Seile 2 Nr. 74
Nagolder Tagblatt „Der Grs-Mchafler"
Dienstag, 30. MSrz ISA
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gebend sein dürfte. Die Bedeutung der Wasserstraßen liege vielmehr darin, der Wirtschaft Gelegenheit zu billiger Förderung zu bieten und durch die Belebung des Güteraustausches die Erzeugung und den Verbrauch zu heben. Hierzu sei der Neckar in der Lage.
Abstimmungen im Reichstag
Berlin. 29- März. In seiner Schlußsitzung bat der Reichstag die Lejuna des Reichshaushaltplanes zu Ende gebracht. Der Antrag der Regierungsparteien über die Gew äh« rungeinesKreditsvon30Millionenaneine Getreidehandelsgesellschast wird mit 195 gegen 170 Stimmen bei 4 Enthaltungen angenommen. Dagegen stimmten die Sozialdemokraten, die Kommunisten, ein Teil der Demokraten und einige Mitglieder der Deutschen Voltspartei. Der deutschnationale Antrag auf Senkung der H a u sz i n s st e u e r um 6 o. H. der Friedensmiete wird mit 251 gegen 98 Stimmen der Dentschnationalen und der Wirtschaftlichen Vereinigung abgelehnt. Den Ausschußvorschlägen entsprechend wird dann beschlossen, daß dieMiete von 100 v. H. der Friedensmiete bis zum 31. März 1927 nicht überschritten werden darf. — In namentlicher Abstimmung wurde ein kommunistischer Antrag aus völlige Aushebung der Umiobstener mit 140 gegen 33 Stimmen bei 176 Enthaltungen der Deutschnationalen und Sozialdemokraten abgelehnt. Die Luxussteuer wird ausgehoben. Die ganze Vorlage gelangt darauf zur endgültigen Verabschiedung, und zwar in der Schlußabstimmung gegen Völkische und Kommunisten, bei Stimmenthaltung der Deutschnationalen. Der Beschluß des Haushaltausschusses, 20 Millionen für Notstandskredite für Winzer zu bewilligen, wird bestätigt. Verabschiedet wird auch der Gesetzentwurf zur Aufhebung des Staaksgerichkshofs zum Schuh der Republik. Gleichfalls angenommen wird der Gesetzentwurf über die Aussetzung des Verfahrens über die Auseinandersetzungen mit ehemals regierenden Fürstenhäusern.
kredithilfe für den Bau von Kleinwohnungen
Berlin. 29. März. Um den so dringend erforderlichen Bau von Kleinwohnungen in befriedigendem Umfang in Gang zu dringen, hat der Reichstag einer Gesetzesvorlage der Reichs- regicrung zugestimmt, wonach der Reichsfinanzminister ermächtigt wird, 200 Millionen RM. im Wege des Kredites flüssig zu machen, um die Gewährung von Zwischenkrediten auf erste Hypotheken für Kleinwohnungen zu fördern. Die Mittel werden vom Reichsarbeitsminister als Darlehen weitergegeben, die sie im Laufe des Jahres je nach Bedarf durch Vermittlung der Hypothekenbanken und sonstiger Real- kreditinstitute dem Baumarkt zuführen. Die in Bearbeitung befindlichen Durchführungsvorschriften werden die näheren Bedingungen über die Begebung des Kredits enthalten und insbesondere dafür Vorsorge treffen müssen, daß solche Bauvorhaben von Kleinwohnungen besonders berücksichtigt werden, bei denen bewährte einheitliche Typenentwürse, die nach den Grundsätzen einer sparsamen Bauweise aufgestellt sind, mit normierten Bauteilen ausgeführt werden. Auch muß dafür gesorgt werden, daß durch die Kreditmaßnahme des Reiches ungerechtfertigte Preissteigerungen auf dem Baumarkt unbedingt vermieden werden.
