Feuerbach, 27. Aug. (Elektrokarren Über­schlag t > i ch.) In der Annastrnße in Feuerbach überschlug sich ein mit vier Personen besetzter Elektrokarren. Wäh­rend der Lenker nur leicht verletzt wurde, mutzten die an­deren Mitf^renden wegen ihrer erlittenen Verletzungen in das Krankcnbans verbrarbt werden Friedrichshasen. 27. Aug. (Z o l l m o t o r b o o tF r i ed- richLi st".) Beim Hauptzollamt Friedrichshafen ist Mitte August ein neues Zollmotorboot in Dienst genommen wor­den. Das neue Boot st ein im Jahr 1917 gebautes Boot, das für die Zwecke der Zollverwaltung unbrauchbar geworden ist. In Erinnerung an den Vorkämpfer der deut­schen Zoll- und Reichseinheit aus schwäbischem Blut führt es den NamenFriedrich List".

Die Reichsbahndirektion Stuttgart stellt Zivilanwärier

ein. Die Reichsbahndirektion Stuttgart wird zum 1. November 1936 einige Zivilanwärter als Dienstanfänger für den gehobenen mittleren nichttechnischen Eisenbahndienst einstellen. Bewerbun­gen sind spätestens bis zum 15. September bei der Reichsbahn­direktion Stuttgart einzureichen. Nähere Auskunft erteilen die Reichsbahn-Betriebsämter und die Bahnhöfe.

Krankheitsstatistik. In der 33. Jahresmoche vom 9. bis 15. August wurden in Württemberg folgende Fülle von gemein­gefährlichen und sonstigen Krankheiten amtlich gemeldet: Diph­therie 61 (tödlich 3), Scharlach 77 (), übertragbare Kinder­lähmung 1 (), Paratyphus 5 (), andere Lebensmittelver­giftung 58 (), Unterleibstyphus 1 (), übertragbare Ruhr 1 (1, Kindbettfieber 1 (), Tuberkulose der Atmungsorgane 19 (19), Tuberkulose anderer Organe 1 (1).

Lokales

796 voo KriegshefHMgle

und 360 ooo KriegsrMMN W Betreuung

Mit dem Stichtag bes 11. Mai 1936 ist wieberum von den Versorgungsbehörden eine Zählung ver versorgungsberechtigten Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen sowie der durch die Versorgung betreuten Kämpfer für üie nationale Erhebung durchgeführt worden. Wie Ministerialrat Förster imReichs­arbeitsblatt" mitteilt, waren am Stichlag noch 796 611 Kriegs­beschädigte versorgungsberechtigt. Das bedeutet gegen das Vor­jahr einen Rückgang von 10 352 Fällen, der etwa der Zahl der Todesfälle entspricht. Der Durchschnittssatz ver Minderung der Erwerbsfähigkeit betrug 46,9 v. H. (im Vorjahr 46,8 v. H., im Oktober 1924 46,3 v. H.). Er zeigt eine geringe, aber ständig? Steigerung, weil viele, zunächst leichtere Leiden sich mit zuneh­mendem Alter verschlimmern, während bei den Schwerstbeschä- digten der Tod allmählich größere Lücken reißt. Die Front­zulage, die den versorgungsberechtigten Frontkämpfern ge­währt wird, sofern sie infolge ihres Dienstbeschädigungsleid:ne in ihrer Erwerbsfähigkeit um 50 v. H und mehr gemindert sind oder sofern sie als Leichtbeschädigte das 50. Lebensjahr vollende! haben, ist in 419 205 Fällen bewilligt worden. Von den 796 811 Beschädigten, die zur Zeit der Zählung Versorgung er­hielten, ist 81 657 eine Kapitalabfindung zum Erwerb oder zur wirtschaftlichen Stärkung eigenen Grundbesitzes gewährt worden Weiter erhielten u. a. Zulagen für den Unterhalt eines Vlinden- führerhundes 1718 Beschädigte.

Die Zahl der Witwenrenten betrug 360002, die der Waisenrenten über 83 000, die der Elternrenten mehr als 150 000. Dazu kommen noch Beihilfen in rund 120 000 Fällen.

