Kleine politische Nachrichten

Beginn des SS. Bodenreformcrtages i« Würzbnrg. In Würzburg nahm der 33. deutsche Bvdenreformertag seinen Anfang. Der Borstand wurde mit Professor Dr. Damaschke an der Spitze wiedergewählt. Die Versammlung beschäftigte sich vor allem mit der Frage, wie man der Ueberfremdung des deutschen Bodens wirksam entgegentreten und ihn be­sonders vor den ausländischen Spekulanten schützen könne. In der Verwirklichung des- Artikels 158 der Rcichsverfassnng sah die Versammlung die wirksamste Waffe gegen diese schädlichen Auswüchse.

Der Prinz von Wales nach England znrückgekehrt. Der Prinz von Wales ist von einem viermonatigen Jagdausflng nach Afrika im Flugzeug nach England znrückgekehrt. Die Landung erfolgte im großen Park von Windsor. Auf dem Fluge, den der Prinz in Marseille antrat, wurden Zwischen­landungen in Lyon und Paris gemacht, wo der Prinz von den amtlichen Vertretern der französischen Negierung be­grüßt wurde.

Grnndsteinlegung für eine« Lufthafen in Lüttich. In Lüttich fand die Grundsteinlegung für den Lufthafen statt, die von dem Verkehrsminister Ltppius vorgenommen wurde. Der neue Lusthafen soll den Anschluß Lüttichs an die gro­ßen europäischen Luftlinien ermöglichen.

Die italienisch-französische Wirtschaftsfreundschaft. Der französische Handelsminister, der zum Besuch der Messe in Mailand weilte, hat mit dem italienischen Korporationsmini­ster auf den gegenseitig veranstalteten Essen freundschaftliche Trinksprüche gewechselt, wobei Flandin zum Schluß sein Glas auf die Brüderschaft des französischen und des italienischen Volkes erhob.

Dem italienischen Korporationsminister wurde vom fran­zösischen Handelsminister der Stern des Großministers der Ehrenlegion und seinem Privatsekretär das Kavalierkreuz der Ehrenlegion überreicht.

Sowjetgeld i« Athen. Die Polizei in Athen hat eine große Menge von Sowjetgoldstücken beschlagnahmt, die die Sowjetagenten unter griechischen Arbeitern zu Propaganda- zwecken verteilten. Die Polizei hat umfangreiche Vorkeh­rungen getroffen, um kommunistische Ruhestörungen am 1. Mai zu verhindern.

Herabsetzung der europäischen Einwanderungsquote in USA. Wie Berliner Blätter aus Washington melden, nahm der Senat mit 41 gegen 31 Stimmen einen Antrag des Senators Harris zum neuen Einwanderungsgesetz an, wo­nach die Jahresquote der europäischen Einwanderer in die Vereinigten Staaten von 150 000 ans 80 000 vermindert wer­den soll. Der Prozentsatz wird dadurch nicht geändert

Polen stören

eine deutsche Theatervorstellung

TU. Kattowitz, 27. April. Die Tegernseer Banernbühne, die seit sechs Wochen in Ostoberschlesien Vorstellungen gibt, wollte in Laurahütte ein Lustspiel aufführen. Während der Vorstellung drang eine Bande von ewa 30 jüngeren pol­nischen Aufständischen in den Vorraum des Saales ein und versuchte, die Aufführung zu stören. Zwei Polizeibeamte und einige beherzte Männer traten den Angreifern entgegen und konnten sie zurückdrängen. Die Aufrührer versuchten darauf­hin, gewaltsam die Tür zu sprengen und in den Saal einzu- öringen. Unter den Zuschauern entstand größte Beunruhi­gung und Erregung. Da die Lage immer bedrohlicher wurde, müßte polizeiliche Verstärkung erbeten werden. Die Auf­ständischen räumten aber auch nach dem Eintreffen weiterer Beamter nicht das Feld, sondern warteten den Schluß der Vorstellung ab. '

Die Polizei brachte dann die Schauspieler in Sicherheit. Auch das Publikum wurde, soweit es möglich war, nach Hanse begleitet, so daß sich keine weiteren Zwischenfälle ereigneten. Ohne das tatkräftige Eingreifen der Polizeibeamten wäre es zweifellos zu Blutvergießen gekommen. Eine weitere Vor­stellung, die in Tichau angesetzt war, ist vom dortigen Ge­meindevorstand im letzten Augenblick ohne Begründung ver­boten worden.

