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Nagold« Tagdlatt „Der Gesellschafter
gegen Einspruch erhoben, da Württemberg Om Wohnungsbau bisher verhältnismäßig mehr geleistet habe als die übrigen Länder. Die Aufrechterhaltung der Bau stofs stelle sei nach der Stimmung im Landtag nicht mehr möglich. Die privaten Baugenossenschaften sollen auch künftig gefördert werden. Der Betrieb der „G e m e i n s ch a f t de r Freunde" sei anfangs reines Glücksspiel gewesen; die Gemeinschaft werde nun durch das Eingreifen des Ministeriums in eine G.m.b.H. umgewandelt und sie habe dem Ministerium bis 15. April einen genauen Plan ihres Geschäftsbetriebs vorzulegen, damit nachgeprüft werden könne, ob sie als Depositenbank zugelassen werden könne. Redner des Zentrums, der Bürgerpartei, des Bauernbundes und der Deutschen Volkspartei stellen sich auf den Boden des Regierungsprogramms. Ein Kommunist erklärt sich gegen die Gemeinschaft der Freunde. Ein Redner der Sozialdemokratie tritt für die Baustosfstelle ein. Verschiedene Anträge der Demokraten, Kommunisten und Sozialdemokraten werden abgelehnt.
ep Abschied von Prälat Dr. Hoffmann. Am Sonntag hielt Prälat Dr- Hoffmann seinen letzten Gottesdienst hier als Pfarrer der Leonhordskirche, an die er nach Auflösung -er Hosgemeinde 1919 übergekreken war. Die Kirche faßte die vielen kaum, die den geistvollen, kiefdringenden Prediger noch einmal hören wollten. Am Montag abend veranstaltete die Leonhardsgemeind« ihrem scheidenden ersten Pfarrer im Furtbach-Bereinshons unter größtem Zudrang einen Abschiedsgemeindeabend, um ihrem Dank und ihren Wünschen kür ihn Ausdruck zu geben, Präsident v. Nestle leitete den Abend. Stadtpfarrer Löffler sprach in eindrucksvollen herzlichen Morten von dem aufrechten, gütigen an allen ohne Unterschied des Standes gleich warm teilnehmenden, auis Große gerichteten Wesen und Wirken des Scheidenden, dem man in allem die Sorge aboespürk habe, daß das große Ganze unserer Kultur nicht gottlos werde. Weitere Ansvrachen hielten Stadtpfarrer Langbein, Chefredakteur Wais, Prof. Buder. Auch poetische Abschiedsgrüße wurden dargeboten, ebenso reiche musikalische Gaben vom Kirchenchar und einem jugendlichen Streichorchester. 3n feiner Meise dankte Prälat Hoffmann für alle ihm und den Seinen zuteil gewordenen Beweise der Liebe-
Sensationelle Verlobung. Nach der B. Z. hat sich Graf Hugo Moy deSons, ein Sohn des früheren bayerischen Gesandten in Stuttgart, in Neuyork mit einer Tochter des dort lebenden früheren Londoner Bankiers Speyer verlobt. Der 24 Jahre alte Graf ist Angestellter in dem Bankhaus.
Die Einschränkung im Iugsverkehr erstreckt sich in Würt- remberg nur auf einige Lokalzüge mit erfahrungsgemäß schwacher Benützung.
Ablehnung der Werkbundsiedlung. Die Bauabteilung des Grmeiflderats hat in einer Sitzung vom letzten Samstag in Einzelabstimmung die vom Werkbund geplante Werkbund- siedlung abgelehnt.
