Sparprogramm auf lange Sicht

TU. Düsseldorf» 0. April. Am Freitag begann in Düssel­dorf die 7p, ordentliche Mitgliederversammlung des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen. Hierbei hielt u. a. Ministerial­direktor Dr. Brecht einen Vortrag über Ersparnisse im öffentlichen Haushalt, in dem er ausführte: Der Ncichshaus- halt für 1930 ist abgesehen von der noch offenen Frage der Arbeitslosenversicherung finanztechnisch solide aufgebaut, aber große Ersparnisse bringt er nicht. Wenn 1931 rund 580 Millionen Ausgabe« ohne Anstrengung fortsalle«, so kom­men tzasiir gleichzeitig auch 385 Millionen einmalige Einnah­men in Fortfall. Die Hosfnnng auf ei« besseres Saldo für 1931 ist also bisher erst in Höhe von rnnd 109159 Millio­nen wirklich fundiert. Dabei ist schon in Rechnung gestellt, daß die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sofort etwas erhöht werden. Man muß sich nach und nach mit der Er­höhung der Beiträge um ei» Viertel vom Hundert befreun­den. Die gewünschten größeren Ersparnisse lassen sich nur durch ein Sparprogramm auf lange Sicht erreichen. Für ein solches Sparprogramm forderte Brecht die Auflösung der Sonderverivaltung für die besetzten Gebiet«, Verbin­dung der Bersvrgungsverwaltung mit der allgemeinen So- zialverwaltung und wesentliche Vereinfachung der Verwal­tung. Bei der Finanzverwaltnng: Vereinfachung der Steu­ergesetzgebung und -Verwaltung, Vereinigung der Reichs- bauoerwaltung mit der Bauverwaltung der Länder, ebenso der Wasserpolizei des Reiches mit der Polizei der Länder, Festlegung eines Sparprogramms für Heer und Marine, or­ganisatorische Verbindung der Außenverwaltung bei den vie­len sozialen Zweigen, die jetzt zwischen Reich, Ländern, Ge­meinden und Anstalten unübersehbar zersplittert sind, Aen- -erung der Justizgesetzgebung zur Entlastung der Gerichte, Herstellung des Grundsatzes der Verantwortung für Ein­nahmen und Ausgaben bei Ländern und Gemeinden, beweg­licher Faktor für die Gemeinden unter Verkoppelung mit den Realstenern, Bereinigung der großen Verwaltungen zwischen Preußen und den kleinen Ländern, engere Verbin­dung der Reichs- und Landcsverwaltung in den Provinzen, vorübergehende Beurlaubung von Beamten aufzulösendrr Verwaltungen, um deren schnellere Schließung und die all­mähliche Verminderung der Beamtenzahl zu ermöglichen.

Darüber hinaus, so schloß Dr. Brecht, muß die große Reichsreform möglichst schnell kommen.

Reitunfall des Sohnes des Reichspräsidenten

TU Berlin, 6. April. Oberstleutnant v. Hindeubnrg, der Sohn und Adjutant des Reichspräsidenten, erlitt, wie die Vvssische Zeitung" berichtet, am Freitag vormittag auf einem Ritt durch den Tiergarten einen schweren Neitunfall. In der Nähe des Zoo scheute sein Pferd und warf ihn ab. Oberstleutnant von Hindenburg blieb mit einem Fuß im Steigbügel hängen und wurde von dem durchgehenden Pferd eine Strecke weit mitgcschleift. Er erlitt dabei einen Schlüs­selbeinbruch und schwere Rippenquetschungeu. Erst nach etwa 100 Metern konnte das Pferd von Passanten aufgehalten werden.

Thronwechsel in Abessinien

TU. London, 6. April. Kaiserin Zcoditu Judith von Abes­sinien ist, nach Meldungen aus Addis Adeba, im Alter von 84 Jahren gestorben. Sie war eine Tochter Kaiser Mene­lik ll. und folgte ihrem Neffen, dem Kaiser Lidj Jaffa (Je- sus>, bet dessen Absetzung ISIS aus dem Thron. Gleichzeitig wurde ihr jetziger Nachfolger, Ras Tafart Makonnen, zum Thronerben proklamiert und zum Regenten ernannt. Der neue Kaiser, der im 8S. Lebensjahr steht, hat mit seinen Truppen den kaiserlichen Palast besetzt. Im Lande herrscht Ruhe.