Aufklärung des Falles Wessel

TU. Berlin, 27. April. Der politischen Polizei ist es nun­mehr gelungen, den Mord an dem nationalsozialistischen Studenten Wessel restlos aufzuklärcn. Nachdem die Kom­munistin Salm, Wessels Hauswirtin, verhaftet worden war, hat die Polizei den Führer der kommunistischen Sportabtei­lung, Max Jambowski, dessen beide Brüder, sowie den Ar­beiter Walter Janneck und die Kontoristin Else Krohn fest- genvmmen. Es hat sich herausgestellt, daß etwa 10 Kommu­nisten auf Veranlassung der Frau Salm in ihre Wohnung gekommen waren, um Wessel zu ermorden. Die fünf Ver­hafteten gehörten zu der Bande. Nach einem Kriegsrat in der Küche wurde die Mordtat von den bereits früher ver-. hafteten Kommunisten Höhlcr, Rttckert und Kelinski ans»-' geführt.

Verhaftungen ivegen Verbreitung kommunistischer Schriften.

Im Verlaufe der polizeilichen Nachforschungen nach den -Herstellern und Verbreitern kommunistischer Verhetzungs­schriften sind folgende Personen verhaftet worden: Der kom­munistische Beztrksverodnete in Berlin-Friedrichshein, Ge­org Brttckmann, der Inhaber der kommunistischen Buchhand­lung, Walter Weigand, und der Tapezierer Paul Bones.

Neuer Betrugskandal in Potsdam

TU. Berlin, 27. April. Wie dieBZ." meldet, hat die Staatsanwaltschaft die 50jährige Witwe des Geheimen Rechnnngsrevisors, Rechnungsrat i. R. Roether aus Pots­dam wegen zahlreicher Betrügereien im Rückfall, begangen an Potsdamer «nd answärtige« Kanfleuten, sowie wegen schwerer Urkundenfälschung verhafte« lasse«. Roether ist am Karfreitag in einem Potsdamer Krankenhaus aus Gram über das Lebe« seiner Fra« gestorben. Ein Antrag der Frau Roether, sie aus der Haft zu entlasten, um der Beisetzung ihres Mannes, die heute stattfindet, beiwohnen zu können, ist abgelehnt worden. Sie wird durch Aussichtsbeainte zum Krematorium gebracht und dann wieder nach Potsdam znrück- gebracht werden.

Giftmordversuche in Schlesien

TU. RcichenbaA 27. April. In einer Gerichtsverhandlung in Reichenbach in Schlesien kamen schwere Verbrechen zur Sprache, die ein Schwesternpaar in der Gegend von Neichen­bach begangen haben soll. Es handelt sich um Giftmordversnchc an Fimilienangehörige«, Anstiftung zum Vatermord und anderes mehr. Die eine Angeklagte, Kutschersfran Leus, soll den ersten Giftmortzversuch an ihrer Schwester Lisa Blom 1915 am Sarge ihres Vaters begangen haben, indem sie ihr ver­gifteten Kaffee überreicht haben soll. Nach Angaben der drit­ten Schwester, Rosa Theinert, habe Fra« Dens ihre« Mann, den Kriegsverletzten Theinert, mit einem Giftdestillat «ms Leben bringen wolle«, das sie aus Wurzeln und Kräutern zusammengekocht hatte. Frau Leus ihrerseits beschuldigt ihre Schwester Blom, ihren 18jährige» Sohn erhängt z« haben. Wie das Gericht feststellte, befand sich Frau Blom seinerzeit deswegen in Untersuchungshaft: sie konnte jedoch damals nicht überführt werden. Umso überraschender war vor Ge­richt die dramatische Szene, als die Mutter des Erhängten, Frau Blom, ihrer Schwester Deus zurief:Dn hast ja die Schlinge selbst um ih« gelegt!" Die dritte Schwester, Frau Theinert, bestätigte diese Beschuldigung.

