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tooickge bedauert die Verschiebung der Abrüstungskonferenz

Washington. 3. Febr. Nach einer amtlichen Erklärung bedauert Präsident Coolidge die Verschiebung der Abrüstungs- vorkvnferenz. Er werde seine Bemühungen in dieser An­gelegenheit mit den andern Mächten fortsetzen.

Japans Lhinapolitik

London, 3 Febr.Daily Mail" meldet aus Tokio, der japanische Erstminister befürwortete in einer Rede die wei­tere Abrüstung zugunsten des wirtschaftlichen Wiederaufbaus Japans. Der Außenminister betonte im Landtag, Japan werde sich nicht in chinesische oder mandschurische Angelegen­heiten einmischen

Die Wirren in China

Paris. 3. Febr. Einer Meldung aus Schanghai zufolge toll ein Bündnis zwischen Wupeifu und Tschangtsolin Wirk­lichkeit werden. Die Hupeh-Armee hat Tnu>»-n von Kua- «tngtang und Honan angegriffen.

Württemberg

Stuttgart. 3. Febr. Sozialdemokratie unk Kommunisten. Die «Schwäbische Tagwacht" veröffent­licht eine Erklärung des Landesvorstands der sozialdemo­kratischen Partei Württembergs und Hohenzollerns, worin gesagt wird, daß die Sozialdemokratie, weil die Kommu­nisten in der Frage der Fürstenenteignung auch zugleich die Enteignung des Privateigentums überhaupt und die Er­richtung einer Arbeiter- und Bauernregierung anstrebsn. ge­zwungen ist. von einer weiteren Verständigung und Zu­sammenarbeit mit den Kommunisten Abstand zu nehmen und die Aufklärungsarbeit für die entschädigungslose Enteignung der Fürsten selbständig durchzuführen.

Die sozialdemokratische und kommunistische Werbung für völlige Enteignung der Fürsten glaubt die in Stuttgart er­scheinende ..Reichssturmfahne" inausreichender Gerechtig­keit" durch die Forderung ergänzen zu sollen, daß das Ge­lamtvermögen aller Juden, die nach dem 18. Januar 1871 nach Deutschland gezogen sind, zugunsten der Erwerbslosen. Kriegsbeschädigten. Inflationsopfer usw. enteignet werde. Was da wohl noch alles vorgeschlagen werden wird?

Das neue Fernsprechbuch. Das amtliche Fernsprechbuch für den Oberpostdirektionsbezirk Stuttgart wird in den näch­sten Monaten neu ausgegeben werden. Anträge auf Neu­aufnahme oder Aenderung von Einträgen, bei deren Ab­fassung tunlichst auf deutsche Bezeichnung des Stgndss oder Gewerbes Bedacht genommen werden sollte, wollen bis 15. Februar d. I. bei der zuständigen Fernsprech- vermittlungsstelle schriftlich gestellt werden. Später ein­gehende Anträge können in der nächsten Auflage nicht mehr berücksichtigt werden.

Künstlererfolg. Eine von Kunstbildhauer Emil Ki ern­ten von hier geschaffene Brunnengruppe ist von der Stadt Ludwigshasen angekauft worden.

Verkauf von Leichenwagen. Die Stadt Stuttgart setzt ihre sämtlichen 8 Leichenwagen dem Verkauf aus, da die Äeichenbeförderung nur noch in Kraftwagen geschieht.

Schivindlergesellschaft. Vor dem Stuttgarter Schöffen­gericht stand eine Gesellschaft von 10 Wechselbetrügern, die «ine Reihe von Geschäftsleuten durch Westselreiterei schwer hineinlegte. Der Führer war ein Elektromonteur. Albert Herrmann aus Genkingen, der sich als Textilwaren­fabrikant und Großhändler ausaab. Seine Waren kaufte er auf faule Wechsel, die von den Mitangeklagten bereitwilligst unterzeichnet wurden. Sein eifrigster Mitarbeiter war der 32jährige Kaufmann Eugen Lenzner aus Stuttgart, der sich auch auf Heiratsschwindel versteht, und der 32jährige Mechaniker Wilhelm Diebold von Pforzheim Das Gericht ahndete die zur Verhandlung stehenden Fälle sehr milde. Herrmann wurde zu einem Jahr zwei Monate Gefängnis »erurteilt. Lenzer kam mit einem Jahr und Diebold mit zwei Monaten Gefängnis davon. Die anderen Angeklagten wurden freigesprochen.

