sich am Donnerstag in bedeutend verstärktem Matze. Die Ort­schaft Las Lhacras wurde in Trümmer gelegt. Erotze Schä­den werden auch aus Paso Grande, San Martin und San Franziska gemeldet. Das Beben verursachte an mehreren Stellen große Felsstürze. Die bisherigen Meldungen berichten jedoch »och nicht davon, datz Todesopfer zu beklagen waren.

Mutige Streikrmruhen in Belgrad

Polizei macht von der Schußwaffe Gebrauch

Belgrad, 29. Mai. Durch persönliche Vermittlung des Mini­sters für Sozialpolitik war es in der Nacht zum Freitaa zu einer Einigung zwischen den Vertretern der streikenden 10 MO Bauarbeiter und den Arbeitgebern gekommen, durch die der Streik beigelegt werden sollte. Trotz dieses Einvernehmens haben aber die Bauarbeiter die Arbeit am Freitag nicht wieder aus­genommen.

Eine große Menge von Arbeitern drang in das Gebäude der Arbeiterkammer ein, wo sie den Sekretär des Bauarbeiterver­bandes, der an dem Zustandekommen der Vereinbarung mit­gearbeitet hatte, so verprügelten, datz er im Sterben liegen soll. Als die Arbeiter sodann in der Nähe von Belgrad eine Ver­sammlung abhalten wollten, schritt die Polizei ein. Es kam zu Zusammenstößen, in deren Verlaus von den Arbeitern einige Schüsse abgegeben wurden. Daraufhin machte auch die Polizei von der Schußwaffe Gebrauch. Ein Arbei­ter wurde getötet, einer schwer und mehrere leicht verletzt.

Im Verlaus des Tages kam es zu weiteren kleineren Zusam­menstößen zwischen der Polizei und Arbeitern. Die Bauarbeiter weigerten sich, das mit den Arbeitgebern getroffene lleberein- kommen, das Lohnerhöhungen vorsieht, anzuerkennen, weil die iehnstüiüüge Arbeitszeit beibehalten werden soll.

»Wunderdoktor" im Kamps mit dem amerikanischen Kongreß

Washington, 29. Mai. Der erbitterte Kampf, den derWun­derdoktor" Dr. Townsend gegen den amerikanischen Kongreß führt, beschäftigt in hohem Matze die amerikanische Oeffentlich- keit. Dr. Townsend, dem es gelungen war, Millionen von An­hängern in den Vereinigten Staaten zu werben, indem er allen amerikanischen Staatsbürgern über 68 Jahren eine monatliche Altersrente von 200 Dollar versprach, hatte sich die Feindschaft der Kongretzparteien zugezogen, als er mit der Bildung einer neuen Partei drohte, die als dritte Partei neben die alther­gebrachten Parteien der Republikaner und Demokraten treten sollte. Man beschuldigte denWunderdoktor" grober Bauern­fängerei und persönlicher Bereicherung. Dr. Townsend wurde in der letzten Woche vor einen Untersuchungsausschuß des Re­präsentantenhauses gestellt. Nach zweitägigem Verhör verließ derWunderdoktor" jedoch bereits den Sitzungssaal mit der Bemerkung, er weigere sich, weitere Aussagen zu machen und kehre nicht mehr zum Verhör zurück, es sei denn als Gefangener.

Das Repräsentantenhaus hat nun mit 271 gegen 41 Stimmen gegen Dr. Townsend sowie seine Helfer, den Pfarrer Wunder- Neuyork und Sir John Kiefer-Chikago, wegen Mißachtung eines Kongretzausschusses gerichtliche Verfolgung beantragt, so datz der Fall desWunderdoktors" demnächst die amerikanischen Ge­richte beschäftigen wird.

Aufruf zum Reichshandmerkertag WS!