Abskimm ngsfcier in Oberschlesien
Oppeln, 29. März. In der hiesigen flaggenreichgeschmückten Stadt fand gestern unter Beteiligung der Spitzen der Behörden aus der ganzen Provinz Oberschlesien und Tausenden von Einwohnern aus allen Schichten der Bevölkerung eine Gedenkfeier anläßlich der 5. Wiederkehr des Abstimmungstages in Oberschlesien statt. Als Vertreter der Reichsregierung waren erfchienen: Reichs- nünister Dr. Külz und als Vertreter des Reichswehrministers Generalleutnant o. Kayser. Die preuß. Regierung hatte den Innenminister Severing und Ministerialdirektor Locher entsandt.
Um 11 Uhr vormittags begann in dem dichtgefüllten Stadttheatersaal die Abstimmungsfeier mit dem Vorspiel aus den „Meistersingern". Nach einem Prolog, in dem die Treue zur oberschlesischen Heimat verherrlicht wurde, hielt der ehemalige Äbstimmungskommissar, Landrat Dr. Urbaneck, die Gedenkrede. Er führte darin u. a. aus, nachdem er die Anwesenden begrüßt hatte. Wir begehen die Feier eines friedlichen Sieges. Unfere Freude ist doch nur eine halbe. Trotz des Gewaltregimes des zweiten polnischen Aufstandes stand am Ende der klare deutsche Abstimmunassiea. 60 v. H.
bekannten sich für Deutschland. Vertrauensvoll'wartete das Land auf die sanktionierende Entscheidung. Doch ein grausamer Machtspruch riß unsere oberschlesische Heimat in Fetzen. Las oberschlcfische Volk ist sich darüber klar, daß nur eine Rettung und eine Lösung sür die hier sich jetzt in unerhörter Fülle häufenden Nöte gibt: die Wiedervereinigung b e i d e r O b e r s ch! e s i e n. Der Redner wies schließlich aus das Elend derFlüchtlinge. Er schloß mit einem Hoch auf das preußische und das deutsche Vaterland. Hieraus wurde das Deutschlandlied gesungen. Alsdann sprach Reichs- n , uster des Innern Dr. Külz. Nach den mit lebhaftem Beifall ausgenomineuen Ausführungen des Reichsinnenministers begab sich die F e st v e r s a m m l u n a auf den Ring, der von einer nach Tausenden zählender! Menge umsäumt war. Nach einein einleitenden Gesang durch einen Männerchor „Gruß an die Heimattreuen" hielt der preuß. Minister Severing eine längere Rede.
Der Besuch des österreichischen Bundeskanzlers
Berlin, 29. März. Der Besuch des österreichischen Bnn- d-' Kanzlers Dr. Ramek hat Gelegenheit zu wiederholten Besprechungen im Auswärtigen Amt gegeben- Zunächst handelte es sich naturgemäß um die persönliche Fühlungnahme der leitenden Staatsmänner und um eine gegenseitige Orientierung über die Beziehungen Deutschlands und Oesterreichs zu den verschiedenen Staaten. Dabei wurde sowohl die allgemeinpolitische und wirtschaftliche Lage, wie auch insbesondere alle diejenigen Fragen behandelt, an denen beide Staaken ein besonderes Interesse haben. Die Besprechungen ergaben eine völlige Ileber- einstimmung in der Auffassung der Verhältnisse, wie sie durch Locarno und Genf geschaffen wurden. Einen breiten Raum in den Verhandlungen nahmen die wirtschaftlichen Fragen in Anspruch, wobei auf beiden Seiten der Wille zum Ausdruck kam, den wirtschaftlichen Interessen beider Länder in besonderer Berücksichtigung der augenblicklichen Notlage so weit wie möglich Rechnung zu kragen. Im besonderen wurde vereinbart, nach Ostern Verhandlungen über einen Zusatzvertrag zum Handelsvertrag aufzunehmen. Bei dem Charakter der Besprechungen kamen sonstige Entschließungen oder Beschlüsse irgendwelcher Art nicht in Frage.
Vertagung der Abrüstungskonferenz?