Die Wirte gegen das Gemeindebestimmungsrecht. In einer Landesversammlung des Landesverbands der Wirte Württembergs wurde in einer Entschließung gegen die Einführung des Gemeindebestimmungsrechts Einspruch erhoben, das zur langsamen Vernichtung des gesamten Wirtestands führen würde. Es sei unwahr, daß dieses Recht das Gastwirtsgewerbe nicht schädigen würde; es wäre nur der Anfang einer Trockenlegung Deutschlands, die zur Vernichtung vieler Hunderttausender Angestellter und Arbeiter in den Brauereibetrieben usw. führen würde, ohne daß der Mißbrauch des Alkoholgenusses verhindert würde, gegen den auch die Gastwirte ankämvfen. Die Frage, ob neue Schankstätten errichtet oder das Weiterbestehen vorhandener Gaststätten im Fall eines Besitzwechsels genehmigt werden sollen, könne nicht von Volksabstimmungen abhängig gemacht werden. Gegen das Ueberhandnehmen von Schankstätten bieten die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen genügende Handhabe und der Entwurf des neuen Strafgesetzbuchs enthalte wichtige Richtlinien zur Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs. Ein Gemeindebestimmungsrecht sei daher durchaus überflüssig.
Parteiwahl. Bei den Wahlen der Funktionäre oes Malerverbands in Stuttgart verloren die Kommunisten sämtliche Stellen. Die Posten wurden mit Anhängern der Amsterdamer Richtung besetzt.
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Der Karnrckelbaron
53 Humoristischer Roman von Fritz Gantzer
Herr von Lettow riet zum Gegenteil. „Er könnte wirklich die ehrliche Absicht hegen, sich mit uns zu versöhnen, und deshalb müssen wir ihm schon entgegenkommen. Des langen Haders bin wenigstens ich gründlich müde." Er tippte auf seinen Brief, den er vor sich auf dem Tische liegen hatte. „Schrullenhaft ist die ganze Geschichte ohne Frage. Und höchst rätselhaft mutet die abgekürzte Bemerkung zum Schluffe an. Was soll das nur heißen: Eu. B. w. i. sch?"
„Darüber habe ich mir auch schon den Kopf zerbrochen," bemerkte Baron v. Krusewitz. „Können Sie sich das erklären, Struwe?"
„Nee, mir ebenso Meierhaft wie Ihnen. Und Sie sind auch für eine Zusage?"
Der Baron bejahte. „Er soll nachher nicht sagen, wir hätten nicht gewollt. Ganz geheuer erscheint mir die Sache nicht. Ich vermute hinter dieser plötzlich zum Vorschein kommenden Freundlichkeit und Versöhnungsbereitfchaft etwas, das nach Hinterlist aussieht."
„Na, dann danken wir ergebenst!" erregte sich der Zinno- witzer.
Man einigte sich schließlich doch, die Einladung anzunehmen und schrieb sofort von Zinnowitz aus, daß man erscheinen würde. Und unter jeder Zusage stand: „H. D. K !" Was bedeuten sollte: „Hüte Dich. Krachtwitzer!"
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Am nächsten Morgen hielt bei guter Zeit der Jagdwagen des Krachtwitzers vor dem Haufe der Schwestern Witte in der Rosengaffe, und die vor der Tür erscheinende Laura nahm von Jochen Düffelmann, dem Kutscher, einen Brief für den Herrn Amtsrichter in Empfang.
Eberty war noch bei der Toilette, als ihm Laura das Schreiben durch eine winzige Türspaltc, die Augen nach dem behutsamen Oesfnen krampfhaft schließend, in das Zimmer reichte.
Der Krachtwitzer bat ihn, er möge zur Vornahme von AenLerungen in dem neulich gemachten Testament kommen. Den Sekretär mitzubringen, sei nicht erforderlich.