Stuttgart. 8. Febr. Kindstötung. Das Schwur­gericht hat die Fabrikarbeiterin Marie Schneider von hier: die ihr neugeborenes Kind trotz großer Kälte auf dem Cann- statter Sailerwasen ausgesetzt hatte, wegen versuchter Kinds­tötung zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt.

Der karrnckelbaron

lLs Humoristischer Roman von Fritz Gantzer

Georg Eberty sah einen breitschulterigen Hünen mit fri­schem Gesicht vor sich stehen. Er hatte nicht geglaubt, daß «s solch große Menschen geben könne. Und dieser Hüne schrie ihn an:Wolf von Lessenthin-Krachtwitz' . . . Der neue Herr Amtsrichter?"

«Zu dienen! Eberty."

Der Hüne funkelte den sich leicht Verbeugenden an und strich sich den von vielem Tabaksrauch angegelbten Wischer »recht.

«So! Bielleicht kommt nun endlich einmal ein bißchen Leben in diesen stagnierenden Sumpf hier hinein. Lei dem alten Briesewetter war's zum Heulen. Und die ganze Bande hier ist verbummelt, verlottert von dem Assessor an bis runter zu dem Iammerbesen Kublicke. Das ist der Gsneral- foulsack, der höchstens mal die Sperlinge rausstäkert oder die . Akten verlegt, im übrigen aber zu nichts zu gebrauchen ist. Und der Adomeit ist ein . . ."

«Gestatten Sie, daß ich mich nach Ihren Wünschen er­kundige, Herr von Lessenthin?" unterbrach der Amtsrichter in dem Bestreben, die ihn peinlich berührende Charakteri­sierung seiner neuen Untergebenen zu beenden.

Aber der Krach twitzer fuhr unbeirrt fort:Und der Ado­meit ist ein Waschlappen, der Wendel ein Lügenbeutel und » Windhund, Manzke ein Idiot. Und der Herr Assessor von ' Gronau ... ja, mein lieber Herr Amtsrichter, wenn Sie mich ».auch noch so wütend ansehen, ich sag's Ihnen doch, daß die- "fer Herr Assessor von Gronau ein ... ein ... ich weiß nicht, ^ was ist."

Er war, während er die Worte erregt hervorgestoßen hatte, in dem engen Zimmer auf und ab gestürmt, hatte mit den Händen gesuchtest und die Augen gerollt. Nun schwieg er erschöpft und nahm stöhnend aus einem der beiden Holz­stühle Platz-

Eberty stand in halber Verlegenheit und ziemlicher Ver­blüffung vor dem merkwürdigen alten Herrn und wußte iimcht, ob er lachen oder verwundert den Kopf ichütteln sollte, tzdhne eins von beiden zu tun, konnte er endlich fragen: t^ZInd was führt Sie nun zu mir. Herr von Lessenthin?"

Nagolder TagblattDer Gesellschafter*

Aus dem Lande

Feuerbach, 3. Febr- Amtsjubiläum. Anläßlich des 25jährigen Amksjubiläums des Oberbürgermeisters Gei­ger fand eine Festsitzung der Gemeindekolkegien statt, zu der die städtischen Beamten und Angestellten und sonstige Gäste geladen waren. Vertreter der Regierung, der Kirche und der Schulen sowie zahlreiche Gemeindevorsteher der Umgebung hatten sich zu der Feier eingefunden. Bon auswärts waren zahlreiche schriftliche Glückwünsche eingelaufen.

Leinfelden OA. Stuttgart, 3. Febr. Zusammen­legung. Noch langwierigen Verhandlungen haben am 30. Januar die Teilgemeinderäte von Leinfelden, Unter- und Oberaichen in Anwesenheit des Oberamtsoorstands Dr. Aichele die Zusammenlegung der drei Ortschaften zu einer einheitlichen Gemeinde beschlossen. Damit st eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung unserer ver­kehrspolitisch günstig gelegenen Gemeinde geschafffen.

Gienge» a. Br-, 3. Febr. Ermittelter Dieb. Der Dieb, der vor kurzem der« Verkcmssstand am Bahnhof aus- geraubt hat, ist ermittelt morde»

Plieningen a. F 3. Febr Zeichen der Zeit. Post- Halter G. Mühlhäuser hat seinen gesamten landwirtschaft­lichen Grundbesitz verpachtet, weil sich der Eigenbetrieb mit fremden Kräften nicht mehr rentierte. Es wurden durch­schnittlich geboten für Aecker 33,20 -öl, für Wiesen (ohne Obstertrag) 22,30 -R für das Ar.