Washington, 29. März. Im Weißen Hause erklärt man, daß mit einer neuen Vertagung der vorbereitenden Abrüstungskonferenz, die am 18. Mai in Genf eröffnet werden sollte, gerechnet werden muß, da zwischen den Regierungen der Vereinigten Staaten, Frankreichs, Italiens und Japans noch schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten beständen. Diese letzteren Länder vertreten im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten den Standpunkt, daß die Abrüstung zu Lande gleichzeitig mit der Abrüstung zur See behandelt werden müsse. Dieser Standpunkt ist seinerzeit insbesondere vom Präsidenten Coolidge bekämpft worden. In Kreisen
des Weißen Hauses erklärt inan sogar, daß man nicht vor zwei Jahren mit einer befriedigenden Lösung des Abrüstungsproblems rechnen könne.
China und Moskau
London, 29. März. Die Sowjetregierung hat an di« chinesische Zentralregierung und die Kantoner Regierung ein Memorandum wegen der Ausweisung und Bestra« jung russischer Offiziere gerichtet- Es wird eine sofortige Entl'chuldiauna und die feierliche Erklärung verlangt, daß die
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chinesische 'Politik Sowjetrußländ gegenüber nach wie vor friedlich bleibt. Außerdem wird Schadenersatz für die Schließung der Wirtschaftsorganisationen gefordert. Die Sowjetregierung droht am Schlüsse des Memorandums mit Ver- geltung sm aßnahmen.
Nach einer Meldung der „Chicago Tribüne" aus Peking haben die Truppen Fengs Peking geräumt und ziehen sich nach Kalgan zurück. Marschall Tschangtsolin hat die chinesische Kommunistische Partei in der nördlichen Mandschurei für rechtlos erklärt. Sämtliche Büros der Partei wurden geschlossen. Tschangtsolin beabsichtigt, die kommunistischen Universitäten zu schließen und die Gewerkschaften zu verbieten.
Württemberg
Stuttgart, 29. Mürz.
Eemeindeanleile an der Einkommen-, körperschatss- und Umsatzsteuer. Die Staatshauptkajse hat am Samstag den Gemeinden als weiteren Anteil am Einkommen-, Körperschafts- und Umsatzsteueraufkommen des Rechnungsjahres 1925 (Februar und März 1926) 0,05 RM. auf je 1000 RM. der Schlüsselanteile 1925 überwiesen.
Osterverkehr. Außer einer größeren Anzahl von Vorzügen zu fahrplanmäßigen Schnell- und Personenzügen verkehren vom 3. bis 5 April auch noch verschiedene außerordentliche Personenzüge. Am Samstag, 3. April, dagegen fallen wegen Arbeitsruhe in vielen Fabrikbetrieben eine Anzahl hauptsächlich dem Berufsverkehr dienender Züge aus. Auskunft über die verkehrenden Sonderzüge, sowie über de« Ausfall von Zügen erteilen die Bahnstationen.
Frecher Ueberfoll. Am Samstag abend waren drei Burschen im Alter von 18 bis 19 Jahren beim Pragwirtshaus anscheinend damit beschäftigt, eine Panne ihres Motorrads mit Beiwagen auszubessern. Ein Herr (Kriegsinvalide) lief nichts ahnend dazu und wurde plötzlich von den dreien überfallen und seiner Briefmappe mit 10 -N Inhalt, sowie feiner Uhr beraubt. Zwei der Motorradfahrer fuhren in der Richtung nach Kornwestheim davon, wo sie dann sestgenom- men werden konnten. Der Dritte mußte für die Gaunerei gleich büßen dadurch, daß ihm der Angegriffene mit einem eichenen Stock einen Hieb über das Gesicht versetzte. Der Angreifer wurde so schwer verletzt, daß er in das Ccmnstatter Krankenhaus verbracht werden mußte.
