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Der Reichsrat und der Reichshaushalk Serli». 30. März. Der Reichsrat wird am Mittwoch in einer öffentlichen Sitzung nach vorhergehender Beratung der Ausschüsse den vom Reichstag in dritter Lesung am Samstag verabschiedeten Etat nachprüfen. Man erwartet bei der Regierung im Augenblick keine Schwierigkeiten mehr und nimmt an, daß der Reichsrat dem Etat trotz einer Mehrbewilligung von über 700 Millionen Mark durch den Reichstag seine Zustimmung erteilen wird.
Schwere Zusammenstöße
Leipzig. 30. März. Die Nationalsozialistisch,! Partei hatte inr gestern abend im Zoologischen Garten eine große Kundgebung gegen den Sowjetismus angesetzt, bei der Prof. Gregor reden sollte. Gleich nach Eröffnung der Versamm- iung siel ein Schuß, worauf die Menge auseinanderstod. Im Saale wurden viele Möbelstücke zertrümmert. Auf der Straße kam es zu schweren Schlägereien zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten. Bis setzt sind 6 Verletzte, darunter ein Polizeibeamter festgestellt
Die Zechenslivegungen im Ruhrgebiek Dortmund, 30. März. Das Oberbergamt in Dortmund hat auf eine Anfrage der Arbeitskammer im Ruhrgebiet mitgeteilt, daß die Zahl der sti ll g el e g t e n Zechen Ende Februar dieses Jahres 38 mit 33118 Arbeitern und Angestellten betrug, die Zahl der Zechen mit eingeschränkter Arbeit betrug zu dem gleichen Zeitpunkt 62 mit 33021 Arbeitern und Angestellten. Bon Kokereien liegen 11 mit 1102 Arbeitern ganz still, während auf 7 Kokereien mit 132 Arbeitern eingeschränkt gearbeitet wird.
Kündigung des Lohntarifs im Saarbergban Saarbrücken, 30. März. Die Vertreter der beiden Berg- arbeiterorganisationen. sowie der Metallarbeiterverbände, die in Paris in Verhandlungen mit der Bergwerksdirektion stehen, beschlossen heute, den am 15. Dezember 1925 im Bergbau in Kraft getretenen Lohntarif zu kündigen, da die Teuerung seit Dezember um 5,6 Prozent gestiegen und infolge der Frankenentwertung eine weitere Verteuerung der Lebenshaltung in Erscheinung treten wird- Die Kündigung des Lohntarifs ist heute mittag der Bergverwaltung in Saarbrücken überreicht worden.
Die Beisetzung Fehrenbachs
Ireiburg, 30. März. Gestern erfolgte in der Freiburger Friedhofskapelle die Einsegnung der Leiche Konstantin Fehrenbachs. Von auswärtigen Gästen waren u. a. erschienen Reichskanzler Dr. Luther, der frühere Reichskanzler Dr. Wirth, Stegerwald und Reichstagspräsident Löbe, Minister Dr. Marx. Nach der Einsegnung durch den Erzbischof ergriff namens der Zentrumspartei Reichs- Minister Marx, namens der Reichsregierung Reichskanzlei Dr. Luther das Wort. Nach dem Reichskanzler sprach der badische Staatspräsident Trunk im Namen der badischen Regierung. Landtagspräsident Dr. Baumgäriner legte für den Badischen Landtag einen Lorbeerkranz am Sarge de» einstigen Präsidenten der zweiten Kammer des badischen Landtags nieder. Als letzter sprach Reichstagspräsident Löbe. Nach der Einsegnung in der Friedhofskapelle wurden die sterblichen Ueberreste Fehrenbachs in der Familienstätte beigesetzt.
SäkMag der Syrien-Kredite Bari», 30. März. Im Verlauf der gestrigen Kammeraassprache über das Budgetzwölftel für April wurde die Regierung in die Minderheit versetzt. Die Kammer nahm nämlich trotz einer Intervention des Kriegsministers Painleve und des Ministerpräsidenten Briand mit W8 gegen 265 Stimmen einen Antrag des Sozialisten Baron em, die Kredite für die Bcsatzungstruppen in Syrien um 1 Million Franken zu kürzen.
