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Das Elend im Weinbau
Berlin. 28. März. Nach einem Bericht der „Vosstschen Zeitung" lagern heute an der Masel insgesamt 437 560 Hektoliter unverkaufter Wein. Die Ernte des Jahres 1924 ist bis zur Hälfte, die des Jahres 1925 überhaupt nicht verkauft worden. 1000 Betriebe kommen als wirtschaftlich existenzfähig überhaupt nicht in Betracht, bei 20 437 Betrieben lohnt der Ertrag weder die Arbeit noch die Betriebskosten.
Rückgang der Erwerbslosigkeit Berlin. 26. März. Auf Grund der im Reichsarbeiks- ministerium eingelaufenen Berichte der Landesarbeitsämter über die Arbeitslosigkeit ist festzustellen, daß durchschnittlich ein Rückgang der Erwerbslosigkeit um 5 v. H. in der vergangenen Berichtswoche eingetreken ist- Der Rückgang ist besonders stark in den östlichen Gebieten und Bayern, während Westdeutschland teilweise noch Erhöhungen aufweist.
Zur Frage der Aufwertung der alten Reichsbanknolen Berlin, 26. März. In der heutigen Generalversammlung erklärte der Präsident des Reichsbankdirektoriums Dr. Schacht zur Frage der Aufwertung der alten Reichsbanknoten:
Bekanntlich haben sich Verbände gebildet, die nachträglich eine Auswertung der Reichsbanknoten alter Ausgabe, insbesondere der alten Tausender und Hunderter erzwingen wollem Diese Bewegung wird zu einem kleinen Teil getragen von Leuten, die man möglicherweise als Idealisten ansprechen muß, die aber jedenfalls eine Kenntnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge völlig vermissen lassen. Zu einem größeren Teil wird die Bewegung von Agitatoren berufsmäßig ausgenutzt, die unerfüllbare Hoffnungen erregen und dadurch immer neue Unruhe und Verbitterung in das Volk tragen. Daß die Aufwertung irgend einer Art von alten Banknoten einen völligen Umsturz des Bankgesetzes vom 30. August 1924 und damit einen Bruch der Londoner Verträge darstellen würde, genügt allein schon, um jeden Gedanken daran als Unmöglichkeit zu beweisen. Die Gerichte haben bis hinauf zum Kammergericht einhellig die erhobenen Ansprüche mit überzeugender Begründung zurückgewiesen und wir haben die feste Ueberzeugung, daß dies auch von dem nunmehr mit der Sache befaßten Reichsgericht geschehen werde. Allein an braunen Tausendern mit dem Datum vom 31. 4. 1910 sind nominal etwa 128 Milliarden nicht wieder zur Reichsbank zurückgelangt. Die Reichsbank hätte also allein für diese Tausender 128 Milliarden Reichsmark zu zahlen, was natürlich den sofortigen Zusammenbruch der neuen Währung bedeuten würde. Leider g'bt es keine gesetzliche Handhabe zur Unterdrückung dieser Agitation.
Eine neue Rede Lhamberlains
London, 26. März. Sir Austen Chamberlain hat gestern mit großer Feierlichkeit in der Guildhall den Titel eines Ehrenbürgers der Stadt London erhalten. Zu der Feierlichkeit waren die meisten englischen Minister, die Londoner Botschafter und Gesandten erschienen. Nachdem ihm die Ehrenbürgerurkunde überreicht worden war, sprach Chamberlain vom Locarnopakt, der wirksamen Zusammenarbeit mehrerer Staatsmänner und Länder, und forderte die Zuhörer auf, nicht zu vergessen, daß „es vor allem der edelmütigen Politik eines großen Franzosen, des Außenministers Briand, und zweier deutscher Staatsmänner, des Kanzlers Luther und des Außenministers Stresemann, zu danken sei, wenn das erwünschte Ergebnis erzielt werden konnte". Die Moral aller Ereignisse sei, daß man nicht zu viel von dem jungen Völkerbund erwarten dürfe, daß man auch daran denken müsse, daß Großbritannien nur eine ein- ge der dort vertretenen Nationen und infolgedessen ein ompromiß irgendeiner Diktatur vorzuziehen sei. Beim Festessen brachte Premierminister Baldwin einen Trink- spruch auf den Ehrengast aus. Der Name Austen Chamber- lains werde in der Geschichte fortleben als der eines Mannes, der sich bemüht habe, den Weltfrieden zu verwirklichen, «ein Staatsmann habe mehr zur Wahrung der Interessen des Völkerbunds getan, wie Chamberlain.