Reichshandwerksmeister W. G. Schmidt erläßt soeben zum Reichshandwerkertag 1936 (S. bis 10. Juni) folgenden Aufruf an das Fllhrerkorps des deutschen Handwerks:

Der Reichshandwerkertag 1936 steht vor der Tür. In enger Zusammenarbeit mit den Dienststellen der Partei, der Deutschen Arbeitsfront und des Reichsstandes des Deutschen Handwerks sind die Vorbereitungen getroffen worden. Frankfurt a. M-, die Stadt des Deutschen Handwerks, ist für den diesjährigen Führerappell gerüstet. Das Führerkorps des deutschen Hand­werks hat nunmehr unter Beweis zu stellen, daß die Arbeit der Handwerksfiihrung in den letzten Jahren erfolgreich gewesen ist. Die Öffentlichkeit sieht auf Euch! Von Eurem Auftreten hängt es ab, wie das deutsche Volk in Zukunft das Handwerk wertet. Der Eindruck, den der diesjährige Reichshandwerkertag hinter­lassen wird, ist bestimmend für die Erfolge unseres ferneren Schaffens. Daher erwarte ich, datz jeder Teilnehmer durch diszi­pliniertes Verhalten zur Hebung des Ansehens des deutschen Handwerks beiträgt.

Ihr DAF.-Walter und führenden Meister des deutschen Hand­werks habt in den vergangenen Jahren Eure Pflicht erfüllt. Unter teilweise erheblichen persönlichen Opfern habt Ihr Eure Kraft darein gesetzt, die Angehörigen unseres Berufsstandes nicht nur organisatorisch zusammenzuschmieden, sondern auch weltanschaulich, sozialpolitisch auszurichten und wirtschaftlich zu fördern. Groß waren die Aufgaben, die ich Euch stellen mutzte, und schwer waren die Wege, die manchmal zu gehen waren. Als treue Soldaten unseres Führers seit Ihr Euren Verufskamera- den allzeit Vorbild und Ratgeber gewesen. Daß das deutsche Handwerk wieder mehr und mehr zu Ehren kommt und die An­erkennung von Partei, Staat und Volk gefunden hat, ist nicht zum kleinsten Euer Verdienst.

Aber das Ziel ist noch lange nicht erreicht, und daher gilt es, mit noch größerer Zähigkeit, noch stärkerer Begeisterung, noch höherem Opfersinn weiterzuarbeiten, damit das Handwerk in sich gesunde und sich nicht nur als notwendiges, sondern auch als wertvolles Glied in die Volksgemeinschaft einfüge. Wenn ich Euch also zum Reichshandwerkertag nach Frankfurt a. M. rufe, so geschieht dies nicht, um ein Fest zu begehen, sondern zum Zwecke ernster Arbeit. Zahlreich sind die Probleme, die noch von uns gestellt werden. Nur dann, wenn ein einheitlicher Wille das gesamte Handwerk erfaßt und zur Tat vorwärts drängt, kann es uns gelingen, das große Werk zu vollbringen, zu dem wir berufen sind.

Der Leitspruch des diesjährigen ReichshandwerksertagesA r - beitund Ehre" weist darauf hin, daß das deutsche Handwerk nur durch den Einsatz all seiner Kräfte und Fähigkeiten den Kampf mit dem Schicksal meistern wird, daß weiter die Arbeit nur dann von Segen sein kann, wenn sie aufs engste mit dem Ehrbegriff verbunden ist. Das Handwerk kann in des Wortes wahrstem Sinn nur durch Arbeit wieder zur Ehre kommen und, nachdem Weg und Entwicklung durch die nationalsozialistische Gesetzgebung sichergestellt sind, müssen die großen Rechte, die uns im Dritten Reich eingcräumt worden sind, durch die selbstver­ständliche und freiwillige Uebernahme noch größere Pflichten ausgeglichen werden.

Ihr DAF.-Walter und führenden Meister seid mir dafür ver­antwortlich, datz der Gemeinschaftsbegriff, den das Handwerk aus der Vergangenheit herübergerettet hatte, sich in eine Leistungs­gemeinschaft umsetzt, die den Weg für die praktische Arbeit im Dienste des deutschen Volkes freimacht. Ihr seid mir dafür ver­antwortlich, datz das Handwerk sein Tun und Handeln aus­schließlich von der nationalsozialistischen Idee leiten läßt und sein Wollen und Wirken dem Aufbauwerk unseres Führers dienstbar macht.

