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Mittwoch 24 M»rz 1V2S
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abgestimmt. Dafür stimmten mit den Antragstellern die Völkischen und die Kommunisten. Die anderen Parteien stimmen dagegen. Das Mißtrauensvotum wird mit 239 gegen 141 Stimmen abgelehnt. Zur Abstimmung gestellt wird dann das «Vertrauensvotum" der völkischen. Ein Antrag der Regielungsparteien fordert Uebergang zur Tagesordnung über diesen völkischen Antrag. Auch diese Abstimmung ist namentlich. Der Uebergang zur Tagesordnung wird mit 264 gegen 139 Stimmen bei einer Enthaltung beschlossen. Zur Abstimmung gestellt wird dann der Antrag der Wirtschaftlichen Vereinigung. Er wird mit 250 gegen 153 Stimmen obgelehnt. Daraus wird der BM- gungsantrag der Regierungsparteien in einfacher Abstimmung mit großer Mehrheit angenommen. Dafür stimmen mit den Antragstellern auch die Sozialdemokraten und der Bayrische Bauernbund. Die Wirtschastspartei enthielt sich der Stimme. Die drei Anträge auf Zurückziehung des Aufnabmeaesurbes in den Völkerbund werden abgelehnt. Der völkische Antrag, die Zahlungen aus dem Dawesgut- ochten einzustellen, wird gegen die Antragsteller und die Kommunisten abaelebnt. Das Gehalt des Reichskanzlers wird dann gegen Völkische und Kommunisten bewilligt.
Neuestes vom Tag»
, hiadenburg in Krefeld
Krefeld. 23. März. Der Reichspräsident reiste gestern «bend um 4 Uhr von Bonn nach Krefeld ab. Auf dem Bahnhof in Reydt wurde zuerst Station gemacht. Dort hatten sich die Spitzen der Behörden und zahlreiche Korporationen und Vereine mit ihren Fahnen eingesunden. Der Oberbürgermeister der Stadt richtete an den Reichspräsidenten herzlich« Worte der Begrüßung, aus die der Reichspräsident herzlich dankte.
Die zweite Unterbrechung der Fahrt galt der Bevölkerung von München-Gladbach, von der gleichfalls die vfl'iznllen Vertreter, sowie eine Reihe von Abordnungen und Verbänden auf dem Bahnhof erschienen waren. Wieder jubelnder Empfang und brausende Hochrufe, als der Zug herannahte. Der Begeisterung der Bevölkerung gab der Oberbürgermeister und darauf oer Lanürat in warmen Worten an den hohen Gast Ausdruck, der leider nur zu kurz der Stadt aus der Durchreise die Ehre seines Besuches zuteil werden ließ. Herzlich dankte der Reichspräsident für die freundlichen Willkommengrühe.
Pünktlich 6.20 Uhr traf der Sonderzug mit dem Reichspräsidenten auf dem Krefelder Hauptbahnhof ein. Auch hier wieder dasselbe Bild, dieselbe einmütige Anteilnahme, derselbe Jubel der ganzen Bevölkerung, derselbe Flaggen- und Blumenschmuck. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache auf dem Bahnhof begab sich der Reichspräsident mit seiner Begleitung sofort in die S t a d t h a l l e, »oo im großen, mit Blumen geschmückten Festsaal die vaterländische Kundgebung stattfand. Oberbürgermeister Dr. Johannfen erinnerte in seiner Rede an , Li« schwere Leidenszeit des Rheinlandes und dankte der Reichsregierung für ihr Einsetzen für die Abkürzung der Rheinlandbesetzung. Reichsarbeitsminister Brauns wies auf die großen Leiden des besetzten Gebiets hin, unter denen namentlich auch Krefeld besonders schwer gelitten habe, und Lberbrachte den Dank der Reichs- und Staatsregierung für alle die Opfer, die die Stadt Krefeld während der Besetzung gebracht habe. Für die noch besetzten Gebiete müsse man mit Nachdruck gleiche Befreiung verlangen. Darum klingt der Ruf heute abend in der Forderung nach völliger Befreiung ber noch besetzten Gebiete aus. Hierauf ergriff der Reichspräsident zu einer längeren Ansprache das Wort. Nach der Feier in der Stadthalle nahm der Reichspräsident an dem ihm zu Ehren im Hotel Krefelder Hof veranstalteten Abendessen teil. Um 10.57 Uhr fuhr der Reichspräsident nach Berlin zurück.