A-
Neuhansen a. F., 29. Mürz. M a r k k e r l a u b n i s. Der Eemeinderat ist um Abhaltung je eines Pferde- und Hunde- markkes an den drei hiesigen Jahrmärkten 1. Mai, 3. IuU und 28. Oktober eingekommen. Das Württ. Landesgewerbe- amk Stuttgart hat die Abhaltung des Pferdemarkts für de« Herbsimarkk am 28. Oktober jedes Jahrs bis 1930 genehmigt, das weitergehende Gesuch des Gemeinderats aber abgelehnk.
Mmgen, OA- Leonberg, 29. Marz. Verhafteter Brandstifter. Nachts konnte man endlich den schon lange gesuchten Brandstifter festnehmen, und zwar gerad in dem Augenblick, als er erneut Feuer legen wollte. Die Brandstiftung geschah diesmal bei Gottfried Zink und Mück im Bärengäßle. Es gelang ihnen, das Feuer zu löschen, während der Brandstifter noch in der Nähe stand und das Feuer beobachten wollte. Er wurde von dem Hausbesitzer und einem Mädchen erkannt und konnte gleich darauf verhaftet werden-
Besigheim, 29. März. Selbstmord. Der beim Oberamt angestellte Kanzleigehilfe Reih ist durch Erschießen freiwillig aus dem Leben efchieden. Wie verlautet, hat er sich Unterschlagungen zuschulden kommen lassen.
Heilbronn. 29. März. Pfahlbauten. Bei den Grabarbeiten zur Erstellung eines Transformatorenhausss auf dem Marktplatz stieß man in einer Tiefe von 3 Metern auf 3 Reihen 80 Zentimeter hohe Pfähle in der Richtung Süd nach Nord. Man vermutet darin einen früheren Damm durch damals sumpfiges Gelände.
Meineid. Der 30 Jahre alle verh. Mechaniker Christian Laupp von Enzberg OA. Maulbronn, der bei Leistung des Offenbarungseids wertvolle Vermögensstücke verschwiegen hatte, wurde vom Schwurgericht wegen Meineids zu» Zuchthausstrafe von 2 Jahren 4 Monaten sowie zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte für 3 Jahre verurteilt.
Der Karmckelbaron
48 tzumoriski'Her Roman von Fritz Gontzer
„Nein!" lachte Wendel lauc und passte ein paar starke Züge, den Rauch wohlig in einen breiten Sonnenstreifen blasend, der wie ein goldiges Bond in das Zimmer floß. „Mich werden Sie doch nicht zum Totarbeiten veranlassen. Ich mache immer so gemütlich meinen Strich weiter."
„Ich wollte das auch nicht, was Sie denken, Herr Registrator", entschuldigte sich das verhutzelte Männchen mit einem ängstlichen Augenauffchlag. „Nein, gar nicht! Mich treibt übrigens nicht nur die Pflicht, fleißig zu sein, sondern auch die Liebe."
„8H, sol?" Der Registrator kniff das link« Auge zu und baumelt« energischer mit seinen langen Beinen. „Also solch einer sind Sie. Daoidchenl Einer mit 'ner heimlichen Braut?"
Der Kleine wurde glühendrot und sandte einen hilflosen Blick zu Anblick«. Der hatte sich um die Unterhaltung der beiden anderen nicht gekümmert, sondern nur seinen Eß- gelüsten gefrönt. Eben schob er den letzten Bissen seiner Schnitte In den Mund, klappte sein Taschenmesser zu und grinste Manzk« nun an, als teste er Wendeis Verdacht.
David wurde darob noch verlegener. „Aber nein, wirklich nicht!" stockte er heraus.
„Na, na!" bezweifelte der Lange. „Stille Wasser find
lief . . ."
„Un moddrig", ergänzte Kublicke. „Wenigstens manche. Hum Verspiel der Franzosendiek."
„Davon reden wir nicht", rügt« Wendel. „Ts handelt sich jetzt um Davidchens Liebe."
„So etwas dürfen Sie von mir nicht denken, Herr Registrator", verwahrte sich der noch tiefer errötende Kanzlist, das wortlos« Staunen Kublickens zu einer Entqegnuna benutzend. „Wer sollte mich wollen! Mich!"