Der Reichshandwerkertag 1936 wird eine Reihe grundlegender Arbeitsrichtlinien für Euch bringen. Die größte Sorge aber wird der Ertüchtigung unseres Nachwuchses gewidmet sein. Ich er­warte von den führenden Meistern und DAF.-Waltern, daß sie die ungeheure Bedeutung gerade dieser Aufgabe voll erkennen und keine Mühe scheuen, um sie zum Erfolg zu führen. Darüber hinaus werden am Reichshandwcrkertag in zahlreichen Arbeits­tagungen weltanschauliche, wirtschaftliche und soziale Probleme zur Erörterung stehen, deren Kenntnis und Beherrschung für jede fruchtbringende weitere Tätigkeit unentbehrlich sind.

Möge der Reichshandwerkertag, der im verheißungsvollen Zeichen der gemeinschaftlichen Zielsetzung der Reichsbetriebs­gemeinschaft Handwerk und des Reichsstandes des Deutschen Handwerks steht, die Früchte zeitigen, die ich von dieser Ver­anstaltung erhoffe!

Möge das Führerkorps des deutschen Handwerks zeigen, daß es gewappnet ist für den Kampf um die Wiedererstattung unse­res Volkes und damit auch die Wiedergesundung des deutschen Handwerks!

Verordnung Zur Mrdsrung der Tierzucht

Berlin, 29. Mai. Der Reichs- und preußische Minister für Ernährung und Landwirtschaft hat auf Grund der ihm im Gesetz zur Förderung der Tierzucht vom 17. Mürz 1936 erteilten Er­mächtigung die Erste Verordnung zur Förderung der Tierzucht vom 26. Mai 1936 erlassen. Die Verordnung erstrebt die Sie i- gerung der Leistungsfähigkeit der deutschen Viehhaltung und damit die Vermebruna der Produktion tierischer Erzeugnisse für die Vottsernayrung. Die in mehreren Ländern für einige Tierarten schon bestehende Körpflicht ist nunmehr auf einheitlicher reichsgesetzlicher Grundlage aus die fünf wichtigsten Haupttierarten ausgedehnt worden. Hengste, Bullen, Eber, Schaf- und Ziegenböcke dürfen vom 1. September 1986 erst dann zum Decken verwendet werden, wenn sie angekört sind. Hierdurch ist den Wünschen der Tier­züchter nach einer einheitlichen Regelung im Reichsgebiet Rech­nung getragen worden. Für den Bezirk jeder Landesbauern­schaft ist ein Köramt zu bilden, das vom Landesbauern­führer geleitet wird. Er bestellt die Mitglieder und Vorsitzenden der einzelnen Abteilungen des Köramtes und der Körstellen, die dem Köramt unterstehen. Neu sind die Sonderkörungen, die auf Verkaufsveranstaltungen und Ausstellungen anerkannter Züchtervereinigungen oder der Landesbauernschaft stattfinden, um den Bauern und Landwirten Gelegenheit zu bieten, gekörte Tiere zu erwerben. Es mutz allen Viehhaltungen die Möglich­keit gegeben werden, ihre Tiere decken zu lassen. Dort, wo die Haltung gekörter Tiere auf vertraglichem oder genossenschaft­lichem Wege nicht zu erreichen ist, können die Gemeinden zur öffentlichen Haltung übergehen.