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SredikhNfe für da, Handwerk
Berlin. 23. März. Zwischen dem Reich und den Ländern schweben jetzt, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, Verhandlungen wegen der Beschaffung langfristiger Kredite für das Handwerk, da die bisher bewilligten Sonderkredite sich nach der allgemeinen Auffassung der Regierung wie auch
oer m Betracht kommenden Spitzenverbände nicht berührt haben. Nach dem Wunsche des Reichswirtjchaftsministers Dr. Curtius sollen die Länder veranlaßt werden, die Sparkassen in den Dienst dieser neuen Kreditaktionen zu stellen. Die erforderlichen Vorbesprechungen zwischen Reich und Ländern sind bereits in die Wege geleitet worden.
Danzigs Bekenntnis zum Deutschtum
Danzig, 23. März. In der gestrigen Sitzung des Dan- ziger Volkstages hielt der Präsident des Danziger Senats Dr. Sahm seine mit Spannung erwartete Rede zum Haushalt der Freien Stadt Danzig. Er ging aus das Verhältnis Danzigs zu Polen ein und streifte die verschiedenen schwebenden Fragen. Er schloß seine außenpolitischen Ausführungen mit einem starken Bekenntnis zum Deutschtum. Die Frage der kulturellen Einheit mit dem deutschen Vaterland sei eine Lebensfrage für die Deutschen Danzigs. Sahm erklärte zum Schluß, die Zoll- und Paßschikanen, die den Verkehr zwischen Deutschland und Polen erschwerten, seien geradezu mittelalterlich. Es sei an der Zeit, diese Zustande endlich einmal zu beseitigen.
Sabinekksrak ln Paris
Paris, 23. März. Der gestern im Elyst« abgehaltene Ministerrat hatte, wie aus der offiziellen Verlautbarung hervorgeht, eine wichtige und reichhaltige Tagesordnung. Zunäch berichtete Ministerpräsident Briand über die äußere Lage- Arbeitsminister Durafour teilte dann die Ergebnisse der Londoner Konferenz über die Ratifizierung des Washingtoner Arbeitszeikabkommens mit, wo- b:i er die Tatsache unterstrich, Laß in den Hauptschwierigkeiten ein völliges Einvernehmen zwischen den befreundeten Mächten erzielt worden fei. Finanzministcr Per et erläuterte die Finanzlage. Die neuen Steuervorschläge fanden die ungeteilte Zustimmung des Ministerrats. Nach den Erklärungen des Finanzministers umfassen sie in erster Linie die bereits in der Presse angekündigten Steuern, sowie eine zeitweise Erhöhung der Umsatzsteuer um 7 v. H. Unter den in Aussicht genommenen indirekten Steuern schlägt Peret eine Erhöhung der bekanntlich erst vor kurzem herabgesetzten Post-, Telegraphen- und Telephongebühren, sowie die Wiederaufnahme verschiedener anderer Steuern vor, die die Kammer bereits früher abgelehnt hatte.
Württemberg
Sluktaark, 23 März. Vom Landtag. Der Aelkesten- rat des Landtags trat heute vormittag zusammen, um über die Geschäftslage des Landtags zu beraten. Zunächst entspann sich eine Debatte über die Verhaftung der beiden kommunistischen Abgeordneten Spröhnle und Schneck. Es wurde beschlossen, heute nachmittag während des Plenums noch eine Sitzung des Geschüftsordnungsausschusses einzuberufen. Sodann wurde eine Einigung darüber erzielt, daß am Donnerstag nachmittag die Generaldebatte über den Gesetzentwurf bekr. die Vereinfachung der Staatsverwaltung, sowie über den Gesetzentwurf über das Arbeitsgebiet der Ministerien und über den Gesetzentwurf bekr. die Aufhebung des Oberamts Weinsberg skatkfinden soll. Die Generaldebatte zum Staatshaushalt soll am Donnerstag, Freitag und Samstag dieser Woche zu Ende geführt werden. Am 8.. 9. und 10. April wird das Plenum des Landtags erneut zusammentreten und seine Beratungen mit der Erörterung der Wohnungsfragen beginnen. Der Finanzausschuß soll sodann mit der Etatsberakung beginnen und diese in etwa 6 Wochen ab- schließen. Alsdann soll das Plenum wieder zusammentreken und die Arbeilsberalung womöglich bis 1. 6. 1926 zu Ende führen.