England und der brasilianische Einspruch
London, 26. März. Der diplomatische Korrespondent des .Daily Telegraph' schreibt, in englischen Kreisen zeige sich weder Ueberraschung noch Besorgnis wegen der von der brasilianischen Regierung ausgegangenen Andeutung, daß sie beabsichtige, ihr Veto gegen die Gewährung eines ständigen Ratssitzes an Deutschland aufrechtzuerhalten, wenn nicht Brasilien einen solchen Sitz erhalte. Man glaubt, daß Brasilien nur so lange bei seiner Haltung beharren werde, als es Meinungsverschiedenheiten unter den führenden europäischen Mächten wahrnimmk, daß es sich aber ins Unvermeidliche wird fügen mästen, sobald es sieht, daß diese Meinungsverschiedenheiten endgültig erledigt sind.
Niutschitsch über Gens
Belgrad. 26. März. Außenminister Niutschitsch gab b» der Skupschtina eine Erklärung über die Außenpolitik vüdslawiens ab. Nachdem er die Bedeutung des Locarnopaktes hervorgehoben hakte, betonte er den friedlichen Geist, wovon die südslawische Regierung erfüllt sei- Der Minister führte aus, daß die Beziehungen zu Frankreich und Natten weiterhin freundschaftlich seien. Sein« kürzlich« Reise halt« «ur den Zweck, die friedlichen Beziehungen und die internationale Solidarität in Europa zu befestigen. Die Beziehungen zu Griechenland sollten im Geiste von Locarno geregelt werden. Die Bemühungen der Londoner Regierung, ben Frieden und gute Beziehungen ln Europa zu festigen, »erfolge Eüdslawlen vertrauensvoll. Mit Deutschland steht öer Minister eine fortschreitende Besterung in den Beziehungen. Deutschland nehme den Platz in der Welt wieder «ln, der ihm nach seiner politischen und wirtschaftlichen Bedeutung zukommt. Auch in den Verhandlungen mit dem Vatikan laste der gute Wille beider Parteien eine baldige und gerechte Lösung der schwebenden Fragen erhoffen.
Rußland greift in China ein
Moskau. 26. März. Aus die Nachricht über den Aufstand in Kanton hat die Sowjetregierung in einer außergewöhnlichen Sitzung beschlosten, Radek als Emissär Moskaus nach Kanton zu senden. Die heutige Presse beurteilr die dortige Lage als sehr ernst und gibt zu, daß der Einfluß Sowjetrußlands in dem kommunistischen Kanton vollständig verschwinden werde, wenn die Sowjetregierung nicht sofort Schritte unternimmt, um der Kanton-Regierung zu Helsen.
Hirchenstellen und BevSlkerungszM
«p. Die Frage, wieyjel Geineindeglieder auf eine» Geist- lkhen. kpmmssn, ist nicht unwichtig für die Beurteilung der kirchlichen Loae in Deutschland, vor allem im Vergleich mit
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter*
andern protestantischen Landern. In den Vereinigten Staa- ten mit ihrem besonders vielgestaltigen Kirchenwesen kommt ^TT^OO, in Holland auf 850, in England aus 1000. in der Schweiz auf 1500, in Schweden auf 1700 Seelen ein akademisch gebildeter evangelischer Pfarrer, in Preußen dagegen nach der Statistik vom Jahr 1925 auf 2500 Seelen. Dieses ungünstige Verhältnis wird noch ausfallender, wenn man bedenkt, daß die entsprechende Zahl für Preußen i. I. 1850 ungefähr 1650 betrug. Im Gegensatz dazu hat der preußische Staat die Zahl der auf einen Volksschullehrer fallenden Schulkinder zum Vorteil des Unterrichts von 81 i. I. 1861 auf 56 i. I. 1911 herabgesetzt. Besonders kraß ist die Lage ,n einzelnen Großstädten, wie'z. B. in Grvß-Ber'in.