Zur Zeit der Zählung wurden im Rahmen der Versorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung folgende Personen betreut: 929 Beschädigte, 252 Witwen, 317 Halbwaisen. 15 Vollwaisen, 73 Elternteile, 42 Elternpaare, je 7 Witwen- und Waisenbeihilfeempfänger und 68 Llternbeihilfeempfänger.

Aus dem Gerichtssaal

Sicherungsverwahrung für einen Eroßschwindler

Stuttgart, 27. Aug. Der 54 Jahre alte ledige Eugen Röslin von Rottenburg wurde von der 5. Strafkammer wegen elf Ver­brechen des Rückfallbetrugs und wegen erschwerter Urkunden­fälschung zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Außerdem wurde die Sicherunasverwahruna an

geordnet. Der Angeklagte, ein außerordentlich phantastischer Psy­chopath mit 18 Vorstrafen, hatte im Sommer 1932 im Kreis Münstngen ein Rittergut zum Preis von 300 000 RM. gekauft, ohne einen Pfennig Geld zu besitzen und lediglich in der Absicht, sich auf Grund des notariell beglaubigten Kaufvertrages einen weiträumigen Kredit als Rittergutsbesitzer zu eröffnen, was ihn« jedoch nicht gelang, da sich keine Darlehensgeber fanden. T.r Verkäufer des Guts dagegen ist um 1000 RM. geschädigt, die er für Aufwendungen zum Kaufabschluß verausgabte. Andere Be­trügereien verübte der Angeklagte gegenüber einem Fabrik­direktor und einem Tiefbauunternehmer, denen er insgesamr 1800 RM. an Darlehen abschwindelte. Auch auf den Heirats­schwindel verlegte sich der Angeklagte, wobei er aber nur eine Frau um 270 RM. zu betrügen verstand; zwei andere rückten nicht mit dem erbetenen Geld heraus. Wie schon früher, trieb der Angeklagte auch jetzt wieder einen überaus üppigen Schwin­del mit Titeln und Vermögensangaben. So bezeichnete er sich seinen Opfern g> 'nüber bald alsRegierungsdirektor a. D.", bald alskolumbischer Staatswerftendirektor und Kapitänleut­nant a. D.", bald alsVaudirektor bei der Reichsbahndirektion Stuttgart", bald alsFreiherr von Röslin" oderFreiherr von Trimbach". Ferner sprach er von einer Erbschaft, die ihm von zwei Tanten in Amerika zufallen werde und wobei allein die Erb­schaftssteuer 225 000 RM. betrage. Dann wieder hatte er in Holland 75 000 Gulden stehen, dann in Italien 60 000 Lire za fordern. Mit der Sicherungsverwahrung des Angeklagten ist dem Volksganzen zweifellos ein großer Dienst erwiesen worden.

Vorsicht beim Winken!

Köln, 27. Aug. Wer einmal eine Rheinfahrt mitgemacht hat, kennt den freundlichen Brauch des Zuwinkens vom Schiff zum Land und umgekehrt. In der Nähe von Königswinter überholte ein Gesellschafts-Sonderzug einen Rheindampfer, wobei sich zwi­schen den Insassen ein fröhliches Zuwinken erhob. Ein Betriebs­leiter, der sich in dem Sonderzug befand, bog sich beim Zuwinien weit aus dem Fenster heraus. Durch einen furchtbaren Schlag wurde ihm plötzlich die Hand mit dem Tuch vom Arm gerissen.

Der Verletzte verklagte die Reichsbahn auf Schadenersatz. Durch die Verhandlung konnte nicht geklärt werden, wie das Unglück zustande kommen konnte. Der Verletzte ist entweder gegen einen Signalmast geschlagen, oder der Arm ist von einem überragenden Gegenstand auf einen Güterwagen getroffen wor­den. Das Gericht erblickte in dem übermäßigen Hinauslehnen aus dem Wagenfenster eigenes Verschulden und billigte dem Kläger deshalb nur zwei Drittel der von ihm beanspruchten Schadenersatzsumme zu.

