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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter*

Mittwoch. 14. April 1S2S

tnegchchuld mit einem Grsamtdetrach (einschließlich schweben­der Schulden) von 4920 Millionen Mark, mit anderen Wor­ten ist die augenblickliche innere Verschuldung des Reichs nur noch um 580 Millionen geringer als die frühere; wenn man die schwebenden Schulden als unwichtig unberücksich­tigt läßt, sogar nur um 400 Millionen. Der geringfüg ge Unterschied wird besonders deutlich bei Berechnung der Rrichsschuld pro Kopf der Bevölkerung. Im Jahr 1914 be­trug sie 72,56 RM., Ende 1925 schon wieder 69,87 RM., also nur noch 2,69 RM. pro Kopf weniger als damals. Betrach­tet man nun die Höhe der Verzinsung der heutigen deutschen Reichsschuld, so ergibt sich sogar, daß ihr Zinsen­dienst eine erheblich größere Summe beansprucht, als die inneren Vorkriegsschulden sie verschlangen. Im Jahre 1914 wurden dafür .rund 216 Millionen Mark verwendet, der Reichshaushaltsplan für das Jahr 1926 sieht 308.5 Millio­nen vor, also ein Drittel mehr- Damit ist die Behauptung, Deutschland befinde sich durch die fast völlige Tilgung seiner inneren Schuld den Ententestaaten gegenüber im Vorteil, hinfällig geworden und mit ihr die zweite Voraussetzung für die ungeheure Entschädigungsbelastung Deutschlands.

Württemberg

Stuttgart. 13. April. Regierungsköalition »nd Demokratie. Das führende Zentrumsblatt, das »Deutsche Volksblatt", widmet den Versuchen der Demokra­tie. die gegenwärtige Koalition zwischen der Rechten und dem Zentrum in Württemberg zu sprengen, einen Artikel »nd sagt, es sei nicht die Schuld des Zentrums gewesen, daß die Demokraten nach den Wahlen vom Frühjahr 1924 der Koakiton den Rücken gekehrt haben. An der Haltung des Zentrums habe sich inzwischen nichts geändert, dagegen habe die Demokratie einen gehässigen persönlichen Kampf gegen die Minister der Rechten geführt, der die Kluft eher ver­tiefte. Auf demokratischer Seite sollte man dafür sorgen. Laß aus den demokratischen Küchen nicht gar so übelriechende Düfte aufsteigen und die Luft verpesten. Die Demokratie werde sich aber doch nicht einbilden, daß sie dem Zentrum und den Ministern Las Gesetz für ihr politisches Handeln vorschreiben könne. Bon dem Stuttgarter Mitarbeiter einer demokratischen Korrespondenz in Berlin sei bereits eine Re­gierungskrise in Württemberg verkündet wvrden, mit der Behauptung, zwischen dem Staatspräsidenten Bazille und dem Minister Bolz bestehe eine schwere Meinungsver­schiedenheit und Bazille werde demnächst zurücktreten. Auch wenn die Demokraten dies gerne haben möchten, so sollten sie doch nicht übersehen, daß die Zeit für derartige sinnlose Aprilscherze vorbei ist. Der Versuch sei zu plump, als daß nicht die Urheber zu erkennen wären.

Me Hypothekendarlehen. Der Abg Dr. Schermann und die übrigen Mitglieder der Zentrumsfrakkion haben folgende Kleine Anfrage gestellt: Bon allen Seiten laufen lebhafte Klagen darüber ein, daß, nachdem die Gesuche samt den ver­langten Unterlagen um Zuwendung aus den 7,5prozenkigen Hypothekendarlehen der Rentenbankkreditanstalt aus Mit­teln der Golddiskonlbank längst an die landwirtschaftliche Genoffenschafkszenkralkaffe, die Württ. Notenbank, die Württ. Hypothekenbank usw. abgegangen sind, immer noch keine Ausfolgung der dringend benötigten Darlehen erfolgt. Dadurch ergeben sich in vielen Fällen höchst störende wirt­schaftliche Folgen. Ist das Staaksmlnisterium bereit, sich für möglichst rasche Erledigung der Gesuche einzusetzen, evtl, ans Abstellung der Hemmnisse, die wohl in der Anhäufung der Gesuche bei wenigen Zentralinstltuten liegen, nach Kräf­ten bedacht zu sein?