Japans Festsetzung in Mexiko Reuyork. 30. März. Aus Santiago in Kalifornien wird Gemeldet, daß die Regierung von Mexiko an ein japanisches Syndikat mehr als 2 Millionen Acres zum Teil zu der Mag- dalenenbai gehörendes Land verpachtet habe, angeblich zu dem Zweck des Anbaues von Gummi und der Gewinnung vegetabilischer Farbstoffe. An der Spitze des Syndikats sollen der mexikanische Generaloberst Vacquenz und der in Santiago ansässige Japaner Dr. Osowo stehen. Die Spannung zwischen den Bereinigten Staaten und Mexiko ist dadurch verstärkt. Washington ist der Ansicht, daß eine derartige Landpachtung der Senatsresolution vom August 1912 widerspreche, wonach die Regierung der Vereinigten Staaten ernstliche Besorgnis hege gegen Verpachtung von Land oder Häfen, die derart gelegen seien und als Basis für Heeres- oder Marinezwecke dienen können.
Line Reformierung des Kalifats?
London, 3V. März. »Daily News" meldet aus Kairo: Im Hlam ist die Bewegung zugunsten der Errichtung eines nach modernen Gedanken radikal reformierten Kalifats ständig im Wachsen begriffen. Der Hauptgedanke ist, das Kalifat zu einer Vertretung ordnungsmäßig akkreditierter Delegierter der ganzen mohammedanischen Welt umzugestalten. Den Vorsitz dieser Vertretung soll ein Titular-Kalif führen. Hinter dieser Organisation soll als reale Macht ein Bund der mohammedanischen Staaten stehen. Ein ständiger Kalifatsrat in Mekka werde einen Faktor der Weltpolitik darstellen, der für alle am Orient interessierten Großmächte in erheblichem Maße von Bedeutung fein werde. Der vom Al-Azhar-Kalifatskomitee für Mai nach Kairo «inberufene mohammedanische Kongreß. Ser über die Wahl eines neuen Kalifen beraten soll, könne rasch zu Ereignissen führen, deren Folgen noch nicht abzu- fehen seien.
Der Plan eines Groß-Vesterreichs Dien, 30. März. In der „Reichspost" veröffentlicht der österreichische Gesandte in Paris, Eichhoff, der zum Freundeskreis des ermordeten Erzherzogs Franz Ferdinand gehörte, interessante historische Dokumente über die von dem Erzherzog unmittelbar nach seiner Thronbesteigung beabsichtigte Proklamierung der Be r. Staaten von Großösterreich. Eichhoff bemerkt einleitend, daß die Verkennung dieses großösterreichischen Gedankens eine der tiefsten Ursachen des Weltkriegs gewesen sei. Nach der Idee des Erzherzogs sollten die Bürger der Ver. Staaten von Großösterreich in ihren Beziehungen zum Ausland alle Vorkeile aus der Zugehöigkeit zu einem einheitlichen, mächtigen, internationalen, wirtschaftlichen Zollverband haben. Der Erzherzog hatte all« Maßnahmen vorbereitet, um diesen Plan zu verwirklichen. Zu diesem Zweck war bereits «in Manifest entworfen, in welchem als Vorbedingung die völlige Uebereinstimmung der Derlassunasgesetze der Dovpelmonar- chie ooroeseben war Der Gründlich de-, Manifestes war die
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Schaffung eines Großösterreichs ohne Zoll- und Berkehrsschranken.
Württemberg
Stuttgart, 30. März. Amtliche Schätzung von Neubauten. In Anbetracht der Schwierigkeiten, denen unter den gegenwärtigen Verhältnissen bei Neubauten die Feststellung des Verkehrs- lVerkaufs-)werts im Hinblick ctuf einen erst in einem ungewissen künftigen Zeitpunkt etwa erfolgenden Verkauf begegnet, hat das Justizministerium verordnet: Bei Neubauten, die nach dem 1. Juli 1918 bezugsfertig geworden sind, kann die Schätzungsbehörde bis auf weiteres von der Feststellung des Verkehrs- (Verkaufs-swerts absehen und sich auf die Feststellung des Vorkriegswerts, d. h. desjenigen Verkaufswerts, den das Gebäude in seinem jetzigen Zustand am 1. August 1914 gehabt hätte, beschränken. Zugleich find alsdann auch die Gestehungskosten des Gebäudes zur Zeit der Fertigstellung schätzungsweise zu ermitteln und in dem Schätzungsprotokoll anzugeben. Nur in denjenigen Fällen, in denen der Antrag ausdrücklich auf die Schätzung des gegenwärtigen Verkehrswerts gerichtet ist, muß die Schätzung auch hierauf ausgedehnt werden. Dabei liegt es in der Natur der Sache, daß die Schätzung bei der Ungewißheit der künftigen Entwicklung im wesentlichen nur oui der Grundlage der im Zeitpunkt der Schätzung gegebenen Verhältnisse vorgenommen werden kann. Auch bleibt es der Schätznngsbehörde unbenommen, dies durch ausdrückliche Anführung der ihrer Schätzung zugrunde liegenden einzelnen Voraussetzungen noch besonders hervorzuhsben oder einen Vorbehalt des Inhalts anzufügen, daß eine Gewähr für die Geltung der Schätzung auf längere Dauer nicht übernommen werden könne.