ReLchshandrverkertag L936

Das Programm vom 3. bis 1V. Juni

Wenige Tage nach Pfingsten, am S. Juni, beginnen in Frank­furt a. M., der Stadt des Deutschen Handwerks, die Veranstal­tungen des diesjährigen Reichshandwerkertages. Der Reichs­bandwerksmeister hat ihm den LeitspruchArbeit und Ehre" vorangestellr, um so den zähen und ernsten Lebenswillen des deutschen Handwerks zum Ausdruck zu bringen. Der diesjährige Reichshandwerkertag besteht aus einer Kette ernster Arbeits­tagungen, die von feierlichen Kundgebungen und Veranstaltun­gen umrahmt sind. Als würdigen Auftakt hat der Reichshand­werksmeister eine Ehrung der Gefallenen angeordnet, die am 4. Juni in Berlin vor dem Ehrenmal und am Grabe Horst Wessels sowie in Ostpreußen am Tannenbergdenkmal stattfinden soll. Am 5. Juni wird in Frankfurt die AusstellungDie Vuch- vruckkunst im Wechsel der Jahrhunderte" eröffnet, die anläßlich der 500-Jahr-Feier für Gutenberg ins Leben gerufen wurde. Bereits der nächste Tag steht im Zeichen ernster Arbeit. Zum erstenmal werden am 6. Juni die Reichsbetriebsgemeinschaft Handwerk und der Reichsstand des Deutschen Handwerks gemein­sam eine große Arbeitstagung abhalten, auf der der Reichs­handwerksmeister über die Zukunftsaufgaben des Führcrkorps im Handwerk sprechen wird. Voraussichtlich wird auch Reichs­organisationsleiter Dr. Ley das Wort nehmen Nachmittags fin­det der feierliche Empfang der Wandergesellen und der hand­werklichen Sternfahrer in Berufstracht statt, während der Abend eine Festveranstaltung in Anwesenheit führender Männer der Partei und des Staates bringt. Am Sonntag, 7 Jum, erfolgt in der Paulskirche die Meisterfreisprechung. Am gleichen Tage wird sich durch die Straßen der Stadt des Handwerks der große Festzug bewegen. Die folgenden Tage bis zum Mittwoch sind ven mehr als 20 Sondertagungen der Handwertsgliederungcn Vorbehalten, und den Abschluß bildet eine von der Hitlerjugend vurchgeführtc feierliche Veranstaltung aus einer Burg am Rhein.

Eine deutsche Himalaja-Stiftung

München, 29. Mai. Der Reichssportführer von Tschammer und Osten und die Leiter der bisherigen deutschen Himalaja-Unter­nehmungen, Karl Bauer und Fritz Bechtold, haben eine rechts­fähige Stiftung mit dem Sitz in München errichtet, die den NamenDeutsche Himalaja-Stiftung" führt. Der Stiftung sind von den Gründern bereits namhafte Geldmittel zur Verfügung gestellt worden. Zum Vorstand der Stiftung hat der Reichs­sportführer Fritz Bechtold bestellt. Die Aufsicht über die Stif­tung wird durch einen Aussichtskreis geführt, der unter dem Vor­sitz des Reichssportführers steht. Die Stiftung verfolgt den Zweck, bergsteigerische Kundfahrten in den Himalaja und andere entlegene Gebirge durchzuführen und Mittel hierfür zu werben. Der Aufsichtskreis hat sich dafür entschieden, in diesem Jahre vier deutsche Bergsteiger in den östlichen Himalaja zu entsenden. Die deutschen und die britischen Behörden haben die Durchfüh­rung dieses Planes bereits gestattet. Da in anderen Gebieten des Himalaja die beiden großen britischen und französischen und andere Unternehmungen am Werke sind, hat sich die deutsche Expedition den Sikkim-Himalaja als Ziel gewählt. Die Leitung ist Karl Bauer übertragen worden, der 1929 und 1931 die ersten beiden Lernmannschaften für den nächstjährigen deutschen An­griff auf den Nanga Parbat heranzubilden und die Vorberei­tungen für dieses Unternehmen in Indien zu treffen. Weitere Teilnehmer sind Dr. Kars Wien, Dr. Günter Hepp und Adolf Eöttner.

Unterdrechunq der LeuM-schMMerischen WMschaftsverhandlungen

Bern, 29. Mai. In den Verhandlungen zwischen Deutschland und der Schweiz wurden am 28. Mai der deutschen Abordnung die Vorschläge der Schweiz für die Neuregelung des Reise­abkommens und für gewisse Aendcrungen an den'übrigcn Ver­rechnungsabkommen übergeben. Um der deutschen Abordnung Gelegenheit zu geben, diese Vorschläge zu prüfen und neue Richtlinien einzuholen, wurden die Verhandlungen in Bern am Donnerstag abend bis auf weiteres unterbrochen.

