Nagolder Lagblatt »Der Gesellschafter-
Donnerstag. 4. Februar 1S2S
4. Februar 1V26 Sette S Nr. 28
B. daß bekannte Wald- Um den Gesang ryerden loffmann wieder be-
diger Seite wird mitsich seit der Mitte des seine Schulberechtigun-
> gewisser Klassen der erfolgreiche Ablegung
hrend früher das sog. itärischen Berechtigung Eintritt in gewisse mitt- r Auflösung des alten i das Schlußzeug- Schulen nach erfolgsstellt wird. Nach einer erbreiteten Benennung Zeugnis verbunden ist, t. So sehr das Beschule an sich eine Stö- so haben doch die Er- Ende des Kriegs ge- ohne eine gewisse Re- zukvmmen. Die Vereng der Dienstprüfun- Beamten obliegt, und trieben gehobene Stel- ihren Anwärtern und Ziel der Volksschule en Wert daraus, diese
> bestätigt zu sehen, ulwesen in den letzten - und Fachschulen ver- e neuaebildeten Schul-
ihrem Lehrplan mög- ilwesens in geeigneter ^ium hat sich deshalb Schulbildung, die vom ng aus als Voraus» 4Ng in mittleren Zeichnung mittlere sstimmungen über die rn Reife, das an aller gewissen Voraus- chulen erworben wer- s Kultusministerium« enden Nummer 2 des wird.
. Dezember. Die i« oorgsnommene Vieh- Ergebnis: Bei de« erde) ergab sich ein »49 :m Jahr 1822 und !). Die Hauptursachr Pssrdehaltung in de» und Maulesel wurden 269 i I. 1922. Der 29 im Jahr 1924 aus ch 1.2 v. H. gestiegen.
1 158 897 ergib! sich -tück gleich 11 6 v. H. wnübrr dem Vorfahr ite zuoesckrieben. Die ninmehrasis mit 13,4 . sonstige Rassen mit 199 975 Stück gezählt »er Schweine hak also um 15 818 Stück a Höcksikestand i. I. assts Bestand freilich ! 4 n. ch. zurück. Der ick) ist um 17 796 auß aaen. Der Rückgang hknappbeit mehr be- i von .2 529 489 i. I. eich 5,6 v. ch. zurü^
!, chühner 2 W3 753^ n auf das Auftrete» f das starke Angebot den wurden gezählt! fabl der Bienen» 473, also um 53 54V
egenüber wurde in der Riegel zurück- ichene, breitgefügte Herr, der die Drei- über dessen offene» d auf der Schwelle, und nannte seinen
nen, Herr Assessor.
Kublicke ging nach )en, daß die Jnlpi- »evorstünde und es
'erdessen Rede und Eberty war von rs sofort gefangen ann, mit dem man den konnte! Auch hellgrauen Früh.
>en Ort seiner Her. eratelier des Berge innerste Dehnern eigenen Anzuge > und Schnitt allen odukte aus kleinwaren ihm direkt 'ty war zwar nicht nicht nach seinen Beinkleidern, liebte äußerst angenehm »en zu haben, der rgen huldigte um ffe kommt es daß 'sessor hier in die- klebt... Leidet er
Und lächelte oer- rschen, die eleg irn lchen Kleinstädten ißten, um sich hier en! !
gleich 37,2 v. H. znr^c-r"^«»!. Die beiden letzten Jahre «raren keine guten chonigiahre.
Die wörttembergische Württemberg er-
»heinen noch dem neuen Zeit'.inmckoteloa 17^ Tageszeitungen. Als ihre Richtung geben 85. alio fast die Hälfte, an: Politisch unabhängig oder parieiles. 4 amtlich. 14 nc>t'.v''al, S agrarisch. 2 nationalliberol. 17 liberal, fortschrittlich, der Mitte angehöria, bürgerlich. 9 dernokrnt-sch, 31 Zentrum. 82 sozialdemokratisch. 1 kommunistisch. Nicht aufgeluhrt smd 2 völkische Zeitungen Wotans du- M-brzabl der Zeiturmen. 153. erscheint jeden Wocbentao. 3 wöchentlich 12mal. sechs wüch>"!tl'ch 4"ml. 11 wöchentlich 3mal, zwei erscheinen 2mal «ch 8 nur einmal.