Ehrendoktor. Rektor und Senat der Technischen Hochschule Stuttgart haben zum Doktor-Ingenieur ehrenhaiber ernannt Fabrikant Heinrich Scheufelen in Oberlenningen-Teck.
70. Geburtstag. Generalarzt Dr. Rudolf v. Götz, der während des Krieges als Korpsarzt des 13. Armeekorps und an anderen Stellen wirkte, vollendet am 30. März das 70. Lebensjahr.
Denkmal der Siebeaer. Die Grundsteinlegung eines Denkmals für das 7. Inf.-Regiment Kaiser Friedrich an der Rote- bühlkaserne soll im Mai d. I., die Einweihung spätestens im Frühjahr 1927 stattfinden.
DrebsZesindel. Verkaufsbuden, namentlich die an Bahnhöfen aufgestellten Lebensmittelkioske, waren seit letzten Herbst viel begehrte Objekte eines in Württemberg und in den angrenzenden Nachbarländern herumziehenden gewerbsmäßigen Einbrechers, der von der Landeskriminalpölizei als der schon mehrfach vorbestrafte 20 I. a. Wanderbursche Georg Herok von Loslau Bezirk Rybnik festgestellt wurde. In Bruchsal konnte er festgenommen werden. Jetzt hat er 25 derartige Einbrüche in Württemberg, Baden und Hessen zugegeben. Seine mitunter recht beträchtliche Beute pflegte Hera? in Herbergen zu veräußern.
Dis 21 und 25 I. a. Stiefbrüder Richard Lachenmann, Maler von Beruf, und der Lageroerwalter Willy Maier aus Stuttgart, die bis jetzt 35 Dachkammereinbrüche verübt hatten, konnten verhärtet '
Aus dem Lande
Gmünd, 30. März. Wasserversorgung und Typhusgefahr. Nachdem bei der im letzten Herbst ausgetretenen Paratyphusepidemie der Verdacht zwar nicht bewiesen, aber angenommen wurde, daß die Typhuserreger in die städt. Wasserleitung eingedrungen und von dieser verbreitet worden seien, ist im städt. Wasserwerk eine Entkeimungsanlage eingebaut worden, die am Montag, den
1. März 1926 in Betrieb genommen wurde. Hievon wurde seitens der Wasserabnehmer wohl kaum etwas bemerkt, oa das Wasser völlig geruchlos bleibt. Ueber die Wirkung, die Anlage und ihre Zweckmäßigkeit hat das medizinische Landesuutersuchungsamt ein Gutachten erstattet, das zu dem Schluß kommt, daß die Chlorierungseinrichtung den beabsichtigten Zweck erfüllt und bei Fortführung eines sachgemäßen Betriebs eine Typhusverbreituna durch die Wasserversorgung in Gmünd ausgeschlossen erscheint.
Gmünd. 29. März. Postkraftwagenlinien. Der Postkraftwagenkurs Gmünd—Ruppertshofen wird am 1- Mai, die Strecke Mögglingen—Hohenstadt am 15. Mai in Betrieb genommen werden.
Ebersbach a. A., 30. März. Betriebsunfall. Ein hiesiges 15jähriges Mädchen verunglückte in der Kapselfabrik von Langbein dadurch, daß sie die rechte Hand in die Walzmaschine brachte. Drei Finger mußten im Krankenhaus abgenommen werden.
Göppingen, 30. März. Brand st iftung. Ain Samstag ist im Gewand Hinterer Oesterbach die Feldscheuer des Landwirts Vogel vollständig abgebrannt. Es liegt Brandstiftung vor. Der Täter ist festgenommen.
Reuklingen. 30. März. Jubiläum der Oberrealschule. Die hiesige Oberrealschule beging am Samstag in Verbindung mit ihrer Schlußfeier das 50jährige Jubiläum.
