S-tte 2 Nr. S3

Nagorder LagdlaltDer Gesellschafter'

Mittwoch, 17. März 1S2S

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ung der Steuer von 1 auf 0,6 v. H, wird sich der Ertrag enrc> aus die Hälfte verringern.

1060 Millionen verpfändete Steuerqu eilen.

. 'Noch dem Dawesgesetz müssen die Einnahmen aus den Zöllen ! und den vier großen Verbrauchsabgaben (Tabak-, Zucker-, Biersteuer und Branntweinmonopol) an den Dawesagenten nbgeführt werden, der aus ihnen die jeweils fälligen Zah­lungen (1926 600 Millionen, davon 442 Millionen aus den verpfändeten Steuern). Die übrigen Zölle und Verbrauchs­steuern bringen kaum nur noch 119 Millionen oder kaum 6 o. H. der verpfändeten Quellen.

2340 Millionenn Gesamtüberweisungen an Staaten und Gemeinden, und zwar 1762 Millionen «Her 75 v. H. aus der Einkommen- und Körperschaftssteuer. 450 Millionen (30 v. H.) aus der Umsatzsteuer, 125 Millionen aus der Kraftfahrzeug-, Renmvett- und Grunderwerbssteuer (je 96 v. H.).

401 Millionen Kosten der Reichs abgabenoer- ; waltung. Die eigentlichen Erhebungskosten der Steuern sind auf 36.9 Millionen (ohne Pensionen) also 5,30 v. H. der - Einnahmen (6940 Millionen) veranschlagt.

Die Schlußzahl des Haushaltsplans beträgt 7710 Millio­nen Mark

Neuestes vom Tag«

Die Barmatverluste der Oldenburgischen Staatsbank

Oldenburg. 16. März. Die Regierung teilte lm Landtag mit. daß die Staatsbank durch die Betrügereien Barmats einen Verlust von 5,9 Millionen Mark erlitten habe, von denen 4.7 Millionen noch ausstehende Forderungen von Bar­mat sind.

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Der spanische Angriff bei Tetuan abgebrochen

Paris, 16. März. Nach Blättermeldungen haben di« Spanier den Angriff gegen die Kalyben bei Tetuan abbrechen müssen. Es ist nicht gelungen, die Rifleute aus ihren Felsen- jtellungen zu verdrängen.

Die Mächte gegen die Sperrung des Peihoslusse»

Schanghai, 16. März. Die Kommandanten der Kriegs­schiffe der Mächte vor Taku haben dem chinesischen General Lutschungling die Eröffnung der Beschießung angedroht, wenn er das chinesische Geschwader von Tientsin nicht zurück­stehe, die Minen aus dem Fluß entferne, die Durchsuchung der fremden Handelsschiffe unterlasse und die Kanäle wieder- derstelle.

Amerikanische Schadensersatzansprüche an Frankreich und Großbritannien

Washington, 16. März. Senator Borah brachte eine Ent­schließung ein, die vom Staatsamk einen Bericht darüber for- »ert, welche Schritte unternommen worden seien zwecks Ein­leitung von Verhandlungen über amerikanische Ansprüche legen Frankreich und Großbritannien wegen Beschlagnahm« »merikanischer Handelsschiffe im Weltkrieg, bevor Amerika selbst in den Krieg eintrak- Die Entschließung wurde dem ans- särtlgea Ausschuß überwiesen.

Württemberg

Der württ. Staatshaushaltplarr 1926/27

Dem Landtag ist der Entwurf des Staatshaushaltsplans stir die Rechnungsjahre 1926 und 1927 übergeben worden. Der Planentwurf ist diesmal für zwei Jahre aufgestellt morden.

Der neue Planentwurf enthält im Ordentlichen Dienst «ine Gesamtausgabe für das Rechnungsjahr 1926 von 214 258 457 RM. und für 1927 eine solche von 212 828 817 RM. Diesen Ausgaben steht eine Gesamteinnahme kür 1926 von 212 160 763 RM. und für 1927 von 212 104 763 NM. gegenüber, so daß also ein Abmangel bleibt für 1926 »on 2 097 694 RM. und für 1927 von 724 054 RM.