Sein Blick ging in halber Sehnsucht zu den Kastanien, die drüben standen und deren erste Blütenkerzen, von der liebeseligen Maisonne entzündet, nn bräutlichen, zartrot getönten Weiß flammten. Wurde zu einem vollen, sehnsüchtigen Leuchten, als er das hochzeitliche Bereitstehen der Natur fand, und gab seiner Seele «in wehmütiges Erbeben das als ein tiefer Senker seinen Weg über die schmalen Lippen
des verkrüppelten Männchens nahm. „Mich, ach mich!" wiederholte er dann, wie zu sich selbst sprechend. „Keine, keine!" Seine Augen irrten zu Wendel hin, der nicht mehr lachte, sondern jetzt auch angelegentlich durch Las Fenster sah und gedankenvoll den Rauch von seiner Zigarre gegen die Scheiben blies. Mehr zu Kublicke gewandt, fuhr Manzke dann fort: „Meine Liebe gilt etwas ganz anderem als einem Mädchen. Dem Grabe meiner Mutter nämlich. Ich möchte da gern einen einfachen Stein setzen lassen. Aber es reicht noch nicht. Und da muß ich eben fleißig sein, um das Sümmchen vollzukriegen. Zehn Taler fehlen mir noch an den fünfundzwanzig, die der Stein kosten soll. Macht noch dreihundert Seiten Abschrifa. Aber bis zum Herbst denke ich, werd' ich's übrig haben. Und dann bekommt mein Mutterle ihren Stein." Seine Augen leuchteten glücklich aus. „Und dann werde ich mich freuen und alle Sonntage ein halbes Stündchen länger neben ihrem Hügel auf der kleinen Bank sitzen. Sehen Sie, das ist meine Liebe, die mich fleißig macht."
„Eine schöne Liebe", lobte Kublicke und nickte dem sich erhebenden Kleinen anerkennend zu.
Wendel hatte nur ein zerstreutes „Hm!" Äs Entgegnung. Er sah noch immer durch das Fenster.
Als dann der kleine Kanzlist das Zimmer verlassen hatte, um, wie er sagte, schnell noch einen Augenblick „Luft zu schnappen", in Wirklichkeit aber mit seiner Verlegenheit allein sein wollte, die er über di« Preisgabe seines bisher ängstlich gehüteten Geheimnisses empfand, wandte sich der Registrator Wilhelm Kublicke zu und sagte gedehnt:
„Ja, die Liebe! Jeder hat die seine, eine eigen« . . . Wie ist das nun mit ihrem Mariechen, Vater Kublicke?"
Der Sprung den die Gedanken des Registrators von der Liebe des Kanzlisten zu seiner eigenen getan, war so verwunderlich nicht. Aber Kublicke kam die Frage trotzdem uner- wartet. Er vermochte lang« nicht zu antworten und sah den plötzlich sehr ernst gewordenen Wendel mit erstaunten Augen an. Und seine endlich hervorgebracht« Gegenfrage: „Wie meinen Sie das, Herr Registrator?" löste bei dem Langen ein unwilliges Kopsschütteln aus.
„Sollte es so schwer sein, mich zu verstehen? Wir sprachen doch schon einmal darüber, daß ich ihre Tochter gern Hab' und sie heiraten will. Aber Sie scheinen mir ja eben
sowenig gewogen zu sein, wie die Marie, die einen Gast- wirtssohn vorzi-cht." Cr beobachtete lauernd Kublickes Gesicht, dessen Ausdruck alle möglichen Deutungen zuließ. Jedenfalls für den Bewerber nicht gerade ungünstige, wenngleich einige Unentschlossenheit auch vorhanden war.
Die klang auch aus seiner Stimme. „Ich? Nee, Herr Registrator, mehr als Sie denken. Hohe Ehre! Aber die Marie! Ja, der fitzt wohl der andere im Kopf, obwohl da- draus nichts werden tun wird. Denn -er alte Kreyenbühl hat ja partout nein gesagt."