Stuttgart. 13. April. Lohnabbau. In der Feuer- vacher Lederfabrik wurde der 250 Mann starken Belegschaft gekündigt, weil sie einen 15prozentigen Lohnabbau nicht an­genommen hat. In der Chemischen Industrie Hauff u. Eie. in Feuerbach ist ein Lohnabbau von 18 o. H. angekün- digt worden. In den Eßlinger Lederfabriken wurde sämt­lichen Weißgerbern und Lederfärbern gekündigt, weil sie «inen 12prozentigen Lohnabbau und eine Kürzung des Fe- nienurlaubs um drei Tage abgelehnt haben.

Eine Dausperre. Am Neubau der Oberpostdirektion Stuttgart weigerten sich die Zimmerer, zu niedrigerem Lohn als bisher zu arbeiten. Sie stellten infolgedessen am Montag früh die Arbeit ein. Die Maurer weigerten sich gleichfalls, die von den Zimmerern ausgeführtcn Arbeiten gu verrichten. Der Delegierte der Bauarbeiter wurde ent- «ffen. Die Baugewerkfchaft Stuttgart hat darauf die Sperre über den Nenkm, der Obervostdirekton verhängt.

70. Geburtstag. Ein bekannter Herrenreiter, General­major Freiherr von Röder, einige Jahre Flügeladjutani des Königs, im Kriege zuletzt als Bezirksinspekteur im Osten tätig, kann morgen den 70- Geburtstag feiern. General von Röder Hot sich nach dem Kriege in der Nähe von Lindau niedergelassen.

Äedenktaselweihe. Am Sonntag, den 9. Mai 10 Uhr vor­mittags findet die Gedenktafelweihe der 242. Jnf.-Divistan auf dem Waldfriedhof in Stuttgart statt. Für Schwerkriegs­beschädigte und Angehörige der Gefallenen sind Sitzplätze vorgesehen. Geldspenden werden an vbersteuerinspektor Heckmann, Stuttgart. Rütestr. 6, BankkontoDresdner Bank", erbeten.

Aus dem Parlesteben. Am 17. und 18. April findet hier der Landesparteitag der Deutschen Volkspartei statt.

Württ. Landessparkasse. Der Bestand der Spareinlagen bei der württ. Landessparkasse hat sich seit Anfang 1925 von 4 aus rund 1514 Millionen Mark (Ende März 1926) gcboben. Die Zahl der Sparer ist von 11065 auf 26187 gestiegen. Es ist In Aussicht genommen, daß die Württ. Sparkasse in der Aufwertung nicht hinter den übrigen württ. Sparkasien (12)4 o. H.) Zurückbleiben wird-

Vom Tage. In einem Haus der Sickstraße verübte eine 31 Jahre alte Frau in her Küche ihrer Wohnung durch Ein­atmen von Gas einen Selbstmordversuch.

Hevelfinqen, 13. April. Betrüger. Eln verh. Reisen­der von Mettingen wurde von der Polizei festgenommen Er soll einen diesigen Tabakivarenhändler nm 700 -K be­trogen haben.

Nus dem Lande

Weinsberg. 13. April EinAufrufandieBürger- schüft. In dem Aufruf des Gemeinderats an die Bürger­schaft der Stadt aus Anlaß der Auflösung des Oberamts­bezirks werden die Bürger aufgeforderk, die geschlagene Wunde nach Möglichkeit zu heilen. Weinsbergs Geschichte sei reich an harten Schicksalsschlägen aller Art, deren Spuren heute noch zu sehen sind. Weinsbergs Bürgerschaft werde auch diesen Schlag zu kraaen wissen. Jeder solle zu seinem Teil zur Mehrung des Ruhms der alten Reichsstadt bei­

kragen. dann werde sie stets bleiben die Stadl der Frauen- kreue, des Weins und des Gesangs!