Urteil im Falschmünzer-Prozeß Starick

Berlin, 27. Aug. Nach zweieinhalbmonatiger Verhandlung ver­kündete die erste Strafkammer des Berliner Landgerichts am Donnerstag Vas Urteil in dem großen Falschmünzer-Prozeß gegen den 33jährigen Max Starick und seine 29 Mitangeklagten. Der Hauptangeklagte Starick erhielt wegen gemeinschaftlichen fort­gesetzten Münzverbrechens und Betrugs fünf Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust. 15 Mitangeklagte erhielten Zucht­hausstrafen von zwei Jahren bis zu vier Jahren sechs Monaten. Acht weitere Angeklagte wurden zu Gefängnisstrafen bis -n einem Jahr neun Monaten verurteilt, zwei amnestiert und vier freigesprochen.

Durch das jetzt abgeschlossene Verfahren sind die letzten Mit­glieder einer der größten Falchmünzerbanden, die jemals in Deutschland ihr Unwesen trieben, hinter Schloß und Riegel gesetzt worden. 30 Vandenmitglieder wurden bereits im Jahre 1"32 abgeurteilt. Die Straftaten liegen ausschließlich in der Zeit vor der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus. D'-e Bandenmitglieder hatten sich hinter einem Sportverein getu,--t, der mit berüchtigten Ringvereinen der Berliner Unterwelt ovss engste zusammenarbeitete.

Sport und Spiel

Rhön-Segelflug-Wettbewerb

Der am Dienstag abend geglückte Versuch des Dauerflugwelt­rekordinhabers Kurt Schmidt-München sich in den Besitz des Nhönrekordes mit 13:40 Stunden zu setzen, hatte am 11. Wett­bewerbstag der 17. Rhön zur Folge, dag alle Piloten sich gleich am Mittwoch morgen zum Start aufmachten, um durch Ziel­oder StreckenMae Vunkte zu sammeln. Bei den Zielfliegern hat­

ten Hanna Reitsch, Hakenjos und Späthe als Ziel Würzburg angegeben, das sie jedoch nicht ganz erreichten, sondern schon bei Hammelburg niedergehen mußten. Eine feine Leistung bot wie­derum Kurt Schmidt, der auf dem Flugplatz Giebel bei Würz­burg' landet.' und so sein angegebenes Zeil ansteuerte. Mit die­sem Flug von 94 Kilometer setzt? er sich an die Spitze der Ein­zelwertung. Auch der Stuttgarter Heiderich hatte mit seinem Zielflug Erfolg und landete nach 98 Kilometer in Oberroden bei Darmstadt. Döbler-Nürnberg kam bis Hammelburg, Ahrens- Aachen landete in Ratmühl in Bayern und Büchner-Stuttgart in Würzburg. Die beste Leistung des Tages vollbrachte der Dres­dener Bräutigam, der bis in die Nähe von Heilbronn kam und damit 137 Kilometer Luftlinie zurücklegte. Der Lufthansakapi- tnn Helm-Berlin mußte bei Kitzingen rach 78 Kilometer nie­dergehen, während die Piloten Peter Riedel und Kraft-Stutt­gart bei Herbolzheim nach 108 Kilometer landeten.

Internationale Alpenfahrt beendet DKW.-Mamrschaft strafpunktsrei Die achte internationale Alpenfahrt wurde am Mittwoch mit der 6. Tagesstrecke von Basel nach Jnterlaken über 401 Kilome­ter beendet. Nach diesem sechsten Tagesabschnitt steht nur noch die Schlußprüfung am Donnerstag aus, bei der eine neue Kontrolle der Fahrzeuge vorgenommen wird. Die letzte Tagesstrecke ge­staltete sich für die Teilnehmer zu einer wahren Trimphfahrt. In allen Ortschaften und Städten längs der Straße standen in dichten Reihen die Einwohner, vor allem die Schuljugend, und jubelten den Fahrern zu. Ohne Sonderbeigaben bot auch der Schlußabschnitt für Fahrer und Wagen kaum Schwierigkeiten.

