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Nagolde» Lagblall »Der Gesellschafter'

Mittwoch. 21. April 192«

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stsegenen Getreidepreise kämen den Landwirten am wenig­sten zugute. Die Kreditlage habe leider dazu geführt, daß sich die Landwirtschaft vielfach nicht in ausreichendem Maße mit Betriebsmitteln versehen konnte. Erkenne man einer­seits die Not der Landwirtschaft in immer weiteren Kreisen, auch der Arbeiterschaft, an, so lasse andererseits die Regie­rung auf Taten, die die Landwirtschalt aus ihrer Not end­gültig befreien, allzulange warten. Wie es damit steht, zeige die klaffende Gegensätzlichkeit in den Auffassungen des Wirtschafts- und des Ernährungsministers, die in den Han­delsvertragsverhandlungen ihre Bestätigung findet- Es gehe aber auf die Dauer nicht an, der Landwirtschaft den Rat möglichster Intensivierung zu geben, wenn in der derzeiti­gen Lage gerade die intensivsten Betriebe der Zerstörung ausgesetzt sind. Bis jetzt habe der Bauernstand den Berhält- nissen getrotzt, nicht zuletzt durch seine Gesundheit und Ar­beitsamkeit. Setze man diese aufs Spiel, so werde dieGe - duld des Bauern bald erschöpft sein. Das müßten die Kreise, die es anaeht, wissen. Die Kammer werde alles dazu betragen, ihrerseits zur Rettung der Landwirtschaft ?bre Pflicht zu tun.

Staatsrat Rau überbrachte die Grüße des durch Er­krankung verhinderten Herrn Staatspräsidenten. Die Lei­stungen der Kammer während der ersten Wablveriode be­rechtigten zu der Feststellung, daß sich das jm Arbeits- und Ernährungsministerium ausgearbeitete Kammergesetz bewährt habe. Schon ein Bl'ck auf den Haushaltsplan, der für 1625 über 800 000 aufweist, zeige, welch großes Arbeitsfeld die Kammer sich gesteckt hat. Die Einrichtungen für Betriebswirtschaft, für Pflanzenzucht u. a. hätten sich in ihrem stetigen Ausbau in den letzten Jahren außer­ordentlich bewährt. Aber auch auf dem Gebiete der Ver­tretung der Gesamtinteressen der Landwirtschaft habe es die Kammer nickt fehlen lassen. Es habe sich als richtig erwiesen, daß man auf die Errichtung einer Mehrzahl von Kammern im Lande verzichtet habe. Die Regierung sei entschlossen, treu zur Landwirtschaft zu sieben und für sie im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel zu sorgen. Die Re­gierung werde das Interesse der württ. Landwirtschaft dem Reich gegenüber nachhaltig vertreten.

Die geheime Wabl auf Grund der Vorschläge der Württ. Forstdirektion, des Württ. Waldbesitzerverbands, des Lan­desverbands Württemberg im Reichsverband des deutschen Gartenbaus und des Bezirksvereins land- und forstwirt­schaftlicher Fach- und Körperschaftsbeamten Württemberg- Baden hatte folgendes Ergebnis:

Vertreter des staatlichen Waldbesitzes: Dr. Schuh, Karl, Obersorstrat (Württ- Forstdirektion), Skuttg.; All gay er, Eug.. Forstmeister, Ulm. Körperschaftlicher Waldbesitz: Grammel. Albert, Forstmeister (städt. Waldinsoektion), Freudenstadt; Pfister, Albert, Forstmeister (Hospitalforst­amt). Hall. Privatwaldbesitz: v. G a i s b e r g - Schök- kingen, Friedrich Frhr., Rittergutsbesitzer, Schöckingen; Staub. Philipp, Fürst!- Oberforstrat, Dilckinven OA. Ne- -rsbeim. Gartenbau: Aldinger, Wilhelm. Baum­schulenbesitzer, Feuerbach: Hornung, Georg, Gärtnerei- Besitzer, Ulm.

Lnndw. Angestellten: Huber, Mar. Generalsekretär -es Verbands Landw. Genossenschaften. Stuttgart.