Dopfingen, OA. Neresheim. 3. Febr. Abgele hntc Eingemeindung. Aus eine erneute Anfrage der Re­gierung wegen der Eingemeindung von Schloßberg nach Bopfingen hat der Eemeinderat von Bopfingen wiederum eine ablehnende Antwort erteilt.

Roßwangen OA. Rottweil, 3. Febr. Der höchst- gelegene Radio. Seit einiger Zeit befindet sich auf dem Plettenberg ein Radio, den sich die Arbeiter des Raupenbaggers angeschafft haben. Er befindet sich >n einer Höhe von 1002 Meter: die von der Sendestation gegebenen Stücke werden in solcher Höhe sehr gut gehört.

Spaichingen, 3. Febr- Ueberfahren. Der 55 I. a. Markus Banholzer von Wellendingen fiel in der Nähe des hiesigen Forstamts von seinem mit Brennholz beladenen Wagen und kam unter die Räder. Er wurde schwer verletzt.

Schramberg, 3-Febr. Seinen Verletzungen er­legen. Der Hermesbauer Mathias Sum in Oberwolfach ist seinen schweren Verletzungen, die er bei dem Jagdunfall in der vorigen Woche erlitt, im Wolfacher Krankenhaus er­legen.

Donnerstag. 4. Februar 192«

Deutsche!

Gedenket der italienischen Schmach in Südtirol. Meidet Italien und kaust keine italienischen Waren

Nu» Stadt und Lau!

Nagold, 4. Februar 1926.

Gott ist ein Gott der Gegenwatt.

wie er dich findet, so nimmt er dich.

Er fragt nicht, was du gewesen, sondern was du jetzo bist.

Eckehart.

*

Dienstnachrichten.

Der Herr Staatspräsident hat den Oberrechnungsrat Maier, Badkassier in Wildbad, seinem Ansuchen entsprechend in den bleibenden Ruhestand versetzt.

Im Bereiche des Landesfinanzamts Stuttgart wurde ver­setzt: Steuerassistem Flick bei dem Finanzamt Ulm an das Finanzamt Freudenstadt: auf Ansuchen aus dem Reichsfinanz­dienst entlassen: Regierungsrat Dr. Haux bei dem Finanzamt Hirsau.

*

VI. Wagner-Abend.

Heute soll das Musikdrama Siegfried an die Reihe kommen, das sich nicht nur durch die Gestalt Siegfrieds, son­

dern auch durch die schöne Musik, z. B. daß bekannte Wald­weben, besonderer Beliebtheit erfreut. Um den Gesang werden sich Herr Achenbach und Herr Hofsmann wieder be­mühen. (Siehe Anzeige).

Die mittlere Reife. Von zuständiger Seite wird mit­geteilt: Das Berechtigungswesen, das sich seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts ausbildete, hat seine Schulberechtigun­gen im wesentlichen an den Besuch gewisser Klassen der höheren Lehranstalten bzw. an die erfolgreiche Ablegung gewisser Prüfungen geknüpft. Während früher das sog. Einjährigenzeugnis neben seiner militärischen Berechtigung zugleich auch die Voraussetzung zum Eintritt in gewisse mitt­lere Berufe in sich schloß, ist seit der Auflösung des alten Heers an seine Stelle im wesentlichen das Schlußzeug­nis getreten, das von den höheren Schulen nach erfolg­reichem Besuch der 6. Klasse ausgestellt wird. Nach einer namentlich in Norddeutschland weit verbreiteten Benennung wird die Befähigung, die mit diesem Zeugnis verbunden ist, auch als Obersekundareife bezeichnet. So sehr das Be­rechtigungswesen für die Arbeit der Schule an sich eine Stö­rung und Hemmung bedeuten kann, so haben doch die Er­fahrungen der letzten Jahre seit dem Ende des Kriegs ge­zeigt, daß es nicht möglich ist, ganz ohne eine gewisse Re­gelung der Schulberechtigungen auszukommen. Die Ver­waltungsbehörden, denen die Abhaltung der Dienstprüfun­gen für die Laufbahn der mittleren Beamten obliegt, und die Wirtschaftskreise, die in ihren Betrieben gehobene Stel­len zu besetzen haben, verlangen von ihren Anwärtern und Lehrlingen eine gewisse über das Ziel der Volksschule hinausgehende Schulbildung. Sie legen Wert darauf, diese Schulbildung durch ein Zeugnis bestätigt zu sehen. Andererseits hat sich das gesamte Schulwesen in den letzten Jahren durch den Ausbau der Berufs- und Fachschulen ver­breitert. Es ist deshalb notwendig, die neugebildeten Schul- atten uno Schutzuge, sofern dies nach ihrem Lehrplan mög­lich ist, in den Gesamtbau des Schulwesens in geeigneter Weise einzugliedern. Das Kultministerium hat sich deshalb entschlossen, für diejenige Höhe der Schulbildung, die vom Standpunkt der Unterrichtsverwaltung aus als Voraus­setzung für eine erfolgreiche Betätigung in mittleren Berufen anzusehen ist, die Bezeichnung mittlere Rerfe emzuführen. Die näheren Bestimmungen über die Erteilung des Zeugnisses der mittleren Reife, das an all- gemein bildenden Schulen und unter gewissen Voraus­setzungen auch an Berufs- und Fachschulen erworben wer» den kann, sind in einer Verordnung des Kultusministeriums enthalten, die in der demnächst erscheinenden Nummer 2 des Kultministerialamtsblatts veröffentlicht wird.