Es kam zwischen de« Angeklagte« «nd den Zengen z« schweren Anseinandersetzungen, so daß die Polizei eingreife« mnßte, «m eine Schlägerei z« vermeiden.

Beginn des Malschek-Prozesses

In Belgrad begann ein für die nächste Zukunft Jugosla­wiens bedeutsamer Prozeß. Der ehemalige Führer der kroa­tischen Bauernpartei, Dr. Matschek, hat sich vor dem Ge­richtshof zum Schutz des Staates, der in Belgrad unter dem Vorsitz des Präsidenten Dr. Subotitsch zusammentrat, wegen verschiedener Anklagen zu verteidigen. Dr. Matschek soll eine regierungsfeindliche kroatische Bereinigung in Agram unter­stützt haben, die Anschläge auf hochstehende serbische Persön­lichkeiten und öffentliche Gebäude zum Ziele gehabt haben soll, um den Sturz der gegenwärtigen Herrschaft in Kroatien

Die Frau auf Borg

Roman von O. Höcker.

Nachdruck verboten

^Es tut mir aufrichtig leid, Ihre Bitte rundweg abschla- gen zu müssen, Fräulein Elgin, schon um meines alten Freundes, Ihres guten verstorbenen Vaters willen. Doch es ist absolut unmöglich, Die bei uns unterzubringen. Bitte, überzeugen Sie sich selbst; Sie werden im ganzen Geschäft nicht ein einziges weibliches Wesen finden, nicht einmal ein« Frau zum Aufräumen. Herr Waltham will nur Männer um sich sehen. Er ist trotz seiner verhältnismäßig noch jun­gen Jahr« ein eingefleischter Weiberhasser."

Tom Snyder, der Geschäftsführer und vertraut« Berater des wegen seines Reichtums sprichwörtlich gewordenen Mi­nenkönigs, erhob sein« ungelenken Glieder aus dem Schreib­stuhl, streckte sich zu seiner ganzen stattlichen Länge und führt« seine Besucherin, «ine liebliche schlank« Blondine, deren ver­schüchterte Miene zu ihrer überaus einfachen Trauerklei- düng paßte, an di« sein Privatkabinett mit dem geräumigen Kontor verbindend« Tür, hob den Vorhang «in wenig von der Glasscheibe und ließ sie durchblicken. Mit einem Teuf- zer lenkte st« den Blick ihrer blauen Augen auf die langen Pultreihen. Da saßen wohl fünfzig Herren, alte und junge, in emsiger Tätigkeit begriffen, doch keine der flinken Ma­schinenschreiberinnen und Stenographinnen darunter, wie man sie in den Neuyorker Geschäften sonst überall findet.

Als Lucy Elgin nun von der Tür wieder zurücktrat, schien ihr« bekümmerte Miene noch hoffnungsärmer gewor- den.

Entschuldigen Sie nur, Herr Snyder, daß ich Sie nutzlos behelligt habe," sagte sie leise. Sie schien sich raich verabschieden zu wollen, doch das gab Snyder nicht zu, nötigte sie vielmehr mit unbeholfener Liebenswürdigkeit wie- der in den vorher von ihr «ingenommenen Sofasttz zurück.

Sie müssen schon meine Derbheit verzeihen," meinte er lächelnd.Ich alter Junggeselle habe keine große Uebung mit Damen, darin passen Herr Waltham und ich vortrefflich zu­sammen."

Er hatte sich inzwischen selbst wieder in seinen Schreibstuhl niedergelassen.Kann ich Ihnen auch bei uns kein Unterkommen vermitteln, so wird sich schon etwas an- deres finden; wir müssen uns nur umichauen, denn mit vier bis fünf Dollar wöchentlich ist Ihnen doch nicht ge- dient." Er betrachtete sie kopfschüttelnd.Daß mein guter Rad auch sterben und seine Familie so hilflos zurücklassen mußte! Ist übrigens brav und mutig von Ihnen, Kleine, für die kranke Mutter und die jüngeren Geschwister eintre- ten zu wollen. Sie sind erst heute aus dem fernen Iowa angelangt und haben Ihre Lieben in Lreson gelassen?"

