Veite 4 - Nr. 101
Nagolde» Tagblatt »Der Sesellfchaster-
Montag, 3. Mai 1828
Die Drucker der „Daily Mail" find in den Ausstand gerieten; fie weigerren sich, einen Artikel des Blattes über die Bergbaukrise zu drucken.
Azer Kane ist pessimistisch.
Berlin» 3. Mai. Wie der „Tag" aus Paris meldet, haben fich die Rifdelegierten bei ihrem Abschied Pressevertretern gegenüber sehr pessimistisch geäußert. A,er Kane erklärte, daß es sehr wahrscheinlich sei, daß er noch einmal zu Verhandlungen zurückkomme. Trotz des anhaltenden Regens haben die französischen Truppen alle Vorbereitungen für den Angriff beendet. In der Gegend von Tadla ist es zu einem Zusammenstoß zwischen einein französischen Detachement und einer Gruppe von 200—300 Kabylen gekommen. Auf beiden Seiten gab es Tote und Verwundete.
Eine Botschaftergalti« in Paris ermordet.
Paris» 3. Mai. Die Gattin des früheren französischen Botschafters in Japan, Regnault, ist am Sonntag früh in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden worden. Die Polizei stellte 3 Schußoerletzungen fest. ES handelt sich um einen Einbruch. Alle Schränke waren erbrochen.
Deutsche Rugby-Meisterschaft.
Hannover, 3. Mai. Das am Sonntag im Stadion in Hannover ausgetragene Schlußspicl um die deutsche Rugby Meisterschaft endete mir einem 8:0 Siege von „Schwalbe"-Hannover über den früheren Meister, Sportverein Frankfurt 1888.
Zur Vermeidung des für Dienstag früh beschlossenen Generalstreiks in England sind nochmals Verhandlungen augebahnl.
Stresemanns Rundfunkrede über den Berliner Vertrag enthielt eine entschiedene Rechtfertigung der seit der' Londoner Konferenz betriebenen Regierungspolitik.
In Warschau und anderen polnischen Städten ist es am 1. Mai zu blutigen Unruhen gekommen, wobei es Tote und Verwundete gab.
Der Gau Württemberg des Gewerkschaftsbundes deutscher Angestellten tagte gestern in Ulm
Ipiel und Sport.
Die l. Mannschaft des Sportvereins fuhr gestern nach Bnte»,seid, um auf neutralen, Platz das Entscheidungspiel um sie Gaumeisterschaft gegen Pfinzweiler auszutragen. Auf dem Platz angelangt, wurden wir zunächst von einem heftigen Gewitter mit wolkenbrucharligem Hagel empfangen Das Spiel konnte deshalb erst eine Stunde später beginnen. Leider war der Boden ganz ausgeweicht. Stehvermögen und Schußsicherheit wurden dadurch sehr beeinlrächngt, sodas; Nagolds Ueber- legenheit kein zählbares Ergebnis einbrachte. Im Gegenteil! lxin Durchbruch Pfinzweilers, ein Mißverständnis zwischen Ver leidiger und Torwart und lanasam rollte der sanftgeschoffene Ball in Nagolds Heiligtum. Unentmutigt kämpfte unsere Elf
weiter, aber ebenso unentwegt verlegte sich fetzt Pfinzweiler ans , die Verteidigung und setzte diese Taktik auch nach Halbzeit weiier. Das Spiel wickelte sich weiterhin beinahe ausschließlich in des Gegners Hälfte ab, aber gegen 11 Verteidiger einen Ball ins Tor zu bringen, wäre ein Glück gewesen, das eben Nagold nicht blühen sollte. So verließ Pfinz veiler, wenn auch nicht als verdienten, so doch als glücklicher Sieger den Platz. Unsere Elf aber mag sich trösten mit der Tatsache, daß sie die bessere Mannschaft war!
Die 2 . Mannschaft war in Oberndorf zu Gast. Kö.