Von den Gesamtausgaben für 1926 entfallen auf per- iönliche Aufwendungen mit Einschluß der Aufwendungen mir Pensionäre und Unterstützungsempfänger. 122 870 771 StM-, auf sachliche und vermischte 91 387 686 RM. Das pnd 57 und 43 v. H. Für 1927 sind die Zahlen 123 097 731 und 89 731086 RM. ^ 58 und 42 v. H.

Beim Außerordentlichen Dienst halten sich die Ausgaben und Einnahmen mit 12 113 798 RM. die Wage.

Die Justizverwaltung weist mit einem Bedarf «on 11 955 700 RM. für 1926 und 11946 700 RM. für 1927 Mts einzige Verwaltung gegenüber 1925 einen Zuschuß- «nnderbedarf für die kommende Planzeit, und zwar von K 165 230 RM. und von 1174 230 RM. aus.

Für die Verwaltung des Innern ist der Zu­schußbedarf festgesetzt für 1926 auf 31 644 450 RM., für 192« «uf 31 566 450 RM. Darunter sind einmalige, fast ausschließ- «ch den Straßen- und Wasserbau betreffende Anforderungen «on je rund 5.5 Mill. RM.. einschließlich eines Betrags von -1920 000 RM für jedes der beiden Jahre zwecks Fort­setzung der Arbeiten am Neckarkanal.

Im einzelnen ist für die Verwaltung des Innern noch herauszugreifen: Für die staatliche Polizeioerwaltung (Blaue Aolizei) ist eine Ausgabenvermehrung um rund 300 000 RM. «achgewiesen. Für die Schutzpolizei (Grüne Polizei), die in Ambildung begriffen ist, sind 3 086 000 RM. in den Entwurf sür 1926/27 eingesetzt. Ein Wenigerbedarf von rund 0,5 Mill. Reichs-Mark zeigt sich bei den Irrenanstalten. Das gewich­tigste Kapital im Plan der Inneren Verwaltung ist das für Straßen-undWafserbou. Es weist, wenn man den Staatsbeitrag für die Neckarkanalisierung mit 1920 000 RM wegläßt, allein teils in fortdauernden, teils in einmaligen Ausgaben einen Jahresbedarf von rund 12,5 Mill. Reichs- Mark auf gegenüber von 7,87 Mill. RM. sür 1925 und von »und 5,75 Mill. RM. sür 1914. Der Zustand unserer Stra- ßen hat sich derart verschlechtert, daß sie nur mit sehr großen Mitteln wieder auf den für den Verkehr erforderlichen Stand zu bringen sind. Dabei sollen namentlich auch di« staatlichen Beiträge an Gemeinden und Amtskörperschaften wesentlich erhöht werden, und zwar von 330 000 RM. aus 1 Million RM. Die in Aussicht stehende Erhöhung der Kraft- sahrzeugsteuer soll ebenfalls sür den Straßenbau verwendet werden.

Für Leistungen des Staats auf dem Gebiet der öffent- lichenFürsorge mußten statt 1,76 Mill. 3,39 Mill. RM. angeseht werden. Beim Arbeits-undErnährungs- Ministerium ist der Gesamtausschußbedarf für 1926 auf 8 279 350 RM, für 1927 auf 7 021 350 RM veranschlagt. Der Mehrbedarf beträgt für 1926 2 093 230, für 1927 835 230 Reicks-Mark.

Bei der Zentral st ellederLandwirtschaftifl der fortlaufende Bedarf für die Maßnahmen zur Förderun­

der Landwirtschaft um 294 450 RM. gestiegen, wozu noch einmalige Forderungen von 265 000 für 1926 und von 250 000 RM. für 1927 kommen. Hauptsächlich für die Boden- verbesserungs- und Feldbereinigungsunternehmung.

