Sette S Nr 72

Nagold« Tagblatt »Der Gesellschafter*

Samstag 27. Mllrz 1828

Hkuye und Atem. Ein Gefühl des Grauens und der Unsicher­heit wandelt wie ein dunkel-drohendes Gespenst durch die Lölkerwelt. Selbst die sog. Siegerstaoten vermögen kaum hinter einer zur Schau getragenen trotzigen Zuversicht die inneren Zweifel und Besorgnisse zu verbergen. Der laut »erkündete Weltfriede ist eben nur ein Scheinfriede. Schein­friede ist aber überall im Großen wie im Einzelnen kein Friede. Ja, eine chaotische Auslösung aller Dinge ergreift Fundamente, die bislang für unerschütterlich galten. Und wo es an der Oberfläche ruhiger scheint, da vernimmt ein sicheres Ohr, selbst auch durch stellenweisen, unbegreiflichen Pergnügungstaumel hindurch, das zerstörende Hämmern «ott- und volksfeindlicher Dämonen in unterirdischer Werk­statt. Doch in aller schweren Notzeit gibt es doch auch eine tröstende Wahrnehmung. Wo ein finsterdrohendes Schicksal mit eisernen Fittichen geplagter Menschen Seele schlägt, da Knd es christliche Feiertage, die mit ihrem seelischen Gehalt eine krafterhebende Botschaft verkünden. Sie haben ö» der allgemeinen Volks- und Weltvassion eine aufrichtende, pillbeglückende Wirkung. Das gilt auch vom Palmsonn­tag. Dieser Tag, recht gewürdigt, atmet eine ermutigende Hoffnung.

Gerade am Eingang der Karwoche, in der die Passiv ns- M ihren tragischen Höhepunkt erreicht, erleben wir den Palmsonntag» den christlichen Gedenktag, dessen Inhalt und Feier uns wie ein Vorklang zum Osterchoral entgegentönt. Am Palmsonntag schmückt sich das Kreuz, des Leidens ernstes Sinnbild, mit der Palme, dem hoffnungsvollen Wahrzeichen des Friedens und des Siegs.

Der Palmsonntag gilt dem Gedächtnis an Christi Einzug « Jerusalem. Jerusalem heißt soviel wieFriedensstadt" Seine äußere Geschichte aber stand im Gegensatz zu des Namens Bedeutung. Es war eine Kette von Kämpfen und Leidea aller Art. Doch die Friedenssehnsucht, die dieser Stadt V«eichnung weckte und erhielt, hat der göttliche Stifter unserer Religion zum Heil der ganzen Menschheit in den Herzen gottgläubiger Menschen geweckt und vertieft. Er ist einst in die geschichtlich bedeutungsvolle Stadt eingezogen. Pr, der den Semigen aller Zeiten den wahren Frieden nictft nur verheißen, sondern auch gegeben hat und immer aufs neue geben will. Dabei muß sich aber auch im Sturm und Leid der Erdenschicksale das wiederholen, was sich einst als geschichtlicher Vorgang am Palmsonntag in Jerusalem voll­zog. Das Volk, das vorging und nachfolgte, streute dem König der Wahrheit, dem ewigen Fürsten des Friedens hul­digend die Palmenzweige auf den Weg. Das war be­deutungsvoll. Wie das Menschengeschlecht der Vorzeit, so d)ll und wird auch dasstznige, das unserer Gegenwart nach- folgt, wenn aller ungläubige Zeitenwahn verrauscht ist der christlichen Wahrheit unter huldigender Zustimmung seine Palmen streuen.

Das schon so oft mit dem Untergang bedrohte Christen­tum wird in einer leidenden Welt immer aufs neue seine sriedensreicbe Segensmacht enthüllen. Der christliche Glaube «ird aus scheinbarem und zeitlichem N-edergang immer wieder die Schwingen zu sieghafter Erhebung reaen. Und das deutsche Volk kann und wird an dem me erlöschenden Trneuerunasprozeß seinen Anteil haben. Und zwar dann gsnz gewiß, wenn unseres Volks eiaenstsr Lehensgeist sich mit der christlichen Geistes- und Sselenkraft erfüllt.

Schlutzfeier der Gewerbeschule Nagold.