Ergebnis der Viehzählung am 1. Dezember. Die i« Württemberg am 1. Dezember v. I. vargrnommene Vieh­zählung hatte folgendes vorläufiaes Ergebnis: Bei de« Vferden (ausgenommen Militörpferde) ergab sich ei« Gesamtbestand von 110 342 geaen 103 049 :m Jahr 1822 untz 105 792 im Jahr 1924 (1912 110 023t. Die Hauptursache dieser Zunahme ist wohl die vermehrte Pfsrdehaltung in de« bäuerlichen Betrieben. Esel. Maultiers und Maulesel wurden gemhlt 362 gegen 308 i. I. 1924 und 369 i I. 1922. Der Rindviehbestand ist von 1 012 589 im Jahr 1924 aus 1 024 731, d. i. nm 12133 Stück gleich 1.2 v. H. gestiegen. Gegen den Höchststand i. I. 1914 mit 1 158 897 ergibt sich noch immer ein Weniger von 134 166 Stück gleich 11 6 v. H. Die Zunahme des Rindviehbestands gegenüber dem Vorjahr wird dem outen Ergebnis der Futterernts zuoesckrieben. Die Fleckvicbrasse ist mit 81 v. H-, d?e Draunvisbrasss mit 13,4 v. H., die Llmpurgerrasse mit 1.9 v. H.. sonstige Rasten mit 3,7 v. H. vertreten. Schafe wurden 199975 Stück gezählt gegen 241 490 i. I. 1924. Die ZaN der Schweine hat van 425 530 im Vorjahre auf 441 338. also um 15 818 Stück gleich 3,7 v. H. sich erböbt. Geaen den Höchstbestand i. I. 1913 mit 583 672 Stuck bleibt der neueste Bestand freilich immer noch um 142 334 Stück gleich 24 4 n. H. zurück. Der Bestand an Ziegen (1924 147 433 Stück) ist um 17 796 auß 129 637. also um 12,1 v. H. zurückgeaanasn. Der Rückgang bängt damit zusammen, daß keine Milchknappboit mehr be­steht. Der Bestand an Geflüosl ist von 3 520 489 i. I. 1924 auf 3 322 967. also um 197522 astich 5.6 v. H. zurück gegangen (Gänse 255 510, Enten 163 704, Hühner 2 903 753K. Der Rückgang dürfte zurückmführen sein auf dos Auftrete« von Geflügelcholera und -Pest, sowie auf das starke Angebot van ausländischen Eiern. An Kaninchen wurden gezählt '45 387 gegen 80988 i. I. 1922. Die Za bl der Bienen­stöcke ist von 144 019 i. I. 1922 auf 90 473. also um 53 548»

I, ich wollte gar nicht zu Ihnen," fuhr der Krachtwitzer auf.Ich hatte ein« Aussprache unter oier Augen mit dem Assessor vor, um dem mal wegen eines Vorkommnisses von gestern gründlich meine Meinung zu sagen. Aber der Herr hat sich gedrückt und mit seinem schlechten Gewissen einge­riegelt. Und diese oier Kerle, dieser Adomeit, dieser Wendel, dieser Manzke und dieser Kublicke, verleugnen diesen Herrn einfach. Sagen, sie wüßten nicht, wo er sei. Endlich hat mich Kubl-cke in dies Zimmer bugsiert und gemeint, der Herr Amtsr-auer würde wohl bald kommen, dem ich ja dann alles erzählen könnte."