Für dieSozialeFürsorge sind 660 000 RM. mehr erforderlich. Als Landesanteil an der Erwerbslosen» sürsorge sind für 1926 1 250 000, für 1927 250 000 RM. mehr eingesetzt. Zu erwähnen ist noch eine einmalige For­derung von 220 000 RM. für die Förderung des Luft­verkehrs. ^ ^

Bei der K u l t v e r w a l t u n g ist ein Zuschuß von '43 049 533 RM. für 1926 (4- 737 111) und von 42 999 893 Reichsmark für 1927 (4- 687 471) vorgesehen. Darunter sind einmalige Ausgaben in Höhe von 369 230 RM. für 1926 und von 208 790 RM. für 1927 enthalten. Bei dieser Ber­waltung ruht das Schwergewicht ganz auf den Personal- ausgaben, nämlich 59 450811 RM. bei einer Gesamtausgabe von 66 011 697 RM. Die Staatsleistungen für dieKirchen mit 11218 553 für 1926 und 11188 553 RM. für 1927 (ohne Baukosten) entsprechen den Grundsätzen des letzten Staats. Haushaltplans. Von der genannten Summe entfallen auf die evangelische Kirche je 7 474 053 für 1926 und 1927, auf die katholische Kirche 3 718 000 für 1926 und 3 688 000 für 1927. auf die isrealitische Zentralkasse je 28 500 RM. Bei der Universität und bei derTechnischen Hochschule ist eine erhebliche Aenderung in der Zahl der Studierenden nicht eingetreten: dagegen zeigt der Besuch der Landwirt­schaftlichen Hochschule einen nicht unbedeutenden Rückgang. Die Staatszuschüsse betragen lür die Uni­versität 2 208 750 bzw. 2 176 750, für die Techn. Hochschule 1186 020 bzw- 1 163 330, für die Landw. Hochschule 382 900 bzw. 368 900 RM. Geplant ist die Einrichtung von vier weiteren Landwirtschaftlichen Winterschu­len von 1926 ab, ferner die Schaffung von 40 außerplan­mäßigen Stellen je für beide Jahre und Umwandlung von 20 nichtplanmäßioen in planmäßige bei den Gewerbe- und Handelsschulen. Die Schaffung von 20 außerplanmäßigen Lehrstellen für die Frauenarbsitsschulen. von 35 außerplan­mäßigen für die Höheren Lehranstalten und von 40 außer­planmäßigen für die Volksschulen und von 25 außerplan­mäßigen für die Handarbeits- und Hauswirtschaftssckulen. Zur Steuerung der Junglehrernot sind Mittel mr 200 Schul­praktikanten pro Jahr vorgesehen. Neu sind eingestellt 200 000 RM. pro Jahr für Beihilfe zu Schulausbauten. Der Zuschußbedarf des Landestbeaters beträgt pro Jahr

1 040 000 (vor dem Krieg 450 000). Davon ersetzt die Stadt Stuttgart dem Staat 40 v. H.

Die Finanzverwaltuna benötigt einen Zuschuß von 12 728 780 bzw. 12 639 780 RM. was ein Mehr von

2 965 880 bzw. 2 876 880 RM. bedeutet. Dieses Mehr be­trifft fast nur Bausorderungen. Geplant ist die Erstellung eines Strafzellenbaus bei der Landesstrafanstalt an Lud­wigsburg, eines Kessel- und Masckinenhauses in der Heil­anstalt Weißenau, einer Waschanstalt für die Universität und der Ausbau des Neuen Baues in Ulm.

Bei den allgemeinen Staatsbedürfnissen (Staatsschuld, Vensionen usw.) ist das Zuschußbedürfnis mit 19 064 000 RM. gleichgeblieben. Die Pensionen uiw. sind gegenüber der Vorkriegszeit von 8,3 auf 17,3 Millionen Re-b'smark gestiegen.