Zu eincr recht eindrucksvollen Feier gestallete sich die am Donnerstag nachmittag stallgehabte Eatlassung von l>0 Zög­lingen des ältesten Jahrgangs der Gewerbeschule. Tie zu Be­ginn gebotenen beiden Unteriichtspcoben aus ter Matzrialien- lehre zeigten, in welch tiefgrünknger Weise die Schüler in die Stoffe ihres Bcruflebens eingefütnt weiden Tai aus begrüßte der Schulvorstand, Herr Geiverbelchulial Beutel spach er, die unglwöhnlich zahlreich erschienenen Gäste von h er und auswäris, welche ihr reges Inte»esse an der Gewerbeschule be'undeten. Im Jahresbericht wurde als Ziel und Aufgabe dieser Schulz itturig bezeichnet: die gründliche fachtechnische Ausbildung der für jeden Beruf geeignete, jungen Leute unter möglichster Ausscheidung der ungeeigneten, Verweriung und Verknüpfung der in der Berussarbeii liegenden sittlichen Er­ziehung« wert?, in V,rb ndung und Zusammenhang gestellt mit der Kultur und Entwick ung der Volksgemeinschaft. Besonders betont wurde, daß die fonschrei ende Spezialisierung und Ar beitsteilung sich nicht, wie viele meinen, mit einem Heer unge lernter Arbeiter begnügen kann, sondern daß gerade voll aus­gebildete. tüchtige Facharbeiter als Säulen der Beb iebe erforder­lich sind, welche hiefür Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen müssen. Daß es solcher Leute verhältnismäßig wenige sind, liegt in der häufig verfehlten Berufswahl, welche manchrn Lehrlingen ihren Beruf zur Qual macht, weil ihnen die Eig «ung für denselben fehlt.

Die Schülerzahl betrug im Jahr l 925/26 378; 349 be suchten die Gewerbeschule, 29 die Handelsabteilung; und zwar von einheimischen gewerblichen und kaufmännischen Betrieben 296 Schüler, von auswärtigen 82 Daß die Stadtverwaltung trotz Wegfall d>r erhöhten Staatsleistungen nur einrn geringen Zuschlag nur V, des Zuschlags der Stadt Calw für die aus värtigen Lehrlinge e> hebt und diesen dadurch drn Schul besuch ermöglicht, möge von tiefen auch anerkannt werden. Wohl zu erwägen ist, ob bei der beträchtlichen Zahl der Aus­wärtigen nicht die Bildung eines Schuloerbanves in Bälde anzustreben wäre, wcil eine dadurch ermöglichte vermehrte Klaffenbildung der fachlichen Spezialausbildung mehr und mehr gerecht werden könnte. D e 378 Schüler wurden unter­richtet in 16 Klassen, II leckmi'chen, 3 nichttcchnischen und 2 Handelsklassen. Mehrfacher Wechsel im Lehroersonal erschwerten die Lehrarbeit im Lauf ves Jahres wiederholt und überlasteten die Lehrkräfte. Ausgeschieden sind Herr Ingen. Schnirring und Herr Pfanzler, letzterer nach 2 ^jähriger erfolgreicher Arbeit, infolge seiner Ernennung zum Hauptlchrer in Sigmars wangen. An ihre Stelle traten Herr Gewerbelehrer Rumvp und Lehrer Hetzer. Besonders erwähnt sei die Heuer an der Handelsabteilung abgehaltene Abschlußprüfung, deren Ergeb­nis ein durchaus zufriedenstellendes war. Besonderen Dank wußte Herr Beutelspacher dem Stadtoorstand und Gemeinderat für sein allezeit freundliches Verständnis und die harmonische Zusammenarbeit, welche so bleiben möge.

Gedichte ernsten und heiteren Inhalts aus dem Leben und für das Leben der jungen Leute, und eine gelungene Aufführung des Jugendsviels .Lehrjahre" waren so recht geeignet, die em­pfangenen Mahnungen und Lehren in drn Scheidenden zu vertiefen und zu festigen. Warmem Dank an die Lehrenden und Schüler, und der Versicherung des ferneren Wohlwollens der Stadtverwaltung (ausgesprochen durch Herrn Sladtpfleger Lenz in Vertreiung des dienstlich abgehaltenen Stadtoorstandes) folgten die zu Herzen gehenden Abschiedsworte des Schulvor­standes: Nehmi's mit! Nehmt's mir! was Elternhaus, Schule und Werkstatt euch gegeben haben! Nutzt und mehret Eure Kenntnisse als ein kostbares Kapital! Eine besondere Freude war es zum Schluß, daß eine große Zahl von Schülern für

Fleiß, Wohlverhalten und erworbene Kenntnisse mit Preisen bzw. Belobungen bedacht werden konnte.