Alle Gewählten sind bisherige Mitglieder der Kammer.

Württemberg

Relchsgefundheltswoche

Stuttgart, 20. April. Jm Rahmen der Reichsgesundheits- woche hielt am Dienstag abend in der Sängerhalle in Unter- turkheim Dr. med. Hermann Gänßle einen Vortrag über die Eingriffe gegen das keimende Leben. In den 90er Jah­ren rechnete man auf 100 Schwangerschaften 10 Fehlgebur­ten, heute sind es im Durchschnitt des Reichs 30 Dieses un­geheure Ansteigen ist fast ausschließlich durch die Zunahme gewisser Eingriffe bedingt. Wenn man die Zahl der Fehl­geburten auf 400 000 im Jahr festsetzt, s, ist das eher zu niedrig als zu hoch gerechnet. Die Folgen, wie Entzündun­gen- Blutvergiftung, dauernde Einbuße der Fortpflanzungs­fähigkeit und Tod wurden eingehend gelch Iden. Nach Fehl­geburt sterben 67mal soviel Frau»n wie nach rechtzeitiger Geburt. Bei den Nachkrankheiten »st das Verhältnis eher nock ungünstiger. Die gegenwärtig wieder von gewisser Seite -verlangte Aufhebung des Strafparaqrapken 218 RStGBs. fei schon um der Volksgesundheit und der Frauen willen un­bedingt abzulehnen.

Wie gespart wird!

Stuttgart, 20. April. Ministerpensionen. Die Süddeutsche Zeitung schreibt: Württemberg hat bisher noch kein den neuen Zeitverhältnissen entsprechendes Minister- penfionsgesetz. Soweit bekannt ist, bezieht der gewesene . demokratische Staatspräsident von Hteber jetzt eine Pen­sion von über 17 000 Mk. und der gewesene parlamentarische Minister Baum ann eine Pension von über 14 000 Mk. Herr von Hieber war höherer Beamter, Baumann war vor­her mittlerer Beamter Die Sozialdemokraten Blos und Hey mann, die nicht Beamte waren, beziehen Pensionen von über 7500 Mk- für eine kurze Ministerzeit. Die Witwe des Rechtsanwalts Liesching, deren Mann kurze Zeit parlamentarischer Minister war, bezieht eine Mikwenpension von über 7000 Mk. Wie wir hören, beabsichtigt die würt- tembergische Regierung, ein Ministerpenfionsgesetz oorzulegen. Grundsätzlich muß daran festgehalten werden, daß die Parlamentarier, die nicht Äerufsbeamte find, keinen Anspruch auf eine lebenslängliche Beamten­pension erheben können, wie das auch in parlamentarisch regierten Ländern in der Regel der Fall ist. Dagegen sollte ihnen ein .Aebergangsgeld' entsprechend der Dauer ihrer Ministerzeik gegeben werden, damit sie in der Lage sind, wieder eine Berufsstellung zu suchen. Berufsbeamke, die Minister waren, sollten nach ihrem Ausscheiden aus einer Ministerstellung wieder in einer ihrer früheren Beamten­stellung entsprechenden Stelle angestellt werden; bis eine solche Stelle frei wird, wäre ihnen ein Wartegeld zu zahlen. Auf die Ministerpension sollten auch Berufsbeamte als parlamentarische Minister erst dann einen Anspruch er­halten. wenn sie dienstunfähig sind und eine längere Ministerzeit hinter sich haben. Die Altersgrenze für die Er­reichung der Ministerpcnsion könnte bei gewesenen parlamen­tarischen Ministern vielleicht um 56 Jahre berabgesehk werden, da zuzugeben ist, daß ein parlamentarischer Minister feine Kräfte und Gesundheit in hohem Maß verbraucht. Es wäre aber auch erforderlich, eine nicht zu kurz zu bemessende Amtszeit als Minister anzufehen, bevor ein Anspruch auf Ministerpension erwachsen kann. Auf keinen Fall dürste ein Anspruch auf Ministerpenfion erwachsen, wenn der Betref­fende nicht mindestens eine voileMahlperiode von 4 Zabren Minister gewesen ist. Es wäre sogar zu erwägen.

