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Ragolder TaMatl .Der VeseSichsfter*

Mittwoch, 17 . Miirz 1 S 2 S

Aufklärung!

Die grobschlächtigen, lügenhaften Angriffe, die wegen der Vermögensauseinandersetzung mit den deutschen Fürsten am die sozialvem. Partei gemacht wurden, nötigen uns zur Erwi­derung. Wir verzichten darauf, mit ähnlich grobem Geschütz aufzufahren und stellen in leiden­schaftsloser Weise folgendes fest:

1. Es ist unwahr, daß die So;. Partei schuld sei an der Verschleuderung des Heeres­guts. Im Gegenteil, sie allein hat beim Zusammenbruch 1918 die Ruhe und staatl. Ordnung noch aufrecht erhalten. Herr Ludendorff dagegen ist mit der blauen Brille nach Schweden abgereist. Die soz. Partei war es, die damals noch rettete, was zu retten war, auch an Heeresgm.

2. Wer ist schuld am Zusammenbruch und an den Reparalionslasten, welche Deutschland heute noch tragen muß? Wie stand es 1917? Rußland und Rumänien waren zusammen­gebrochen und baten um Frieden. Die Entente zitterte. Wir hätten damals mit Handkuß einen allgemeinen Frieden bekommen ohne Annexionen und Entschädigungen. Die Sozial­demokraten forderten ihn. Aber die deutschen Fürsten und Militärs wollten Eroberungen. So ging die Menschenschlächterei weiter. Wie gut wären wir heute daran, ivenn die Forde­rung der Sozialdemokratie Erfolg gehabt hätte! Aber man nannte sie damalsVaterlands­verräter"'. Heute hat das ganze deutsche Volk die Quittung dafür zu bezahlen.

3. Eine sozialdemokratische Regierung gab es nie. Schon bei der ersten Wahl hatte» die bürgert. Parteien die Mehrheit. Daher die Koalitionskabinette! Sämtliche Anträge der Sozialdemokraten zur Stabilisierung der Mark (Goldsteuern etc) wurden von der bürgerl.

Wer hilft noch mit? .

Mehrheit abgelehnt. Die Großindustrie und der Großgrundbesitz waren die Hauptnutznießer der Inflation.

4. Es ist eine schamlose Lüge, die Sozialdemokratie habe sämtliche Aufwertungsanträge abgelehnt. Haben nicht die Deutschnationalen durch große Versprechungen die Sparer und Rentner auf den Leim gelockt, um sie hinterher treu- und schamlos zu betrügen? Denkt an Herrn Dr. Best, den sie alsAufwertungsfanatiker" aus ihrer Partei Hinansekelten, dem dann die Sozialdemokratie einen Sitz im Ausschuß einräumte.

5.Die Religion ist in Gefahr! Nach den Fürsten kommen die Kirchen, Handwerker, Bauern dran", so tönt es allüberall. Diejenigen, die das schreiben, wissen genau, daß jedes Wort eine Lüge ist. Die Kirche hat doch nicht Schätze gesammelt aus Erden. Sie weiß doch, daß eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als daß ein Reicher ins Reich Gottes komm:. Was soll man ihr also nehmen können!

6. Wie kamen die Fürstenvermögen zustande? Zu 90°/» durch Blut, Tränen und Aus Pressung ihrer Untertanen. Die Rechtsparteien wollen diese Vermögen voll ausbczahlen. Wilhelm in Doorn fordert allein 400 000 Morgen besten deutschen Bodens : er bezahlt in Holland jährlich über 1 Million Gulden Steuer.

7. Es ist bewiesen, daß jeder Fürst mindestens eine Million in Sicherheit har. Soll ihm dies nicht reichen?

8. Wir wissen, daß wir freie deutsche Männer sind und keine Fürstenknechte. Wir wollen einen großangelegten Diebstahl am deutschen Volk verhindern.

Heute ist der letzte Tag.

Amtliche Bekanntmachung.

Wiirtt. Forstamt Altrasttig.

Eichrvesen.

Die bei der polizeilichen Prüfung und Nacheichung der Meßgeräte im Jahr 1925 Vorgefundenen Anstände find bis spätestens 1. April 1828 zu erledigen Die­jenigen Meßgerätebesitzer, welche bei der nach diesem Zeitpunkt stattfindenden Nachprüfung durch die Land­jäger, ihre Anstände unerledigt haben, werden unnach- fichrlich bestraft.

Nagold» den 15. März 1926.

96i Oberamt:

Dr. Merkt, Amtmann.

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Der Gesellschafter"

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Name:....-.-.,

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Bekanntmachung über Kurzarbeiterunterstützungen.

Auf Grund der HZ 10 Abs. 1 und 43 der Ver­ordnung über Erwerbslosenfürsorge vom 16. Februar 1924 (Reichsgesctzbl. IS. 127) wurde mit Zustimmung des Reichsministers der Finanzen und des Reichsrats nacb Benehmen mit dem Veiwaltungsrate des Reichs­amts für Arbeitsvermittlung angeordnet, daß Artikel 4 Abs. 3 der Ausführungsoorschriften zur Verordnung über Erwerbslosenfürsorge vom 2. Mai 1925(R.G.Bl. I S. 63) aufgehohen uns die Kurzarbeiterunterstützung ab 1. 3 1926 vorläufig bis l. 5. 26 wieder gewährt wird.

Die Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden hierauf hingewiesen.

Zu der vorgeschriebenen Anmeldung der Kurzarbeit können Vordrucke vom Ardeilsamt bezogen werden, welches auch nähere Auskunft erteilt.

Nagold, den 15. März 1926.

Be;.-Wohlfahrtsamt

960 Abt. Arbeitsamt.

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967 Nagold, 16. März 1926.

Todes-Anzeige.

Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mit­teilung, daß unser lieber Valer, Schwieger­vater und Großvater

August Lehre

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heute mittag Vs t Uhr im Alter von 79 Jahren nach kurzer Krankheit sanft in dem Herrn entschlafen ist.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Beerdigung: Donnerstag nachmittag 2 Uhr.

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