Reckarsulm, 13. April. Arbeitslosenkundgebung. Gestern morgen veranstalteten die Arbeitslosen eine Kund­gebung und zogen durch die Stadt vors Oberamt, die ruhig verlief. Der Stadtschultheiß versprach, daß er mit allen Kräften bemüht bleiben werde, das Schicksal der Arbeits­losen zu erleichtern.

Nürtingen, 13. Avril Bluttat. Gestern abend tötete in den Anlagen des Galgenbergs ein früher hier wohnhafter verh. Mann namens Eigenhäuser ein junges Mädchen aus Kirchheim durch einen Schuß in die Schläfe und brachte sich ebenfalls eine schwere Schußverletzung am Kopf bei. Der Sobn des Eigenhäuser endete vor kurzem ebenfalls durch Selbstmord.

GSpvingen. 13. April. Landesversammlung der württ. Mietervrreine. Die diesjährige ordent­liche Landesversammlung des Landesverbands der württ. Mietervereine findet am 8. und 9. Mai in Göppingen statt.

Altshausen OA. Saulaau, 13. April. Große Sterb­lichkeit. Seit dem 1. Mürz d. I. sind hier nicht weniger als 26 Personen gestorben.

Leutkirch. 13. April. Blitzschlag. Bei dem Gewitter am Samstag abend schlug der Blitz in das Gräfl. Schaes- bergsche Schloß in Tannheim, ohne zu zünden. Nur das Telephon und die elektrische Leitung wurden beschädigt.

Enkenhofen OA. Wangen, 13. April. Selbstmord, der Pächter des Pfarrwittums, Josef Dieng, hat sich durch Erhängen in der Tenne das Leben genommen. Die Beweg­gründe zu der unseligen Tat dürften in Geldsorge» und familiären Verhältnissen zu suchen sein.

Vom Oberland. 13. April. Blüte und Kälte. Die Obstbäume zeigen reichen Blütenansatz. Aprikosen, Pfirsichs, Birnbäume stehen in schönem Blütenschmuck. Hoffentlich -bringen die kalten Nächte keinen Schaden. Bisher ist es noch glimpflich abgegangen.

Eßlingen. 13. April. Wohnungsbau. Die Stadt plant den Bau von 200 bis 300 Wohnungen, wozu eine An­leihe von 34 Millionen ausgenommen werden muß. Im Vemein^rat fand sich aber bis jetzt keine Mehrheit dafür.

Schorndorf. 13. April. Unregelmäßigkeiten im Konsumverein. Die ord. Hauptversammlung des Kon­sumvereins sprach sich mit 161 gegen 21 Stimmen für die sofortige Entlassung des bisherigen Geschäftsführers Schober aus.

UnkerböbiNgea OA- Gmünd, 13. April. DasAutoin der Schafherde. Am Ortssingang fuhr abends ein von Aalen nach Gmünd fahrender Lastkraftwagen in eine von Hussenhofen kommende Schafherde hinein. Der Wagen war hell beleuchtet, hielt jedoch zu spät. Ein Schaf war sofort tot, ein anderes mußte gestochen werden. Der wert­volle Hund wurde überfahren und wird jedenfalls auch ver­enden.

Grotzeislingen OA. Göppingen, 13. April. Hunde­treue. Por einiger Zeit verstarb ein hiesiger Geschäfts­mann. Sein Hund wurde seither vermißt- Es stellte sich heraus, daß das Tier während der Abwesenheit auf dem' Friedhof am Grabe seines Herrn lag und mit Gewalt vom Friedhospersonal entfernt werden mußte.

holzheim OA. Göppingen, 13. April. Vermißt. Der vermißte Bürger konnte trotz eifriger Nachforschungen noch nicht aufgefunden werden. Am Samstag traf bei seinen Angehörigen eine Postsendung aus Frankfurt a. M. ein, die, die Brieftasche, das Gesangbuch und sonstige Kleinigkeiten des Vermißten enthielt. Mitteilungen waren keine bei- gegebekc.