Reichsfchule der Technischen Nolhilse

Eisenhardt (Mark), 29. Mai. Am Tore der ehrwürdigen Burg Eisenhardt bei Belzig grüßt jetzt das weih-rote Fahnentuch mit Zahnrad und Hammer; das Zeichen der Technischen Nothilfe. Hier ist die Reichsführerschule der Technischen Nothilfe unter­gebracht, die am Donnerstag im Beisein von vielen Vertretern von Staat und Partei, der Wehrmacht und Polizei eingeweihr wurde. Der Reichsführer der Technischen Nothilfe, SA.-Eruppen- führer Weinreich, erwähnte in seiner Begrüßungsansprache die tiefe kameradschaftliche Zusammenarbeit, die die Teno mit allen beteiligten staatlichen und Parteistellen verbinde. Mini­sterialdirigent Bracht eröffnete im Namen des Reichsinnen­ministers die Reichsschule und überbrachte der Technischen Not­hilfe den Dank und die Anerkennung der Reichsregierung. Dann erläuterte der stellv. Reichsführer der Technischen Nothilfe, Hampe, Zweck und Aufgabe der Reichsschule. Die Teilnehmer an den 14tägigen Kursen sollen eine gründliche Ausbildungs­grundlage für den Sicherungs- und Hilfsdienst erhalten. Die Arbeit, die hier geleistet wird, dient der Abwehr von Notständen und Gefahren.

LZ.Hmdendurg" in Rio de Janeiro

Rio de Janeiro, 29. Mai. Das LuftschiffHindenburg" ist auf seiner zweiten Südamerikareise am Freitag früh 10.04 Uhr MEZ. auf dem Luftschiffhafen Santa Cruz bei Rio de Janeiro glatt gelandet. Die Rückfahrt wird am Samstag angetreten. Am 4. Juni wird LZ.Hindenburg" wieder in Frankfurt am Main sein.

WnOe« «Ser De«1M«d

Von Professor Hanns Schmiedel.

Die vollerwachte Natur mit ibren unzähligen Farben- und Formenwundern hält jedes tiefe Gemüt gefangen Dem Alternden enthüllt sich bei dieser alljährlichen Verjüngung der deutliche Kreislaü' eines ewigen Schöpferwillens. Er gibt sich ihm hin und wird von Tag zu Tag gläubiger, im Ring einer wundersamen Ordnung des Lebens zu stehen. Auch dem gottfernsten Menschen ist das aufgeschlagend Psingstbuch der grünenden und sprießenden Natur ein Weg­weiser, hinter der unausdenkbaren, erfindungsreichen Man­nigfaltigkeit der Augenfülle einen werkbeflissenen Geist zu ahnen.

Der Dom des deutschen Waldes iiberschauert uns feierlich, Andacht durchzittert die Seele, das Geheimnis von Sage und Märchen durchgeistert unser Ahnen, wir stehen in der Zwiesprache mit den Geistern der Heimat. Die Bilder von Natur und Landschaft sind unseres sehnenden Geistes Nah­rung. Zarte duftende Gebilde steigen in uns auf, blauender, unendlicher Himmel entführt uns in die Ewigkeit, weitge­schwungene Horizonte wecken das Fernweh zum Glück, das uns lockt. Verschwiegene Täler bringen alle Herzensheim­lichkeiten zum Klingen, freie bergige Gipfel sprengen die trunkene Brust zum Jubel beglückten Daseins.

Pfingsten über Deutschland! Wieder stehen wir mit Geist und Sinnen vor dieser Neugeburt unserer Hoffnungen und Lebensfreuden. Ein überströmender Segen quillt aus dem Reichtum vielversprechenden Lebens. Aus Meisterhänden springen herrliche Gebilde hervor, unser Naturforschen stößt auf Rätsel und Weisheiten, die in der winzigsten Zelle un­begreifbare Kühnheit und eine unerschöpfliche Voraussicht offenbaren.