ep. Der Rückgang -er weißen Rasse. Von 1900 Millionen Menschen, die gegenwärtig auf der Erde wohnen, gehört ein Drittel der weißen Rasse an. Die Engländer, die ein Fünftel der Weißen ausmachen, beherrschen 463 Millionen Ändersrassige. Die Weißen haben bisher 150 Millionen chrer Rasse als Kolonisten in die Welt geschickt, aber der Gedurtenindex der weißen Rasse vermindert sich von Jahr zu Jahr. Nicht nur in Deutschland, Frankreich, England unähnlichen Staaten sinkt er, sondern auch in Italien ist er seit 1912 von 32,4 auf 23 heruntergegangen. In Australien ging der Geburtenindex innerhalb eines Jahrzehnts von 28,7 auf 23,8, in Neuseeland von 26,5 auf 21,6, in Kanaoa von 25,3 auf 23, unter den Weißen der Vereinigten Staaten von 25,1 auf 22,4, im lateinischen Amerika von 38 auf 30 zurück. Demgegenüber vermehren sich die Farbigen dauernd. In Japan stieg der Geburtenindex z. B- seit dem Jahr 1912 von 33,3 auf 34,2, was einem jährlichen Bevölkerungszuwachs vnn 700 000 Menschen entspricht. Im Jahr 1950 würde Japan demnach ungefähr 80 Millionen Einwohner zählen, und im Jahr 1935 würde Indien 25 Mill^ Einwohner mehr haben als heute. Die bisherige Weltherrschaft der weißen Rasse ist demnach durch die Beoölksrnngs- srage mindestens ebenso sehr bedroht wie Lurch Kriege und Ausstände der Farbigen.
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Heselbronn» 4. Febr Postfahrte« Simmersfeld-Enztal.
Auf dem Rathaus fand am Dienstag unter dem Vorsitz von Oberamtmann Baitinger-Nagold eine Versammlung von Vertretern der Gemeinden der Linie Altensteig-Enzklösterle statt, um die Postverbindung von Simmersfeld nach Enztal, welche durch den geforderten Aufschlag des Fuhrunternehmers gefährdet war und von der Oberpostdirektion abgelehnt wurde, weiter sicherzustellen. Erfreulicherweise ist dies auch durch die Opfer Willigkeit der beteiligten Gemeinden von Enztal-Enzklösterle bis Altensteig-Stadt nach dem alten Verteilungsplan der Kostendeckung gelungen.
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Lalw, 3. Febr. Tiirkenläuteu. Am Dienstag hielt die Bäckerinnung ihren Jahrestag ab. Anläßlich dieses Tages fand wieder das Türkenläuten statt. Dieses Vorrecht ist der Calwer Bäckerzunft im Jahr 1683 durch den Kaiser Leopold verliehen worden.
Horb, 3. Febr. Gideolwerke Horb. Wie wir erfahren, ist es gelungen, die Fa. Gideolwerke Horb a. N. A.-G. außergerichtlich zu sanieren. Es ist erfreulich, daß das Fortbestehen dieser seit 1840 bestehenden Firma gesicher ist.
Freudenstadt, 3. Febr. Monatsbericht des Bezirks- Arbeitsamtes Frendenstadt. Offene Stellen waren im Atonal Januar gemeldet: 44 männliche (im Dezember 82), 38 iveib liche (32), zusammen 82. Arbeitsgesuche: 199 männliche (913), 73 weibliche (32), zusammen 272. Belehre Stellen: 33 männliche (78), 9 weibliche (5), zusammen 42.
Ans aller Welt
Das Gemeindebestimmungsrecht. Der Reichsausschuß für Vas Gemeindebestimmungsrecht hat den Beginn der allgemeinen Unterschriftensammlung für das Eeme-ndebestim- «ungsrecht auf Sonntag, den 14- März festgesetzt.
