Lokales

Wildbad, den 30. Mai 1936.

Einführung de- Deutschen Volksschule .n Wildbad. Bei

der Befragung der Erziehungsberechtigten zu der Emstch- ruu!g der Deutschen VEsschu-le haben von 285 Familien mit 434 K.nd-evn, welche zur Jett die eo. Vo-l-kssch-ule besuchen, 284 Familien ihre Kinder für die Deutsche Volksschule an- -gemeld»er. Die k-ath. Volksschule besuchen zun Zeit 33 Schü­ler aus 23 Wild-ba-der Familien; sämtliche Eltern haben ihre Kmder für dm De-utsche Vo-lksschu-le «gemeldet. Die ovang. -u-nd d-i-e kalh. Volksschule werden ü-aher in nächster Zeit g-u- sammengelogt.

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Kurtheater Wildbad. Mit drei Pfmgstgastspielen (Sams­tag, den 30.; Sonntag, den 31. Mai und Montag den 1, Juni) gibt Intendant Richard Krauß mit dem Ensemble dos Heilbrunner Stadttheators in diesem Jahre seine V.siten- karto ab. Am Samstag und Montag bringt er einen bun­ten Abend und am Sonntag den neuen Schwank: D er Hun­derter im Wostentascher'l von Neal und Ferner. Die kun- ier-bunlen WiGbabor-Sprudel-Abende unter der künstle­rischen Leitung seines OberspieAeiters Joses Stander er­freuen sich in Wildbad in den letzten Jahren so großer Be­liebtheit, daß sie bisher ausnahmslos vor überausverkaußen Häusern vor sich gehen konnten. Die 135 Minuten Kabarett im Kurthealer worden gestützt auf ihren guten Ruf aus den Vorjahren auch an den diesjährigen Pfingftfeierta- gen ihre Anziehungskraft nicht verfehlen. Scherz, Satire, Ironie, ohne tiefere Bedeutung! Der am Sonntag zur Erstaufführung kommende SchwankDer Hunderter im Weften-tasch-er'i wird ob der Fülle seiner komischen Situa­tionen und der wohltuend echt gezeichneten Typen ebenfalls zwei Stunden glänzend unterhalten.

Pfingsten

Das rechte pfmgstliche Blühen haben wir in diesem Jahre schon hinter uns. Kastanien, Flieder und Goldregen sind vielfach schon verblüht, und der lockende Ruf:Schmücket mit Maien das liebliche Fest!" kommt ein klein wenig ver­spätet. Längst begrünten sich die Buchen mit ihrem weichen, flaumigen Laube, das uns fast als das allerschönste Blatt­werk des Frühlings erscheinen will..., so ist denn Pfing­sten in diesem Jahre fast schon ein Fest des Sommers, Heckenrosen umranken es, Holunderblüten umhauchen es mit ihrem geheimnisvoll würzigen Duft.

Pfingsten! Der Name schon hat einen unvergleichlich fest­lichen Klang. Wer unter uns wäre, der, wenn er das Wort nur hört, nicht an irgendeinen Pfingstmorgen dächte, den er auf dem Lande verbrachte? Da war vielleicht eine kleine Dorfkirche, über und über mit Birken geschmückt, so daß zwischen dem feierlichen Gesang und den Worten des Pfar­rers doch immer ein herb-süßer Friihlingsduft mitschwaug, ein wenig holde Weltlichkeit inmitten der Erdentrückung. Und wer unter uns ist, dem bei dem Worte Pfingsten nicht das schönste von all unsern Frühlingslievern einsiele, das ewig junge, ewig herrliche:

Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser schönen Sommerzeit an deines Gottes Gaben ,..

Da blühen in den Gärten dieTulipanen". die viel schö­ner sich geschmückt haben als mit Salomonis Seide... da leuchten die weißen Sterne der Narzissen, da gibt es tau­fend Blütenwunder, tausend Beglückungen die wir olle ganz anders noch in uns ausnehmen, wenn wir sie mit den richtigen Pfingstaugen ansehen.

Pfingsten... da setzten früher die Frauen und jungen Mädchen zum ersten Mal den neuen Sommeritrobbut aut.