Iugendausflug des Sportverein Nagold e.B.v.1811.
Bei herrlicher, aber etwas schwüler Morgenluft gings mit einer treuen Fußballjugend in gemütlichem Spazierschritt gen Norden, dem Kühlen Berg zu. Unser Weg führte am Eisberg, einem alten Fußbällern wohlbekannten Pfad entlang. Es gab zwar oft Aufenthalt, denn die Habgier unserer kleinen Maikäferjäger, die auch am Ausflug beteiligt waren, ließ uns nicht so schnell vorwärts kommen, wie eigentlich vorgesehen war. Unter Gesang und kurzweiligem Geplauder gings die Anhöhe 626 (Kühler Berg) hinan. Oben angekommen, gings sofort im Sturmschritt dem Sportplatz zu. Dort wurde dann ein ein- einstündiges Vergnügungswiel gemacht, das 2 :5 endete. Nach dem Spiel gab sich jeder seinem Vesper hin. Die Rast dauerte nicht lange, denn die Schwüle des Morgens formte sich zu einem Gewitter, das vom Neckarlal herüberkam. Allgemeiner Aufbruck — und Heimwanderung. Jeder hoffte trocken heim zukommcn. Doch mit des Geschickes Mächten, ist kein ew'ger Bund zu flechten und der Regen kam gar schnell Trotz alldem war jeder von dieser Wanderung befriedigt und es wäre zu wünschen, wenn bald wieder so eine Wanderung stattfinden würde. Gü.
Handel und Volkswirtschaft
Berliner Dollarkurs: 4.2V
Kriegsanleihe 0.4
Franz. Franken 147.25 zu 1 Pfd. St.. 30.37 W 1 Dollar.
Berliner Geldmarkt. 1. Mai. Tägl. Geld 8—6Z. Monats- ge!d —. Warenwechsel 5.5—5.75, Prwatdiskont 4.75 v. ft.
Senkung der Umsatzsteuer. Ab 3. Mai wird die Börsenumsatzsteuer für händlergeschüfte von 1 auf 0,75 vom Tausend, lur Kundengeschäft« von 3 aus 1,5 o. T. herabgesetzt. Vor dem Krieg betrug die Börsenumsatzsteuer für beide Geschäfte 0.3 v. T.
Die Schweizer Aiinssrankenscheinc austouschen? Am 1. Juni verlieren die schweizerischen Fünfsrankenscheine. die zahlreich m Deutschland verbreitet sind, ihre Gültigkeit. Man tausche sie daher schleunigst um!
Der deutsch-italienische Warenaustausch. Italienische Zeitungen melden, im Februar 1926 seien aus Italien nach Deutschland ausaeführt worden 78 OM Zentner Apfelsinen (gegen 156 OM ,m Februar 1925), 15 OM Ztr. Eier <34 OM). 6000 .Hektoliter Wem in Fässern (70 MO). Nur einige weniger wichtige Waren haben ein- Zunahme erfahren. Dagegen sei die Einfuhr aus Deutsch land nach Italien von 100 OM auf 150 MO Zentner gestiegen.
Eine neue eisässische Kaligrube. Nach französischen Blättern beabsichtigt die Verwaltung der Kaligruben Sainte Therese di« Niederbringung eines neuen Schachtes bei Ungersheim.
Äie italienische Handelsmarine hat am 1. Mai 26 Dampfer mi! 20 523 Tonnen und 58 Segelschiffe mit 3500 Bruttotonnen als veraltet abgeriistet.
Berliner Geireidepreise, 1. Mai. Weizen mark. 29.40—29.70. Roggen 17.20—17.70. Wintergerste 17.30—19. Sommergerste 19.50—21. Haber 19.30—20.30. Weizenmehl 37.25—39.50. Roggen- mehl 25—26.50, Weizenkleie 11-25. Roggenkleie 11.90—12.25.