Eberty kam das Verlangen «in wenig verwunderlich vor, «.zauderte aber nicht, gleich nach dem Lesen -es Briefes
Stuttgart» 14. April. Verkehr mit Milch. Das Ministerium des Innern gibt bekannt: Das Reichsgericht hat durch Urteil vom 15. Januar 1926 zu Recht erkannt, daß die Vermischung von Vollmilch mit Vor- oder Anfangs- gemelk eine Verfälschung und hienach strafbar ist. Der Fettgehalt der Milch steigt während des Melkens an. Die zuerst ermolkene Milch ist am fettärmsten, die zuletzt ermoiksns Milch ist am fettreichsten. Als Vollmilch kann nur solche Milch gelten, die beim Melken eines Milchtieres durch vollständiges Ausmelken des Euters in einem Zuge gewonnen wird, die also unverändert alle Bestandteile der dabei zu Tage geförderten Milch enthält. Daher ist auch das Vermischen von Vollmilch mit zuerst ermolkeuer Milch (Vor- oder Anfangsmelk) einem teilweisen Rahmentzug der Milch glsichzuachten, über dessen Strafbarkeit kein Zweifel Mehr besieht.
Arankheitsstatistik- In der 13. Iahreswoche vom 28. März bis 3. April wurden folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 15 (tödlich —), Kindbsttfieber 1 (2), Lungen- und Kehlkopftuberkuloie 14 (29), Milzbrand 1 (—). Scharlach 5 (—).
Aus dem Lande
Peinstein OA. Waiblingen, 14. April. Brand. Das Anwesen (Haus mit Scheuer) des Christian Kuhnle an der Straße nach Kleinheppach ist nachts abgebrannt.
Markgröningen. 14. April. EineHundertjährige. Am 15. April vollendete hier die Witwe Frau Katharina Dorothea Renz ihr 100. Lebensjahr. Ihr Gesundheitszustand ist noch gut, wenn auch Gesicht und Gehör nachgelassen haben. Sie hat ernste und schwere Jahre hinter sich, denn sie verdiente für sich und ihre acht Kinder das Brot durch Waschen.
Markgröningen, 14. April. Wildererunwesen. Jagdaufseher Alfons Baur hat im vergangenen Winter vier Wilderer aus Markgröningen festgestellt, die dann allerdings mit gelinden Geldstrafen rvegkamen. Kürzlich hat er wieder einen berüchtigten Wilderer, den August Köhler von Untermberg OA- Ludwigsburg, erwischt. Köhler wurde wegen Bedrohung und Wilderns zu 9 Monaten Gefängnis und Stellung unter Polizeiaufsicht/ sein Iagdgenosfe Bienzle zu 6 Wochen Gefängnis und 50 Geldstrafe verurteilt. Obgleich Jagdaufseher Baur fast täglich Drohbriefe erhält, versieht er unerschrocken seinen Dienst.
An Pfingsten findet hier der Erste Schwäbische Kaufmannsjugendtag des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbands statt. Neben beruflichen Wettkämpfen sind Gottesdienste, Festzug, Sckäfertünze, Fackelzug und sportliche Betätigungen vorgesehen.
Heilbronn, 14. April. Brandstiftung. Der 27 I. a. Schuhmacher Ludwig Haas von Frauenzimmern, der in der Nacht zum 30. Dezember 1925 in Frauenzimmern eine Scheune mit Stroh und Heuvorräten, die zu einem Drittel seinem Großvater gehörte, anzündele, um die Versicherungssumme zu erhalten, wurde vom Schöffengericht wegen Brandstiftung und Versicherungsbetrug zu einer Zuchthausstrafe von 3 Jahren, sowie zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre verurteilt.
Neckarsulm, 14. April. Gefundene Kindsleiche. Die Leiche eines Kindes wurde in dem Abort einer Besenwirtschaft gefunden. Die Mutter soll bekannt fern.
Lendsiedel OA. Gerabronn, 14. April. Diamantene Hochzeit. Am Sonßtag feierte Sckultbeiß a. D. Heinrich Schuster mit Frau Henriette geb. Beckersdorff in körperlicher und geistiger Frische das Fest der diamantenen Hochzeit.