85. Geburtstag. Generalleutnant Freiherr Eck ». Reischach, der frühere Oberhosmeister der Königin, feiert heute den 85. Geburtstag.
Von der Technischen Hochschule. Professor Dr. K. M. Bauer von der Technischen Hochschule hal den Ruf auf den Lehrstuhl für pharmazeutische Chemie an der Universität Leipzig angenommen.
Meiereinspruch. In einer großen Mieterversammlung ging Oberregierungsrat Krauß aus die verhängnisvollen
Folgen der würll. Regierung aus Herausnahme der gewerv- sichen Räume von über 1000 Miete aus dem Mieterschutz ein. Ungeheure Mietsteigerungen bis zum Doppelte» und Dreifachen der bisherigen Sätze seien die Folge. N>» ein kleiner Teil dieser Mieter würden die neuen Lasten tragen können. Zahitt e Existenzen würden vernichtet. Verfehlt sei auch die Freigabe von Wohnungen mit über 2000 Mark Frledensmiete. Eine Beschlagnahme des überschüssige» Wohnraums wäre richtiger.
Warnung. Vor einer Firma Racona A.-G. in Haag- Holland, die durch Zeitungsanzeigen usw. in durchaus unlauterer Art Vert.eter und Abnehmer für ein Reinigung» mittel wirbt und sich Vorauszahlungen leisten läßt, wirb dringend gewarnt.
Aus dem Lande
Vaihiiwen a. F., 23. März. Waldbrand. 3n de» Waldteil Pfafienwald beim Wohnhaus Bestien, Markung Stuttgart, b-ock ein Brand an^ ko daß ein ziemlich aroßer Hang vom Bahngleis bis zum Wald abbrannte- Der Branb
Ludwigsburg. 23. März. Einbrnchsdiebstahl- Der Sonnkagseinbrecher. von dem kürzlich berichtet wurde, hat auch am gestrigen Sonntag sein unsauberes Handwerk wieder hier ausgeübt. In den Abendstunden hat er im Hau- Keplerstraße 12 eingebrochen und einen Lederhandkoffer, ein« eiserne Kastelte mtt Sparbüchse, eine Pistole rnd etwas Bar- aeld entwendet. Der Einbrecher hak die Geloste mittels Dietrich geöffnet und fast sämtliche Behälkniste durchwühlb Bekanntlich ist an den vergangenen Sonnkaaen. je um die gleiche Zeit, in der Franzosen- und in der Solttudestraße auf ähnliche Weise eingebrochen worden.
Heilbronn. 23. März. Waghalsiger Paddel- bootfahrer. Am Sonntag tummelte sich sin Paddler vor dem Wehr der Schäuffelenschen Papierfabrik. Er wollte über das Wehr hinwegfahren, das Boot kippte aber um unb der junge Mann war gezwungen, schwimmend das Ufer z» erreichen, was ihm in der starken Strömung erst unterhalb der Neckarlust gelang. Außer heftigem Schlottern scheint de? junge Mann weiter keinen Schaden genommen zu haben. Dieser Vorfall hatte eine große Menschenmenge angezogen. — Ueberfahren. Auf der Straße Heilbronn-Flein sprang am Samstag nachmittag ein Hund in einen Personenkraftwagen, sodaß das Auto aus der Fahrbahn geschleudert wurde und sich zweimal überschlagend die Böschung hinab- stürzte. Hierbei wurde die aus dem Gebweg laufende Lina Richert aus Flein mitgerissen und so schwer verletzt, daß sie gestern im Heilbronner Krankenbaus gestorben ist. Die Verstorbene sollte am Sonntag konfirmiert werden. ,