Gammerlingen. 13. April. Leichenländung. Hier traf die Nachricht ein, daß die Leiche des hiesigen Schuh- machermeisters Bruder, der in Mannheim den Tod Im Ahein suchte, in der Nähe von Worms gelandet worden sei. Die Leiche der mit Bruder in den Tod gegangenen Frauens­person ist noch nicht aufgefunden.

Hochzeit- Der frühere Totenschauer Josef Simmending .Gattin Luise konnten in verhältnismäßig aub Rüstigkeit ihre diamantene Hochzeit feiern.

Burladingen in Hohenzollern, 13. April. Ueb erfüll. Bei einer Theateraufführung des hiesigen Arbeitervereins versuchten einige junge Leute Störungen. Ohne sich darum zu kümmern, vollendeten die Spieler ihr Stück. Als sie sich mit ihren Familien nach Hause begeben wollten, wurden sie ahnungslos überfallen und ein Hagel von Steinen und Holz­stücken ging auf sie nieder. Karl Mauz wurde von einem großen Stein im Gesicht schwer getroffen und Anton Scheu von einigen Angreifern niedergeschlagen, so daß er andern Tags nach der Klinik in Tübingen überführt werden mußte. Die Täter sind Mitglieder des Turnvereins, die die Theater- aussllhrung mit allen Mitteln zu verhindern suchten.

Aus Stadt «ad Land

Nagold, 14 April 1S2S.

Du kannst, denn du sollst.

Kant

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Dieuftnachrtchtea.

Der Herr Staatspräsident hat die Borstandsstelle des Be- zirksbauamts Calw dem Baurat Scheuffele, zurzeit Verweser des Bezirksbauamts Eßlingen, übertragen.

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Gautag de» Kriegerdanbbundes.

ep. Am letzten Sonntag hielt der Krieger da»-kbund, der es sich zur Aufgabe gemacht har, den Dank für die Errettung aus dem Krieg in christliche Glaubens- und HMgemeinschaft um­zusehen, in Stuttgart eine süddeutsche Landesversammlung, zu der sich Vertreter aus dem ganzen Südgau (Württemberg, Bayern, Baren) einfanden. Die Tagung begann mit einer Morgenwache unter Teilnahme von Kirchenrat Frohnmeyer. Bei der unter der Leitung von Prof Mül ler-Korntal stehen­den Begrüßungsoersammlung hielten Prediger Ulrich-Freu­denstadt, Rektor Kiefner-Nagold sowie Vertreter von Heil- bronn und Erlangen BegrüßungSansprachrn. Im Mittelpunkt stand die Verleihung des Ehrenvorsitzes im Südgau an den bisherigen G ^Vorsitzenden General von Ebbinghaus. Der neue Leiter ist General Fmherr von Löffelholtz-München. Bundessekretär Epp l er berichtete von schrittweisen, aber an­haltenden Fortschritten des Krregerdankmmdes, Obersektttär Kellhammer über den bevorstehenden Ausbau eines fied- lungsartigen Kriegererholungsheims im Welzheimer Wald.

Nachmittags fand im Gustav-Siegle-Haus eine öffentliche reli­giöse Versammlung statt, wobei Prediger Ulrich Freudenstadt in eindringlichen Worten zur Tatbereitschaft aufries. - Der Abend vereinigte eine große Zuhörerschaft im vollbesetzten Gustav Siegle-Haus bei einem auf musikalischer Höhe stehen den geistlichen Liederabend, bei dem klassische und neuere Musik stücke zur Aufführung kamen. General von Löffelholtz hieb eine kernige Ansprache über Wesen und Ziel des Kriegerdank bunds, der nickt ein weiterer Verein sei. sondern nach der äußeren Retiung im Feld an der inneren Rettung der Kriegs­kameraden Mitarbeiten und durch Erbauung eines Krieger­erholung-Heims dm Dank in die Tat uwsetzen wolle.