Hohenmemmingea OA. Heidenheim, 14. April. Mißglückter Einbruch. Zwei junge fremde Leute wollten in einem hiesigen Anwesen einen Einbruch verüben. Der Besitzer hatte die Schelme beobachtet und sich sogleich zu einem Angriff gerüstet. Wie nun der eine in das Schlafzimmer einsteigen wollte, sprana der Besitzer hervor. Die Burschen nahmen schleunigst Reißaus.
Nnrtinaen, 14. April. Zur Mordtat. Das von dem Musiker Franz Eigenhäuser auf dem Galaenberg hier erschossene lediae Dienstmädchen war die Elise Mainzer aus Stuttgart. Eiaenhänser, der ins hiesige Krankenhaus gebracht wurde, ist verheiratet und wohnk in Birkach. Hrnker- laffene Briefe dürften über die Tak Aufschluß geben.
das Fenster zu öffnen und Jochen Düffelmann zu sagen, er würde in einer Viertelstunde bereit sein.
„Eine gute halbe langt auch, Herr Amtsrichter," erklärte Jochen grinsend. „Ich habe zuvor noch eine andere Kommission. Da auf dem Bahnhof kommt halber neune einer zum Abholen an. Da muß ich erst raus. Schlag neune sind wir hier, und dann können Sie sich parat halten."
Sprach's und fuhr an.
Die Frage Ebertys, wer es den sei, der da abgeholt werden solle, verhallte ungehört-
Der Amtsrichter ärgerte sich, daß er von Jochen so kurz angebunden behandelt worden, dachte aber dann, daß es ihm schließlich ganz egal sein könne, mit wem er zusammen nach Krachtwitz fahren würde.
Er vollendete seine Toilette gemächlich, frühstückte in oller Seelenruhe und hatte dann noch Zeit, die Morgenpost durchzusehen und den Leitartikel in der „Täglichen Rundschau" zu lesen. Denn die von Düffelmann angegebene Zeit des Wartens belief sich in Wirklichkeit auf das Dreifache.
Erst als es schon von St. Katharinen zehn schlug, raffelte es die Rosengaffe herauf.
Eberty griff zu Hut und Staubmantel, und langte in demselben Augenblick vor der Haustür an, als der Wagen hielt...
Und stand nun mie -rstarr: mit weitgeöfsncten Augen und einem wenig geistreichen Gesicht. Spürte ,m ersten Moment das wahnsinnige Verlangen in sich: möchte sich doch die Erde klaftertief öffnen und mich verschlingen. Möchte mich ein Sturmwind in die Steppen Asiens oder in die Wüsten Afrikas entführen. Möchte doch alles, jedes, das Undenkbarste, Unmöglichste sein. Nur das nicht: mit... mtt... Renate ... Brandt in einem Wagen von Bütenhagen nach Krachtwitz zu fahren.
Oder täuschten ihn seine Sinne? Litt er schließlich an Wahnvorstellungen? War denn das wirklich und wahrhaftig Renate Brandt?
Ohne Zweifel! Denn jetzt hörte er auch ihre Stimme. Mit einem heiteren Lächeln auf ihrem morgenfrischen, schönen Gesicht rief sie ihm einen Gruß zu, ganz ohne alle Verlegenheit. als wenn nicht das geringste zwischen ihnen geschehen, daß er aus seinem verblüfften, entsetzten Starren auffuhr, mechanisch seinen Hut lüftete und mit schwerfälliger Stimme ihren Gruß erwiderte.
_ Donuerstay» 18. April 192 g
Tübingen. 14. April. Studentenhilfe. Der Verein Tübinger Sludentenbilse hat das Gasthaus zum Löwen, in dem ein? der drei Küchen des Vereins einverichtet war, ver. kauft, un! den Betrieb in dem Studentenheim „Prinz Karl' in dem di? Küche nunmekr weiter ausqebartt ist, umso nach drücsiichcr führen zu können. Das dem Verein gehörige Gasthaus zur Sanne, in dem ebenfalls eine Küche eingerichtet war. bleibt für die dort untergebrackten studentischen Werk- betriebe varbehalten. Die neuen Maßnahmen bedeuten kein, Einschränkung des Betriebs.