Die Pensionslast des Reichs erfordert im Jahr 1926 rund ck«X) Millionen Mark (1913 146 Millionen). Aus dem alten Heer beziehen Pensionen 9 Minister, 107 kommandierende Kenerale und Admirale, 358 Generalleutnants und Vizeadmirale. 958 Generalmajore und Konteradmirale, 1495 ^Obersten und Kapitäne, 1385 Oberstleutnants, 5720 Majore, »514 Hauptleute und Rittmeister, 18 501 sonstige Offiziere. Dies ist verständlich, da eben das alte Heer ausgelöst werden mußte. Nicht zu verstehen ist aber, daß die junge Republik Pensionen zu zahlen hat für 5 Reichskanzler, 35 Minister. 6 Staatssekretäre. 12 Ministerialdirektoren und 80 Präsidenten, ferner Warteaeld für Stacit-üpkretöre
(davon ö allein aus der Reichskanzlei), 15 Ministerdirektoren. 27 Präsidenten und Gesandte. Es liegt im Wesen des parlamentarischen Systems, daß in diesen Stellen ein häufiger Wechsel emtritt, aber es ist eine unverantwortliche Verschwendung, daß Leute ihr Leben Wartcgeld beziehen, weil sie vielleicht zufällig zwei Monate lang in das Amt c -es Staatssekretärs usw. eingesetzt wurden. Einzig und a^'ein der bisherige Innenminister Schiele bat auf seine Pension zugunsten der Kriegsblindenfürsorge verzichtet.
Berba»d österreichischer Hochschulen. In Wien fand eine Besprechung der Rektoren der österreichischen Hochschulen statt über die Errichtunq eines ständigen akademischen Beirats im Unterrichtsministerium. Zugleich soll die Gründung eines chochchulverbands beraten werden. Dieser Verband würde eine Kartellverbindung mit dem Verband der Hochschulen im Deutschen Reich eingehen
Das diesjährige ünkernakionale INusiksesi findet am 15. bis 23. Juni in Zürich stakt. Als Vertreter Deutschlands wirkt Hermann Scherchen bei der Aufstellung des Programms mit.
Die Sommerzeit wird in Belgien in der Nacht auf den 18. April wieder eingeführk.
Thamberlain Ehrenbürger Londons. In der Gvildhakl (Rathaus) wird dem Außenminister Chamberlain am 25. März der Ehrenbürgerbrief der Stadt London überreicht werden.
Das römische Forum in London entdeckt. Laut „Daily Mail" wurde die Lage des römischen Forums (des Gerichtshofs, den die alten Römer während ihrer Herrschaft in Britannien 43—410 n. Ehr. errichteten) in London bei Neubauten in der Gegend der Graoochurch-Lonbard und der Fenchurch-Straße entdeckt.
Eine wertvolle Radiumqueve ist in Vaesterse! in dem schwedischen Kreis Natra entdeckt worden. Zwei Proben des Wassers, die in der letzten Zeit untersucht wurden, besitzen eine Radio-Aktivität von 30 bis 31 0000 Volt-Einheiten.
Der schwedische Geburtenrückgang. Ueber den ständigen Rückgang der Geburtenziffer veröffentlicht Prof. Socnmarin in der staatswissenschastlichen Zeitschrift einige nationalökonomisch sehr interessante Zahlen. Während noch m diesem Jahr die Klasse -er 20jährigen 113 000 Personen umfaßt, werden es 1937 nur noch 100 000 sein und 1944 nur noch 90 000, obgleich das reiche Schweden in der Lage wäre, für einen ständig steigenden Geburtenüberschuß Arbeit und Nahrung zu schaffen. Da der Rückgang des Geburtenüberschusses zweifellos anhalten wird, ist damit zu rechnen, daß lm Lauf der Zeit das industrielle Reserveheer und die Arbeitslosigkeit verschwinden.
Französische Flottenmanöver im Kanal. Seit einigen Tagen sind im Aermelkanal große französisch« Flottenmanöver im Gang, die u. a. die Aufgabe haben, den Kriegs- Hafen von Scheerburg anzugreifen und eine Landung zu ver- suchen. Ein Hauptzweck der Uebung war, die Schnelligkeit des Nachrichtendienstes zu prüfen. Das Ergebnis läßt nach den Pariser Blättern zu wünschen übrig, insbesondere habe der Brieftaubendienst völlig versagt, so daß unverzüglich neue Brieftaubenstationen eingerichtet werden müssen. Auch die Luftaufklärung soll nicht ganz geglückt sein. Als die Luftschiffe aus der Flughalle Montebourt eingesetzt werden sollten, waren sie nicht manövrierfähig.