Dolkskrankheile«.

Bon Dr. med. Fritz Salvmon (Charlotlevburg)

Die schlechten Ernährungsverhältnisse der Kriegsjahre und der Nachkriegszeit habcn zu einer Verelendung der breiten Volks­massen geführt, die in eiheblichem Matze in der Verschlechierung des allgemeinen Gesundheitszustandes und in der Herabsetzung der allgemeinen Widerstandskraft gegenüber Schäoigungen aller Art ihren beredten Ausdruck findet. Neben der Rachitis, den Geschlechtskrankheiten und der trotz gelegentlicher, amtlicher Beschwichtigungsversuche ständig fortschreitenden Tuberkulose spielt die Zahnkaries (Zahnfäule) eine erhebliche Rolle. Der ungepflegte Mund bildet einen natürlichenBrutschrank' und einen regulären Nährboden für die Wucherungen der Tuberkelbazillen. Etwa 90°/- aller Schulkinder besitzen solche Bazillenherde. Die zahnärztliche Behandlung tuberkulöser Per­sonen oder Tuberkuloseverdächtiger ist daher von außerordent sichern Wert. Unbehandelte Zahndefekte und j de einzelne offene Zahnwurzel gewähren den Krankheitserregern freien Zutritt in den Organismus. Schwere septische Allgemeinerkrankungen (Blutvergiftungen) sind schon oft genug durch kranke Zähne und kranke Mundschleimhäute begünstigt worden. Nicht nur die Nachbarschaft der Zähne, wie der Knochen und die in ihm verlaufenden Blutgefässe und Nerven, die Oberkiefer höhle und der Augapfel sind gefährdet. Auch andere, lebenswichtige Organe, wie die Gehirnhäute, das Herz und die Gelenke können durch nicht rechtzeitig der Behandlung zugefühlte Zahnkrank­heilen in Mitleidenschaft gezogen werden. Zahlreiche Ver­dauungsstörungen sind die Folge, welche täglich in der Ent stehungsreihe und im Wechselspiel des Krankheilsgeschehens zur Beobachtung kommen. Zahlreiche und hochwertige Nahrungs mittel können von vielen Personen, denen ein gesundes und vollzähliges Gebiß fehlt, nicht in richtiger Weise gekrut und verdaut werden. Sie passieren als überflüssiger Ballast den Verdauungsapparat und bilden eine Belattung nicht nur des Einzelnen, sondern auch des gesamten Volksernährungsetats. Nicht nur Erwägungen der Körperpflege und dcr Volksgefand- heit, sondern auch nationalökonomische Betrachtungen zeigen die Richtigkeit des Satzes, daß Fragen der Volksgesund­heit auch einen wirtschaftlichenEinschlag von nicht geringer Bedeutung besitzen.

Der Gesundhettslade«.

Daß der Mensch gesund sein muß. um glücklich ,u sein, ist eine alte Weisheit, die man nicht zu beweisen braucht, und daß die Gesundheit ein Gut ist. das man erwerben oder zu­mindest erhalten kann, ist eine Tatsache, die man immer mehr zu betonen beginnt. Für die Gesundheit sorgen, das heißt nicht nur Krankheiten bekämpfen, wenn sie auftreten. sondern das heißt vor allem, sich über die Bedingungen klar werden, die ein gesundes Leben ermöglichen. Es gibt eine Unmenge Anleitungen zum gefunden Leben, es gibt Richtungen uns Schulen auf diesem Gebiete, die alle ihre Lehre für die beste halten, und man wird sagen dürien, daß sie alle zu ihrem Teile Wahrheit in sich tragen. Man glaubt kaum, was heute auf dem Gebiete des gesundheitlichen Levens gearbeitet, gedacht, geschrieben und in der Praxis erprobt wird. Das ist sicherlich außerordentlich wichtig, heute, wo die Rielenau'gaben, die unserem Volke zur Bewältigung vorliegen, ein starkes und ge­sundes Ge'chlecht erfordern. Und all diese Arbeit ist für jeden von uns geleistet, sie will uns allen helfen, indem sie uns ihre Grundsätze und Methoden klarlegt. Das Resultat der Arbeit findet seinen Niederschlag naturgemäß in Büchern. Man wun- d-rl sich vielleicht, welch starken Anteil der Buchhandel an der Reichsgesundhe'tswoche nimmt, aber wenn man einmal das Laaer der G W. Zaiser'schen Buchhandlung, Nagold in dieser Literatur betrachtet, dann wird diese Taisache zur Selbstoer ständlichkeit. Welche Schätze liegen hier, von den großen Büchern allgemein»« Inhalts über gesunde und kranke Tage, über die Schriften, die einzelne Gebiete in besonderen Darstellungen be­handeln bis zur schmalen Flugschrift! Hier, möchte man sagen, kann man Gesundheit kamen, und der ist ein Tor, der diese Schätze liegen läßt und sie nichi nutzt für sich und die Seinen!