Rottenburg. 14. April. 60. Geburtstag- Domkapj. tular Karl Aigeltinger konnte gestern seinen 60. Keburrsts, seiern. '
Obertürkheim, 14. Aprii. Diamantene Hochzeit Die Thelaute Philipp Münzenmay von hier feiert»» im Beisein von 7 Söhnen (2 sind nach Amerika ausgewan- derr-, 27 Enkeln und 3 Urenkeln das Fest der diamantene» Hochzeit. Der Jubilar ist 85, die Jubilarin 81 Jahre alt. Da-, Ehepaar ist geistig und körperlich noch in seltener Rüstigkeit
Bietigheim. 14- April. Münzfälscher. Der Former G ö rner wurde wegen Herstellung falscher 2 und 3 Mark- stücke, die schon seit einem Vierteljahr in Umlauf gesetzt mur- den, verhaftet. Die Stücke sind mangelhaft geraten. Ei« Hilfershelfer Görners ist ein gewisser Karl Röhrle.
kirchhanseu OA. Heilbronn, 14. April. Ein Baum- riese. Im diesjährigen Schlag des Eemeindewaldes wurdr » eine außergewöhnlich große Eiche gefällt. S:e har eine Länge von 10 Meter und einen Kubikinhalt von 6,13 Festmeter Dieser Stamm wurde zu einem besonderen Zweck von dem Hammerwerk Gebrüder Cor cll Neckargartach gekauft. Mehrere solche Bäume stehen noch im hiesigen Gemsindewald
Göppingen, 14. April. Gläubiger Versammlung der Milchverjorgung. Die hiesige Milchversorgung hat 211 000 Schulden, denen an Aktiven nur 20 000 -Ä gegenüberstehen. Unter den Schulden befindet sich ein Darlehen der Stadt mit 100 000 Bevorrechtigte Forderungen sind 8900 Im Falle eines Konkurses müßten sich die Gläubiger mit höchstens 5 v. H. adsinden. In einer Gläubigerversammlung wurde nun der Vorschlag zu einem Vergleich aus 60 v. H. gemacht, und zwar 30 o. H. in diesem Jahr und je 15 v. H. in den beiden folgenden Jahren. Dab« müßte die Stadt auch ihrerseits auf 40 000 -4t verzichtet. Außerdem müssen die Genossen 30 000 bis 40 000 -4t an neuem Kapital anlegen. Ein Gläubigerausjchuß soll mm die Verhandlungen mit der Stadt führen.
Aus Stadt und Land
Nagold. 15 Avril 1926.
Eines recht wissen und ausüben, gibt höhere Bildung als Halbheit im Hunderlsältigen. Goethe.
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Nagoldbahn.
Im Gewerbcverein spricht am nächsten Samstag, abends V?8 Uhr, im Traubcnsaal Herr Redakieur Keller von Pforzheim über die Nagoldboh» als Oslschwar;walobah„, ihre Vergangenheit und ihre Zukunft. Herr Keller ist Mitglied des umer dem Vorsitz von Herrn Oberbürgermeister Dr. Gündert- Psorzhcim stehenden Nägoldbahnverkehrsaussckusses und ein hervorragender Kenner des deulschen unv internal,analen Eisen- bahnyerkehrswesens. Er arbeitet auch viel in sonstigen Verkehrsfragen und ist ein glänzender Redner. Zahlreicher Besuch ist sehr empfehlenswert, zu nal diese Fragen die vitalsten Interessen unserer Stadt und Bürgerschaft derühien.
Errichtung von Fernsprech-Knotenümtern.