Die Nutzungen des Skaatsvermögens und so- stige Einnahmen (obne die Steuern) schließen mit einem 1leberschuß von 13 511 450 bzw. 13 401 450 ab. was ge­genüber 1925 ein Weniger von 806 550 bzw. 916 550 RM. bedeutet. Namentlich ist der Forst ertrag von 12 759 500 am 11 000 000 AMK. zurückgegangen. Bei den Do­mänen ist der Erkrag um fast 400 000 gestiegen. Bei der Staatslot lerie ist mit einem Mehr von 203 000, bei den verschiedenen Einnahmen der Staatshauptkasse mit ein-'m solchen von 433 000 RM. zu rechnen.

Die Steuern weifen für 1026 und 1927 einen voraus­sichtlichen Anfall von 107 500 600 RMK. aus, das sind 8 310 000 NM. mehr als 1625. Das Kornstück der steuer- lichen Deckungsvorschläge für den neuen Planentmurf liegt in der G cb ä u de-Enkschuldungssteuer. Nach dem neuen Entwurf eines Ec-bäudeentschuldungsstenergesetzes sol­len nur die reichsgesrtzlich vorgeschriebenen Mindestsätze zur Förderung des Wohnungsbaus und zur Deckung des allge­meinen Finanzbedarfs erhoben und gleichzeitig die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer ab 1. April für den Staat von 8 aus 5,5 v. H. gesenkt werden. Dementsprechend sind die letzteren Steuern mit einem um 8,5 Millionen niedrigeren Erkrag angcsetzt, während aus der Gebäudeenkschuldunas- steuer für den Staat 12 3 Millionen RM. mehr eingestellt sind. Außerdem sollen der Wohnungskreditanstalt aus der GebSudeenkschuldnngsskener 15,6 Millionen zur Mohnungs- bauförderung zuaeführk werden. An Neichssteuerüber- wrisungen ist ein Mehr von 3,3 Millionen ausgenommen. Die übrigen Steuern, Sporteln usw. lassen ein Mehr von 1 210 000 NM. erwarten.

Stuttgart. 16. März. Verbotene Darstellung historischer R e v o l u t i o n s b i l d e r". Vom Polizei­präsidium wird mitgeteilt: Bei der von der Kommunistischen Partei, dem Kommunistischen Jugendverband und dem Roten Frontkämpferbund sür den 17. d. M, abends 7.36 Uhr. im Festsaal der Liederhalle in Stuttgart veranstalteten Märzfeier sollte auch eine Seriehistorischer Rsvolutions- ailder" dargestellt werden. Da die Vorführung dieser Bilder offensichtlich nur der Vorbereitung des von der Kommuni­stischen Partei erstrebten gewaltsamen Umsturzes dient, wurde ihre Darstellung vom Polizeipräsidium aus allgemein- polizeilichen Gründ-n verboten.

Stuttgart. 16. März. DomRathaus. Der Gemeind» rat hat einen Antrag, die Hundesteuer von 40 aus 50 -4t, den ersten, von 80 auf 100 -K für den zweiten und von 12S aus 150 -4t für den dritten Hund zu erhöhen, abgelehnt. Dabei würde sich der Ertrag der Hundesteuer von 400 000 auf etwe 500 OM °4t erhöht haben. In Stuttgart gibt es 1112 OOS Hunde. Auf jeden 30. Einwohner kommt ein Hund.

Ernennung. Der Staatspräsident hat dem Forstmeistei Merz in Tuttlingen eine Oberforstratsstelle bei der Forst­direktion übertragen.

Gefallenen ged entlasst. Am Sonntag, den S. Mai findet die Enthüllung des Erinnerungsmals für die Toten der 242. Jnf.-Div. auf dem Waldfriedhof statt. Der Divisions­kommandeur Generalleutnant von Trpf wird die Gedenk, rede halten.