ob nicht eine Mindestzeit über eine Mablperiode hinaus ver­langt werden sollte- Die Bezüge von Hinterbliebenen wären enkfvrechend einzurichten. Das Gesetz sollte rückwirkende Kraft haben, da eine Neuregelung mit rückwirkender Kraft vorgesehen, aber bis heute noch nicht erfolgt ist.

Stuttgart. 20. April. Goldenes Priesterjubi- läum. Am 23. Juli findet hier die kirchliche und weltliche Feier des goldenen Priesterjubiläums von Prälat Man­gold statt.

Schwabenfahrt nach Schweden. Die Reisegesellschaft Schwaben wird, voraussichtlich vom 31. Juli bis 10. Aug. d. I., eine Fahrt nach Schweden veranstalten.

Stuttgart, 20. April. D i e n st r e g e l u n g am 1. Mai Nach der Bekanntmachung des Staatsministeriums vom 26- April 1924 ist am 1- Mai der Dienst bei den Staatsämtern und in den staatlichen Betrieben wie an Werktagen auszut üben. Beamte, Angestellte und Arbeiter, die an diesem Tage dem Dienst oder der Arbeit fernbleiben wollen, haben recht­zeitig bei ihrem Vorgesetzten um Dienstbefreiung nachzu­suchen. Solchen Gesuchen ist zu entsprechen, soweit die not­wendige Fortführung der Geschäfte nicht in Frage gestellt wird. Die bewilligte Freizeit ist bei Beamten und Ange­stellten auf den Erholungsurlaub anzurechnen. Das gleiche kann auf Wunsch bei Arbeitern geschehen; wird von diesrn- nicht um Anrechnung auf den Erholungsurlaub nachgesucht, so wird für die versäumte Arbeitszeit kein Lohn gewährt.

Zn den Ruhestand. Oberrechnungsrat Reinöhl, eine in weiten Kreisen bekannte Persönlichkeit, ein hochverdienter Beamter bei der Landesbibliothek, tritt mit Ablauf des Mo­nats Mai d. I. in den bleibenden Ruhestand.

Die Rot der stellenlosen Haufleute. Jm Stadtganen fand gestern eine Versammlung der stellenlosen kaufmännischen und technischen Angestellten statt- Es wurde eine Entschlie­ßung angenommen, die sich vor allem gegen die Verdrän­gung der männlichen Angestellten durch weibliche Kräfte wendet. Eine Abordnung wurde beauftragt, mit den maß­gebenden Behörden wegen einer Wirtschastsbeihilfe in Füh­lung zu treten. Das Reich soll die Erwerbslosenunterstützung um 100 v. H- erhöhen.