^ Luisengemeinde in Chorlottenbura umfaßt uaer 16 000, 12 weitere Großberliner Kirchen zählen Be- 5 10—16 000 Gemeindegliedern. Die evangelische
Kirche Württembergs steht mit ungefähr 1500 Seelen auf einen Geistlichen allerdings günstiger als die preußische. Der Durchschnitt der Groß-Stuttgarter Seelsorgevezirke beträgt ungefähr 4600 Gemeindeglieder. Dabei ist aber in Betracht zu ziehen, daß der württembergiscke Pfarrer mit Religionsunterricht und Gemeindearbeit wesentlich mehr in Anspruch genommen wird als der preußische. Diese Verhältnisse, vor allem in Preußen, sind bei dem berrs'benden Tb-oloqen- mano°l wie auch aus finanziellen Gründen nicht leicht zu verbessern. "
Wilrttembergischer Landtaq
Stuttgart, 26. März.
Der Landtag setzte in seiner gestrigen Nachmittagssitzung die Hauptaussprache zum Haushalt fort. Der Abg. Schees (Dem.) brachte in mehrstündiger Rede eine Reihe von Wünschen zum Ausdruck und verlangte zunächst in der Außenpolitik eine einheitliche Linie im Sinne von Locarno. Weiler verlangte er Schaffung von Arbeitsgelegenheit durch Wohnungsbau, Ausbau der Nebenbahnen und Elektrisierung der Eisenbahnen, ferner Erhaltung einer möglichst guten Volks- schnlbildung, Lösung der Fideikommißsrage, Verbilligung der Gerichtskosten, neutrale und unabhängige Haltung der Polizei, Ermäßigung der Eebäudeentschuldungssteuer für gewerbliche Bekriebsgebäude, Revision der würtkemdergischen Kataster, Förderung des Reichskomprornißgesehes zur Fürstenabfindung, Modernisierung der inneren Verwaltung, Aufhebung der Slaaksrenkäm^er und Reduzierung der Oberämker auf 30. Den mittleren Gemeinden müsse man die Polizei zurückgeben. Der Abg. Bock (Zkr.) bezeichneke die Aufstellung des Etats auf zwei I"hre im Hinblick auf die Konsolidierung der wirtschaftlichen Verhältnisse als zweckmäßig. Die Feststellung der Kataster sei zwar veraltet und ungerecht, ober die Neufestsetzung würde große Kosten verursachen- Die Gebäudeenkschuldungssteuer bringe wohl eine schwere Belastung, aber Württemberg halte sich an der unteren Grenze und an eine Aushebung dieser Steuer durch den Reichstag sei nicht zu denken. Der Redner wünschte weiterhin die Vermehrung der Aukolinien, den Ausbau der Nebenbahnen und die Elektrisierung der Eisenbahnen. Zur auswärtigen Politik sagte der Redner, die Idee des Völkerbundes sek zwar gut, er weiche aber von seinem Ideal beträchtlich ab, und man müsse auf seine Umgestaltung hinarbeiten. Im übrigen seien diese Fragen Sache der Äeichspolitik.
In der heutigen Sitzung kamen noch die Vertreter der kleineren Parteien zum Wort; u. a. erklärte Abg. Rath (D.V.) sich mit dem zweijährigen Etat nicht einverstanden und nahm die Regierung gegen den Vorwurf der Beamten- feindlichkeit In Sckuh. Im Fürsorgewesen vsrlanoke er strengste Individualisierung und in der auswärtigen Politik unbedingtes Festhalten an der Locarnopolitik trotz der schlechten Erfahrungen in Genf.
Minister des Innern Bolz teilte mit, daß die W -h- nungskredikanstalt die Zinsen für ihre Kredite von 6 auf 5 Prozent ermäßigt hat und daß aus SteuermMeln seit Ende der Inflationszeit für den Wohnungsbau nur 14!4 Millionen hereinkamen, während die Wohnungskredikanstalt für 42 Millionen Anleihen ausgenommen hat. Die Mietzinsregelung für April soll morgen im „Staatsanzeiger' erscheinen- Die Miete kommt auf 100 Prozent. Bei Aftermiete erhält der Hausbesitzer das Recht eines Zuschlags von 10 Prozent. Die Denkschrift über die Elektrisierungswirt- schaft ist in Bearbeitung. Der Minister erklärte sich bereit, in eine Prüfung der Entstaatlichung der Polizei einzutreten, betonte aber, daß er keine Veranlassung habe, an der Praxis der Polizei irgend etwas zu ändern. Es sei seine Pflicht, dem systematischen Kampf der Kommunisten gegen den Staat entgegenzutreten und er laste sich auch durch Landtagsbeschlüste davon nicht abbringen. Die Reichsgesetze schreiben diese Pflicht vor, der Landtag habe über Reichsgesetze nicht zu befinden und die Abgeordneten hätten kein Recht, straflos Hochverrat zu begehen. Die Polizei werde auch fernerhin gegen alle Ausschreitungen in Versammlungen und in der Presse Vorgehen. Zurzeit verständige man sich über ein einheitliches Vorgehen der Polizei im ganzen Reich.