Explosion. Auf dem schwedischen Dampfer „Leithiod", der zurzeir aus dem Dock in Holtenau (Kiel) liegt, wurde Schwergas wahrgenommen. Als der Jnnenraum durch Chemiker untersucht wurde, erfolate eine Explosion — wahr- Meinlich durch Anzünden eines Streichholzes — wobei zwei Chemiker getötet wurden.
Auf dem aus Indien eingetroffenen deutschen Dampfer „Goldenfels" ist im Hafen von Antwerpen beim Löschen der Ladung ein Brand ausgebrochen. Der Schaden beträgt mindestens 5 Millionen Mark.
Der norwegische Dampfer „Johannes Dybwad" ist an der kanadischen Küste gesunken. Die Bemannung wurde von einem belgischen Dampfer ausgenommen.
Ein Reger als dreifacher Mörder. In Lexinaton (Kentucky) versuchte ein Neger namens Tones einer weißen Frau Gewalt anzutun. Als ihr Mann zu Hilfe eilte, ermordete der Schwarze den Mann und feine beiden kleinen Kinder in scheußlichster Weise. Das Gerickksgefängnis. in dem der Neger sich befindet, ist Tag und Nacht von Tausenden de- laaert. Zur Gerichtsverhandlung sandte die Regierung 1000 Mann Bundestruppen mit Panzerwagen, um ein« Lynchjustiz an dem Mörder zu verhindern.
Erdbeben. Auf den Salomoninseln (östlich von Neu- Minea im Stillen Weltmeer) trat ein heftiges Beben ein. Die Kirche der katholischen Mission in Tulagi wurde zerstört.
Die Auszehrung Deutschlands
Sterben des Mittelstands
Man muß dieses Flackern der Verzweiflung gesehen haben in den Augen des Künstlers, der nicht auszusprechen wagt, daß rhm das Geld für eine Mahlzeit fohlt; in den Augen einer alten Dame, die vergebens zusammen mit ihrem Mann wieder einen Monat lang gehungert hat, um die Verzugszinsen für die im Pfandhaus liegenden Lössel und Gabeln, Betten, Hemden, Tischtücher, Mäntel, Bilder, Möbel noch einmal aufzubringen, um noch einmal einen Monat lang den Traum zu haben, daß diese bescheidenen Kennzeichen bürgerlichen Wohlstands ihnen noch nicht ganz verloren seien.
Man muß beobachtet haben, wie in der Familie eines von Hunderttausenden noch beneideten Beamten die Anschaffung eines Wintermantels ein lastendes Problem wird, und die Erkrankung eines Kinds ein« wirtschaftliche Katastrophe. Man muß sich die Verelendung des Aerztestands vergegenwärtiaen, muß sich erinnern, daß vor dem ärztlichen Ehrengericht Aerzte sich zu verantworten haben, weil sie nachts am Anhalter Bahnhof in Berlin warme Würstchen verkauft haben, weil sie abends in Wirtschaften und Bars ak Kellner tätig waren, weil sie — vergebens! — ihre Dienste als Kassenboten angeboten hatten, weil sie als ungelernte Arbeiter sich abgerackert hatten.
Sterbender Mittelstand. Man muß an die fluchtartige Abwanderung aus dem Rcchtsanrvcsitstande denken, cm die Hunderttausende von abgebauten Baut beamten, an die erwerbslos gewordenen Kaufleute, die brotlosen Künstler, die wirtschaftlich hilflosen Gelehrten.
Und dann muß man jeden, wie der Fluch von Versailles, der Fluch von London schon weiter wirkt aus Kind und Kindeskinder, wie die A uszehrung durch die Dawes- lasten schon am Kern und Leben der nächsten Geschlechter zehrt. Unser Mittelstand ist nicht mehr imstande, der Nation den geistigen Nachwuchs ,zu liefern, eine Leistung, die er lahrhundertetana sozusagen ehrenamtlich aufbrachte, ohne daß davon die Rede war.
Aber deute kann der Mittelstand seine wichtiaste Funktion I
nickt medr erfüllen. Am sichtbarsten wird das ln der Not der Studentenschaft. Der Mittelstand ist nicht mehr in der Lage, die gewaltige Leistung aufri,bringen, die — ungenannt und unbekannt — in der kostspieligen Unter- Haltung und Erziehung des Nachwuchses für all« geistigen Ber"?e lag.