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Rücknahme und Amkausch geloster Fahrkarlen. Für die bevorstehende Reisezeit sind folgende Darlegungen von Im teresse: Auf der Zugangsstation darf der Reisende bis fünf Minuten vor Abgang des Zugs seine Fahrkarte, wenn sie noch nicht gelocht oder nachweislich nur zum Betreten ü!» Bahnsteigs benutzt worden ist, gegen eine andere Umtau­schen. Nichtgelochte Fahrkarten werden ohne weiteres zu­rückgenommen. Auf Station mit Bahnsteigsperre müssen be­reits gelochte, aber ungenutzt gebliebene Fahrkarten, die man zurückgeben oder Umtauschen will, zunächst dem Aufsichts­beamten vorgezeigt werden, der sie je nach Lage des Falls auf der Rückseite mit einem entsprechenden Vermerk ver­sieht. Erst dann werden die Karten zurückgenommen oder umgetauscht. Ist auf eine Fahrkarte bereits Gepäck abgefer- s tigt, so kann die Karte nur zurückgenommen werden, wen» feststeht, daß auch das Gepäck zurückgenommen oder ne» abgefertigt worden ist. Wird der VermerkZug versäumt" oderFreiwillig zurückgeblieben" auf der Fahrkarte ange­bracht, so wird das zu erstattende Fahrgeld um den Betrag einer Bahnsteigkarte gekürzt. Reisende, die sich die Nicht­benutzung von Fahrkarten bescheinigen lassen wollen, kön­nen dies bei den Aufsichtsbeamtcn vornehmen lassen. Für Fahrkarten, die nur zum Teil oder in einer niedrigeren Klaffe benutzt sind, sowie für unbenutzte Fahrkarten, dir zur Fahrt in der umgekehrten Richtung gelöst sind, kann die Fahr­kartenausgabe keine Erstattung leisten, der Reisende muß vielmehr den Reklamationsweg beschreitcn. Dem Stations­beamten müssen aber die Karten innerhalb der Geltungs­dauer zur Bestätigung oorgelegt werden. Beantragt ei» Reisender Ueberlassung einer abgefahrenen Fahrkarte z« Reklamationszwecken oder als Ausweis, so wird der Auf­sichtsbeamte die Rückseite der Fahrkarte mit dem Vermerk Zur Reklamation bzw. als Ausweis überlassen" versehen. Einem Erstattungsantrag sind die Fahrkarten und gegebe­nenfalls besondere Bescheinigungen beizufügen.

Lockerung der Arbeitskarte. Die gegenwärtige Zell kan» als tariflos bezeichnet werden. Die zunehmende Arbeitslosig­keit zwingt zahlreiche Personen, unter Tarif zu arbeiten oder sich zu billigem Lohn anznbielen. Mehrere Gewerbe- und Kaufmannsgerichte haben es bereits als zulässig erklärt, daß .mit Zustimmung der betroffenen Arbeitnehmer an Stelle des an sich in Frage kommenden Tarifvertrags ein anderes, für die Arbeitnehmer ungünstigeres Lohnabkommen angewendet werden darf, wenn es nur bei Anwendung dieses ungün­stigeren Tarifabkommens möglich ist, die betroffenen Arbeit­nehmer zu beschäftigen (die Stillegung des Betriebs abzuwen­den) und sie vor Erwerbslosigkeit zu bewahren". Die Tarif­vertragsverordnung vom 23. Dezember 1921 bedarf daher der Abänderung. Eine Berufung auf diese Bestimmungen kann heute infolge der veränderten Verhältnisse nicht mehr erfolgen.