Der würkl. Frcmtkämpferbund hat am letzten Sonntag hier seine erste Vertreterversammlung abgehalten, wozu ihm Glückwunschschreiben u. a. auch von dem Reichspräsidenten, der württ. Staatsregierung, Generalfeldmarschall Herzog Mbrecht von Württemberg zugingen. Dem Bund sind im vergangenen Jahr über 3000 Frontkämpfer beigetreten. Seit seinem Bestehen hat er rund 25 MO «ll für Beihilfen und zinslose Darlehen gewährt. Beabsichtigt ist Bestellung eines besonderen fachmännisch ausgebildeten Fürsorgsanwälts für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene. Zum Bundes. Vorsitzenden wurde Bourat Rueff aewädlt.

Ans dem Lande

Weil im Dorf. 16. März. Schulkheißenwahl. Bel der Ortsvorslsherwahl haben 1424 Wahlberechtigte, zirka 70 Prozent, abgestimmt. Auf den bisherigen Schultheißen Dre­her entfielen 1381 Stimmen.

hellbraun, 16. März. Arbeitsjubiläum. Gestern konnte in der Schellischen Buchdruckerei der Maschinenmeister Karl Wagner aus Neckargartach auf ein 50jähriges Berufs- und zugleich Geschäftsjubiläum zurückblicken.

Gaildorf, 16. März. Hausverkauf. Das hiesige sog. Handwerkerhaus, ein in unserem neuen Villen-Biertel von einer Reihe von Handwerkern erstelltes Reklame-Einfamilien­haus, bei dem jeder der beteiligten Handwerker sein Bestes bot, wurde letzter Tage um 14 400 -tt an Dekan Hummel von Crailsheim verkauft.

Hall, 16. März. Vom Zug überfahren. Gestern morgen fuhr der ledige Postaushelser Karl Schweikert trotz Verwarnung, da der Güterzug schon in Sicht war, mit seinem Postkarren über die Gleise des hiesigen Bahnhofs. Er kam unter die Lokomotive und wurde geköket.

Der 20 Jahre alte ledige Dienstknecht Wilhelm Spriegel von Skeinbach Gde. Zonhardk OA. Crailsheim, wurde vom Schöffengericht wegen eines Verbrechens der vollendeten und zwei Verbrechen der versuchten Vergiftung sowie wegen fünf Vergehen des einfachen Diebstahls zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt.

Trochlelfingen, 16. März. Markterlaubnis. Es wurde die Genehmigung erteilt, daß mit den im Januar, März und November jeden Jahrs hier stattfindenden Märk­ten auch jeweils ein Pferdemarkt verbunden werden darf. Im Januar wird außerdem gleichzeitig ein Viehmarkt hier abgehalten werden.

^ Rottweil. 16. März. Aus dem Parteileben. Am Sonntag wurde hier unter Leitung von Stadtpfarrer Halb­mann ein Kreisparteitag des Zentrums abgehalten. Es sprachen Landtagsabg. Bock für die Landesparteileitung. Reichstagsabg. Andre über die politische Lage im Reich. Landtagsabg. Hermann- Hohenmühringen über die deut­sche Wirtschaftsnot und Landtagsabg. Studienrat Gauß- Heilbronn über württembergische Politik und die kultur­politischen Forderungen des Zentrums.

Laupheim, 16. März. Grundsteinlegung. Unter größter Beteiligung fand am Sonntag die Grundsteinlegung der neuen Turnhalle statt.

Aeekirch OA. Riedlingen, 16. März. Gemeine Tat. In einer' der letzten Nächte hat ein hiesiger Landwirt ver­sehentlich seinen Keller offen gelassen. Dies benützte eine hm wohl nicht gutgesinnte Person und ließ den im Keller lagernden Most. 400 Liter, auslaufen.

Mikkelbuch OA. Biberach, 16. März. Brand. In der Nacht brach in dem Wohngebäude des Zimmermeisters Kleinser Feuer aus, dem das ganze Gebäude mit Werkstatt zum Opfer fiel. Die Ursache des Brandes ist bis jetzt un­bekannt.