Die Kaiserin Zeoditu ermordet?

Wie die Agenzia Stefant aus Addis Adeba berichtet,.hat der plötzliche Tod der Kaiserin Zeoditu von Abessinien auf­sehenerregende Ursachen. Anhänger der Kaiserin Zeoditu,

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Roman von Fr. Lehne.

v Fortsetzung Nachdruck verboten

Wenn sie sich nun an Rudolfs Eltern wenden würde? Ach, die kannten sie ja nicht die würden sie nur für eine Leichtfertige halten, die dem Hohne nachgelaufen war die würden für sie nichts übrig haben und sie vielleicht als Ucberlästige abweisen, nein, keinen Ausweg gab es für sie» wenn Rudolf sie im Stich ließ! Und inbrünstig hoffte sie noch auf ihn, trotz seines Schweigens! Er liebte sie doch! Erschauernd hatte sie ja die Glut seiner Liebe gefühlt oder war sie ihm nur gerade recht zu einer flüchtigen Lie­belei, zur Befriedigung eines Sinnenrausches gewesen?

Siedend heiß in tief verletztem Stolz und in Scham stieg es bei solchen Gedanken in ihr auf nein, nein, das durfte nicht sein!

Die letzt« Hoffnung auf ihn durfte ihr nicht zerschlagen werdenl

Und endlich, nach langen Tagen des Harrens, hielt sie die Antwort auf ihren letzten Brief in Händen. Postlagernd schrieben sie sich und es kostete immer allerlei MUH« und List, ehe sie in den Besitz seiner Briefe kam.

Der Mutter sandte er zuweilen einige Ansichtskarten, deren Inhalt für sie mit bestimmt war, und die Baronin freute sich über sein« Anhänglichkeit.

Mit zitternden Händen öffnete Felizitas den Brief enthielt er doch Leben oder Tod für sie.

Und als sie seine Zeilen gelesen, überkam sie ein Ge­fühl dumpfer Vernichtung es war alles vorbei!

Er hatte wohl sehr lieb und zärtlich geschrieben und viele tröstende, aber hinhaltende Worte gefunden, zu deut- lich war ihr sein Zögern, sein Ausweichen sie verstand wohl zwischen den Zeilen zu lesenl

Sie war bereite geworfen wie ein Spielzeug, dessen er überdrüssig geworden, nachdem sein Verlangen gestillt war.

Das Sofortprogramm

Ueber bas Schielesche Sofortprogramm erfahren wir von maßgebender Lc'ie folgendes:

Bei Getreide «nd Getreidcerzenguifse« ist die Forderung der Grünen Front ausgenommen, die noch Minister Hermes als Sprecher des Zentrums bet der letzten Agrardebatte im Reichstage mit besonderem Nachdruck vertreten hat und die darauf hinausläuft, dem Reichsernährungsminister die Er­mächtigung zu geben, di« Z ö l l e a u t o n o m durch Ver­ordnung jeweils in derjenigen Höhe festzusetzen, die er­forderlich ist, um den bereits im Zollgcsetz der alten Regie­rung vom Dezember 1020 enthaltenen Jahresdurchschnitts- Preisen von 230 und 260 je Tonne Roggen und Weizen gerecht zu werden. Neu dürfte die Ermächtigung sein, auch den Wert der Einfnhrscheine nach den Erfordernissen der je­weiligen Marktlage durch Verordnung festzusetzen. Bekannt­lich hat Schiele bereits 1S27 einmal als ReichsernährungS- minister die Erteilung von Einfnhrscheine» für Roggen ge­sperrt, als die Roggcnprcise über 280 standen. Anderer­seits wird in einem erst jüngst eingebrachten Reichstags- antrage, der auch Schieles Unterschrift trägt, die Her auf- setzung des Einfuhrschetnwertes für Hafer auf Zollhöhe, d. h. gegenwärtig 12 gefordert. Die Auffassung Saß Einfuhrscheinwert stets gleich Zollhöhe sein muß, macht sich Schiele also nicht unbedingt zu eigen, verlangt vielmehr auch hier absolute Handlungsfreiheit, immer mit dem prak­tischen Ziele der Sicherung der Richtpreise. Da die Land­wirtschaft selbst bei bestem Ernteausfall bisher eine jähr­liche Zufuhr von mindestens 4 Millionen Tonnen Getreide und Kleie gehabt hat, so bietet eine beweglich gehaltene Zollpolitik durchaus die Möglichkeit zu weitgehender Regu­lierung der inländischen Getreidemärkte. Für den Fall, daß jedoch diese Zollmaßnahmen für die Dauer nicht voll aus­reichen sollten, sind noch innerwirtschaftliche Maßnahmen vorgesehen, die einen wesentlich stärkeren Roggenkonsum herbelzufiihren geeignet sein würden.