Früher war der Mittelstand auch die lebendige Soar- kasse der Nation. Aber das Damesabkonrmen ist ia geradezu ein Gesetz genau den Svarsinn. Allen anderen Forderungen geben nach diesem Gesetz die Tributfordsrungen der Feinde voraus: alles wird für den Dmveskommissar beschlagnahmt; sollte dennoch dem zäben Trieb nach Selbsterhaltung und Selbstsicherung etwas für sich aelinaen, so ist den Feinden durch das Dawesabkommen ausdrücklich das Recht Vorbehalten, ihre Forderungen zu steigern. Die Folge: Trotz der Festigung der M"rk und der damit gegeben--» Svarmöglich- keit bleibt der Mut zum Sparen gelähmt.
Es logen in dem fetzigen preußischen Staatsgebiet Ende 1913 in den öffentlichen Sparkassen 12.6 Milliarden Mark, im Oktober 1925 aber noch nicht - Milliarde. Was wunder? Wovon sollen die Leut« sparen? Wie einen schlechten Scherz nahmen sie's aus, als man ihnen vor kurzem durch den Rundfunk die Mahnung ,um Sparen zuries. Und mit welchem Vertrauen sollen sie sparen? Namentlich die Leute des kleinen Mittelstands sind ganz wider das Wesen des Kleinbürgertums dazu gelangt, auf das rücksichtsloseste von der Hand in den Mund zu leben.
Wir kommen durch das Absterben des Mittelstands auch wieder dahin, statt Waren, für die man uns keine Rohstoffe gibt, oder die man uns nicht abnimmt, wieder Menschen ous- zuführen. Das traurigste soziale Heilmittel von allen. Unsere Auswanderung liefert der Fremde wieder deutsche Menschen als Kulturdünger. Nach der Beendigung der Inflation und der Festigung der Mark zeigte die Kurve der Auswanderungsziffer einen natürlichen Absturz. Seitdem ist sie aber in bedenklichem Steigen begriffen. Die Steigerung wäre sicherlich noch erschreckender, wenn das Ausland der Einwanderung nicht alle erdenklichen Hindernisse in den Weg legte. Dabei sprc en tausend Zeugnisse der Ausgewanderten nur von schweren Enttäuschungen und neuem Elend.
Täglich kann abonniert werde«.
Pech. Bei einem Landwirt in Blonhofen (Schwaben) sollte ein vier Zentner schweres Schwein geschlachtet werden. Bevor es zur Schlachtung kam, entwischte jedoch das Schwein und stürzte sich in selbstmörderischer Absicht in eine Jaucho- grube, wo cs erstickte. Das Fleisch ist dadurch ungenießbar geworden-
Von einer Löwin angefallen. Bei einer Vorführung m» Zirkus Krone in München wurde der Bändiger Helion von einer Löwin angefallen und schwer verletzt. Helion war erst vor 14 Tagen von dem Angriff eines anderen Löwen wieder genesen.
Zuchthaus für Kirchenräuber. Das Große Schöffengericht in Liegnitz (Schlesien) hat mehrere Kirchenräuber zusammen zu 37 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Bankraub. In der Zweigstelle der Diskontogesellschast in Berlin-Schmargendorf trat ein junger Mann mit Gesichtsmaske plötzlich vor den Schalterbeamten und hielt chm eine» Revolver entgegen. Das Erschrecken des Beamten benutzt» der Gauner, um mit raschem Griff etwa 3000 -4t in Scheine» an sich zu nehmen und zu entfliehen. Er wollte mit einem Mietkraftwagen davonfahren, der Wagenführer schöpfte aber Verdacht und verweigerte die Fahrt. Der Räuber wurd» nach kurzer Flucht von Bankbeamten ergriffen. Es ist ei» 22jähriger stellenloser Kaufmann namens Kurscheid au» Berglin (Rheinpr.). Das geraubte Geld wurde noch bei ihr» oorgefunüen.
Steckbrief gegen einen Hochfinanzmann. Das Gericht m Nom Hot gegen den Finanzmonn Max Bon di, der vor 2 Monaten Pleite mochte, Haftbefehl wegen Betrugs er» lassen.
Letzte Nachrichten
Glückwunsch Hindenburgs a« de» Lloyddampfer »Breme«-.