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oen weitzen mit der Blumengirlande, und auch die Män­ner fanden, daß man nun Ernst machen müsse mit der stro­hernen Kopfbedeckung, ein Filzhut wurde doch allmählich zu warm. Man konnte es früher am Straßenbild ganz ge­nau sehen, wenn Pfingsten gekommen war. Alt und Jung hatte sein Aussehen verändert.

Pfingsten war auch ein Tag der Verlobungen, und das ist es wohl heute noch. Es wird von jungen Liebesleuten als glückbringend angesehen, sich am Pfingstsonnabend zu ver­loben. Das ist ein Tag, den man sich merken kann, und es ist schon eine hübsche Sitte, wenn später die ganze Familie den Pfingstsonnabend als den Verlobungstag der Eltern festlich begeht.

Und um auch von den materiellen Genüssen zu reden: der Duft eines frischen Pfingstkringels ist nicht zu verachten. Da kann einem schon das Wasser im Munde zusammenlau­fen. Und wenn man in der Laube im psingstlichen Karlen gemütlich beim Festkasfee sich zusammenfindet, dann wird einem in Wahrheit bewußt, wie wunderschön und genuß­reich so ein Feiertag ist.

Pfingsten, das liebliche Fest ist gekommen und wie man es auch feiern mag, immer wird es ein Ausruhen sein vom Alltag, und immer werden die Augen Heller und die Seele fröhlicher werden, denn unter uns ist keiner, dem die­ses Fest nicht aus irgend eine Weise Freude schenkt.

Württemberg

Stuttgart. 20. Mai. (S t u t t g a r t e r F r e m d e n v e r- kehr.) Unter dem Vorsitz von Stadtrechtsrat Dr. Locher fand im Sitmnasiaal des Stuttaarter Ratbauses die Mit­gliederversammlung des Verkehrsverems Stuttgart statt. Verkehrsdirektor Kienzle, als Geschäftsführer des Verems, erstattete den Geschäftsbericht, dein u. a zu entnehmen ist, daß etwa 300 000 Fremde in Stuttgart weilten. Es handelt sich dabei aber nur um solche Fremde, die statistisch erfaßt werden konnten. Mit Einschluß der nicht polizeilich gemel­deten Fremden hielten sich täglich 2000 Fremde in Stutt­gart auf. Die Zahl der Uebernachtungen betrug etwa 70 000 und habe um 13,4 Prozent, die Uebernachtungsdauer sogar um 21,7 Prozent zugenommen. Der Fremdenverkehr Stuttgarts sei verglichen mit den übrigen Großstädten Deutschlands an die zweite Stelle gerückt. Dies verpflichte dazu, weiter dafür zu werben, daß diese Stellung Stutt­garts im deutschen Fremdenverkehr gehalten werden könne.

Winzeln, OA. Oberndorf, 29. Mai. (Beide Hände abgeschlagen.) Der in der Schmiede der Mauserwerk­stätte beschäftigte Heinrich Vach erlitt einen schweren Un­fall. Beim Einsetzen eines Gesenkes kam er der Auslösung des Hammers zu nahe. Dieser löste sich aus, sauste nieder und schlug ihm beide Hände gb.

Hvnau OA. Reutttngen, 29. Mai. (Schüler ab­gestürzt.) Am Donnerstag mittag stürzte der 15jcih- rige Stuttgarter Schüler Arthur Maier bei einem Ausflug auf den Lichtenstein in der Nähe des Spörerschen Risses über einen Felsen. Mit einem Schädelbruch und mehreren schweren Kopfverletzungen mußte er ins Reutlinger Kreis- rranrennaus einaelierert werden.

Schwab. Hall, 29. Mai. (Tödlicher Sturz.) In ei­nem Hause der Neuen Straße stürzte eine 21 Jahre alte Hausgehilfin von hier so unglücklich die Treppe hinab, daß sie kurze Zeit später verschied.

Kösingen, OA. Neresheim, 29. Mai. (Vom Blitz ge­tötet.) Während eines über das Hürtsfeld hingezogenen Gewitters ist der hiesige 31 Jahre alte Zimmermann Jo­hann Fischer, Vater von zwei Kindern, während der Ar­beit auf dem Zimmervlatz vom Blitz getroffen worden. Er war sofort tot.