Vom Bayerischer: Allgäu, 16. März. Unterdemdrin- genden Verdacht des Giftmords an seinem eigenen Jäter wurde der Landwirtssohn Franz Wolf von Hohenfurch verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis nach Kempten : ingeliefert.

- Eingemeindung. Das Minist«,

rn'm des Innern hat der Eingemeindung von Gnmmelfinae« nach Ulm zugestlmmt, diejenige von Wiblingen ist noch ur» stritten.

Leoaberg, 16. März. Ein deutscher Pionier. Der Nordpolflieger Karl Feucht aus Heimerdingen ist im Auftrag seiner Firma am Sonntag nach Brasilien abgereist.

Gerlingen OA. Leonberg, 16. März. TödlicherAus- gang. Der bei der Schießerei am Abend des 3. Februar verwundete junge Mann ist nunmehr im Krankenhaus Leonberg seinen Verletzungen erlegen.

Großsachsenheim, OA. Vaihingen, 16. März. Stein- wurf gegen einen Schnellzug. In kindlichem Uebermut warf ein etwa 10 Jahre alter Knabe einen Stein nach einem vorbeifahrenden Schnellzug. Dabei wurde das Fenster zertrümmert. Glücklicherweise kamen keine Menschen zu Schaden.

Großbottwar. OA. Marbach, 16. März. JndenRuhe- stand. Stadtschultheiß Burckardt tritt auf 1. April in Len Ruhestand.

Aus Stadt und Laad

Nagold, 17. März 1926.

Die Stärke der Staaten beruht auf den großen Männern, die ihnen zur rechten Stunde geboren werden. Man durchlaufe die Weltgeschichte, und man wird sehen, daß die Zeiten des Aufstiegs und des Glanzes der Reiche die waren, wo erhabene Geister, tugendhafte Seelen, Männer von hervorragendem Talent in ihnen glänzten und die Last der Regierung unter hochherzigen Anstrengungen trugen. Friedrich der Große.

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Dienftuachrichten.

Durch Einschließung des Herrn Kirchenpräsidenten ist die Pfarrei Engelsbrand, Dek. Neuenbürg, dem Sladtoikar Hans Kraft in Weinsberg übertragen worden.

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Eine INünzfiatistik. Im Deutschen Reich wurden k» Februar an Silbermünzen 8,99 Millionen Einmark-. 8,6i Millionen Zweimark-, 1,72 Millionen Dreimark-, 3,15 Mitz lionen Fünfmarkstücke, an Pfennigmünzen 90 091 Fünsi und 110 045 Zehnpfennigstücke neugeprägt. Silberne Fünfzig Pfennigstücke werden nicht mehr geprägt Der Gesamtumlaut beträgt 263,06 Millionen Ein-, 65,15 Millionen Zwei-, 151,73 Millionen Drei-, 8,42 Millionen Fünfmarkstücke, sowie 2,79 Millionen Ein-, 5 Millionen Zwei-, 26,27 Milli» nen Fünf-, 55,85 Millionen Zehn- und 109,84 Millionen Fünfzigpfennigstücke. Im Verhältnis zu der Anzahl de, Münzen herrscht allgemein doch eine Knappheit an ihnen: Fünfmarkstücke z. B- sind selten anzutreffeo, weil sie törichter­weise vielfach gehamstert werden.

Arsenik an amerikanischen Aepfel«. Bor einigen Woche« wurden mehrere Londoner Fruchlhändler vor dem Polizei- gerichk beschuldigt, Aepfel verkauft zu haben, die genügend Arsenik enthielten, um die menschliche Gesundheit zu gefähr­den. Die Händler erklärten, daß es sich um amerikanisch« Sorten, Jonathans und Newkowns, handle, die sie schon seil längerer Zeit verkauft hätten. Der Sanitäksrat des Bezirks leaste dar, daß in Amerika die Früchte gegen gewisse Insek-