Sirchhausen OA. Heilbronn, 23. März. 33 v. H. Fahv- Preiserhöhung bei der Reichspost. Nach einem Erlaß der Oberpostdirektion Stuttgart soll vom 5. April ab für die Arbeiterverkehrslinie Kirchhausen-Heilbronn eine Fahrpreiserhöhung von 33 v. H. eintreten. Der Kilometer» tarif wurde von 3 auf 4 ^ erhöht. Angesichts d'eser unerhörten Forderung wird die genannte Linie der Auf? lösung anheimfallen, da es den Interessenten nicht mehr möglich ist, diese hohe Summe zu bestreiten. >
Hall. 23. MSrjz- Der erste Fall der Schwurgerichkskagnng betraf den 26jährigen ledigen Dienstknecht Karl Noth von Ohrnberg, OA. Oehringen, wegen Totschlags. Nach dem Eröfsnungsbeschluß hak der Angeklagte am 30. August 192K sbends vor der Spechkschen Wirtschaft in Möglingen, OA. Oehringen. dem Bauernsohn Jakob Speckt mit einem Dolch einen wuchtigen Stich in die linke Brustseike verseht, so daß infolge innerer Verblutung der Tod des Specht sofort ein- zekreken ist. Der Grund zur Tat war Eifersucht. Das Urteil lautete wegen eines Verbrechens des Totschlags auf eine Zuchthausstrafe von 9 Zähren abzüglich 6 Monate Unter- uchimoshafk, sowie ans fünfjährigen Ehrverlust und Tragung Zer Kosten. — Das Schöffengericht hat den 41 Jahre alte» Lergmeister Georg Huth, der im August o. I. die Landwirtsehefrau Rösle Seyfsertb von Wsckriedsn mit dem Aut» tödlich überfahren hatte, an Stelle von 10 Tagen Gefängnis ;u einer Geldstrafe von 100 Mark verurteilt.
Schrozberg OA. Gerabronn, 23. März. Rücksichtsloser Autofahrer. Als Maschinenfüh'rer Naier vo» der Steinschlagmaschine des Baumeisters Mangold-Weikers- beim auk der Straße Schrozberg-Riedbach eben damit b»
«Migt war, dke wneller Fahrt uni »er Stelnschlagmas lluty, das einem S »eiter, ohne sich u
Ellwangen. 23. b, seiner letzten Si Steinhäuser Verdienste, die er I
Förderung und 2 Lurch vortreffliche tumsvereins um L «cht verliehen.
WiÄmandingen Am Freitag nach, Fuhrmann Wilhel «ekk Schotter na Fuhrunternehmer Auf dem gemeinsa «aschine geführt z Lerschlug und der Mg früh ist Barsch
Metzingen. 23 «5. Lebensjahr st «urde bei der Mc «s der Erms ge «fache lassen sich
Rottweil. 23. ! Ließ der 17 I. a. Fahrrad der Sch dort kommenden i Koch wurde von e Straße geschleudei -en am Kopf und tu Trümmer. D Haus verbracht.
Massenbachhar »«itsaufnah wieder voll gearb «in« wesentliche l
Vlaubeursn. 2 Zwei wildernde ß Les Schäfers Brr Wüstung unter di Men. acht Stück «erden, und sechs Vicht aufgefunden bas Eindringen ! 400—500 Mark.
Zsny. 23. Mö Mörderischer Absi, »erheirateter Mar »on Achen ans ^ -ch vom Zug übe, menen Bahnarbei gehindert, worauf Holl der Grund sei,
Hechingea, 23. -«Herprozeß, wurde km Oktober wegen Betrugs un Gefängnis verurke «ulgedeckt haben, Fähigkeiten begab zeickneke. Da Gi «»eise als Täter bi geklagt worden. Großen Strafkam gerichtsdirekkors 2 gewiesen. Der Ar
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Der Karnickelbaron
41s Humoristischer Roman von Fritz Gaußer
Der glaubte das fast befürchten zu müssen und trat einen . Schritt zurück.
„Halt!" schrie der Krachtwitzer da noch einmal und sprang dann mit einem gewaltigen Satze auf die Lichtung. «Wer . gab Ihnen die Erlaubnis mit einer Büchse durch meinen Wald zu laufen, Herr . . . Herr? He? Was fällt Ihnen ein! He? . . . Her mit dem Dingl Ich lege Beschlag darauf, ich pfände Ihnen den Schießprügel."