Schiele hat bereits die Gesichtspunkte, die für die Durch­führung des Maismonopolgesctzes maßgebend sein müssen, in der letzten Agrardebatte im Reichstage zum Zinkdruck ge­bracht. Es handelt sich erstens um die Preispolitik der Mais- stclle, die naturgemäß in engstem Zusammenhang mit der Getreidezollpolitik erfolgen muß und sich ans den Richtpreis für Roggen einzustellen hat. Zweitens ist die Landwirtschaft in dem für die Preispolitik maßgebenden Verwaltungsrat der Maisstelle entscheidend vertreten.

Von besonderer Wichtigkeit ist endlich die bereits eben­die bekanntlich vor etwa 1^ Jahren dem Negus Tafart dte Herrschaft abtrcten mußte, haben unter Führung des ehe­maligen Gemahls der Kaiserin des Ras Gugsa Olie, versucht, einen Ausstand zugunsten der Kaiserin anzuzctieln. Ras Gugsa soll mit 10 000 Mann am 31. März den Versuch ge­macht haben, die Armee des Negus Tasari bei einem Orte namens Zabit zu überfallen. In der Schlacht, die sich ent­wickelte, wurde jedoch der Nas Gugsa an der Spitze seiner Truppen getötet und seine Anhänger verdrängt. Die Auf­ständischen sollen viele Hunderte von Toten verloren haben. Ans die Nachricht von dem gewaltsamen Tode des Ras Gugsa ist die Kaiserin Zeoditu amHerzschlage" gestorben. Das würde also nach der Tradition des Landes heißen, daß die Kaiserin keines natürlichen Todes gestorben wäre.

Der kommende Transatlcmlik-Lustdiensl

TU April, 6. April. Ucber den kommenden Trans- atlantik-Zeppelindienst, der 1932 ausgenommen werden soll, werden nunmehr Einzelheiten bekannt. Darnach sollen 2 deutsche und 2 amerikanische Luftkreuzer, die sämtlich in ihren Ausmaßen größer sein iverben als das LuftschiffGraf Zep­pelin", vorläufig in den Dienst gestellt werden. Der Fahr­preis soll nur das Doppelte des Preises für die erste Klasse der Schnelldampfer betragen. Die Luftreise von Europa nach Amerika soll 3 Tage dauern, die Rückfahrt von Amerika nach Europa dagegen nur 2 Tage. Jedes Luftschiff wird bis

Nun war keine Hoffnung mehr; sie mußte den Becher bis zur letzten Neige leeren!

So!" sagte sie ganz laut vor sich hin, indem sie den Brief in kleine Stücke zerriß. Das war das Ende ihres Liebestraumes!

Wenn das die Antwort auf ihr flehentliches Bitten war nur leere Worte dann war alles vorln Aufdrängen wollte sie sich gewiß nicht.

Für sie blieb nur noch ein Weg und ihn zu gehen, würde nur Erlösung für sie bedeuten nach den Qualen der letzten Wochen.