Die Leiche Springers aufgefunden. Am 16. Januar wurde ein SchueeschuhlSufer namens Springer aus Stutt­gart vermißt. Dessen Leiche wurde nunmehr in der Höhe von Unterjoch im Allgäu aufgefunden. Springer war auf dem Wea von Sontbolev über den Roßkovs begriffen.

schnallte ab, legke den Rucksack weg und" dürfte auf "der Suche nach Wasser von Müdigkeit übermannt und ein- gelchlafen sein, um nicht mehr zu erwachen- Springer war 44 Jahre -stk, verheiratet und sehr gut ausgerüstet, ebenso gut verproviantiert. Er ist ein Opfer des Alleingehens geworden-

Vom Tage. In einem Haus der Hauptmanns>-eute ver­übte ein 46 Jahre alter Mann Selbstmord durch Erschießen.

Im Kräberwald wurde ein 19 Jahre alter Hilfsarbeiter tot aufgefunden. Es lieat Selbstmord durch Vergiftung vor.

In einem Haus der Florianstraße in Ostheim verübte ein 29 Jahre alter Mann in der Küche seiner Wohnung durch Einatmen von Gas einen Selbstmordversuch. Der Sauer, stoffapparat wurde mit Erfolg angewandt.

Heilbronn, 20. April. Beleidigung durch die Presse. Wegen Beleidigung des Verlegers und Redak­teurs Wilhelm Zundel vom Leintalboten in Schwaigern wurde der Redakteur des soz.Neckarecho" hier, Lukas Müllerzu 40 Mark Geldstrafe, Tragung der Kosten und Veröffentlichung des Urteils imNeckarecho" verurteilt.

Aus dem Neckar gezogen wurde ain Sonntag der schon betagte Pflästerer Stichler. Stichler war schon einige Tage unauffindbar. Der Verstorbene stand lange im städtischen Dienst.

Maulbronn, 20. April. Tödlicher Sturz. In Sulz­feld (Baden) stürzte der 44 I. a. Maurer Wilhelm Ellinger beim Heuabwerfen vom Gebälk in die Tenne der Hirsch wirtsscheune und war sofort tot.

Holzheim OA. Göppingen, 20. April. Verschüttet- Im Jura-Oelschieferwerk wurde ein 23jähriger Arbeiter von Gammelshausen, der an einem großen Schieferspeicher be­schäftigt war, verschüttet- Er wollte unten am Material­ausgang des Speichers nachhelf-en, weil sich das Speicher. , verstaut hatte, als plötzlich große Massen Schiefer auf ihn herabkamen und er völlig begraben wurde. Nach viertel­stündiger anstrengender Arbeit konnte er freigemacht werden. Er wurde in bewußtlosem Zustand ins Krankenhaus über­geführt.

Altenstadl-Geislingen, 20. April. Ein Opfer häus licher Pflichterfüllung- Die in den besten Lebens­jahren stehende Frau des Jak. Greiner z Hirsch war einige Tage von leichter Grippe befallen. Am Samstag stand sie wieder ihrem Geschäft vor, da im Wirtschaftssaal eine Hoch-^ zeit stattfand. Plötzlich wurde sie von Unwohlsein befallen und sank, vom Schlag gerührt, tot auf einen Stuhl nieder.

Oberstetten OA. Biberach, 20. April. Vom Wagen überfahren. Der Bauer I- Wild verung'ückte dadurch, daß er unter sein Pserdegespcmn zu liegen kam und di; Pfeche. auf ihn traten. Er trug Verletzungen schwerer Art, einige Rippenbrüche und Quetschungen davon.

Rohr a. F., 20. April. Hier wurde am Sonntag die von Prof. M. Elsässer entworfene, von Architekt Mezger- Vaihingen durchgeführte neue Kirche festlich eingeweiht. An der Einweihungsfeier nahmen außer dem Baumeister auch Kirchenpräsident D. Dr. o. Merz, Dekan Gastpar - Plie­ningen und eine Reihe weiterer Gäste teil.

kirchheim a. N., 20. April. Schädlinge. Die Früh- ttrschenblüte und ein großer Teil der Birnenblüte geht ihrem Ende entgegen. Die Weinberge sind größtenteils ängepfahlt, die Gescheine gehen schön aus- Bei der Bekämpfung der Feld­mäuse zeigen die Ablieferungen, oft 3000 Stück auf einmal, daß dieser Schädling sehr stark vorherrscht. A's zweiter Schädling droht der Maikäfer; man trifft ihn schon vielfach auf den Bäumen fressend an.

