verband der Zeitungsverleger erwägt die Möglichkeit des Erscheinens eines einzigen Blattes.
Der englische Generalstreik «ad die holländischen Gewerkschaften.
Amsterdam, 4. Mai. Die Verwaltung des Zentralbundes der Transportarbeiter hat an die holländischen Schiffsarbeiter und Seeleute ein Manifest erlaffen, in dem sie zur Betonung der Solidarität anläßlich des englischen Konflikts auffordert. Schiffen, die zur Aufnahme von Bunkerkohlen in Holland anlegen, darf keine Kohle geliefert werden. Sollte der Generalstreik ausbrechen, darf keine Anwerbung holländischen Schiffspersonals für England erfolgen.
Handel «ad Volkswirtschaft
Sturz des belgischen Franken. An der Londoner und an an- de.-r Börsen ist der belgische Frankenkurs am Montag in wenige» Stunden außerordentlich gesunken. Für ein Pfund Sterling muß- ten 147.43 belg. Franken bezahlt werden gegen 143.50 am Sams- tag. Der belgisch« Franken hat nun etwa den gleichen Tiefstand wie der französische.
Herabsetzung der Bankprovision. Die Berliner Banken haben in Uebereinstimmung mit der ermäßigten Börsenumsatzsteuer dt« Kassaprovision in Dividendenwerten oon 6 auf 4 vom Tausend herabgesetzt.
Einschränkungen bei Krupp. Die Graugießereien 1 und 3 der Firma Krupp in Essen werden zujannnengelegt, wobei die Belegschaft um etwa 100 Mann vermindert wird. In den Neben- betrieben kommen wertere 150 Mann zur Entlassung.
Sporoerficherung des Reichsbanners. Die „Deutsche Tagesztg.' meldet, vor einem Jahr sei zwischen einer schweizerischen Versiche- rungi-gesellschafk und dem Reichsbanner Schwarzrotgold ein Vertrag auf Sparversicherung zustande gekommen mit der monatlichen Einzahlung von SO Psc,, Insgesamt seien über «0VVV0 Cparversicherungspolice» abgeschlossen, der Prämienrescroesonds bettage derzeit 6 Millionen Mark. Diese Summe sei ursprünglich für die Ruhlandgeschäste der Mologa-Holzindustrie AG . deren Äusstchisratsvorsitzender der frühere Reichskanzler Dr. Wi rillst bestimmt gewesen, doch standen die schweizerischen Bersiche- nmgsoorschriften der Ausführung entgegen. Durch Vermittlung