Einen Preis erhielten: P. Haiß b. Schreinerm. Ehr Walz; G. Klaiß b. Schreinerm. G Jenne; H. Lehre b. Möbel­fabrik. Weimer Jselshamen; Fr. Beürtold b. Schreinerm. Kauvp; W. Bürkle b. Zimmerm. Bürkle; I. Brenner b. Fa. St. Dennig, Jftlsdausen; Fr. Spitzerrberger b. Malern,. I. Walz; O, Gönner b. Sattlerm. Brau»; O. Rauser. früher b. Fa. Grbr. Dürr A. G, Rohrdorf; E. Saur b. Flaschner m. Zaur; G. Kußmoul b. Bäckerin. Leeger; E. Raas b. Schuhmachern,. Raas; Fr. Held b. Fa. Schwnzw Tuchfabrik, Rohrdorf; W. Kemps b. Fa. I. Schöltle L Co., Ebhauien.

Eine Belobung erhielten: A. Gutekunst b. Schreinerm. M. Wurster; E. Gauß b. Schreinerm. G. Klingel; K. Sröhr b. Schreinerm. Fr. Butz; P. Walz bei Schreinerm. X. Bareis. »Rohrdorf; H. Eaerland b. Fa. Jungaberle; H. Guie'unst b. Fa. Jungaberle; O. Kehle b. Bildhauerm H.Bien,; O.Rauschen berger b. Fa. Tennig, Jselshau'e»; Lina Gm ther b. Uhr macherm.^Günther; W. Huiß b K. Frank, Jnstallationsge'chäft; M. Pfister b. Fa Benz L Koch mech. We knärte; G. Schatz b. Wvhlbold, Eleklr. Werk; F. Kaystr b. Kayser z. »Lalhof"; W. Kirn b. Mühlebes. Rapp; U. Schultheiß b. Schubmacherin. W. Grüiiinger; K Weiß b. Schneiderm. I. Wag, er, Mötzingen; R. Tengler b. Fa. Schickhardl, Ebhausen; G. Schuld b. Fa. Berg L Schrnid

Die ganze Feier und die zur Besichtigung aufaelegten schönen Zeichnungen und Modellierungsarbeiten legten Zeugnis davon ao, daß die Gewerbeschule unter seiner rühri,en Leitung eifrig bemüht ist. dem Handwerk, Industrie und Handel nach Kräften zu dienen, damit dieselben ihren schweren Existenzkampf siegreich zu führen vermögen.

Wagnerabend.

Am vergangenen Donnerstag hat Professor Ulrich mit einem einstündigen Vortrag über die Götterdämmerung von R chard Wagner die Reihe dieser Abende vorläufig crb- ae'chlossen. Ein Abend, an dem die Musik zu ihrem Recht koiiimi, soll nach den Ferien womöglich folgen. Der Redner scheute sich nicht, die Abgründe zu zeigen, über dencrr Wagners wundersame Gestalten schweben, und in denen sie zuietzt alle samt zusainmennünen. In der endgültigen Fassung des Ni- belur genrings ist Wagner Anhänger der Ledre Schopen­hauers, Prophet des Buddhismus, wenn man so will: die Götter gehen freiwillig unter, sie kehren ins All zurück Dies tut d>r Größe der einzigartigen Dichtung keinen Eintrag: aus dem All können ja andere Götter zurückkehren. Bei dieser M-inung finden wir Wagner in seinem letzten Werk, im Par- sisal, riner ausge prochen christlichen Dick tu, g I», ganzen bat tcn die Abende besser besucht sein dürfen; namentlich dürften sich die Gebildeten unserer Stadl noch mehr ihrer Verpflichtung erinnern. U rternrh» ungen solcher Art zu unterstützen.

Wir glauben r»i: den Vorträgen den Versuch gemacht zu h rben, eine Aufgabe zu löten, der sich die höhere Schule au' die Dauer nicht wird eniznhen können. Ebe es in Teuisckiland einen Wagi er, einen Goethe, einen Bee Hoven, Bruckner oder Spitteler gab, mockte es wohl einen guten Si n haben, ein Bild des Men'chentums für die Jugend, die später bei uns führt, in Griechenland und Rom zu suchen. Heute steht es anders. Selbst wenn es nicht ganz richtig sein sollte, was Wy'eken einmal sagte, daß Wagner auf der Höhe eines Euripides oder Sophokles steht, würden wir doch ihm zuerst veipflickitet. Hier ist einer, der unsere Nöte weiß. der Dichter, der das schaurige Lied von unsrem abendländischen Schicksal sin it. Daß er dabei die Musik zu Hilfe ruft, be­deutet einen Vorzug, der ihn über die andern stellt, namentlich wer n wir dabei wieder an die Schule denken. Denn eie Musik ist es in sonders, die dem Menschen die Flügel leibt, den Flug in seine ersehnte Heimat zu tragen: ins weite Reich des Geistigen