An Pfingsten spüren wir, was Geist ist. Geist schafft das Wunder im Dasein. Geist erst führt zur himmlischen Ge­walt, zur kosmischen Vernunft, zum Weltherzen, zur frucht­baren erdmütterlichen Weihe und Tiefe. Das Gleichnis weiß um diese unaussprechlich heimliche Erweckung, denn Gott kommt im sanften Säuseln. Wir sind Geschaffene eines lie­benden Vaters, unsere Herzen und Seelen sind Wirklichkei­ten, die aus Gott selber atmen. Wir tragen sein geistiges Antlitz in uns. Mit der Kraft der Seele und der Glut der reinen Empfindung dringt unser Geist ein in das Welten­wesen und stößt dort aus den Urquell all dieser lebenwir­kenden Energien. Diese pfingstliche Naturversenkung ist eine Neugeburt des ganzen Menschen. Sind wir nicht ehrwürdi­gen Bäumen gleich, an denen ein unerwartetes Blütenmeer ansetzt über Nacht?

Das geistige Pfingsten strahlt über Deutschland vielleicht noch Heller als das leibliche, sichtbare der Naturschönheit. Aber beide zu jener erdbefreienden Fröhlichkeit, zu jenem Jungseinmüssen, das alle schlafenden Kräfte einstiger Ju­gend- und Wunschträume anweht zur Inbrunst eines fest­lichen Lebensglaubens. Wir alle schreiten hinein in die un- gekannte, in Elast und Sonnenschein prangende pfingstliche Heimat. Ein einziges großes Volk steht unter geistigem Ge­setz, einem Gesetz seines Wesens, und erlebt die Pfingstschön- heit: im Wesen selber zu wachsen und sich zu gestalten. Wir erkennen beglückt, daß wir keine verträumten und spieleri­schen Launen einer willkürlichen Macht sind, daß wir viel­mehr Träger und Gefäße eines göttlichen Weltenwillens sind. So, wie es draußen blüht und Frucht ansetzt, sprießt und sich entfaltet, so ist es auch auf dem Grund unserer Seele.

Die deutsche Wsltpfingstsendung beginnt in mehreren Sprachen verstanden und gesprochen zu werden. Unser über­volles Herz verströmt seine Liebe, wie die Blüte ihren Duft. Selbstlos sind wir geworden, pfingstgläubig. Auf Altären des Volksopfers brennt stilles, wärmendes Feuer. Es ist und bleibt ein deutsches Pfingstgescheben, wie ein einziger Mann, der zuerst geistiger Führer, Führer zum Geist, war, wahrer Führer geworden ist. Sein Weg war ein geistiger, ein Weg durch und zur Idee Sein Wunder zeugte neuen Brand, sein Geist, sein Ideal wuchs, verzehrte alles Morsche und Faule, alles Materielle und Eigensüchtige. Es war Pfingstzeit eingekehrt in die deutsche Geschichte. Dieser Geist wuchs über Deutschland. Er braust täglich und stündlich. Es ist ein Wehen des fanatischen Glaubens. Dieser Glauben be­siegt ein Schicksal, dieser Glauben stürmt den Himmel Und schon steht neben der Schöpfung der Natur draußen die gei­stesgewaltige Schöpfung des Herzens drinnen Wieder zeugt Deutschland pfingstlich von der Gewalt seiner Sendung, sei­ner Eottnähs, seiner geistigen Gemeinschaft mit den höch­sten Daseinskräften.

Das Wetter

Voraussichtliche Witterung

Zunächst schwache östliche, dann auffrischende, mehr nach West drehende Winde» zeitweise noch aufheiternd, im ganzen jedoch wieder zunehmende Unbeständigkeit des Witterungs­charakters, Temperaturen tagsüber zunächst etwas anstei­gend, dann wieder leichte Abkühlung» meist trocken.