Alles vernichtete sie, was sie an Rudolf Loder erinnerte; seine Briefe verbrannte sie und mit bitterem Lächeln starrte sie auf das Häuflein grauer Asche, was davon übrig geblie­ben der Rest von so viel Gluti

Lange betrachtete sie sein Bild, das auf einem Schränk­chen stand er hatte es einst der Mutter geschenkt. Das hübsche, ein wenig bubenhafte Gesicht mit den lustigen Augen und dem sonnigen Lächeln jetzt sagte es ihr gar nichts mehr! Ueber alle Begriffe hatte sie ihn doch geliebt wie ein Sturmwind war diese Leidenschaft über sie gekommenl

Ach, wie weit lag das nun alles hinter ihr!

Müde strich sie sich über die Stirn. Nur einen Wunsch hatte sie noch schlafen und nimmer wieder erwachen!

Am andern Morgen war sie kaum imstande, aufzustehen und sich anzuziehen. Es sauste und brauste ihr vor den Ohren und wieder überkam sie das Schwindelgefühl, gegen das anzukämpfen sie machtlos war. Sie mußte sich wieder niederlegen.

Die Baronin trug jetzt wirklich Sorg« um Felizitas. Sie bat einen in der Nachbarschaft wohnenden Arzt, nach der Tochter zu sehen.

Beinahe verzweifelt wehrte sich Felizitas gegen dessen Besuch. Aber sie konnte es nicht hindern, daß Dr. Briefen kam. Vom Ansehen war ihr der stattliche ältere Herr wohl bekannt; öfter war er ihr begegnet und stet» hatte er einen freundlichen Blick für sie gehabt.

für die Landwirtschaft

falls gesicherte Verwendung der beim Maismonopol anfal­lenden Mittel und evtl, noch gewisser anderer Zollanfälle znr Marktuntcrstiitzung, Marktvereinignng und Absatzsörbe, rung. Auch diese Maßnahmen sind bereits praktisch in An» griff genommen. Sie werden nicht nur auf Getreide be­schränkt bleiben, sondern sollen grundsätzlich für alle land­wirtschaftlichen Erzeugnisse Verwendung finden. Insbeson­dere dürfte dies für Kartoffeln und Kartoffelfabrikate in Frage kommen, da die Not des Kartoffelbaues Lei den vor­handenen Zollbindungen nur durch marktpolitische Maßnah­men zu beheben ist.

Das Programm Schieles umschließt naturgemäß auch di« Viehwirtschaft, also die vorwiegend bäuerlichen Produk­tionszweige. Bei der Neugestaltung der Zölle für Schweine und Schveinefleisch ist an eine Regelung entsprechend den Getreidezöllen gedacht, die ebenfalls bereits im Reichstage durch einen Antrag Schieles gefordert worden ist. Auch hier soll Sie Avllermächtignng so gehanbhabt werden, baß ei» Richtpreis von 78 je Ztr. Lebendgewicht für Schweine, Klasse C zu gelten hat. In der Ermächtigung sind ferner ein variables Einfuhrsystem für Schweine und Schweine- fleisch und die Verwendung gewisser Zottgefälle zur Berei­nigung des inneren Marktes vorgesehen. Zur Hebung der besonders notleidenden Ninderwirtschaft ist das nach Lage des Marktes einzig mögliche Mittel, dte Drosselung über­flüssiger Einfuhren beabsichtigt. Der Paragr. 12 de» Fleischbeschau gesetzes soll zum Schutze der deutsche» Btehwirlschaft wiederhergestellt werden. Auch für die Milchwirtschaft sind Maßnahmen besonderer Art auf han­delspolitischem und innerwirtschaftlichem Gebiet geplant bzw. schon e'ngcl-ltet.

Das Schielesche Agrarprogramm beschränkt sich auf die­jenigen Maßnahmen, die sofort verwirklicht werden kön­nen- Naturgemäß werden noch Maßnahmen notwendig sein, die allerdings meist erst nach handelsvertraglichen Verhand­lungen praktisch wirksam gemacht werden können. SchieleS Programm wird sowohl dem Erzeuger wie dem Verbraucher gerecht. Es erstrebt für den Erzeuger auskömmliche Durch­schnittspreise und schützt den Verbraucher vor Preisüver- steigerungen.