Tettnang, 29. Mai. (Unwetter mit Hagel­schlag.) Am Donnerstag ging ein schweres Unwetter, das

mit Hagelschlag verbunden war, uver unsere Gegenv nrever. Der Hagelschlag dauerte beinahe eine Viertelstunde, und der zum Teil haselnußgroße Hagel fiel so dicht, daß er in weni­gen Minuten die Straßen der Stadt in ein winterliches Kleid hüllte. Die Obstbäume haben nicht unbeträchtlichen Schaden genommen.

Sport-Vorschau

Der Sport an Pfingsten Freundschaftsspiele im Fußball

Am Samstag: Eintracht Frankfurt 1. FC Nürnberg, SV. Waldhof SpVgg. Fürth, Arminia Bielefeld Germania Brötzingen.

Am Sonntag: Stuttgarter K'ckers SV. Waldhof in Kon­stanz, Stadtelf Konstanz Kreuzlingen MTB. Stuttgart ge­gen PanzerschiffGraf Spee", Alemannia Dortmund FV. Zuffenhausen, FV. Herrenberg SpFr. Eßlingen Res., Wor- matia Worms FC. Hanau, Rappenwörth KSV. 9S Stutt­gart, VfL Obertürkheim FV. Waldshut.

Am Montag: VfR. Schwenningen Stuttgarter Kickers, Phönix Karlsruhe VfB. Leipzig, Schwarzweiß Barmen ge­gen Germania Brötzingen, Alemannia Dortmund FV. Zuf­fenhausen.

Aufstieg zur Eauliga:

FC. Mengen Union Böckingen, SpV. Göppingen FB. Nürtingen, SpVgg. Trossingen VfR. Eaisburg.

Evangelischer Gottesdienst,

Pfingstfest, Sonntag, den 31. Wai 1936

9V- Uhr Pr-edügt (Apostslig-esch. 2, 3241; Lied 231) Stadt- pfarrer Dauber.

Der Kirchenchor singt.

Abendmahlsseier mit Mnges-ügter Beichte.

2 Uhr nachmittags Psi-ngstfeier des KindergoltesNenistes bei d er Eberhards ruh e.

Pfongstmontag. den 1. Juni 1936 Otts Uhr Predigt, Sladtvika-r Schund.

Dienstag, den 2. Jum 1936 8V-- Uhr abends Bibelstunde im Christi. H-öspig Mittwoch, den 3. Jum 1936 8V2 Uhr abends Mädchenabend 1 im Gemeinldesaal 2 in der Kteintinid'erschnte

10 Uhr abends Ange-stelltenabend im Gemeindehaus. Ge- m-oindeg-Ueder nnd Kurgäste willkommen. Donnerstag, den 4. Juni 1936

6 -Uhr abends Männliche Jagend 8>/L Uhr -abends BibÄl-es-eabend im Gem-eind-esaal In Sprollenhaus.

Pfingstfest, Sonntag, den 31. Wai 1936 9ltt Uhr Predigt, Stadtvikar Schmid.

Katholischer Gottesdienst.

Pfongstfest, Sonntag, den 31. Mai 1936

7 und 8 Uhr -Frühmessen, 9 Uhr Predigt und- Hochamt mit sakramentalem -Schku-hs-egen, abends 8 Uhr seteMcher -Schluß ber Maiandacht.

Pfingstmontag, 1. Juni 1936

7 u. 8 Uhr Frühmessen, 9 Uhr Predigt, Amt >u. Andacht Werktags: 7 Uhr hl. Messe, Freitag Her,z Jesiufrsi-tag, mit Herzjesuse-ier bei der hl. Messe. Donnerstag -abend- 8 Uhr heilige Stunde.

Beichte: Samstag nachmittag von 4 Uhr cm. Feiertags in deq Früh, Werktags vor der hl. Messe.

Kommunion: Vor nnd während der hl. Messe -und des Amtes.

Herausgeber und Verlag: Bnchdruckerei und ZeiLungsverlag Wilddader Tagblatt Wildbaocr Badblatt, Mildbad im Schwarzwalo (Inh. Th. Gack) DA 4. 36. 735. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gültig.

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Wilstbsst.

Wir beehren unsVerwanstte, preunste unst gekannte sowie Lckulkameräciinnen unci Lcbulkamsrasten, 2 n unserer am Pfingstmontag, cien l.stuni 1936, in cierMen lauste" statttinstensten

abensts xu einem Olas sVein bölücHst ein^ulasten unst kitten stieses als persönliche pinlastung betrachten wollen.

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