Justizminister Beyerle erklärte, in den Worten der beiden komm. Abgeordneten: „Aus die Barrikaden zum blu- tigen Kamps gegen den Staat" war eine Aufforderung zum Hochverrat zu erblicken. Ob die Aufrufe des Bauernbunds zum Volksbegehren etwas Strafbares enthielten, werde von den Justizbehörden geprüft, es sei aber fraglich, ob man zu einer Feststellung der Strafbarkeit kommen könne. Schließlich teilte der Minister noch mit, daß das Gesetz über dl« Fideikommißsrage und über Las Anerbenrecht noch in diesem Sommer vorgelegt werde.
Württemberg
Stuttgart, 26. März. Der Vorstand der Württ. Land» wirtjchaftskammer hielt am 22. d. M. eine Sitzung ab. Die nächste Hauptversammlung wird voraussichtlich am 19. und 20. April d. I. stattfinden. Vom 5.—7. Mai findet in Ulm die Reichsschafbockschau 1926 mit einer Bockversteigerung statt. Die Landesschafschau fällt daher für dieses Jahr aus. Für das weitaus veredelte Landschwein und für das schwab.» hällische Schwein soll alljährlich je eine Landesschweineschau und zwar mit wechselndem Ausstellungsort abaehalten werden. In den Jahren, in denen ein landwirtschaftliches Hauptfest in Cannstatt veranstaltet wird, fallen die Landesschweineschauen aus. Das landwirtschaftlich« Hauptfest für das Jahr 1926 fällt mit Rücksicht auf die derzeitigen Verhältnisse aus.
Dom Steuerverteilungsausschuß. In seiner Sitzung vom 23. d. M. hat der Steueroerteilungsausschuß über die seit seiner letzten Sitzung von der Geschäftsstelle und dem Arbeitsausschuß in der alphabetischen Reihenfolge der Oberamtsbezirke weiter geprüften Zuschußanträge beraten und beschlossen, den Gemeinden, deren Anträge geprüft und als begründet anerkannt sind, einen Vorschuß auf den endgültig erst nock festzuiekenden Zuschuß ausbezabien zu lasten. Bei
Samstag» 27 MSr, 1S28
der kommenden Verteilung des Ausgleickskiocks 1»26 tollen die Zuschußanträge in der umgekehrten Reihenfolge wie bei dem gegenwärtigen Verteilungsgeschäft behandelt werden, sodaß diejenigen Gemeinden, die dieses Mal zuletzt an die Reihe kommen, das nächste Mal die ersten sein werden.
Aus dem Parleileben. Generalleutnant Haas hat nicht an Stelle des Al>g. Bickes den Vorsitz in der Landespartei der Deutschen Volkspartei, sondern nur den Vorsitz in der Stuttgarter Ortsoruppe dieser Partei übernommen. Abgeordneter Bickes ist nach wie vor Vorsitzender der Landss- partei.
Arbeitsmarkt und Erwerbslosensürsorge. In der Lag« des Arbeitsmarktes ist gegenüber der Vorwoche eine Verschlechterung nicht eingetreten. Die Zahl der Unterstützungsempfänger ist, zum erstenmal seit August vorigen Jahres um 28 zurückgegangen und betrug am 23. März 7 666 Personen.
Dom Tage. In der Reinsburgstraße stürzte ein Dienst- Mädchen aus einem Fenster des zweiten Stocks in den Hof- raum. Es hatte sich, als es einen Gegenstand vom Fensterbrett nehmen wollte, zu weit hinausgewagt. Es erlitt schwer« Verletzungen am Kopf und an den Armen.