Berlin, 4 Febr. Reichspräsident von Hindenburg hat an den Kapitän Wurpts des Lloyddampfers .Bremen" in Bremerhafen folgendes Telegramm gesandt:
Wie mir mitgeteilt wird, hat die Besatzung des Lloyddampfers „Bremen" in schwerer Seenot mit opferwilliger Tat dem englischen Dampfer „Laristan" Hilfe geleistet und einen Teil seiner Mannschaft gerettet. Ich beglückwünsche Sie und Ihre wackere Besatzung für diese Rettung und spreche Ihnen allen namens des Reiches Dank und Anerkennung für Ihre treue Pflichterfüllung aus.
Nheinlandreife des Reichspräsidenten. Berlin» 4. Febr. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, hat der Reichspräsident seinen Besuch der befreiten Teile des Rheinlandes nickt für den 22. und 23., sondern für den 21. und 22 März in Aussicht genommen.
Wiederwahl des Oberbürgermeisters Dr. Aarres.
Duisburg, 4. Febr. In einer Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch wurde Oberbürgermeister Dr. Jarres mit 41 gegen 12 Stimmen der Kommunisten auf 12 Jahre als Oberbürgermeister wiedergewählt. Nach der Wahl erschien Oberbürgermeister Dr. Jarres im Sitzungssaal und wurde von Bürgermeister Waiweg zu seiner Wiederwahl beglückwünscht. Dr. Jarres dankte für das ihm geschenkte Vertrauen und versprach, seine ganze Kraft der Aufgabe zu widmen, die ihm anvertraut sei. „Wir haben zusammen", so sagte Dr. Jarres, „sehr schwere Zeiten durchgemacht. Das bindet uns zusammen und so bin ich fest und eng verwachsen mit der Stadt, die meine zweite Heimat geworden ist". Die Worte des Oberbürgermeisters wurden mit lebhaftem Beifall und Bravorufen ausgenommen.
Die deutsche Presse in Paris Berlin, 4. Febr. Die „Deutsche Tageszeitung" meldet aus Paris: Zur Frage der Zulassung deutscher Journalisten zur Pressetribüne in der Kammer, die noch immer nicht geregelt ist, ersuchte vor einigen Wochen der deutsche Botschafter in einem Schreiben an Briand, Schritte zu veranlassen, daß die deutschen Zeitungsvertreter im gleichen Ausmaß Plätze zugewiesen erhalten sollten wie ihre englischen und amerikanischen Kollegen. Gegenwärtig haben nur 6 deutsche Journalisten Sitzplätze. In dem Antwortschreiben wird in sehr höflichen Worten das Bedauern darüber ausgesprochen, daß Briand in dieser Sache nichts tun könne.
Niederlage der euglifche« Negierung im Oberhaus.
Berliu» 4. Febr. Wie die Morgenblätter aus Berlin melden, erlitt die Regierung am Mittwoch im Oberhaus bei der Abstimmung über einen Antrag, der sich auf dev Ankauf von Land in Irland bezog, eine zahlenmäßige Niederlage, die aber keine politische Bedeutung hat.
Ei« englischer Landhaus in Bolivier». London, 4. Febr. Eine englische Gesellschaft hat in Bolivien ein Areal von 120000 englischen Quadratmeilen erworben. Es ist dies die größte Landkonzession, die .jemals von einer englischen Gesellschaft außerhalb den englischen Kolonien erworben wurde.
Ford lernt sorvjelrusfische Arbeiter an. Paris, 4. Febr. Aus Moskau wird gemeldet, daß die Sowjctregierung hundert Arbeiter zur Ausbildung als Techniker nach Amerika schickt und daß die Fordwerke sich bereit erklärt haben, die Ausbildung unentgeltlich zu übernehmen.
Handel «nd Volkswirtschaft
Berliner Geldmarkt, 3. Febr. Tägl. Geld 7—8 o. H., Monatsgeld 7„5—9 v. H., Warenwechsel 7,26 o. H.. Prioatdiskont 6 v. H.
Der kaliabsah im Ianoor 1926 betrug 948 663 Doppelzentner Reinkali.
Die Wirtschaftskrise in hohenzollern. Die Hohenzollerisch» Schuhindustrie A.-G. in Stetten-Hechingen beabsichtigt, ihren Betrieb stillzulegen: von der Entlassung werden etwa 460 Arbeiter und Arbeiterinnen bettoffen. — Der Kreis Hechingen zählt zurzeit 690 unterstützte Bollerwerbslose.