Nun kam endlich Gron-au dazu, ein Wort zu sprechen. »Es scheint, als hielten Sie mich für einen Wilddieb, Herr von Lessenthin?" stieß er erregt hervor.
»Das ist ja meine Sache, für was ich Sie halte", schrie der andere gereist. »Jedenfalls gehören Sie auch zu der Clique. di« der Badekower zusammengetrommelt hat, um mit dieser Jndianerhorde das Land unsichrr zu machen."
»Ich gehöre allerdings zu der Jagdgesellschaft."
»Und jetzt sind sie wohl von ihrem Räuberhauptmcmn «gen mich losgelassen, so gewissermaßen als Abgesandter für Mord und Totschlag? Na, dann morden Sie doch! Schießen Sie doch! Damit Si« Ihrem Bandenführer melden können: Befehl ausgeführt! Der Lessenthin liegt verreckt bei den Tannen." Er fluchte und schloß hohnlachend: »Ja «oll, mein Herzchen! Dazu gehören zwei. Und nun spielen wir Trumpf aus!"
Der Assessor berichtete trotz der in ihm über die haarsträubenden Uebertreibungen des Krachtwitzers aufsteigenden Empörung kurz und fachlich, aus welchem Grunde er sich «ntfernt, und daß er auf dem Heimwege begriffen sei.
»So? Noch Hause wollen Sie? Wenn Sie in der bis jetzt von Ihnen mnegehaltenen Richtung weitergehen, kommen Sie vielleicht mol zu den Eskimos, aber nie nach Bitten- Hagen." Im nächsten Augenblicke zuckte ihm ein Plan durch den Sinn, dessen Ausführung er gleich darauf beschloß. Etwas weniger polternd fuhr er fort: »Also. Sie haben's schon dick, mit dem Bardekower und seinen Kumpanen gemeinsame Sache zu machen?"
»Ja. Ich Kann über die ganze Komödie höchstens noch die Schultern zucken."
„Aber Sie waren doch im Anfang beteiligt? Und wahrscheinlich feste!"
»Man begeht manchma letwas. was man bei ruhiger Leberlegung nicht getan hätte."
„Späte Einsicht. Aber besser als gar keine. Kommen Sie mit. Ich will Ihnen zeigen. Laß ich Ihr Vernünftigwer- den gebührend zu würdigen weiß."
Gronau wußte nicht, wie er sich das plötzlich verändert« Wesen des Krachtwitzers erklären sollte. Er stand zaudernd und lächelnd in halber Verlegenheit. „Mit einer Würdigung habe ich kaum gerechnet, Herr von Lessenthin. Und am liebsten möchte ich heim."
„Keine Widerrede, Gron-au! Mit!"
Dieser diktatorischen Forderung wagte der Assessor keine Widerrede entgegenzujetzen. „Wenn Sie es wünschen, füge ich miä>."
„Würde Ihnen auch weiter nichts übrig bleiben. Also los!"
Da gingen sie zuerst wortlos nebeneinander herschreitend. Aber schon nach kurzem Schweigen begann Herr von Lessenthin ein wütendes Gepolter über Baron von Krusewitz und Genossen. Er würde ihnen die Treibjagd gründlich versalzen. Nun sollten sie ihn erst kennen lernen. Es gäbe neue Prozesse. Einen ganzen Sack voll. Wegen Lanü- friedensbruch würde er sie verklagen. Wegen Vergehens gegen das Jagdgesetz. Und er wolle, wenn nötig, sein Recht bei Majestät selber suchen.
Der Assessor nickte zu allem und war ziemlich kleinlaut. Und die Friedfertigkeit, die sein Begleiter ihm gegenüber bewies, erregte einige Bedenken in ihm. So ganz geheuer erschien ihm die Sache nicht.
Sie waren schon im Park und näherten sich jetzt dem Herrenhaus«. Bon niemand gesehen, betraten sie es- Im Flur blieb der Krachtwitzer, eine kleine Weile überlegend, stehen. Dann sagte er: »Bitte, links hinab, Herr von Gronau!"
Sie gingen an vielen Türen vorüber, stiegen eine Treppe hinauf, wandten sich nach rechts, dann noch einmal nach links und machten endlich vor einer eisenbeschlagenen Tür Hai»
Der Krachtwitzer schloß auf. „Bitte sehr!"