„Na also! Warum will sie mich dann nicht? Bin ich etwa keine annehmbare Partie?"
„O, eine hochannehmbare, sehr geehrter Herr Registrator. Und wenn Sie es wirklich ernsthaft meinen würden . . .?"
„Na, aber hören Sie mal!" unterbrach Wendel verletzt. „Was Lenken Sie eigentlich von mir? Glauben Sie etwa, ich hätte nur einen Scherz zum Zeitvertreib vor . . .?"
„Herr Re . . .!"
. . Denken Sie, ich wolle das Mädel eine Weile zw» besten haben und dann laufen lassen? Na aber!" Cr hatte zuletzt eine Unsumme von Verletztsein und Vorwurf in sein» Stimme gebracht und war von seinem Pult heruntergerutscht und mit abgewandtem Gesicht an das Fenster getreten.
„Herr Registrator!" Kublicke sagte es weich, fast zärtlich, räusperte sich und fuhr fort: „Keiner wäre mir lieber zu» Schwiegersohn Äs Sie. Und wenn es mö^ich ist, das Mädel rumzukriegen, so werde ich es rumkriegen."
„Warum sollten Sie nicht! Wenn Sie den Entschiedene« markieren!"
„Ach, Sie kennen das Weibervokk ja nicht."
„Nicht? Meinen Sie?" lachte Wendel belustigt. „San, genau, sage ich Ihnen."
„Nee. ne«, Herr Registrator. Wenn erst in solche» W«t» berherzen was drin sitzt, dann hakt's wie eine Klette, so fest. Dann reißen's zehn Pferde nich raus. Wie angewachsen, sage ich Ihnen. Und wenn nu gar di« Liebe mit dabei i» is es ganz un gar nich wahr. Dann . . . Na, aber ich will der Marie trotzdem zusetzen, ihr ine Hölle einheizen un ihr angst un bange machen, daß sie schließlich alle Jungfer werden wird, wenn sie dem vom „Goldenen Engel" noch länger nachtrauert. Alte Jungfer will schließlich keiue »»erden . . ."
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Ausgerechnet Freunde, Bekannte rnut auf dem Schl einmal beweisen, Jugend bestellt ist die Platte der Ste findet, über die Br Ziegeldach der Hüt Diese Flegeleien, fr iväre, sind umso bl in sehr dankenswer Hohennagolo oorz fernen Beschauer in die einen mit viel der Allgemeinheit a licher Weise wieder habhaft zu werder obengenannten Ver, heit namhaft mache, doch diejenigen, der ist, nicht Nachlassen aus die jungen Leu frevelhafte ihres Ti
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Wie in der le am gestrigen Aden schluß durch ein fto Beisammensein im der leitenden Schn und Frauen, sowie wesenden aus dem traulichen Herbst-, die eine zahlreiche « Schwester an innei Frau und Mutter tern und sie als auch an dieser Ste Mühe und Liebe I das Lokal, Licht un
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Gewerbetreibenden > Abmangels der am Herrenberg-Oderjeti übernommen. Da! der ablehnenden Ha den kann, hat die Autolinie den restln übernommen. Dur die Benutzung der steigende Schülerzal wendigkeit, auch de zu schaffen, läßt d Aussicht genommen nicht durchzuführen, zu erstellen, das spi Wohnhaus Verweni mene Gebäude soll als der Stockaufbar
Herrenberg, 2! erbauten, an der l Werksiattgebäude Feuer aus, dem d, Opfer siel. Mitve: Kundenmöbel
Kuppingen OL eigenen Wag maier kam beim > über das linke 2 quetschte. Der Schn nach Tübingen übe zogen werden muf
Horb, 20. Mä bruch am Gaistor Ein des Fahrens u tm Besitz eines Füh nehmen nicht die G> zur Krone. Von E daß er mit Hautschü davonkam.
Neuenbürg» 21 auf die Bezirksgemei von 280 OM « und zur anderen H üeuer umgelegt.