Mnzlngen OA. Gmünd, 20. April. Masern. Die Schule mußte geschlossen werden, da von 69 Kindern 31 cm den roten Flecken erkrankt sind, in den Unterklassen 19, in den Oberklassen 12- Die Beobachtungszeit soll 4 Wochen be­tragen.

Grotzsüßen OA. Geislingen, 20. April. Lehrern, oh. n u n g e n. Der Gemeinderat hat beschlossen, das alte Leh- rerwohngebäude samt Scheuer und Garten in der Heiden- hsimerstraße zu verkaufen und bei günstigem Erlös einen Neubau mit vier Lehrerwohnungen zu errichten. Sollte der Verkauf nicht zustande kommen, io soll ein Neubau für zwei Lehrerwohnungen erstellt werden. Die Gemeinde zählte bei der letzten Volkszählung 2200 Einwohner.

heideaheim, 20. April. Von der G e w e r b e b.an k. In der Generalversammlung der hiesigen Gewerbebank konn- ten erfreuliche Zahlen mitgeteilt werden. Die Spareinlagen sind gegenüber 1924 um 235 000 Mark gestiegen, der Umsatz von 42 auf 80 Millionen, die Mitgliederzahl von 388 auf 452, die Geschäftsanteile der Mitglieder von 30 000 auf 80 000. Die Aufwertung beträgt bis jetzt 21 v. H.

Justingen OA. Münsingen, 20. April. Der 7. Knabe. Staatspräsident Bazille hat die Patrnstelle für den 7. lebenden Knaben des Försters Eimer hier übernommen und Glückwünsche mit dem Patengeschcnk von 20 Mark über, sandt-

Schwenningen, 20. April. Schulfragen. Der Ge- meinderat hat einen sozialdem. Antrag auf Einführung der weltlichen Schule gegen die Stimmen der Linksparteien ab­gelehnt. Die bürgerlichen Parteien stimmten geschlossen gegen den Antrag.

Ulm. 20. April. Brand. In dem bayrischen Ort Nie­derhausen bei Weißenhorn ist das Anwesen des Landwirts Vollmer abgebrannt. Nur das Vieh und einiges Mobilar wurde gerettet.

Biberach, 20. April. SOOOGoldmarkverbrannk? Wie unlängst berichtet, ist das Wohnhaus des Landwirts Otto Härle in Kemnat vollständig niedergebrannt. Es ver­lautet nun, daß, nach Angaben des Geschädigten, sich ln der Wohnung 250 Zwanzigmarkgoldstücke in Verwahrung be­funden hätten, die nun dem Feuer zum Opfer gefallen seien. An der Brandstelle wird jetzt eifrig nach Spuren der Gold­stücke gesucht.

Beizkosen OA. Saulgau. 20. April. Wundstarr­krampf. Der 10 Jahre alte Sohn der Familie Gäßler von hier verletzte sich vor einiger Zeit am Fuß beim Barfuß- gehen. Er achtete nicht auf die kleine Wunde. In den letzten Tagen stellte sich Starrkrampf ein und unter gräßlichen Schmerzen mußte der Knabe sein Leben lasten. Dieser Fall weist wieder darauf hin, jede Wunds, und sei es auch di« kleinste, mit der notigen Sorgfalt zu behandeln, unter Um­ständen rechtzeitig den Arzt hinzuzuziehen.

Bremen OA. Saulgau, 20. April. Brand. Da» Wohn- und Oekonomiegebäude des Ulrich Remensberger ist vollständig abgebrannt. Das Vieh und ein Teil der Fahrnis wurde gerettet.

Leutkirch. 20. April. Ausgebrochen. Nachts ist au» dem hiesigen Amtsgerichtsgefängnis ein Sträfling entwichen, indem er die Mauer durchbrach und sich dann an zusammen- gejchnittenen Bettstücken in den Gefängnishof herunterließ» von wo er die Mauer überkletterte.