Unter hervorquellenden Tränen schüttelte Lucy den Kopf. Ich bin schon über vier Wochen in Neuyork," haucht« sie.

Aber warum kamen Sie nicht sofort zu mir? Ihr Va­ter und ich sind doch gute Freunde gewesen. Haben wir uns auch die Jahre über aus den Augen verloren, so ist es doch selbstverstänolich, daß ich zu Rat und Tat gern bereit bin, zumal es sich um solch tapferes kleines Fräulein handelt."

Ich wollte nicht belästigen und und", sie schluckte tapfer die Tränen herunter,es tut so weh, anderen ge­stehen zu müssen, daß man in seinen Verhältnissen zurück­gekommen ist. Papa war immer so stolz und hat darum den Zusammenbruch seines Geschäfts <iuch nicht lange überlebt. Ich dachte, ich würde in dem großen Neuyork bald lohnend« Anstellung finden. Ich stenographiere fertig und kann alle gebräuchlichen Schreibmaschinen bedienen. Doch ich laufe seit vier Wochen Tag für Tag, ohne etwas finden zu können. Da wußte ich mir schließlich selbst nicht mehr zu helfen, nahm mir ein Herz und suchte Sie auf."

Arme Kleine!" Er war aufgestanden und streichelte mit­leidig ihre Hand.Na, ich find« schon einen gut bezahlten Posten. Meine Empfehlung gilt etwas und in der Zwischen­zeit« suchte verlegen werdend nach Wortenohne

herbeizusiihren. Außerdem ist Dr. Matschek atlgettagt wegen Ausgabe von fünf Revolvern au einen Gastwirt und wegen Veröffentlichung einer regierungsfeindlichen Weihnnchtsbot- schaft. _

Aus aller Welt

Zusammenbruch einer Bangenossenschaft.

Nur verhältnismäßig wenige der zahllosen Baugenossen­schaften, die ihren Mitgliedern auf billige Weise ein Eigen­heim verschaffen wollten, haben dieses Versprechen einlösen können,- einige Gesellschaften mußten vorzeitg, da die Ver­hältnisse sich stärker erwiesen als der gute Wille, sich auflösen, und die Einzahlungen der Mitglieder waren für immer ver­loren. In anderen Fällen stand das Unternehmen von vorn­herein auf derart schwachen Füßen, daß es nach kurzer Zeit zusanrmenbrechen mußte. Eine ganz besondere Note hatte unter diesen Gründungen der Deutsche Heimstättenbund in Halle a. S., der vor mehreren Monaten von-dem sogenannten Generaldirektor Terox Tcrhvrst ins Leben gerufen wurde. Nach den Broschüren, die massenhaft in die Bevölkerung ge­worfen wurden, war es den Mitgliedern schon gegen Ein­zahlung von wenigen hundert Mark möglich, sich ein Eigen­heim bauen zu lassen, ganz gleich, wo. Das billigste solcher Häuser kam auf 555 Rm. zu stehen. Denn, so erklärte Herr Terhorst, dem Heimstättenbunde ständen ständig riesige Geld­mittel zur Verfügung, daß man sofort mit dem Bau eines Heimes beginnen könne. Auf diesen plumpen Schwindel fie­len ungezählte Personen herein. Die Verwaltung hatte wohl mehrere solcher Häuser errichtet, die aber ausnahms­los zunächst für die Vorstandsmitglieder bestimmt waren. Die gewöhnlichen Mitglieder durften vorerst nur zahlen. Diese Heimstättenbewegung nahm dank ihrer geschickten Reklame schließlich einen solchen Umfang an, daß der Generaldirektor im ganzen Reiche Zweiganstalten ins Leben rief und deren Leiter, die natürlich Bürgschaften leisten mußten, zuLan­desdirektoren" ernannte.

Nun ist das Terhorstsche Unternehmen zusammengebro­chen. Das gesamte Material wurde überall von der Staats­anwaltschaft beschlagnahmt. Denn es hat sich heransgestellt, daß der Herr Generaldirektor den größten Teil der geld­lichen Eingänge unterschlagen und für sich verbraucht hat. Bis jetzt konnten dem Schwindler mehr als 170 000 Rm. nach­gewiesen werden, die er veruntreute. Eine endgültige Summe läßt sich noch nicht annähernd nennen.