Märkte
!
Fruchtschranue Nagold.
Markt am l. Mai 1926.
Verkauft:
16,17 Ztr. Weizen Preis pro Ztr. 14.00—15.00
6,20 „ Dinkel „ „ 10.50 , 3 t
16,11 « Gerste , „ „ 10.00—10.50
7,93 „ Haber . „ 10.30—10.50
Handel etwas gedrückt. Preise anziehend. Einige Zentner Gerste sind noch in der- Schrannenhalle ausgestellt.
Nächster Fruchtmarkt am 8 . Mai 1926.
Schweinepreise. Crailsheim: Lauser 60—IM. Milchschweine 35—50. — Creglrngen: Müchschweme 35—42. — Gaildorf: Milchschwein« 38—50. — Schömberg. Milchschwein« 31—40. — Spaichingcn: Milchschweine 35—42. — Winnenden: Milchschweine 38—45. Läufer 90 d. St.
Blehmarkt. Marbach a. N.: 1 Paar Stier« 800—12M,
Kühc 350—600, Katbinnen 300 - 600. Jundoieh 170 —300 «t ü. St.
Zruchtpreise. Erolzheim: Kernen 15. Weizen 14.20. Roggen 9.30. — Nürtingen: Dinkel li—11.50, Weizen 14 bis 14.5Ö. Gerste 11.80, Mischling 12. — Winnenden: Weizen 14 bis 14.30, Haber 10—I1.S0. Dinkel 10.20—10.40. Gerste 10.50 bis 11.50. Roggen 11.50 d. Ztr.
Stuttgarter Obst- und Gemüsemarkt, !. Mai Edeiüpsel 30—45. Taseiäpfel 15—30. Kartosfeln 3—4. Blumenkohl 20—100. Gelbe rüoen 10—15 (Bund 20—30). Zwiebel 8—12, Sellerie (1 Et.) 10—30, Schwarzwurzeln 30— 40, Spinat 18—20, Kohlraben 30 bis 35. Kopfsalat 10-20, Gurken 50-80. Radieschen 15—20, Ilntertürkheimer Spargel (Bund) 120—150, «chwetzinger Spargel (1 Pfd.) 50—IM. Rhabarber 8—12.
Viehseuche» i» Württemberg.
Die Seuche ist erloschen in Gechingen, Calw, OA. Calw, Bühlertann und Schwabsberg, OA. Ellwangcn. Der Oberamtsbezirk Ellwangen ist wieder seuchenfrei.
Geschäftliches.
Koperniku z bewies entgegen der im Altertum herrschenden Ptole- miiischen Weltanschauung, daß die Bewegung der Gestirne sich sehr viel einfacher erklärt, wenn die Sonne im Mittelpunkte des Planetensystems steht und die Erde ebenso wie alle übrigen Planeten fich «M den Zentralkörper Sonne bewegt. Diese richtige, inzwischen durch zahlreiche, exakte Messungen vollauf bestätigte Kopernikanische Wettanschauung fand, wie jedes neue Problem, bedeutende Gegnerschaften! Nicht nur die Kirche kämpfte damals gegen das neue System, sondern sogar die Wissenschaft, insbescndere der große dänische Astronom Tycho Brahe, dessen Schüler Kepler erst der heliozentrischen Weltanschauung zum Siege verhaft. Aehnliche Schwierigkeiten setzen sich vielen neuen Erfindungen entgegen, so auch der Margarine bei ihrer Einführung. Selbst heute noch gibt es Leute, die Margarine ablehnen, trotzdem eine Ware existiert, wie die Blauband, die guter Butter vollständig gleichwertig ist. Doch zahlreiche Hausfrauen, die ihren Wett erkannt haben, verwenden Blauband wie Butter in ihrem Haushalt, sie vermissen die Butter nicht und freuen sich über ihre Ersparnisse, denn Blauband ist nur halb so teuer wie Butter.
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