Unsere »Feierstunden*

strömen auch Frühling aus, dock einen Frühling aus einem Lande, das durch seine südlichere Laae so viel mehr mit Na turschönheiten gesegnet ist. Die Bilder vom Frühling in Lu gano reden ja mehr, wie man sagen kann, darum wollen wir es genug sein lassen das Neueste vam Tage bietet tiefes Mal ganz besonders das V rschiekenartigste: Mensck en. die durch ihr Wissen und ihren Mut inithelfen wollen, Deutschland zu st irrer alten Machtstellung wieder emporzusühren uns schließ­lich dieses Streben mit dem Tode best, geln, der Pilot Billigt: dagegen Menschen die ausschließlich Rekorde au'stellcn wollen, die doch schon kilometerweit nach reiner Geldgier riechen. Schau bungerer, Billard Weltmeisterschaftsvertreter; zwei uns bekannte Männer, Lord Robert C eil und Frithjof Nanien, weiterhin Gott ried Keller u. a. m Die Erzählung »Die Craro skys" hat ihr Ende gefunden und alle Leser werden ob diesem Ende, oder bester gesagt, diesem glücklichen Ausgang befreit aufaimen. Auch sonst sind die .Feierstunden" wieder gut ausgcfüllt, wobei der Humoneil und die Rätselecke wieder besonders gut abschneiden.

Neue Genoffenfchaft.

V. In das Genoffenschaftsregister ist neu eingetragen wor den die Milchtirfkühlgenoffenschaft Altensteig und Umgebung, eir getragene Genossenschaft mit beschränkter Hafipflichl, Sitz Altensteig. Das Statut ist am 26. Oktober 1925 errichnt Gegenstand des Unternehmens ist die Verwertung der Milch der Mitglieder auf gemeinsame Rechnung und Gefahr und auf genossenschaftlicher Grundlage.

Keine Kikomelerhefke. Die Hauptverwaltung der Deut­schen Reichsbahngesellschaft hat die Einführung des Kilo­meterheftes, die in letzter Zeit in der Oefsentlichkeit wieder­holt gefordert wurde, aus abfertigungstechnischen und kon- trolltechnischen Gründen abgelehnt.

Letzte Nachrichten

Alt'Reichskanzler Fehreubach gestorben. Freiburg (Br.), 27. März. Reichskanzler a. D. Kon­stantin Fehrenbach, von Juni 1920 bis Mai 1921 Reichskanzler, ist im Alter von 74 Jahren gestern nach­mittag °/«3 Uhr verschieden.

Grenzverstärkungeu am Vreuuer.

Derli«, 27. März. Die Morgenblätter melden aus Wien: Wie den Innsbrucker Nachrichten von gut unterrich­teter Seite aus Südtirol berichtet wird, fanden dort bedeu­tende Verstärkungen der militärischen Garnisonen statt Die Stärke der gegenwärtig in Deutsch-Südtirol garnisonieren- den Truppen kann auf 20000 Mann geschätzt werden, dazu kommen, noch die faschistischen Formationen. Für den Früh­ling sinh größere Uebüngtti an der österreichischen Grenze vorgesehen.

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Das amtliche Ergebnis der Schlutzavstrmmuug zur Hauszinssteuer.

Berlin, 27. März. Bei der Festsetzung des Ergeb­nisses der Schlußabstimmung zur Hauszinssteuer ist im Büro des Landesamts ein Versehen vorgekouimen. Es sind m t nein 198, mit ja 192 und nicht, wie bekannt gegeben 19ä Stimmen. 3 ungültige Stimmen sind versehentlich mitgezählt worden.

Dr. Ramek» Abreise nach Berlin.

Wien, 27. März. Bundeskanzler Dr. Ramek ist heute nachmittag in Begleitung des Generalsekretärs für aus­wärtige Angelegenheiten, Peter, des Sekrelariatschefs Dr. Schüller, des G> sandten Dr. J mkar und des Sekretariats­chefs Ho cky nach Berlin abgereist. Auf dem Baknhof hatte« sich B z> kanzler Dr. Wabcr, Beamte der Reichskanzlei und der deutsche Geschäftsträger eingesunken.