Aus Württemberg

Zehn Jahre Netchspost in Württemberg.

Am 1. April 1930 waren seit dem Uebergang der Wnrtt. Post- und Telegraphcnverwaltnng ans das Reich 10 Jahre verflossen. Entsprechend den Vertragsbestimmungen wurde im Laufe der folgenden Jahre die Vereinheitlichung der hauptsächlichsten Verkehrs- und Betriebsvorschriften für bas ganze Reich eingeleitet und durchgeführt. Ebenso wurden die beschlossenen und bereits begonnenen Bauten, Anlagen und Einrichtungen in Angriff genommen. Seit dem Erlaß des Reichspostfinanzgesetzes t. I. 1924 erhöhte sich das im Bereich der Oberpostdirektion Stuttgart insbesondere t« Bauten, Grundstücken, Telegraphen- und Fcrnsprechanlageu investierte Sachvermögen um beinahe 70 Mtll. Mark, von denen etwa die Hälfte der württ. Wirtschaft zugeflossen ist. Dank sorgfältiger Regelung des gesamten Dienstbetriebs und pflichtgetreuer Arbeit des Personals wurde trotz man­cher Schwankungen und Rückschläge in der allgemeine« Wirtschaftslage erreicht, daß nicht nur die ganzen Anlage­werte durch eigene Einnahmen der Oberpostbirektion Stutt­gart gedeckt, sondern jedes Jahr auch noch ansehnliche Rein Überschüsse an die Generalpostkaffe in Berlin abgeführt wer den konnten.

Die Spartätigkeit geht zurück.

Die starke Arbeitslosigkeit macht sich in einem fortda»- ernden Rückgang der Spareinlagen bemerkbar. Dieser Rück­gang setzte bereits in der ersten Hälfte des Jahres 1929 ein. Während 1928 die Spareinlagen bet den deutschen Sparkassen um 2 Milliarden Mark sich vergrößerten, stiegen sie 1929 nnr um 1,5 Milliarden.

viel Umstände, Fräulein Elgin, das Neuyorker Pflaster ist kostspielig. Darf ich Ihnen einen kleinen Scheck geben?"

Sie wehrte errötend ab.

Nein, Herr Snyder Sie verkennen mich. Ich bin mit Mitteln noch hinlänglich versehenl"

Er lächelt« gutmütig zu ihrer Verwirrung, die ihm deut­lich genug das Gegenteil kündete. Doch er kam nicht zu einer Erneuerung seines Vorschlages. Ein kurzes Pochen an de» Tür, ein Angestellter trat ein und überreichte «ine Depesche. Ah von Herrn Waltham selbst!" meinte Snyder halb- laut, die rasch geöffnete Drahtnachricht überfliegend. Dann stutzte er, trat ans Fenster, las wieder und schaute kopf­schüttelnd auf.

Lesen Sie selbst, Brown, ich verstehe da« nicht!"

Damit händigte er dem jungen Mann die Depesche ein. Dieser las und schaute gleichfalls kopfschüttelnd auf.

Das kommt mir auch sehr merkwürdig vor," wagt« er ,« bemerken.

Entschuldigen Die mich einen Augenblick, Fräulein El- gin, ich bin gleich wieder zurück. Nein, bleiben Sie nu, ruhig hier," sagte er und drängte die Aufstehende in den Sofasitz zurück.Es handelt sich nur um den Unsinn da."

Damit ging er rasch, die Depesche in der Hand, mit Brown nach dem Kontor. Er trat an das Pult des Kassierers.

Lesen Sie mal, Hopkins was halten Sie davon?"

Dieser las unter steigender Verwunderung halblaut vor: Erwarte meinen Salonwagen morgen abend 9,b7 in Madi» son, Wiqronsin, mit Stenographin. Falls mit Engelsmienen willkommen mit Freuden. Fahren zusammen Leadville, Co­lorado. Unterwegs schließe persönlich ab. Dineranzug. Voll­ständig ausstattenl Nicht vergessen! Zwei Wochen unterwegs. John P. Waltham."

Der Geschäftsführer muhte sich setzen; er war zunächst sprachlos.

(Fortsetzung folgte I