Rlm, 30. März. Selbstmord. Ein junger Mann brachte sich in der Nähe des Kriegerdenkmals am Unteren Kuhberg eine Schußoerletzung in selbstmörderischer Absicht bei. Er verstarb nach kurzer Zeit-
Reuhausen OA. Tuttlingen, 30. März. Feuer im Bienen st and. Ein freistehender Bienenstand ist mit den darin untergebrachten Bienenvölkern und bienenwirischaft- lichen Geräten ein Raub der Flammen geworden. Der Brand dürfte auf das Wabenschwefeln zurückzuführen sein.
Friedrichshafen, 30. März. Vom Schicksal ereilt. Festgenommen wurde in Frankfurt a. M. der Eisenbahn- be'riebsassistent Sorg von hier, der, wie seinerzeit berichtet, mit 2400 «it unterschlagenen Geldern geflüchtet war. Sorg hielt sich in Frankfurt unter falschem Namen auf und begegnete dort zufällig einem hiesigen Kriminalbeamten, der seine Verhaftung veranlaßte.
Vom Vodeasee, 30. März. Ehrung von Ludwig Finckh. Die Schuljugend von Gaienhofen ließ es sich nicht nehmen, dem aus Bozen und Innsbruck heimkehrenden Dr. Finckhzu seinem 50. Geburtstag eine kleine Huldigung darzubringen. Im Namen der Gemeinde überbrachte der Bürgermeister ihm die Ehrenurkunde als Ehrenbürger der Gemeinde Gaienhofen.
Leatkirch, 29. März. Grippe. In den letzten Tagen ist hier die Grippe in verstärkt«« Maße ausgetreten. In manchen Familien liegt fast alles darnieder. Bis jetzt ist die Krankheit gutartig verlaufen.
Schwenningen. 29. Märr. Selbstmord. Am Samstaa
hak sich der leb. Fabrikarbeiter und Dienstknecht Ävsef Hst? von Dunningen auf der Bühne erhängt.
Atöfsingen OA. Rottenburg, 29. März. EineHöllen - notier. Eine Höllenn.ttter, eine schwarze Spielart der giftigen Kreuzotter, wurde vor einigen Tagen am Farrenberg beim „Pflanzschüle" von einem Sohn des Gärtners Herter hier gefangen. Die Höllennatter ist i. ie einzige Kreuzotterarl. bei der das Linkszickzackband entweder gar nicht oder nur bei gewisser Beleuchtung zu sehen ist.
Klm. 28. März. Ehrung. Der Ulmer Schifferverei« hat in seiner letzten Hauptversammlung den Oberpostjchafsner a. D. und früheren langjährigen Reaimentstambour im Grenadierregiment 123 Gustav Hofsmann anläßlich seines 75. Geburtstages jum Ehrenmitglied ernannt.
Jllerrieden, 29. März. Gemeine Tat. Nachts wurde bei Braumeister Reich hier im Keller ein Laaerfaß mit 2000 Liter Bier gesprengt. Es handelt sich zweifellos um einen Racheakt.
Weingarten. 29. März. Kirchendiebstahl. Seit einiger Zeit wurden in der Klosterkirche wiederholt Diebstähle ausgeführt, indem den Gläubigen, während sie im Beichtstuhl oder an der Kommunionbank waren, die Handtaschen gestohlen, oder ihres Inhalts beraubt wurden. Der Verdacht lenkte sich auf eine Frau von hier, die von der Polizei auf frischer Tat ertappt wurde.
Ravensburg, 29. März. Frecher Diebstahl. Aus > einem Garten an der Burghalde wurde in einer der letzten Nächte eine größere Anzahl Rosenstämmchen und Beerenstöcke gestohlen. Der Polizei gelang es, die Gartendiebe in der Morgenfrühe festzunehmen. Es scheint, daß die Langfinger ihre Gärten mit fremden Rosen- und Beerensträuchern schmücken wollten.
Ravensburg, 29. März. Jubiläum. Die Gewerbeschule konnte gestern die Feier ihres 100jährigen Bestehens begehen.
Mvchemvangen OA. Ravensburg, 29. März. Unter den Rädern. Das zweijährige Mädchen des Chauffeurs Hartmann kam unter einen angehängten Lastwagen, «äs der Lenker des Schleppers nach dem Abladen etwas zurüL- fcchren wollte. Das Rad ging dem Kind über den Kopf, so daß der Tod sofort eintrat. Den Lenker trifft keine Schuld.