Aus dem Lande
Gerlingen, 26. März. Straßenbahn. Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen, sich an dem Straßenbahnbauunternehmen Feuerbach—-Weil in» Dorf—Gerlingen mit 250 000 Mark zu beteiligen.
Kleinheppach OA. Waiblingen, 26. März. NeueWein- berganlage. Die seit sechs Jahren hier im Bau begriffene großartig angelegte Weinberganlage geht nun bald ihrer Vollendung entgegen. Unter Leitung des Kultur- bauamts Stuttgart ist hier eine musterhafte Anlage geschaffen worden, unser steiler Berg ist bezwungen und sämtliche Weinberggelände der Zufahrt erschlossen, was hauptsächlich für die Schädlingsbekämpfung und Düngung der Weinberge von großer Bedeutung für die hiesigen Weinberge ist. Früher mußte man bei der Beijuhr in die Weinberge Steigungen bis zu 33 v. H. überwinden und jetzt kann man bei einer Steigung von 6—10 v. H. zu jedem Weinberg bequem gelangen.
Schorndorf. 26. März. Brandstiftung. Die Untersuchung über Sen Brandfall in Thomashardt am 15. März hat ergeben, daß der Brand auf Brandstiftung durch die im Haus wohnenden Bahnarbeiterseheleute Weiler zurückzufüh- ren ist. Die Täter sind geständig. Beweggrund der Tat war für die Eheleute, In den Besitz der verhä'tnismäßig hohen Mobllarfeuerversicherungssumme zu gelangen, um damit ein» am 15. April d. I. fällige Auszahlung für ein in Baltmanns- Weiler gekauftes Haus zu leisten.
Spaichingen, 26. März. Glockenweihe. Proto- notar Domdekan Dr. Kottmann wird die Glockenweihe auf dem Dreisaltigkeitsberg im Auftrag des Bischofs am Ostermontag vornehmen. Der Dreifaltigkeitsberg besitzt da« höchstgelegene Glockengeläut im Land.
Onstmettingen OA. Ballingen, 26. März. Der 10. Sohn. Anläßlich der Geburt des 10. Sohns des Johs. Sauter, Trikotweber, und seiner Ehefrau geb. Maute, übernahm Staatspräsident Bazille die Patenschaft. In einem sehr herzlich gehaltenen Schreiben übersandte der Pate sein« Glückwünsche und ein größeres Geldgeschenk.
Vom Oberland, 26. März. Des Vaters Berus In einer kleinen Landschule wurde als Hausaufgabe da» Aufsatzthema „Der Beruf meines Vaters" gestellt. Andern Tags zeigte ein Schüler des 6. Schuljahres seinem Lehrer eine Ausführung mit folgendem Schluß: „Alle 14 Tage hat mein Vater (der Bauer ist) aufs Finanzamt oder auf di« Gemeindekasse zu gehen, um dort den Ertrag seiner Arbeit abzuliefern."
Donzdorf bei Geislingen, 26. März. Krokusblüte Der gräfliche Schloßpark erstrahlt in unzähligen Krokusblüten. Blau, weiß, gelb und lila leuchten die Parkwiesen auf. Der Schloßpark ist geöffnet von vormittags 10 bk» 11 Uhr und nachmittags von 3—6 Uhr.
Mühlhausen OA. Geislingen, 26. März. Tot aus- gesunden. Gestern nachm, wurde auf der Straßsnstreck« Mühlhausen-Eosbach die led. 75 I. a. Barbara Föjer vor« hier tot aufgefunden. Sie ist anscheinend von einem Kraftfahrrad überfahren worden. Der Täter, dzr unbekannt ist, fuhr davon, ohne sich um die verunglückte Person zu bekümmern.
Aus Stadt und Land
Nagold, 27. März 1S2S
Christus und sein Wort und Werk und Leiden sollst da auf zweierlei Welse fassen. Christus als eine Gabe nährt deinen Glauben und macht dich zum Christen. Aber Christ»» als ein Vorbild übet deine Werke: die machen dich nicht znm Christen, sondern gehen aus von dir als Christen, de» schon zuvor gemacht ist. Luther.
Die Tür aus dem Gefängnis
Zum Palmsonntag.