V. Im Verein mit der weiteren Durchführung des Selbst- anschlutzoelriebs wird d'e Reichspost in den nächsten Jahren als weiiere technische Neuerung im Fernsprcch oerkehr Fern- knotenämter schaffen. Der Bezirk eines solchen soll einen Umkreis von etwa 20 Kilomeier umfasse». Sie sollen außerdem im Mittelpunkt eines größeren Verkehrsgebietes liegen und nicht zu nahe beieinander sein. Durch die Fernknolenämter werden die Fortschritte der Fernsprechtechnik auch dem Fernverkehr nutzbar gemacht und dieser Verkehr wesentlich verbessert und wirtschaftlicher gestattet. Diese neuen Aemter werden mit den Vermittlungsstellen des eigenen Bezirks und mit anderen I Fernknotenämtern durch eine so große Zahl von Leitungen I verbunden, daß die Femverbindungen in wesentlich kürzerer
Und dann riß er sich hart zusammen, preßte die Lippen aufeinander und dachte: die ganze Geschichte sieht mir aus, als sei sie zurechtgemacht. Von ihr selbst, von Lore von Les- senthin oder von dem Krachtwitzer. Nun, wie es auch sein mochte: er konnte nicht länger wie einer seiner fünf gesunden Sinne nicht Mächtiger vor ihr stehen.
Viel zu spät, um es noch glaubhaft erscheinen zu kaffen, sagte er endlich: „Es wird mir ein Vergnügen sein, in Ihrer Gesellschaft nach Krachtwitz fahren zu dürfen, gnädiges Fräulein!"
Und Renate glaubte ihm auch wohl nicht. Ein leises Lächeln, vom Spott erzeugt, spielte um ihre Lippen. Er beobachtete es nicht. Im nächsten Augenblick saß er neben ihr. Und Jochen Düffelmann fuhr dahin. Er fuhr mit der Eleganz, die man von einem herrschaftlichen Kutscher verlangen muß, saß kerzengerade auf seinem Bock und hatte für die neugierig gaffenden Bütenhagener keinen, auch nicht den kleinsten Blick. Für herrschaftliche Kutscher sind gaffende Fußgänger und hinterrücks beobachtende Gardinenbelagerer eben beachtensunwürdiger Plebs.
... Nun war man von dem muskelerschütternden Pflaster Bütenhagens glücklich erlöst un- erfreute sich schon des weichen, molligen Sandweges, zu dessen Seiten das iw Schmucke erster Aehren zwängende Korn stand, sich in schier endlos erscheinenden Breiten dehnend wie ein blaugrün getöntes, von leisen Wellen bewegtes Meer. Ein blankes Sonnenleuchten, wie ein glückliches, warmes Lächeln aus guten Frauenaugen herrührend, lag über der Fruchtebene und segnete das Wachstum der schössigen Halme. Die Lerchen stiegen jauchzend auf und entschwanden dem ihnen folgenden Auge im klaren Aetherduft. Aus den Gräsern am Rain klang verträumtes Geigen der arbeitsscheuen, sorglosen Musikanten des Feldes, zartgliedriger Grillen, und aus weiter Ferne kam neckischer Kuckucksruf. Es war schön preitum.
Und die drei im Wogen sahen es nicht. Jochen Düffelmonns Augen waren überhaupt nicht auf Poesie eingestellt. Sie schauten überall nur nüchterne Prosa... Das Kor« hätte schon bester stehen können. Die Sonne war „vertrackt bissig" und blendete. Und nun gar die geigenden Grillen: dieses Biesterzeug, das mit seinem „ Gezirps«" so leicht zun» Eindämmern verhaft.
(Fortsetzung folgt.) ^
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Zeit als bis notenamt stet in der die V> Abwicklung d steht, daß Hl zu rechnen i /sicher Äemte und Horb no kämen dafür :sn Kreise sich
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Spargelfesi zum ersten M einem ständig, ein Festzug u, den Festtag 0 gesetzt.
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