Gronau blickte in ein achteckiges Zimmer, Las nicht das geringste Mobiliar aufwies. Er zauderte, über die Schwelle zu schreiten.
„Na? Bitte!"
„Ja aber, ich weiß nicht . . ."
„Wir müssen hier durch. So gehen Sie doch!"
Da ging Gronau wirklich. Gleich darauf knallte die Tür hinter ihm zu. der Schlüssel kreischte im Schloß und wurde mit einem Ruck abgezogen.
„So!" höhnte der Krachtwitzer von draußen. »Nun schießen Sie Karnickel! Aber fehlen Sie keinen. Und lassen Sie sich die Zeit nicht lang werden, Herr Assessor von Gronau!"
Der so hinterrücks seiner Freiheit Beraubte stürzte sich mit einem Wutschrei auf die Tür, rüttelte, stieß und schlug daran und rief: »Oeffnen Sie, Herr von Lessenthin! Sofort» Hören Sie!"
»Ja, ich höre!" lachte der Krachtwitzer dröhnend, und schritt, die Füße hart aussetzend» davon. Ganz fern klang jetzt schon sein Lachen.
Gronau starrte noch eine Weile die Tür an und wandt« sich dann zähneknirschend ab. Also elend gefangen! W» eigentlich?
, Er stürzte an das Fenster und blickte hinaus. Unter ihn» gähnte eine Tiefe. Er befand sich also wohl in einem Zimmer des Schloßturmes, aus dem ein Entweichen nicht möglich schien.
Resigniert trat er in Las Zimmer zurück und sah sich mn.
Die kahlen, mit einer nüchternen Tapete bekleideten acht Wände grinsten ihn an. Kein Stuhl, keine Bank. Nicht». Endlich ließ er sich auf die bestaubten Dielen nieder und begann grübelnd zu überlegen, was zu tun sei. um der E»- . fangenschoft zu entrinnen.
Seine Büchse abfeuern? Alle Patronen verschießen, di« er sich am Morgen so jagdselig eingesteckt? Das würde kaum helfen. Aus dem Fenster zu springen» war wegen der beträchtlichen Höhe eine Unmöglichkeit. Er würde unten mit zerbrochenen Gliedern liegen bleiben. Die Tür zertrümmern? Ach, die war ja eisenbeschlagen und würde natürlich alle» Bemühungen Trotz bieten.
Aber hatte das Zimmer nur diesen einen Ausgang? Gronau siel plötzlich etwas von heimlichen Türen ein, m« solche alte Turinzimmer manchmal haben sollten. Sofort sprang er auf und klopfte an allen Wänden herum. Ähat Hier klang's hohl! Er musterte genauer. Seine Finger tasteten aus der Tapete hin und her, strichen, drückten und suc^ ten. Lange vergeblich Schon wollte er muttos werden, al» er plötzlich aus ein« Stelle kant, die dem Drucke nachgab. Die Tapete zerriß, und als er sie in Hast entfernte, bemerkte er einen verrosteten Riegel, der in einer Vertiefung lag. Er mühte sich lange umsonst, den Riegel zurückzuschieben. Aber endlich gab er nach, und die Tür sprang auf. Hinter ihr sah ' er eine Wendeltreppe, die von fingerhahem Staube bedeck? war und länger als Jahrzehnte nicht benutzt sein schien.
lFortsetzuvg fillgt.j ' '
Ablauf der Ar «stten Besitzes. A Anmeldung von ! Meldung muß be Hchaft bis zu diese! mular erfolgen. Ablaus der Frist l bie Rechte der Nei Aerusprechgebii Handwerks hat V «n den Reichspos geplante Aenderu well er in der V «iner daneben zu hebliche Schädigur Eine Juslatior Ihren Vorgang in Lieg der Reichsta! bis aus 6>4 Gull besser gesagt. Ge A4)4 Gulden auf A821 bis Herbst Wipper. Das bet «us das Höchste «inen Gulden, ein Gulden, 1 Pfund den Wirtshäusern war, so kamen l Kreuzer in solche «m Geld seil ger Lande, nahmen i viel Geld, die Kin «» konnte nichts d Lurch Tausch Hanl in Lebensmitteln, die Handwerksleu wurde dann im I »nd schwäbischen geschasst und der
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