Nachlsttz »ng der Fluanzkommisfiou der französischen Kammer.

Paris, 27 März Die Finanzkommitston der Kammer konnie in eincr dreistündigen Debatte die Prüfung der Steuer Projekte nicht zu Ende führen und beschloß. Freitag abend zu einer Nachtsitzung zusammenzutreten. Der Mittel­punkt der Aussprache stand, wie vorauezusehen war, in der Erhöhung der Geschäftsumsatzsteuer.

Englischer Dampfer in Seenot.

London, 27 März. Der englische DampferGarth- Casile", der seit dem 1l. ds. Mts. mit 238 Passagiere« und l80 Mai n Besatzung nach Kapstadt unterwegs ist, ist bei der Insel Ascension gestrandet. Fnnkprüche melden, daß kein Grund der Besorgnis für das Schicksal der au Bord Befindlichen-bestünde. Zwei Dampfer sind zur Hilfe­leistung bereits unterwegs.

Abd ei Krims Hauptquartier verwüstet.

Derli«, 27. März. Der Berliner Lokalanzciger be­richtet aus Pa is: Nach Meldungen aus Tanger ist das Hauptquartier Abd el Krims von spanischen Fliegergeschwa­dern mit Bouiben belegt und teilweise zerstört worden. Ein Munitionslager der Rifkabylen soll in die Luft geflo­gen sein.

Der Aeltestenrat des Reichstags beschloß, auch die zweite und dritte Lesung der Sleuermilderungsgesetze auf die heutige Tagesordnung zu s tzen.

Dem bayerischen Landtag ist gestern ein Antrag der Koaliiionspaueien auf Vereinfachung der Verwaltung zu- gcgargen.

Dcr Londoner Prefsefunk verbreitete gestern obend die Nachricht, daß in England große Unruhe herrsche über itallenisch-iürk.sche Intrigen.

Eingesandt.

Für Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Schrlstleit»»? nur die preßgesetzliche Verantwortung.

Oberjettingen. Das Eingesandt in Nr. 70 des »Gesell­schafter" derreffeud: Noch eine Autolinie" bedarf von hier aus einer kleinen Berichtigung. Da ter Einsender sein Heimat­ort verleuxnete und das Unter mit dem Ober verwechselt hat, so fragt man sich, geschah dies wohl aus Gedankenschwäche, ode aber vielleicht aus Freude über die nun doch kommenden Autofahrten? Daß sich die beiden gepiaitcn Unternehmen nebeneinander nicht rentieren weiden (obwohl es sehr zu wünsch«» wäre) ist wohl kaum zu bezweifeln, auf keinen Fall werden sie das Alter un'eres Marktes, welcher je älter, desto gesünder wird, nicht erieichen und obgleich derselbe schon im Jahre 1870 aufmar'chiert ist und den Weltkrieg mitgemacht Hai (in Etappe) ist an seine Jnoalidierung nicht zu denken, auch wenn ihm seine Kriegsgegner schon bei der Tarne ein kurzes Leben prcpvezeiten.

Zur ganzen Autofrage ist der Standpunkt der Obeijetlinger immer noch teiselbe und man sagt sich: »Warum in die Ferne schweifen, sieh das Eine liegt so nah, warum sich gegenseitig bekämpfen als zusammennehen und mit vereinten Kräften beim Vater Staat dahin zu wirken, daß die staatliche Postautolinie NagoldHerrenderg über Ober- und Unterjettingen wieder ein geführt werde".

Deilageu-Hinweis.

Die Ziehung der ertten Klaffe der 27. Preuß. Südd Klaffenlotterie findet am 16. und 17. April statt. Die Lose der letzten Lotterie waren in Anbetracht der großen Gewinn- Chancen und der allstitigen Beliebtheit, deren sich die Skcrats- und Klassen Lotterie erfreut, io frühzeitig ausvukaurt, daß die Nachfrage nicht beftirdigt werden konnie Jetzt ist es noch Zeit, sich einen Losanteil für die neue Lotterie zu sichern, und ver- wei'en wir auf den unserer heutigen Nummer beiliegenden Pcosvekt der Staat!. Lotterie-Einnahme Eberhard Fetzer, Stuttgart._

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Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten hiezu die Lfeitige illustrierte Beilage »Feierstunde«*.

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