Friedrichshafen. 29. März. Festnahme eines Einbrechers. Bei der Bahnhofkontrolle in Lindau wurde der aus Baden stammende seit H«rbst nicht mehr arbeitende 29 Jahre alte Hilfsarbeiter Franz Schlegel festgenommen, in dessen Aktenmappe sich zahlreiches Einbrecherwsrkzeug und eine große Anzahl Briefmarken vorfanden, wie sie beim Einbruch im Fischbacher Postamt entwend«t wurden. Der Verhaftete hat die Einbrüche in Fischbach und Meckenbeuren eingestanden, ferner 3 Einbrüche in Meersburg, einen weiteren Einbruch in Fischbach, einen solchen in der Metzgerei der Zeppelinwerke und Einbruchsversuche in St. Georgen und Meckenbeuren.
Hechingen, 29. März. Bürgermeisterwahl. Bet der gestern hier vorgenommenen Wahl eines neuen Bürgermeisters wurde mit 12 von 15 abgegebenen Stimmen Dr- Kieker aus Biersen (Rheinland) gewählt.
Württemberg und die Russenkredile
Die Kleine Anfrage der Abg. Dr. B e i ß w ä n g e r «ad Gen., betr. AussallbürgschaftfiirLieferunge« nach Rußland, hat das Arbeits- und Ernährung»- Ministerium wie folgt beantwortet:
1. Mit der Vorbereitung und Durchführung der Rußlandgeschäfte, für welche das Reich und d« Länder eine Ausfallbürgschaft in Höhe von zusammen bv v. H. übernehmen sollen, wird eine interministerielle Stelle der Reichsregierung betraut werden. Bei jeder Entscheidung über einen Lieferungsvertrag aus Württemberg wird auch ein Vertreter Württembergs in der interministeriellen Stelle stimmberechtigt Mitwirken.
2. Die Württ. Regierung wird besonders daraus Bedacht nehmen, daß die bedeutende und an dem Rußlandgeschäft von jeher stark interessierte württembergische Ausfuhrin dustrie bei der Ausstellung der Garantiescheine ausreichend berücksichtigt wird. Um den Abschluß und die Finanzierung der Geschäfte, welche der Ausstellung der Garantiescheine ooranzugehen haben, werden sich die Ausfuhrinteressen selbst in freien Wettbewerb zu bemüh«« haben.
3. DieFinanzierungderRußlandgejchäjte
begegnet trotz der in Aussicht gestellten Ausfallbürgschaft des Reichs und der Länder großen Schwierigkeiten. Bei Ueber- windung dieser Schwierigkeiten werden auch württ. Bankkreise Mitwirken; entsprechende Verhandlungen sind im Gang. Ein Monopol für die Finanzierung und Abwicklung dieser Geschäfte wird seitens der Großbanken nicht erstrebt. Für kleinere Banken wird eine Möglichkeit, sich an der Finanzierung dieser auf langfristigen Krediten beruhenden Geschäfte zu beteiligen, kaum bestehen.
Aas Stadt «ad Laad
Nagold. 31. März 1986 „3ch bin geboren, deutsch zu fühlen.
Bin ganz auf deutscher Denken eingestellt,
Erst kommt mein Volk, dann all die andern Bielen.
Erst meine Heimat, dann die Well!"
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Dieastuachrichtea.
Der Herr Staatspräsident hat eine Studienratstelle am Gymnasium in Tübingen dem Studienassessor Erwin Rupp an dem Realprogymnafium und der Realschule in Calw übertragen.
*
Eisenbahaoerkehr über Ostern.
In Ergänzung unserer gestrigen Nachricht reilen wir mit, daß am Ostersonntag, den 4. April ein beschleunigter Personenzug 29 t Stuttgart Hbf. ab 5.00 vm., Freudenstadt Hbf. an 7.47 vm. mit Anschluß nach Klosterreichenbach fährr. Am Ostermontag fährt dieser Zug Frcudenstadt ab 7.16 nm, Stuttgart Hbf an 9.30 nm. Ferner verkehrt am Ostermontag Personenzug Calw ab 7.30 nm., Stuttgart an 9.24 nm. Der Zug Nagold ab 4.05 nm., Eutingen an 4.34 nm. wird am 1., 3., 4. und 5. April bis Horb weitergeführt.
Besttzwechfel.
Das am Fuße des Schloßbergs gelegene etwa ^ Morgen umfassende Grundstück mit Sommerhaus des H. Dr. Ulmer ging dieser Tage um die Summe von 12000 — in staatl. Besitz über.
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Die Blätter t März bringen ein« Straubenhardt Bu als auch des Histo die Arbeiten »Von irre Gedichte, Wifi
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