Vorsicht bei Annahme von Silbecmarkstücken. Es ist i« letzter Zeit wiederholt oorgekommen, daß Silbermarkstücke der Vorkriegszeit in Zahlung gegeben wurden. Sie sind teilweise sogar blank poliert, und dann nicht ohne weitere» von den neuen Reichsmarkstücken zu unterscheiden. Nur auf der Rückseite ist der Unterschied in die Augen springend.

Woher kommt die Frühlingsmüdigkeit. In den erste» Monaten der schönen Jahreszeit macht sich bei..oielen Men­schen eine Abgespannttzeit bemerkbar, die alsFrühlings­müdigkeit" bezeichnet wird. Diese Erschlaffung, die sich i« Mattigkeit der Glieder, Kopfschmerzen und großem Schlaf­bedürfnis äußert, ist ja eigentlich ganz erklärlich, wenn» bedenkt, daß sich der Organismus den klimatischen Verände­rungen erst wieder anpassen muß. Die Frühjahrsmüdigkeit wird aber durch so manche veraltete Anschauungen verstärkt» während einfache Mittel sie leicht bekämpfen lassen. Das ist zunächst bei der Kleidung der Fall. Viele Leute entschließe« sich nur schwer, die Winterkleidung aufzugeben, wenn e» warm wird. So gehen sie übermäßig warm angezogen i« die milde Jahreszeit hinein und es ist sehr begreiflich, da^ die schwere dicke Kleidung bei völlig andere» Witterung eine» hemmenden Einfluß auf die Umstellung des Körperhaus­halts ausübt. Noch wichtiger ist die Veränderung der Rüh­rung. Früher sprach man von einerErhitzung" des Blut» im Frühling und suchte diese durch niederschlagende Mittet zu bekämpfen. Die heutige Medizin sieht diese Dinge unter einem veränderten Gesichtspunkt. Man hat in neuester Zeit den starken Einfluß erkannt, den das Licht aus den Körper besitzt. Man kann sogar sagen, daß Licht den Körper in ähn­licher Weise ernährt, wie die Nahrung, und daß bei der Zu­nahme des Sonnenscheins dem Körper geringere Mengen Speisen zugeführt werden sollen. Man muß daher mit einer leichteren Nahrung möglichst früh, mindestens schon Anfang Mai, beginnen und mehr Gemüse zu sich nehmen. Ein an­derer Faktor, der die Frühlingsmüdigkeit bestimmt, ist die Einwirkung des hellerwerdenden Lichts auf die Augen. Der Mensch mit normalen Augen merkt garnicht, daß die Hellig­keit, die ihm mit Beginn des Frühlings zugeführt wird, sehr viel stärker ist. Die Augen reagieren aber darauf in schwä­cherer Weise so, wenn man aus einem dunklen Zimmer plötzlich ins grelle Licht kommt. Das Auge ist also Reiz- und Blendungserfcheinungen ausgesetzt, die das ganze Nerven­system beeinflussen und den Menschen stärker ermüden.

Heilbarkeik der Gehirnerweichung? Auf dem Konareß der Deutschen Gesellschaft für innere Heilkunde in Wien machte der Wiener Forscher Pros. Wagner v- Jauregg die Mitteilung, nach seinem Verfahren der Einimpfung von Ma­laria-Erregern sei es möglich, einen beträchtlichen Teil der Gehlrnkranken zu heilen oder so zu bessern, daß sie auch für geistige Beruse wieder arbeitsfähig werden. Nach der Imp­fung entstehe ein kurzes, aber sehr hohes Fieber, das die Krankheitserreger (Spirocheten) im Nervensystem abtöte oder schädige.

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Talw, l3. April. Einbruch. In der Nacht vom Sams­tag auf Sonntag wurde in einem Hause der Uhlandstraße ein frecher Einbruch verübt. Der Täter hob mit einem Brechwerk­zeug ein Fenstergitter aus, drang in das Bügelzimmer ein und nahm einige Hemden und einen Feldstecher an sich. Da hier nichts mehr zu finden war, suchte er von hinten in das HauS zu gelangen und brach die Scheiben zu einem Fenster ein.

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