Da nach den Erklärungen -cs Kanzlers die Regierung in der Lage und gewillt ist, auch für ihr Agrarprogramm alle verfassungsmäßigen Mittel elnznsetzen, so darf die Land­wirtschaft wieder mit etwas mehr Vertrauen und neuer Hoffnung den kommenden Zeiten entgcgensehen.

zu 80 Fahrgäste befördern können. Auch soll insofern eine Neuerung eingeführt werden, als die Luftschiffe mit beson­dere» Apparaten ausgestattet werben sollen, an denen Post- flugzenge angebracht werden können, wodurch eine noch schnellere Beförderung der Ueberseepost erfolgen würde.

Notlandung eines Verkehrsflugzeugs im Taunus

Der Führer «nd eine Passagiers« verletzt.

TU Berlin, 6. April. Am Freitag vormittag gegen S Uhr mußte das um 8,25 Uhr in Frankfurt a. M. zum Fluge nach Köln gestartete Flugzeug 6 422 gegen schlechten, neblige» Wetters in der Nähe von Idstein eine Waldlandung Im Taunus vornehmen. Hierbei wurde die Maschine stark beschädigt. Der Führer Degener erlitt eine Gehirnerschütte­rung, die mitfliegende Krankenschwester Romana «inen Un- terschenkelbruch.

Eisenbahnunglück bei Toulouse

TU Paris, 6. April. Auf dem Bahnhof von Tessonnieres unweit Toulouse ereignete sich ein schwerer Zugszusammen­stoß, bei dem 28 Personen verletzt wurden. Bier der Ver­letzten ringen mit dem Tobe. Ein Zug überfuhr ei» Halte­signal.

Während die Majorin ihm ihre Besorgnisse über den Gesundheitszustand der Tochter vortrug, ruhten sein« klu­gen gütigen Augen unverwandt auf Felizitas, die unterrsei- nem durchdringenden Blick abwechselnd rot und blaß wurde. Gegen eine eingehende Untersuchung sträubt« sie sich mit aller Gewalt, so daß die Mutter beinahe ungehalten wurde.

Felizitas war fast irre vor Angst. Mit hilfesuchenden Augen sah sie den Arzt an. Und der verstand in ihrem Ge­sicht zu lesen nicht körperliche Beschwerden allein waren es, die sie quälten, nein, seelische Schmerzen und ein gehei­mer Kummer quälten das arme Mädchen und bald mußt« er, was es war!

Beruhigend drückte er ihr die Hand.

Er schrieb irgendeine Kleinigkeit auf.

So, Fräulein von Engelbert, zur Beruhigung Ihrer überanstrengten Nerven nehmen Sie das ein und bleiben heute hübsch im Bett. Sie brauchen sich wirklich nicht zu ängstigen, Frau Baronin, es ist nichts Besonderes! Und morgen hoffe ich die Baronesse in meiner Sprechstunde zu sehen, und damit Sie nicht zu warten brauchen" er wandt« sich wieder an Felizitas,bin ich schon um halb neun Uhr für Sie zu sprechen"

Und wieder dieser teilnehmend« starke Händedruck, der Felizitas ein wenig Trost gab. Er hatte nichts zur Mutter qesaqt; er würde ihr helfen! Daran klammerte sie sich in ihres Herzens Not.

»

Armes Kind!"

Dr. Briefen nickte mehrmals vor sich hin. Das alt« Lied das alte Leid!

In tiefem Erbarmen ruhten seine klugen Arztaugen auf Felizitas, die schamerglüht neben seinem Schreibtisch saß.

Sie hatte ihre Beichte vollendet.

Froh war sie schließlich gewesen, daß sie sich ihren Jam­mer einmal vom Herzen hatte heruntersprechen können.

Herr Dolto^ nun verachten Si« mich gewitzt" stam­melte sie.

Eortsetzuna folntI