Er schien aber zu wetteren Mitteilungen keine Neigung zu haben. Wenigstens sprang er wieder auf, trat dicht vor Eberty und sagte:Ich wollte nachher.zu dem Notar Troll am Markt. Er sollte morgen zu mir nach Krachtwitz raus­kommen, weil ich mein Testament machen will. Aber nun fällt mir eben ein. daß es am besten sei, wenn das Gericht gleich selber kommt. Darf ich also für morgen um ihren Besuch bitten?"

Ehe Eberty überrascht bejahend ,zu erwidern vermochte, griff Herr von Lessenthin schon nach seinem Hut, verbeugte sich kurz und sagte:Also Sie kommen! Und ich muß fort. Mein Wagen ist zumGoldenen Engel" voraufgefahren. In der Budike möchte ich sein, ehe der Kutscher ausgespannt hat. Was nun nicht mehr nötig ist. Ich will sofort wieder nach Hause."

Im nächsten Augenblick stand der Amtsrichter allein in dem engen Zimmerchen und sah sich ganz verwundert um. Als der harte Schritt des Krachtwitzers auf den Steinfliesen des Flurs verhallt war, schüttelte er den Kopf und lächelte eigen, halb spöttisch, halb belustigt. Wie batte doch Kublicke gestern gesagt? Richtig: Dieser Freiherr ist eine ganz wun­derliche Kruke. Ja. das stimmte. Wunderlich war der auf jeden Fall. Am wunderlichsten erschien Eberty die Sach« mit dem Testament.

Dann trat Kublicke nach einem vorsichtigen Anpochen m das Gemach.Is er nu glücklich fort?" Er tippte sich gegen die Stirn und grinste.Nich wahr? . . .Und wenn ich den Herrn Amtsrichter nun herumführen dürfte?"

Eberty nickte.Ja, ich möchte mich mal umsehen. Aber ich werde mich schon allein zurechtfinden. Zeigen Sie m:r nur das Bureau des Herrn Assessors,"

Zu befehlen, Herr Amtsrichter! Sehr wohl."

Sie traten auf den Flur. Schräg gegenüber wurde in demselben Augenblick hinter einer Tür der Riegel zurück­geschoben. Dann knarrte das gelbgestrichene, breitgefügte Ungeheuer auf. Ein elegant gekleideter Herr, der die Drei­ßiger knapp erreicht haben mochte und über dessen offene» Gesicht ein verbindliches Lächeln flog, stand auf der Schwelle, verbeugte sich, den Amtsrichter begrüßend, und nannte seinen Namen.

Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen, Herr Assessor. Guten Morgen!"

Di« Tür schloß sich hinter ihnen. Und Kublicke ging nach der Registratur hinüber, um dort zu melden. Laß die Inspi­zierung durch denneuen Alten" nahe bevorstünde und es nötig sei, dasDienstreff" aufzusetzen.

Im Arbeitszimmer Gronaus flog unterdessen Rede und Gegenrede schon angeregt hin und her. Eberty war von dem frischen, heiteren Wesen des Assessors sofort gefangen genommen. Das war doch endlich ein Mann, mit dem man seit Berlin das erste vernünftige Wort reden konnte! Auch der moderne, weltstädtische Schnitt seines hellgrauen Früh­sahrsanzugs imponierte ihm. Er schätzte den Ort seiner Her. kunft sofort auf ein fashionables Schneideratelier des Ber­liner Westens ein und empfand etwas wie innerste Befrie­digung. Seit Stettin hatte er außer seinem eigenen Anzüge kaum einen gesehen, der in Bezug aus Sitz und Schnitt allen Ansprüchen genügt. Ueberall hatten Produkte aus klein- städtischen Schneiderstuben dominiert und waren ihm direkt auf die Nerven gefallen. Denn Georg Eberty war zwar nicht eitel und maß den Wert eines Menschen nicht nach seinen modernen oder unmodernen Westen und Beinkleidern, liebte aber Eleganz und Schick und war daher äußerst angenehm überrascht, endlich einen Menschen gefunden zu haben, der offenbar seinen diesbezüglichen Anschauungen huldigte um sich gleich darauf die Frage vorzulegen: Wie kommt es daß dieser elegante, weltmännisch gekleidete Assessor hier in die­sem verlorenen hmterpommerischen Neste klebt... Leidet er etwa auch an . . .

Er kam nicht zu Ende. Wollte nickt. Und lächelte ver­bissen in sich hinein. Als wenn alle Menschen, die elegrrn gekleidet waren und in hinterpommersehen Kleinstädten wohnten, an gebrochenem Herzen leiden müßten, um sich hier auszukurieren und den Knacks zu verwinden! ',

(Fortsetzung folgt.)

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