Das endgültige Ergebnis der Alpenfahrt wird erst nach der Schlußkontrolle der Fahrzeuge bekanntgegeben werden können, doch steht bereits als sicher fest, daß die Fahrer der DKW.- Mannschaft als einzige die Fahrt strafpunktfrei beendeten. 44 Fahrer nahmen die Schlußetappe noch auf, unter ihnen dürften noch 24ohne Kennzeichen" sein, die die Fahrt über die 2333 Kilometer in 6 Tagesschleifen, also ohne Strafpunkt bewältigt haben.

Berlins großer Hockey-Erfolg 3:3 unentschieden gegen Indien Der Hockeykampf der Berliner Städteelf gegen den Olympi­schen Hockeysieger fand am Mittwoch in dem mit 20 000 Zu­schauern restlos besetzten Olympia-Hockeystadion statt. Die Be­gegnung endete 3:3, nachdem die Berliner bis zur Pause noch mit 1:0 geführt hatten. Der Sieg der Reichshauptstädter über Indien wurde erst in den letzten Sekunden vor dem Schlußpfiff verhindert, da ein drittes Tor kurz vor Schluß die erste Nieder­lage des Weltmeisters vereitelte.

Wissenswertes Zahlen-Allerlei '

Das dichtest bevölkerte Land des englischen Imperiums ist In­dien. Seine Bevölkerungszahl wird auf 320 Millionen geschätzt darunter sind nur 300 000 Weiße.

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Vogelfreunde haben ausgerechnet, daß, wenn die Vögel aus­stürben, die Menschheit das Aussterben der Vögel nur um sieben Jahre überleben würde. Denn wenn die Vögel nicht mehr die Insekten und Schädlinge vertilgten, so würden wir keine Ernten mehr haben und folglich verhungern.

In Massachusetts hat sich jemand ein Haus aus Zeitungspapier erbaut. Für den Bau wurden 65 000 Tageszeitungen und etliche tausend Zeitschriften verwendet. Die Außenwände bestehen aus 215 Schichten Papier, die äußere Schicht ist mit Firnis präpa­riert. Die Erbauung des Hauses hat acht Jahre in Anspruch genommen.

*

Ein Durchschnittsmensch von 50 Jahren hat in seinem Leben etwa 20 000 Kilo Nahrung zu sich genommen, ein starker Esser sogar 50 000 bis 60 000 Kilo.

Den höchsten Schornstein der Welt besitzt die Stadt Burton- on-Trent in England; er enthält so viele Ziegelsteine, daß man 38 mittelgroße Häuser daraus errichten könnte.

Herausgeber und Verlag: Buchdruckerei und Zeitungsverlag Wildbader Tagblatl Wilddader Radblalt, Wildbad im Schwarzwald (Inh. Th. Gack) DA. 7. 36. 735. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig.

Stadt Wildbad.

NflWW zi« FMmePesl.

Ich bitte die Bürgerschaft, zum Kreisfeuerwehrtag und 75jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuer­wehr Wildbad am Sonntag, den ZS. Kugust IHZb

die Häuser zu beflaggen.

Ser Bürgermeister.

Leitung: Intenckant Licimrä Xrsuss

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Operette in 3 Wirten

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Nreisfeuerwehr - Verband Neuenbürg Freiwillige Feuerwehr WUSbab

Einladung

ZUM 11. Kreisfeuerwehrtag

am 29./30. August 1936 in Wildbad verbunden mit dem

7Sjührigen Jubiläum -er Freiwilligen Feuerwehr Wildbad

Programm:

Samstag, 20.30 Uhr Festbankett in der Turn- und Festhalle

Sonntag,

8.00

10.00

11.00

14.20

16.00

20.00

Montag, 14.00

Tagung des Kreisfeuerwehrverbandes

Schulübung

Hauptübung

Festzug zum Sportplatz > Antreten am Bahnhof 14 Uhr.

Vorführungen auf dem Sportplatz Kameradschaftliches Beisammensein in der Turn- und Festhalle Kinderfest

Die Bevölkerung des Bezirks und insbesondere von Wildbad und die titl. Kurfremden werden zu diesen Veranstaltungen freundlichst eingeladen.

Für den Kreisfeuerwehrverband und die Freiwillige Feuerwehr Wildbad: Wilhelm Schill.

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