Das Gefühl, trotz aller scheinbaren Freiheit wie in eine» Gefängnis zu leben, ist heute vielen Menschen nur allz» vertraut. Es verbirgt sich etwas von diesem Gefühl in de» jetzt so häufig angewandten Wort Zwangsläufigkeit. Ist! nicht unser ganzes Leben „zwangsläufig", man könnte auch sagen: eingekerkert hinter den Mauern und Gitterstäben unserer bürgerlichen Verhältnisse und persönlichen Anlagen, unserer Gewohnheiten, Grundsätze und alltäglichen Pflichten? Einer, der nicht mit Worten, sondern mit seiner di« Gotteswelt in heißer Liebe umfassenden Kunst gepredigt hak der niederländische Maler Vincent van Gogh, hat einmal in einem Brief den Ausweg aus dem Gefängnis mit folgenden Worten gezeigt (und damit zugleich das Wunder ver Passion angedeutet): „Weißt du. was das Gefängnis verschwinden läßt? Jede ernste, tiefe Neigung, Freund sein, Bruder sein, lieben, das öffnet das Gefängnis mit übermächtigem Zauber. Wer aber dos nicht hat, verharrt im Tode. Dort aber, wo die Sympathie ersteht, ersteht der» Leben." ' P. St.
Palmsonntagstimmung
Der offene Weltkrieg ist längst vorbei; aber in der Wev ist noch längst kein Friede. Selbst da, wo die Massen ruhen» kommen die Menkcken. besonders in Mitteleurooa. nickt z»
Sette S
«uhe und Atem. < heit wandelt wie Lölkerwelt. Selb Hinter einer zur inneren Zweifel »erkundete Weltfr friede ist aber üi Friede. Ja. eine Fundamente, die wo es an der Ob tzineres Ohr. selb Dergnügungstaun »ott- und volksfei statt. Doch in all tröstende Wahrne mit eisernen Fitti Knd es christli < Gehalt eine kraftc tn der allgemeiner pillbeglückende B tag. Dieser Tag. Hoffnung.
Gerade am Ei zeit ihren tragisö Palmsonntag, den Feier uns wie ei Am Palmsonntag ernstes Sinnbild, Wahrzeichen des s
Der Palmsonn « Jerusalem. I Seine äußere Gi Namens Bedeutui Leldeu aller Art. l Bezeichnung weck unserer Religion Herzen gottglciub ist einst in die ges, Er, der den Seins nur.verheißen, so neu« geben will. Leid der Erdensch geschichtlicher Vor zog. Das Volk, König der Wahrh digend die Palm deutungsvoll. W soll und wird aus folgt, wenn aller christlichen Wahrk Palmen streuen.
Das schon so c tzmn wird in eine rriedensreicke Seg «rrd aus sckeinbo wieder die Scbwii das deutsche Volk Trneuerunosproze Mnz gewiß, weni mit der christlicher
Schlutzfeie
Zu einrr recht Donnerstag n ichmi längen des ältesten ginn gebotrnen beit lehre zeigten, in w Stoffe ihres Beruf! der Schulvorstand, die ungewöhnlich j auswäris, welche > bekundeten. Im I dieser Schulz lltum Ausbildung der für möglichster Aussche Verknüpfung der i ziehunzswert?, in 4 der Kultur und E» betont wurde, daß beitsteilung sich nid lernter Arbeiter beg gebildete, tüchtige I »ich sind, welche > müssen. Daß es s liegt in der häusi Lehrlingen ihren B «ung für denselben
Die Sckülerzal suchten die Gewerb« von einheimischen ; 296 Schüler, von o trotz Wegfall d>r e, Zuschlag — nur V die aus vär1igen Lei besuch ermöglicht, Wohl zu erwägen r wärtigen nicht die anzuktreben wäie. Klaffen bildung der «ehr gerecht werder richtet in 16 Klasse, Handelsklassen. Me die Lkhr arbcit im Lc die Lehrkräfte. Aus und Herr Pfanzl Arbeit, infolge seine wangen. An ihre < und Lehrer Hetze, Handelsabteilung o riis ein durchaus i wußte Herr Beutels für sein allezeit frei Zusammenarbeit, w
Gedichte ernster für das Leben der jr des Jugendsviels pfangenen Mahnun vertiefen und zu fe und Schüler, und 1 der Stadtoerivaltun Lenz in Vertreiung folgten die zu Herz, standes: Nehmi's rr und Werkstatt euch Kenntnisse als ein war es zum Schluß